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Volary anhoren deutsch Wallern ist eine Stadt in der Region Sudbohmen in der Tschechischen Republik im Bezirk Prachatice Sie liegt etwa 16 Kilometer sudwestlich von Prachatice im Bohmerwald etwa 100 Strassenkilometer ostlich von Deggendorf und 160 km sudlich von Prag VolaryVolary Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihocesky krajBezirk PrachaticeFlache 10753 1 haGeographische Lage 48 55 N 13 54 O 48 9115 13 8931 760 Koordinaten 48 54 41 N 13 53 35 OHohe 760 m n m Einwohner 3 755 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 384 51Kfz Kennzeichen CVerkehrStrasse Vimperk Horni PlanaBahnanschluss Cicenice Haidmuhle Strakonice VolaryStrukturStatus StadtOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Vit Pavlik Stand 2020 Adresse Namesti 25384 51 VolaryGemeindenummer 550671Website www mestovolary czLage von Volary im Bezirk PrachaticeLuftaufnahme der Stadt von SudwestenSchule VolaryBahnhof Volary Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Stadtepartnerschaft 4 Wappen 5 Das Wallerer Haus 6 Gerberei 7 Sehenswurdigkeiten 7 1 Bauwerke 7 2 Regelmassige Veranstaltungen 8 Sohne und Tochter der Stadt 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Volary befindet sich sudostlich des Bobik Schreiner 1264 m n m in der Volarska kotlina Wallerer Ebene die gegen Suden durch eine Hugelkette von der Vltavicka brazda Moldaufurche abgetrennt wird Die Stadt wird vom Bach Volarsky potok durchflossen Sechs Kilometer sudlich von Volary vereinigen sich im Moor Mrtvy luh die Warme und Kalte Moldau zur Moldau Nordlich erheben sich der Kleine Steinberg 874 m n m und der U Myslivem 891 m n m im Nordosten der Vysoky les Hochwiese 942 m n m die Zlata stezka Kronetberg 920 m n m die Orechovka 919 m n m und der Kamenac 899 m n m ostlich der Vetrny Lichtenberg 1051 m n m sudostlich der Na Skale Grosser Steinberg 1011 m n m die Doupna hora Schusterberg 1052 m n m die Kremenna Steinschicht 1085 m n m und der Mechovy vrch Maystadt 1012 m n m im Sudwesten der Liskovec Sipplberg 834 m n m westlich die Smolna hora 883 m n m sowie im Nordwesten der Dvorsky vrch Brix 914 m n m die Jedlova Stogerberg 1088 m n m die Hochmark und der Bobik Durch Volary fuhrt die Staatsstrasse I 39 zwischen Vimperk und Horni Plana von der im Ortskern die Strasse II 141 nach Prachatice abzweigt Die Stadt liegt an den Bahnstrecken Cicenice Haidmuhle und Strakonice Volary Gemeindegliederung Bearbeiten nbsp StadtgliederungDie Stadt Volary besteht aus den Ortsteilen Chlum Humwald Mlynarovice Mullerschlag und Volary Wallern 3 Grundsiedlungseinheiten sind Cudrovice Zuderschlag Chlum Horni Snezna Oberschneedorf Jedlova Krejcovice Schneiderschlag Milesice Oberschlag Mlynarovice Prumyslovy obvod Sidliste Soumarsky Most Saumerbruck Stogrova Hut Stogerhutte U Lexova mlyna Ucelove zarizeni Volary stred und Za pivovarem 4 Zu Volary gehoren ausserdem die Weiler und Einschichten Brixovy Dvory Brixhof Chalupy nach Blatech Mooshauser Dolni Snezna Unterschneedorf Meindlova Pila Meindlsage Milesicka hajenka Farbenheger Mlynarovicka myslivna Mullerschlager Forsthaus Myslivny Jagerhauser Nove Chalupy Neuhauser Planeruv Dvur Planerhof Plesivec Kolmberg