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Die Altstadt von Heidelberg bildet einen Stadtteil am sudlichen Neckarufer Sie erstreckt sich zwischen dem Fluss und dem Hang des Konigstuhls unterhalb des Heidelberger Schlosses Im 13 Jahrhundert planmassig gegrundet und Ende des 14 Jahrhunderts erweitert blieb die heutige Altstadt bis weit ins 19 Jahrhundert gleichbedeutend mit der Stadt Heidelberg Ihr Angesicht als Barockstadt auf mittelalterlichem Grundriss verdankt die Altstadt dem Wiederaufbau Heidelbergs nach der Zerstorung 1693 im Pfalzischen Erbfolgekrieg Wappen von Heidelberg Altstadt Stadtteil von HeidelbergLage des Stadtteils Altstadt in HeidelbergKoordinaten 49 24 39 N 8 42 23 O 49 410833333333 8 7063888888889 Koordinaten 49 24 39 N 8 42 23 OFlache 13 78 km Einwohner 9748 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 707 Einwohner km Stadtteilnummer 002GliederungStadtbezirke Kernaltstadt 002 1 Voraltstadt 002 2 Konigstuhl 002 3 Quelle Stadt Heidelberg PDF 128 kB Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Gliederung der Altstadt als Stadtteil 3 Strassen und Platze 3 1 Verkehr 3 2 Platze 4 Geschichte 4 1 Grundung 4 2 Stadterweiterung und folgende Entwicklung 4 3 Zerstorung und Wiederaufbau 4 4 19 und 20 Jahrhundert 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Altstadt von Heidelberg mit Schloss vom Philosophenweg gesehenDie historische Heidelberger Altstadt liegt am linken sudlichen Ufer des Neckars kurz vor dessen Austritt aus dem Odenwald in die Oberrheinische Tiefebene auf einem engen Schwemmsandkeil Diese sich nach Osten hin dreiecksformig zusammenziehende Talsohle ist 1900 Meter lang und durchschnittlich 450 Meter breit Im Suden wird sie vom steil ansteigenden Konigstuhl mit dessen Nebengipfel dem Gaisberg begrenzt Am gegenuberliegenden nordlichen Neckarufer erhebt sich auf Neuenheimer Seite unmittelbar der Heiligenberg Gliederung der Altstadt als Stadtteil BearbeitenDer Stadtteil Altstadt umfasst nicht nur die historischen Bereiche der mittelalterlichen Stadtgrundung sondern erstreckt sich weit in sudlicher Richtung uber einen wesentlichen Teil des Gebietes des Koniggstuhls hinaus Als Stadtteil grenzt die Altstadt an Schlierbach das auf dem anderen Neckarufer gelegene Neuenheim an Bergheim die West und die Sudstadt an Rohrbach und den Boxberg ausserdem mit Gaiberg Bammental und dem Neckargemunder Stadtteil Waldhilsbach an drei Kommunen des Rhein Neckar Kreises Fur statistische Zwecke ist er in drei Bezirke untergliedert die nachfolgenden Datenangaben sind jeweils Stand 2012 Der Bezirk Kernaltstadt 105 7 Hektar 5146 Einwohner umfasst den altesten Teil der Stadt zwischen Universitatsplatz und Plankengasse Wirtschaftlich dominiert das Gastronomiegewerbe insbesondere entlang der Haupt und der Unteren Strasse sowie im Bereich zwischen Heiliggeistkirche und Alter Brucke Ebenfalls zum Bezirk gehort die relativ kleine Obere Ostliche oder Jakobsvorstadt gelegen zwischen Plankengasse und Karlstor aus dem 14 Jahrhundert Das namensgebende Jakobsstift erstmals erwahnt 1387 wurde beim Stadtbrand 1693 zerstort Ein Neubau der zwischen 1702 und 1713 als Karmeliterkirche entstand wurde in der Zeit nach 1805 abgerissen Teil des Bezirkes sind ausserdem das Gebiet des Heidelberger Schlosses der Schlossberg welcher bis 1743 rechtlich von der Stadt unabhangig