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Andrej Rubljow Originaltitel Andrej Rublyov ist ein sowjetischer Spielfilm von Andrei Tarkowski aus dem Jahr 1966 In Episoden erzahlt und mit Ausnahme des Epilogs in Schwarzweiss gedreht macht er ein Vierteljahrhundert spatmittelalterlicher russischer Zeit und Personlichkeitsgeschichte lebendig Im Mittelpunkt steht mit Andrej Rubljow der im nationalen Verstandnis bedeutendste russische Ikonenmaler Ein bestimmtes Genre wollten die beiden Drehbuchautoren Tarkowski und Kontschalowski erklartermassen nicht bedienen Thematisch kreist der Film um das spannungsvolle Wechselverhaltnis zwischen Kunstler und Gesellschaft Das differenzierte und figurenreiche Panorama 1 das Vertreter aller Schichten einschliesst kulminiert in der letzten Episode im Portrat des laut Regiekonzept eigentlichen geistigen Helden 2 dem jungen Glockengiesser Boriska gespielt von Nikolai Burljajew den Tarkowski bereits fur die Hauptrolle in seinem ersten Langfilm Iwans Kindheit nominiert hatte In Andrej Rubljow besetzte er sie mit Anatoli Solonizyn der fortan zum engsten Kreis seiner bevorzugten Darsteller gehorte FilmTitel Andrej RubljowOriginaltitel Andrej RublyovProduktionsland UdSSROriginalsprache RussischErscheinungsjahr 1966Lange 185 MinutenStabRegie Andrei TarkowskiDrehbuch Andrei KontschalowskiAndrei TarkowskiProduktion Tamara OgorodnikowaMusik Wjatscheslaw OwtschinnikowKamera Wadim JussowSchnitt Ljudmila FeiginowaOlga SchewkunenkoTatjana JegorytschewaBesetzungAnatoli Solonizyn Andrej Rubljow Nikolai Grinko Daniil Tschorny Iwan Lapikow Kirill Nikolai Sergejew Theophanes der Grieche Nikolai Burljajew Boriska Irma Rausch Durochka die heilige Narrin Juri Nikulin Patrikei Monch Juri Nasarow Grossfurst Bruder des Grossfursten Rolan Bykow der Gaukler Michail Kononow Foma Nikolai Grabbe Stepan Zenturio Stepan Krylow Glockengiesser Bolot Bejschenaljew tatarischer Khan Sinaida Workul Marija Wladimir Wassiljew Monch Anmerkung 1 Der Film loste in der Sowjetunion bereits kontroverse Debatten aus noch bevor die Dreharbeiten uberhaupt begannen Als Tarkowski ihn nach funfjahriger Entstehungszeit einreichte knupfte man seine Freigabe an Auflagen Tarkowski kam ihnen partiell nach unter anderem milderte er einige als zu gewaltvoll kritisierte Szenen etwas ab Im Ergebnis entstanden drei Schnittfassungen zwei sind erhalten und tragen sogar verschiedene Titel Strastni po Andreju Andreas Passion 205 Minuten 1966 und Andrej Rubljow 185 1969 Nicht zuletzt auf Druck aus dem westlichen Ausland wurde der Film in der Drittfassung die auch Tarkowski offiziell favorisierte schliesslich nach und nach freigegeben 1969 fur die Filmfestspiele in Cannes wo er ausserhalb des Wettbewerbs laufend den FIPRESCI Preis gewann 1971 fur das sowjetische und 1973 fur das internationale Kinopublikum Die volle Wurdigung fur Andrej Rubljow setzte im Inland erst im Zuge von Perestroika und weltweit mit der Verfugbarkeit der durch Tarkowski autorisierten Fassungen ein Seitdem rangiert der Film in nationalen und internationalen Rankings durch Kritiker und Regisseure regelmassig auf vorderen Platzen Anmerkung 2 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entstehung 2 1 Intention und Genese 2 2 Casting und Dreharbeiten 3 Freigabe 3 1 Synchronisation 4 Interpretation 4 1 Thematik 4 2 Symbolik 4 3 Stil 5 Rezeption 5 1 Im Inland 5 2 Im Ausland 6 Urteile 7 Auszeichnungen 8 Quellen 8 1 Primarquellen 8 2 Sekundarquellen 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenEingebettet in einen Pro und Epilog gliedert sich die eigentliche Filmerzahlung in acht zeitlich zum Teil weit auseinanderliegende Episoden Andrej Rubljow Monch und Ikonenmaler ist als Einziger in allen acht vertreten wenngleich nicht immer der Hauptakteur Historisch verburgt sind ausser ihm auch die Ikonenmaler Theophanes der Grieche und Daniil Tschorny beide alter als er und Kunstler mit denen Rubljow zeitweise zusammenarbeitet Weitere wichtige Nebenfiguren sind fiktiv der Monch Kirill wie Rubljow und Tschorny im Andronikow Kloster beheimatet die stumme Durochka eine heilige Narrin sowie der junge Glockengiesser Boriska Prolog Ohne Zeitangabe und ohne unmittelbaren Bezug zur Haupthandlung und figur zeigt der Prolog Gelingen und Scheitern einer kuhnen Grenzuberschreitung Vom Turm einer landlichen Kirche aus bereiten einige Bauern den Flug eines Heissluftballons vor Eile ist geboten denn ein aufgebrachter Mob Das ist gegen Gott drangt vom nahen Fluss heran der Start gluckt dennoch und man erlebt aus der Perspektive des Ballonfahrers das erhebende Gefuhl des Fliegens wie auch den jahen Absturz Der Gaukler 1400 Gemeinsam mit Kirill und seinem Lehrmeister Daniil bricht Rubljow nach Moskau auf um dort als Ikonenmaler zu arbeiten Unterwegs von einem Gewitterregen durchnasst finden sie Zuflucht in einem Gehoft wo ein Gaukler das Bauernvolk mit Spottliedern auf die weltliche und geistliche Obrigkeit unterhalt Bald darauf trifft berittene Soldateska ein die den Freigeist festnehmen und sein Instrument zerschlagen Die drei Monche ziehen weiter Theophanes der Grieche 1405 Wahrend das Volk einer offentlichen Hinrichtung beiwohnt stattet Kirill dem hoch angesehenen Theophanes einen Besuch ab Auf dessen Bemerkung der Ruf von Rubljows Kunst sei auch zu ihm schon vorgedrungen erwidert er an seine Theophanes reiche sie nicht heran Mit seinen Gehilfen hochst unzufrieden bietet der Meister ihm an bei seinem nachsten Auftrag der Ausgestaltung der Moskauer Verkundigungskathedrale in seine Dienste zu treten Kirill willigt ein macht aber zur Bedingung dass er in seinem Kloster und im Beisein Rubljows von ihm personlich darum gebeten werden mochte Theophanes schickt jedoch nur einen Boten und dieser richtet das Anerbieten an Rubljow Der sagt hocherfreut zu ohne sich zuvor bei seinen fruheren Gefahrten zu versichern ob sie bereit sind ihn erneut zu begleiten Daruber gekrankt lehnt Daniil ab zeigt sich aber bei Rubljows Abschied versohnt Zutiefst verletzt ob der Demutigung entsagt Kirill dem Monchsleben ganz und zieht unter Schmahreden auf die Verlogenheit seiner Klosterbruder hinaus in die Welt Passion nach Andrej 1406 In Streitgesprachen mit seinem naiven jungen Schuler Foma vor allem aber mit Theophanes sucht Rubljow nach den Grunden die sein kunstlerisches Schaffen bestimmen Theophanes Bekenntnis er diene Gott und nicht den wankelmutigen Menschen halt er entgegen er konne so nicht arbeiten Eine Prozession der Kreuztragung durch russische Bauern vor seinem geistigen Auge nimmt er Partei fur das einfache Volk das trotz des Leids durch Hunger Krankheit und Gewalt immer wieder aufstehe Das Fest 1408 In einer Fruhlingsnacht ist Rubljow mit Foma im Wald unterwegs um Holz zu sammeln als ein spukhaftes Treiben ihn magisch anzieht ein orgiastisches heidnisches Fest bei dem Manner und Frauen sparlich bekleidet oder ganz nackt mit Fackeln durch den Wald laufen und sich der freien Liebe hingeben Rubljow nahert sich ihnen fallt durch seine Monchskutte auf wird uberwaltigt und so festgebunden als wurde er gekreuzigt Eine der Frauen Marfa entdeckt ihn und lasst sich auf einen Disput mit ihm ein er versucht sie mit Worten zu bekehren sie ihn mit ihren Reizen noch bevor sie ihn losbindet Am Morgen kehrt er sichtlich gezeichnet zu den Seinen zuruck die ihn am Fluss erwarten Vom Boot aus werden sie Zeugen wie berittene Schergen des Grossfursten die Unglaubigen aufreiben und jagen Einzig Marfa kann schwimmend entkommen Das Jungste Gericht 1408 Rubljow hat den Auftrag des Grossfursten angenommen die Kathedrale von Wladimir mit dem Jungsten Gericht zu schmucken Alle Vorarbeiten sind getatigt doch Rubljow zogert seit zwei Monaten schon So wie die Darstellung vereinbart wurde und wie sie auch Daniil der wieder an seiner Seite ist gutheisst will er sie nicht realisieren Das hiesse die Menschen in Schrecken zu versetzen Doch die Moral seiner Gehilfen leidet nach Foma setzen sich auch einige Steinmetze ab die der Bruder des Grossfursten damit lockt an anderer Stelle noch prachtiger zu bauen Der Grossfurst wiederum schickt ihnen seine Hascher nach die sie unterwegs abfangen und ihnen die Augen ausstechen Daruber vollends verzweifelt bewirft Rubljow die weissen Wande mit schwarzer Farbe Die Ankunft der stummen heiligen Narrin Durochka die auf den Anblick ihrerseits entsetzt reagiert scheint jedoch seine schopferische Blockade zu losen Der Uberfall 1408 Die auf Drangen des Metropoliten arrangierte Versohnung zwischen dem Grossfursten und seinem ehrgeizigen jungeren Bruder erweist sich als Scheinmanover In einem Moment da der Eine ausser Landes ist nutzt der Andere die Gunst der Stunde um im Bund mit Tataren Wladimir zu erobern Die wehrlose Zivilbevolkerung erleidet ein schreckliches Blutbad Auch die die sich in die Kathedrale gefluchtet haben werden nicht verschont unter ihnen Rubljows Gehilfen Er selbst totet einen russischen Eindringling der Durochka in eindeutiger Absicht verschleppt mit einer Axt In der schwer geschadigten Kathedrale inmitten seiner halb verbrannten Gemalde begegnet ihm schliesslich der Geist des verstorbenen Theophanes Ihm gegenuber kundigt er seine Berufung auf Er wolle nie wieder malen Theophanes versucht ihn zu beschwichtigen doch Rubljow erhartet sein vieldeutiges Ich habe den Menschen nichts mehr zu sagen durch das Gelubde fortan zu schweigen Das Schweigen 1412 Russland leidet seit drei Jahren unter Missernten das hungernde Volk stirbt oder zieht weg Auch die Kloster darben Gebrochen kehrt Kirill ins Andronikow zuruck und bittet auf Knien um Wiederaufnahme die der Abt ihm letztendlich gewahrt unter der Auflage die Heilige Schrift funfzehn Mal abzuschreiben Im Kontrast zur allgemeinen Not steht der offen zur Schau gestellte Wohlstand der Herrschenden der im Kloster augenfallig wird als ein Trupp berittener Tataren aufkreuzt und der ausgehungerten Hundemeute Fleischstucke vorwirft um sich an dem Schauspiel zu ergotzen Durochka die seit jenem Uberfall mit Rubljow ein schweigendes Paar bildet ergattert ein Reststuck und lasst sich vom Prunk der Tataren kodern Rubljow versucht sie mit aller Kraft aus deren Bannkreis wegzuziehen erst als sie ihn bespuckt lasst er von ihr ab Sie reitet davon mit dem Wortfuhrer der sich damit brustete