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Die romische katholische Pfarrkirche St Karl Borromaus kurz als St Karl bezeichnet in Nurnberg Mogeldorf wurde in den Jahren 1926 27 im expressionistischen Stil nach den Planen von Fritz Fuchsenberger errichtet Die Monumentalkirche ist ein Beispiel fur den in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts haufigen Typus der Vorstadtkirche in gemassigt modernen Formen Sie tragt das Patrozinium des heiligen Karl Borromaus Gedenktag 4 November und ist als Baudenkmal mit der Nummer D 5 64 000 1203 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Aussenansicht der Pfarrkirche St Karl Borromaus von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Wurdigung 2 2 Aussenbau 2 3 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Ausmalung 3 3 Bildteppiche 3 4 Orgel 3 5 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit dem Zuzug katholischer Industriearbeiter in den Nurnberger Osten wurde kurz nach dem Ersten Weltkrieg die Grundung einer eigenstandigen Pfarrei im Stadtteil Mogeldorf beschlossen Als Pfarrer wurde 1919 der spatere Erzbischoflich Geistliche Rat Johannes Roth eingesetzt der dieses Amt bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1948 ausubte 1 2 Nachdem bereits seit 1905 eine Notkirche am Thumenberger Weg genutzt wurde kaufte die Gesamtkirchenverwaltung Nurnberg im Jahr 1923 ein Grundstuck im Karree Lindnerstrasse Ostendstrasse Lechnerstrasse und Thusneldastrasse Dort sollten die Pfarrkirche ein Pfarrhaus und ein Schwesternhaus mit Kindergarten erbaut werden In einem Schreiben aus dem Jahr 1926 wird eine Pfarreigrosse von rund 3600 Katholiken angenommen der grosste Teil Industriearbeiter die religios erkaltet der Kirche fern stehen Deshalb wurde viel Wert auf Raume fur die Kinder und Jugenderziehung gelegt 1 2 Zunachst wurde im Jahr 1925 das Pfarrhaus an der Sudwestecke des Grundstucks errichtet Pfarrer Johannes Roth wollte anfangs den beruhmten Wiener Architekten Clemens Holzmeister mit der Planung der Pfarrkirche betrauen Allerdings fiel die Wahl letztendlich auf den bayerischen Architekten Fritz Fuchsenberger der entgegen der Ausschreibung die eine Barockkirche vorsah einen Bau in fruhchristlichen Formen vorschlug Ausschlaggebend fur diese Entscheidung war wohl dass Fuchsenberger bereit war die Plane kostenlos zu erstellen Dies fuhrte zu Beschwerden wegen standeswidrigen Verhaltens beim Baukunstrat der Stadt Nurnberg und beim Bund Deutscher Architekten Zugunsten der Planungen Fuchsenbergers wurde ausserdem von der anfanglichen Idee eines Architektenwettbewerbs Abstand genommen Am 1 Juni 1926 genehmigte der Nurnberger Stadtrat die Bauplane Fuchsenbergers Umgang mit den finanziellen Mitteln blieb wahrend des gesamten Bauvorgangs undurchsichtig 1 2 Am 8 August 1926 als die Grundsteinlegung durch den Bamberger Weihbischof Adam Senger erfolgte standen bereits einige Betonpfeiler Der Bau schritt schnell voran da als Baumaterial Kalksandstein damals als Kunstbackstein aus den nahegelegenen Zapf Werken in Behringersdorf verwendet wurde zur damaligen Zeit ein absolutes Novum Die Steine wurden direkt vom Lastwagen aus vermauert was sich als zeitsparend und kostengunstig erwies So konnte die Kirche bereits am 15 Mai 1927 benediziert werden Die Wahl des Baumaterial Betonpfeiler und Kalksandsteinmauerwerk wurde zur Erbauungszeit vielfach als