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Die Portugiesische Galeere Physalia physalis engl Atlantic Portuguese man o war auch Floating Terror ist eine Art aus der Gattung der Seeblasen Physalia die zu den Staatsquallen Siphonophorae gezahlt wird Im weiteren Sinne werden manchmal eng verwandte Arten aus derselben Gattung wie Physalia utriculus als Portugiesische Galeere bezeichnet Die am weitesten verbreitete und im engeren Sinne gemeinte Art ist jedoch Physalia physalis Portugiesische GaleerePortugiesische Galeere Physalia physalis SystematikStamm Nesseltiere Cnidaria Klasse Hydrozoen Hydrozoa Ordnung Staatsquallen Siphonophorae Familie PhysaliidaeGattung Seeblasen Physalia Art Portugiesische GaleereWissenschaftlicher NamePhysalia physalis Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau des Tieres 2 Vorkommen 3 Aussehen und Erkennungsmerkmale 4 Gift 5 Feinde und Symbionten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufbau des Tieres BearbeitenDie aussere Erscheinungsform der Portugiesischen Galeere ahnelt zwar stark einer Qualle tatsachlich besteht sie jedoch aus einer ganzen Kolonie voneinander abhangiger Polypen Eine Vielzahl Polypen schliesst sich zusammen deren Einzeltiere sich nach und nach auf bestimmte Aufgaben wie Nahrungsaufnahme Fortpflanzung Abwehr oder die Ausbildung von Fangfaden spezialisieren Dies fuhrt schliesslich dazu dass die Individuen einzeln nicht mehr lebensfahig sondern auf den Zusammenschluss mit anderen Polypen angewiesen sind Vorkommen BearbeitenDie Portugiesische Galeere ist eine typische Art des Pleustons der auf der Wasseroberflache treibenden und mit dem Wind verdriftenden Organismen Sie findet sich in erster Linie im Pazifik aber auch vor den Kanaren und vor Portugal Sie ist zudem in der Karibik verbreitet etwa vor der Kuste Kubas Anfang Mai 2009 waren vor den spanischen Baleareninseln Mallorca und Formentera erstmals seit einem Jahrzehnt wieder Exemplare an den Kusten aufgetaucht Die Inselbewohner nennen diese Carabela portuguesa auch Botella azul dt blaue Flasche 1 2 2001 im Juni 2010 und im Mai 2018 kam es auch in dem Inselarchipel von Malta zu Sichtungen 3 4 Im August 2010 wurde ein gehauftes Vorkommen der Portugiesischen Galeere an der nordspanischen Atlantikkuste im Baskenland und in Kantabrien beobachtet 5 Im April 2018 wurden mehrere Exemplare am Strand von Migjorn Sud Kuste von Formentera gesichtet 6 und der Strand fur Schwimmer gesperrt 7 Im Fruhjahr 2019 wurden Portugiesische Galeeren auch auf Madeira und den Azoren gesichtet 8 und im Oktober desselben Jahres sogar vor Kerry in Irland 9 Hauptgrunde fur das verstarkte Auftreten von Quallen im Allgemeinen ist zum einen die Uberfischung der Thunfische der Temperaturanstieg der Meere sowie grosseres Nahrungsangebot durch Uberdungung was zu verstarktem Algenwachstum fuhrt 10 nbsp Exemplar am Strand nbsp Schwimmblase nbsp Physalia utriculus nbsp Warnschild nbsp Exemplar an Fingerspitzen als Vergleich gehaltenAussehen und Erkennungsmerkmale BearbeitenDie blaulich schimmernde bis 30 cm messende sackformige Gasblase Pneumatophore sorgt fur den Auftrieb Sie ist gefullt mit einem Gasgemisch bestehend aus durch die Haut diffundierter Umgebungsluft und in einer Gas Druse aus Alpha Aminosaure L Serin selbst hergestelltem Kohlenstoffmonoxid Die Mengenanteile sind je nach Fundort der untersuchten Exemplare variabel Der Sauerstoffgehalt liegt bei 13 20 und der Kohlenstoffmonoxidgehalt bei 0 13 wobei der Anteil von Kohlenstoffmonoxid bei Subjekten im nativen subtropischen Habitat gegenuber jenen in kuhleren Regionen hoher liegt 11 Bei Gefahr kann das Tier die Gasblase leeren und so innerhalb von Sekunden abtauchen 12 Das kammahnliche Segel wird nur bei Wind aufgerichtet sonst wurde die Portugiesische Galeere austrocknen Wahrend der Drift schaukelt sie immer wieder rechts und links um sich feucht zu halten Durch Steuerung ihrer Fangarme kann sie gerade soviel manovrieren dass ihre Grossverbande von mehreren tausend Exemplaren zusammen bleiben Die zahlreichen blauen weissen oder rotvioletten Tentakel sind bis zu 50 Meter lang 13 14 Die Physalia utriculus ist kleiner Die Gasblase misst etwa 3 bis 15 cm deren Tentakel konnen eine Lange von 10 m erreichen Gift Bearbeiten nbsp Informationstafel zu giftigen Quallen u a Physalia und der Behandlung in Australien An den Tentakeln finden sich bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter die ein Giftgemisch aus verschiedenen Proteinen enthalten Dieses wirkt schon bei Hautkontakt direkt an den Nervenzellen wo es zu einer Ubererregung fuhrt Das Gift kann kleinere Fische und andere Beutetiere toten Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen Auf der Haut hinterlasst der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln die an einen Peitschenhieb erinnern Die Quaddeln verschwinden erst nach zwei oder