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Nikolai Wassiljewitsch Pinegin russisch Nikolaj Vasilevich Pinegin 28 Apriljul 10 Mai 1883greg in Jelabuga 18 Oktober 1940 in Leningrad war ein russisch sowjetischer Maler Schriftsteller und Polarforscher 1 2 Nikolai Wassiljewitsch Pinegin 1905 Leben BearbeitenPinegins Vater Wasili Pinegin war reisender Tierarzt verwandt mit dem Maler Iwan Schischkin und bekam mit seiner Frau Matrjona Fjodorowna drei Kinder nach deren Tod er 1893 wieder heiratete und vier Tochter bekam Pinegin erinnerte sich nicht gern an seine Kindheit 1 Er besuchte die Realschule des Gouvernements Wjatka und nach dem Umzug der Familie Perm das dortige Jungengymnasium Wegen Ungehorsams Verweigerung des Kirchenbesuchs wurde er aus der 5 Klasse ausgeschlossen Pinegin verliess 1900 die Familie Er ging nach Kasan malte Portrats spielte in einer Blaskapelle und schloss sich einer Wandertruppe an 1901 wurde er ohne Prufung als Gasthorer in die Kasaner Kunstschule aufgenommen Seinem Antrag auf Einschreibung als Schuler der IV Klasse unter Verzicht auf Arithmetik und Geographie Prufungen wurde im Hinblick auf sein Gymnasiumszeugnis der 4 Klasse im Februar 1902 stattgegeben 1 Angeregt durch die allgemeine Begeisterung fur den Norden sparte Pinegin Geld fur eine kunstlerische Reise in den Norden und plante mit seinen Freunden die Reise fur den Sommer 1904 Mit ihrem Brief an den Vorsitzenden der Kaiserlichen Russischen Geographischen Gesellschaft RGO Grossfurst Nikolai Michailowitsch mit ihrem Plan fur die Untersuchung des Zustands des Katharina Nordkanals der den Nebenfluss Dschuritsch der Sudlichen Keltma mit der Nordlichen Keltma verbindet erbaten sie Karten Vermessungsgerat und einen Zuschuss von 50 Rubel 1 Die materielle Unterstutzung wurde wegen fehlender Angaben uber die Qualifikationen der angegebenen Personen nicht gewahrt aber die Expedition erhielt den Schutz der RGO und einen Brief an die lokalen Behorden zur Unterstutzung der jungen Leute Mit dem ersparten Geld wurden Vorrate gekauft und ein Zelt wurde geliehen Die Freunde erreichten Ussolje wo sie von den Bewohnern fur ihre Expedition ein Treidelboot fur 3 Rubel erwarben Nur muhselig bewegten sie sich vorwarts aber bald endete die Expedition unglucklich Durch eine Explosion beim Patronenfullen verletzte sich Pinegin an der Hand mit Verstummelung eines Fingers und wurde auf einem Dampfschiff zu seinen Verwandten nach Perm gebracht Seine Freunde kehrten zuruck wobei einer von ihnen durch einen versehentlich ausgelosten Schuss zu Tode kam 1 1906 wurde Pinegin Zeichner bei der Ostchinesischen Eisenbahn 2 1907 wechselte er als Vermesser zum Saratower Artel Er malte weiter und studierte in St Petersburg an der Kunsthochschule der Kaiserlichen Akademie der Kunste 1 Im Sommer 1909 ging er zu Verwandten in Archangelsk Er schloss sich der neuen Gesellschaft zur Erforschung des Russischen Nordens an dessen Vorsitzender Alexander Schidlowski ihn mit einem Empfehlungsschreiben kostenlos zur Halbinsel Kola schickte Auf dem Dampfschiff Nikolai fur dienstreisende Beamte fuhr er durchs Weisse Meer an der Kola Kuste entlang Er fertigte viele Zeichnungen an und schrieb einen ausfuhrlichen Bericht 3 1909 und 1910 veroffentlichte er Artikel uber die Ainow Inseln und Marchen des lapplandischen Nordens Anfang 1910 war Pinegin Student der von Mykola Samokysch geleiteten Militarkunst Klasse der Akademie der Kunste Mit dem Honorar fur eine weitere Veroffentlichung von 100 Rubeln und Ersparnissen von 20 Rubeln begann Pinegin