nicht sakralwurdig bezeichnet erwies sich jedoch langfristig als gute Wahl da sehr widerstandsfahig gegen Umwelteinflusse 1 Neben dem Bau in den Jahren 1926 27 zeichnete Fuchsenberger auch fur die Entwurfe des Hochaltares und aller damit in Verbindung stehenden Metallarbeiten insbesondere fur das Retabel verantwortlich Diese wurden 1927 28 von dem Munchner Silberschmied Alois Wohrle ausgefuhrt Uberdies wurden auch das Gestuhl die Beichtstuhle der Windfang die Wandleuchter und die Pflasterung des Fussbodens nach Fuchsenbergers Zeichnungen ausgefuhrt 1 2 Die Ausstattung des Altarraums finanzierte der Nurnberger Industrielle Robert Pfaller durch eine grosszugige Spende ebenso die Farbfenster in Chorraum und Unterkirche die nach den Entwurfen des Malers Paul Thalheimer angefertigt wurden Dieser schuf auch die zahlreichen Wandmalereien Aus finanziellen Grunden blieben die Seitenaltare zunachst ohne Schmuck bevor 1939 40 aus der Abtei St Walburg in Eichstatt hierfur Bildteppiche erworben wurden Diese waren zum Teil neu zum Teil kamen sie als Zweitverwendung nach St Karl Borromaus Damit war die Ausstattung der Pfarrkirche im Wesentlichen komplett 1 2 Im Zweiten Weltkrieg nahm das Gotteshaus keine grosseren Schaden Lediglich die Glasfenster im Chor wurden zerstort und der Wandbehang hinter dem Altar verbrannte Die Glasfenster wurden 1968 69 durch zeittypische Arbeiten des Kunstmalers Alfons Abel ersetzt auf denen abstrakte Engelsgestalten abgebildet sind Ausserdem wurde 1978 79 in einer Nische an der Westwand ein Mosaik des Kirchenpatrons Karl Borromaus erganzt Der Entwurf stammt von dem Kunstmaler Anton Greiner aus Stegaurach Die im Jahr 1964 von G F Steinmeyer amp Co erbaute Orgel wurde 1983 von dem Nurnberger Orgelbaumeister Volkmar Kratzer auf insgesamt 42 Register verteilt auf drei Manuale und Pedal erweitert In der Unterkirche wurde in den Jahren 1988 89 durch den Nurnberger Architekten Paul Eck ein Raum fur Werktagsgottesdienste und Andachten eingerichtet 1 2 Architektur Bearbeiten nbsp Mosaik des Kirchenpatrons Karl Borromaus in einer Nische an der WestfassadeWurdigung Bearbeiten Die Pfarrkirche St Karl Borromaus reprasentiert den in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts haufigen Typus der Vorstadtkirche in gemassigt modernen Formen Dennoch zahlt St Karl Borromaus unter diesen zu den wenigen Bauten die sowohl den Krieg weitgehend uberstanden haben als auch von Modernisierungsbestrebungen in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts verschont geblieben sind Daher prasentiert sich das Gotteshaus heute in Architektur und Ausstattung als einheitliches Beispiel des spatexpressionistischen Kirchenbaus Im Bau wie in den Wandmalereien Paul Thalheimers findet man an zahlreichen Stelle das zentrale Motiv der spitzen und scharfkantigen Formen wieder St Karl Borromaus weist in Bau und Ausstattung eine starke Ahnlichkeit zu der wenig spater errichteten Pfarrkirche St Bonifaz in Erlangen auf 3 4 Aussenbau Bearbeiten Das basilikale Langhaus wird zur Lindnerstrasse hin von einer westwerkartigen Fassade abgeschlossen Der Portalbereich ist durch drei Rundbogenarkade ausgezeichnet die auf kreuzformigen Pfeilern ruhen Diese fuhren in die Vorhalle und von dort uber drei schwere Bronzeturen mit Lowenkopf Turgriffen und Ziernageln weiter in den Innenraum 5 6 Oberhalb des Portalbereichs ziehen sich vier ausschliesslich