Sipplovy Dvory Sipplhof Svata Magdalena St Magdalena U Basty Schusterwiesenhauser und Zelene Dvory Grunhof Im Gebiet der Gemeinde befinden sich die Wustungen Dvojdomi Bei den zwei Hausern Jodlovy Chalupy Jodlhauser Kollerhaus Kuberna Kubern Lexuv Mlyn Lexmuhle Putin und U kovare Lukse Stalliesel Luksch Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Cudrovice Chlum u Volar Horni Snezna Krejcovice Milesice Mlynarovice u Volar und Volary 5 Nachbargemeinden Bearbeiten Horni Vltavice Buk ZablatiLenora nbsp ZbytinyStozec Nova Pec Ortsteil Pekna BoleticeNachbarorte sind Milesice und Mlynarovice im Norden Kristanovice Blazejovice Zbytiny und Svata Magdalena im Nordosten Dolni Snezna und Arnostov im Osten Horni Snezna im Sudosten Pekna Chlum und Smolna Pec im Suden Cerny Kriz Stozec und Dobra im Sudwesten Soumarsky Most Stogrova Hut und Lenora im Westen sowie Zaton und Kaplice im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Wallerer Hauser Aufnahme von Rudolf Bruner Dvorak 1900 nbsp Denkmalgeschutztes Holzhaus Soumarska 56 nbsp Kirche St Katharina nbsp Kapelle des hl Florian nbsp Volarske menhiry nbsp Die deutsche Bevolkerung von Volary wurde am 11 Mai 1945 vom US Militar zum Vorbeigehen an Opfern des Todesmarsches gezwungen nbsp Friedhof der Opfer des Todesmarsches nbsp Skulptur am Friedhof der Opfer des TodesmarschesWallern wurde wahrscheinlich in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts durch das Kollegiatstift Vysehrad als Saumersiedlung mit Nachtlager im Zuge der Neutrassierung des Prachatitzer Steiges gegrundet Dabei wurde anstelle des durch das Tal der Kalten Moldau und bei Pekna und Zbytiny uber den Gebirgskamm fuhrenden alten Steiges ein neuer Handelsweg angelegt der uber den Haidel und Ceske Zleby sowie bei Soumarsky Most in einer Furt durch die Sumpfe der Warmen Moldau und schliesslich durch die Volarska kotlina nach Prachatice gefuhrt wurde Es wird angenommen dass die ersten Siedler aus dem Hochstift Passau kamen Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von Waldbewohner ze den waldaeren her Erstmals urkundlich erwahnt wurde Wallern 1359 im Zusammenhang mit dem Prachatitzer Ratsmitglied Andreas de Wallerii Der tschechische Ortsname lasst sich erstmals 1410 in der Namensform z Wollar nachweisen Zu Beginn des 15 Jahrhunderts war Wallern zum bedeutendsten Saumerzentrum am bohmischen Teil des Goldenen Steiges angewachsen und erlangte vermutlich in dieser Zeit auch das Marktrecht Bis zu den Hussitenkriegen gehorte Wallern zu den Besitzungen des Vysehrader Stiftes und fiel dann der koniglichen Kammer zu Danach wurde der Verkehr auf dem Goldenen Steig durch herumziehende Soldnerbanden stark beeintrachtigt Konig Sigismund verpfandete 1437 die Herrschaft Wallern an Jan Smil von Krems auf Burg Gans Jan Smil lieferte sich mit Ulrich von Rosenberg zahlreiche Fehden und wurde 1439 von diesem auf der Burg Krumau gefangen genommen Daraufhin bemachtigte sich Raubritter Habart Lopata von Hradek der einstigen Schutzburg Gans und benutzte sie als Schlupfwinkel fur seine Uberfalle auf durchreisende Kaufleute auf dem Goldenen Steig 1441 wurde das Raubnest eingenommen und geschleift Im Jahre 1444 bemachtigte sich Ulrich von Rosenberg mittels einer