war sowie der Bereich entlang der bergan fuhrenden Klingenteichstrasse mitsamt der Molkenkur Am westlichen Rand der Kernaltstadt im Ubergangsbereich zur Voraltstadt befinden sich wichtige zentrale Einrichtungen der Universitat darunter auch zwei Mensen nbsp Heidelberg um 1570 Gut zu erkennen die weiten Freiflachen in der VoraltstadtDie Voraltstadt auch als Untere oder Westliche Vorstadt bezeichnet reicht vom Universitatsplatz westlich bis zum Bismarckplatz wo sie an den Stadtteil Bergheim grenzt Entstanden 1392 zum Zwecke der Umsiedlung der Bevolkerung des anschliessend wustgefallenen mittelalterlichen Dorfes Bergheim erwies sie sich lange Zeit als uberdimensioniert Grossere Teile abseits der Hauptachse blieben bis in das beginnende 19 Jahrhundert Freiflachen entlang der Plock existierte erst ab 1800 eine durchgangige Bebauung Der wirtschaftliche Schwerpunkt liegt insbesondere entlang der Hauptstrasse im Bereich des Einzelhandels Die Flache des Bezirks liegt bei 69 6 Hektar die Einwohnerzahl bei 4916 Der dritte Bezirk Konigstuhl weicht von seiner Struktur stark von den beiden anderen ab Mit 1202 6 Hektar umfasst er 87 der Flache des Stadtteils aber mit 132 nur 0 13 der Einwohner Er erstreckt sich uber den Gipfel und weite Teile der Flanken des namensgebenden Hausberges der Stadt sowie dessen Vorberg Gaisberg und ist grosstenteils bewaldet mit wenigen Rodungsinseln als Einsprengseln Nur 2 9 der Flache ist bebaut Die Wohnbevolkerung ist hauptsachlich auf dem Kohlhof zu Hause eine zusammenhangende Bebauung ist auch noch rund um das Gipfelplateau des Konigstuhls zu finden Ebenfalls im Gebiet des Bezirkes liegen der Ehrenfriedhof und das Max Planck Institut fur Kernphysik sowie der Speyererhof Benannt nach einem ehemaligen Burgermeister der Stadt war er ursprunglich ein Hofgut mit Bewirtschaftung An seiner Stelle entstand 1927 das stadtische Mittelstandssanatorium heute gehort das Krankenhaus der Klinikgruppe Schmieder Strassen und Platze BearbeitenVerkehr Bearbeiten nbsp Karte der Heidelberger AltstadtDer Stadtgrundriss der Altstadt richtet sich nach den topografischen Begebenheiten Drei Strassenzuge fuhren der Ausrichtung des Flusses und des Berghangs entsprechend durch die Altstadt Neckarstaden und Am Hackteufel B 37 am Neckarufer die zentrale Fussgangerzone Hauptstrasse und die Friedrich Ebert Anlage am Fusse des Berges Dazu kommt im westlichen Bereich der Altstadt die Plock zwischen Hauptstrasse und Friedrich Ebert Anlage Diese in West Ost Richtung verlaufenden Strassen werden durch ein System von Querstrassen die bis auf sieben Ausnahmen Gassen heissen verbunden Das Strassennetz zeigt einen morphologischen Unterschied zwischen der alteren Kernaltstadt mit ihren zahlreichen Gassen und der weniger differenzierten alten Vorstadt Am Karlstor befindet sich der Bahnhof Heidelberg Altstadt welcher bis Dezember 2008 nach diesem benannt war Platze Bearbeiten In der Heidelberger Altstadt liegen von Westen nach Osten folgende wichtige Platze nbsp Blick auf den Bismarckplatz und den Beginn der Hauptstrasse im Hintergrund der HeiligenbergDer Bismarckplatz liegt westlich der Sofienstrasse die die westliche Grenze der Altstadt markiert und bildet das Bindeglied zwischen der Altstadt und Bergheim Die Hauptstrasse nimmt am Rand des Bismarckplatzes ihren Anfang Der von zahlreichen Bus und