horizontal verlaufende Gesimse in gleichmassigem Abstand entlang der Fassade die durch Eckquader aus Haustein gebildete Lisenen besitzt In der mittig angeordneten rundbogigen Mauernische wurde 1978 79 ein Mosaik des Kirchenpatrons Karl Borromaus eingefugt Diese wird von Hausteinen eingerahmt die sich nach oben hin verdichten und eine Spitze bilden Im obersten Geschoss des Westwerks finden sich erneut Arkaden diesmal sind es funf deutlich schmalere Ausserdem zieht sich hier eine Art Dreiecksfries quer uber die gesamte Fassade die von zwei Turmstumpfen mit charakteristischen Eckspornen flankiert wird Auf der Nordseite des Westwerks ist die oktogonale Taufkapelle angebaut die von Eckquadern aus Haustein und einer gedruckten Kuppel akzentuiert wird Auf der Sudseite befindet sich ein Ubergang zum Pfarrhaus 5 6 Das siebenjochige Langhaus ist dreischiffig ausgefuhrt Entlang der Seiten ziehen sich zwei niedrige schmale Seitenschiffe die mit einem Pultdach gedeckt sind und kleine Fensteroffnungen in grosser Hohe besitzen Deutlich breiter und hoher ist das Mittelschiff Es besitzt ein Satteldach welches auch den Chor einbezieht und wird durch hohe schmale Fensteroffnungen in Form eines Obergadens beleuchtet Die schlichte Fassadengestaltung der Langsseiten wird lediglich durch die Fensterrahmungen aus kraftigen Keilsteinen sowie durch die ubereck gestellten Konsolen des Traufgesimses aufgelockert 5 6 Den ostlichen Abschluss bildet die halbrund geschlossene Apsis Auch um die Apsis ziehen sich das Traufgesims mit den dreieckigen Konsolen und die durch Keilsteine betonte Fensterreihe Auf dem Dach befindet sich ausserdem ein kleiner kupferner Glockentrager Unter dem durch mehrere Stufen erhohten Altarraum befand sich fruher die halbrunde Krypta die 1988 zur sogenannten Unterkirche erweitert wurde Diese ist nahezu kreisrund und besitzt daher etwa die doppelte Grosse im Vergleich zur fruheren Krypta Die Apsis wird auf der Nord und Sudseite von zwei zweistockigen Anbauten flankiert der Sakristei und der ehemaligen Mesnerwohnung die heute als Ort fur Versammlungen genutzt wird Beide besitzen Satteldacher und schlichte Stufengiebel die mit Vasen besetzt sind 5 6 Innenraum Bearbeiten Die drei Kirchenschiffe besitzen alle flache Holzdecken die massgeblich zur Raumwirkung beitragen Die machtigen durch Oberzuge zusatzlich gehaltenen Balken des Mittelschiffs ruhen auf gemauerten Konsolen Daruber ist in Langsrichtung eine Verbretterung spitzbogig zwischen die Balken eingespannt Die Decken in den Seitenschiffen bestehen aus roh belassenen Brettern die auf den jeweils zu Dreiergruppen zusammengefassten Balken aufliegen Lediglich das Joch vor dem nordlichen Seitenaltar wird von einem spitzbogigen Tonnengewolbe uberspannt Auch die Apsis ist gewolbt 5 6 Die Arkadenbogen die als Scheidbogen zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen fungieren sind durch doppelte Steinlagen betont und mit dem Beton der Pfeiler verzahnt Die in der Achse der Bogen stehenden Fenster des Obergadens sind schwach spitzbogig ausgebildet ihre spezielle Form erhalten sie jedoch durch die getreppte Leibung und die deutlich uberhohten gezackten Spitzbogen Die Fensteroffnungen in den Seitenschiffen dagegen sind klein und haben die Form eines gestreckten Sechsecks An den runden Chorbogen ist nordlich die Kanzel und sudlich ein Podest gemauert das eine moderne