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Der Riesenzelltumor ist ein sehr seltener und prinzipiell gutartiger Tumor des Weichteilgewebes oder des Knochens der aber lokal aggressiv wachst Im Knochen wird er auch oft synonym als Osteoklastom bezeichnet Histologische Aufnahme eines Riesenzelltumors HE Farbung Klassifikation nach ICD 10D16 1 Gutartige Neubildung des Knochens und des GelenkknorpelsD48 0 1 Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens an Knochen und GelenkknorpelD48 1 1 Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens an Bindegewebe und andere WeichteilgewebeICD 10 online WHO Version 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Pathologie 2 Riesenzelltumor des Knochens 2 1 Behandlung 3 Weblinks 4 EinzelnachweisePathologie BearbeitenSeinen Namen hat der Tumor wegen seiner charakteristischen im Mikroskop sichtbaren grossen mehrkernigen Osteoklasten artigen Riesenzellen Die eigentlichen Tumorzellen sind jedoch die dazwischen liegenden mesenchymalen mononuklearen fibroblastenahnlichen Zellen Allerdings ist die Morphologie der Zellkerne der mononuklearen Zellen und die der Riesenzell Zellkerne sehr ahnlich was histologisch wegweisend ist Die mononuklearen Zellen weisen typischerweise Mutationen in der Histon H3 Proteinfamilie auf H3F3A und produzieren grosse Mengen des RANK Ligand der die Riesenzellen aktiviert 2 Neben dem Riesenzelltumor gibt es weitere Tumoren mit einem Riesenzell artigen histologischen Bild bei denen die Differenzierung manchmal schwierig ist bei denen sich jedoch die Zellkerne der proliferierenden mononuklearen Zellen deutlich vom Erscheinungsbild der Zellkerne von Osteoklasten artigen Riesenzellen unterscheiden Brauner Tumor im Rahmen eines Hyperparathyreoidismus mit unregelmassig verteilten vorwiegend um Einblutungen lokalisierten Riesenzell Clustern reparatives Riesenzell Granulom ebenfalls mit Riesenzell Clustern in unregelmassiger Verteilung um Einblutungen Chondroblastom vorwiegend in den Epiphysen vor Wachstumsabschluss Osteosarkom als maligner Knochentumor bei dem aber maligne Zellen mit Osteoid oder Knochenformation vorliegen mussenRiesenzelltumor des Knochens BearbeitenRiesenzelltumoren finden sich in etwa 3 4 der Falle an den Extremitaten und in einem Viertel der Falle am Rumpf An den Extremitaten sind Riesenzelltumoren weitgehend auf die Epiphyse der langen Rohrenknochen beschrankt und dort neben dem Chondroblastom der haufigste gutartige Knochentumor Durch die Lage in der Epiphyse sind sie somit fast immer gelenknahe Die haufigste Lokalisation ist in der Halfte aller Extremitaten Riesenzelltumoren das Kniegelenk mit der distalen Femurepiphyse in 34 und der proximalen Tibiaepiphyse in 29 3 Der Tumor ist jedoch mit etwa neun Neuerkrankungen pro 1 Million Einwohnern selten Betroffen sind vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 45 Jahren Frauen haufiger Riesenzelltumoren des Knochen machen etwa 5 aller gutartigen Knochentumore aus Die Erkrankung bleibt oft lange Zeit unentdeckt da selbst aggressive Riesenzelltumoren nur langsam wachsen und oft keine Schmerzen verursachen Die Ursachen der Entstehung dieser Erkrankung sind noch nicht geklart Riesenzelltumoren des Knochens bilden nur selten Tochtergeschwulste an anderen Stellen des Korpers 1 2 Die meisten Metastasen finden sich in den Lungen wo sie histologisch oft als gutartig erscheinen Metastasen finden sich haufiger bei jungeren Patienten und bei radiologisch deutlich aggressiver wachsenden Primartumoren sowie nach einem Rezidiv und bei Tumoren die in den Extremitaten axial lokalisiert sind Sehr selten sind Metastasen an anderen Stellen Aufgrund des gutartigen Verhaltens besonders der Lungenmetastasen zahlen die Riesenzelltumoren des Knochen zu den wenigen gutartigen metastasierenden Tumoren In der Regel wachsen die Tumoren jedoch lokal aggressiv verdrangend in die umliegenden Gewebe hinein Nach der Tumorentfernung besteht ein hohes Risiko von etwa 25 fur ein Rezidiv Weniger als 1 der