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Klassifikation nach ICD 10C09 TonsillenkarzinomC10 Bosartige Neubildung des OropharynxICD 10 online WHO Version 2019 Tonsillenkarzinom HPV negativ T4a N2c 48 Jahre alter Mann Das Oropharynxkarzinom deutsch Mundrachenkrebs ist eine Krebserkrankung im Mundrachen Pars oralis pharyngis Oropharynx oder auch Mesopharynx genannt Zusammen mit dem Hypopharynxkarzinom und dem Nasopharynxkarzinom gehort das Oropharynxkarzinom zu der Gruppe der Rachenkrebse Pharynxkarzinome die wiederum zur Klasse der Kopf Hals Tumoren gehoren Es handelt sich meist um Plattenepithelkarzinome Daneben treten noch maligne Lymphome adenoid zystische und Adenokarzinome sowie Mukodermoidkarzinome auf 1 Inhaltsverzeichnis 1 Oropharynx 2 Epidemiologie 3 Atiologie 4 Diagnose 5 Therapie 6 Prognose 7 Einzelnachweise 8 LiteraturOropharynx BearbeitenZum Oropharynx zahlen die Bereiche ab dem weichen Teil des Gaumens die Mandeln und der Zungengrund der Bereich an dem die Zunge angewachsen ist Am haufigsten sind die Mandeln von der Krebsentstehung betroffen Tonsillenkarzinom 2 Epidemiologie BearbeitenDie Inzidenz fur Oropharynxkarzinome liegt zwischen 0 5 und 2 pro 100 000 Einwohner und Jahr Dabei erkranken Manner etwa drei bis viermal so haufig wie Frauen Die Erkrankung bricht meist zwischen dem sechzigsten und siebzigsten Lebensjahr aus 3 Atiologie BearbeitenBei der Entwicklung eines Oropharynxkarzinom spielen der Lebensstil sowie umwelt und genetische Faktoren eine grosse Rolle 4 Die meisten Patienten mit einem Oropharynxkarzinom waren viele Jahre kanzerogenen das heisst krebserzeugenden Stoffen ausgesetzt exponiert Fur Tabakkonsum in Form von Zigaretten Pfeifentabak und Zigarren besteht eine unmittelbare Dosis Wirkung Beziehung Sie lasst das Risiko fur eine Krebserkrankung im Hals und Rachenraum erheblich ansteigen 5 So konnte bei 85 Prozent der an Kopf Hals Krebs erkrankten Patienten ein erhohter Konsum von Alkohol und Tabak festgestellt werden 6 Speziell Alkoholmissbrauch stellt einen Kofaktor bei der Ausbildung eines Oropharynxkarzinoms dar 7 Der Wirkungsmechanismus des Alkohols ist dabei noch nicht vollstandig geklart Verschiedene Modelle werden zurzeit diskutiert eine Ansammlung der Karzinogene an den Schleimhauten 4 und systemische Effekte des Alkoholmissbrauchs wie allgemeine Immunschwache und Schadigung der Leber 8 Ausserhalb Europas spielt noch der Konsum von Kautabak eine erhebliche Rolle bei der Entstehung von Oropharynxkarzinomen 9 Ob eine schlechte Mundhygiene oder schlecht sitzende Zahnprothesen bei der Entwicklung eines Oropharynxkarzinoms einen Einfluss haben konnte bisher nicht nachgewiesen werden 10 11 Offensichtlich besteht auch ein Zusammenhang mit Infektionen mit dem HP Virus Eine Fall Kontroll Studie fand bei Patienten die an einem Oropharynxkarzinom erkrankt waren signifikant gehauft eine vorausgegangene Infektion mit einem HP Virus Typ 16 und andere im Vergleich zur nicht erkrankten Kontrollgruppe Der Zusammenhang war unabhangig vom Alkohol oder Tabakkonsum 12 Die Studie kommt zu dem Schluss dass eine HPV Infektion hochgradig mit dem Auftreten eines Oropharynxkarzinoms bei Patienten mit oder ohne die bekannten Risikofaktoren von Tabak oder Alkoholkonsum assoziiert 13 Diagnose BearbeitenOropharynxkarzinome konnen haufig schon durch eine Spiegeluntersuchung diagnostiziert werden In aller Regel erfolgt zusatzlich eine Panendoskopie des gesamten Rachenraums mit Intubationsnarkose Dem Patienten werden dabei per Biopsie kleine Gewebeproben entnommen die zur Absicherung der Diagnose feingeweblich untersucht werden Fur das Tumorstaging und die Therapieplanung werden bildgebende Verfahren wie Sonographie Ultraschall Computertomographie CT oder Magnetresonanztomographie MRT eingesetzt Wahrend die Sonographie einen guten Uberblick uber einen eventuellen Befall der Lymphknoten verschafft konnen mit den beiden anderen bildgebenden