sie zu seiner achten Frau zu machen nbsp Nikolai Burljajew als Boriska auf dem Denkmal fur Tarkowski in Susdal nbsp Tarkowski links und Anatoli Solonizyn als Andrej Rubljow auf dem gleichen DenkmalDie Glocke 1423 In den von der Pest entvolkerten Dorfern sucht man im Auftrag des Grossfursten nach einem Meister des Glockengiessens Alle seien tot berichtet der halbwuchsige Boriska Sein Vater jedoch habe ihm auf dem Sterbebett das Geheimnis des Glockenmetalls verraten er sei nun der Einzige der es kenne Man glaubt ihm nicht kommt aber uberein dass es seinen Kopf kostet wenn er scheitert Mit Feuereifer sturzt sich Boriska in die Arbeit und strapaziert bald schon die Geduld der zumeist weitaus Alteren die er befehligt vor allem als es darum geht den geeigneten Lehm zu finden Indem das Projekt gedeiht und weitere Gewerke einbindet zieht es zunehmend auch Schaulustige an allen voran Rubljow Gebannt verfolgt er wie der Junge sich verausgabt an der Aufgabe wachst und ihn der Mut erst dann verlasst als unter den Augen von ganz Wladimir und den abfalligen Bemerkungen der hohen Herren vom hohen Ross herab der Augenblick der Wahrheit gekommen ist Tont die tonnenschwere Glocke oder nicht Eine gefuhlte Ewigkeit vergeht bis der Kloppel den ein Mann unter Aufbietung aller Krafte allmahlich in Schwingung versetzt zum ersten Mal anschlagt und ihr Wohllaut die Ebene vor der Stadt erfullt Als die Menge sich zerstreut findet Rubljow Boriska allein vollig aufgelost und schluchzend Sein Vater sei missgunstig gewesen offenbart er und habe sein Geheimnis mit ins Grab genommen Rubljow beruhigt ihn und bricht sein Schweigen Jetzt werden wir beide gemeinsam ziehen Du wirst Glocken giessen und ich Ikonen malen Gemeinsam ziehen wir zur Dreifaltigkeit Fur die Menschen ist das ein richtiges Fest so eine Freude hast du geschaffen Epilog Im Epilog dem einzigen Teil in Farbe sieht der Betrachter gefuhrt von einer ruhigen Kamera einige von Rubljows historisch uberlieferten Fresken und Ikonen in der Gesamtschau und in Detailansichten die auch ihre Wunden nicht verbergen Die Schlusseinstellung zeigt eine Flusslandschaft mit Pferden hinter einem dichten Regenschleier Entstehung BearbeitenIn der Regel wandte sich Tarkowski bereits einem neuen Film zu noch bevor der alte abgeschlossen war 3 So auch am Anfang seiner Karriere Die Arbeit an seinem Debut Iwans Kindheit war noch in vollem Gange als er sich schon mit Andrej Rubljow zu beschaftigen begann Allerdings kam der Anstoss dazu wie er selbst erzahlt nicht von ihm Der Schauspieler Wassili Liwanow habe ihm und Andrei Kontschalowski den Vorschlag gemacht zu dritt ein Drehbuch uber den beruhmten Ikonenmaler zu schreiben und sich selbst als Hauptdarsteller angeboten Wahrend Liwanow spater durch ein berufliches Engagement verhindert gewesen sei hatten Tarkowski und Kontschalowski als Ex Kommilitonen und Co Autoren ihrer ersten Skripts ein eingespieltes Team sofort Feuer gefangen und rasch Fortschritte gemacht 4 Schon nach wenigen Monaten reichten sie ihr Expose zum Drehbuch ein auf dessen Grundlage Anfang 1962 der Produktionsvertrag unterzeichnet wurde Bis zur Annahme des Treatments ihrer dritten Fassung des Drehbuchs im Dezember 1963 dauerte es allerdings knapp zwei Jahre 5 6 Im Unterschied zu seinem Erstling wuchs sich Tarkowskis zweiter Film schnell zu einem Mammutprojekt aus Bei Iwans Kindheit verbot sich das allein schon durch das enge Budget und Zeitkorsett bei Andrej Rubljow sahen die Drehbuchautoren zunachst einmal keinen Grund sich Beschrankungen aufzuerlegen Laut Kontschalowski hatte der Film ware die nach rund einem Jahr fertiggestellte erste Fassung umgesetzt worden eine Lange von fast sieben Stunden gehabt 7 Damit ware er sogar kurzer gewesen als die nur wenige Jahre spater tatsachlich realisierte Mosfilm Produktion Krieg und Frieden Einen Monumentalfilm strebten sie aber ohnehin nicht an Ihr beratendes Gremium riet ebenfalls zu Kurzungen Es drangte allerdings auch immer wieder auf Anderungen und zweifelte an der Realisierbarkeit des Projekts Den entscheidenden Schub brachte schliesslich die Vorveroffentlichung des literarischen Drehbuchs eine in der Sowjetunion ubliche Zwischenstufe in Prosaform es erschien im April Mai 1964 im fuhrenden Fachmagazin Iskusstwo Kino Einen Monat danach gab Mosfilm grunes Licht fur die Produktion 6 8 9 Intention und Genese Bearbeiten nbsp Sowjetische Briefmarke die den 225 Jahrestag des unbewiesenen weltweit ersten Heissluftballonflugs durch einen Russen feiert Konzept und Ziel eines Films mussen fur den Regisseur von allem Anfang an feststehen erklart Tarkowski in seinem theoretischen Hauptwerk Die versiegelte Zeit und meint es sei das Wichtigste im Arbeitsprozess uberhaupt diese Intention nicht aus den Augen zu verlieren 10 Worauf es ihm bei Andrej Rubljow ankam bekannte er schon fruh und wiederholt sehr klar 11 Ein Historienfilm sollte es auf keinen Fall werden Zwar hatte er mit Kontschalowski intensiv recherchiert und wollte jene schone und zugleich schwere Zeit darstellen als das grosse russische Volk entstand und erstarkte aber nicht dekorativ und theatralisch sondern historisch glaubwurdig 12 13 Auch ein Biopic schloss er aus Rubljows Biografie ist und bleibt fur uns ein Ratsel heisst es im Expose zum Drehbuch programmatisch man wolle in sie nichts hineingeheimnissen 12 Hauptanliegen sollte vielmehr sein Rubljows poetisches Talent zu erforschen die Psychologie des schopferischen Tuns eines Kunstlers der ethische Werte von so ungeheurer Bedeutung schuf 14 Mit seiner Vorliebe fur ausserlich statische Charaktere die sich nicht entwickeln jedoch dank der sie beherrschenden Leidenschaften voller innerer Spannung sind sah Tarkowski sich selbst in der Nachfolge Dostojewskis 15 Unbedingt losen wollte er sich von der konventionellen Spielfilmdramaturgie die aus seiner Sicht noch keinem arteigenen Regelwerk folgte sondern weitgehend dem des Theaters Zu seiner Richtschnur machte Tarkowski die emotionale Logik eine getreue Wiedergabe von Empfindungen Aus diesen Praferenzen erklart sich auch die episodische Erzahlstruktur von Andrej Rubljow 16 Tarkowskis Konzeption einer inneren Biografie war im Fruhstadium der Genese seines Films auch formal deutlich sichtbar Sie sah die Entstehungsgeschichte von Rubljows Fresko Das Jungste Gericht als Rahmenhandlung vor in die Szenen aus der Vergangenheit des Kunstlers eingebaut werden sollten 1 Spater ruckte Tarkowski von dieser subjektiven Perspektive ab zugunsten eines eher beobachtenden Protagonisten den man beispielsweise nie malen sieht auch in der Absicht den Zuschauer zu aktivieren Die Strukturierung als Zweiteiler trat im Drehbuch noch klarer zutage als im realisierten Film Jeder Teil hatte ursprunglich einen Prolog Der erste sollte ein historisches Grossereignis ins Bild setzen die Entscheidungsschlacht der Russen gegen die Tataren auf dem Kulikowo Feld Doch man genehmigte weder diesen gewiss aufwendigen Dreh noch einen kostengunstigeren Alternativ Vorschlag den Morgen danach So ruckte Tarkowski den zweiten Prolog an die Stelle des ersten ausserdem loste er ihn aus der narrativen Verbindung mit der Haupthandlung und stattete den Szenenprotagonisten mit einem anderen Fluggerat aus einem Heissluftballon anstelle der lange Zeit geplanten Schwingen die aus seiner Sicht allzu vordergrundig auf den Ikarus Mythos verwiesen hatten 1 17 18 Casting und Dreharbeiten Bearbeiten Das Engagement von Anatoli Solonizyn erwies sich als Glucksfall fur Tarkowski auch uber Andrej Rubljow hinaus Zunachst einmal kam der fur das Kinopublikum noch Unbekannte den sich der Regisseur fur die Hauptrolle wunschte von sich aus auf ihn zu Solonizyn Theaterschauspieler im provinziellen Swerdlowsk hatte das literarische Drehbuch gelesen und sich auf eigene Kosten nach Moskau begeben um bei Mosfilm vorzusprechen er gab sich uberzeugt keiner konne Rubljow besser spielen als er Nach den Probeaufnahmen war auch Tarkowski sicher das gesuchte Gesicht mit grosser Ausdruckskraft gefunden zu haben 13 19 Nicht minder wichtig war dass die Chemie zwischen beiden am Set stimmte In Die versiegelte Zeit erklart Tarkowski warum er Darsteller bevorzugt die dem Regisseur vertrauen und nur wissen wollen was zu spielen ist Anders als ein Theaterschauspieler der ein Recht auf die Frage nach dem Warum habe musse ein Filmschauspieler in der Lage sein einzelne Szenen fur die ihn der Regisseur lediglich emotional einstimme ohne Wissen um das Gesamtkonzept spontan und individuell zu improvisieren Den nervos sensiblen leicht entflammbaren Anatoli Solonizyn hielt Tarkowski fur einen solchen geborenen Filmschauspieler 20 Zwei seiner Lieblingsdarsteller die er bereits kannte besetzte er in wichtigen Nebenrollen Irma Rausch als Durochka und Nikolai Grinko als Daniil Tschorny Mit Iwan Lapikow als Kirill war er unzufrieden in seinen Augen spielte er ihn zu vordergrundig zu theatralisch dem widersprach Robert Bird entschieden der Lapikow eine brillante bei weitem unterschatzte Leistung bescheinigte 21 Fur die Rolle des jugendlichen Glockengiessers Boriska hatte Tarkowski ursprunglich einen jungen Mann aus seinem Umfeld vorgesehen Sergei Tschudakow doch bevor es zu den Dreharbeiten kam war er zu alt dafur geworden 22 So kam Nikolai Burljajew ein zweites Mal zum Zuge der die Titelrolle in Iwans Kindheit ideal verkorpert hatte und im fertigen Andrej Rubljow fur den halbwuchsigen Boriska geradezu pradestiniert scheint Am Set freilich war er schwierig zu lenken das ganze Gegenteil von Solonizyn Um das gewunschte Ergebnis zu erreichen einen jungen Mann der glaubhaft innerlich unsicher wirkt obwohl er alles tut um dies zu verbergen sah sich Tarkowski veranlasst in die Trickkiste zu greifen Uber seine Assistenten liess er Burljajew das Gerucht hinterbringen er sei mit ihm sehr unzufrieden und werde ihn moglicherweise ersetzen 20 Zeitpunkt und effektive Dauer der Dreharbeiten werden verschieden angegeben Maja Turowskaja datiert sie vom 9 September 1964 bis November 1965 1 die Produzentin Tamara Ogorodnikowa und die Leiterin des Mosfilm Archivs Tatjana Winokurowa hingegen von April 1965 bis Mai 1966 abzuglich einer rund halbjahrigen Zwangspause wegen starken Schneefalls 8 Infolgedessen so Ogorodnikowa weiter sei das Budget uberzogen worden