eine neue Reise 1 Mit der ersten Fahrt der Archangelsk Murmansk Schelldampfschifffahrtsgesellschaft fuhr er zur Sewerny Insel Nowaja Semljas Auf dem Schiff fuhren Zimmerleute und Hydrographen unter dem Kommando Georgi Sedows mit die eine Basisstation fur hydrographische Untersuchungen aufbauen sollten Pinegin schloss sich Sedows Expedition an und ging mit ihr im Juli 1910 an der Krestowaja Landzunge an Land Er beteiligte sich an der Arbeit der Wissenschaftler und nahm an der Fahrt zum Kap Schelanija am Nordende der Insel teil Er sah erstmals wie ein Gletscher ins Meer glitt und ein Eisberg entstand der dann mit einer Kanone beschossen wurde Norwegische Wilderer wurden angetroffen deren auf der Flucht zuruckgelassene Felle aufgenommen und versiegelt wurden Im September 1910 kehrte er mit Sedow nach Archangelsk zuruck Pinegins Nowaja Semlja Studien wurden in St Petersburg auf der Akademie Ausstellung gezeigt und machten ihn bekannt Eine Studie wurde in der Zeitschrift Niwa 1911 reproduziert Er war inzwischen verheiratet und hatte drei Kinder Im Sommer 1911 arbeitete er wieder bei der Ostchinesischen Eisenbahn nun als Vermesser an der Strecke Harbin Manjur 3 nbsp uberwinternde St Phokas bei MondlichtPinegin blieb in Kontakt mit Sedow der ihn einlud an seiner Nordpol Expedition teilzunehmen Als Pinegin im Mai 1912 nach Archangelsk kam um dort zu arbeiten und zu malen glaubte er nicht an die Realisierung der Nordpol Expedition Der Polarforscher Wladimir Russanow riet ihn von einer Zusammenarbeit mit Sedow ab und lud ihn zu seiner Spitzbergen Expedition ein Ein Telegramm Sedows veranlasste jedoch Pinegin fur den Einkauf der Ausrustung nach St Petersburg zu eilen da der Verleger Alexei Suworin die Unterstutzung der Expedition Sedows zugesagt hatte 1 Das Marine Ministerium genehmigte nicht den Einsatz eines Funkers sodass die muhselig erworbene Funkanlage zuruckgelassen werden musste Im August 1912 verweigerte die Archangelsker Hafenbehorde die Ausfahrt des Expeditionsschiffes St Phokas wegen Uberladung Sedow liess einen Teil des Proviants und der Ausrustung einschliesslich eines Primus Kochers ausladen mit Ausnahme einer Filmkamera die von Pinegin bedient werden sollte Der Kapitan der Steuermann der Mechaniker und der Bootsmann der Phokas kundigten mit ihren Assistenten sodass schnell eine neue Mannschaft angeheuert werden musste Nach Pinegins Liste bestand die Besatzung aus 22 Mann 1 Ende August 1912 legte die Phokas mit einem Kohle Vorrat fur 23 25 Tage Richtung Norden ab 2 Nach Sturmen erreichte die Expedition die Krestowaja Landzunge der Sewerny Insel dessen Vermessungspunkt fur die Uberprufung der Schiffschronometer benutzt wurde Bei der Weiterfahrt fror die Phokas Ende September ein sodass die Expedition auf dem Schiff uberwintern musste Der schwindende Kohlevorrat war durch Treibholz erganzt worden Die Mannschaft war mit russischer Winterkleidung Pelzen der Nenzen und Eskimo Kleidung ausgestattet Das Oberdeck war mit Brettern und Erde isoliert und die Luken waren mit Filz abgedichtet Die Offiziere und Wissenschaftler hatten Schlaf und Aufenthaltsraume Pinegin wurde zum Meteorologie Assistenten ernannt 1 Mit Sedow erkundete Pinegin 7 Tage lang die benachbarten Sud Krestowaja Inseln im Westen Die meisten Schlittenhunde waren fur die Zwecke der Expedition nicht geeignet Im Mai 1913 erkundete Pinegin mit einem Matrosen die Seeseiten verschiedener Inseln Die Wetter und Gezeiten Messungen erfolgten alle zwei Stunden Aufgrund der Klassenunterschiede missachteten die Offiziere und