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Der Schabrackenschakal Lupulella mesomelas Synonym Canis mesomelas ist ein Wildhund der afrikanischen Savanne und wird zur Gattung der Afrikanischen Schakale Lupulella gezahlt Mit einer Korperlange von durchschnittlich 75 Zentimetern und einer Schulterhohe von weniger als 50 Zentimetern gehort er innerhalb der Gattung zu den kleineren Arten Gegenuber anderen Schakalen ist das kennzeichnende und namensgebende Merkmal ein dunkler Sattelfleck der sich uber den Rucken zieht SchabrackenschakalSchabrackenschakal Lupulella mesomelas SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Familie Hunde Canidae Tribus Echte Hunde Canini Gattung Afrikanische Schakale Lupulella Art SchabrackenschakalWissenschaftlicher NameLupulella mesomelas Schreber 1775 Das Verbreitungsgebiet des Schabrackenschakals umfasst zwei etwa 1 000 Kilometer voneinander getrennte Gebiete in Afrika Eines umfasst weite Teile Ostafrikas das andere liegt im sudlichen Afrika siehe unten Der Schabrackenschakal lebt in Familienverbanden und ist vor allem nachtaktiv Die Art ernahrt sich von einem breiten Spektrum fleischlicher Nahrung das von Insekten bis zu grosseren Saugetieren und Aas reicht Sie ist sehr anpassungsfahig und lebt auch in der Nahe menschlicher Behausungen In vielen Gebieten werden Schabrackenschakale als Bedrohung fur die Viehwirtschaft sowie als Ubertrager der Tollwut betrachtet und bejagt Aufgrund ihrer Bestandsgrosse wird die Art als nicht gefahrdet eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeine Merkmale 1 2 Merkmale des Schadels 1 3 Genetik 2 Verbreitung und Lebensraum 2 1 Verbreitungsgebiet 2 2 Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung und Entwicklung 3 3 Fressfeinde und Parasiten 4 Evolution und Systematik 4 1 Fossilgeschichte 4 2 Systematik 5 Bestand und Status 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeine Merkmale Bearbeiten nbsp Schabrackenschakal in NamibiaDer Schabrackenschakal ist eine von zwei Arten der Gattung Lupulella die eine geringe Grosse und ein fuchsahnliches Ausseres aufweisen Er ist sehr schlank mit langen Beinen und grossen Ohren Die Mannchen sind etwas grosser und schwerer als die Weibchen Die Kopf Rumpf Lange der Mannchen betragt 71 bis 81 Zentimeter durchschnittlich etwa 75 Zentimeter und die der Weibchen 64 bis 73 Zentimeter durchschnittlich 69 Zentimeter die Schulterhohe betragt bei beiden 38 bis 48 Zentimeter Der Schwanz erreicht eine Lange von durchschnittlich 32 Zentimeter bei den Mannchen und 30 Zentimeter bei den Weibchen Das Gewicht liegt bei den Mannchen bei durchschnittlich 8 4 Kilogramm 6 4 bis 11 4 und bei den Weibchen bei 7 7 5 9 bis 10 0 Der Kopf entspricht dem eines Hundes mit einer zugespitzten Schnauze und aufrecht stehenden spitzen und dreieckigen Ohren 1 Die Grundfarbe der Schakale ist rotbraun Der Schabrackenschakal ist deutlich gekennzeichnet durch den schiefergrauen Ruckenfleck mit silbergrauen Haaren vom Nacken bis zum Schwanz der im Kontrast zum rostroten bis goldgelben Fell des Kopfes der Flanken der Unterseite und der Beine steht dabei sind die Beine und die Flanken deutlich mehr rot gefarbt als der Rest des Korpers Der Ruckenfleck ist im Bereich der Schultern am breitesten wird zum Schwanz hin schmaler und lauft im Bereich des Beckens spitz aus Dieser Sattelfleck ist namensgebend fur das Tier da Tiere mit einer