gefalschten Urkunde der Herrschaft Wallern die er 1457 den Brudern Prokop und Johann von Rabenstein uberliess Zwischen 1493 und 1501 war die Herrschaft Wallern an die Herren von Raupowa verpfandet Ab 1503 gehorte sie erneut den Herren von Rosenberg von denen Wallern das Recht zur kostenlosen Entnahme von Bau und Brennholz sowie der Weidung des Viehs in den herrschaftlichen Waldern bis in eine Entfernung von vier Stunden erhielt 6 In den 1506 durch Peter von Rosenberg erteilten Privilegien als ausschliessliche Saumerherberge zwischen Prachatitz und der baierischen Grenze wurde Wallern erstmals ein Marktflecken genannt Wahrend der Blutezeit des Passauer Salzhandels gab es wahrend des 16 Jahrhunderts in Wallern 13 Gasthauser und vier Schmieden fur die Saumer Zu dieser Zeit erfolgte auch der Bau der ortstypischen alpinen Hauser 1591 erhielt Sigmund Stoger von Wilhelm von Rosenberg das Privileg zum Betrieb einer Spiegelhutte bei Wallern Peter Wok von Rosenberg erweiterte die Wallerer Privilegien 1596 um das Recht zur Beschlagnahme der Pferde und Ladung fremder Saumer die zum Nachteil des Marktes vom Goldenen Steig abwichen und andernorts ihre Ware verkauften wobei das konfiszierte Gut jeweils zur Halfte dem Markt Wallern und der Obrigkeit zufiel 6 Zu Beginn des 17 Jahrhunderts gehorte die Herrschaft der Katharina von Gutenstein und fiel dann wieder der Hofkammer zu Konig Rudolf II bestatigte 1608 dem Marktflecken samtliche Privilegien mit Ausnahme des Konfiskationsrechtes fur Ross und Ladung 6 Ferdinand II uberliess die Herrschaft Wallern am 23 Dezember 1622 an Hans Ulrich von Eggenberg Der Dreissigjahrige Krieg fuhrte zum Niedergang des Salzhandels auf dem Goldenen Steig stattdessen diente er dem kaiserlichen Heer als Aufmarsch und Versorgungsweg Auch nach Kriegsende gelangte der Handel auf dem Goldenen Steig wegen hoher Schutzzolle auf bayerisches und Passauer Salz und verstarkter Einfuhr osterreichischen Salzes aus Gmunden nie wieder zu alter Blute Im Jahre 1679 zerstorte ein Grossbrand 45 Hauser 1693 stifteten die Bruder Johann Georg und Kaspar Stegbauer in Wallern ein Spital fur vier Pfrundler Wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges verbot Joseph I schliesslich die Einfuhr bayerischen und Passauer Salzes nach Bohmen und hob das Prachatitzer Salzstapelrecht auf Nachdem die Fursten von Eggenberg 1717 im Mannesstamme ausstarben fiel die Herrschaft den Fursten zu Schwarzenberg zu in deren Besitz sie bis 1848 blieb Nach dem Wegfall des Salzhandels war der Goldene Steig bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts in die Bedeutungslosigkeit herabgesunken dies fuhrte auch zum Niedergang von Wallern Weitere grosse Brande gab es in den Jahren 1715 1719 und 1754 Im Jahre 1754 brannte die Kirche St Katharina nach einem Blitzeinschlag nieder nach ihrem Wiederaufbau wurde die Kirche 1756 geweiht Der Markt wurde von einem regulierten Magistrat geleitet Im Jahre 1807 wurde die Spiegelglashutte in Stogerhutten stillgelegt Da das Wallerner Nutzungs und Weiderecht in den herrschaftlichen Waldern mit deren zum Ausgang des 18 Jahrhunderts begonnenen forstwirtschaftlichen Nutzung zu zunehmenden Irritationen fuhrte schloss Joseph II Furst zu Schwarzenberg im