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Klassifikation nach ICD 10C46 Kaposi Sarkom Sarcoma idiopathicum multiplex haemorrhagicum ICD O M9140 3ICD 10 online WHO Version 2019 Das Kaposi Sarkom ˈkɒpoʃi fruher auch Melanosarkom der Haut genannt ist eine seltene vor allem bei Menschen mit geschwachtem Immunsystem Immunsuppression u a bei AIDS auftretende Krebserkrankung die durch das Humane Herpesvirus Typ 8 HHV 8 ausgelost wird Die Krankheit aussert sich durch das Auftreten von braun blaulichen Tumorknoten vor allem im Bereich der Haut von Schleimhauten und im Darm Bei der mit AIDS assoziierten Form treten zahlreiche braun blauliche Flecken meist auch auf der Haut von Beinen und Armen auf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verbreitung 3 Symptomatik 4 Therapie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kaposi Sarkom ist nach dem osterreichischen Hautarzt ungarischer Herkunft Moriz Kaposi 1837 1902 benannt der es erstmals 1872 in Wien bei funf Mannern mediterraner Herkunft als Idiopathisches multiples Pigmentsarkom der Haut beschrieben hat Bei der erstmaligen Beschreibung von AIDS bei homosexuellen Mannern aus Kalifornien im Jahr 1981 war das Kaposi Sarkom eine der AIDS definierenden Konditionen 1 Verbreitung BearbeitenDas Humane Herpesvirus 8 ist sexuell ubertragbar aber vermutlich auch vertikal von der Mutter auf das Kind und horizontal uber Speichel unter Geschwistern Ein Kaposi Sarkom bildet sich in der Regel aber erst unter Immunschwache aus wie bei AIDS oder bei einer immunsuppressiven Therapie aber auch im Alter und bei anderen schweren Grunderkrankungen Manner sind haufiger betroffen als Frauen Bei starker Immunsuppression kommt es oft zu einem disseminierten multifokalen Auftreten ansonsten sind eher einzelne Manifestationen zu beobachten Nach Transplantationen besteht ebenfalls ein erhohtes Erkrankungsrisiko auf Grund des durch die Immunsuppressiva geschwachten Immunsystems Die Erkrankung greift hier oft direkt die inneren Organe an und zeigt keine Symptome der Haut Symptomatik Bearbeiten nbsp Kaposi Sarkom bei einer AIDS Patientin 2 nbsp Multiple Kaposi Sarkome des Zahnfleischs bei einem AIDS Patienten nbsp Kutanes Kaposi Sarkom bei einem AIDS PatientenTypisch sind einzelne oder multiple livide Flecken Papulae und Knoten Nodulae auf der Haut an den Fussen und besonders auch an den Fusssohlen sowie an den Beinen am Rumpf und im Gesicht Die Hautlasionen zeigen oft einen unregelmassigen und unscharfen Rand und sind schmerzlos Es besteht kein Fieber in Abgrenzung zur Bazillare Angiomatose die durch Bartonellen ausgelost wird und ebenfalls livide unregelmassig begrenzte Hautflecken verursacht aber mit Fieber einhergeht Das Kaposi Sarkom kann sich in die regionalen Lymphknoten ausbreiten was manchmal zu ausgepragten Lymphodem der abhangigen distalen Extremitatenabschnitte fuhren kann Bei einer disseminierten Ausbreitung im ganzen Korper kann es auch zu Beteiligung von Mund Magendarmtrakt Urogenital Trakt und inneren Organen mit der Gefahr gastrointestinaler Blutungen und Bluterbrechen Hamatemesis kommen Bei Beteiligung der Lungen kann es zum Bluthusten Hamoptyse kommen Im Mund finden sich oftmals recht kleine und unauffallige lividen Flecken vor allem am harten und weichen Gaumen am Zahnfleisch und an der Backenschleimhaut 3 Zur Sicherung der Diagnose ist eine Biopsie mit histo pathologischer Aufarbeitung notwendig Therapie BearbeitenBei der Therapie des Kaposi Sarkoms ist es in erster Linie wichtig die Funktion des Immunsystems aufrechtzuerhalten weshalb bei HIV und AIDS Patienten die antivirale Kombinationstherapie ART von grosster Bedeutung ist Das Gleiche gilt fur Transplantierte Hier kann eine Umstellung der immunsuppressiven Therapie zu einer langfristigen Kontrolle und sogar zu einer teilweisen Ruckbildung des Kaposi Sarkoms fuhren Daneben bestehen weitere auf den Tumor direkt gerichtete Therapieansatze Lokaltherapien Exzision Lasertherapie Strahlentherapie Chemotherapien Liposomal verkapseltes Doxorubicin bzw Daunorubicin Experimentell Antiangiogenese Therapie SU5416 Interferon Alpha ThalidomidBei HIV Infizierten zeigt die Chemotherapie zwar eine recht hohe Ansprechrate jedoch fehlt der klinische Nachweis dass die Chemotherapie uber die alleinige Wirkung der antiretroviralen Therapie ART hinaus einen zusatzlichen Uberlebensvorteil bietet Daher wird sie nur dann empfohlen wenn das Kaposi Sarkom stark disseminiert