entsprechenden Zeichnung als Schabracken bezeichnet werden Der ebenfalls rotbraune buschige Schwanz endet in einer schwarzen Spitze wahrend der nah verwandte Streifenschakal eine weisse Spitze hat Die Lippen und das Fell an Kinn Kehle sowie der Innenseite der Beine ist weiss Die Lange des Fells betragt an den Schultern etwa 60 Millimeter und etwa 40 Millimeter am Schwanzansatz an der Schwanzspitze werden sie bis zu 90 Millimeter lang Im Gesicht erreichen die Haare eine Lange von 10 bis 15 Millimeter 1 Die Jungtiere sind bleigrau gefarbt der Sattelfleck ist nur undeutlich ausgebildet die charakteristische Fellfarbung erreichen sie nach etwa sechs Monaten Albinismus kann vorkommen ist jedoch sehr selten 1 Merkmale des Schadels Bearbeiten nbsp Schadel eines SchabrackenschakalsDer Schadel des Schabrackenschakals ist langgezogen und hat einen birnenformigen Hirnschadel sowie eine sehr schmale Schnauzenregion Ein Sagittalkamm ist nur im hinteren Bereich des Schadels ausgebildet im vorderen Bereich teilt er sich in zwei flache Grate die hinter den Augenbrauen enden Der Schadel entspricht in seiner Grosse dem anderer Schakale mit einer durchschnittlichen Gesamtlange von 150 Millimetern 138 9 bis 160 5 beim mannlichen und 145 6 Millimetern 135 2 bis 157 1 beim weiblichen Tier Im Bereich der Jochbogen weist der Schadel eine Breite von 85 9 Millimeter 78 7 bis 94 3 beim Mannchen und 83 3 77 2 bis 90 3 beim Weibchen auf Die Schadel der Tiere im ostafrikanischen Verbreitungsgebiet sind etwas kurzer und breiter als die in Sudafrika und haben eine geringere Variabilitat 1 3 1 4 2 423 1 4 3Zahnformel des Schabrackenschakals Das Gebiss entspricht dem typischen Hundegebiss mit drei Schneidezahnen Incisivi einem Eckzahn Caninus vier Vormahlzahnen Praemolares und zwei Mahlzahnen Molares im Oberkiefer sowie der gleichen Anzahl Zahne und einem zusatzlichen Backenzahn im Unterkiefer 1 Der Penisknochen Baculum entspricht in seiner Lange der Gesamtlange des Penis und ist I formig Die Rinne fur die Harnrohre ist von der Penisspitze bis etwa drei Viertel der Lange des Knochens ausgebildet Die typische Lange des Penisknochens betragt bei einem ein bis funfjahrigen Schabrackenschakal 56 8 Millimeter bei einem Gewicht von durchschnittlich 299 Milligramm 1 Genetik Bearbeiten Der Schabrackenschakal hat einen einfachen Chromosomensatz n von 39 und einen diploiden Chromosomensatz von 2n 78 er besitzt also insgesamt 78 Chromosomen in jeder Zelle Mit Ausnahme eines sehr grossen und eines sehr kleinen submetazentrischen Paares sind alle Chromosomen akrozentrisch 1 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des SchabrackenschakalsVerbreitungsgebiet Bearbeiten Das Verbreitungsgebiet des Schabrackenschakals umfasst zwei etwa 1 000 Kilometer voneinander getrennte Gebiete in Afrika Eines umfasst Tansania Kenia Somalia Uganda Sudsudan Eritrea Ruanda Burundi und Athiopien in Ostafrika das andere liegt im Suden Afrikas in Sudafrika Lesotho Eswatini Namibia Angola Botswana Simbabwe Sambia und Mosambik Die Art fehlt dagegen im grossten Teil Zentral und Aquatorialafrikas 2 Dieses Verbreitungsmuster entspricht dem anderer an trockene Regionen wie Savannen und Halbwusten angepasster Saugetiere wie dem Erdwolf Proteles cristatus und dem Loffelhund Otocyon megalotis Das Verbreitungsmuster lasst darauf schliessen dass diese beiden Gebiete ursprunglich durch ahnliche Lebensraume