und habe sich am Ende auf 1 3 Mio Rubel belaufen Dabei seien ursprunglich 1 6 Mio zugesagt worden Als man nach mehrmaliger Kurzung bei 1 2 Mio angelangt war habe Mosfilm die Startzusage davon abhangig gemacht dass das Filmteam sich schriftlich einverstanden erklart mit einer weiteren Senkung auf eine Million und dem Verzicht auf die im Prolog geplante Kulikowo Schlacht die zu drehen in etwa 200 000 gekostet hatte 3 23 Zum Vergleich Sergei Bondartschuk konnte fur Krieg und Frieden aus einem Budget von 8 5 Mio Rubel schopfen Sechs Drehorte nennt Tarkowski namentlich Wladimir Susdal Pskow Isborsk Petschory und den Fluss Nerl 24 laut Ogorodnikowa wurden oftmals spontan einige weitere kleine Ortschaften mit einbezogen vor allem in der Nahe von Wladimir 23 Beteiligte wie Aussenstehende bezeugen ubereinstimmend dass die Dreharbeiten zugig vorangingen und die Stimmung am Set gut war ungeachtet der logistischen Herausforderungen der Wetterprobleme und der Lange des Films 25 Der Lowenanteil daran wird dem Regisseur zugeschrieben Rolan Bykow der Darsteller des Gauklers beschreibt ihn als obsessiv aber nicht dogmatisch 26 und der Filmjournalist Lasar Lasarew staunte uber seine unerschopflichen geistigen und korperlichen Krafte Am Set war er immer fokussiert energiegeladen und hatte alles im Blick Von ihm ging eine so starke Energie aus eine so selbstlose besessene Kreativitat dass er alle damit ansteckte und begeisterte 27 Der im Sommer 1966 editierte Film hatte eine Lange von 205 Minuten und trug den Titel Strastni po Andreju Andreas Passion Am 25 August wurde seine Freigabebestatigung unterzeichnet Anmerkung 3 Tatsachlich freigegeben wurde er aber erst mehr als funf Jahre spater 25 28 Drehorte Auswahl nbsp Prolog Maria Schutz und Furbitte Kirche an der Nerl nbsp Das Jungste Gericht und Der Uberfall Kathedrale in Wladimir nbsp Theophanes der Grieche und Das Schweigen Andronikow Kloster nbsp Die Glocke Susdal 29 Freigabe BearbeitenAndrej Rubljows funfjahrige Odyssee von der formellen bis zur tatsachlichen Freigabe vollig transparent zu machen ist bislang noch nicht gelungen Selbst bei Beschrankung auf die wesentlichen ausseren Vorgange bleibt die Rekonstruktion luckenhaft Stellt sich zusatzlich die Frage nach den Beweggrunden der Beteiligten stehen deren Aussagen unter dem generellen Vorbehalt dass sie moglicherweise von taktischen Erwagungen diktiert wurden Tarkowskis Ausserungen sind davon nicht ausgenommen Andrej Rubljows Freigabehistorie fur die Sowjetunion kann grob in drei Phasen unterteilt werden 1966 1967 69 1970 71 Als Tarkowski den Film im August 1966 bei Goskino dem zentralen staatlichen Kontrollorgan einreichte wurde dessen offizielle Freigabe an bestimmte Auflagen gebunden Grundsatzlich bemangelte man seine Lange sowie Gewalt Nacktheit und Vulgaritat die Anderungswunsche wurden ublicherweise konkret angegeben Tarkowski kam ihnen ganz oder grosstenteils nach in einem Brief an den Leiter von Goskino Romanow beklagte er sich uber die endlosen Aufforderungen zu weiteren Schnitten und bezifferte die von ihm vorgenommenen auf 37 Damit hatte er den Film auf rund 190 Minuten gekurzt der jetzt wieder wie schon im publizierten Drehbuch Andrej Rubljow hiess 28 30 31 Moglicherweise war es diese als verschollen geltende Zweitfassung die bei seiner ersten inoffiziellen Premiere Ende 1966 im Moskauer Dom Kino zum Einsatz kam 25 Anmerkung 4 Das handverlesene Publikum reagierte ekstatisch Akimow uberwaltigt Turowskaja aber auch kritisch vor allem wegen der in einigen Szenen sichtbar werdenden Gewalt 32 Auf diese zielte auch ein zur gleichen Zeit in einer Moskauer Abendzeitung erschienener Artikel Ohne Filmtitel und regisseur zu benennen bezog er sich auf einen Take aus Andrej Rubljow der eine brennende Kuh zeigte und unterstellte sie ware bei lebendigem Leib verbrannt 30 Tarkowski beklagte in einem weiteren Brief an Romanow den Vorgang als Mobbing und verwahrte sich gegen die Anschuldigung Die Kuh sei durch einen Asbestumhang geschutzt gewesen 33 Im Umkreis Tarkowskis bewertete man den pseudonym verfassten Artikel und den daraus resultierenden Skandal als Versuch den Film zu diskreditieren 32 In dem gleichen Brief an Romanow vom Februar 1967 lehnte Tarkowski weitere Schnitte ab Zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der nachsten zwei Jahre entschied er sich jedoch um auch unter dem Einfluss von Freunden und Kollegen und kurzte den Film um weitere funf Minuten Ein detaillierter Vergleich zwischen den beiden existierenden Fassungen von 205 und 185 Minuten beziehungsweise 5642 und 5076 Metern 34 ergab dass 36 Einstellungen ganz eliminiert und etwa 85 erheblich gekurzt wurden nur der Epilog sei unberuhrt geblieben 35 In einem Interview mit einer franzosischen Zeitung erklarte Tarkowski im Oktober 1969 worauf seine Anderungen abgezielt hatten Wir kurzten bestimmte Gewaltszenen um beim Zuschauer einen psychischen Schock auszulosen statt ihn mit einem abstossenden Anblick zu konfrontieren der unsere Absichten nur zerstort hatte 19 Anmerkung 5 Der entstehende Eindruck ist der einer Win Win Situation Tarkowski kam seinen Kritikern entgegen und starkte zugleich seine eigene Intention Folgerichtig favorisierte er in dem gleichen Interview die dritte Schnittfassung gegenuber der ersten Es war zugleich die die Ende 1969 in den franzosischen Kinos anlief also bereits zwei Jahre bevor sie in die sowjetischen kam 36 Im Zeitraum zwischen 1966 und 1969 bemuhten sich sowohl Cannes als auch Venedig Andrej Rubljow auf ihren Festivals zeigen zu konnen Von sowjetischer Seite hiess es in der Regel lapidar der Film sei noch nicht fertig oder es gebe technische Probleme 37 Nach einer zweiten jetzt offiziellen Premiere der Drittfassung im Moskauer Dom Kino am 17 Februar 1969 erhielt Cannes schliesslich den Zuschlag unter der Bedingung er durfe nicht im Wettbewerb laufen Gezeigt wurde Andrej Rubljow dort in einer Sondervorfuhrung am letzten Festivaltag um vier Uhr morgens und erhielt prompt den als einzigen noch verbliebenen FIPRESCI Preis der internationalen Filmkritik Die sowjetische Delegation war am Vorabend unter Protest abgereist der zu vermutende Plan Andrej Rubljow moglichst ohne Aufsehen freizugeben war gescheitert Hinzu kam dass der franzosische Verleiher in den Folgemonaten dem Druck widerstand den legal erworbenen Film nicht in die Kinos zu bringen Wahrend und weil er 1970 in Frankreich ein ganzes Jahr erfolgreich lief lag er in seiner Heimat wieder auf Eis 38 39 Vieles von dem was in der Sowjetunion fur oder gegen die Freigabe von Andrej Rubljow unternommen wurde spielte sich hinter den Kulissen ab Das Ende der vergleichsweise liberalen Tauwetter Periode das zufallig in das gleiche Jahr fiel wie die Publikation des literarischen Drehbuchs 1964 liess den Raum fur Offentlichkeit noch kleiner werden Von daher ist unsicher was nach funfjahrigem Tauziehen letztlich den Ausschlag gegeben haben konnte die Unterstutzung durch einflussreiche Fursprecher wie den Regisseur Grigori Kosinzew den Komponisten Dmitri Schostakowitsch oder den Herausgeber von Iskusstwo Kino Jewgeni Surkow die vielen Briefe die Tarkowski und seine zweite Frau Larissa Tarkowskaja schrieben um weitere Befurworter zu gewinnen der personliche Besuch Tarkowskajas bei Ministerprasident Alexei Kossygin Tarkowskis hartnackige Weigerung sich den Forderungen nach weiteren Schnitten zu beugen was andernfalls vermutlich eine fruhere Freigabe bewirkt hatte nur eben nicht in einer ihm gemassen Form Am 20 Dezember 1971 war es schliesslich soweit Andrej Rubljow erlebte seine dritte Premiere in der Sowjetunion nun endlich fur das breite Publikum Tarkowski notierte in seinem Tagebuch in ganz Moskau habe man kein einziges Werbeplakat sehen konnen dennoch seien alle Kinos ausverkauft gewesen 40 Anmerkung 6 Bei der 1971 gezeigten Version von Andrej Rubljow handelte es sich um die von Tarkowski zwei Jahre zuvor glaubhaft favorisierte Drittfassung 185 Die Frage ob er zu post sowjetischen Zeiten sein Bekenntnis revidiert hatte zu Gunsten der Erstfassung 205 konnte von ihm nicht mehr beantwortet werden er starb am gleichen Tag an dem Romanows Nachfolger bei Goskino im Zuge von Perestroika zurucktrat 41 Robert Bird einer der fuhrenden westlichen Interpreten Tarkowskis stellte nach minutiosem Vergleich beider Fassungen grundsatzlich klar dass die kurzere keineswegs nur das Resultat einer bestimmten Anzahl von Schnitten war Tarkowski habe auch Sequenzen umgestellt Dialoge verandert Musik hinzugefugt alternative Einstellungen verwendet und sogar solche die in der Langfassung fehlen Im Ergebnis zeichne sich die Kurzfassung durch mehr Handlungs und Motivationsstringenz aus bei gleichzeitiger Verringerung der Interpretationsspielraume ein Stuck weit sei Tarkowski also von seiner Intention abgeruckt den Zuschauer aktivieren zu wollen Beide Versionen hatten daher ihre Vor und Nachteile beide halt Bird fur autorisiert und somit auch zu Recht im Umlauf Gleiches gelte jedoch nicht fur die im westlichen Ausland ab 1973 bis in die spaten 1980er Jahre kursierenden Fassungen die Kurzungen enthielten auf die Tarkowski keinen Einfluss gehabt habe In einem Fall hatte er immerhin 20 Minuten erlaubt doch Columbia verdoppelte seine Vorgabe eigenmachtig und versah ihren auf 145 Minuten geschrumpften Andrej Rubljow zu allem Uberfluss mit ausserst mangelhaften Untertiteln 42 Synchronisation Bearbeiten Es existieren zwei verschiedene deutsche Synchronisationen des Films beide 1973 entstanden eine fur die BRD Arena Synchron und eine fur die DDR DEFA Studio fur Synchronisation Zur deutschen Erstauffuhrung kam es am 13 August 1973 im BRD Fernsehen auf ZDF Am 12 Oktober 1973 startete Andrej Rubljow in den Kinos der DDR im Dezember in denen der BRD 43 Schauspieler in Rolle BRD Synchro 44 DEFA Synchro 45 Anatoli Solonizyn Andrej Rubljow Michael Chevalier Helmut SchellhardtNikolai Grinko Daniil Tschorny Heinz Theo Branding Gerry WolffMichail Kononov Foma Wolfgang Condrus Iwan Lapikow Kirill Friedrich W Bauschulte Klaus GlowallaNikolai Sergejew Theophanes der Grieche Arnold Marquis Werner DisselJuri Nikulin Patrikei Walter WickenhauserInterpretation BearbeitenThematik Bearbeiten nbsp Daniil Tschorny Busen Abrahams nbsp Theophanes der Grieche Maria