Verfahren auch die Tumorausdehnung in die Tiefe bestimmt und eine Infiltration weiterer Strukturen wie z B der Halsgefasse beurteilt werden Zur Untersuchung auf Fernmetastasen wird in der Regel eine Rontgen oder CT Aufnahme der Lunge sowie eine Ultraschalluntersuchung der Leber erfolgen Zum Ausschluss von Tochtergeschwulsten im Knochen kann eine Szintigraphie erfolgen 14 Ein Oropharynxkarzinom wird nach dem Tumordurchmesser in seiner grossten Ausbreitung wie folgt klassifiziert 15 T1 Tumor 2 cm oder kleiner T2 Tumor grosser als 2 cm aber nicht grosser als 4 cm T3 Tumor grosser als 4 cm in seiner grossten Ausdehnung T4 Tumorinfiltration in umliegende Strukturen wie beispielsweise Knochen Halsweichteile oder tiefe Zungenmuskulatur unabhangig von der TumorgrosseWeder Diagnosestellung noch ausschluss sind uber eine Blutuntersuchung moglich Therapie BearbeitenFur die Therapie eines Oropharynxkarzinoms ist die Lage des Tumors ausschlaggebend So werden Karzinome der Tonsillen Mandeln in erster Linie operiert Bei grosseren Tumoren erfolgt meist noch eine Strahlentherapie Bei Gaumen oder Zungenkarzinomen ist eine hochdosierte Strahlentherapie oft das Mittel der Wahl Sie erfolgt meist funfmal pro Woche uber einen Zeitraum von sieben Wochen Die Wirksamkeit der Therapie wird durch eine zusatzliche Chemotherapie noch deutlich gesteigert 16 Fur die Behandlung der regionaren Lymphknoten werden verschiedene chirurgische Formen der Dissektion und En bloc Resektion angewendet 17 Prognose BearbeitenDie Prognose wird im Wesentlichen vom Metastasierungsverhalten des Tumors bestimmt Mit entsprechender Behandlung werden folgende durchschnittliche Funf Jahre Uberlebensraten erreicht 18 Stadium I 90 Stadium II 75 Stadium III 45 bis 75 Stadium IV lt 35 Patienten uber 70 Jahre haben meist eine schlechtere Uberlebensrate als junge Patienten 19 Patienten bei denen HPV im Tumor nachgewiesen wurde haben nach Operation und Strahlentherapie zum Teil gleichzeitig Chemotherapie eine bessere Prognose als ohne HPV Nachweis im Tumor Anstelle des Nachweises einer high risk HPV DNA kann auch p16 als Surrogatparameter verwendet werden 20 Einzelnachweise Bearbeiten N C Gellrich u a Kopf Hals Tumoren Empfehlungen zur Diagnostik Therapie und Nachsorge Memento vom 14 Juli 2006 im Internet Archive 1 Auflage Tumorzentrum Freiburg April 2004 www gesundheitpro de Rachenkrebs abgerufen am 28 Dezember 2007 Memento vom 14 Juni 2006 im Internet Archive M T Canto S S Devesa Oral cavity and pharynx cancer incidence rates in the United States 1975 1998 In Oral Oncol 6 2002 S 610 617 a b J A Brennan u a Association between cigarette smoking and mutation of the p53 gene in squamous cell carcinoma of the head and neck In N Engl J Med 11 1995 S 712 717 P A Newcomb P P Carbone The health consequences of smoking In Cancer Med Clin North Am 76 1992 S 305 331 Jaber u a Risk factors for oral epithelial dysplasia the role of smoking and alcohol In Oral Oncol 35 1999 S 151 156 H Maier u a Chronic alcohol consumption the key risk factor for pharyngeal cancer In Otolaryngology Head and Neck Surgery 110 1994 S 168 173 T M 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hypopharyngealer Karzinome im Stadium IV Dissertation Philipps Universitat Marburg 2007 PDF 1 1 MB 1 2 Vorlage Toter Link kdo mg medical guide net Klinikum Dritter Orden Munchen Nymphenburg Rachenkrebs Behandlung Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven abgerufen am 28 Dezember 2007 W Millesi u a Regionale Diagnostik und Therapie bei Plattenepithelkarzinomen der Mundhohle und des Oropharynx In European Surgery 30 1998 S 299 304 ISSN 1682 8631 J Pericot u a Survival evaluation of treatment modality in squamous cell carcinoma of the oral cavity and oropharynx In J Craniomaxillofac 2000 S 49 55 R K de Cassia Braga u a Perioperative complications comorbidities and survival in oral or oropharyngeal cancer In Arch Otolaryngol Head Neck 129 