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Luchau ist der Name eines ausgestorbenen frankischen Adelsgeschlechts Wappen derer von Luchau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die sagenhafte Grundung der Stadt Hof 1 2 Konradsreuth 1266 1484 1 3 Roslau 1419 vor 1467 1 4 Uprode 1424 1484 1 5 Die Luchauer in der Zeit der Raubritter 1523 1 6 Die Luchauer als Schwanenritter um 1500 1 7 Leupoldsgrun 1398 1668 1 8 Unterleinleiter 1689 bis vor 1732 1 9 Donndorf und Eckersdorf 1552 1757 2 Wappen 3 Der Familienname Luchau 4 Verwandtschaft mit anderen Rittergeschlechtern 4 1 Familie von Sparneck 4 2 Liste verwandter adeliger und burgerlicher Familien 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Familie von Luchau trat als thuringisch vogtlandisches Rittergeschlecht im Gefolge der Vogte von Weida erstmals im Jahre 1266 in einer Urkunde mit Ulricus de Conratsrute in Erscheinung Sie stammte von den Lubichanern aus Lobechow bei Jena ab Der Stammbaumforscher Alban von Dobeneck unterschied 1911 vier Hauptlinien Ausgehend vom Stammgebiet um Konradsreuth teilte sich die Familie im 15 Jahrhundert in vier Hauptlinien auf Die Linie Donndorf mit Eckersdorf Unterleinleiter auch Oberwaiz und Seybothenreuth die Linie Hartungs Leupoldsgrun die Linie Brunn Wiedersbach und Sachsen und die Linie Haselmuhle Mendorferbuch Verhaltnismassig kurzfristige Besitzungen wie Uprode Roslau oder Selbitz sind dem Stammgebiet bzw der Linie Hartungs zuzurechnen Die Linie Hartungs und die Linie Brunn Wiedersbach werden jeweils mit einer alteren und einer jungeren Linie unterschieden Alle Zweige konnten sich bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts behaupten Die Donndorfer Linie setzte sich noch weitere hundert Jahre fort Friedrich Ludwig zu Donndorf und Unterleinleiter der 1756 verstarb gilt als letzter Namenstrager Die sagenhafte Grundung der Stadt Hof Bearbeiten Die Luchauer gelten der Sage nach neben den Herren von Sparneck den Herren von Kotzau und den Herren von Feilitzsch als Grunder der Stadt Hof Saale Konradsreuth 1266 1484 Bearbeiten Konradsreuth wurde erstmals im Jahre 1266 in einer Urkunde erwahnt in der von einem Ulricus de Conratsrute aus dem Geschlecht der Luchauer die Rede ist Die Herren von Luchau herrschten auf Schloss Konradsreuth bis 1484 Im Jahre 1441 verlieh ihnen Kaiser Friedrich III ein Hochgericht Roslau 1419 vor 1467 Bearbeiten Die Luchauer waren mit einem Herrensitz und Gutern in Roslau vertreten 1 Uprode 1424 1484 Bearbeiten nbsp Burgruine UprodeDie Burg Uprode ist eine Burgruine oberhalb des kleinen Dorfes Oppenroth das heute nach Weissdorf Landkreis Hof eingemeindet ist Die Burg Uprode wurde um 1320 von den Rittern von Sparneck zur Sicherung ihres Stammlandes erbaut Spater ging der Besitz der Burg an die verwandten Herren von Luchau uber Am 2 Juli 1429 wurde ein Heinz von Luchau wegen seiner getreuen willigen Dienste vom Markgrafen Friedrich IV mit der Burg Uprode belehnt Ihm wurde auch erlaubt so viel Nutz und Brennholz wie fur die Uprode benotigt wurde aus dem nahe gelegenen Hag hauen zu lassen Als Gegenleistung musste die Uprode allerdings immer fur den Markgrafen und sein Gefolge offenstehen Ob Heinz von Luchau die Uprode wegen besonderer Verdienste oder aus familiaren Grunden zu Lehen