holzgeschnitzte Marienfigur tragt Der Schalldeckel der Kanzel ist ebenso wie der obere Abschluss der Brustung aus Naturstein und tragt die Inschrift SELIG SIND DIE GOTTES WORT HOREN UND BEFOLGEN 5 6 In das Westjoch des Hauptschiffs ist eine geraumige Orgelempore eingezogen die von funf Pfeilern aus gestocktem Beton getragen wird Diese bilden wiederum Arkadenbogen Die Pfeilerkanten setzen sich nach oben hin als Grate fort die die Offnungen mit spitzen Bogen uberwolben so dass die Front in einem ausdrucksstarken Motiv mit stumpfen Winkeln gleichsam gefaltet wird 5 6 Unterhalb des Altarraumes befindet sich die Unterkirche die 1988 nach den Planen des Nurnberger Architekten Paul Eck gestaltet wurde Gegenuber der ehemaligen Krypta ergab sich etwa die Verdopplung der Grundflache und eine behutsame Modernisierung des Raumes der nach wie vor gut in die Gesamtgestaltung von St Karl Borromaus einfugt So wurde beispielsweise der schwierigen Raumkonstellation mit der neu eingezogenen gefalteten Decke begegnet die gleichzeitig die Formensprache des Kirchenbaus aufnimmt In die neuen Wande wurden zwei spitzbogige Nischen mit gestaffelten Leibungen eingelassen in denen sich gefaltete Emailletafeln befinden In der einen Nische ist ein modernes Evangeliar aufgestellt in der anderen wird in einem Schrein eine Reliquie des Kirchenpatrons Karl Borromaus aufbewahrt Die vier Glasfenster auf der Ostseite stammen im Gegensatz zu den Chorfenstern noch aus der Entstehungszeit der Kirche Die Motive Bienen Trauben Ahren und Lilien stammen aus Entwurfen von Paul Thalheimer Die Unterkirche besitzt eine moderne Ausstattung mit einem Altar und Gestuhl aus Holz Der alte Kryptaaltar wurde auf Betonsockeln im Vorraum der Unterkirche platziert 5 7 Ausstattung BearbeitenHochaltar Bearbeiten Der von Fritz Fuchsenberger entworfene Hochaltar besteht aus einem konischen Unterbau mit aufgelegten Metallkreuzen und einer kraftigen Abschlussplatte aus Naturstein Darauf erhebt sich mittig der doppelgeschossige Tabernakel mit reich verzierten Turen die ein Rautenmuster mit farbigen Steinen enthalten Die Kanten sind mit ornamentierten sich durch einen starkeren Gelbton zusatzlich absetzenden Bandern eingefasst In die Tur des unteren Tabernakels sind zwei Emailleplatten mit Darstellungen des letzten Abendmahls und des Jungsten Gerichts eingelassen die von Paul Thalheimer entworfen wurden Die Tur des oberen Tabernakels zieren seitlich Reihen mit Engelsdarstellungen in der Mitte befinden sich die Evangelistensymbole und vier Szenen die sich auf die Eucharistie beziehen die Opferung Isaaks die Mannalese die Kreuzigung Christi und die wundersame Brotvermehrung Vor der Tur steht ein Metallkruzifix mit einem silberfarbenen Gekreuzigten Den oberen Tabernakel kront auf einem gezackten Sockel eine Metallfigur des triumphierenden Christus im Strahlenkranz die von dem Bildhauer Hans Miller geschaffen wurde 8 9 Das Retabel besitzt eine gefaltete Ruckwand die oben in einer Zackenlinie endet Dabei ist hochglanzpoliertes Messingblech auf einen Holzkern appliziert Die das Retabel flankierenden seitlichen Streifen enthalten weitere Emaillebilder von Paul Thalheimer die alle einen Bezug zum Kirchenpatron Karl Borromaus aufweisen Rechts segnet er die Armen er heilt die Kranken ihm erscheint die Gottesmutter Auf der linken Seite beschenkt er die Armen die erste heilige Kommunion des heiligen