Entschlafung nbsp Andrei Rubljow DreifaltigkeitsikoneZur Thematik seines Films hat sich Tarkowski wiederholt ebenso klar geaussert wie zu seiner Intention Am Beispiel von Rubljow rekapituliert er in Die versiegelte Zeit wollte ich die Psychologie des schopferischen Tuns verfolgen und zugleich die seelische Verfassung und die gesellschaftlichen Emotionen eines Kunstlers erforschen der ethische Werte von so ungeheurer Bedeutung schuf 46 Noch bundiger antwortete er in einem Interview es gehe ihm um die Rolle des Kunstlers in der Gesellschaft 24 Indem er beides den Einzelnen wie das Ganze im Blick hat und erklartermassen auch nicht nur den einen Kunstler seinen Titelhelden lasst er ein weites Panorama des gesellschaftlichen Lebens vor dem Auge des Betrachters entstehen Drei Bezugsebenen mit rund einem Dutzend Figuren die sich um den Protagonisten gruppieren kann man unterscheiden Eine von ihnen bildet das Dreigestirn der malenden Klosterbruder Rubljow Daniil und Kirill Rubljow vereint Attribute von beiden in sich die Harte Kirills wie auch die Sanftmut Daniils die kunstlerische Begabung des in sich ruhenden Traditionalisten Daniil ebenso wie die innere Unruhe des talentlosen aber umso ehrgeizigeren Kirill Tarkowskis Blick hinter die Klostermauern ist nuchtern materialistisch Um das taglich Brot muss hier nicht weniger hart gerungen werden als ausserhalb im einfachen Volk Der Moment in dem Rubljow dem Ruf Theophanes folgend seinen vaterlichen Lehrmeister Daniil verlasst lehrt eine wichtige Grunderfahrung im Werdegang eines Kunstlers Er muss sich abnabeln und der Vater loslassen konnen Ganz anders motiviert ist der Aufbruch von Rubljows heimlichem Konkurrenten Kirill Es ist pure Verzweiflung die ihn hinaus und Jahre spater in Reue und Demut wieder zuruck treibt an einen Ort der zumindest ein Minimum an sozialer Sicherheit verheisst Die bittere Lektion hat Kirill aber auch menschlich wachsen lassen zeitweise sogar uber Rubljow hinaus In dem Augenblick namlich als er nach Beichte seiner eignen Sunden dem seit 15 Jahren schweigenden Weggefahrten mit vollem Recht vorwirft er mache sich noch grosserer Sunde schuldig indem er sein von Gott geschenktes Talent verkummern lasse Die zweite ebenso offensichtliche Bezugsebene ist die zwischen den beiden grossen Meistern der Ikonenmalerei jener Zeit Rubljow und Theophanes Auch hier geht es Tarkowski zunachst um mitmenschliches Verhalten Durch einen direkten Vergleich ihren Umgang mit einem ihrer Schuler Foma einem umgekehrten Kirill begabt aber ohne Ehrgeiz deutet er einen Wesensunterschied zwischen beiden an Wahrend Theophanes ihn wie alle seine Gehilfen in Bausch und Bogen als Liederjan verdammt verurteilt Rubljow nicht den ganzen Menschen sondern nur einzelne Schwachen Neigung zum Lugen zur Vollerei und das in einem Ton der Widerspruch duldet An ihrem divergierenden Menschenbild scheiden sich auch die Geister der beiden grossen Kunstler als es zwischen ihnen zur Sache geht um die Frage warum sie malen und fur wen Theophanes begreift die Menschheitsgeschichte als Kreislauf den Menschen selbst als schlecht und stellt seine Kunst daher in den Dienst eines Hoheren unwandelbar Guten Gott Rubljow entgegnet er konne ohne Glauben an den Menschen nicht arbeiten unterscheidet zwischen schlechten und guten Menschen und benennt sie mit Bezug auf die Heilsgeschichte sogar konkret hier die Pharisaer dort das einfache Volk Schon ein einziger Blick aus der Menge genuge um ihn Rubljow an das Gute im Menschen glauben zu lassen Es steht ausser Frage fur wen Tarkowski in diesem Disput Partei ergreift Theophanes der sich selbst als freien weltlichen Menschen bezeichnet billigt er grossere Krisenfestigkeit im Schaffen zu die tiefere Wirkung auf den menschlichen Betrachter raumt er aber dem ein der an das Gute in ihm glaubt dieser erscheint sogar durch seinen Dienst am Menschen als der treuere Diener Gottes und mithin tiefer religios Das korrespondiert auch voll und ganz mit Tarkowskis eigener Kunstauffassung Er glaubte an die Wirkkraft des Schonen im asthetischen und ethischen ja sogar in einem rein religiosen Sinne Er war ferner uberzeugt dass sie umso starker auf den Menschen wirkt je tiefer der Glaube des Kunstlers an ihn wurzelt und dass wahre Tiefe nur durch eigene Erfahrung durch personliches Erleben erlangt werden kann 47 Diese Uberzeugung spiegelt sich auch in dem Bild wider das der Zuschauer von Rubljow gewinnt Er erlebt ihn als Mensch der den Mitmenschen sucht auch in denen die die Obrigkeit als Unglaubige verfolgt wie die Heiden und dem nichts Menschliches fremd ist auch die Sunde des sexuellen Begehrens nicht nicht einmal die Totung eines Anderen bleibt ihm erspart Freilich kann wer sich dem Menschen verschreibt den Boden unter den Fussen verlieren wie Rubljow der infolgedessen verstummt Jedoch Verzweiflung am Menschen ist heilbar durch den Menschen selbst 48 Wer dieser Mensch fur Rubljow ist liegt auf der Hand der halbwuchsige Glockengiesser Boriska Er ist die markanteste Figur aus dem Kreis derer die die dritte Bezugsebene bilden und das Gesellschaftspanorama bedeutend erweitern handwerklich kunstlerisch Tatige und Wesensverwandte begleiten sie Rubljow durch den gesamten Film von Boriska uber die Steinmetze und den Gaukler spannt sich der Bogen bis zum Ballonfahrer im Prolog Die Bedingungen unter denen sie leben und arbeiten unterscheiden sich kaum von denen des einfachen Volks noch dazu sind sie der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit die ihnen Auftrage erteilt oder sie als Haretiker verfolgt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und riskieren oft genug das nackte Leben von ihnen kommt nur Boriska mit heiler Haut davon furs Erste und wundersam genug Verkorpert durch den gleichen Schauspieler Nikolai Burljajew erscheint der schmachtige Bursche mit dem stahlernen Willen wie ein Wiederganger des Titelhelden von Tarkowskis erstem Film Iwans Kindheit Aus Sicht Turowskajas reprasentiert er sogar einen bestimmten Menschentypus der sich Anfang der 1930er Jahre in der unter Stalin gewaltsam vorangetriebenen Industrialisierung herausgebildet habe besessen und uneigennutzig das eigene und fremdes Leben riskierend keinerlei materielle oder sonstige Privilegien erwartend beseelt vom legitimen sozialen Auftrag 22 Tarkowski selbst sah in ihm den eigentlichen geistigen Helden seines Films 2 In einem 1967 gefuhrten aber erst 21 Jahre spater veroffentlichten Interview dekonstruiert Tarkowski die herkommliche Erwartung an das Heldenbild noch weiter Ohne die Rolle des Individuums in der Menschheitsgeschichte zu leugnen kritisiert er die Uberhohung Einzelner als anti historisch und ein Relikt Stalinscher Kulturpolitik Hauptprotagonist seines Films sei vielmehr das Volk die im Entstehen begriffene russische Nation als Ganzes die sich selbst in einem Zustand absoluter Unterdruckung als fahig erwiesen habe enorme geistige Werte zu schaffen Den fiktiven Glockengiesser und den fiktionalisierten Ikonenmaler begreift er daher lediglich als herausgehobene Reprasentanten ihres Volks Rubljow dadurch dass er in buchstablich allen seinen Werken der durch blutige Machtkampfe gekennzeichneten Realitat sein ethisches Ideal das heisst sein personliches und das seines Volks entgegenhielt das der Bruderlichkeit Einheit und gegenseitigen Liebe Tarkowski erklart ihn daher auch zu einem Vorlaufer der russischen Intelligenzija Von der westlichen Intelligenz unterscheide sie sich dadurch dass sie sich nicht allein der Wahrheitssuche sondern stets auch ihrer sozialen Berufung verschrieben hatte Nicht von ungefahr sei Intelligenzija erkennbar ein russisches Wort 24 Symbolik Bearbeiten nbsp Andrej Rubljow Apostel Andreas 1408 nbsp Der Heilige Georg im Kampf mit dem Drachen 15 Jhd nbsp Die Umilenie Haltung ist am bekanntesten durch die Ikone der Wladimirskaja hier in einer Andrej Rubljow zugeschriebenen Kopie nbsp Michelangelo Pieta 1498 99 Eine grundliche vergleichende Figurenanalyse erhellt nicht nur die Thematik des Films sondern auch seinen Symbolgehalt Das zeigt eine Studie die sich Filmbiografien widmet und Andrej Rubljow als Beispiel fur eine dezentrierte Hauptfigur anfuhrt exemplarisch am Prolog und der ersten Episode Handlungslogisch vollig unverbunden besteht ihre thematische Gemeinsamkeit darin dass beide Szenenprotagonisten der Ballonfahrer und der Gaukler sich mit kuhnen Ausbruchsversuchen uber die schaulustige Menge der sie selbst entstammen erheben und fur ihre Hybris schwer bussen mussen Allegorisch kommt darin ihr menschliches Ausgeliefertsein an die Geschichte zum Ausdruck Wird das auch fur den Protagonisten selbst zutreffen fragt der Film unausgesprochen von diesem Punkt an Die Antwort ist zunachst ein klares Ja Zwar widersteht Rubljow der Versuchung angstlich klein beizugeben und sich opportunistisch anzupassen zum Beispiel an die gangigen Vorstellungen vom Jungsten Gericht das Festhalten an seinen hohen Idealen fuhrt jedoch auch bei ihm zu einem tiefen Fall sein 15 Jahre wahrendes Verstummen als Mensch und Kunstler ist eine um keinen Deut geringere Busse Ein eingeschranktes Nein ist aber auch moglich nein weil er Terror und Unterdruckung ubersteht und sich aus der selbstgewahlten Isolation befreit eingeschrankt deshalb weil er als befreit schaffender Kunstler nicht gezeigt wird das Happyend wird aus der Filmhandlung ausgelagert in die Zukunft verlegt in die Rezeption seiner Kunst 49 Der an vielen Punkten religios konnotierten Symbolik des Films geht Natascha Drubek in einem umfangreichen Essay nach Symbolisch aufgeladen sind allein schon die Namen der beiden Hauptfiguren Der des Glockengiessers verweist auf die ersten russischen Heiligen die als Martyrer verehrt wurden Boris und Gleb die Diminutiv Endung stets wird er Boriska genannt betone das noch Kindliche meint Drubek der hellhaarige Phanotyp seines Darstellers erinnere an die ebenfalls kindliche Martyrer Figur Stepok aus Eisensteins Beschin lug und assoziiere einen Heiligenschein Noch vielfaltiger die Bezuge des Titelhelden Andrej Andreas gilt als Erstberufener der Apostel Jesu geniesst besondere Verehrung in der orthodoxen Kirche kam den Ostslawen missionarisch am nachsten und ist Russlands Nationalheiliger Als Apostel der nicht zu den Evangelisten gehort schreibt