Wissenschaftler die Bedurfnisse der Mannschaftsmitglieder und es kam zu Konflikten Im Sommer 1913 steckte die Phokas immer noch im Eis fest Im Juli 1913 wurde Kapitan Sacharow mit einigen Mannern und Skorbut Patienten zum Basis Lager auf der Krestowaja Landzunge geschickt um Post nach Archangelsk aufzugeben In einem Brief bat Sedow das Expeditionskomitee ein Schiff mit Kohle Vorraten und zusatzlichen Schlittenhunden nach Franz Josef Land zu schicken Stattdessen begab sich Sacharow mit seiner Gruppe direkt zum Matotschkin Schar von wo er auf einem vorbeikommenden Schiff aufs Festland zuruckkehrte Sedow blieb ohne Antwort und vermass die gesamte Nordkuste der Sewerny Insel Pinegin filmte Jagden eines Baren auf eine Robbe worauf der Bar von Pinegins Hunden erbeutet wurde 1 Erst Anfang September 1913 konnte die Phokas sich aus dem Eis losen und nach Franz Josef Land zum Kap Flora im Westen der Northbrook Insel kommen worauf der Kohlevorrat fast erschopft war Das fur die Fahrt Admirals Stepan Makarow 1899 mit dem Eisbrecher Jermak angelegte Kohlelager war von der misslungenen Nordpol Expedition Anthony Fialas 1903 1905 benutzt worden Die Uberwinterung auf der Northbrook Insel wurde fur aussichtslos gehalten Im September wurde noch die Hooker Insel erreicht In der von Sedow benannten Buchta Tichaja in der es nicht zu den gefurchteten Eispressungen kam begann die zweite Uberwinterung Skorbut breitete sich aus und auch Sedow litt darunter Nur wenige darunter Pinegin blieben frei davon Im Januar 1914 wurde der Mannschaftsraum wegen der Kalte geschlossen und die Mannschaft lebte mit den Offizieren zusammen Trotz allem gab Sedow sein Ziel den Nordpol zu erreichen nicht auf Im Februar 1914 machte er sich mit zwei Matrosen 20 Hunden und drei Hundeschlitten auf den Weg nach Norden Im Marz 1914 kamen die vollig erschopften Matrosen zum Schiff zuruck und meldeten den Tod Sedows Wegen ihrer Irrwege konnten sie nicht den genaueren Todesort Sedows angeben Pinegin erreichte mit dem Schiffszimmermann nach zwei Tagen das Kap Flora und holte aus dem Winterhaus Eira auf der Bell Insel errichtet 1881 von Teilnehmern der Expedition von Benjamin Leigh Smith Vorrate Als sie zuruckkamen hatte sich die Mannschaft dank der Barenjagd vom Skorbut erholt Im Juli 1914 war die Mannschaft fur die Ruckfahrt bereit Die wissenschaftlichen Materialien waren in Zinkkisten versiegelt Der Dampfkessel wurde mit zersagten Teilen der Stengen und des Schanzkleids mit Walrossfett geheizt Bald nach der Abfahrt lief die Phokas auf Grund Frischwasser wurde abgelassen und ein Anker mit Kette wurde abgeworfen Das Eis trieb das Schiff zuruck ins Wasser In der Umgebung des Kaps Flora war Pinegin aufgrund seiner Ortskenntnis der Steuermann Sie entdeckten ein sich naherndes Kajak mit dem Steuermann Walerian Albanow und dem Matrosen Alexander Konrad der Brussilow Expedition und nahmen sie auf 1 Nachdem Bauten auf der Inselkuste zu Brennmaterial verarbeitet worden war suchte im August die Phokas zunachst vergeblich nach Uberlebenden der Brussilow Expedition um dann die Ruckfahrt nach Suden anzutreten Dann ging das Brennmaterial aus und das Schiff trieb 9 Tage lang eingeschlossen im Eis Als sich eine Fahrrinne offnete wurden die Holzaufbauten des Schiffs verheizt Auf dem eisfreien Meer wurden Segel gesetzt Schliesslich wurde der Lagerplatz auf der Halbinsel Kola an der Rynda erreicht Es zeigte sich dass nach den vermissten Expeditionen Sedows Brussilows und Russanows eine Suchexpedition unter der Leitung Ischak Isljamows ausgeschickt