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Kreis Tilsit 1818 1896 Landkreis Tilsit 1896 1922 Preussische Provinz Ostpreussen 1818 1829 Preussen 1829 1878 Ostpreussen 1878 1922 Regierungsbezirk GumbinnenKreisstadt TilsitFlache 783 km 1910 Einwohner 46 372 1910 Bevolkerungsdichte 59 Einwohner km 1910 Kreis Tilsit 1890 Der Landkreis Tilsit bis 1896 Kreis Tilsit war von 1818 bis 1922 ein Landkreis im Regierungsbezirk Gumbinnen in Ostpreussen Der Kreissitz befand sich in der seit 1896 kreisfreien Stadt Tilsit 1910 hatte der Kreis auf einer Flache von 783 km 46 372 Einwohner 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Landrate 3 2 Wahlen 4 Gemeinden 5 Stadt Tilsit mit ihren Ortsteilen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenDas Gebiet des Kreises Tilsit gehorte seit der Einteilung Ostpreussens in landratliche Kreise von 1752 zu dem damaligen Kreis Insterburg 3 4 Im Rahmen der preussischen Verwaltungsreformen ergab sich mit der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehorden vom 30 April 1815 die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreussen da sich die 1752 eingerichteten Kreise als unzweckmassig und zu gross erwiesen hatten Zum 1 September 1818 wurde im Regierungsbezirk Gumbinnen aus Teilen des alten Kreises Insterburg der neue Kreis Tilsit gebildet Er umfasste das Gebiet der Kirchspiele Coadjuthen Piktuponen Tilsit und Willkischken Seit dem 3 Dezember 1829 gehorte der Kreis zur neuen Provinz Preussen mit dem Sitz in Konigsberg i Pr Zum 1 Januar 1836 wurde das Gebiet des Kirchspiels Plaschken aus dem Kreis Niederung in den Kreis Tilsit umgegliedert Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Zum 21 Juli 1875 wurde die Landgemeinde Bublauken aus dem Kreis Niederung in den Kreis Tilsit umgegliedert Gleichzeitig wechselte die Gemeinde Heydebruch aus dem Kreis Tilsit in den Kreis Ragnit Nach der Teilung der Provinz Preussen in die Provinzen Ostpreussen und Westpreussen wurde der Kreis Tilsit am 1 April 1878 Bestandteil Ostpreussens Am 1 April 1896 schied die Stadt Tilsit aus dem Kreis aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis Der Kreis Tilsit trug seitdem die Bezeichnung Landkreis Tilsit Im Kreisgebiet wurde auf dem Land vielerorts auch Litauisch gesprochen auf Basis des Zensus vom 1 Dezember 1900 wurden 1905 diejenigen Landgemeinden und Gutsbezirke aufgezahlt in denen 50 bis 75 bzw mehr als 75 von hundert Einwohnern Litauisch als Muttersprache benutzen 5 Am 1 April 1919 wurden die Landgemeinden Kallkappen Splitter Stolbeck und Tilsit Preussen in den Stadtkreis Tilsit eingemeindet Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs trat am 10 Januar 1920 der Friedensvertrag von Versailles in Kraft Dadurch wurden die nordlich der Memel gelegenen Teile des Landkreises Tilsit dem Memelland zugeschlagen wo sie Teil des Kreises Pogegen wurden Am 25 Marz 1920 wurde die Verwaltung des Restkreises Tilsit sudlich der Memel vorlaufig auf den Landrat in Ragnit ubertragen Am 1 Juli 1922 wurden die zerschnittenen Kreise sudlich der Memel endgultig neu gegliedert Die Landgemeinden Dwischaken Kaltecken Kalwen Moritzkehmen Schillgallen b Tilsit und Sentienen sowie der Gutsbezirk Paszelgsten aus dem Landkreis Tilsit wurden in den Stadtkreis Tilsit eingemeindet Die ubrigen im Deutschen Reich verbliebenen Gebiete des Landkreises Tilsit und des Kreises Ragnit wurden mit einem Teil des Kreises Niederung zu einem neuen Kreis Tilsit Ragnit zusammengefasst Kreissitz wurde die kreisfreie Stadt Tilsit 6 Ab Herbst 1944 wurde das ehemalige Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt Nach Kriegsende kam das Teilgebiet nordlich der Memel im Wesentlichen zur Gemeinde Pagegiai in Litauen und das Gebiet sudlich der Memel zur russischen Oblast Kaliningrad Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1818 19 779 7 1846 55 969 8 1871 62 789 9 1890 71 666 