Aloisius von Gonzaga der die Kommunion uberreichende Karl Borromaus Die Farbauswahl der Emaillebander am Tabernakel und an den Randern des Retabels beschrankt sich auf Rot Grun Blau Gelb und Weiss 8 9 Ausmalung Bearbeiten nbsp Apsisbild Paul Thalheimer 1927Die Ausmalung des Innenraumes wurde nach den Entwurfen von Paul Thalheimer vorgenommen der wahrscheinlich vom Architekten Fuchsenberger vorgeschlagen worden war Thalheimer entwickelte in Abstimmung mit Pfarrer Roth das Konzept die uberwiegend hochformatigen Wandbilder wurden mit Kaseinfarben direkt auf die Kalksandsteinwand aufgetragen Da die Farben die sich auf die Tone Rot Grun Weiss und Gelb beschranken nur sehr dunn aufgetragen wurden verleiht die Steinstruktur den Darstellungen einen besonderen Charakter Lediglich die Heiligenscheine der Pfingstdarstellung sind pastos golden aufgetragen Neben der geringen Auswahl an Farbtonen beschrankte sich Thalheimer auch bei der Formensprache durch Gliederung in scharf abgegrenzte Formen versuchte er beim Betrachter Spannung aufzubauen So bildete er beispielsweise menschliche Gestalten meist stilisiert mit kraftigen Gliedmassen und expressiven Bewegungen ab 10 11 In der Apsis ist die Herabkunft des Heiligen Geistes dargestellt die sogenannte Pfingstdarstellung Der Ansatz des Gewolbes ist mit einem Zackenmuster verziert Davon durch das Fensterband getrennt befindet sich in der Mitte ein Kreuz an dessen Spitze die Taube als Symbol des Heiligen Geistes in der Glorie dargestellt ist Seitlich befinden sich die heilige Maria und die Apostel mit Heiligenschein und Feuerzungen uber den Kopfen Darunter ist teilweise verdeckt durch den Hochaltar der Satz KOMM HEILIGER GEIST UND ERFULLE DIE HERZEN DEINER GLAUBIGEN UND ENTZUNDE IN IHNEN DAS FEUER DEINER LIEBE zu lesen 10 11 An der Ostwand des Altarraums ist uber dem Bogen zur Apsis der segnende Christus begleitet von den Evangelistensymbolen dargestellt Links davon ist Maria mit dem Leichnam ihres Sohnes und der Inschrift HL MUTTER DRUCKE DEINES SOHNES WUNDEN TIEF IN MEINE SEELE EIN zu sehen rechts Maria mit dem Jesuskind und dem Satz MARIA MIT DEM KINDE LIEB UNS ALLEN DEINEN SEGEN GIB Darunter befinden sich auf der linken Seite eine Darstellung der Geisselung Christi und die Inschrift DREIUNDDREIssIG JAHRE LEBEN WOLLTE ER IM FLEISCH UND DANN BOT ER SICH OHNE WIDERSTAND FUR UNS ZUM STERBEN AN auf der rechten Seite eine Darstellung Christi mit zwei Aposteln und der Satz NICHT IHR HABT MICH ERWAHLT SONDERN ICH HABE EUCH ERWAHLT UND SIE VERLIEssEN ALLES WAS SIE HATTEN UND FOLGTEN IHM NACH 10 11 An der Ostwand des Langhaus finden sich weitere Malereien Am Scheitel des runden Chorbogens ist eine Darstellung von Gott Vater zu sehen flankiert von zahlreichen Engels und Heiligenfiguren Entlang des Chorbogens zieht sich der Schriftzug DICH SOLLEN LOBEN DEINE WERKE HERR DICH SOLLEN PREISEN DEINE HEILIGEN An den ubrigen Langhauswanden und der Westwand des Altarraums ist der Kreuzweg dargestellt Durch den Umstand dass jedes dieser Bilder drei Personen und den zugehorigen Stationsnamen z B JESUS WIRD ZUM TOD VERURTEILT umfasst ergibt sich ein gewisses Gleichmass 10 11 Bildteppiche Bearbeiten Ein besonderes Charakteristikum von St Karl Borromaus sind die Bildteppiche die von Schwester Deocara burgerlich Maria Diepold 1892 1968 in der Benediktinerinnenabtei St Walburg in Eichstatt geschaffen wurden Diese