worden war Die uberlebenden Expeditionsmitglieder wurden von einem vorbeikommenden Dampfschiff auf Kosten des Kapitans nach Archangelsk mitgenommen Auch die Phokas wurde nach Archangelsk abgeschleppt 1 Nach der Ruckkehr nach Petrograd im Herbst 1914 nach Beginn des Ersten Weltkriegs stand Pinegin im Mittelpunkt des offentlichen Interesses Auf der Akademie Fruhjahrsausstellung 1915 stellte er eine Reihe seiner Studien aus Er erhielt den Kuindschi Preis I Klasse und einige Werke wurden von Museen und Privatpersonen gekauft 1916 schloss er sein Studium an der Akademie ab Wegen des Krieges konnte er nicht das Diplom Gemalde anfertigen sondern kam in die Geschichtsabteilung der Schwarzmeerflotte in Sewastopol 2 Fur die Fruhjahrsausstellung 1917 erhielt er einen langeren Urlaub sodass er sich an der Februarrevolution 1917 beteiligte Im Marz 1917 wurde Pinegins Dokumentarfilm uber Sedows Expedition in Petrograd uraufgefuhrt Alexander Chanschonkow hatte den Film angeregt und den Schnitt beeinflusst Pinegin wurde von der Akademie der Kunste in den Sowjet der Arbeiter und Bauern gewahlt aber er zog es vor auf die Krim zuruckzukehren 1 Auf Einladung des Dichters Sergei Makowski leitete Pinegin ein Kunststudio in Simferopol Nach der Oktoberrevolution nahm er im Oktober 1918 an einer Ausstellung der Kunst auf der Krim teil zusammen mit Saweli Sorin Sergei Sudeikin und den Brudern Nikolai und Wassili Milioti Infolge der wechselnden Verhaltnisse im Burgerkrieg wurde das Studio in Simferopol geschlossen sodass Pinegin nach Sewastopol zuruckkehrte 1919 lernte er den Journalisten Georgi Grebenschtschikow kennen der einen Artikel uber Pinegin und seine Vortrage veroffentlichte und den Pinegin portratierte Sie wandten sich an den Aussenminister der weissen Wrangel Regierung Peter Struve wegen ihrer Ausreise mit ihren Familien nach Europa Per Telegramm wurde der Botschafter der Provisorischen Regierung Wassili Maklakow angewiesen die Visa auszustellen Grebenschtschikow kam mit seiner Frau im September 1920 nach Istanbul wahrend Pinegin wegen der offiziellen Abfertigung seiner Bilder und Diapositive erst im Oktober 1920 nach Istanbul kam 1 Pinegin gelang es nicht sogleich nach Paris weiterzukommen Er arbeitete als Schauermann malte Schilder und fuhrte Ausfluge zu byzantinischen Denkmalern durch Er lernte den Schriftsteller Iwan Sokolow Mikitow kennen der als Matrose auf einem Schiff arbeitete Erst 1921 erhielt Pinegin ein Visum worauf er nach Prag ging Dank der Hilfe von Bekannten bekam er den Auftrag des Narodni divadlo fur das Buhnenbild der Oper Boris Godunow Seine finanzielle Situation blieb schwierig sodass er im Fruhjahr 1922 nach Berlin ging 2 Eine Erzahlung Pinegins aus einem Sammelband von 1910 wurde in einer Zeitschrift veroffentlicht Er arbeitete mit dem Verlag J A Gutnows zusammen Er schuf Buchillustrationen fur Werke Alexei Remisows deren Veroffentlichungen nicht gelangen Am erfolgreichsten war die Illustrierung eines Romans Mark Aldanows 1 Im Sommer 1922 machte Sokolow Mikitow Pinegin mit Maxim Gorki bekannt der sich fur die Tagebucher der Sedow Expedition interessierte und ihre Veroffentlichung vorschlug Das Ergebnis war das Buch uber die eisigen Weiten das von Literaturkritikern und Polarforschern beachtet wurde und die Aufmerksamkeit Alexei Tolstois erregte Pinegin wollte nun in die Heimat zuruckkehren Moglich wurde dies als der Reporter der Berliner Golos Rossii B M Schenfeld Rossow das sowjetische Volkskommissariat fur innere Angelegenheiten uberzeugte dass Pinegin nicht an