bekam ist nicht bekannt Fur die Belehnung aus familiaren Grunden spricht allerdings dass er noch vor 1418 Elsa von Sparneck heiratete eine Tochter des vorherigen Besitzers der Uprode Friedrich Am 12 Januar 1466 wurde ein Hans von Luchau vom Markgrafen Albrecht mit der Uprode belehnt Hans von Luchau geriet sowohl mit anderen Rittern als auch mit dem Rat der Stadt Eger in Handel Er hatte gemeinsam mit Heinz von Luchau und einem Herren von Blassenberg drei Stadtbauern aus Eger gefangen genommen Im Jahre 1469 verkauften die Luchauer die Uprode Seltsamerweise wurde am 10 Dezember 1484 noch einmal ein Konrad von Luchau auf der Uprode genannt Die Luchauer in der Zeit der Raubritter 1523 Bearbeiten nbsp Epitaph des Conrad von Luchau Ritter im Schwanenorden in der Ordenskapelle der St Gumbertus Kirche in Ansbach Viele ehemals angesehene Ritter kamen immer mehr in Bedrangnis da sie den Feuerwaffen im 15 und 16 Jahrhundert nicht gewachsen waren An die Stelle der Ritter traten Buchsenmeister und Landsknechte Ein anderer Grund war der Ubergang von der Natural zur Geldwirtschaft Da die Ritter von den Ertragen ihrer Bauern lebten versuchten sie ihre Stellung durch das Faustrecht zu behaupten was zum Raubrittertum fuhrte Bekanntestes Beispiel eines Ritters der zum Raubritter wurde war Hans Thomas von Absberg wegen dessen Fehden auch die Sparnecker ihre Burgen verloren Heinz von Luchau Hartungs der Herr uber das Dorf Leupoldsgrun wurde vom Spaher Kilian Walter ebenfalls bezichtigt diesen gefahrlichen Raubritter zu unterstutzen Heinz von Luchau habe Hans Thomas von Absberg erlaubt seine Gefangenen ins Verlies der Burg Hartungs zu werfen Die Gefahrten des Absbergers habe er dort ubernachten lassen Diese Vermutungen waren der Grund dass Hartungs der Waldstein und auch viele andere Burgen als Raubritternester galten So entsandte der Schwabische Bund dem auch die freie Reichsstadt Nurnberg angehorte im Jahr 1523 eine Strafexpedition die die 23 angeblichen Raubritterburgen z B auch die Burg Uprode dem Erdboden gleichmachte Leupoldsgrun wurde verschont weil Heinz von Luchau anscheinend glaubhaft seine Unschuld beteuert hatte Offenbar wurde in Nachverhandlungen in Nurnberg 1529 die Fehde mit seinem Schwager Wolf von Sparneck noch einmal als getrenntes Geschehen von der Strafexpedition des Schwabischen Bundes erkannt Wahrend Wolf von Sparneck eine Schaferei in Hartungs abbrannte wobei 400 Schafe ums Leben gekommen sein sollen steckte Heinz von Luchau im Gegenzug Schloss Stockenroth samt Nebengebauden in Brand Die Luchauer als Schwanenritter um 1500 Bearbeiten In der St Gumbertus Kirche in Ansbach gibt es Totenschilde und Epitaphien der Ritter vom Schwanenorden darunter auch Conrad von Luchau Sohn des Heinz und der Else von der Uprode und deren Sohn Sebastian Von der Familie von Luchau wird noch Apollonia von Luchau eine geborene von Egloffstein als Mitglied im Schwanenorden genannt Leupoldsgrun 1398 1668 Bearbeiten In Leupoldsgrun erhohte sich die Anzahl der Anwesen von 14 im Jahr 1490 auf 19 im Jahr 1502 Sie unterstanden uberwiegend den Burggrafen von Nurnberg und den Herren von Luchau Diese besassen sieben Anwesen und zwei Wirtshauser Das Bier fur die Wirtshauser wurde im Brauhaus des Schlosses in Hartungs gebraut das die Luchauer im Jahre 1398 von