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Wladimir Alexandrowitsch Russanow russisch Vladimir Aleksandrovich Rusanov 3 Novemberjul 15 November 1875greg in Orjol wahrscheinlich 1913 nordlich der Taimyrhalbinsel war ein russischer Polarforscher und Geologe der vor allem auf Grund der Erforschung Nowaja Semljas Ruhm erlangte Wladimir Alexandrowitsch Russanow Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit 2 Studium 2 1 Politische Aktivitaten 2 2 Studium an der Sorbonne 3 Nowaja Semlja 3 1 Erste Expedition zum Matotschkin Schar 3 2 Die franzosische Expedition Benards 3 3 Die dritte Expedition 3 4 Umschiffung der Nordinsel 3 5 Umschiffung der Sudinsel 4 Russanows letzte Expedition 4 1 Spitzbergen 4 2 Die Suche nach der transarktischen Durchfahrt 5 Namensgebung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksKindheit BearbeitenRussanow entstammte einer Handlerfamilie sein Vater hatte sich jedoch vor seinem Tod finanziell ruiniert und die Familie mittellos zuruckgelassen Studium BearbeitenPolitische Aktivitaten Bearbeiten Wahrend seines Studiums kam Russanow in Kontakt mit revolutionaren Untergrund Zirkeln 1896 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung bei Nachdem er 1897 die Schule abgeschlossen hatte studierte er zunachst am naturwissenschaftlichen Institut der Universitat Kiew aufgrund seiner politischen Aktivitaten wurde ihm jedoch die Studienberechtigung entzogen Am 4 Mai 1897 wurde er inhaftiert und begann sich im Gefangnis mit Buchern uber die Entdeckungen des 19 Jahrhunderts zu beschaftigen Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Werk von Fridtjof Nansen In Nacht und Eis Die norwegische Polarexpedition 1893 96 1899 wurde Russanow entlassen stand aber weiterhin unter polizeilicher Beobachtung 1901 wurde er nach Ust Syssolsk verbannt wo er als Vermesser arbeitete und bei Streifzugen das Umland naturwissenschaftlich erkundete Studium an der Sorbonne Bearbeiten 1903 ging Russanow nach Paris ins Exil wo er an der Sorbonne inskribierte um sein naturwissenschaftliches Studium zu vollenden Russanow spezialisierte sich auf Geologie und beschaftigte sich insbesondere mit Vulkanologie so beschaftigte er sich intensiv mit dem Vesuvausbruch von 1906 Nowaja Semlja Bearbeiten nbsp Nowaja Semlja mit Matotschkin ScharErste Expedition zum Matotschkin Schar Bearbeiten Im Fruhling 1907 kehrte Russanow nach Russland zuruck wo er zu seiner eigenen Uberraschung von hochsten Staatskreisen bei der Vorbereitung einer Nordpolarexpedition nach Nowaja Semlja unterstutzt wurde Der Grund lag darin dass das zaristische Russland seine Vormachtstellung in Barents und Karasee durch norwegische Expeditionen gefahrdet sah Mitte Juli 1907 brach er mit dem Dampfschiff Korolewa Olga Konstantinowna in die Karasee auf die er durch den Matotschkin Schar erreichte Im September kehrte er erfolgreich nach Archangelsk zuruck und ging wieder nach Paris Die franzosische Expedition Benards Bearbeiten Dort hatten seine Forschungen Aufmerksamkeit erregt und Russanow wurde ausgewahlt um 1908 eine franzosische Expedition unter Kapitan Benard nach Nowaja Semlja als Geologe zu begleiten Dort entdeckte Russanow ergiebige Mineralienvorkommen und vollendete die erste Landdurchquerung Nowaja Semljas Diese Expedition begrundete Russanows Ruf als ausgezeichneter Geologe und waghalsiger Abenteurer Wieder zuruck in Paris widmete Russanow sich dem Studium der gesammelten Fakten insbesondere den Silurvorkommen Ferner zog er erstaunliche Ruckschlusse hinsichtlich der Besiedlung der Arktis mit devonischer Fauna Die dritte Expedition Bearbeiten 1909 nahm Russanow an einer weiteren Polarexpedition teil Offiziell unterstand die Leitung Ju W Kramer doch tatsachlich hatte Russanow die Faden in der Hand Am 4 Juli 1909 lief die funfkopfige Crew des Dampfschiffes Korolewa Olga Konstantinowna aus Archangelsk aus am 9 Juli landete sie auf Nowaja Semlja wo Russanow ein Basislager errichten liess Bei den Aufbauarbeiten verletzte sich Russanow schwer am Fuss dennoch brach er auch Schlechtwetter trotzend ins Inselinnere auf Seine geologischen Forschungen wurden von Erfolg gekront so entdeckte er zahlreiche Bodenschatze wie Kohle Marmor Diabas und Schiefer Da Russanow davon ausging dass Nowaja Semlja die ideale Zwischenstation fur die Nordostpassage sei erforschte er auch die Stromungen an der Westkuste der Insel Umschiffung der Nordinsel Bearbeiten 1910 erhielt Russanow erstmals die alleinige Leitung uber eine Expedition nach Nowaja Semlja An Bord der Dmitri Solunski die vom erfahrenen Nordpolfahrer Grigori Iwanowitsch Pospelow 1869 1933 gesteuert wurde machte