der weissen Bewegung teilgenommen hatte 1923 kam Pinegin nach Petrograd zuruck und 1924 erschien das Buch uber die eisigen Weiten Ihm wurde vorgeschlagen die Arbeit zur Arktis Thematik fortzufuhren 1 Pinegin wurde in der Polar Kommission der Akademie der Wissenschaften der UdSSR angestellt Er entwickelte einen Plan zur Erforschung des Nordens der Erde Ein Segel Motor Schiff sollte im Sommer 1924 ausgeschickt werden was aus finanziellen Grunden nicht moglich war Stattdessen wurde er zur Nord Hydrographie Expedition unter der Leitung Nikolai Jewgenows zur Ermoglichung einer regelmassigen Schifffahrtsverbindung des europaischen Russlands mit Ob und Jenissei abgeordnet zu der eine Junkers Ju 20 mit dem Piloten Boris Tschuchnowski gehorte Die Expedition verliess Archangelsk am 9 August 1924 und erreichte nach 5 Tagen Nowaja Semlja Wegen des sturmischen Wetters fand der erste Flug Tschuchnowskis erst am 21 August statt Der Flug mit dem Beobachter Pinegin folgte am 25 August zur Insel Mechrengina Anhand der Wasserfarbe beurteilte er den Meeresgrund Er machte Luftaufnahmen unter extremen Bedingungen 1 1925 wurde Pinegin in das Komitee zur Organisation einer Expedition nach Sewernaja Semlja berufen das damals noch Nikolaus II Land hiess Im November 1925 legte er seinen eigenen Plan vor nach dem ein Segel Motor Schiff mit 7 Mann 30 Schlittenhunden und Vorraten fur ein halbes Jahr nach der Uberwinterung auf der Taimyrhalbinsel auf einer Schlittenbahn nach Sewernaja Semlja kommen sollte Allerdings war ein solches Schiff nicht vorhanden und fur einen Kauf oder Umbau fehlte das Geld 1926 veroffentlichte er das Tagebuch der Brussilow Expedition Walerian Albanows mit einem eigenen Vorwort 1 Anfang 1927 wurde Pinegin von der Kommission fur Untersuchungen in der Jakutischen ASSR beauftragt eine geophysikalische Basisstation auf der Grossen Ljachow Insel zu erstellen die mit dem geophysikalischen Laboratorium in Jakutsk zusammenarbeiten sollte Dafur war eine Funkstelle mit Kurz und Langwelle vorgesehen Der Standort sollte das Kap Schalaurow sein wenn nicht Pinegin einen anderen Ort vorzoge Zum Kommando fur die Station gehorte der Geologe Michail Jermolajew der Hydrologe K D Tiran der Geograph und Biologe A N Smessow der Funker W W Iwanjuk und der Fahrer W I Uschakow 4 Fur die Versorgung wurde der 55 Tonnen Schoner Polarstern mit dem Kapitan Juri Tschirichin von der Kolyma zur Lena verlegt Unter dem Kommando Pinegins kam die Polarstern nach Jakutsk wo sie gewartet und instand gesetzt wurde Am 20 Juli 1928 fuhr die Polarstern mit dem Kommando und einem Lastkahn im Schlepp los nahm Kohlen und Vorrate fur ein Jahr einschliesslich Heu fur die vier Kuhe der Expedition und erreichte Bulun am 31 Juli Im Fischerdorf auf der Bykowski Halbinsel wurden die von Pinegin im Vorjahr ausgewahlten Schlittenhunde abgeholt nach dem Besuch Tiksis stiess die Polarstern am 1 August auf festes Eis Durch Lucken erreichte der Schoner schliesslich am 26 August die Grosse Ljachow Insel und verliess sie nach Entladung am 1 September in Eile Ein von Otto Sverdrup gebautes norwegisches Motorboot war dem Kommando uberlassen worden Das Kommando baute ein Winterfertighaus und eine Lagerbaracke mit Tonnendach fur die Vorrate auf Die regelmassigen Beobachtungen begannen am 21 Oktober Am 26 November 1928 schickte das Prasidium der Akademie der Wissenschaften ein vom Vorsitzenden Sergei Oldenburg unterzeichnetes Gluckwunsch Funktelegramm Am 2 Dezember stieg ein Wetterballon auf der mit einem Theodoliten bis zu einer Hohe von