Jahre 1816 mit dem Wallerer Magistrat einen Rezess uber die Ablosung des weitraumigen Nutzungs und Weiderechts und ubereignete dem Markt 5436 Joch 941 Quadratklafter Wald um den Schreiner den Lichtenberg und die Maystadt Der nur fur Saumpferde nutzbare alte Goldene Steig wurde im 19 Jahrhundert als Verkehrsweg nach Bayern abgeworfen und sank zum Saumweg mit lediglich regionaler Bedeutung herab Ersetzt wurde er durch die Kunststrassen nach Prachatitz bzw Obermoldau 1833 errichtete der in Wallern geborene Besitzer der Herrschaft Liboch Jakob Veith ein weiteres Gestift von 2000 Gulden das der besseren Subsistenz des Magistrats diente Im Jahre 1838 umfasste die durch zwischenliegende Ortschaften der Herrschaft Winterberg in drei Teile zerstuckelte Allodialherrschaft Wallern eine Nutzflache von 11 954 Joch 570 Quadratklafter wovon der Waldanteil 4649 Joch 27 Quadratklafter betrug Der Grossteil der Walder gehorte der Stadt Prachatitz und dem Markt Wallern der herrschaftliche Wald bestand lediglich aus den beiden kleineren Forsten Cihadlo und Kozlow bei Bieltsch Die Herrschaft lag an der Sprachgrenze in den Ortschaften nordlich von Prachatitz wurde tschechisch im ubrigen Teil deutsch gesprochen Zur Herrschaft gehorten die Schutz und Munizipalstadt Prachatitz der Markt Wallern sowie die Dorfer Bieltsch Belec Danetschlag Rohanov Lhota Belecska Lhota Pfefferschlag Tieschowitz Weyrow Vyrov und Zdenitz Zdenice Der Amtssitz der Herrschaft befand sich in Prachatitz 7 Der Markt Wallern bestand einschliesslich der 46 zugehorigen Einschichten aus 224 Hausern mit 2069 deutschsprachigen Einwohnern Unter dem Patronat der Obrigkeit standen die Pfarrkirche der hl Katharina und die Schule Ausserdem gab es im Ort eine offentliche Kapelle des hl Florian und ein Rathaus Nach Wallern fuhrten zwei Kunststrassen von Prachatitz bzw Obermoldau Haupterwerbsquellen bildeten der Ackerbau die Viehzucht und Viehmast die Leineweberei und die Herstellung von Garnen Jahrlich verkauften die Wallerer etwa 400 Mastochsen nach Prag Umgeben wurde der abgeschiedene Marktflecken von landwirtschaftlich genutztem Wiesenland mit zahlreichen Einodhofen Heustadeln und scheuern die der Gegend zusammen mit der besonderen Bauweise der Hauser einen alpenlandischen Charakter gaben Die grosstenteils holzernen Hauser von Wallern waren eng aneinandergebaut und besassen flache mit grossen Steinen beschwerte Satteldacher sowie Pawlatschen an der Giebelfront Die als Wallinger bzw Wallerer bezeichneten Bewohner wahrten ihre alten Sitten und Gebrauche gegen fremde Einflusse In Wallern gab es zu dieser Zeit 73 Gewerbebetriebe darunter waren zwolf Leinweber neun Schneider und acht Backer 6 In Wallern wurden zwei Jahrmarkte abgehalten deren Bedeutung jedoch nur gering war Zum Markt Wallern gehorten die Einschichten Magdalenenhofe Svata Magdalena sieben Hauser und Kapelle zur hl Magdalena Spanolahof Spanoleruv Dvur und Zaunmuhle vier Hauser Gemeindmuhle Obecni mlyn zwei Hauser Austenmuhle Schoberhof Sippelhofe Sipplovy Dvory vier Hauser Prixhofe Brixovy Dvory funf Hauser Stogerhutten Stogrova Hut neun Hauser mit Brettsage Grunhof Zelene Dvory zwei Hauser Ratschinhof Jagerhaus Myslivny zwei Hauser und Nuskohof Wallern war Pfarrort