2 1900 46 944 2 1910 46 372 2 Politik BearbeitenLandrate Bearbeiten 1818 182400 Dressler 1824 183200 Gerhard 1832 185200 Johann Eduard Heinrich Schlenther 1852 185800 Julius August Lauterbach 1858 1858 188900 Heinrich Schlenther 1821 1900 1889 191900 Wilhelm von Schlenther 1858 1924 1919 192000 Ernst von Hardenberg Schattschneider 10 1920 192100 Hermann Zwicker 1921 192200 Roderich WaltherWahlen Bearbeiten Im Deutschen Kaiserreich bildete der Kreis Tilsit zusammen mit dem Kreis Niederung den Reichstagswahlkreis Gumbinnen 1 11 Gemeinden BearbeitenIm Jahr 1910 gab es im Landkreis Tilsit 175 Landgemeinden 12 Die Gemeinden die 1920 im Deutschen Reich verblieben und 1922 Teil des Kreises Tilsit Ragnit wurden sind mit T R gekennzeichnet Die Gemeinden die 1919 oder 1922 Teil der Stadt Tilsit wurden sind mit TIL gekennzeichnet Alle ubrigen Gemeinden kamen 1920 zum Memelland und dort zum Kreis Pogegen Absteinen Ackmonischken Alt Dekinten Alt JagerischkenT R Alt Karzewischken Alt Schacken Alt Stremehnen Altweide Alt WeynothenT R Annuschen Argeningken GraudszenT R Augskieken Augstwilken Bardehnen Barsuhnen BartkenT R BartukeitenT R Bauerlich Stumbragirren BendiglaukenT R Bennigkeiten BirjohlenT R Birstonischken Bojehnen Bruchhofen BublaukenT R BudeningkenT R Deutsch Pillwarren DwischackenTIL EichendorfT R EistrawischkenT R Endrikaten Erbfrei Stumbragirren EromeitenT R Gallus Wilpien Galsdon Joneiten Gillanden Gillandwirszen Gintscheiten Greiszohnen Gross Antleiten Gross Bersteningken Gross Lumponen Gross Plauschwarren Grosspelken Gudden Jakob Titzkus Jogauden Jogsden Jonikaten Joseph Grutscheit Jurge Kandscheit Juschka Budwethen Juschka Spotzen Kallehnen KallkappenTIL Kallnuggen KallwenTIL KalteckenTIL KampinnischkenT R Kampspowilken KarteningkenT R Kaszemeken Kawohlen Kekersen Kellerischken Kerkutwethen Kiupeln Klein Bersteningken Klein Karzewischken Klipschen RodszenT R Koadjuthen Kowgirren Kreywohnen Kriegsdehnen Kugeleit Kullmen Jennen Kullmen Kulken Kullmen Laugallen Kullmen Szarden Kullmen Wiedutaten Kutturren Lasdehnen Laugallen Laugszargen LaukandtenT R Leitwarren LenkonischkenT R Madewald Mantwillaten Maszeiten Maszurmaten Matzstubbern Medischkehmen Meischlauken Mikut Krauleiden Mischpettern Mohlgirren MoritzkehmenTIL Nattkischken NaudwarrischkenT R Nausseden Neppertlauken Neu ArgeningkenT R Neu Dekinten Neu JagerischkenT R Neu Schacken Neu Stremehnen Neu WeynothenT R Neumeilen Neustubbern Ostischken Ostradirwen Pageldienen Pakamonen PamlettenT R Passon Reisgen PellehnenT R Peteraten PiktuponenT R Plaschken Pleikischken Pleine Pogegen PokrakenT R Powilken Prussellen RaukothienenT R Robkojen Rucken Schakeningken Schatulldorf Stumbragirren Schauditten Schillgallen bei Rucken Schillgallen bei TilsitTIL Schlaunen Schleppen Schudienen Schunellen SentienenTIL SkambrackenT R Skerswethen Skrodeln Sodehnen Spingen SplitterTIL Steppon Rodszen StolbeckTIL Stonischken Strasden Suitkaten Swarreitkehmen Szameitkehmen bei Koadjuthen Szillutten TaurothenenT R ThalszentenT R Thomuscheiten Tilsit PreussenTIL Timstern Trakeningken bei Piktuponen Trakeningken bei TilsitT R Tutteln Uigschen Ullosen UrbanteitenT R Uszkamonen Uszkullmen Uszpelken Uszpirden Wartulischken Wersmeningken Werszenhof Willkischken Wittgirren Wittschen Woitkus Szardwethen Daneben existierten noch zahlreiche Gutsbezirke 12 Eingemeindungen bis 1919 6 Abud Bussen 1893 zu Thalszenten Alt Szemkehmen 1894 zu Kugeleit Annus Siemoneit 1894 zu Annuschen Brantischken 1888 zu Pillwarren Dwischaken Erbpacht 1894 zu Kaltecken Jettschen 1893 zu Kerkutwethen Jodlaugken 1895 zu Bauerlich Stumbragirren Johnkugeleit 1894 zu Kugeleit Kandschen 1894 zu Annuschen Klein Lomponen 1893 zu Schakeningken Lauszeninken 1894 zu Kaszemecken Meldiglauken 1894 zu Kallehnen Neu Szemkehmen 1894 zu Kugeleit Schillinnen 1894 zu Gillandwirszen Stepponischken 1893 zu Kullmen Laugallen Sterpeiken 