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Opfer Originaltitel Offret ist ein Filmdrama des Regisseurs Andrei Tarkowski aus dem Jahr 1986 der als Koproduktion von Schweden Grossbritannien und Frankreich entstand 1 Die Urauffuhrung fand bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes am 9 Mai 1986 statt knapp zwei Wochen nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und kaum acht Monate vor dem Tod des Regisseurs Deutsche Premiere war am 8 Januar 1987 FilmTitel OpferOriginaltitel OffretProduktionsland Schweden Grossbritannien FrankreichOriginalsprache SchwedischErscheinungsjahr 1986Lange 149 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Andrei TarkowskiDrehbuch Andrei TarkowskiProduktion Katinka FaragoMusik schwedische und japanische Volksmusik Motive von Johann Sebastian BachKamera Sven NykvistSchnitt Andrei TarkowskiMichal LeszczylowskiBesetzungErland Josephson Alexander Susan Fleetwood Adelaide Allan Edwall Otto Tommy Kjellqvist Jungchen Gudrun Gisladotir Maria Sven Wollter Viktor Valerie Mairesse Julia Pilippa Franzen Marta Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAlexander ist ein ehemaliger Schauspieler der mit seiner Familie auf einer skandinavischen Insel lebt An seinem Geburtstag pflanzt er einen Baum am Meeresufer Sein sechsjahriger Sohn Jungchen der nach einer Halsoperation nicht sprechen kann begleitet ihn Alexander erzahlt seinem Sohn eine Geschichte Sie handelt von einem alten Monch der einen toten Baum pflanzt und der ihn dann jeden Tag rituell wassert bis der Baum voller Bluten ist Der Postbote Otto kommt angeradelt und ubergibt Alexander einige Telegramme Dabei philosophiert er uber den Zwerg in Nietzsches Zarathustra Wahrend die Geburtstagsgaste eintreffen und ins Haus gehen philosophiert Alexander uber den Zustand der Zivilisation insbesondere uber den wissenschaftlichen Fortschritt und die Tatenlosigkeit der Menschen Die Feier schleppt sich dahin Wahrend die beiden Dienstmadchen das Essen vorbereiten bekommt Alexander von Otto eine alte Karte aus Europa geschenkt Otto hat ein merkwurdiges Hobby Wie andere Briefmarken sammeln sammelt er seltsame nicht erklarbare aber gut dokumentierte Phanomene Alexanders Frau Adelaide eine geborene Englanderin scheint unzufrieden damit dass Alexander seine Theaterkarriere aufgegeben hat Plotzlich verdunkelt sich der Himmel Geschirr klappert Glaser kippen um der Boden bebt Die Anwesenden sind starr vor Schreck und Entsetzen Aus dem Fernseher sind Fetzen einer Ansprache horbar Ordnung und Organisation Jeder soll bleiben wo er gerade ist denn es gibt keinen Ort in Europa der sicherer ist als der an dem wir uns gerade befinden Der Fernseher geht aus Die Szenerie erinnert an den Ausbruch eines nuklearen Weltkriegs Der Gast Viktor ein Arzt beruhigt die hysterische Adelaide mit einer Spritze Jungchen ist in seinem Zimmer und schlaft Das Dienstmadchen Maria ist ebenso wie Otto verschwunden Verzweifelt wandert Alexander umher Dann betet er und legt ein Gelubde ab Er will alles opfern was ihm lieb ist seine Familie mit seinem Sohn sein Haus und auch will er kein Wort mehr sagen wenn Gott macht dass alles wieder wie am Morgen ist Otto kommt zuruck und fordert Alexander auf zu Marias Haus zu gehen Er musse mit ihr schlafen damit die Welt gerettet wird Alexander macht sich auf den Weg Er und Maria vollziehen schweigend ihre Pflicht Als Alexander am nachsten Morgen zu Hause aufwacht scheint alles zu sein wie es war Es bleibt unklar ob Alexander alle Ereignisse nur getraumt hat Nach dem Fruhstuck brechen seine Frau und die Gaste zu einem Spaziergang auf Alexander bleibt daheim erfullt sein Gelubde und zundet sein Haus an Sanitater bringen ihn spater im Beisein seiner Familie fort Jungchen spricht zum ersten Mal Am Anfang war das Wort Warum Papa Hintergrund BearbeitenDie Aussenaufnahmen entstanden auf der