fur Neuhauser Nove Chalupy und Ober Schneedorf 6 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wallern der Allodialherrschaft Wallern untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Wallern Volary ab 1849 mit den Ortsteilen Stogerhutte und St Magdalena eine Marktgemeinde im Gerichtsbezirk Prachatitz Am 22 Juli 1863 zerstorte ein Grossfeuer 59 Hauser die Kirche und die Schule am nachsten Tage wurde Wallern von einem Sturmunwetter heimgesucht bei dem der Langwiesenbach uber die Ufer trat Beim Wiederaufbau nach dem Brand von 1863 wurden die typischen Wallerer Hauser nicht mehr ganzlich aus Holz errichtet sondern teilweise mit Mauern aus Stein und Ziegeln versehen Insgesamt brachen zwischen 1856 und 1882 in dem grossteils aus Holzhausern bestehenden Stadtchen acht Grossbrande aus 1865 wurde in Wallern ein Postamt eroffnet 1869 entstand ein Telegraphenamt Ab 1868 gehorte die Marktgemeinde zum Bezirk Prachatitz Der schwere Sturm vom 27 Oktober 1870 hinterliess in den Wallerer Waldern wie im gesamten Bohmerwald starke Windbruchschaden Am 30 April 1871 8 wurde Wallern durch Kaiser Franz Joseph I zur Stadt erhoben und erhielt ein Stadtwappen zu dieser Zeit lebten in der Stadt 2712 Menschen 1873 wurde eine staatliche Fachschule fur Holzbearbeitung eroffnet Am 3 November 1874 wurde der Gerichtsbezirk Wallern gebildet und die Stadt zum Sitz eines Bezirksgerichts erhoben Im Jahre 1879 entstand eine Brauerei ausserdem wurden in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts in der Stadt zahlreiche holzverarbeitende Betriebe sowie Sagewerke und eine Fahrradkettenfabrik gegrundet Die Staatsfachschule fur Holzbearbeitung bezog 1894 ein neu errichtetes Schulgebaude 1899 erhielt Wallern im Zuge der Verlangerung der Bahnstrecke Cicenice Prachatitz einen Bahnanschluss Im selben Jahre ging auch die Bahnstrecke Eleonorenhain Wallern in Betrieb der Abschnitt zwischen Eleonorenhain und Winterberg wurde im Jahre 1900 eingeweiht Zehn Jahre spater wurde die Bahnverbindung bis ins bayrische Haidmuhle verlangert Beim Zensus von 1910 hatte die Stadt 3573 Einwohner darunter waren lediglich neun Tschechen Bis zur Grundung der Tschechoslowakei im Jahr 1918 war die Stadt ein Teil Osterreich Ungarns Wahrend der Ersten Republik erfolgte ein zunehmender Zuzug von Tschechen Im Jahre 1923 wurde Wallern an das Elektrizitatsnetz angeschlossen 1924 ging eine neue Molkerei in Betrieb 1930 hatte die Stadt Wallern 3905 Einwohner Die tschechische Minderheit war bis 1938 auf knapp 200 Personen grosstenteils Beamte angewachsen in Wallern gab es eine tschechische Minderheitenschule und einen tschechischen Kindergarten sowie auch einige tschechische Vereine Im Oktober 1938 wurde Wallern infolge des Munchner Abkommens dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Prachatitz 1939 lebten in Wallern 4099 Personen 9 1940 wurde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet Der Besitzer der Metallwarenfabrik Knabel und Co OHG Oskar Knabel ubernahm 1941 die Geschaftsfuhrung der in der ehemaligen Papierfabrik Franzensthal im Tal der Warmen Moldau unter dem Tarnnamen Mobelwerke Franzensthal AG errichteten unterirdischen Fertigungsstatte der Messerschmitt AG Zwischen 1943 und 1944 erwarb