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Der Heidelberger Marstall erbaut aus Neckartaler Sandstein zahlt zu den altesten noch erhaltenen Gebauden aus der Fruhen Neuzeit in Heidelberg Das heute mit dem Namen Marstall belegte Gebaude hiess ursprunglich Zeughaus wahrend sich der Marstall sudlich anschliessend in einem heute zerstorten Gebaude befand Heidelberger Marstall Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Architektur 3 Heutige Nutzung des Gebaudes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDer Marstall mit seiner 135 Meter langen Gebaudefront entlang des Neckars ist eines der wenigen Gebaude die am Ubergang des Spatmittelalters zur Fruhen Neuzeit erbaut worden sind und bis heute in der Heidelberger Altstadt unversehrt die Kriegswirren der Jahrhunderte uberstanden haben Der Gebaudekomplex wurde wahrscheinlich unter Kurfurst Ludwig V um 1510 als Zeughaus und Geschutzgiesserei 1 in der Vorsorge fur den Kriegsfall direkt am Neckar errichtet Nur wenige Jahre zuvor im Jahr 1504 war Heidelberg im sogenannten Landshuter Erbfolgekrieg belagert worden was moglicherweise den Anlass fur die Errichtung des Militarbaus in direkter Nahe zur Stadtmauer gab 2 Als zustandigen Architekten nimmt Herbert Derwein den kurpfalzischen Baumeister und Buchsenmeister Lorenz Lechler an der in der fraglichen Zeit in kurpfalzischen Diensten stand und sowohl in architektonischer als auch in militarischer Hinsicht die notigen Kenntnisse aufgewiesen haben durfte 3 Teile des benotigten Steinmaterials stammten von der 1537 durch einen Blitzschlag zerstorten Oberen Burg oberhalb des heutigen Heidelberger Schlosses 4 Der spater dem Gebaude verliehene Name Marstall geht auf einen 1693 im Pfalzischen Erbfolgekrieg zerstorten Renaissancebau entlang der Sudseite des Innenhofes zuruck der unter Pfalzgraf Johann Kasimir 1590 erbaut worden war Architektur Bearbeiten nbsp Neckarfront am MarstallDie Architektur des Zeughauses war stark auf Wehrhaftigkeit ausgerichtet An beiden Begrenzungen des Gebaudekomplexes im Westen und im Osten entlang seiner Neckarfront befinden sich je ein Wachturm mit Schiessscharten fur Handfeuerwaffen Der Innenhof war mit machtigen Befestigungsmauern eingefasst die aus Buckelquadern errichtet waren Die Zufahrt erfolgte von Westen vom heutigen Krahnenplatz Dieser hat seinen Namen von einem grossen Kran der an den westlichen Eckturm angebaut war und mit dem Waren vom Neckar an Land verladen wurden Der Neckar reichte zu dieser Zeit bis an die Grundmauern des Zeughauses sodass im mittleren Bereich des Gebaudes auch Waren direkt in das Gebaude verladen werden konnten Zu diesem Zweck existiert im Zentrum der Nordfront ein rundbogiges heute verglastes Tor 5 Der 1693 zerstorte Marstall an der Sudseite des Zeughauses lasst sich vor allem durch die grosse Heidelberg Ansicht des Kupferstechers Matthaus Merian rekonstruieren Der Bau ruhte auf einem hohen Sockel uber dem sich noch zwei Hauptgeschosse anschlossen Im Erdgeschoss befanden sich Stallungen fur uber hundert Pferde die durch ein zentrales Eingangstor zuganglich waren Beiderseits dieses Zugangstors verlief eine Freitreppe zu einem zweiten Eingang der sich im oberen Geschoss befand Das dreistockige grosse Satteldach war mit funf Spitzgiebeln versehen Die beiden ausseren davon waren direkt zuganglich durch zwei Treppenturme die an die Vorderseite des Gebaudes angebaut war Zur Zeit des Erbauers Pfalzgraf Johann Kasimir wurde der Dachbereich als Lebensmittelspeicher fur wirtschaftliche Notsituationen genutzt Die Fassade des Gebaudes soll zeitgenossischen Schilderungen zufolge mit 48 prunkvollen Saulen verziert gewesen sein 6 Heutige Nutzung des Gebaudes Bearbeiten nbsp Zeughaus Mensa im MarstallHeute befinden sich in dem Gebaudekomplex dessen Innenausbau im Laufe seiner Geschichte mehrfach der jeweiligen Nutzung entsprechend umgestaltet wurde die vielfach ausgezeichnete Zeughaus Mensa und die Verwaltung des Studierendenwerkes Der Korpus des Gebaudekomplexes und seine gesamte Architektur aus meterdicken Sandsteinmauern sind bis heute im ursprunglichen Zustand seiner Entstehungszeit erhalten Der Marstall Heidelberg bildet mit der gegen Osten Neckar aufwarts gelegenen Heuscheuer Heidelberg ein beeindruckendes Ensemble erbaut aus Neckartaler Sandstein dessen Steinbruche heute weitgehend aufgelassen sind Literatur BearbeitenUte Fahrbach Marstall Marstallstrasse und Heuscheuer in Heidelberg Kunsthistorisches Institut der Universitat Heidelberg 1989 DNB 944175163 Richard Henk Rudolf Schuler Heidelberg Braus Verlag Heidelberg 1990 ISBN 978 3 921524 46 6 Melanie Mertens u a Stadtkreis Heidelberg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmale in Baden Wurttemberg Band II 5 Teilband 1 Jan Thorbecke Ostfildern 2013 ISBN 978 3 7995 0426 3 S 365 367 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marstall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marstall Zeughaus Marstall Stadt PanoramaEinzelnachweise Bearbeiten Herbert Derwein Zur mittelalterlichen Baugeschichte Heidelbergs In Karl Schwingel Hrsg Festschrift fur Karl Lohmeyer West Ost Verlag Saarbrucken 1954 S 10 13 hier S 13 Herbert Derwein Zur mittelalterlichen Baugeschichte Heidelbergs In Karl Schwingel Hrsg Festschrift fur Karl Lohmeyer West Ost Verlag Saarbrucken 1954 S 10 13 hier S 11 Herbert Derwein Zur mittelalterlichen Baugeschichte Heidelbergs In Karl Schwingel Hrsg Festschrift fur Karl Lohmeyer West Ost Verlag Saarbrucken 1954 S 10 13 hier S 13 Frieder Hepp Matthaeus Merian in Heidelberg Ansichten einer Stadt Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1993 ISBN 3 89426 064 5 S 30 Frieder Hepp Matthaeus Merian in Heidelberg Ansichten einer Stadt Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1993 ISBN 3 89426 064 5 S 30 Frieder Hepp Matthaeus Merian in Heidelberg Ansichten einer Stadt Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1993 ISBN 3 89426 064 5 S 30 49 413055555556 8 7047222222222 Koordinaten 49 24 47 N 8 42 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marstall Heidelberg amp oldid 235887371