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Die Nesseltiere Cnidaria altgr knidh knide Nessel sind einfach gebaute vielzellige Tiere die durch den Besitz von Nesselkapseln gekennzeichnet sind und die Kusten den Grund und das offene Wasser der Weltmeere und einige Sussgewasser bewohnen NesseltiereSeeanemone Actiniaria und Lederkoralle Alcyonacea SystematikDomane Eukaryoten Eucaryota ohne Rang Opisthokontaohne Rang Holozoaohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa Stamm NesseltiereWissenschaftlicher NameCnidariaHatschek 1888KlassenBlumentiere Anthozoa Stiel oder Becherquallen Staurozoa Wurfelquallen Cubozoa Schirmquallen Scyphozoa Hydrozoen Hydrozoa Bekannte Untergruppen sind Schirm und Wurfelquallen die sessilen Blumentiere mit den Seeanemonen Stein und Weichkorallen sowie die vielgestaltigen Hydrozoen zu denen auch die Staatsquallen und der in Bachen und Flussen in Mitteleuropa heimische Susswasserpolyp gehoren Sie umfassen derzeit uber 11 000 rezente Arten 1 Einige Nesseltiere z B Polypodium hydriforme und die Myxozoa sind Parasiten Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Riffbildung 6 Nesseltiere als Fossilien 7 Nesseltiere und der Mensch 8 Systematik 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksAufbau BearbeitenNesseltiere besitzen als Gewebetiere echtes Gewebe und Organe Sie sind ihrem vielfach variierten Grundbauplan nach radiarsymmetrisch gebaut und bestehen aus zwei Zellschichten der ausseren Epidermis oder Ectodermis und der inneren Gastrodermis oder Entodermis Dazwischen befindet sich die Mesogloea nicht zu verwechseln mit dem Mesoderm Gelegentlich wird die Mesogloea als drittes Keimblatt angesehen doch mit den mesodermalen Blastemen hoherer Metazoen hat sie nichts gemein nbsp Bei Aglantha digitale sieht man den einfachen glockenformigen Korperbau Die Gastrodermis umfasst den Magen der Nesseltiere den sogenannten Gastralraum Gastrovaskularraum Er besitzt nur eine einzige Offnung durch die nicht nur die Nahrung aufgenommen sondern Abfallprodukte auch wieder ausgeschieden werden Gleichzeitig dient er neben der Mesogloea als hydrostatisches Stutzskelett Hartskelette kommen dagegen nur bei Polypen vor die dazu gezielt Kalk ablagern z B Octocorallia Ein echtes Blutgefasssystem ist bei den Nesseltieren nicht vorhanden Der Gasaustausch erfolgt durch Diffusion daneben spielt sowohl fur die Vorverarbeitung und gleichzeitig fur die Verteilung von Nahrstoffen und den Abtransport von Stoffwechselendprodukten das sogenannte Gastrovaskularsystem eine Rolle Dies umfasst den zentralen Hohlraum den Gastralraum sowie dessen Auslaufer in die Tentakel der Polypen Das Gastrovaskularsystem ubernimmt damit zweierlei Funktionen Verdauung und Stofftransport Nahrungspartikel werden in erster Linie von den Nahrmuskelzellen des Gastroderms aufgenommen nbsp Die Ohrenqualle der deutschen KustenDie Nesseltiere besitzen echte Nervenzellen die ein diffuses Netz bilden welches nur eine geringe Zentralisierung zeigt Nervenzellkonzentrationen liegen bei Polypen im Mundfeld Hypostom an den Tentakeln und am Fussstiel Pedunculus bei den Quallen findet sich haufig ein Nervenring um den Schirm Auch eine spezialisierte Signaltransportrichtung hat sich vielfach noch nicht herausgebildet Die Verschaltung der Nerven uber sogenannte gap junctions erlaubt jedoch einigen Arten eine hohe Geschwindigkeit bei der Erregungsleitung eine Vielzahl von Neuropeptiden erlaubt die Modulation von Erregungen Lange wurde angenommen dass Cnidarier zu den sogenannten Diploblasten den zweikeimblattrigen Tieren gehoren Neuere Forschungsergebnisse weisen darauf hin dass Cnidarier neben dem Ekto und Entoderm auch ein Mesoderm zu besitzen scheinen Aus dem Mesoderm entwickelt sich unter anderem die Muskulatur der Medusen 