Knabel die Mobelwerke Franzensthal und verlagerte seine Kettenfabrik von Wallern nach Franzensthal 10 11 Am 4 Mai 1945 erreichte der Todesmarsch des KZ Aussenlagers Helmbrechts Wallern ein Teil der judischen Frauen wurde noch weiter uber Prachatitz in Richtung Hussinetz getrieben wo der Todesmarsch am 6 Mai nach der Flucht der Bewacher endete 17 Opfer des Todesmarsches wurden in einem Massengrab bei Wallern verscharrt weitere acht Frauen verstarben in dem in der Holzfachschule eingerichteten Militarlazarett 12 Nachdem die 5th Infantry Division der US Army Wallern am 5 Mai 1945 kampflos eingenommen hatte liess sie die Leichen aus dem Massengrab exhumieren und zwang am 11 Mai 1945 die deutschsprachige Bevolkerung von Volary zum Vorbeimarsch an den Leichen Weitere Opfer des Todesmarsches wurden bei Kvilda Polka Cudrovice Mustek und Blanicky mlyn exhumiert insgesamt wurden auf einem separaten Friedhof neben dem Friedhof von Volary 95 uberwiegend judische Frauen beigesetzt Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Stadt an die Tschechoslowakei zuruck Anfang 1946 hatte Volary ca 4000 deutschsprachige Einwohner Ab Marz 1946 wurden die deutschsprachigen Bewohner auf Grund der Benes Dekrete in funf Transporten fast vollstandig vertrieben und Tschechen aus dem Landesinnern spater auch slowakische Reemigranten aus Ungarn und Rumanien angesiedelt Ab dem 1 Oktober 1951 war in Volary eine Einheit des Pohranicni straz stationiert die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aufgelost wurde Im Jahre 1961 wurden Chlum mit Dolni Snezna Horni Snezna Nove Chalupy und Anteilen von Jodlovy Chalupy und Mlynarovice mit Cudrovice Milesice und Plesivec eingemeindet Seit 1995 fuhrt die Stadt ein Banner das einen silbernen Winkel bzw ein liegendes V im grunen Feld zeigt Ein Teil des historischen Ortskerns wurde 1995 zum Schutz der Wallerer Holzhauser zum dorflichen Denkmalschutzgebiet erklart Stadtepartnerschaft BearbeitenSeit 1996 bestehen Partnerschaften mit der bayerischen Stadt Waldkirchen und der Gemeinde Grainet sowie mit der oberosterreichischen Marktgemeinde Wallern an der Trattnach Ausserdem pflegt die Stadt noch vertragslose Zusammenarbeit mit dem bayerischen Markt Perlesreut und dem osterreichischen Markt Wallern im Burgenland 13 Wappen BearbeitenDas mehrfarbige Wappen besteht aus vier Tannen auf weissem Untergrund welche auf grun dargestelltem Waldboden stehen und von Steinen umgeben sind 8 Die Stadt erhielt das Wappen mit der Erhebung zur Stadt im Jahr 1871 9 Das alteste erhaltene Gemeindesiegel ist aus dem Jahr 1617 es zeigt nur eine Tanne 8 Zudem gibt es ein stilisiertes Wappen mit vier grunen Baumen auf vier grunen Hugeln Das Wallerer Haus Bearbeiten Hauptartikel Wallerer Haus Im Ort gibt es die sogenannten Wallerer Hauser deren Baustil sich auf Einwanderer aus dem alpinen Raum zuruckfuhren lasst Die Wande bestehen aus meist gezimmerten manchmal auch unbehauenen Holzbalken Die grossen Hauser mit bis zu 20 Metern Frontbreite mit Stall Wohnraume und Scheuer unter einem Dach waren fur die Landwirtschaft erbaut aber nicht alle wurden dafur genutzt Damit auch landwirtschaftliche Fuhrwerke in die Hauser fahren konnten waren die Hauseingange an der Strassenfront