wurden um 1930 angefertigt waren aber ursprunglich nicht fur St Karl Borromaus bestimmt Ein Teil der Teppiche wurde im Jahr 1931 in der Christkonigskirche in Munchen ausgestellt 1933 wurden diese zur Feier des heiligen Rochus nach Trier ausgeliehen 1934 schmuckten sie anlasslich des 50 jahrigen Priesterjubilaums von Erzbischof Jakob von Hauck den Domplatz in Bamberg Ein Teil der Teppiche gelangte nach Boulder Colorado der andere befindet sich seit 1939 40 in der Mogeldorfer Kirche Dieser Teil der Teppiche wurden um weitere Werke erganzt die speziell fur die Seitenaltare und die Abgange zur Krypta in St Karl Borromaus geschaffen wurden Diese sind somit um einige Jahre junger als die Teppiche in den Seitenschiffen 12 13 Im nordlichen Seitenschiff ist auf einem Teppich das Gleichnis vom verlorenen Sohn dargestellt Die Geschichte gliedert sich von West nach Ost in folgende acht Episoden Weggang des Sohnes der Sohn in der Fremde der verarmte Sohn verdingt sich an einen Bauern er hutet die Schweine er kehrt zum Vater zuruck Der Vater bereitet ein Fest zur Feier der Ruckkehr vor das Fest mit tanzenden Kindern der Vater holt auch den anderen Bruder zum Fest Auf einem weiteren Teppich werden auf neun Bildern Szenen aus dem Leben Jesu gezeigt die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes die Hochzeit zu Kana die Berufung des Matthaus der wunderbare Fischfang Christus und die Samariterin am Brunnen der Sturm auf dem See Genezareth der Zollner Zachaus die Auferweckung des toten Madchens Maria Magdalena wascht Christus die Fusse Am rechten Teppichrand ist das Zeichen des Klosters Walburg und das Datum MDCCCCXXXIII 1933 zu sehen 12 13 Im sudlichen Seitenschiff befinden sich zwei Teppiche die zusammengenaht und durch das Einfugen zweier Engel mit Weihrauchfassern auf die notige Lange gebracht wurden Die Folge der Bilder von der Passion Christi ist von Ost nach West zu lesen Ganz links befindet sich auf dem Teppich der Text Sie packten Jesus und fuhrten ihn zu Kaiphas Bist Du der Sohn Gottes Du sagst es ich bin es Die Soldaten flochten eine Krone und druckten sie ihm aufs Haupt und fuhrten ihn hinweg Es folgen die Bildmotive die Gefangennahme Christi die Befragung Petri Christus vor Kaiphas die Geisselung Christi die Dornenkronung Christus vor Pontius Pilatus und Christus nimmt das Kreuz Christus tragt das Kreuz und begegnet seiner Mutter Maria Christus fallt unter dem Kreuz und begegnet Veronika Nach dem ersten Engel mit Weihrauchfass folgt der Text Und danach kamen sie an den Ort der genannt wird Kalvaria dort kreuzigten sie ihn und der es gesehen hat legt Zeugnis ab und wahr ist sein Zeugnis und dieser weiss dass er die Wahrheit spricht Die folgenden Bildmotive sind Christus wird seiner Kleider beraubt Christus wird an das Kreuz genagelt der gekreuzigte Christus mit Maria und Johannes unter dem Kreuz Maria Magdalena die den Kreuzesbalken umfasst sowie eine Gruppe von Schwestern des Klosters St Walburg die von der heiligen Walburga der Patronin der Benediktinerinnenabtei dem Herrn empfohlen werden grosses Bild die Kreuzabnahme Christus im Grab betrauert von Engeln Zum Schluss folgt die zweite Darstellung eines Engels mit Weihrauchfass 12 13 Zwei der Teppiche schmucken die Seitenaltare Am linken Seitenaltar ist die Heilige Familie dargestellt am rechten Seitenaltar der heilige Konrad von Parzham Ausserdem wurden zwei