er sich am 12 Juli auf Am 20 Juli erreichte die gut ausgerustete Expedition die Meerenge Matotschkin Schar einen knappen Monat spater schliesslich das Ziel den nordlichsten Punkt Nowaja Semljas Der Versuch die Nordinsel Sewerny ostrow zu umfahren um an der Ostkuste zuruckzusegeln scheiterte zunachst deshalb kehrte die Expedition an das Nordkap der Insel zuruck wo die Dmitri Solunski am 19 August vom Eis eingeschlossen wurde und von den Eismassen zerdruckt zu werden drohte Das Schiff driftete nach Osten und letztlich gelang es sie aus dem Eis zu befreien am 31 August 1910 erreichte Russanow den Matotschkin Schar Ihm war es erstmals gelungen die Nordinsel Nowaja Semljas zu umschiffen Umschiffung der Sudinsel Bearbeiten 1911 brach Russanow ein funftes Mal auf dieses Mal an Bord der Polar mit dem Ziel die Sudinsel Nowaja Semljas Juschny ostrow zu umschiffen Dies war ihm bei fruheren Missionen aufgrund von Treibstoffmangel misslungen Daneben sollte die Expedition vor allem meteorologischen und hydrographischen Studien dienen Der Topograf Emanuel von Tiesenhausen vermass die Kustenlinie registrierte die meteorologischen Beobachtungen und stellte botanische und zoologische Sammlungen zusammen Tatsachlich lieferte Russanow neue Erkenntnisse bezuglich der Oberflachenstromung von Barents und Karasee Russanows letzte Expedition BearbeitenSpitzbergen Bearbeiten Am 9 Juli 1912 brach Russanow schliesslich zu seiner letzten Expedition auf Mit der von Alexander Stepanowitsch Kutschin kommandierten Hercules und 14 Begleitern darunter Rudolf Lasarewitsch Samoilowitsch verliess er Murmansk das offizielle Ziel war Spitzbergen dessen Westkuste er beim Bellsund am 16 Juli erreichte Zwar sah der ursprungliche Plan vor dass Russanow Ende Oktober desselben Jahres die Hercules zuruckgeben sollte die umfangreiche Polarausrustung und Vorrate fur 1 Jahre legen aber den Schluss nahe dass Russanow von Anfang an mehr als nur Spitzbergen zu besuchen geplant hatte Gemeinsam mit zwei Matrosen durchquerte er die Insel bis zur Ostkuste Beim Ruckweg sturzte Russanow in eine Gletscherspalte blieb aber wie durch ein Wunder unverletzt Danach inspizierte er mit der Hercules die gesamte Westkuste entdeckte reiche Kohlevorkommen und setzte 28 Landmarken die Russlands Recht zur Forderung der Ressourcen auf Spitzbergen markieren sollten Daneben betrieb Russanow palaontologische zoologische botanische und ozeanographische Studien auf Spitzbergen 1 Die Suche nach der transarktischen Durchfahrt Bearbeiten Danach schickte Russanow Samoilowitsch den Zoologen Swatosch und den erkrankten Bootsmann Popow auf einem norwegischen Dampfer zuruck nach Russland er selbst fuhr entgegen dem offiziellen Plan nach Osten wo er am 18 August ein Telegramm aufgab dass das letzte Lebenszeichen der Hercules und der 13 Mann Besatzung sein sollte Er kundigte sein Vorhaben an von Nowaja Semlja aus weiterzufahren um die Nordostpassage zu durchfahren Von der Russischen Geographischen Gesellschaft organisierte Rettungsfahrten unter der Leitung Ischak Isljamows in den Jahren 1914 und 1916 blieben ergebnislos 1934 wurden auf einer damals namenlosen Insel nordlich der Taimyrhalbinsel die danach zu Ehren der letzten Expedition Russanows Hercules Insel genannt wurde Gegenstande gefunden die der Hercules beziehungsweise deren Besatzung zuzuordnen waren Auch auf der benachbarten Popow Tschuktschin Insel Ostrow Popowa Tschuktschina in den Minin Scharen benannt nach einem Matrosen der Expedition wurden Spuren der Expedition gefunden 1947 wurden auf Sewernaja Semlja ebenfalls der Russanow Expedition zuzuordnende Gegenstande entdeckt Namensgebung BearbeitenZu Ehren Russanows ist eine Bucht und eine Halbinsel Nowaja Semljas benannt ebenso ein Gletscher auf Sewernaja Semlja und der Mount Rusanov in der Antarktis In seinem Heimatort Orjol gibt es ein Russanow Museum Einzelnachweise Bearbeiten Jewgeni Singer Zwischen Nordpol und Europa VEB F A Brockhaus Leipzig 1987 S 94 f Weblinks BearbeitenArtikel Wladimir Alexandrowitsch Russanow in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D098189 2a 3D 2b 3DWladimir 20Alexandrowitsch 20RussanowNormdaten Person GND 119472201 lobid OGND AKS LCCN nr89013254 VIAF 18032649 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Russanow Wladimir AlexandrowitschALTERNATIVNAMEN Rusanov Vladimir Aleksandrovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Forscher und NaturwissenschaftlerGEBURTSDATUM 15 November 1875GEBURTSORT OrjolSTERBEDATUM um 1913STERBEORT Taimyrhalbinsel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladimir Alexandrowitsch Russanow amp oldid 227996263