teilweise gross 14 Die Raume des Haues gliedern sich in d Stum Stube Koumer Kammer Dachboden Gwolb Kuchl Stull Stall und Stou d l Stadl Scheuer 15 Gerberei Bearbeiten Hauptartikel Gerberei Volary Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten fruhbarocke Kirche St Katharina erbaut zwischen 1688 und 1690 anstelle eines spatgotischen Vorgangerbaus nach Planen des Baumeisters Giovanni Domenico Canevalle Wallerer Holzhauser im alpenlandischen Stil Volarske domy Kapelle des hl Florian auf dem Friedhof erbaut 1709 6 Friedhof der Opfer des Todesmarsches Stadtmuseum Kalvarienberg mit Kreuzweg nordostlich der Stadt Volarske menhiry der aus elf Steinen bestehende Steinkreis wurde 2007 nordlich von Volary auf der Kuppe U lip angelegt Ursprunglich befanden sich die prahistorischen Menhire auf einer namenlosen Hochebene im Erzgebirge In den 1950er Jahren ging ein Grossteil des aus mehreren Dutzend Steinen bestehenden grossen Rondells im Zuge der grossflachigen Bewirtschaftung der Felder und Wiesen verloren Nachdem der noch erhaltene Kern der Anlage durch den Bau einer Strasse zerstort werden sollte wurden die Menhire nach Volary umgesetzt Den Mittelpunkt des Rondells bildet die Visierstele um die die anderen Steine in zwei sich kreuzenden Pentagrammem angeordnet sind Die Anordnung der Steine entspricht der Sonnenposition zur Sommer und Wintersonnenwende und zu Beltane 16 Kirche St Magdalena in Svata MagdalenaRegelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Seit 1993 finden in Volary regelmassig im August die Volarske Slavnosti dreva Holzfestspiele statt 17 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJakob Veith 1758 1833 bohmischer Textilunternehmer Hans Schreiber 1859 1936 Moorforscher Ehrenburger von Wallern Wenzel Draxler 1861 1942 Ehrenburger von Wallern Direktor Heimatkundler und Eisenbahnpionier Gustav Herglotz 1881 1953 deutscher Mathematiker Kreszenzia Holzl 1893 1958 Politikerin Hans Foschum 1906 1956 Architekt und Oberbaurat der oberosterreichischen Landesbaudirektion Jeanette Baroness Lips von Lipstrill Jeanette Schmid 1924 2005 osterreichische Kunstpfeiferin Alfred Walter 1929 2004 Dirigent und Generalmusikdirektor Leopold Hafner Bildhauer 1930 1930 2015 deutscher Bildhauer Paul Praxl 1935 bayrischer Historiker Archivar und Heimatforscher Gerd Wagner 1942 1997 deutscher DiplomatLiteratur BearbeitenBruno Sitter Wallern Tirol im Bohmerwald Morsak Grafenau 1991 ISBN 3 87553 383 6 Paul Praxl Neubearbeitung Rudolf Kubitschek Valentin Schmidt Wallern und die Wallerer Verlag Heimatkreis Prachatitz Bohmerwaldler Heimatbrief Schwabenverlag Aalen 1972 Roman Kozak Zmizele Cechy Volarsko Paseka 2006 ISBN 80 7185 748 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Volary Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historie mesta In mestovolary cz Abgerufen am 30 April 2020 tschechisch Volarske domy Padagogische Fakultat der Sudbohmischen Universitat in Budweis abgerufen am 28 September 2019 tschechisch typische Wallerer Holzhauser Wolfgang Janka Alois Dicklberger Nicole Eller Wallern tsch Volary pdf 68 kB Universitat Passau 4 Marz 2010 archiviert vom Original am 6 Januar 2017 abgerufen am 30 April 2020 Erlauterungen zum Ortsnamen Martina