1896 zu Wittgirren Wallud Ridden 1893 zu Neu StremehnenStadt Tilsit mit ihren Ortsteilen Bearbeiten nbsp Stadt Tilsit mit ihren Ortsteilen oder Vororten im Jahre 1934 P Baron s Stadtplan von Tilsit 1 10000 Verlag Ernst Reuter Buchhandlung TilsitDie Stadt Tilsit war bis 1896 kreisangehorig Ortsteile und Vororte laut Baron s Plan von 1934 Die Ortsteile wurden hier mutmasslich grossgeschrieben Vororte mutmasslich klein Am Sudufer der Memel heute im Stadtkreis Sowetsk in der russischen Oblast Kaliningrad gelegen Bendiglauken Dwischacken Vorort Forsthaus Grunwalde Gut Punkt Jacobsruhe mit StadtparkHafen Kornhaus Hafen Priv Hafen Privater Hafen Stadtischer Hafen weiterer Hafen Schwedenhafen unlesbar an der Zellstoff FabrikKallkappen Kuhling Moritzkehmen Plauschwarren Tilsit Preussen Schillgallen Senteinen Splitter mit Rennplatz Waldfriedhof und grossem Splitterschem Muhlenteich am Bach Smalupp heute ca zwischen Kreuzung der Strassen Ulitza Geroyev ulica geroev und Ulitza Chapayeva ulica chapaeva und dem noch vorhandenen Muhlenteich Stadtheide mit Bahnhof und Krankenhaus StolbeckAm Nordufer der Memel heute in Litauens Bezirk Taurage gelegen Bruckenkopf Vorort mit Bahnhof Gross Plauschwarren Vorort Ubermemel Vorort Siehe auch BearbeitenEroberung Tilsits 1945Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 27 28 Ziffer 3 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 204 215 Michael Rademacher Landkreis Tilsit Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreis Tilsit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Kreisgemeinschaft Tilsit Ragnit e V Einzelnachweise Bearbeiten Regierungsbezirk Gumbinnen Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910 a b c d Michael Rademacher Landkreis Tilsit Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Gotha Perthes 1858 Seite 320 Ludwig von Baczko Handbuch der Geschichte Erdbeschreibung und Statistik Preussens Band 2 Friedrich Nicolovius Konigsberg und Leipzig 1803 S 41 google de Festschrift des Koniglich Preussischen Statistischen Bureaus zur Jahrhundertfeier seines Bestehens Emil Blenck Hrsg Verlag des Koniglichen Statistischen Bureaus Berlin 1905 Zweiter Teil Tabellen und Ubersichten zum Statistischen Atlas fur den Preussischen Staat S 19 Google Books a b territorial de Landkreis Tilsit Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Gumbinnen Digitalisat abgerufen am 9 September 2020 Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise S 307 Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung 1871 Volker Stalmann Linksliberalismus in Preussen die Sitzungsprotokolle der preussischen Landtagsfraktion der DDP und DStP 1919 1932 Band 11 Teil 2 S 953 Datenbank der Reichstagsabgeordneten a b Kreis Tilsit Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910Stadtkreise und Landkreise in Ostpreussen Stadtkreise Allenstein Elbing Insterburg Konigsberg i Pr Memel TilsitLandkreise Allenstein Angerapp Darkehmen Angerburg Bartenstein Friedland Braunsberg Darkehmen Angerapp Ebenrode Stalluponen Elchniederung Niederung Fischhausen Friedland Bartenstein Gerdauen Goldap Gumbinnen Heiligenbeil Heilsberg Heydekrug Insterburg Johannisburg Konigsberg Labiau Lotzen Lyck Memel Mohrungen Neidenburg Niederung Elchniederung Oletzko Treuburg Ortelsburg Osterode Pillkallen Schlossberg Ostpr Preussisch Eylau Preussisch Holland Ragnit Rastenburg Rossel Samland Schlossberg Ostpr Pillkallen Sensburg Stalluponen Ebenrode Tilsit Tilsit Ragnit Treuburg Oletzko Wehlau 1922 1939 angegliederte Kreise Elbing Marienburg Marienwerder Rosenberg Stuhm 1939 1945 angegliederte Landkreise Mackeim Mielau Ostenburg Plohnen Pogegen Praschnitz Scharfenwiese Schrottersburg Sichelberg Sudauen Zichenau 55 083333333333 21 883333333333 Koordinaten 55 5 0 N 21 53 0 O Normdaten Geografikum GND 5203594 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Tilsit amp oldid 231017736