zwischen Sudwestafrika und dem Horn von Afrika verbunden waren Lebensraum Bearbeiten Der bevorzugte Lebensraum des Schabrackenschakals sind Savannen und Halbwusten er kann aber auch in sehr trockenen und sehr feuchten Gegenden uberleben Er nutzt verschiedene Habitate darunter kustennahe Trockengebiete montanes Grasland Trockensavannen Buschland offene Savannengebiete lockere Waldgebiete sowie Kulturflachen Die Art bevorzugt offene Landschaften und vermeidet dichte Vegetation 2 Die Hohenverbreitung reicht in KwaZulu Natal von Meereshohe bis 3 000 Metern Hohe in den Drakensbergen mit mehr als 2 000 Millimeter Regenfall pro Jahr 2 In Gebieten in denen neben dem Schabrackenschakal weitere Arten wie der Streifenschakal Lupulella adusta oder der Afrikanische Goldwolf Canis lupaster vorkommen werden die vorhandenen Habitate zwischen den Arten aufgeteilt So nutzt der Schabrackenschakal bevorzugt offenes Grasland wenn er sympatrisch mit dem Streifenschakal vorkommt oder bewaldete Savannen wenn er sympatrisch mit dem Gold und Streifenschakal lebt Im westlichen Simbabwe kam es zu aggressiven Auseinandersetzungen bei denen der Schabrackenschakal den Streifenschakal aus den Graslandgebieten verdrangte 2 Lebensweise Bearbeiten nbsp Schabrackenschakal im Etosha Nationalpark Namibia nbsp Schabrackenschakale ernahren sich unter anderem von Aas wie hier vom Kadaver einer Robbe Schabrackenschakale leben in Familienverbanden Die tagliche Aktivitatszeit der Schakale betragt zwischen 20 und 48 des Tages und nimmt zur Zeit der Jungenaufzucht zu Sie sind vor allem nachtaktiv wobei die Hauptaktivitatszeiten nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu verzeichnen sind und sich damit sehr stark mit den Aktivitatszeiten der Beutetiere decken Die geringste Aktivitat ist wahrend der Vollmond und Neumondphasen zu verzeichnen und sie erhoht sich in Nachten mit massiger Mondbeleuchtung Vor allem in Gebieten in denen sie ungestort sind konnen sie auch wahrend des Tages Aktivitatszeiten haben in Regionen in denen sie stark von Menschen gestort werden sind sie dagegen strikt nachtaktiv 1 Zur Jagd und Nahrungssuche bilden Schabrackenschakale Familiengruppen von acht bis zehn manchmal auch deutlich mehr Tieren Dabei stellen das Schakalpaar und der Nachwuchs den Kern einer Gruppe dar der sich weitere Tiere anschliessen konnen Neben dem Paar existieren in der Gruppe in der Regel Jungtiere aus dem letzten Wurf Helfer ohne Paarungsabsicht sowie solitare und nicht territoriale Einzeltiere 1 Ernahrung Bearbeiten Der Schabrackenschakal ernahrt sich als Raubtier vor allem von Fleisch Die Ernahrung ist wenig spezialisiert und hangt sehr stark von der Verfugbarkeit verschiedener Beutetiere und anderer Nahrungsquellen ab Das Nahrungsspektrum umfasst vor allem kleine und mittelgrosse Saugetiere Reptilien Vogel und Vogeleier wirbellose Tiere wie Kafer und Heuschrecken sowie Aas und Nahrungsmittelreste im Mull von menschlichen Behausungen und auch pflanzliche Nahrung wie Erdnusse Beeren und Trauben 3 Schakale sind in der Lage einen ausgewachsenen Springbock Antidorcas marsupialis und andere grosse Huftiere zu schlagen In Sudafrika stellen Huftiere wie der Springbock und andere Antilopen wie die Impala Aepyceros melampus neben dem Kronenducker Sylvicapra grimmia dem Grossriedbock Redunca arundinum und dem Steinbockchen Raphicerus campestris einen wesentlichen Anteil der