2 nbsp Ausschleudern des Nesselfadens beim Susswasserpolypen Hydra Das namensgebende Merkmal der Nesseltiere ist ein spezialisierter Zelltyp die Nesselzelle Cnidocyte Zellen dieses Typs befinden sich auf den um die Mundoffnung herum angeordneten Tentakeln und enthalten die charakteristischen Nesselkapseln Cniden oder Cnidocysten Diese enthalten einen spiralig aufgewickelten Nesselfaden der auf Beruhrungsreize explosiv ausgestossen wird und hochtoxische Stoffe in das Opfer injiziert die dieses schnell abtoten oder zumindest lahmen Die Nesselzellen dienen sowohl dem Beutefang als auch der Verteidigung gegen Fressfeinde Alle Cnidaria besitzen Cnidocyten Ein weiterer wichtiger Zelltyp sind die interstitiellen Zellen auch i Zellen genannt Dies sind pluripotente Zellen was bedeutet dass sie sich in andere Zelltypen wie Geschlechtszellen Drusenzellen oder Nervenzellen allerdings nicht in Epithelmuskelzellen oder Nahrmuskelzellen verwandeln konnen Letztere beiden Zelltypen konnen nur aus ihresgleichen hervorgehen Viele Nesseltiere haben dank dieses Systems eine enorme Regenerationsfahigkeit Insbesondere die Susswasserpolypen der Gattung Hydra dienen in der Forschung als Modelle fur Musterbildungsprozesse Interstitielle Zellen sind auf die Hydrozoen beschrankt und fehlen bei den anderen Cnidaria 3 Die zwei wichtigsten Formentypen sind Polyp und Qualle die als unterschiedliche Lebensstadien bei ein und derselben Art auftreten konnen also keine systematische Bedeutung haben nbsp Meduse und Polyp Schema Polypen sind durch die sogenannte Basalscheibe fest auf einem Substrat verankert obwohl einige Arten sich auch in kuriosen Zeitlupen Salti fortbewegen konnen Naturgemass zeigen ihre Tentakel nach oben vom Substrat weg Polypen treten oft in grossen Kolonien auf Zusammenfassend besteht ein Polyp aus Fussscheibe das proximale aborale Korperende aus einem Stiel dem sog Scapus und dem Mundfeld Peristom mit der einzigen Korperoffnung die umgeben von Fangtentakeln ist Innerhalb der 4 Gruppen gibt es charakteristische Unterschiede hinsichtlich der Septen die den Gastralraum in einzelne Gastraltaschen aufgliedern Vergleichsweise einfach sind Cubozoa und Hydrozoa aufgebaut denen diese Septen fehlen Die Quallen lassen sich ohne Probleme aus den Polypen herleiten indem Fussscheibe und Scapus zur Oberseite der Exumbrella und das Mundfeld zur Unterseite der Subumbrella werden Die auch Medusen genannten Quallen haben ein hut oder glockenformiges Aussehen und schwimmen meist passiv in den Meeresstromungen mit Ihre Tentakel hangen frei nach unten Durch koordinierte Muskelkontraktionen gegen das im Gastralraum enthaltene Wasser konnen sie sich allerdings auch aktiv fortbewegen sie nutzen dabei das Ruckstossprinzip Nesseltiere zeigen ein breites Grossenspektrum Die meisten Arten sind nur wenige Millimeter klein manche noch kleiner Auf der anderen Seite konnen Cyanea Quallen einen Durchmesser von zwei Metern umfassen und Polypen der Gattung Branchiocerianthus eine ebensolche Lange erreichen Bei manchen Arten werden die Tentakel bis zu dreissig Meter lang nbsp Die Edelkoralle lebt in Hohlen im MittelmeerVerbreitung und Lebensraum BearbeitenNesseltiere finden sich weltweit im Meer seltener auch im Susswasser Viele bewohnen als Quallen das offene Wasser und sind auch durch die verschiedenen Larvenstadien ein bedeutender Teil des Zooplanktons An den Kusten dominieren sessile meist kolonial lebende Nesseltiere oft die Hartboden und schufen mit den tropischen Korallenriffen einen der artenreichsten und produktivsten Lebensraume der Erde Mit den Seefedern gehort zu ihnen auch eine Gruppe die sich auf weiche und schlammige Meeresboden spezialisiert hat und auch die Tiefsee sowie das Sudpolarmeer bewohnt Ernahrung Bearbeiten nbsp Zum Nahrungsfang