eineinhalb Kilometern verfolgt werden konnte 2 Im Marz 1929 kam die Botschaft dass die Polarstern im Lenadelta festlag und nicht nach Jakutsk kam Die Versorgungsfahrt zur Grossen Ljachow Insel im Sommer war nun nicht mehr moglich Auch das Hilfsschiff aus Wladiwostok kam nicht durch Das Kommando musste also bis Dezember sparsam leben um dann auf dem Eis zuruckkehren zu konnen Vier Mann sollten dableiben und sich durch Jagd ernahren Am 30 Marz zog Pinegin mit einer kleinen Gruppe bei extremer Kalte los zu einem Pelzjagerlager Wankin auf dem Festland und weiter mit 60 80 km pro Tag zum Dorf Kasatsche an der Jana Mundung wo sie am 11 April ankamen Sie blieben dort 17 Tage kauften Vorrate und 17 gesattelte Rentiere auf Kredit und begannen am 18 April den Ruckmarsch Nach der Ruckkehr wurde trotz der Sturme auf der Kotelny Insel die Karte der Kustenlinie vom Kap Medwesch bis zum Balyktach uberpruft und geklart Im November wurde wieder der Hunger gespurt Der versprochene Personalwechsel fand nicht rechtzeitig statt weil das Rettungsschiff im Eis stecken geblieben war Pinegin blieb mit dem Zimmermann W Badejew in der Station nachdem er die anderen Mitglieder des Kommandos zu den zuruckkehrenden Pelzjagern geschickt hatte In der Nacht des 19 Dezembers 1929 kam der Funker Andrejew der neuen Gruppe an wahrend der Rest zwei Tage spater eintraf Pinegin ubergab die Arbeiten und zog am 27 Dezember mit Badejew ab auf der Schlittenbahn um am 15 Januar 1930 in Kasatsche anzukommen Am 23 Januar ging Pinegin allein weiter auf dem Rentierweg nach Werchojansk 1 Zuruck in Leningrad schrieb Pinegin auf der Grundlage der Expeditionsmaterialien zwei Bucher und wissenschaftliche Fachartikel Seine Ergebnisse benutzte das Geophysikalische Hauptobservatorium in Leningrad fur die Erstellung des Wolkenatlas Im November 1930 wurde im Leningrader Arktis Institut auf Initiative Rudolf Samoilowitschs Juli Schokalskis Wladimir Wieses Jakow Gakkels und Alexander Laktionows ein Museum gegrundet zu dessen Lejter Pinegin ernannt wurde Von Intourist wurde 1931 eine touristische Reise mit dem Eisbrecher Malygin zum Franz Josef Land in Konkurrenz zu Spitzbergen organisiert Auch wurden wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen des Internationalen Polarjahrs 1932 geplant Reiseleiter war Wladimir Wiese mit Pinegin als Stellvertreter Eine Sensation war die Begegnung des Starrluftschiffs Graf Zeppelin in dem Samoilowitsch und Ernst Krenkel mitflogen mit der Malygin auf der Pinegins Freund und Iswestija Korrespondent Iwan Sokolow Mitikow Pawel Judin Umberto Nobile auf der Suche seiner 1928 verschwundenen Italia Mannschaft Lincoln Ellsworth und Iwan Papanin mitfuhren 1 Post wurde ausgetauscht aber Luftaufnahmen wurden nicht der sowjetischen Seite ubergeben Im Internationalen Polarjahr 1932 brachte Pinegin mit der Malygin 29 Polarforscher unter der Leitung Iwan Papanins auf die Rudolf Insel auf der eine der 9 sowjetischen Polarbasen eingerichtet wurde Touristen fuhren mit darunter Vilhjalmur Stefansson und auch der Generalsekretar der Aeroarctic Walther Bruns Pinegin war weiter schriftstellerisch tatig Seine Beziehungen zur Parteiorganisation des Arktis Instituts hatten sich verschlechtert worauf eine Denunziation beim NKWD einging Als nach dem Kirow Mord die Verfolgung der Leningrader Intellektuellen begann wurde Pinegin im Marz 1935 ohne Gerichtsprozess fur 5 Jahre nach Kasachstan verbannt Er liess sich in Schalqar nieder Wladimir Wiese Konstantin Fedin und andere setzten sich fur Pinegin ein sodass sein Fall