Nahrung dar Dazu kommen Jungtiere von Zebras oder Streifengnus Connochaetes taurinus und es gibt Hinweise darauf dass die Schakale auch die Nester Afrikanischer Strausse Struthio camelus plundern Die Jagd erfolgt in der Familiengruppe oder im losen Verbund mit anderen Gruppen wenn ausreichend Nahrung vorhanden ist Dabei steigt die Jagdchance beispielsweise bei einer Thomson Gazelle Eudorcas thomsoni auf etwa 67 wenn zwei Schakale beteiligt sind im Vergleich zu 16 bei einem Einzeljager Bei einem Kitz unterscheidet sich die Jagdchance dagegen nicht und liegt sowohl beim Paar wie auch beim Einzeltier bei etwa 75 Die Tiere laufen bei der Jagd auf die Beutetiere zu und erhohen ihre Geschwindigkeit bis zu einem schnellen Galopp Wenn sie die Beute erreichen konnen verbeissen sie sich in ein Bein die Flanke den Nacken oder die Schnauze und bringen die Beute zu Fall die Totung erfolgt durch einen Biss in die Kehle oder seltener indem die Bauchhohle aufgerissen wird 1 Seine extreme Anpassungsfahigkeit liess ihn eine grosse Zahl regional unterschiedlicher Verhaltensmuster entwickeln In Ostafrika folgen diese Schakale wie auch die Afrikanischen Goldwolfe den Lowenrudeln und warten darauf dass sie von ihrer Beute ablassen um dann den Rest des Kadavers zu fressen Sie jagen zudem auch gemeinsam mit Geparden Acinonyx jubatus Grosse Schakalgruppen spezialisieren sich manchmal darauf Geburten von Gazellen abzuwarten um das Jungtier sofort nach der Geburt zu reissen Neben verschiedenen Nagetieren und Hasenartigen erbeuten die Schakale auch kleinere Raubtiere wie Marder und Schleichkatzen sowie Haushunde und Hauskatzen Im sudlichen Afrika vor allem in Namibia haben manche Schabrackenschakale die Kuste zum Lebensraum gemacht Hier leben sie in der Nahe der Seebarkolonien und ernahren sich von Meeresvogeln Robbenjungen und Nachgeburten z B an der Skelettkuste sowie angespulten Muscheln und Fischen An Stranden mit Seebarenkolonien wurden bis zu 80 Schakale gezahlt 3 Im sudlichen Afrika wurden manche Schabrackenschakale zu Kulturfolgern Sie siedelten sich nahe menschlicher Dorfer und Stadte an wo sie Abfalltonnen leeren aber vor allem wahrend der Wurfzeiten auch Lammer und junge Ziegen reissen Dabei stellen die Haustiere nicht die Hauptbeute der Schakale dar wie in einer Studie in KwaZulu Natal gezeigt werden konnte Hier betrugen die Verluste durch den Schabrackenschakal etwa 0 05 der Schafspopulation und die Angriffe erfolgten vor allem in der Trockenzeit wahrend der Wurfzeit der Schafe Im gleichen Gebiet wurden 13 von 395 getoteten Schafen von Schabrackenschakalen und 83 von streunenden Haushunden getotet 1 source source source source source source Eine Tupfelhyane und eine Gruppe Schabrackenschakale an einem Springbock KadaverDer Schabrackenschakal konkurriert vor allem mit dem Erdwolf Proteles cristatus dem Loffelfuchs Otocyon megalotis dem Kapfuchs Vulpes chama der Tupfelhyane Crocuta crocuta sowie dem Streifenschakal und dem Afrikanischen Goldwolf um Nahrung In einigen Gebieten wie der Namib kommt es dementsprechend zu einer Einnischung der verschiedenen Raubtiere durch eine unterschiedliche Nahrungspraferenz raumliche Verteilung und Aktivitatszeit sodass mehrere Arten sympatrisch vorkommen konnen Speziell in den Gebieten in denen die drei Schakalarten vorkommen kommt es zu einer Verteilung der Habitate die Konkurrenz vermeidet 1 Gegenuber dem Kapfuchs