er die Passion nicht sondern lebt sie so Drubek Die Drehbuchautoren wiederum die beide ebenfalls seinen Namen tragen hatten in Andrej Rubljow auch die Geschichte der russischen Nation schreiben wollen jedoch als Passion das heisst als Leiden nicht als triumphalen Siegeszug Im Ursprungstitel Andreas Passion schliesslich erkennt Drubek eine Analogiebildung zu einem anderen Werk das die Leidensgeschichte in Kunst verwandelt der Johannes Passion von Johann Sebastian Bach Tarkowskis erklartem Lieblingskomponisten 50 Malerei wird so uber den Film mit Musik verknupft Visuelles mit Auditivem an anderer zentraler Stelle noch direkter 51 In der finalen Episode fuhrt der Film Ton und Bild Horen und Schauen faktisch und symbolisch zusammen Der Glockengiesser erlost den Malermonch das Tonen der Glocke lautet die Wiedergeburt der Ikone ein Es leuchtet ein dass Boriskas Handwerk dafur pradestiniert ist wie kein zweites Dem Glockenlauten komme in der russisch orthodoxen Kultur eine besondere auch nationale Bedeutung zu die Ikone bedurfe also gerade der Glocke so Drubek Die Originalversion des Films fuhre ihr enges Zusammenspiel noch deutlicher vor Auge und Ohr durch den dreifachen Gleichklang in ikona und kolokol Glocke sowie durch den Kloppel im Russischen wortlich auch Zunge der mit dem Ertonen der Glocke zugleich Rubljows Zunge lost und damit seinen Schwur der Malerei zu entsagen Drubek begrundet aber nicht nur warum Tarkowski das scheinbar Irrelevante die Fertigung einer Glocke ausfuhrlich schildert sondern auch warum er das eher zu Erwartende den Entstehungsprozess einer Ikone ganzlich ausspart 51 Um den ersten Film zu schaffen der das Ikonenthema in der russischen Kultur als ein nationales religioses und kulturelles Problem behandelt habe der Regisseur nach sechs Jahrzehnten a oder antireligioser Filme in Russland und der UdSSR auf keinerlei Tradition aufbauen konnen Die einzige der er intuitiv gefolgt sei war ein Tabu aus der Zeit der zaristischen Zensur Es verbot die Darstellung von Heiligem in bewegten Bildern zunachst auf der Buhne spater im Film 51 Tarkowski befolgt es in Andrej Rubljow insoweit dass er sich und dem Zuschauer nur den Blick auf das fertige Kunstwerk gestattet im Epilog und in Form einer Einladung zur kontemplativen Schau die der eines Kirchenbesuchers sehr nahe kommt Der Schopfungsakt selbst bewahrt somit sein Geheimnis liegt aber auch nicht vollig im Dunkel aus der offenkundigen Wesensverwandtschaft mit dem Glockengiesser kann der aktiv mitdenkende Betrachter den Tarkowski sich wunschte 52 auf den Malermonch ubertragen was ihm schlussig und angemessen erscheint Es gibt eine Szenenfolge in der Rubljow eine Ikone zumindest in Handen halt Auf ihr abgebildet ist ein weiterer Schutzheiliger von Russland und Moskau der Drachentoter Georg Der filmische Kontext handelt davon wie sich die Blendung der Steinmetze anbahnt Rubljow wird gezeigt als ein am Rande Stehender und beredt Schweigender der ein sich abzeichnendes Unheil wohl ahnt und es gleichwohl versaumt die Arglosen zu warnen Dass er eine Mitschuld vor seinem Gewissen zu verantworten hat legt die kurze Szene nahe in der der Grossfurst sich in seiner Gegenwart als Anstifter der Untat selbst entlarvt danach zerstreut fur einen Moment auf die gleiche Ikone schaut wie Rubljow und ihre Blicke sich begegnen im beiderseitigen Wissen dass es nun zu spat ist das Verbrechen noch abzuwenden Das Vermachtnis des Heiligen Georg auf der so bereits entweihten Ikone wird in den beiden folgenden Episoden weiter beschadigt Russen und Tataren nehmen beim Uberfall auf Wladimir seine Pose ein Rubljow zieht sich vollends ins Schweigen zuruck bevor es ein Dritter schlussendlich rettet Boriska Auf seiner Glocke prangt lebensgross ein Bild des Heiligen Georg Boriska lehnt sich an ihn an wie ein erschopfter Held nach siegreich geschlagener Schlacht Er hat allen Grund dazu ist doch der Sieg uber seinen Drachen ganz im Sinne Georgs zugleich ein Dienst am Gemeinwohl 53 In der Schlusseinstellung der finalen Episode gehort der aktive Part zunachst einmal Rubljow Er halt nach Boriska Ausschau statt eines Triumphators entdeckt er ein am Boden liegendes Hauflein Ungluck statt ihm aufzuhelfen begibt er sich zu ihm herab bettet ihn in seinem Schoss hort ihm zu und spricht beruhigend auf ihn ein Bei diesem Akt der Mitmenschlichkeit nehmen beide eine Positur ein die Drubek ikonografisch als Doppelzitat interpretiert das auf die russisch orthodoxe Ikonenmalerei einer und andererseits auf die italienische Renaissance verweise als Umilenie Barmherzigkeit Ruhrung eines der altesten Ikonenmotive sowie als Pieta Frommigkeit Mitleid in der Darstellung Michelangelos 51 Indem Boriska dabei nicht passiv bleibt sondern sich offnet und anvertraut ist ihr Verhaltnis durch wechselseitiges Geben und Nehmen bestimmt Der von Boriska verkorperte areligiose Neue Mensch der Renaissance oder der Sowjetepoche der aus Erschopfung zusammenbricht bedarf des Beistands durch die zuhorende caritas eines religios motivierten Mitmenschen der dem Waisenknaben in dem Moment Vater und Mutter ist und auf den dabei ruckwirkend der schopferische Funke uberspringt der in der Folge Werke stiftet die ihren Schopfer uberdauern indem sie uber viele Jahrhunderte hinweg pragenden Einfluss auf kunstempfangliche Menschen ausuben 51 Hohe Symbolkraft wohnt auch dem sich anschliessenden Epilog inne In sich gerahmt wird er durch den Blick auf das Material das den Malgrund bildet fur Ikonen Holz Im Ubergang von der letzten Episode zum Epilog sieht man zunachst eine Feuerstelle deren Holzscheite noch schwelen und dann erloschen bevor sie in Purpur und Rottonen wieder ergluhen nicht als Flamme sondern als Malfarbe Drubek geht davon aus dass Tarkowski sich in seiner Auswahl der Ikonenmotive vor allem von deren Farbsymbolik leiten liess und interpretiert ihren Bezug zum Filmende so dass Rubljow durch das Rot der Zu Neigung sein Schweigen und durch das demutige Purpurbraun seinen asketischen Hochmut uberwindet 51 Michaela M Kastinger Haslinger die sich mehr mit den Bildinhalten auseinandersetzt erkennt in ihrer Abfolge ein dreimaliges Anlaufnehmen das erst auf den Thronenden Christus und dann auf die Dreieinigkeit ziele bevor es mit einer vom Feuer und der Zeit ladierten Holztafel uber die jetzt der Regen tropfelt ende Diese nackte Holztafel die zugleich den Rahmen des Epilogs beschliesst deutet sie als eine tabula rasa 54 Das entspricht im Grunde dem was nach Tarkowskis Ansicht das Arteigene von Kunst ausmacht Wahrend Wissenschaft systematisch aufeinander aufbaue bringe Kunst Unikate hervor und beginne immer wieder neu 55 Auch die Kreisstruktur des Films erklart sich aus dieser Grundauffassung 51 56 Mehrere Lebenskreise werden angedeutet und schliessen sich gegen Ende des Films Zwei der Malermonche kehren in ihr angestammtes Kloster zuruck nachdem sie es zu Beginn verlassen hatten und zwei wichtige Nebenfiguren tauchen in der letzten Episode noch einmal auf der Gaukler der Rubljow attackiert im Glauben er habe ihn seinerzeit verraten die Narrin die in Begleitung eines halbwuchsigen Jungen beharrlich den Blick Rubljows sucht als dieser gerade die verwaiste Vaterstelle fur Boriska einnimmt Den auffalligsten Kreis bilden die Pferde am Ende des Pro und Epilogs Tarkowskis bevorzugtes Tier taucht auch an anderen Stellen des Films auf fallt aber hier noch mehr ins Auge da es sich noch weniger aus dem Kontext erschliesst Umso grosser der Erklarungsbedarf Kastinger Haslinger stellt einen Zusammenhang zur tiefenstrukturellen Bedeutung her zum Tod bei dem einsamen sich walzenden Pferd im Prolog und bei den vier ruhig grasenden Pferden im Epilog zu Jugend Kraft Mannlichkeit und Sexualitat Ihr Verweis darauf dass es sich jeweils um undomestizierte Tiere handle 57 schlagt eine Brucke zu Tarkowskis eigenen Aussagen Bei der Betrachtung dieses sehr schonen menschenfreundlichen und daruber hinaus fur die russische Landschaft so charakteristischen Tieres habe er stets das Gefuhl in direktem Kontakt mit der Essenz des Lebens selbst zu stehen Das Pferd sei fur ihn ein Synonym fur Leben und mit Bezug auf seinen Titelhelden erklart er in ungewohnlicher Direktheit Die Anwesenheit von Pferden im Schlussbild bedeutet dass das Leben selbst die Quelle war fur die gesamte Kunst Rubljows 19 Stil Bearbeiten Chris Marker einer der besten Kenner von Werk und Autor hebt in seinem filmischen Portrat des Regisseurs zwei stilistische Eigenheiten hervor Tarkowskis Kameraperspektive sei der des klassischen Hollywood Kinos entgegengesetzt Wahrend man dort eine leichte Untersicht bevorzuge die die Personen exponiert und effektvolle Himmelsaufnahmen ermoglicht schaue Tarkowskis Kamera leicht von oben auf die Menschen herab die wie mit der Erde verwachsen scheinen mit dem Urschlamm aus dem sie hervorgegangen und wie noch nicht ganz befreit sind 58 Tarkowski selbst bezeichnete Andrej Rubljow als einen Film der Erde 59 Nicht so haufig aber umso auffalliger sei die sturzende Sicht seiner Kamera bei der sie sich emporschwingt und senkrecht uber dem Geschehen verharrt als schaue sie mit den Augen des richtenden Pantokrator von der Kuppel einer orthodoxen Kirche herab in Andrej Rubljow zu erleben als fur die Glocke der Augenblick der Wahrheit unmittelbar bevorsteht Des Weiteren verweist Marker auf die haufige Wiederkehr der vier Elemente Wasser Feuer Erde und Luft in Tarkowskis Filmen und begrundet sie mit der Achtung die Orthodoxe der Natur entgegenbringen ihrem physischen Verhaltnis zu ihr Kontrapunktisch zu den Figuren knupfe jeder Film eine Handlung zwischen diesen vier Elementen die mal einzeln mal paarweise behandelt wurden In Andrej Rubljow zeige das bereits die Ballonszene im Prolog Der Bauer der sich gegen seine Natur mit Hilfe des Feuers in die Luft schwingt dann uber dem Wasser schwebt bis er schliesslich zuruck auf die Erde sturzt 58 Obwohl die uns umgebende Welt farbig ist begrundet Tarkowski eine seiner markantesten stilistischen Praferenzen gibt der Schwarzweissfilm ihr Bild naher zur psychologischen naturalistischen und poetischen Wahrheit hin wieder 60 Fast wortgleich hatte er seine Intention fur Andrej Rubljow umrissen folgerichtig daher dass von vornherein feststand ihn wie zuvor schon Iwans Kindheit in