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Als Lymphknotenmetastase LKM bezeichnet man die Absiedelung Metastasierung von Krebszellen in einem Lymphknoten Von einer Lymphknotenmetastase ist das maligne Lymphom Lymphknotenkrebs zu unterscheiden bei dem die Krebszellen vom Lymphknoten selbst ausgehen Inhaltsverzeichnis 1 Pathologie 2 Klassifikation 3 Haufigkeit 4 Klinisches Bild und Diagnose 5 Therapie und Prognose 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePathologie BearbeitenIm Regelfall bilden sich zuerst in den Lymphknoten Metastasen die dem Primartumor am nachsten liegen Dies ist darin begrundet dass die Lymphflussigkeit Lymphe des vom Primartumor befallenen Organs von diesen Lymphknoten als erstes filtriert werden Uber diesen lymphatischen Weg gelangen die Tumorzellen in die Lymphknoten wo sie verweilen und proliferieren Dieses Anwachsen der Krebszellen in den Lymphknoten fuhrt auch zu einer Vergrosserung der betroffenen Lymphknoten Die lymphogene Metastasierung gehort zu den regionaren Metastasen Im Gegensatz dazu stehen die Fernmetastasen wie beispielsweise Knochenmetastasen Lebermetastasen oder Hirnmetastasen Von Lymphknotenmetastasen konnen sich wiederum Tumorzellen ablosen in die Blutbahn gelangen und uber die hamatogene Metastasierung zu Fernmetastasen fuhren 1 Allerdings sprechen einige wissenschaftliche Arbeiten dagegen dass Metastasen selbst metastasieren konnen 2 3 4 Die Metastasierungswahrscheinlichkeit in die Lymphknoten ist abhangig von der Dichte der Lymphgefasse im Bereich des Primartumors Beispielsweise metastasieren Hypopharynx oder Nasopharynxkarzinom in die nahegelegenen lymphgefassreichen Gewebeareale ausgesprochen schnell 5 Klassifikation BearbeitenLymphknotenmetastasen werden nach der TNM Klassifikation T Tumour N Nodes Lymphknoten M Metastasis klassifiziert Dabei bedeuten N0 keine Anzeichen fur Lymphknotenbefall N1 2 oder 3 zunehmender Lymphknotenbefall abhangig von der Lokalisation des Primartumors Einteilung z B nach ipsi oder kontralateralem Befall und Beweglichkeit sowie Lokalisation in Relation zum Primartumor NX keine Aussagen uber Lymphknotenbefall moglich Diese Klassifikation ist aber von der Art des Primartumors abhangig 6 Haufigkeit BearbeitenDie Wahrscheinlichkeit der Metastasierung in Lymphknoten hangt sehr stark von der Natur des Primartumors ab Bei Sarkomen werden Lymphknoten beispielsweise nur sehr selten befallen Bei den wesentlich haufigeren Karzinomen ist speziell bei besonders aggressiven Typen die Wahrscheinlichkeit erheblich hoher Sie hangt vor allem aber von der lokalen Ausbreitung des Primartumors seiner Infiltrationstiefe und der Tumorgrosse ab Bei vielen Karzinomen finden sich die ersten Metastasen in den Lymphknoten 7 Dazu gehoren beispielsweise Bauchspeicheldrusenkrebs 8 Kopf Hals Karzinome 9 und malignes Melanom 10 Auch beim Brustkrebs finden sich in der Mehrzahl der Falle die ersten Metastasen in den Lymphknoten namentlich in den Achsellymphknoten Klinisches Bild und Diagnose BearbeitenLymphknotenmetastasen sind in den meisten Fallen schmerzlos Im Unterschied dazu sind bei einer Lymphadenitis Entzundung der Lymphknoten bei der die Lymphknoten ebenfalls vergrossert sind die Lymphknoten schmerzempfindlich Die Vergrosserung der Lymphknoten kann durch Abtasten Palpation festgestellt werden Sonografie Ultraschall kann als weiteres diagnostisches Verfahren eingesetzt werden 1 In manchen Fallen sind Lymphknotenmetastasen das erste Symptom einer Krebserkrankung Therapie und Prognose Bearbeiten Hauptartikel Lymphadenektomie nbsp Lymphadenektomie eines Lymphknotens im HalsIm Regelfall erfolgt die Behandlung der Lymphknotenmetastasen zusammen mit der Behandlung des Primartumors Ist der Primartumor operabel so werden haufig alle Lymphknoten die sich im Lymphabflussgebiet des erkrankten Organs befinden entfernt Dieses Verfahren wird als Lymphadenektomie Lymphknotenentfernung bezeichnet Mit den Wachterlymphknoten wird bei einigen Krebserkrankungen speziell Brustkrebs und Prostatakrebs ein anderes Konzept verfolgt Der Wachterlymphknoten ist der erste Lymphknoten im Abflussgebiet der Lymphe des Tumors Ist dieser nicht befallen so sind auch die weiter entfernten Lymphknoten sehr wahrscheinlich tumorfrei und mussen nicht entfernt werden Die Notwendigkeit der Entfernung von Lymphknotenmetastasen wird sehr kontrovers diskutiert 11 Eine zusatzlich zur Operation eingeleitete Chemotherapie kann sich auch auf die Eradikation der Lymphknotenmetastasen positiv auswirken Eine gezielte