und dem Loffelfuchs ist der Schabrackenschakal dominant und er jagt und totet diese kleineren Arten auch In den Regionen in denen die kleineren Fuchse mit dem Schabrackenschakal gemeinsam vorkommen hat dies deutliche Effekte auf die Individuendichte die bei Abwesenheit um bis zu 64 beim Kapfuchs zunimmt und den Aktivitatsraum der bei Abwesenheit der Schakale deutlich grosser ist Zudem steigt die Aktivitat der Kapfuchse bei Tageslicht und die Loffelhunde bilden kleinere Gruppen wenn keine Schakale prasent sind Auch die gegenseitige Einnischung beider Arten wird durch die Schabrackenschakale beeinflusst 4 Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Der Schabrackenschakal ist monogam Er erreicht seine Geschlechtsreife mit etwa 11 Monaten allerdings bekommen in der Wildnis Weibchen erst ab etwa zwei Jahren Jungtiere 1 nbsp Jungtiere in TansaniaDie Tragzeit betragt 60 bis 65 Tage Die Geburtszeiten variieren regional sehr stark und hangen sowohl vom Lebensraum wie auch von der Nahrungsverfugbarkeit ab Im Rift Valley in Kenia werfen die Weibchen zwischen September und Januar wahrend sie im nordlichen Tansania und Kwa Zulu Natal zwischen Juni und September und in Sudafrika im August bis Oktober gebaren 1 Die Geburten finden in unterirdischen Bauten statt und die Grosse der Wurfe betragt ein bis neun Jungtiere in der Regel drei bis sechs Diese kommen blind zur Welt und offnen ihre Augen nach acht bis zehn Tagen Die Zahne des Milchgebisses brechen innerhalb der ersten drei Wochen vollstandig durch und nach etwa drei Wochen nehmen die Jungtiere vorgekaute Nahrung zu sich Nach acht bis zehn Wochen werden sie entwohnt Die Jungtiere verlassen den Bau erstmals nach etwa drei Wochen bleiben jedoch die ersten sieben Wochen die meiste Zeit unter der Erde Nach etwa 12 bis 14 Wochen verlassen sie die Bauten und beginnen gemeinsam mit den Eltern zu jagen Die permanenten Backenzahne brechen nach 14 bis 23 Wochen durch und das gesamte Milchgebiss wird im ersten Lebensjahr durch ein permanentes Gebiss ersetzt 1 Die Mortalitat unter den Jungtieren ist am hochsten in den ersten 14 Wochen in der Regel uberleben in einem Wurf nur ein bis drei Jungtiere diese Zeit In der Serengeti in Tansania bleiben etwa 24 der Jungtiere nach der Entwohnung fur die ersten eineinhalb bis zwei Jahre bei den Eltern im Familienverbund der Rest zerstreut sich nach etwa zehn bis elf Monaten 1 Das maximale Lebensalter in der Wildnis betragt etwa zwolf Jahre wobei die Tiere in der Regel nicht alter als sieben Jahre werden 5 Fressfeinde und Parasiten Bearbeiten nbsp Der Afrikanische Leopard Panthera pardus pardus ist neben dem Menschen der grosste Feind der Schakale Die Jungtiere der Schabrackenschakale konnen potenziell von allen Raubtieren im Lebensraum der Tiere erbeutet werden die gross genug sind So wurden sowohl Tupfelhyanen wie auch Streifenschakale bei der Totung von jungen Schabrackenschakalen beobachtet Ihre Hauptbedrohung stellen allerdings Greifvogel dar der Kampfadler Polemaetus bellicosus wurde dabei beobachtet wie er einen subadulten Schakal erbeutete und wegtrug 5 Fur die ausgewachsenen Tiere ist der Hauptfeind neben dem Menschen der Leopard Panthera pardus In Feldstudien wurde ein Leopard beobachtet der uber den Zeitraum von drei Wochen elf Schabrackenschakale erbeutete In einigen Regionen gehoren Schakale wahrscheinlich zu den Hauptbeutetiere der Leoparden 