Schwarzweiss zu realisieren 48 Der Verzicht auf Farbe kommentiert Kreimeier belasst den Bildern eine hieroglyphische Kargheit die einbekennt dass der Naturalismus des Bildes das reiche Leben der Vergangenheit so wenig einholen kann wie die Ikone das Licht der absoluten Wahrheit 48 Generell ging es Tarkowski in Andrej Rubljow um grosstmogliche formale Zuruckhaltung von dem was er fur das Wichtigste hielt die Ereignisse und die Charaktere sollte nichts ablenken indem man es unnotigerweise heraushob weder durch Sprache Schauspieler filmische Techniken noch das historische Ambiente insgesamt 24 Ganz auf Farbe verzichten wollte er jedoch nicht auch das war von Beginn an geplant Im Epilog sollten Rubljows Ikonen und Fresken umso starker leuchten um des deutlichen Kontrasts willen zwischen Leben und Realitat auf der einen Kunst und Ideal auf der anderen Seite Zudem sollte der Zuschauer durch den ruhigen Fluss der Bilder in dem rund acht Minuten wahrenden Finale die Chance haben zur gedanklichen Reflexion zur Besinnung kommen konnen 19 Ohnehin sind lange Einstellungen ein Charakteristikum von Tarkowskis Stil 59 Sie ergeben sich logisch aus seinen Uberlegungen was den Film wesenhaft von anderen Kunstgattungen unterscheide Das filmische Bild meint er habe in jedem Fall eine zeitliche Dimension sei versiegelte Zeit so auch der Titel seines theoretischen Hauptwerks 61 Andrej Rubljow wurde vielfach ein dokumentarischer Charakter zugesprochen 48 Turowskaja bestatigt und relativiert das Zwar hatten sich beide Drehbuchautoren von der internationalen Tendenz zum Dokumentarischen Anfang der 1960er Jahre beeinflussen lassen und von der kitschig trivialen Historienmalerei fruherer Sowjetfilme entschieden absetzen wollen 12 Das eigentliche Wesensmerkmal der Filme Tarkowskis sei jedoch ihre Poesie 62 Tarkowski seinerseits wies diese Zuschreibung mitunter von sich dann wieder gebrauchte er sie selbst 63 Weitere Bestatigung erfahrt sie durch Kreimeier dessen Essay uber Andrej Rubljow nicht von ungefahr damit schliesst die poetische Kraft einer Szene sinnlich einzufangen Ausgehend von dem Vorschlag das vermeintlich Dokumentarische als das aufzufassen was Tarkowski selbst als physiologische Authentizitat bezeichnete und das Geschichte als atmospharisch dichte Struktur erfahrbar mache fahrt er fort Aber schon in diesem fruhen Film arbeitete der Regisseur an einer metaphorischen Authentizitat die das Physiologische in seiner ganzen Fulle in sich aufnimmt und es zugleich aus seinen raumzeitlichen Bindungen herauslost Wenn durch das Dach der zerstorten Kathedrale von Wladimir auf die umherliegenden Leichen auf den einsamen Rubljow auf ein herrenloses Pferd und das schlafende Madchen Schnee herabfallt besteht die Suggestionskraft dieses Bildes darin dass die Realitat sich gerade nicht ins Vage Traumhafte verfluchtigt sondern ihren dichtesten Aggregatzustand findet Die Zeit halt den Atem an Anschauung wird zu einer korperlich fuhlbaren unser ganzes Wesen umgreifenden Tatigkeit 48 Rezeption BearbeitenTarkowskis gesamte nicht langer als 25 Jahre wahrende Schaffenszeit fiel in die Periode des Kalten Krieges Fur die Rezeption seiner Filme hatte das Folgen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs bezogen auf die Sowjetunion bedeutete es dass die kritische Prufung ihrer moglichen ideologischen Botschaft in beide Richtungen in der Regel obenan stand Bedingt durch seine potenzielle Massenwirksamkeit sah man im Film zudem die wichtigste Kunstgattung im Wettstreit der Systeme mit entsprechend strengerer Zensur musste man rechnen Zugleich war man als Filmemacher der seine Ideen auf die Leinwand bringen wollte unter den Kunstlern derjenige mit der grossten Abhangigkeit von seinen Auftraggebern zu denen sich noch Apparatschiks aus Partei und Kulturburokratie gesellten die zumeist auch nicht offen agierten und argumentierten alles Negativfaktoren die sich mit dem Ende der Tauwetter Periode ab Mitte der 1960er Jahre tendenziell verstarkten Jeden auch nur etwas widerstandigen Kunstler kostete das viel Kraft Mehrere zeitgleich mit Andrej Rubljow entstandene Filme wurden sofort oder nach ihrer Premiere indiziert und blieben uber Jahrzehnte unter Verschluss darunter Andrei Kontschalowskis Asjas Gluck Kira Muratowas Kurze Begegnungen und Alexander Askoldows Die Kommissarin und mancher junge Regisseur wie eben Askoldow verstummte infolgedessen noch bevor seine Karriere begann 64 Dass Tarkowski und seinem zweiten Film dies erspart blieb verdankte sich wohl hauptsachlich seinem fulminanten Debut auf internationalem Parkett Der Goldene Lowe von Venedig fur Iwans Kindheit bedeuteten weltweites Renommee und ein gewisses Mass an Schutz Von daher waren auch die Voraussetzungen fur die Rezeption von Andrej Rubljow vergleichsweise gut die an ihn geknupften Erwartungen ohnehin hoch in Ost und West Allerdings waren sie nicht gleich gerichtet International galten sie eher dem Regisseur national mehr dem Protagonisten Andrej Rubljow Von ihm dem Ikonenmaler hatte man ausserhalb seiner Heimat kaum einen Begriff innerhalb sehr wohl auch in der vermeintlich atheistischen Sowjetunion 40 Im Inland Bearbeiten nbsp Sowjetische Briefmarke aus Anlass des 600 Geburtstages von Andrej Rubljow1960 feierte das Mutterland des Sozialismus offiziell den 600 Geburtstag des Malermonchs Andrej Rubljow Das grundete nicht auf einem plotzlichen Sinneswandel Unter Stalin hatte sich schon in den 1930er Jahren der ideologische Schwerpunkt vom Marxismus zum Patriotismus verschoben das offnete der orthodoxen Kirche die an der Geburt der russischen Nation wesentlichen Anteil hatte die Tur fur eine Renaissance und nachfolgend auch einer Reihe historischer Personlichkeiten die man im Zuge des Personenkults sogleich zu nationalen Heroen erhob 65 Zu ihnen gehorte Andrej Rubljow Zwar konnte man ihm nur ein einziges Werk die Dreifaltigkeitsikone mit Sicherheit zuschreiben aber diese galt als beruhmteste Ikone uberhaupt zwar wusste man uber das Leben ihres Schopfers fast nichts aber das machte die Neugier auf einen Film uber ihn umso grosser noch dazu da es in die national bedeutsame Epoche der Sammlung der russischen Erde fiel 12 Die daraus folgenden Erwartungen an Andrej Rubljow erfullten sich nur fur einen Teil des Premierenpublikums Ein so lebendiges differenziertes und figurenreiches Panorama altrussischen Lebens sei nie zuvor in den sowjetischen Kinos zu sehen gewesen hiess es von ihrer Seite 1 Die Gegenpartei machte den Film vor allem daran fest was er nicht war kein historischer und kein biografischer keiner mit einem positiven Helden und kein klassisches Erzahlkino Der Kritiker Lew Anninski fuhrte dies in erster Linie auf das Fehlen biografischer Daten uber Rubljow zuruck Vida T Johnson und Graham Petrie machen tiefere Ursachen fur den Unmut verantwortlich Andrej Rubljow sei auf ein Publikum getroffen das jahrzehntelang mit patriotischen Epen gefuttert worden war und habe die kulturellen Mythen von Russlands historischer Grosse die diesen Filmen innewohnten in Frage gestellt 40 Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei als hochste Entscheidungsinstanz erklarte gar die ideologische Fehlerhaftigkeit des Films stehe ausser Zweifel 66 Ausserlich konzentrierten sich die Kritiken an Tarkowski auf zwei Aspekte Der eine betraf die historische Faktentreue Eine Vielzahl von Fehlern wurde moniert Beispielsweise verwies man darauf dass der Zwist der Furstenbruder der im Film ursachlich die Blendung der Steinmetze und den Angriff auf Wladimir auslost eigentlich typischer fur eine fruhere Periode der russischen Geschichte gewesen sei und wollte damit moglicherweise einen der Grundungsmythen Russlands verteidigen wonach es analog zur Konstellation im Grossen Vaterlandischen Krieg an die sich Tarkowski in Iwans Kindheit noch hielt nur einen Feind von aussen gab 67 Zur Historizitat von Andrej Rubljow befragt erwiderte Tarkowski er kenne keinen Kunstler und mithin keinen Autor eines Spielfilms der innerhalb der Grenzen der Geschichtsschreibung bleibe dem zur Verfugung stehenden Material Gewalt anzutun sei nicht nur erlaubt sondern unumganglich dennoch hatten er und Kontschalowski die historische Wahrheit nicht verfalscht auch ihre Geschichtsberater hatten nichts beanstandet 24 Der offizielle Berater V G Pasuto wollte dies jedoch nur mit Bezug auf das literarische Drehbuch bestatigen 17 Dessen Vorveroffentlichung erwies sich nun als zwiespaltige Entscheidung gedacht um breitere Unterstutzung fur ein kontroverses Projekt zu gewinnen 6 lieferte es jetzt Argumente gegen den fertigen Film Allerdings war das Publikum bedingt durch den stark eingeschrankten offentlichen Diskurs uber die Beweg und Hintergrunde vieler Veranderungen beispielsweise den Wegfall der Kulikowo Schlacht nur unzureichend im Bilde Dennoch raumen auch Johnson Petrie ein dass das literarische Drehbuch einen konventionelleren Film erwarten liess mit einem aktiveren Helden und einem klareren Feindbild aus kirchlicher und weltlicher in und auslandischer Obrigkeit 68 Der zweite Hauptangriffspunkt war die im Film dargestellte Gewalt Dem Vorwurf sie nehme einen zu grossen Raum ein hielt Tarkowski entgegen die Chroniken jener Zeit seien voll von ihr ihren Anteil zu verringern hiesse die Geschichte in der Tat zu verfalschen Die asthetische und ethische Schonheit von Rubljows Kunst so seine Uberzeugung sei nur verstandlich als Gegenentwurf zur extremen Misere seiner Zeit 24 An eine ahnliche Dialektik glaubte er auch im Hinblick auf sein Publikum dass gerade die Zumutung von Unschonem ein umso tieferes Bedurfnis nach Schonem bewirken konne 69 Allerdings musste sie richtig dosiert sein dem Zuschauer den Anblick eines von extremer Gewalt betroffenen Menschen oder Tieres zu lange zuzumuten konnte ihn eher abstossen In diesem Punkt lenkte Tarkowski ein indem er die umstrittenste Szene die der brennenden Kuh ganz eliminierte und einige andere gezielt kurzte in denen beispielsweise ein sterbendes Pferd ein zu Tode geprugelter Hund oder die geblendeten Steinmetze zu sehen waren 19 Die an diese Szenen geheftete Bezeichnung naturalistisch wies er von sich Aus seiner Sicht wurde sie zumindest von sowjetischen Kritikern als Schimpfwort gebraucht fur eine ubertrieben grausame Darstellung Er