geoffnete Polypen einer GorgonieDie meisten Nesseltiere ernahren sich von Beutetieren die mit ihren Tentakeln in Beruhrung gekommen sind Dies sind vor allem Tiere des Zooplanktons wie Protisten diverse Wurmer Krebse und andere Quallen Grossere Nesseltiere uberwaltigen auch grossere Beute wie Fische Weichkorallen und Gorgonien fangen auch Phytoplankton Manche Gruppen darunter die meisten Stein aber auch viele Weichkorallen Gorgonien Seeanemonen und Feuerkorallen leben symbiotisch mit Photosynthese betreibenden Algen zusammen meist Dinoflagellaten Dinoflagellata manchmal aber auch Grunalgen Chlorophyta Diese nehmen von ihren Nesseltierpartnern produziertes Kohlendioxid auf und produzieren unter Ausnutzung des Sonnenlichts und unter Abgabe von Sauerstoff die energiehaltigen Kohlenhydrate die den Nesseltieren als Hauptnahrung dienen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Entwicklungsstadien einer QualleWeit verbreitet bei den Nesseltieren ist die ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Knospung In den Klassen der Blumentiere Anthozoa und der Hydrozoen Hydrozoa ist sie besonders weit verbreitet Dabei trennt sich vom erwachsenen Polypen seitlich eine ungeschlechtliche Larve die sogenannte Schwimmknospe ab die sich zum Polypen fortentwickelt Oft ist die Knospung unvollstandig sodass physisch miteinander verbundene Kolonien genetisch identischer Polypen entstehen Allerdings konnen sich die Nesseltiere auch geschlechtlich fortpflanzen Ein charakteristisches Merkmal ist hier der sogenannte Generationswechsel der bei Tieren sonst nicht so haufig wie bei Pflanzen Pilzen oder Protisten anzutreffen ist Dabei wechseln Generationen die sich ungeschlechtlich fortpflanzen und sich geschlechtlich fortpflanzende Generationen einander ab Diese Art des Generationswechsels wird als Metagenese bezeichnet Der erwachsene Polyp bildet dazu auf ungeschlechtlichem Wege mannliche oder weibliche Quallen Es gibt drei prinzipielle ungeschlechtliche Vorgange Knospung findet sich besonders haufig in den Klassen der Blumentiere und der Hydrozoen Strobilation ein Vorgang bei dem Quallen scheibenweise am oberen oralen Ende des Polypen abgeschnurt werden ist dagegen fur Schirmquallen charakteristisch Schliesslich findet man auch die komplette Umwandlung Metamorphose des Polypen zur Quallenform bei Wurfelquallen Diese entwickeln sich zunachst zur Geschlechtsreife Dann werden die mannlichen und weiblichen Gameten freigesetzt die sich jeweils zur Zygote vereinigen Diese entwickelt sich durch Zellteilung zunachst zu einer kugelformigen Struktur der so genannten Blastula aus der dann die Planula genannte Larve entsteht Diese ist begeisselt und schwimmt so lange bis sie auf ein festes Substrat trifft auf dem sie sich verankert und dann eine Verwandlung Metamorphose zum Polypenstadium durchlauft Dieses Schema ist in den funf Nesseltier Klassen mannigfaltig variiert und abgewandelt So verbleiben bei vielen Hydrozoen die Quallen in reduzierter Form am Polypen welcher damit so genannte Gonophoren hat Einige Hydrozoen wie die Susswasserpolypen Hydra haben uberhaupt kein Quallenstadium Stattdessen bildet der Polyp selbst mannliche oder weibliche Keimzellen Die Wurfelquallen wiederum haben das Polypenstadium reduziert Bei den Blumentieren gibt es kein Quallenstadium Riffbildung Bearbeiten nbsp Steinkorallen im hellen Flachwasserbereich Nur dort sind die symbiotischen Algen zur Photosynthese in der LageGrosse okologische Bedeutung haben Korallenriffe die von einer Untergruppe der Nesseltiere den skelettbildenden Steinkorallen aufgebaut werden Diese Riffe treten in zwei okologischen Bereichen auf Zum einen als Tiefwasserriffe in kaltem Wasser ab 60 Metern Tiefe so zum Beispiel entlang des europaischen Kontinentalhangs zum