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Die Kommissarin russisch Komissar Komissar ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1967 von Alexander Askoldow nach Motiven der Erzahlung In der Stadt Berditschew russ V gorode Berdicheve von Wassili Grossman 1 FilmTitel Die KommissarinOriginaltitel Komissar KomissarProduktionsland SowjetunionOriginalsprache RussischErscheinungsjahre 1967 1987Lange 110 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Alexander AskoldowDrehbuch Alexander AskoldowMusik Alfred SchnittkeKamera Waleri GinsburgSchnitt Natalja Loginowa Swetlana Ljaschinskaja Nina WassiljewaBesetzungNonna Mordjukowa Kommissarin Klawdia Wawilowa Rolan Bykow Jefim Magasanik Raissa Nedaschkowskaja Maria Magasanik Ljudmila Wolynskaja Grossmutter Wassili Schukschin Kommandeur Sergei Nikonenko Otar Koberidse Kirill Leonid Reutow Waleri Ryschakow Wladimir Wassiljew Der von der sowjetischen Filmzensur direkt nach der Fertigstellung verbotene Film wurde im Anschluss an die internationale Erstauffuhrung bei der Berlinale 1988 als Meisterwerk weltweit bewundert Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Kritik 3 Besonderheiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAskoldows Film erzahlt eine Episode aus dem Russischen Burgerkrieg Klawdia Wawilowa eine Politkommissarin der revolutionaren Roten Armee muss dem Kommandeur ihres Regiments gestehen dass sie schwanger ist und dass die Geburt kurz bevorsteht Sie wird in der soeben besetzten kleinen Stadt im Haus des judischen Kesselflickers Jefim Magasanik und seiner vielkopfigen Familie einquartiert und muss zuruckbleiben als sich ihr Regiment vor heranruckenden gegnerischen Einheiten zuruckzieht Die Magasaniks haben sich trotz bedruckender Armut und unter standiger Bedrohung durch die antisemitischen Pogrome der Burgerkriegszeit eine naturliche Menschlichkeit bewahrt Die Anteilnahme an ihrem Schicksal und die ehrliche Sorge der judischen Familie um ihr Wohlergehen lasst die Kommissarin fur kurze Zeit ihre Rolle als harte Politoffizierin vergessen sie wird nach und nach zum Familienmitglied Die Kommissarin verliert ihr militarisches Erscheinungsbild tragt nun ein Kleid ist unbewaffnet sie teilt das karge Leben mit ihren unfreiwilligen Gastgebern kleine Freuden ebenso wie die Furcht der Zivilisten vor den immer gegenwartigen Kriegsgefahren Wahrend der schwierigen Geburt durchleidet die Kommissarin halb bewusstlos vor Schmerzen in alptraumartigen surrealistischen Erinnerungsfetzen erneut die brutale Gewalt des Krieges und den Tod ihres Geliebten mit seiner gesamten Einheit Kurz nach der Geburt ihres Sohnes muss sich ihr Regiment endgultig zuruckziehen vor einer Ubermacht der Weissen Armee Klawdia Wawilowa bleibt zunachst bei der judischen Familie Als das Getose der Kanonen naher ruckt ziehen sich alle in den Keller zuruck Jefim gelingt es die Angst der Kinder mit einem gemeinsamen Tanz zu uberspielen in der Phantasie der Kommissarin kippt dieser Tanz aber um in eine Schreckensvision von der Vernichtung der ukrainischen Juden im Zweiten Weltkrieg In einer grossen Gruppe von Juden marschiert auch die Familie Magasanik mit dem gelben Stern an den Manteln in die Ghettos der Nationalsozialisten Am fruhen nachsten Morgen verlasst die Kommissarin ohne Abschied den Keller stillt ihr Kind ein letztes Mal lasst es im Haus der Juden zuruck und schliesst sich ihrem Regiment wieder an Kritik Bearbeiten In faszinierenden Bildkompositionen und Metaphern lotet der Film den Konflikt zwischen inhumaner Kaderpolitik und unverbruchlicher Menschenwurde aus An Hand der historischen Situation entsteht ein zeitloses Pladoyer fur die moralische Kraft eines human gepragten Lebens zudem eine eindrucksvolle Sympathieerklarung fur judisches Lebensverstandnis und judische Kultur film dienstBesonderheiten BearbeitenDer kunstlerische Schwerpunkt des Filmes liegt nicht auf einer spannungsreichen Handlung sondern auf dem Verhaltnis der russischen Bevolkerung zu den Bevolkerungsteilen judischen Glaubens und der von der Schauspielerin Nonna Mordjukowa in der Rolle der Kommissarin Klawdia Wawilowa eindrucksvoll dargestellten inneren Wandlung Hierbei arbeitet der Regisseur Alexander Askoldow nicht nur mit realen Bildern sondern flicht auch Traumsequenzen und Fantasien ein welche dem Film eine geistige Ebene erschliessen die ihm 1988 den Silbernen Baren eingebracht hat Die Kommissarin durfte in der Sowjetunion zunachst nicht gezeigt werden Die Urauffuhrung konnte erst zur Zeit der Perestroika am 11 Juli 1987 auf dem 15 Internationalen Filmfestival Moskau stattfinden Im Ausland wurde der Film erstmals 1988 auf der Berlinale prasentiert wo er mit dem Silbernen Baren in der Kategorie Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde Literatur BearbeitenSpater Triumph In Der Spiegel Nr 44 1988 S 289 online Zitat Sofort nach der Fertigstellung wurde dieser ausserordentliche Film 1967 als antisowjetisch verboten Weblinks BearbeitenDie Kommissarin in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Im Anschluss an den Filmerfolg wurde die Erzahlung auch in deutscher Sprache veroffentlicht Wassilij Grossman Die Kommissarin Erzahlung Aus dem Russischen von Thies Ziemke mit zahlreichen Fotos aus dem gleichnamigen Film von Aleksandr Askoldov Neuer Malik Verlag Kiel 1989 ISBN 3 89029 044 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Kommissarin Film amp oldid 218646042