5 Zahlreiche Parasiten konnen den Schabrackenschakal befallen Zu den wichtigsten Endoparasiten gehoren verschiedene Bandwurmer wie Dipylidium caninum Echinococcus granulosus Joyeuxialla echinorhyncoides Joyeuxialla pasqualei Mesocestoides lineatus Taenia erythraea Taenia hydatigena Taenia jackhalsi Taenia mulitceps Taenia pungutchui und Taenia serialis Saugwurmer der Gattung Athesmia sowie Fadenwurmer wie Ancylostoma braziliense Ancylostoma caninum Ancylostoma martinaglia Ancylostoma somaliense Ancylostoma tubaeforme und Physaloptera praeputialis Auch verschiedene einzellige Parasiten konnen den Schabrackenschakal befallen vor allem Babesia canis Ehrlichia canis Hepatozoon canis Rickettsia canis Sarcocytis Toxoplasma gondii und Trypanosoma congolense Ektoparasiten sind vor allem Zecken und andere Milben sowie mehrere Arten der Flohe 1 Uber diese Parasiten hinaus konnen Schabrackenschakale auch von Viren wie dem Rabiesvirus dem Erreger der Tollwut dem canine Parvovirus dem Staupevirus dem canine Adenovirus und dem Erreger der caninen Erlichiose befallen sein und auch der Milzbranderreger Bacillus anthracis wurde beim Schabrackenschakal nachgewiesen Insbesondere fur die Tollwut stellen Schabrackenschakale wichtige Ubertrager dar und es gibt mehrere Tollwutepidemien die auf infizierte Schakale zuruckzufuhren sind Dabei kommt die Tollwut bei Schakalen periodisch in Zyklen von vier bis acht Jahren vor die vor allem durch Regenperioden und das damit verbundene Sozialverhalten der Tiere erklart werden Die Tollwutkontrolle erfolgt durch die Verfutterung von Impfstoffen allerdings ist eine langfristige und dauerhafte Kontrolle der Krankheit auch von der Impfung der Haushunde im Verbreitungsgebiet abhangig 1 Evolution und Systematik BearbeitenFossilgeschichte Bearbeiten Fossilien des Schabrackenschakals aus Sudafrika dokumentieren die Art bis in das Pleistozan vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren in Kenia Tansania und Sudafrika 1 wurden allerdings nie nordlicher als Athiopien gefunden 5 Die Art war also immer auf die Gebiete sudlich der Sahara beschrankt 2 Die fossilen Individuen wurden als Canis antiquus beschrieben und hatten etwa die gleiche Grosse wie die heutigen rezenten Vertreter der Art sie unterscheiden sich von diesen nur durch geringe Unterschiede in der relativen Grosse der Knochen der Nasenregion und konnen entsprechend dem rezenten Schabrackenschakal zugeordnet werden 1 Systematik Bearbeiten Phylogenetische Systematik der Gattung Canis nach Koepfli et al 2015 6 Canis Cuon Lycaon und Lupulella Lycaon pictus Afrikanischer Wildhund Cuon alpinus Rothund Canis aureus Goldschakal Canis simensis Athiopischer Wolf Canis lupaster Afrikanischer Goldwolf Canis latrans Kojote Canis lupus Wolf Haushund Lupulella mesomelas Schabrackenschakal Lupulella adusta Streifenschakal Vorlage Klade Wartung Style nbsp Der Streifenschakal Lupulella adusta ist die nachstverwandte Art des SchabrackenschakalsDer Schabrackenschakal wird seit einiger Zeit der Afrikanischen Schakale Lupulella zugeordnet die aus zwei Arten besteht Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1775 durch den deutschen Naturforscher Johann Christian von Schreber anhand eines Individuums aus Sudafrika Er ordnete die Art in die Gattung Canis ein bezeichnete sie entsprechend als Canis mesomelas In der Gattung der Wolfs und Schakalartigen Canis finden sich