den Markgrafen als Lehen bekommen hatten In dieser Zeit bluhte die Naturalwirtschaft So wurden die Ritter von den Landesherren mit Teilen ihres Besitzes belehnt und diese mussten im Gegenzug im Ernstfall auf der Seite ihres Herren kampfen Wolf von Luchau Amtmann zu Schauenstein und sein Bruder Heinz von Luchau Herr auf Hartungs hatten sich fur den Kriegsfall verpflichtet drei Pferde Ritter sechs Fussknechte und einen Wagen fur die Brandenburgisch Culmbachische Ritterschaftsvereinigung zu stellen Adam von Luchau wurde als letzter Luchauer in Leupoldsgrun unter dem Altar der Dorfkirche beigesetzt 2 Die Nachfolge der Luchauer in Leupoldsgrun trat die Familie Baum von Baumsdorf an die aber bereits 1725 wieder ausstarb Unterleinleiter 1689 bis vor 1732 Bearbeiten 1689 erbte Christian Siegmund von Luchau das Rittergut Unterleinleiter 3 Nach Biedermann war Friedrich Ludwig von Luchau geboren am 19 Juli 1685 verheiratet mit Maria Charlotta von Luschwitz 1724 Herr von Unterleinleiter Donndorf Eckersdorf und St Gilgenberg namensgebend fur das Asyl St Gilgenberg heute Rathaus Eckersdorf Ritter im Roten Adlerorden Er bekleidete zahlreiche Amter Donndorf und Eckersdorf 1552 1757 Bearbeiten nbsp St Agidius in Eckersdorf bewahrt noch heute zahlreiche Hinweise auf die LuchauerDie Herren von Plassenberg erwarben 1420 erste Guter in Eckersdorf und waren hundert Jahre spater in dessen vollstandigem Besitz Nach dem Aussterben der Plassenberger kamen Eckersdorf und Donndorf 1552 an die Herren von Luchau bis sie 1757 an das Markgraftum Bayreuth fielen Die Herren von Luchau dienten den Bayreuther Markgrafen als Offiziere Amtmanner und Kammerherren und erwarben sich grosse Verdienste Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Silber einen blauen Pfahl Auf dem Helm mit blau silbernen Decken ein mit sieben goldenen Lindenblattern besteckter offener Flug Der blaue Pfahl findet sich noch heute als Element in den Gemeindewappen von Konradsreuth Leupoldsgrun und Eckersdorf nbsp Wappen derer von Luchau in Siebmachers Wappenbuch von 1605 nbsp Wappen derer von Luchau am Taufbecken der Eckersdorfer Kirche nbsp Wappen der Gemeinde Konradsreuth nbsp Wappen der Gemeinde Leupoldsgrun nbsp Wappen der Gemeinde EckersdorfDer Familienname Luchau BearbeitenDen Familiennamen Luchau gibt es auch heute noch Die Ausbreitung des Namens innerhalb Deutschlands ist teilweise erforscht Er wurde durch deutsche Auswanderer aber auch nach Amerika exportiert Der Ursprung der von Luchau Linie liegt im Dorf Gross Lobichau bei Jena Es gibt aber auch eine Familie Luchau Bisher sind nur Luchau Familien Linien bekannt die ihren Ursprung im nahen Umkreis der Stadt Luchow haben In der Stadt Luchow hat es auch Adelige von Luchow gegeben die aber aus einer anderen Adelslinie aus Gottingen stammten von Reinhausen und von Warpke aus Verden Es ist bisher keine Verbindung der Norddeutschen Luchaus zur von Luchau Linie zu finden Den aus der slawischen Sprache kommenden Namen Luchau findet man zu 90 nordlich von Hannover Er bedeutet Ort in einer feuchten Niederung Noch heute findet man um Berlin das Havellandische Luch und das Rhinluch als feuchte Niederungen Die Erganzung au und ow bedeuten Ort Personen aus der Stadt Luchow die im Umland ca ab 1300 neue Erwerbsmoglichkeiten suchten