schwedischen Insel Gotland Das Haus das Alexander im Film anzundet musste wahrend der Dreharbeiten neu errichtet und ein zweites Mal abgebrannt werden Ein Kameradefekt fuhrte zum Verlust wesentlicher Teile dieser Plansequenz beim ersten Dreh Tarkowski bestand darauf die elementare Szene nicht aus dem wenigen Material zusammenzuschneiden das bis dahin vom ersten Brand existierte Dazu war ihm die Szene zu wichtig Vor und Abspann werden musikalisch von dem Erbarme Dich aus der Matthauspassion BWV 244 entstanden 1727 oder 1729 von Johann Sebastian Bach Wolfgang Gonnenwein Julia Hamari begleitet Im Vorspann verweilt die Kamera uber dem fruhen unvollendeten Werk Leonardo da Vincis Anbetung der Konige aus dem Morgenland ab 1481 Die Gesangstechnik die im Film von einer weiblichen Stimme ab und zu zu horen ist nennt sich Kulning Opfer wurde der letzte Film von Andrei Tarkowski der am 29 Dezember 1986 starb Er widmete ihn seinem Sohn mit Hoffnung und Vertrauen Hauptdarsteller Erland Josephson verarbeitete die Dreharbeiten mit Tarkowski in dem Horspiel Eine Nacht im schwedischen Sommer Kritiken BearbeitenDer film dienst bezeichnete Opfer als e ine wort und bildgewaltige poetische Vision die dem Materialismus der Welt in der Forderung nach Opferbereitschaft eine von spiritueller Sinnsuche erfullte Gegen Welt des Glaubens gegenuberstellt In Bildern von grosser Schonheit und ratselhafter Symbolik gelingt eine Verbindung von poetischer Filmsprache und philosophisch religiosem Diskurs 2 Auszeichnungen BearbeitenBei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gewann der Film 1986 den FIPRESCI Preis den Preis der Okumenischen Jury und den Grossen Preis der Jury Ein Spezialpreis ging zudem an Kameramann Sven Nykvist Im selben Jahr wurde Tarkowskis Film bei der Semana Internacional de Cine de Valladolid mit dem Hauptpreis der Goldenen Ahre pramiert Bei der Verleihung der British Academy Film Awards im Jahr 1988 wurde Opfer als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet Im Jahr 1995 wurde der Film in die Filmliste des Vatikans aufgenommen die insgesamt 45 Filme umfasst die aus Sicht des Heiligen Stuhls besonders empfehlenswert sind Weblinks BearbeitenOpfer in der Internet Movie Database englisch Standort des Hauses bei Google Maps Spuren der Dreharbeiten finden sich dort allerdings nicht mehr Gino Moliterno Zarathustra s gift in Tarkovsky s The sacrifice in Screening the Past Nr 12 Marz 2001 englisch Klaus Kreimeier Opfer auf filmzentrale comEinzelnachweise Bearbeiten Vgl golkonda verlag de Opfer In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Filme von Andrei Tarkowski Die Strassenwalze und die Geige Iwans Kindheit Andrej Rubljow Solaris Der Spiegel Stalker Nostalghia OpferFilmliste des VatikansReligion La vie et la passion de Jesus Christ 1905 Die Passion der Jungfrau von Orleans 1928 Monsieur Vincent 1947 Franziskus der Gaukler Gottes 1950 Das Wort 1955 Ben Hur 1959 Nazarin 1959 Das 1 Evangelium Matthaus 1964 Ein Mann zu jeder Jahreszeit 1966 Andrej Rubljow 1969 Mission 1986 Opfer 1986 Therese 1986 Babettes Fest 1987 Franziskus 1988 Werte Intoleranz 1916 Rom offene Stadt 1945 Ist das Leben nicht schon 1946 Fahrraddiebe 1948 Die Faust im Nacken 1954 Freunde bis zum letzten 1956 Das siebente Siegel 1957 Wilde Erdbeeren 1957 Dersu Usala 1975 Der Holzschuhbaum 1978 Die Stunde des Siegers 1981 Gandhi 1982 Auf Wiedersehen Kinder 1987 Dekalog 1988 1989 Schindlers Liste 1993 Kunst Nosferatu Eine Symphonie des Grauens 1922 Metropolis 1927 Napoleon 1927 Vier Schwestern 1933 Moderne Zeiten 1936 Die grosse Illusion 1937 Der Zauberer von Oz 1939 Ringo 1939 Fantasia 1940 Citizen Kane 1941 Das Gluck kam uber Nacht 1951 La Strada Das Lied der Strasse 1954 Achteinhalb 1963 Der Leopard 1963 2001 Odyssee im Weltraum 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opfer 1986 amp oldid 235092346