weitere als Schakale bezeichnete Arten die mit den Afrikanischen Schakalen nicht naher verwandt sind Der Artname mesomelas leitet sich von den Wortern meso fur Mitte und melas fur schwarz ab und bezieht sich auf die schwarze Ruckenzeichnung Spatere Beschreibungen von anderen Fundorten verschiedener Wissenschaftler wurden spater mit dieser Art zusammengefasst und synonymisiert Dabei handelt es sich um die folgenden Synonyme Canis variegatoides Smith 1833 Canis schmidtii Noack 1897 Canis mcmillani Heller 1914 Canis elgonae Heller 1914 Canis arenarum Thomas 1926 und Canis achrotes Thomas 1926 Bereits 1906 wurde die Art von Hilzheimer in die eigene Gattung Lupulella als Lupulella mesomelas uberstellt dies wurde jedoch lange Zeit nicht allgemein anerkannt 1 Im Rahmen der Vorstellung der Genomsequenz des Haushundes wurde von Lindblad Toh et al 2005 eine phylogenetische Analyse der Hunde Canidae veroffentlicht Im Rahmen dieser Darstellung wurde auf der Basis molekularbiologischer Daten die Monophylie der Gattung Canis angezweifelt Demnach stellen der Streifenschakal und der Schabrackenschakal Schwesterarten dar die als basalste Arten allen anderen Vertretern der Gattung sowie zusatzlich dem Rothund Cuon alpinus und dem Afrikanischen Wildhund Lycaon pictus gegenubergestellt werden 7 Diese beiden Arten mussten entsprechend in die Gattung Canis aufgenommen werden damit sie als monophyletische Gattung Bestand hat Auch Zrzavy und Ricankova 2004 kamen zu diesem Ergebnis und schlugen die Abtrennung der beiden Schakale von der Gattung Canis vor ihrem Vorschlag folgend sollte der Streifenschakal der monotypischen Gattung Schaeffia als Schaeffia adusta und der Schabrackenschakal der Gattung Lupulella als Lupulella mesomelas eingeordnet werden 8 Die Canid Specialist Group der IUCN sprach sich auf einem im Mai 2019 veranstalteten Kongress dafur aus sowohl den Schabrackenschakal als auch den Streifenschakal in die Gattung Lupulella zu stellen 9 Innerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden 10 die sich mit den beiden grossen Verbreitungsgebieten decken Die sudliche Unterart L m mesomelas ist entsprechend auf das sudliche Verbreitungsgebiet beschrankt wahrend L m schmidtii in Ostafrika vorkommt Die beiden Unterarten unterscheiden sich vor allem in der Grosse der Schadel Der Schadel der ostafrikanischen Unterart ist kurzer und breiter er ist zudem weniger variabel in den Schadelmassen Zudem hat sie langere und schmalere Reisszahne sowie kleinere Kauflachen 1 Bestand und Status Bearbeiten nbsp Fell eines Schabrackenschakals nbsp Ein von einem Auto getoteter SchabrackenschakalDie Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN aufgrund der Bestandsgrosse als nicht gefahrdet least concern eingestuft Innerhalb seiner Verbreitungsgebiete ist der Schabrackenschakal relativ haufig und zeichnet sich durch eine opportunistische Lebensweise aus 2 In vielen Gebieten wird der Schabrackenschakal als Bedrohung fur die Viehwirtschaft sowie als Ubertrager der Tollwut bejagt diese Bestandskontrolle ist allerdings nur lokal wirksam 2 Seltener ist die Bejagung mit Fallen zur Fellgewinnung In Gebieten mit grosser menschlicher Bevolkerungsdichte kommt es zudem regelmassig zu Unfallen mit Autos 5 Lokal kann es durch die Bejagung zu starkeren Bestandsruckgangen oder auch zur vollstandigen Ausrottung der Bestande kommen 1 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Lyle