Strassenbahnlinien angefahrene Platz zahlt neben dem am Hauptbahnhof gelegenen Willy Brandt Platz zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten Heidelbergs und spielt fur die Erschliessung der Altstadt durch den offentlichen Nahverkehr eine grosse Rolle Der Friedrich Ebert Platz liegt am Sudrand der Altstadt an der Friedrich Ebert Anlage Der fruher als Parkplatz genutzte Platz wurde zwischen 2008 und 2010 neu gestaltet als unter dem Platz eine Tiefgarage gebaut wurde Dabei wurde die denkmalgeschutzte neoklassizistische Kolonnadenanlage aus dem Jahr 1927 an der Nordseite des Platzes abgerissen Diese hatte ursprunglich die Funktion einer Markthalle war aber zuletzt wegen ihres schlechten Bauzustandes abgesperrt Der Universitatsplatz ist der zentrale Platz der Altstadt Er erstreckt sich winkelformig westlich und sudlich der Alten Universitat Im Norden wird er von der Hauptstrasse tangiert an seinem Sudrand liegt die Neue Universitat Die Grabengasse an seinem Westrand verlauft anstelle der alten Stadtbefestigung und markiert die Grenze zwischen Kernaltstadt und Voraltstadt Ursprunglich befand sich an der Stelle des Universitatsplatzes das Augustinerkloster in dem Martin Luther 1518 bei der Heidelberger Disputation auftrat Nach seiner Zerstorung im Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde das Kloster nicht wieder aufgebaut stattdessen entstand an seiner Stelle 1705 der Paradeplatz der spater in Ludwigsplatz umbenannt wurde und heute Universitatsplatz heisst nbsp Der Marktplatz von der Heiliggeistkirche aus gesehen links der Herkulesbrunnen und das Rathaus im Hintergrund das Heidelberger SchlossDer Marktplatz liegt an der Heiliggeistkirche im Zentrum der Kernaltstadt und war bereits Teil des altesten Stadtgrundrisses Heidelbergs An seiner Sudseite fuhrt die Hauptstrasse vorbei Im Osten des Marktplatzes steht das Rathaus im Westen wird der Platz von der Heiliggeistkirche dominiert In der Mitte des Platzes steht der Herkulesbrunnen der zwischen 1703 und 1706 errichtet wurde und an die enormen Anstrengungen des Wiederaufbaus der Stadt erinnern soll Der nordlich der Heiliggeistkirche gelegene Teil des Platzes nennt sich Fischmarkt Der Kornmarkt ist ein kleiner Platz unweit des Marktplatzes auf der Sudseite der Hauptstrasse Er wird von der vom Bildhauer Pieter van den Branden entworfenen Madonnenstatue in seiner Mitte beherrscht Der Kurfurst Karl III Philipp liess sie 1718 als sichtbares Zeichen der Gegenreformation in der kurz zuvor katholisch gewordenen Kurpfalz aufstellen Der Karlsplatz liegt im ostlichen Teil der Altstadt sudlich der Hauptstrasse Die fur die kleinparzellige Altstadt ungewohnlich grosse Platzanlage entstand 1807 an der Stelle eines vier Jahre zuvor abgerissenen Franziskanerklosters Der 1978 von Michael Schoenholtz entworfene Brunnen in der Platzmitte erinnert an den Humanisten und Kosmographen Sebastian Munster 1488 1552 der Anfang des 16 Jahrhunderts einige Jahre in dem Franziskanerkloster wirkte Der Karlsplatz wird vom Gebaude der Akademie der Wissenschaften und dem Palais Boisseree gesaumt Geschichte BearbeitenSiehe auch Geschichte HeidelbergsGrundung Bearbeiten nbsp Der Hexenturm im Innenhof der Neuen Universitat Heidelberg ist das einzige Uberbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung entlang der Grabengasse nbsp Blick vom Heidelberger