anderen als Flachwasserriffe in warmen Meeren mit Wassertemperaturen uber 20 C Wichtig fur deren Riffbildung sind die bereits angesprochenen endosymbiotischen Algenpartner Bei ubermassiger Erwarmung kommt es oft zur Korallenbleiche in der die Symbiose durch das Abstossen der Algen beendet wurde Aufgrund der notwendigen Sonneneinstrahlung gibt es Korallenriffe als Flachwasserrriffe nur in tropischen Gewassern Die Korallenpolypen scheiden dort neben anderen Tieren wie bestimmten Rohrenwurmern aber auch diversen Rotalgen oder Grunalgen Kalk Calciumcarbonat als Aussen oder Exoskelett ab der sich mit der Zeit zu wahren Gebirgen aufturmen kann Sobald die Lichtausbeute zu gering wird dies ist auf jeden Fall ab einer Wassertiefe von 60 Metern der Fall sterben die Korallen ab auf ihren Skeletten haben sich dann schon die nachfolgenden Generationen festgesetzt Auf diese Weise konnen Korallenriffe bei langsam steigendem Meeresspiegel in die Hohe wachsen Korallenriffe sind sehr artenreiche Okosysteme die durch die Beeinflussung von Meeresstromungen auch globale Auswirkungen haben Sie sind von einer Vielzahl von Organismen Schwammen diversen Wurmern Fischen aber auch Algen und verschiedenen Protisten bewohnt In erdgeschichtlicher Zeit haben sich zahlreiche Gesteinsformationen aus dem unter anderem von Korallen abgelagerten Kalkstein gebildet So gehen beispielsweise die reichen Vorkommen der Eifel und des Bergischen Landes auf Hunderte Millionen Jahre alte devonische Korallenriffe zuruck Jungeren Datums sind die Bermuda Inseln und die Bahamas aber auch zahlreiche pazifische Inselgruppen die auf Korallenriffe zuruckgehen Nesseltiere als Fossilien Bearbeiten nbsp Rugose Koralle Grewingkia aus dem Ordovizium von Indiana Nesseltiere sind eine sehr alte Tiergruppe Schon in der so genannten Ediacara Fauna des spaten Proterozoikums vor etwa 550 Millionen Jahren sind sie vertreten und gehoren damit zu den ersten bekannten Tierfossilien uberhaupt Die Kenntnis fossiler Gruppen ist je nach Untergruppe allerdings sehr unterschiedlich Wahrend sich aus weichem Gewebe bestehende Quallen nur in extremen Ausnahmefallen erhalten haben ist beispielsweise die stammesgeschichtliche Entwicklung der Korallen durch die von ihnen hinterlassenen harten Kalkskelette fossil sehr gut bekannt Die ersten Korallenriffe stammen demnach aus dem erdgeschichtlichen Zeitalter des fruhen Ordoviziums vor etwa 500 Millionen Jahren die damaligen Formen unterschieden sich aber noch deutlich von den heutigen Korallen die erst nach dem grossen Massenaussterben am Ende des Perm vor 240 Millionen Jahren etwa in der Mitte der Trias vor etwa 220 Millionen Jahren das erste Mal auftreten Nesseltiere und der Mensch Bearbeiten nbsp Das Gift der Portugiesischen Galeere Physalia physalis ist fur Menschen lebensgefahrlich Besonders gefahrdet sind schwimmende Personen Nesseltiere haben Menschen zunachst einmal dadurch beeinflusst dass letztere auf ihnen leben Wie bereits erwahnt gehen eine ganze Reihe von Inseln auf abgestorbene Nesseltierskelette zuruck Der von ihnen hinterlassene Kalkstein wird an vielen Stellen kommerziell abgebaut Aus besonderen insbesondere bunt gefarbten Korallen werden daruber hinaus seit vorgeschichtlicher Zeit Schmuckstucke gefertigt nbsp Informationstafel zu giftigen Wurfel Quallen u a Chironex fleckeri Morbakka fenneri Carukia barnesi Irukandji Physalia physalis und der Behandlung in Airlie Beach Australien Andererseits kommen insbesondere an der Nordkuste Australiens regelmassig Menschen durch Kontakt mit den Nesselzellen hochgiftiger Quallen zu Tode oder werden durch ihr Nervengift lebenslang geschadigt Auch die in der Nordsee vorkommenden Quallen konnen zu ausserst schmerzhaften Hautverletzungen fuhren Umgekehrt wirkt sich die Ausbreitung des