drei Tagen der Schmerz lasst nach rund einer Stunde nach Das Gift kann jedoch auch die Lymphknoten erreichen wo es noch grossere Schmerzen verursacht Ein gesunder Erwachsener ubersteht Verbrennungen durch die Qualle ohne Lebensgefahr Bei geschwachten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks der todlich enden kann 15 Todesfalle sind ausgesprochen selten und in einigen Fallen zudem einem Kontakt mit einer wesentlich gefahrlicheren Seewespe zuzuschreiben Medizinische Ratgeber empfehlen einen Arzt aufzusuchen wenn der Schmerz sehr stark ist oder langer anhalt die Wunden sich verschlimmern wenn Krankheitsgefuhle oder Entzundungssymptome auftreten Abgerissene Tentakel enthalten noch Nesselzellen Die Nesselzellen bleiben noch mehrere Tage lang aktiv und gefahrlich wenn Quallen am Strand angespult werden nbsp Warnschild vor Quallen Marine Stingers im Wasser in Queensland Australien rechts daneben im Rohr liegt Essig zur Erst Behandlung bereitManche Medizinische Ratgeber empfehlen ausserdem die Stiche in keinem Fall mit Essig oder Susswasser auszuwaschen 16 andere Quellen empfehlen Essig zur Beruhigung der Haut 17 In jedem Fall wird empfohlen mit Salzwasser die Uberreste der Tentakel vorsichtig zu entfernen Dabei sollten die Tentakel nicht beruhrt werden weil sie weiter nesseln konnen Heisses Wasser uber 45 C lasst die Eiweisse des Gifts denaturieren Behandelt wird mit Zinkgluconat 18 Feinde und Symbionten BearbeitenTrotz ihres Nesselgifts hat die Portugiesische Galeere einige Feinde Hierzu gehoren die Unechte Karettschildkrote Caretta caretta die zu den Nacktkiemern gehorende pelagische Schnecke Glaucus atlanticus und die Veilchenschnecke Janthina janthina Auch Mondfische Mola mola fressen Portugiesische Galeeren Der Hirten oder Quallenfisch Nomeus gronovii ist teilweise immun gegen das Gift der Portugiesischen Galeere Er lebt zwischen ihren Tentakeln weicht den grosseren aus und frisst die kleineren unterhalb der Gasblase Moglicherweise lockt er dadurch auch andere Fische an die der Qualle als Nahrung dienen was einer Symbiose gleichkame Auch die Stachelmakrele Carangoides bartholomaei engl Yellow Jack ein massig beliebter Speisefisch der selbst giftig sein kann Ciguatera Toxin lebt haufig als Symbiont rund um die Westindischen Inseln zwischen Schwarmen der Portugiesischen Galeere Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Portugiesische Galeere Album mit Bildern Portugiesische Galeere auf youtube comEinzelnachweise Bearbeiten Asi se mueve la carabela portuguesa Baleares elmundo es Abgerufen am 24 Februar 2022 Artikel in Ultima Hora Ausgabe 3782 vom 9 Mai 2009 Feared blue bottle spotted by bather off Gozo Abgerufen am 24 Februar 2022 britisches Englisch When in Wied l Għasri be careful what you touch Abgerufen am 24 Februar 2022 britisches Englisch Frankfurter Rundschau vom 14 15 August 2010 S 47 Detectadas varias carabelas portuguesas en es Torrent y Formentera Abgerufen am 9 Juni 2020 Cerrada al bano la playa de ses Salines tras detectar carabelas portuguesas In diariodeibiza es vom 14 April 2018 am selben Tag abgerufen Fiese Seeblasen auch vor Portugals Kuste MDR DE 17 Mai 2019 abgerufen am 25 April 2022 radiokerrynews Caution urged following reports of Portuguese Man O War on Kerry beaches Nicht mehr online verfugbar In Radio Kerry 10 Oktober 2019 archiviert vom Original am 14 Oktober 2019 abgerufen am 14 Oktober 2019 britisches Englisch Sylviane Chassot Die Quallen die wir riefen NZZ In Neue Zurcher Zeitung nzz ch abgerufen am 9 Juni 2020 Jonathan B Wittenberg The Source of Carbon Monoxide in the Float of the Portuguese Man of War Physalia physalis L In Journal of Experimental Biology 37 Jahrgang Nr 4 12 Januar 1960 ISSN 0022 0949 S 698 705 englisch jeb biologists org Memento des Originals vom 4 August 2016 im Internet Archive abgerufen am 8 Marz 2021 ZEIT Berichte aus der Forschung In Die Zeit Nr 02 1965 online Portuguese Man of War National Geographic 11 November 2010 abgerufen am 24 Februar 2022 englisch Bernhard Werner Stamm Cnidaria In Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band I Wirbellose Tiere 2 Teil Cnidaria Ctenophora Mesozoa Plathelminthes Nemertini Entoprocta Nemathelminthes Priapulida 4 vollig neubearbeitete Aufl S 11 305 Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 437 20261 8 NDR Ratgeber Gesundheit uber Quallen Memento vom 6 Marz 2013 im Internet Archive Zugriff am 11 November 2012 Erste Hilfe bei Tauchunfallen Quallen Portugiesischen Galeeren Archiviert vom Original abgerufen am 24 Februar 2022 NDR Gefahrliche Quallen am Strand erkennen Abgerufen am 20 Februar 2023 Portugiesische Galeere Was tun wenn sie sticht Tipps fur Ihre Sicherheit Urlaub und Freizeit Mallorca Magazin 24 Juni 2018 abgerufen am 26 Februar 2023 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portugiesische Galeere amp oldid 234754744