Schloss auf die Heidelberger Altstadt nbsp Blick vom hochsten Aussichtspunkt in Ziegelhausen auf die Heidelberger Altstadt und den Horizont jenseits der Rheinebene mit dem PfalzerwaldDie Heidelberger Altstadt ist die Keimzelle der Stadt Heidelberg Dennoch ist sie junger als viele spater eingemeindete Stadtteile die auf Dorfgrundungen aus der Frankenzeit zuruckgehen und schon seit dem 8 Jahrhundert urkundlich erwahnt sind 1 Die Ersterwahnung Heidelbergs findet sich in einer Urkunde des Klosters Schonau aus dem Jahr 1196 Schon davor aber gab es in Heidelberg eine Burg am Hang des Konigstuhls und zu ihren Fussen einen kleinen Burgweiler im Bereich um die Peterskirche Die heutige Altstadt geht auf eine planmassige Stadtgrundung zuruck Ging man lange davon aus dass diese noch zu Wormser Zeiten zwischen 1170 und 1180 erfolgte 2 legen jungere Befunde nahe dass Heidelberg erst in Wittelsbacher Zeit um 1220 gegrundet wurde 3 Die neugegrundete Stadt umfasste den Bereich der heute als Kernaltstadt bekannt ist und erhielt einen rechtwinkligen Leitergrundriss wie er fur die fruhgotische Zeit typisch war Drei Strassen die Untere Strasse Hauptstrasse und Ingrimstrasse verliefen parallel zum Fluss und wurden durch Quergassen in regelmassige Blocke aufgeteilt Im Schnittpunkt der Hauptachsen befand sich in der Mitte der Stadt der Marktplatz Spatestens ab 1235 wurde Heidelberg von einer Mauer umgeben 4 Im Hof der Neuen Universitat und als Teil des Historischen Seminars kann man heute noch den Hexenturm sehen der einst die Stadtmauer in Richtung Rheinebene verstarkte Der am Neckarufer gelegene Mantel oder Frauenturm ist ebenfalls in grossen Teilen erhalten aber in die Heuscheuer eingebaut Stadttore befanden sich an beiden Enden der Hauptstrasse und an der Steingasse am Neckar Eine Brucke uber den Neckar wird erstmals 1284 erwahnt Obwohl sie noch lange die Hauptkirche Heidelbergs bleiben sollte lag die Peterskirche mit dem umgebenden alten Burgweiler spater Bergstadt genannt bis ins 18 Jahrhundert hinein ausserhalb der Stadtgrenze Stadterweiterung und folgende Entwicklung Bearbeiten 1392 wurde das Stadtgebiet Heidelbergs um den Bereich der Vorstadt erweitert Die westliche Stadtgrenze wurde bis auf die Hohe des heutigen Bismarckplatzes vorgeschoben die Flache Heidelbergs somit verdoppelt Grunde fur die Stadterweiterung waren zum einen die gesteigerte Nachfrage nach Wohnraum nachdem sechs Jahre zuvor die Universitat gegrundet worden war zum anderen Konflikte der Bewohner Heidelbergs die Acker und Weingarten auf den Gemarkungen von Bergheim und Neuenheim hatten mit den Bewohnern dieser Dorfer 5 Daher wurde die Gemarkung von Bergheim in die Stadt Heidelberg eingegliedert die Bewohner des Dorfes wurden in die neu geschaffene Vorstadt zwangsumgesiedelt Das Stadtgebiet hatte nun eine Ausdehnung erhalten die der heutigen Altstadt entspricht und bis ins 19 Jahrhundert Bestand haben sollte Der Bereich der Vorstadt blieb aber lange sehr locker bebaut Am Stadtrand im Bereich der heutigen Sophienstrasse wurde eine neue Westmauer mit dem Speyerer Tor errichtet nbsp Grosse Stadtansicht Heidelbergs Kupferstich von Matthaus Merian 1620 Die wachsende Bedeutung die Heidelberg als Residenzstadt der Kurpfalz zukam wirkte sich auf die Bautatigkeit aus Kurfurst Ruprecht III der als erster und einziger Kurfurst der Pfalz