uberpruft wurde und er nach einigen Monaten nach Leningrad zuruckkommen konnte Allerdings durfte er nicht mehr im Arktis Institut arbeiten 1 Pinegin konnte sich nur noch der Malerei und der Literatur widmen Im Haus des Dichters Alexander Gitowitsch wurde Pinegin mit Nikolai Sabolozki bekannt der sich fur Pinegins Schamanen Erzahlungen interessierte In den spaten 1930er Jahren stand Pinegin in Kontakt mit Weniamin Kawerin der Pinegins Erzahlungen in seinen Romanen verarbeitete Dank der Bemuhungen Maxim Gorkis erhielt Pinegin eine Wohnung im Leningrader Haus der Literaten und Kunstler wo er am haufigsten mit Michail Soschtschenko Olga Bergholz und Wenjamin Kawerin verkehrte Der Schriftsteller Ilja Braschnin begleitete 1939 Pinegin auf seiner letzten Polarfahrt anlasslich des 20 Jahrestags der Befreiung Murmansks von den Weissen und den auslandischen Interventionsstreitkraften im Burgerkrieg Pinegin begann einen Roman als Portrat Sedows zu schreiben den er nicht mehr vollenden konnte 2 Pinegin bekam mit seiner Frau Alewtina Jewlampijewna die Kinder Tatjana Georgi 1906 und Dassid 1909 Wahrend der Expeditionen des Vaters waren die Kinder in Internaten untergebracht Tatjana wurde wahrend der Leningrader Blockade nach Perm evakuiert wo sie von der Familie Sokolow Mikitow aufgenommen wurde Georgi wurde Polarforscher und arbeitete im Arktis Institut Nach der Trennung der Ehe heiratete Pinegin die 18 Jahre jungere Studentin Jelena Matwejewna Sewostjanowa die er wahrend der Revolution kennengelernt hatte Sie war dann in der Sowjetunion geblieben und 1935 nach Kasachstan verbannt worden wo sie als Journalisten arbeitete Dort trafen sich die Eheleute wieder und kehrten schliesslich nach Leningrad zuruck Auf Veranlassung Pinegins schloss sie ihr Studium am Herzen Padagogik Institut ab und wurde dann Museumskuratorin In dieser Ehe gab es keine Kinder Pinegin starb am 18 Oktober 1940 in Leningrad Seine Asche wurde auf dem Lutherischen Friedhof des Wolkowo Friedhofs beigesetzt Nach dem Deutsch Sowjetischen Krieg wurde das Grab an die Literatenbrucken des Wolkowo Friedhofs verlegt 5 1950 wurde ein neues Grabdenkmal aufgestellt Die Witwe Jelena Matwejewna Pinegina veroffentlichte 1968 einen Essay uber ihren verstorbenen Mann Pinegins Namen tragen Kaps in Franz Josef Land und ein Berg im Wohlthatmassiv im ostantarktischen Konigin Maud Land 2 Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Pinegin Nikolaj VasilevichEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Ivanov A N Nikolaj Pinegin ocharovannyj Severom Elabuzhskij gos istoriko arhitekturnyj i hudozh muzej zapovednik Jelabuga 2009 ISBN 978 5 91607 030 9 a b c d e f g h Nikolaj Vladimirovich Vehov Severnyj mir hudozhnika Nikolaya Pinegina abgerufen am 11 Oktober 2022 a b Vehov N V Strana chudes volshebnyj Sever O nyne prakticheski zabytom polyarnike Nikolae Vasileviche Pinegine 1883 1940 In Moskovskij zhurnal Nr 3 2011 S 4 15 Below M I Sovetskoe arkticheskoe moreplavanie 1917 1932 gg Mor transport Leningrad 1959 Zahoronenie N V Pinegina abgerufen am 11 Oktober 2022 Normdaten Person GND 1055500146 lobid OGND AKS LCCN nr90026762 VIAF 63858892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pinegin Nikolai WassiljewitschALTERNATIVNAMEN Pinegin Nikolaj Vasilevich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch sowjetischer Maler Schriftsteller und PolarforscherGEBURTSDATUM 10 Mai 1883GEBURTSORT JelabugaSTERBEDATUM 18 Oktober 1940STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Wassiljewitsch Pinegin amp oldid 237316417