selbst benutzte den Begriff ganz anders um im positiven Sinne das Wesen von Filmkunst zu erfassen Das filmische Bild meint er durfe nicht im Widerspruch zu seiner naturlichen Zeit zergliedert werden weshalb die Darstellung notwendig naturalistisch zu sein habe Tarkowski verwendete also naturlich und naturalistisch in diesem Zusammenhang praktisch synonym 70 Als Andrej Rubljow Ende 1971 im dritten Anlauf endlich in die sowjetischen Kinos kam waren die Begleitumstande so paradox wie all die Jahre zuvor Offiziell existierte der Film bei seiner Premiere gar nicht nichts wies auf ihn hin keine Pressemitteilung und kein Plakat Nichtsdestotrotz waren die Kinos ausverkauft 71 Nachdem es funf Jahre lang hingehalten worden war wollte sich das Publikum laut Statistik knapp drei Millionen 72 endlich selbst ein Bild machen Tarkowski notierte alle moglichen Leute hatten ihn angerufen um ihm uberwaltigt vom Film zu danken 71 Auch die einheimischen Kritiker naherten sich ihm in den Folgejahren an Bereits 1977 stellte Neya Zorkaya fest dass der Film einem normalen Arthouse Publikum kaum Probleme bereite er sei nicht schwierig sondern ernsthaft nicht duster sondern wahrhaftig 73 Anfang der 1980er Jahre erschienen zwei Studien uber Tarkowskis Filme eine nur auf Estnisch Tatjana Elmanovits die andere zuerst auf Deutsch und spater auch auf Englisch und Russisch Maja Turowskaja Im Zuge von Glasnost und Perestroika bedingt aber auch durch seinen fruhen Tod wurde Tarkowski dann kanonisiert Beginnend mit Andrej Rubljow so die allgemeine Ansicht der post sozialistischen Kritik sei der Regisseur einerseits in seiner Heimat missverstanden und interpretiert worden und andererseits seiner Zeit voraus gewesen 74 Im Ruckblick bewertete Lew Anninski Andrej Rubljow als den wesentlichen die Extreme seiner Zeit in sich vereinigenden Film der 1960er Jahre sowie als ein wahrhaft nationales Kunstwerk das die Ruckkehr zur russischen Erde eingeleitet habe die in den Dorfromanen und filmen der spaten 1960er und 70er Jahre so popular werden sollte 75 Im Ausland Bearbeiten Die internationale Erstrezeption von Andrej Rubljow konzentrierte sich zunachst auf Frankreich wo der Film ab Ende 1969 ein Jahr lang lief also noch bevor man ihn in der Sowjetunion sehen konnte 76 Dass auch hier die ausseren Begleitumstande den unverstellten Blick auf ihn behinderten war weitestgehend den sowjetischen Offiziellen zuzuschreiben Ihr Tauziehen vor und auf dem Festival in Cannes setzte sich im Anschluss fort indem man zu verhindern suchte dass der legal erworbene Film den Weg in die franzosischen Kinos fand 32 So verwundert nicht dass ihn die einheimische Kritik ganz gegenwartsbezogen als politische oder personliche Allegorie wahrnahm in einem Fall sogar explizit als eine ohne erkennbaren Bezug zur historischen Wirklichkeit 73 Aus den ersten Rezensionen im angelsachsischen Raum wiederum sprach eher Verwirrung 77 Hauptverantwortlich dafur war Columbia die 1973 einen fehlerhaft untertitelten und um rund 40 Minuten gekurzten Andrej Rubljow in Umlauf brachten Tarkowski hatte ihnen die Halfte zugestanden 78 79 Doch auch auf internationaler Ebene gab es eine zweite und dritte Welle von Kritiken und Studien die sich Andrej Rubljow auf besserer Grundlage und mit mehr Ertrag naherten Als gedankenreichste Analyse jener Jahre heben Johnson Petrie den Beitrag von Balint Kovacs und Akos Szilagyi hervor Unter anderem befassen sich die beiden Ungarn mit der Bedeutung der Ikone und dem ubergreifenden Thema Kunstler Obrigkeit begrunden die Struktur des Films aus dem Thema statt dem Plot beurteilen Tarkowskis Position aus dem Kontext von Puschkin Tschaadajew und leiten daraus ab dass seine Beschaftigung mit der Frage einer kulturell historischen Mission Russlands nicht im Panslawismus mundete wie dies andere Interpreten vertreten 59 sondern in der Wahrung des geistigen Erbes durch das personliche Gewissen 77 Ihren Verweis auf Rubljows Bruckenstellung zwischen Byzantinismus und Renaissance verknupft Klaus Kreimeier einer der besten Tarkowski Kenner im deutschsprachigen Raum mit dem Film selbst indem er auch Andrej Rubljow als Symptom einer Ubergangszeit deutet 48 Uber Andrej Rubljow wird bis heute weltweit geforscht und publiziert Die bekannteren Veroffentlichungen aus dem englischsprachigen Raum befassen sich zumeist mit Tarkowskis Gesamtwerk zum Standard gehoren unter anderem die Arbeiten von Mark Le Fanu 1987 Vida T Johnson Graham Petrie 1994 Robert Bird 2004 und 2008 sowie Sean Martin 2005 und 2011 Aus Anlass des 100 jahrigen Jubilaums des Kinos nahm der Vatikan Andrej Rubljow 1995 in seine Liste der 45 grossen Filme mit auf Auch in weltlichen Umfragen rangierte der Film mehrmals weit vorn 2008 zahlten ihn 43 von 100 russischen Regisseuren zu ihren nationalen Top Ten von denen 39 ihn zuerst nannten 80 im Sight and Sound Ranking der 100 Besten Filme aller Zeiten von 2012 erreichte er Platz 26 bei den Kritikern und Platz 13 bei den Regisseuren 81 82 zwei Jahre zuvor als der Guardian nach den 25 Besten Arthouse Filmen aller Zeiten fragte setzten ihn die Kritiker sogar auf Rang eins 83 Bemerkenswert auch die besondere Wertschatzung die Ingmar Bergman fur Iwans Kindheit und Andrej Rubljow bekundete Tarkowski ist fur mich der Grosste sagte er nach dem ersten Film und nach dem zweiten Das ist der beste Film den ich je gesehen habe 84 Urteile Bearbeiten Fur Tarkowski ist Rubljow der erste wahrhaftig russische Kunstler und seine Dreieinigkeit das erste genuin russische Kunstwerk geboren aus den Hoffnungen Kampfen und Leiden seiner Zeit Vielleicht ist Rubljow der Kunstler als den Tarkowski sich selbst gern sah und darstellte und Boriska der Kunstler wie er sich aus seiner eigenen Arbeitserfahrung kannte wobei beide wie ihm sehr wohl bewusst war einander erganzen mussten Vida T Johnson Graham Petrie 85 Andrej Rubljow ist der erste und vielleicht einzige Film der unter den Sowjets produziert wurde und der den Kunstler als welthistorische Figur und die rivalisierende Religion des Christentums als Axiom der historischen Identitat Russlands behandelt Jim Hoberman 59 Andrej Rubljow ist Tarkowskijs Gegenentwurf zu jener bigotten Ikonenmalerei des sozialistischen Realismus die in den patriotischen Geschichtsfilmen der funfziger Jahre zu einer besonderen Form von stalinistisch dogmatischem Byzantinismus erstarrt war Humanisierung also die Wieder Einfuhrung des Menschen in den historischen Prozess war um 1960 ein Schlagwort der Kulturburokratie und das Pflichtpensum der Stunde nun kam jemand fur den die Ehrfurcht vor dem Menschen und die Achtung der Subjektivitat so selbstverstandlich waren wie die Luft zum Atmen Wenn Rubljow der auch mit Fra Angelico verglichen wurde den neuen Subjektivismus also das Lebensgefuhl der Renaissance als ein Geschenk der abendlandischen Kunst in Russland einfuhrte so war dies ein haretisches Geschenk und gerade an dieser Haresie war Tarkowskij interessiert Klaus Kreimeier 48 Auszeichnungen Bearbeiten1969 Frankreich nbsp Filmfestspiele in Cannes FIPRESCI Preis der internationalen Filmkritik 1970 Frankreich nbsp Prix du Syndicat Francais de la Critique in der Kategorie Bester auslandischer Film Frankreich nbsp Etoile de Cristal in der Kategorie Beste auslandische Darstellerin fur Irma Rausch 1973 Finnland nbsp Jussi in der Kategorie Bester auslandischer Film 86 Italien nbsp Asolo Art Film Festival Grosser Preis als erster Gewinner dieses Festivals uberhaupt 87 Quellen BearbeitenPrimarquellen Bearbeiten Andrej Rubljow Russisch mit optionalen deutschen Untertiteln Tarkowskis dritte Schnittfassung 183 Bonusmaterial Tarkowskis Diplomfilm und Filmessay von Walter Ruggle Blu Ray trigon film 2014 OCLC 898175230 Andrej Rubljow Deutsch Tarkowskis dritte Schnittfassung 174 Icestorm Entertainment 2005 OCLC 773980500 Anmerkung 7 Online Andrej Rubljow Teil 1 auf YouTube abgerufen am 14 Juni 2020 Russisch mit deutschen Untertiteln und Werbung Tarkowskis dritte Schnittfassung 81 Andrej Rubljow Gesamter Film auf der offiziellen Seite von Mosfilm abgerufen am 5 Marz 2021 Unter smotret film kann gewahlt werden zwischen Teil 1 und Teil 2 Russisch mit deutschen Untertiteln sowie dem gesamten Film nur Russisch mit russischen Untertiteln plus russischem Audiokommentar Tarkowskis dritte Schnittfassung 175 Strastni po Andreju Gesamter Film auf YouTube abgerufen am 5 Marz 2021 Russisch Tarkowskis erste Schnittfassung 205 Sekundarquellen Bearbeiten Bucher Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 ISBN 978 1844570386 englisch Robert Bird Andrei Tarkovsky Elements of Cinema Reaktion Books London 2008 ISBN 978 1861893420 englisch Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 ISBN 978 0253208873 englisch Mark Le Fanu The Cinema of Andrei Tarkovsky British Film Institute London 1987 ISBN 978 0851701943 englisch Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 ISBN 978 1842433669 englisch Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Aus dem Russischen von Hans Joachim Schlegel Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 ISBN 978 3550063930 Andrej Tarkowskij Andrej Rubljow Die Novelle Limes Verlag Munchen 1992 ISBN 9783809023197 Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Aus dem Russischen von Felicitas Allardt Nostitz Felicitas Allardt Nostitz Spuren der Deutschen Romantik in den Filmen Andrej Tarkowskijs Keil Verlag Bonn 1981 Filmessays Lisa Alissova Tarkowski und der Ikonenmaler Arte 2020 online verfugbar bis 4 Juni 2022 abgerufen am 10 Marz 2021 Chris Marker Ein Tag im Leben des Andrej Arsenjewitsch Aus dem Englischen von Thomas Schultz Amip La Sept Arte I N A Arkeion Films 1999 Online Natascha Drubek Glocke und Ikone Tarkovskijs Film Andrej Rublev Universitatsverlag Potsdam 2016 abgerufen am 6 Marz 2021 Klaus Kreimeier Andrej Rubljow In Peter W Jansen Wolfram Schutte Hrsg Andrej Tarkowskij Band 39 der Reihe Film Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1987 Zweitveroffentlichung auf filmzentrale com abgerufen am 6 Marz 2021 Michaela M Kastinger Haslinger Der Film Andrej Rublev von Andrej Tarkovskij Eine Reflexion unter Einbeziehung filmtheoretischer und geschichtlicher Aspekte Diplomarbeit Wien 1998 abgerufen am 6 Marz 2021 Weblinks BearbeitenAndrej Rubljow in der Internet Movie Database