ist massiv progredient ist bereits zu Organ Insuffizienzen gefuhrt hat oder trotz der antiretroviralen Therapie fortschreitet Die meisten HIV Patienten sind aber mit der ART und ohne Chemotherapie ausreichend behandelt 3 Literatur BearbeitenS R Mallery P Pei D J Landwehr C M Clark J E Bradburn G M Ness F M Robertson Implications for oxidative and nitrative stress in the pathogenesis of AIDS related Kaposi s sarcoma In Carcinogenesis 25 2004 S 597 603 PMID 14656937 S R Mallery R T Bailer C M Hohl C L Ng Bautista G M Ness B E Livingston B L Hout R E Stephens G P Brierley Cultured AIDS related Kaposi s sarcoma AIDS KS cells demonstrate impaired bioenergetic adaptation to oxidant challenge implication for oxidant stress in AIDS KS pathogenesis In J Cell Biochem 59 1995 S 317 328 PMID 8567750 L Feller N H Wood J Lemmer HIV associated Kaposi sarcoma pathogenic mechanisms In Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod 1 Dezember 2006 PMID 17142074 A Crispo M Tamburini M R de Marco P Ascierto P Silvestro D Ronga V Tridente S Desicato S Carbone G Fabbrocini D Spiteri M Montella HHV 8 prevalence immunosuppression and Kaposi s sarcoma in South Italy In Int J Mol Med 7 Mai 2001 S 535 538 PMID 11295117 D V Ablashi L G Chatlynne J E Whitman jr E Cesarman Spectrum of Kaposi s sarcoma associated herpesvirus or human herpesvirus 8 diseases In Clin Microbiol Rev 15 2002 S 439 464 PMID 12097251 E Guttman Yassky J Dubnov Z Kra Oz R Friedman Birnbaum M Silbermann M Barchana R Bergman R Sarid Classic Kaposi sarcoma Which KSHV seropositive individuals are at risk In Cancer 106 2006 S 413 419 PMID 16353205 E E Brown D Whitby F Vitale V Marshall G Mbisa C Gamache C Lauria A J Alberg D Serraino P Cordiali Fei A Messina J J Goedert Virologic hematologic and immunologic risk factors for classic Kaposi sarcoma In Cancer 107 2006 S 2282 2290 PMID 16998933 Karl Holubar Kaposi Moriz und Kaposi Sarkom In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 717 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaposi Sarkom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kaposi Sarkom Artikel des Buches HIV 2011Einzelnachweise Bearbeiten David T Durack Opportunistic Infections and Kaposi s Sarcoma in Homosexual Men New England Journal of Medicine 1981 Band 305 Ausgabe 24 vom 10 Dezember 1981 Seiten 1465 1467 doi 10 1056 NEJM198112103052408 M Sand D Sand C Thrandorf V Paech P Altmeyer F G Bechara Cutaneous lesions of the nose In Head amp face medicine Band 6 2010 S 7 ISSN 1746 160X doi 10 1186 1746 160X 6 7 PMID 20525327 Review Artikel im Open Access a b Michael Saag Dexter P Mendoza Marc S Sherman M D Gregory M Cote M D Angela R Shih Case 36 2019 A 34 Year Old Man with Dyspnea Odynophagia and Abdominal Pain New England Journal of Medicine 2019 Band 381 Ausgabe 21 vom 21 November 2019 Seiten 2052 2061 doi 10 1056 NEJMcpc190962599Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten VOnkologische Krankheiten topographisch nach ICD O 3 Nr C00 C80 Quelle 1 mit morphologischen Eintragen erganztC00 C14 Lippe Mundhohle und Pharynx Lippenkarzinom Mundhohlenkarzinom Zungengrundkarzinom Zungenkarzinom Zahnfleischkarzinom Mundbodenkarzinom Nasopharynxkarzinom Pharynxkarzinom Oropharynxkarzinom Hypopharynxkarzinom Maligner Parotistumor SpeicheldrusenkrebsC15 C26 Verdauungsorgane Speiserohrenkrebs Magenkarzinom Dunndarmkrebs Kolorektales Karzinom Gastrointestinaler Stromatumor Leberzellkarzinom Lebermetastase Gallengangskarzinom Gallenblasenkarzinom BauchspeicheldrusenkrebsC30 C39 Atemwege und Organe im Brustkorb Nasenhohlenkarzinom Nasennebenhohlenkarzinom Mittelohrkarzinom Kehlkopfkrebs Luftrohrenkrebs Bronchialkarzinom Thymuskarzinom Maligner Herztumor Pleuramesotheliom LungenmetastaseC40 C41 Knochen Gelenke und Gelenkknorpel Osteosarkom Osteoblastom Chondrosarkom Chondroblastom Maligner Riesenzelltumor Synovialsarkom KnochenmetastaseC42 Blut und Immunsystem Plasmozytom Multiples Myelom Mastzellsarkom Leukamie Langerhans Zell Histiozytose Maligne Histiozytose Erdheim Chester Erkrankung Monoklonale Gammopathie Morbus Waldenstrom Mittelmeer Lymphom Schwerketten Krankheit Leichtketten Krankheit Polycythaemia vera Osteomyelofibrose Essentielle Thrombozythamie Myelodysplastisches SyndromC44 Haut Hautkrebs Plattenepithelkarzinom Spinaliom Basaliom Malignes Melanom Schweissdrusenkarzinom Lentigo maligna Morbus Bowen Leukoplakie 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