Strahlentherapie kann therapeutisch sinnvoll sein 12 Die Art der Behandlung von Lymphknotenmetastasen die von der radikalen Ausraumung bis zum Beobachten und Abwarten watchful waiting reichen kann hat auf das Langzeituberleben keinen Einfluss Dagegen ist die Anzahl befallener Lymphknoten bei allen Karzinomen ein wichtiger Prognosefaktor Die Prognose verschlechtert sich bei dem Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen deutlich Der Krankheitsverlauf selbst wird jedoch vor allem von Fernmetastasen in anderen Organen bestimmt 11 Weblinks BearbeitenM Hubenschmid Lymphknoten metastasieren nicht SWR Fernsehen vom 12 August 2010 Rainer Flohl Ein Dogma der Krebsmedizin fallt In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7 Februar 2009Einzelnachweise Bearbeiten a b Jorg R Siewert Chirurgie 7 Auflage Springer 2001 ISBN 3 540 67409 8 S 150 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche D Holzel R Eckel u a Distant metastases do not metastasize In Cancer Metastasis Reviews Band 29 Nummer 4 Dezember 2010 ISSN 1573 7233 S 737 750 doi 10 1007 s10555 010 9260 1 PMID 20878451 Review E V Sugarbaker A M Cohen A S Ketcham Do metastases metastasize In Annals of Surgery Band 174 Nummer 2 August 1971 ISSN 0003 4932 S 161 166 PMID 5560840 PMC 1397464 freier Volltext C R Tait D Dodwell K Horgan Do metastases metastasize In The Journal of Pathology Band 203 Nummer 1 Mai 2004 S 515 518 ISSN 0022 3417 doi 10 1002 path 1544 PMID 15095473 Review Annelie Mehlhorn Untersuchung zum Einfluss prognostischer Faktoren und therapeutischer Massnahmen auf den Krankheitsverlauf von Patienten mit Rezidiven von Plattenepithelkarzinomen der Mundhohle dargestellt am Krankengut der Chemnitzer Klinik fur Mund Kiefer und Gesichtschirurgie von 1984 2000 Dissertation Friedrich Schiller Universitat Jena 2008 Michael Reiss Facharztwissen HNO Heilkunde Springer 2009 ISBN 978 3 540 89440 7 S 126 127 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Dymitr Komitowski Pathologie In Josef F Bille Wolfgang Schlegel Hrsg Medizinische Physik Springer 1999 ISBN 3 540 65253 1 S 174 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Jurgen F Riemann Peter R Galle Wolfgang Fischbach Gastroenterologie in Klinik und Praxis Das Referenzwerk fur Klinik und Praxis Band 1 Intestinum Georg Thieme Verlag 2007 ISBN 978 3 13 158361 1 S 1798 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche M Ehrenfeld J Prein Tumoren im Mund Kiefer Gesichts Bereich In N Schwenzer M Ehrenfeld Hrsg Spezielle Chirurgie Georg Thieme Verlag 2002 ISBN 3 13 593503 5 S 113 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche J Gohl W Hohenberger Malignes Melanom In Jorg Rudiger Siewert Robert Bernhard Brauer Hrsg Basiswissen Chirurgie 2 Auflage Springer 2010 ISBN 978 3 642 12379 5 S 348 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b D Holzel J Engel 1 PDF 462 kB In Zentralbl Chir 133 2008 S 582 589 doi 10 1055 s 0028 1098738 M Stuschke Strahlentherapie von Lymphknotenmetastasen In Der Urologe Band 48 Nummer 1 2009 S 59 61 doi 10 1007 s00120 008 1762 xDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten VOnkologische Krankheiten topographisch nach ICD O 3 Nr C00 C80 Quelle 2 mit morphologischen Eintragen erganztC00 C14 Lippe Mundhohle und Pharynx Lippenkarzinom Mundhohlenkarzinom Zungengrundkarzinom Zungenkarzinom Zahnfleischkarzinom Mundbodenkarzinom Nasopharynxkarzinom Pharynxkarzinom Oropharynxkarzinom Hypopharynxkarzinom Maligner Parotistumor SpeicheldrusenkrebsC15 C26 Verdauungsorgane Speiserohrenkrebs Magenkarzinom Dunndarmkrebs Kolorektales Karzinom Gastrointestinaler Stromatumor Leberzellkarzinom Lebermetastase Gallengangskarzinom Gallenblasenkarzinom BauchspeicheldrusenkrebsC30 C39 Atemwege und Organe im Brustkorb Nasenhohlenkarzinom Nasennebenhohlenkarzinom Mittelohrkarzinom Kehlkopfkrebs Luftrohrenkrebs Bronchialkarzinom Thymuskarzinom Maligner Herztumor Pleuramesotheliom LungenmetastaseC40 C41 Knochen Gelenke und Gelenkknorpel Osteosarkom Osteoblastom Chondrosarkom Chondroblastom Maligner Riesenzelltumor Synovialsarkom KnochenmetastaseC42 Blut und Immunsystem Plasmozytom Multiples Myelom Mastzellsarkom Leukamie Langerhans Zell Histiozytose Maligne Histiozytose Erdheim Chester Erkrankung Monoklonale Gammopathie Morbus Waldenstrom Mittelmeer Lymphom Schwerketten Krankheit Leichtketten Krankheit Polycythaemia vera Osteomyelofibrose Essentielle Thrombozythamie Myelodysplastisches SyndromC44 Haut Hautkrebs 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