Schneibergova Roman Kozak beschreibt das verschwundene Volary Wallern In Radio Praha International 21 April 2007 abgerufen am 28 September 2019 zum Buch von Roman Kozak 21 April 2007 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 550671 Volary Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 550671 Obec Volary http www uir cz zsj obec 550671 Obec Volary http www uir cz katastralni uzemi obec 550671 Obec Volary a b c d e f Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Achter Band Prachiner Kreis J G Calve sche Buchhandlung Prag 1840 S 364 365 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Digitalisat auf archive org Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Achter Band Prachiner Kreis J G Calve sche Buchhandlung Prag 1840 S 358 365 Digitalisat a b c Franz K Walter Gustav Kindermann Die Stadt Wallern im Bohmerwald Wie es einmal war Wallern auf Fotos Geraubte Heimat Forderverein Wallern Bohmerwald e V Wiesbaden 2004 ISBN 3 00 013740 8 S 64 worldcat org abgerufen am 7 Marz 2020 a b Michael Rademacher Landkreis Prachatitz tschech Prachatice Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 J Krejsova Kovova stavebnice TRIX vyrabuna ve Volarech In Volarsky zpravodaj September 2011 S 10 PDF abgerufen am 28 September 2019 Tajemny Frantiskov In sankot cz Archivierte Kopie Memento vom 20 Januar 2015 im Internet Archive abgerufen am 28 September 2019 Urteil vom 31 Juli 1969 in der Strafsache gegen Alois Dorr S 206 PDF auf helmbrechtswalk com Partnerska mesta Stadtepartnerschaften auf mestovolary cz tschechisch abgerufen am 28 September 2019 Franz K Walter Gustav Kindermann Die Stadt Wallern im Bohmerwald Wie es einmal war Wallern auf Fotos Geraubte Heimat Forderverein Wallern Bohmerwald e V Wiesbaden 2004 ISBN 3 00 013740 8 S 142 worldcat org abgerufen am 7 Marz 2020 Franz K Walter Gustav Kindermann Die Stadt Wallern im Bohmerwald Wie es einmal war Wallern auf Fotos Geraubte Heimat Forderverein Wallern Bohmerwald e V Wiesbaden 2004 ISBN 3 00 013740 8 S 142 144 worldcat org abgerufen am 7 Marz 2020 Volarske menhiry Jak prisly menhiry do Volar aneb Kterak Volary k menhirum prisly Die Menhire von Wallern Wie die Menhire nach Wallern kamen oder wie Wallern zu den Menhiren kam Archivierte Kopie Memento vom 24 Dezember 2014 im Internet Archive tschechisch abgerufen am 28 September 2019 Slavnosti dreva Holzfestspiele auf mestovolary cz tschechisch abgerufen am 28 September 2019 Stadte und Gemeinden im Okres Prachatice Bezirk Prachatitz Babice Bohumilice Bohunice Borova Lada Bosice Budkov Buk Busanovice Ckyne Drslavice Dub Dvory Horni Vltavice Hracholusky Husinec Chlumany Chroboly Chvalovice Kratusin Kristanov Ktis Kubova Hut Kvilda Laziste Lcovice Lenora Lhenice Lipovice Luzice Mahous Malovice Micovice Nebahovy Nemcice Netolice Nicov Nova Pec Nove Hute Olsovice Pecnov Prachatice Radhostice Stachy Stozec Strazny Strunkovice nad Blanici Svata Mari Sumavske Hostice Tesovice Tvrzice Ujezdec Vacov Vimperk Vitejovice Vlachovo Brezi Volary Vrbice Zablati Zabrdi Zalezly Zbytiny Zdikov Zarovna Zelnava Zernovice Normdaten Geografikum GND 4284743 6 lobid OGND AKS VIAF 149109842 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volary amp oldid 237264752