menschlichen Tourismus oft sehr negativ auf die den Nesseltieren zugehorigen Korallen aus Das global zu beobachtende Korallensterben gilt unter Riffbiologen als ausserst bedenklich da Korallen Schlusselorganismen sind deren Tod oft das Absterben des ganzen reichhaltigen Okosystems nach sich zieht Neben der Einleitung von nitratbelasteten Abwassern ist hier unter anderem die Cyanidfischerei zu nennen die in kurzer Zeit weitraumige Lebensraume vernichten kann Eine weitere Gefahr fur Korallen sind die infolge des Klimawandels steigenden Wassertemperaturen Uberschreiten sie eine kritische Grenze stossen die Korallen oft ihre symbiotischen Algenpartner Zooxanthellen ab und bleichen damit aus Nach dieser Korallenbleiche konnen die Korallen nur schwer allein uberleben Kehren die Zooxanthellen uber einen langen Zeitraum nicht zuruck sterben die Korallen ab Systematik Bearbeiten nbsp Ein Beispiel fur eine Stiel Becherqualle Staurozoa die Becherqualle Haliclystus octoradiatus an Seegras von schrag untenDie Nesseltiere bilden in der klassischen Systematik einen Stamm innerhalb der Gewebetiere Eumetazoa und wurden traditionell zusammen mit den Rippenquallen Ctenophora zur Gruppe der Hohltiere Coelenterata vereinigt Aus Sicht der heute vorherrschenden Systematik der Kladistik ist diese Gruppe allerdings vermutlich paraphyletisch das heisst sie umfasst nicht alle Nachkommen ihres letzten gemeinsamen Vorfahren Trotz der ausseren Ahnlichkeit der beiden Taxa die sich unter anderem in der beiden Gruppen eigenen radialsymmetrischen Korperstruktur bemerkbar macht sind die Rippenquallen wahrscheinlich nicht naher mit den Nesseltieren verwandt eine Theorie sieht sie als nachste Verwandte der zweiseitig symmetrisch aufgebauten Bilateria ihre tatsachliche Stellung im System ist aber noch ungeklart Aus kladistischer Sicht bilden die Hohltiere daher eine kunstliche Gruppe Die Nesseltiere werden in funf Klassen unterteilt Die Blumentiere Anthozoa umfassen ungefahr 7500 Arten darunter die Seeanemonen die Stein und Oktokorallen Ein Medusenstadium ist in dieser Klasse unbekannt Die Stielquallen Staurozoa sind sessile Quallen mit einem polypenartigen Stiel Es gibt etwa 50 Arten Die Wurfelquallen Cubozoa umfassen etwa 50 Arten Zu ihnen zahlen unter anderem die als Seewespen bezeichneten Arten Chironex fleckeri und Chiropsalmus quadrigatus die uber ein hochpotentes Gift verfugen Zu den Schirmquallen Scyphozoa gehoren etwa 200 Arten die meist als Medusen auftreten Die Hydrozoen Hydrozoa sind die vielgestaltigste Gruppe und enthalten etwa 3500 Arten Das Spektrum reicht hier von vielen quallenartigen Formen uber die Staatsquallen die sessilen Nesselfarne die tropischen Feuer und Filigrankorallen bis zu den Baumchenpolypen Sertularia die auch in der Nordsee vorkommen Auch die Susswasserquallen zahlen zu den Hydrozoen Die Hydrozoa zeigen haufig einen Generationswechsel zwischen Medusen und Polypform Keiner Klasse zugeordnet werden die parasitischen Myxozoa und Polypodium hydriforme die die Schwestergruppe der Medusozoa darstellen 4 Die wahrscheinlichen stammesgeschichtlichen Abstammungsverhaltnisse der genannten Gruppen lassen sich dem folgenden Diagramm entnehmen 5 Kladogramm der Cnidaria nach Collins 2002 Cnidaria Anthozoa Hexacorallia Octocorallia Myxozoa 4 Medusozoa Staurozoa Scyphozoa Cubozoa Hydrozoa Vorlage Klade Wartung StyleEinzelnachweise Bearbeiten Marymegan Daly Mercer R Brugler Paulyn Cartwright Allen G Collin Michael N Dawson Daphne G Fautin Scott C France Catherine S McFadden Dennis M Opresko Estefania Rodriguez Sandra L Romano amp Joel L Stake The phylum Cnidaria A review of phylogenetic patterns and diversity 300 years after Linnaeus Zootaxa 1668 127 182 Wellington 2007 ISSN 1175 5326 Abstract PDF Katja Seipel amp Volker