zum romisch deutschen Konig gewahlt wurde liess im Jahr 1400 die Kapelle auf dem Marktplatz zur reprasentativen Heiliggeistkirche ausbauen Der kurfurstliche Marstall samt Zeughaus am Neckarufer entstand im 16 Jahrhundert Im Bereich der heutigen Altstadt befanden sich zu jener Zeit ein Augustiner ein Franziskaner und ein Dominikanerkloster Zudem unterhielten die Kloster Lorsch Schonau Sinsheim und Maulbronn sowie die Bistumer Worms und Speyer Hofe in Heidelberg Hiervon hat nur der Wormser Hof bis heute uberdauert Obgleich der Grundriss der Stadt nahezu unverandert geblieben ist und die meisten markanten Grossbauten wenn auch teils in veranderter Form erhalten sind unterschied sich das Stadtbild des spatmittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Heidelberg recht stark vom heutigen Die meisten Gebaude waren Fachwerkhauser die ihre Giebelseite der Strasse zuwandten 6 Zerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten Die Zerstorungen des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 hielten sich in Heidelberg noch in Grenzen Ausserst folgenreich war fur die Stadt aber der Pfalzische Erbfolgekrieg 1688 1697 Heidelberg wurde zweimal 1688 und 1693 von franzosischen Truppen eingenommen und komplett verwustet Nur wenige Gebaude wie die Kirchen das Zeughaus oder das Haus zum Ritter uberstanden die Zerstorung Wahrend das Heidelberger Schloss seit dem Pfalzischen Erbfolgekrieg eine Ruine geblieben ist ging man nach Kriegsende daran die Altstadt wiederaufzubauen Man behielt den alten Grundriss bei und baute auf den Fundamenten der zerstorten Gebaude neue Hauser im Barockstil Bis heute hat die Stadt dieses Gesicht als Barockstadt auf mittelalterlichem Grundriss bewahrt Die aus Stein gebauten barocken Burgerhauser sind vor allem als Ensemble wertvoll als Einzelexemplare kommt nur wenigen Hausern wie dem Palais Morass 1716 oder dem Haus zum Riesen 1707 kunsthistorische Bedeutung zu Als Architekten die den Wiederaufbau Heidelbergs massgeblich mitgestalteten verdienen Johann Adam Breunig und Johann Jakob Rischer Erwahnung Zu den grossten stadtebaulichen Leistungen der Wiederaufbauzeit gehoren die Anlage des Paradeplatzes 1705 heute Universitatsplatz anstelle des alten Augustinerklosters und der Bau des Jesuitenviertels mit der Jesuitenkirche 1712 1723 und dem Jesuitenkolleg 1703 1734 sowie weiterer offentlicher Bauten wie des Rathauses 1701 1703 der Alten Universitat 1712 1735 oder des Seminarium Carolinum 1750 1753 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Laufe des 19 Jahrhunderts wurde die Bebauung in der zuvor nur dunn bebauten Voraltstadt verdichtet In der Grunderzeit entstanden mit der Universitatsbibliothek 1901 1905 in der Plock und der Stadthalle 1901 1903 am Neckarstaden zwei bedeutende offentliche Bauten die den Historismus mit Einflussen des Jugendstils verbinden Der Bau der Universitatsbibliothek steht im Zusammenhang mit der innerstadtischen Expansion der durch eine steigende Studierendenzahl mit erhohtem Platzbedarf konfrontierten Universitat Auch heute ist die Altstadt noch eins der beliebtesten Wohnviertel fur die Studierenden der Heidelberger Universitaten 7 Schon vor der innerstadtischen Expansion waren mit der Alten Anatomie 1847 1849 und dem Friedrichsbau 1861 1864 naturwissenschaftliche Institutsgebaude errichtet worden Den sichtbarsten