R Walton Damien O Joly Canis mesomelas In Mammalian Species Band 715 2003 S 1 9 web archive org PDF 711 kB abgerufen am 12 September 2021 a b c d e f g Canis mesomelas in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 2 Eingestellt von A J Loveridge J A J Nel 2008 Abgerufen am 20 Mai 2012 a b Claudio Sillero Zubiri Family Canidae Dogs 352 447 In Wilson D E Mittermeier R A Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 S 419 420 ISBN 978 84 96553 49 1 Jan F Kamler Ute Stenkewitz David W Macdonald Lethal and sublethal effects of black backed jackals on cape foxes and bat eared foxes Journal of Mammalogy 94 2 2013 S 295 306 Abstract a b c d e Claudio Sillero Zubiri Michael Hoffmann David W Macdonald IUCN SSC Canid Specialist Group Canids Foxes Wolves Jackals and Dogs Status Survey and Conservation Action Plan IUCN The World Conservation Union 2004 S 161 166 Volltext PDF Memento vom 6 Oktober 2011 im Internet Archive Klaus Peter Koepfli John Pollinger Raquel Godinho Jacqueline Robinson Amanda Lea Sarah Hendricks Rena M Schweizer Olaf Thalmann Pedro Silva Zhenxin Fan Andrey A Yurchenko Pavel Dobrynin Alexey Makunin James A Cahill Beth Shapiro Francisco Alvares Jose C Brito Eli Geffen Jennifer A Leonard Kristofer M Helgen Warren E Johnson Stephen J O Brien Blaire Van Valkenburgh Robert K Wayne Genome wide Evidence Reveals that African and Eurasian Golden Jackals Are Distinct Species In Current Biology 2015 doi 10 1016 j cub 2015 06 060 Kerstin Lindblad Toh et al Genome sequence comparative analysis and haplotype structure of the domestic dog Nature 438 Dezember 2005 Seite 803 819 Abstract Jan Zrzavy Vera Ricankova Phylogeny of Recent Canidae Mammalia Carnivora Relative Reliability and Utility of Morphological and Molecular Datasets In Zoologica Scripta Band 33 Nr 4 Juli 2004 S 311 333 doi 10 1111 j 0300 3256 2004 00152 x Francisco Alvares Wieslaw Bogdanowicz Liz A D Campbell Raquel Godinho Jennifer Hatlauf Yadvendradev V Jhala Andrew C Kitchener Klaus Peter Koepfli Miha Krofel Helen Senn Claudio Sillero Zubiri Suvi Viranta und Geraldine Werhahn Old WorldCanisspp with taxonomic ambiguity Workshop conclusions and recommendations Vairao Portugal 28th 30thMay 2019 IUCN SSC Canid Specialist Group PDF Don E Wilson amp DeeAnn M Reeder Hrsg Canis mesomelas in Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3rd ed Literatur BearbeitenLyle R Walton Damien O Joly Canis mesomelas In Mammalian Species Band 715 2003 S 1 9 smith edu PDF 728 kB Claudio Sillero Zubiri Family Canidae Dogs In D E Wilson und R A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 S 352 447 hier S 419 420 Claudio Sillero Zubiri Michael Hoffmann David W Macdonald IUCN SSC Canid Specialist Group Canids Foxes Wolves Jackals and Dogs Status Survey and Conservation Action Plan IUCN The World Conservation Union 2004 S 161 166 PDF Memento vom 6 Oktober 2011 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schabrackenschakal Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schabrackenschakal Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Canis mesomelas in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 2 Eingestellt von A J Loveridge J A J Nel 2008 Abgerufen am 20 Mai 2012 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 August 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schabrackenschakal amp oldid 238813373