englisch Nostalghia An Andrei Tarkovsky Information Site Alles uber Tarkowski englisch abgerufen am 6 Marz 2021 Fotos von den Dreharbeiten auf goodcinema ru russisch abgerufen am 5 Marz 2021 Anmerkungen Bearbeiten Die Transkription der Namen ebenso wie die Episodentitel und die Zitate folgen der unter anderem auf der Icestorm DVD verwendeten DEFA Synchronisation Sofern nicht ausdrucklich anders angegeben beziehen sich Aussagen uber den Film stets auf dessen verbreitetste Version Tarkowskis dritte Schnittfassung Dieser in der Sekundarliteratur gangigen Praxis folgt auch der Artikel Abweichend gibt Bird den 26 August an Robert Bird Andrei Tarkovsky Elements of Cinema Reaktion Books London 2008 S 44 Eventuell auch erst Anfang 1967 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 81 Die Angaben zur Lange der Erst und Zweitfassung die Tarkowski in dem Interview macht weichen von den allgemein beglaubigten etwas ab Bird meint dass er sich hier irrte Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 34 und 83 Laut Turowskaja bereits am 19 Oktober 1971 Johnson Petrie halten aber den auch durch andere beglaubigten Tagebucheintrag Tarkowskis fur verlasslicher Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 302 Kleinere Abweichungen von der offiziell angegebenen Lange der Drittfassung 185 resultieren moglicherweise aus unterschiedlich langen Vor und Abspannen grossere vermutlich daraus dass Filme im Fernsehen und auf Video etwas schneller abgespielt werden als im Kino 25 statt 24 Bilder pro Sekunde Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 49 a b Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 51 a b Michaela M Kastinger Haslinger Der Film Andrej Rublev von Andrej Tarkovskij Memento vom 29 Dezember 2007 im Internet Archive Diplomarbeit Wien 1998 S 138 140 abgerufen am 11 Marz 2021 Artur Ciwilko Interview mit Andrei Tarkowski uber den Film Andrej Rubljow Ekran 1965 12 S 11 abgerufen am 11 Marz 2021 Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 48 a b c Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 76 Andrei Kontschalowski I have dreams of Andrei In About Andrei Tarkovsky S 187 Zitiert nach Shusei Nishi Tarkovsky and His Time Hidden Truth of Life abgerufen am 11 Marz 2021 a b Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 79 Robert Bird Andrei Tarkovsky Elements of Cinema Reaktion Books London 2008 S 42 43 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 114 und 109 Gideon Bachman Begegnung mit Andrei Tarkowski Filmkritik 1962 12 S 548 552 abgerufen am 11 Marz 2021 a b c d Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 40 a b Joszef Veress Interview mit Andrei Tarkowski Filmvilag 1969 10 S 12 14 abgerufen am 11 Marz 2021 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 38 39 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 18 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 20 30 a b Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 83 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 19 a b c d e Michel Ciment Interview mit Andrei Tarkowski Positif Oktober 1969 109 S 1 13 abgerufen am 11 Marz 2021 englisch eigene Ubersetzung a b Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 167 170 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 10 a b Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 47 a b Interview mit Tamara Ogorodnikowa In Maja Turowskaja Siebeneinhalb oder die Filme des Andrei Tarkowski Iskusstwo Kino 1991 S 255 abgerufen am 11 Marz 2021 a b c d e f Alexander Lipkow Interview mit Andrei Tarkowski Realisiert am 1 Februar 1967 Erstveroffentlichung in Literaturnoe obozrenie 1988 S 74 80 abgerufen am 11 Marz 2021 englisch eigene Ubersetzung a b c Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 77 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 31 Lasar Lasarew Zapiski pozhilogo cheloveka Kniga vospominanij In Vremya 2005 S 245 263 russisch eigene Ubersetzung a b Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 80 Lisa Alissova Tarkowski und der Ikonenmaler Arte 2020 abgerufen am 10 Marz 2021 a b Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 32 Robert Bird Andrei Tarkovsky Elements of Cinema Reaktion Books London 2008 S 44 a b c Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 81 Delo ob Andree Sovetskij film 18 Juli 1968 S 28 abgerufen am 11 Marz 2021 russisch Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 50 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 32 34 Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 72 Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 78 Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 78 79 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 81 82 a b c Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 82 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 3 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 11 34 35 und 37 Andrej Rubljow 1966 Release Info in der Internet Movie Database abgerufen am 11 Marz 2021 Andrej Rubljow Synchro 1973 In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 12 Februar 2021 Angaben anhand des deutschen DEFA Vorspanns auf der ICESTORM DVD Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 39 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 46 104 und 130 a b c d e f g Klaus Kreimeier Andrej Rubljow In Peter W Jansen Wolfram Schutte Hrsg Andrej Tarkowskij Band 39 der Reihe Film Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1987 Zweitveroffentlichung auf filmzentrale com abgerufen am 11 Marz 2021 Henry McKean Taylor Rolle des Lebens Die Filmbiographie als narratives System Schuren Verlag Marburg 2002 S 211 213 abgerufen am 11 Marz 2021 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 23 a b c d e f g Natascha Drubek Glocke und Ikone Tarkovskijs Film Andrej Rublev Universitatsverlag Potsdam 2016 abgerufen am 11 Marz 2021 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 84 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 73 74 Michaela M Kastinger Haslinger Der Film Andrej Rublev von Andrej Tarkovskij Memento vom 29 Dezember 2007 im Internet Archive Diplomarbeit Wien 1998 S 171 abgerufen am 11 Marz 2021 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 42 Michaela M Kastinger Haslinger Der Film Andrej Rublev von Andrej Tarkovskij Memento vom 29 Dezember 2007 im Internet Archive Diplomarbeit Wien 1998 S 192 abgerufen am 11 Marz 2021 Michaela M Kastinger Haslinger Der Film Andrej Rublev von Andrej Tarkovskij Memento vom 29 Dezember 2007 im Internet Archive Diplomarbeit Wien 1998 S 176 abgerufen am 11 Marz 2021 a b Chris Marker Ein Tag im Leben des Andrej Arsenjewitsch Amip La Sept Arte I N A Arkeion Films 1999 a b c d Jim Hoberman Andrei Rublev An Icon Emerges Criterion Collection 1999 abgerufen am 11 Marz 2021 englisch eigene Ubersetzung Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 161 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 77ff Maja Turowskaja Andrej Tarkowskij Film als Poesie Poesie als Film Keil Verlag Bonn 1981 S 20 21 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 74 und 75ff Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 5 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 17 18 Redwood Thomas Andrei Tarkovsky s Poetics of Cinema Cambridge Scholars Newcastle upon Tyne 2010 S 119 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 84 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 84 und 95 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 218 Andrej Tarkowskij Die versiegelte Zeit Ullstein Berlin Frankfurt a M Wien 1988 S 77 81 und 214 a b Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 33 Laut IMDb Datenbank fur Einspielergebnisse abgerufen am 11 Marz 2021 a b Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 85 englisch eigene Ubersetzung Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 15 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 14 Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 79 a b Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 86 Robert Bird Andrei Rublev British Film Institute London 2004 S 11 und 37 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 302 Pomogaya Mihalkovu In Seance 5 Juli 2012 abgerufen am 11 Marz 2021 russisch The 100 Greatest Films of All Time Critics Poll In British Film Institute 2 August 2012 abgerufen am 11 Marz 2021 The 100 Greatest Films of All Time Directors Poll In British Film Institute 2 August 2012 abgerufen am 11 Marz 2021 The 25 best arthouse films of all time In The Guardian 20 Oktober 2010 abgerufen am 11 Marz 2021 Sean Martin Andrei Tarkovsky Kamera Books Harpenden 2011 S 19 und 79 Vida T Johnson Graham Petrie The Films of Andrei Tarkovsky A Visual Fugue Indiana University Press Bloomington Indiana 1994 S 89 und 91 englisch eigene Ubersetzung Jussi Awards Liste aller Preistrager abgerufen am 11 Marz 2021 Asolo Art Film Festival Liste der Gewinner des Grossen Preises abgerufen am 11 Marz 2021 Filme von Andrei Tarkowski Die Strassenwalze und die Geige Iwans Kindheit Andrej Rubljow Solaris Der Spiegel Stalker Nostalghia OpferFilmliste des VatikansReligion La vie et la passion de Jesus Christ 1905 Die Passion der Jungfrau von Orleans 1928 Monsieur Vincent 1947 Franziskus der Gaukler Gottes 1950 Das Wort 1955 Ben Hur 1959 Nazarin 1959 Das 1 Evangelium Matthaus 1964 Ein Mann zu jeder Jahreszeit 1966 Andrej Rubljow 1969 Mission 1986 Opfer 1986 Therese 1986 Babettes Fest 1987 Franziskus 1988 Werte Intoleranz 1916 Rom offene Stadt 1945 Ist das Leben nicht schon 1946 Fahrraddiebe 1948 Die Faust im Nacken 1954 Freunde bis zum letzten 1956 Das siebente Siegel 1957 Wilde Erdbeeren 1957 Dersu Usala 1975 Der Holzschuhbaum 1978 Die Stunde des Siegers 1981 Gandhi 1982 Auf Wiedersehen Kinder 1987 Dekalog 1988 1989 Schindlers Liste 1993 Kunst Nosferatu Eine Symphonie des Grauens 1922 Metropolis 1927 Napoleon 1927 Vier Schwestern 1933 Moderne Zeiten 1936 Die grosse Illusion 1937 Der Zauberer von Oz 1939 Ringo 1939 Fantasia 1940 Citizen Kane 1941 Das Gluck kam uber Nacht 1951 La Strada Das Lied der Strasse 1954 Achteinhalb 1963 Der Leopard 1963 2001 Odyssee im Weltraum 1968 Normdaten Werk GND 4574716 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrej Rubljow Film amp oldid 236985766