Eingriff der universitaren Bautatigkeit in das Stadtbild stellt die durch amerikanische Spendengelder finanzierte Neue Universitat 1931 1934 dar Von den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs blieb Heidelberg weitgehend verschont So uberstand die historische Bausubstanz der Altstadt den Krieg unversehrt Einzig die Alte Brucke wurde ebenso wie die ubrigen Brucken uber den Neckar 1945 von Wehrmachtstruppen bei ihrem Ruckzug gesprengt Dank einer Spendenaktion konnte die wiederaufgebaute Alte Brucke aber schon 1947 wieder eingeweiht werden Nachdem schon von dem Krieg einzelne Einrichtungen der Universitat auf die andere Neckarseite umgesiedelt waren begann man ab 1951 mit dem Bau eines komplett neuen Campus im Neuenheimer Feld Gleichwohl entstanden auch in den 1960er und 1970er Jahren noch Neubauten der Universitat im Altstadtbereich In den 1970er Jahren begann der damalige Oberburgermeister Reinhold Zundel mit einer umfangreichen Altstadtsanierung die damals hochst umstritten war Zahlreiche historische Gebaude wurden abgerissen andere wurden saniert und fur ein zahlungskraftigeres Publikum geoffnet Strassenbahn und Autoverkehr wurden 1976 aus der Hauptstrasse verbannt die damit zu einer der langsten Fussgangerzonen Europas wurde Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Fink Kleine Heidelberger Stadtgeschichte Regensburg 2005 S 16 Arnold Scheuerbrandt Heidelbergs Aufstieg und Niedergang in kurpfalzischer Zeit in Elmar Mittler Hrsg Heidelberg Geschichte und Gestalt Heidelberg 1996 hier S 50 Fink S 22 f Fink S 24 Scheuerbrandt S 55 Peter Anselm Riedl Heidelbergs Altstadt Gestalt profane Bauwerke denkmalpflegerische Probleme in Elmar Mittler Hrsg Heidelberg Geschichte und Gestalt Heidelberg 1996 hier S 108 Heidelberg24 Stadtviertelranking Abgerufen am 6 Oktober 2016 Literatur BearbeitenPeter Anselm Riedl Heidelbergs Altstadt Gestalt profane Bauwerke denkmalpflegerische Probleme In Elmar Mittler Hrsg Heidelberg Geschichte und Gestalt Heidelberg Universitatsverlag C Winter 1996 S 106 129 ISBN 3 921524 46 6 Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmale in Baden Wurttemberg Stadtkreis Heidelberg Thorbecke Verlag 2013 ISBN 978 3 7995 0426 3 Grundrisse mittelalterlicher Stadte Mit einem Beiwort von Arnold Scheuerbrandt Historischer Atlas von Baden Wurttemberg hrsg von der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Stuttgart 1972 1988 Karte IV 6 Adolf von Oechelhauser Franz Xaver Kraus Hrsg Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 8 2 Die Kunstdenkmaler des Amtsbezirks Heidelberg Kreis Heidelberg Tubingen 1913 S 66ff Online verfugbar bei der Universitatsbibliothek Heidelberg direkt zum Anfang des Abschnitts Altstadt auf einen Blick 2012 Statistische Daten zum Stadtteil Altstadt auf der Website der Stadt Heidelberg PDF 149 kBWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heidelberger Altstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Stadtteil Altstadt auf der Website der Stadt HeidelbergStadtteile Heidelbergs Altstadt Bahnstadt Bergheim Boxberg Emmertsgrund Handschuhsheim Kirchheim Neuenheim Pfaffengrund Rohrbach Schlierbach Sudstadt Weststadt Wieblingen Ziegelhausen Normdaten Geografikum GND 7760544 5 lobid OGND AKS VIAF 234850174 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidelberger Altstadt amp oldid 236369166