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Alexander Alexejewitsch Chanschonkow russisch Aleksandr Alekseevich Hanzhonkov wiss Transliteration Aleksandr Alekseevic Chanzonkov in Chanschonkowka in der heutigen Oblast Donezk 27 Julijul 8 August 1877greg 26 September 1945 in Jalta war ein russischer Unternehmer und Pionier der russischen Filmindustrie Produzent Regisseur und Drehbuchautor Alexander Alexejewitsch ChanschonkowBiografie BearbeitenEr wurde im Dorf Chanschonkowka als Sohn eines verarmten Grundbesitzers geboren 1896 absolvierte er die Nowotscherkassker kosakische Kadettenschule und wurde Unteroffizier im privilegierten Donkosakenregiment in Moskau 1905 beendete er seine Militarlaufbahn als Offizier aus gesundheitlichen Grunden und bekam dafur eine gesetzliche Entschadigung von 5 000 Rubeln Damit kaufte er Anteile der Moskauer Firma Gaumont und Sieversen die er spater ubernahm um auf deren Grundlage eine Filmstreifenfabrik zu grunden Im Fruhjahr 1906 wurde er Mitgrunder der Firma E Osch und A Chanschonkow zum Verleih auslandischer Filme und der Herstellung russischer Filmstreifen Am 9 jul 22 Dezember 1906greg reichte Chanschonkow den Grundungsantrag fur die Firma Chanschonkow amp Co beim Moskauer Gewerbeamt ein Ihre Bestimmung war Herstellung und Handel mit Filmstreifen Laternae magicae Nebelbildern und verschiedenen Geraten zu deren Herstellung Einer der Burgen des Unternehmens war der bekannte Bankier und Mitglied im Staatsrat Iwan Oserow Anfangs beschaftigte sich Chanschonkow nur mit Dokumentarfilmen und dem Verleih von auslandischen Filmen in Russland jedoch schon im Sommer 1907 begann er mit den Dreharbeiten eines Heimatstreifens Palotschkin i Galotschkin Palochkin i Galochkin den er aber nicht beendete Am 20 Dezember 1908jul 2 Januar 1909greg kam die erste kunstlerische Produktion aus Chanschonkows Studio auf die Leinwand das Drama im Zigeunerlager bei Moskau uber das das Journal Cine Phono schrieb man muss auf den Fakt hinweisen dass dieser Streifen das erste von A Chanschonkow veroffentlichte Drama ist das von seiner eigenen Truppe inszeniert wurde denn dieses Studio produzierte bisher nur Naturfilme Zu dieser Zeit waren im Studio mehrere Filme gleichzeitig in Arbeit die 1909 erschienen darunter Lied uber den Kaufmann Kalaschnikow Russische Hochzeit des 16 Jahrhunderts und Beschliesser Wanka Er engagierte dazu den Regieneuling Wassili Gontscharow und die Theatertruppe des Wedenski Volkshauses das damals aus Alexandra Gontscharowa Andrei Gromow Pjotr Tschardynin und Iwan Mosschuchin bestand Die Thematik der von Chanschonkow herausgegebenen Filme war die Verfilmung russischer Klassik Volksmarchen und Liedern Ab 1910 gab die Firma Chanschonkow amp Co die Zeitschrift Westnik Kinematografii Kinematographieanzeiger heraus ab 1915 erschien die von ihr finanzierte Zeitschrift Pegas Pegasus die neben dem Film auch Theater Musik Literatur und moderne Kultur thematisierte Viele bedeutende Meilensteine in der Geschichte des russischen Kinos sind Chanschonkows Studio zu verdanken 1911 kam mit Chanschonkows und Gontscharows gemeinsamer Produktion Die Verteidigung von Sewastopol Oborona Sevastopolya der erste russische Film in voller Spielfilmlange in die Kinos 1912 gab Chanschonkows Firma mit Wladyslaw Starewiczs Werk Die schone Ljukanida den weltweit ersten Puppentrickfilm heraus Dank dieser und weiterer Erfolge avancierte sich Chanschonkows Studio in den 1910er Jahren zur fuhrenden Filmproduktionsstatte im Russischen Reich Eine weitere Besonderheit des Studios waren Produktionen von wissenschaftlichen Streifen wofur im Studio eigens eine Abteilung eingerichtet wurde in der auch fuhrende russische Wissenschaftler bei den Produktionen tatig waren Im Fruhjahr 1917 kurz nach der Februarrevolution zog Chanschonkow mit den meisten seiner Mitarbeiter nach Jalta auf der Halbinsel Krim wo er von da an mehrere Jahre lang ein ahnliches Filmstudio fuhrte und weiterhin Filme herausgab 1920 als sich der Sieg der Bolschewiki im Russischen Burgerkrieg abzeichnete emigrierte Chanschonkow nach Konstantinopel und spater nach Mailand und nach Wien wo er versuchte die Filmproduktion wieder aufzunehmen 1922 versuchte er ausserdem Forschungsarbeiten im Bereich der Produktion von Tonfilmen aufzunehmen was jedoch an mangelnden finanziellen Mitteln scheiterte 1923 erhielt Chanschonkow aus Russland das Angebot das Filmstudio Rusfilm zu leiten Er nahm es an und kehrte deswegen in die sich neu gebildete Sowjetunion zuruck Das Studio wurde jedoch kurze Zeit spater aufgelost ohne den Betrieb aufgenommen zu haben Daraufhin war Chanschonkow einige Zeit lang als Berater bei der staatlichen Filmproduktions und Zensurbehorde Goskino tatig spater als Produktionsleiter beim Filmstudio Proletkino Im Jahre 1926 wurde Chanschonkow zusammen mit einigen anderen leitenden Angestellten von Proletkino festgenommen nachdem die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen Veruntreuung staatlicher Zuwendungen gegen die Leitung dieser Organisation eroffnete Zwar wurde Chanschonkow letztlich aus Mangel an Beweisen freigesprochen jedoch erhielt er Berufsverbot Zu etwa gleicher Zeit verschlechterte sich der gesundheitliche Zustand Chanschonkows weswegen er von Moskau wieder nach Jalta zog Da er jedoch seinen Beruf nicht mehr ausuben durfte musste er mit seiner Frau in bitterer Armut leben 1934 schrieb Chanschonkow einen Brief an den Vorsitzenden der staatlichen Filmproduktionsbehorde Boris Schumjazki in dem er ihn auf seine materiellen Note und seinen sich weiterhin verschlechternden Gesundheitszustand hinwies und darum bat das Berufsverbot wieder aufzuheben Dies hatte Wirkung Chanschonkow wurde rehabilitiert und erhielt vom Staat eine Rente Inzwischen auf einen Rollstuhl angewiesen konnte sich Chanschonkow jedoch nicht mehr im vollen Umfang der Filmproduktion widmen stattdessen schrieb er Memoiren Seine letzten Jahre verbrachte er in Jalta wo er 1945 auch starb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aleksandr Khanzhonkov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alexander Chanschonkow in der Internet Movie Database englisch Artikel zum 125 Geburtstag Memento vom 4 Januar 2007 im Internet Archive englisch Normdaten Person GND 1013742834 lobid OGND AKS LCCN n81056997 VIAF 1331600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chanschonkow Alexander AlexejewitschALTERNATIVNAMEN Hanzhonkov Aleksandr Alekseevich russisch Aleksandr Alekseevic Hanzonkov wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer Unternehmer der FilmindustrieGEBURTSDATUM 8 August 1877GEBURTSORT ChanschonkowkaSTERBEDATUM 26 September 1945STERBEORT Jalta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Alexejewitsch Chanschonkow amp oldid 220785688