oder fortheirateten wurden im neuen Ort zum Beispiel Heinrich von Luchau genannt Da es im Gegensatz zur adeligen von Luchau Linie nicht so viele alte Dokumente gibt beginnt die luckenlose Linie bei Stade mit Otto Luchau um 1610 Auch heute leben dort noch Nachfahren der Familie Luchau Verwandtschaft mit anderen Rittergeschlechtern BearbeitenFamilie von Sparneck Bearbeiten Die Familie von Luchau ist unter anderem mit den von Sparneck verwandt Der Stammbaumforscher Alban von Dobeneck geht von 5 Eheschliessungen im 15 und 16 Jahrhundert aus Conrad von Luchau und Else von Sparneck Heinz von Luchau und Maria von Sparneck auf Leupoldsgrun Heinz von Luchau und Else von Sparneck auf der Uprode Caspar Wolf von Sparneck und Cordula von Luchau Hans Gunter von Luchau und Catharina von SparneckListe verwandter adeliger und burgerlicher Familien Bearbeiten Abenberg Adolzheim Ammertal Apfental Aufsess Basmann Beulwitz Breitenloer Buchholz Dobeneck Dobeneck Erbsbuhl Dobeneck Goritz Egloffstein Erlbeck Feilitzsch Friesen Gnotstadt Gumerau Guttenberg Haberkorn Happurch Hausner Hendel zu Rehau Imhoff Kunsberg Leonrod Luschwitz Lutzelburg Mendorffer Mitz Oberlander zum Rudolfstein Obernitz Ossa Rabensteiner zu Dohlau Raitenbach Reisbach Reitzenstein Rusenbach Russwurm Sack zu Mulltroff Seckendorff Aberdar Seidewitz Sparneck Steinau Stiebar Streitberg Stein Tettau Thamberg Trockau Wenthaim Wildenstein Wilhelmsdorf Wirsberg Wolfstein Wurtzburg Zedtwitz ZinglPersonlichkeiten BearbeitenKunz von Luchau 1516 Amtmann Alexander von Luchau vor 1530 Hauptmann von Wunsiedel Uwe Luchau 1937 2018 deutscher Fussballspieler Wolf Siegmund von Luchau 1604 1646 der Gewisse Mitglied der literarischen Fruchtbringenden Gesellschaft die 1619 gegrundet wurde Liste Nr 259 Siehe auch BearbeitenListe frankischer Rittergeschlechter Schloss HofeckLiteratur BearbeitenJohann Gottfried Biedermann Geschlechts Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken Loblichen Orts Geburg Bamberg 1747 Tabula CLXVII CLXXIV Karl Dietel Alte Wehranlagen im Landkreis Munchberg Die Veste Uprode im Hag in Blatter vom Fichtelgebirge MHZ 1950 3 Alban von Dobeneck Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck Teil 1 in Archiv fur die Geschichte von Oberfranken Bayreuth 1905 Alban von Dobeneck Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes von Luchau in Archiv fur die Geschichte von Oberfranken Bayreuth 1911 August Gebessler Stadt und Landkreis Hof Munchen 1960 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Gemeinde Roslau Memento vom 28 September 2007 im Webarchiv archive today Chronik Leupoldsgrun Das ausgestorbene Geschlecht von Luchau Memento des Originals vom 8 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www chronik leupoldsgruen de Burgen und Schlosser der Frankischen Schweiz Schloss Unterleinleiter Memento vom 2 April 2007 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luchau family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik von Leupoldsgrun Luchauer in Eckersdorf Epitaphien in St Agidius Eckersdorf Aufsatz von Karl Mussel uber Schloss Fantaisie Wappendarstellung im Ingeram CodexNormdaten Person GND 1114151009 lobid OGND AKS VIAF 1069147484229049360009 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luchau amp oldid 238174834