Schmid 2006 Mesodermal anatomies in cnidarian polyps and medusae International Journal of Developmental Biology 50 589 599 Robert E Steele Charles N David Ulrich Technau 2011 A genomic view of 500 million years of cnidarian evolution Trends in Genetics Volume 27 Issue 1 7 13 doi 10 1016 j tig 2010 10 002 a b Jin Mei Feng Jie Xiong Jin Yong Zhang Ya Lin Yang Bin Yao Zhi Gang Zhou Wei Miao New Phylogenomic and Comparative Analyses Provide Corroborating Evidence that Myxozoa is Cnidaria Molecular Phylogenetics and Evolution September 2014 DOI 10 1016 j ympev 2014 08 016 Allen Collins u a Medusozoan Phylogeny and Character Evolution Clarified by New Large and Small Subunit rDNA Data and an Assessment of the Utility of Phylogenetic Mixture Models PDF 2 8 MB Seite 108 Literatur BearbeitenD T Anderson Invertebrate Zoology Kap 3 Oxford Univ Press Oxford 2001 2 Aufl S 31 ISBN 0 19 551368 1 P Ax Das System der Metazoa I Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik Gustav Fischer Stuttgart Jena 1999 ISBN 3 437 30803 3 R S K Barnes P Calow P J W Olive D W Golding J I Spicer The invertebrates a synthesis Kap 3 4 2 Blackwell Oxford 2001 3 Aufl S 54 ISBN 0 632 04761 5 R C Brusca G J Brusca Invertebrates Kap 8 Sinauer Associates Sunderland Mass 2003 2 Aufl S 219 ISBN 0 87893 097 3 J Moore An Introduction to the Invertebrates Kap 4 Cambridge Univ Press Cambridge 2001 S 30 ISBN 0 521 77914 6 E E Ruppert R S Fox R P Barnes Invertebrate Zoology A functional evolutionary approach Kap 7 Brooks Cole Belmont 2004 S 111 ISBN 0 03 025982 7 W Schafer Cnidaria Nesseltiere in Rieger Westheide Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere Gustav Fischer Stuttgart Jena 1997 Spektrum Heidelberg 2004 ISBN 3 8274 1482 2 B Werner 4 Stamm Cnidaria in v Gruner Hrsg Lehrbuch der speziellen Zoologie Begr von Kaestner 2 Bde Gustav Fischer Stuttgart Jena 1954 1980 1984 Spektrum Heidelberg Berlin 1993 5 Aufl ISBN 3 334 60474 8Wissenschaftliche LiteraturD Bridge B Schierwater C W Cunningham R DeSalle R L W Buss Mitochondrial DNA structure and the molecular phylogeny of recent cnidaria classes in Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia Philadelphia USA 89 1992 S 8750 ISSN 0097 3157 D Bridge C W Cunningham R DeSalle L W Buss Class level relationships in the phylum Cnidaria Molecular and morphological evidence in Molecular biology and evolution Oxford University Press Oxford 12 1995 S 679 ISSN 0737 4038 D G Fautin Reproduction of Cnidaria PDF Datei 151 kB in Canadian Journal of Zoology Ottawa Ont 80 2002 S 1735 ISSN 0008 4301 G O Mackie What s new in cnidarian biology PDF Datei 36 kB in Canadian Journal of Zoology Ottawa Ont 80 2002 S 1649 ISSN 0008 4301 P Schuchert Phylogenetic analysis of the Cnidaria in Zeitschrift fur zoologische Systematik und Evolutionsforschung Paray Hamburg Berlin 31 1993 S 161 ISSN 0044 3808 G Kass Simon A A Scappaticci Jr The behavioral and developmental physiology of nematocysts PDF Datei 3 02 MB in Canadian Journal of Zoology Ottawa Ont 80 2002 S 1772 ISSN 0044 3808 Daly M et al The phylum Cnidaria A review of phylogenetic patterns and diversity 300 years after Linnaeus Zootaxa 1668 127 182 2007 ISSN 1175 5334Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nesseltiere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fautin Daphne G and Sandra L Romano 1997 Cnidaria Sea anemones corals jellyfish sea pens hydra Version 24 April 1997 The Tree of Life Web Project nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 18 05 min 13 2 MB Text der gesprochenen Version 15 Januar 2017 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 19 April 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4171498 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nesseltiere amp oldid 236884869