Tumoren entarten und bilden ein malignes Sarkom das dann meist hochgradig maligne ist oft eine p53 Suppression und eine HRAS Mutation aufweist und eine schlechte Prognose hat 2 Behandlung Bearbeiten Im Juni 2013 erhielt Amgen in den USA von der Food and Drug Administration FDA fur Denosumab XGEVA die Zulassung zur Behandlung von Riesenzelltumoren des Knochens Denosumab ist das erste von der FDA zugelassene Medikament fur diese seltene Erkrankung 4 Es ist ein humaner monoklonaler Antikorper der an den von den Tumorzellen produzierten RANK Ligand bindet und ihn damit neutralisiert Dadurch fallt die Stimulation der Osteoklasten weg In zwei Zulassungsstudien zeigte sich bei 136 von 190 Patienten eine partielle oder komplette Remission und bei 179 von 190 Patienten keine weitere Progression des Knochentumors Unter der monatlichen Gabe von 120 mg ist jedoch das Risiko besonders fur Osteonekrosen der Kieferknochen deutlich erhoht und liegt bei 1 pro Behandlungsjahr 2 Weblinks BearbeitenDiagnostik und Therapie des RiesenzelltumorsEinzelnachweise Bearbeiten a b c Alphabetisches Verzeichnis zur ICD 10 WHO Version 2019 Band 3 Deutsches Institut fur Medizinische Dokumentation und Information DIMDI Koln 2019 S 757 a b c Edwin Choy Francis J Hornicek Yen Lin Chen Daniel I Rosenthal Darcy A Kerr Case 26 2016 A 28 year old woman with back pain and a lesion in the lumbar spine New England Journal of Medicine 2016 Band 375 Ausgabe 8 vom 25 August 2016 Seiten 779 788 doi 10 1056 NEJMcpc1505482 X Niu Q Zhang L Hao Y Ding Y Li H Xu W Liu Giant cell tumor of the extremity retrospective analysis of 621 chinese patients from one institution In The Journal of Bone and Joint Surgery American volume Band 94 Nummer 5 Marz 2012 S 461 467 ISSN 1535 1386 doi 10 2106 JBJS J 01922 PMID 22398741 FDA Approves Amgen s XGEVA denosumab For The Treatment Of Giant Cell Tumor Of Bone Pressemitteilung vom 13 Juni 2013Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten VOnkologische Krankheiten topographisch nach ICD O 3 Nr C00 C80 Quelle 1 mit morphologischen Eintragen erganztC00 C14 Lippe Mundhohle und Pharynx Lippenkarzinom Mundhohlenkarzinom Zungengrundkarzinom Zungenkarzinom Zahnfleischkarzinom Mundbodenkarzinom Nasopharynxkarzinom Pharynxkarzinom Oropharynxkarzinom Hypopharynxkarzinom Maligner Parotistumor SpeicheldrusenkrebsC15 C26 Verdauungsorgane Speiserohrenkrebs Magenkarzinom Dunndarmkrebs Kolorektales Karzinom Gastrointestinaler Stromatumor Leberzellkarzinom Lebermetastase Gallengangskarzinom Gallenblasenkarzinom BauchspeicheldrusenkrebsC30 C39 Atemwege und Organe im Brustkorb Nasenhohlenkarzinom Nasennebenhohlenkarzinom Mittelohrkarzinom Kehlkopfkrebs Luftrohrenkrebs Bronchialkarzinom Thymuskarzinom Maligner Herztumor Pleuramesotheliom LungenmetastaseC40 C41 Knochen Gelenke und Gelenkknorpel Osteosarkom Osteoblastom Chondrosarkom Chondroblastom Maligner Riesenzelltumor Synovialsarkom KnochenmetastaseC42 Blut und Immunsystem Plasmozytom Multiples Myelom Mastzellsarkom Leukamie Langerhans Zell Histiozytose Maligne Histiozytose Erdheim Chester Erkrankung Monoklonale Gammopathie Morbus Waldenstrom Mittelmeer Lymphom Schwerketten Krankheit Leichtketten Krankheit Polycythaemia vera Osteomyelofibrose Essentielle Thrombozythamie Myelodysplastisches SyndromC44 Haut Hautkrebs Plattenepithelkarzinom Spinaliom Basaliom Malignes Melanom Schweissdrusenkarzinom Lentigo maligna Morbus Bowen Leukoplakie Dysplastischer NavusC47 Periphere Nerven und autonomes Nervensystem siehe Vorlage Navigationsleiste Tumoren des Nervensystems C48 Bauchfell und Retroperitoneum Peritonealkarzinose Retroperitoneales Sarkom Retroperitonealfibrose Desmoid TumorC49 Bindegewebe Subkutangewebe und sonstige Weichteile Sarkom Angiosarkom Fibrosarkom Ewing Sarkom Kaposi Sarkom Leiomyosarkom Rhabdomyosarkom Liposarkom Pleomorphes undifferenziertes Sarkom NeurofibrosarkomC50 Brust Mamma Brustkrebs Paget Karzinom Atypische duktale Hyperplasie 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