2003 S 219 228 PMID 12578453 Gregor Heiduschka Anja Grah Felicitas Oberndorfer Lorenz Kadletz Gabriela Altorjai Improved survival in HPV p16 positive oropharyngeal cancer patients treated with postoperative radiotherapy In Strahlentherapie und Onkologie Band 191 Nr 3 2015 ISSN 0179 7158 S 209 216 doi 10 1007 s00066 014 0753 7 springer com abgerufen am 18 August 2019 Literatur BearbeitenI Baumann u a Lebensqualitat bei Patienten mit Oropharynxkarzinom In HNO 54 2006 S 376 381 ISSN 0017 6192 M C L Seibolt Retrospektive Studie zur gesundheitsbezogenen Lebensqualitat nach primar operiertem und adjuvant bestrahltem Oropharynxkarzinom Dissertation Universitat Tubingen 2005 P Koivunen u a Incidence and survival in patients with pharyngeal cancer in northern Finland In Eur Arch Otorhinolaryngol 259 2002 S 543 546 M D Mignogna u a Costs and effectiveness in the care of patients with oral and pharyngeal cancer analysis of a paradox In Eur J Cancer Prev 11 2002 S 205 208 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten VOnkologische Krankheiten topographisch nach ICD O 3 Nr C00 C80 Quelle 1 mit morphologischen Eintragen erganztC00 C14 Lippe Mundhohle und Pharynx Lippenkarzinom Mundhohlenkarzinom Zungengrundkarzinom Zungenkarzinom Zahnfleischkarzinom Mundbodenkarzinom Nasopharynxkarzinom Pharynxkarzinom Oropharynxkarzinom Hypopharynxkarzinom Maligner Parotistumor SpeicheldrusenkrebsC15 C26 Verdauungsorgane Speiserohrenkrebs Magenkarzinom Dunndarmkrebs Kolorektales Karzinom Gastrointestinaler Stromatumor Leberzellkarzinom Lebermetastase Gallengangskarzinom Gallenblasenkarzinom BauchspeicheldrusenkrebsC30 C39 Atemwege und Organe im Brustkorb Nasenhohlenkarzinom Nasennebenhohlenkarzinom Mittelohrkarzinom Kehlkopfkrebs Luftrohrenkrebs Bronchialkarzinom Thymuskarzinom Maligner Herztumor Pleuramesotheliom LungenmetastaseC40 C41 Knochen Gelenke und Gelenkknorpel Osteosarkom Osteoblastom Chondrosarkom Chondroblastom Maligner Riesenzelltumor Synovialsarkom KnochenmetastaseC42 Blut und Immunsystem Plasmozytom Multiples Myelom Mastzellsarkom Leukamie Langerhans Zell Histiozytose Maligne Histiozytose Erdheim Chester Erkrankung Monoklonale Gammopathie Morbus Waldenstrom Mittelmeer Lymphom Schwerketten Krankheit Leichtketten Krankheit Polycythaemia vera Osteomyelofibrose Essentielle Thrombozythamie Myelodysplastisches SyndromC44 Haut Hautkrebs Plattenepithelkarzinom Spinaliom Basaliom Malignes Melanom Schweissdrusenkarzinom Lentigo maligna Morbus Bowen Leukoplakie Dysplastischer NavusC47 Periphere Nerven und autonomes Nervensystem siehe Vorlage Navigationsleiste Tumoren des Nervensystems C48 Bauchfell und Retroperitoneum Peritonealkarzinose Retroperitoneales Sarkom Retroperitonealfibrose Desmoid TumorC49 Bindegewebe Subkutangewebe und sonstige Weichteile Sarkom Angiosarkom Fibrosarkom Ewing Sarkom Kaposi Sarkom Leiomyosarkom Rhabdomyosarkom Liposarkom Pleomorphes undifferenziertes Sarkom NeurofibrosarkomC50 Brust Mamma Brustkrebs Paget Karzinom Atypische duktale Hyperplasie Cystosarcoma phylloidesC51 C58 Weibliche Geschlechtsorgane Vulvakrebs Vaginalkarzinom Bartholin Drusen Karzinom Zervixkarzinom Uteruskarzinom Blasenmole OvarialkarzinomC60 C63 Mannliche Geschlechtsorgane Peniskarzinom Prostatakrebs Hodenkrebs Nebenhodenkarzinom SamenstrangkarzinomC64 C68 Harntrakt Nierenkrebs Nierenbeckenkarzinom Ureterkarzinom Blasenkrebs Urachuskarzinom HarnrohrenkarzinomC69 C72 Auge und Zentralnervensystem Tranendrusenkarzinom Lidkarzinom Aderhautmelanom Uvealkarzinom Hirnmetastase weitere siehe Vorlage Navigationsleiste Tumoren des Nervensystems C73 C75 Schilddruse und sonstige endokrine Drusen Schilddrusenkrebs C Zell Karzinom Nebennierenkarzinom Hypophysenkarzinom Pineoblastom Malignes ParagangliomC76 C80 Andere Malignes Lymphom Hodgkin Lymphom Metastase Lymphknotenmetastase CUP Syndrom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oropharynxkarzinom amp oldid 236478316