Bildteppiche die fruher an den Abgangen zur Krypta angeordnet waren an den Innenwanden der Seitenschiffe aufgehangt Auf dem Teppich im Nordschiff ist dargestellt wie der heilige Karl Borromaus dem heiligen Aloisius die Kommunion reicht im Sudschiff die Pflege eines Pestkranken durch den Kirchenpatron dem ein Diakon assistiert 12 13 Orgel Bearbeiten Die fruhere Orgel der Pfarrkirche St Karl Borromaus wurde im Jahr 1964 von G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen erbaut Sie besass ursprunglich 33 Register auf drei Manualen und Pedal 1983 wurde sie von dem Nurnberger Orgelbauer Volkmar Kratzer auf 42 Register erweitert wodurch sie zu den grossten Instrumenten in den katholischen Kirchen Nurnbergs zahlte 1 14 Sie wurde 2011 12 durch einen Neubau der Firma Orgelbau Goll aus Luzern in der Schweiz ersetzt Dabei wurde technisch einwandfreie Teile des alten Pfeifenmaterials wiederverwendet Auch blieb die Grundkonzeption des Prospekt aus Bergfichtenholz unangetastet Dieser nimmt nach wie vor die charakteristischen Faltungen der Emporenbrustung auf Das Schleifladeninstrument mit mechanischen Spiel und Registertrakturen umfasst insgesamt 24 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Erweiterbarkeit um ein drittes Manual ist gegeben Die Disposition lautet wie folgt 15 16 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 Anm 1 2 Principal 8 Anm 1 3 Rohrflote 8 Anm 1 4 Spitzgambe 8 Anm 2 5 Octave 4 Anm 1 6 Flote 4 7 Octave 2 Anm 1 8 Mixtur IV 1 1 3 9 Trompete 8 Anm 2 II Positiv C g310 Gedackt 8 Anm 1 11 Salicional 8 Anm 1 12 Octave 4 Anm 1 13 Traversflote 4 14 Sesquialtera II 2 2 3 1 3 5 Anm 1 15 Flote 2 16 Mixtur IV 1 Anm 2 17 Spanische Trompete 8 Anm 1 18 Oboe 8 Tremulant Pedal C f119 Principal 16 Anm 1 20 Subbass 16 Anm 1 21 Octave 8 Anm 1 22 Choralbass 4 Anm 1 23 Posaune 16 24 Trompete 8 Koppeln II I I P II PAnmerkungen a b c d e f g h i j k l m n Pfeifenmaterial von der alten Orgel ubernommen a b c Pfeifenmaterial von der alten Orgel ubernommen fur den spateren Einbau vorbereitetGlocken Bearbeiten Das Gelaut von St Karl umfasst vier Glocken mit der Tonfolge e1 g1 a1 c2 die sich nicht wie ublich in den Turmen befinden sondern in dem dazwischenliegenden westwerkartigen Vorbau Alle vier Glocken wurden im Jahr 1955 von Karl Czudnochowsky in Erding gegossen Die Glocken im Einzelnen 17 18 Nr Name Gussjahr Giesser Gewicht kg Durchmesser mm Schlagton1 Christusglocke 1955 Karl Czudnochowsky Erding 922 1240 e12 Marienglocke 550 1043 g13 Karl Borromaus Glocke 360 895 a14 Agnesglocke 221 760 c2Beim Pfarrgottesdienst am Sonntag erklingen ublicherweise zum Zusammenlauten und zum Nachlauten die Glocken 1 2 und 3 jeweils vier Minuten lang 17 Literatur BearbeitenBarbara Schock Werner Nurnberg Mogeldorf Kath Pfarrkirche St Karl Borromaus Kleiner Kunstfuhrer Nr 1991 Schnell amp Steiner Munchen 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Karl Borromaus Nurnberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarrei St Karl BorromausEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Schock Werner S 5f a b c d e f Baugeschichte Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 Schock Werner S 2f Bedeutung der Kirche Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 a b c d e f g h Schock Werner S 6 9 a b c d e f g Kirche St Karl Borromaus Beschreibung Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 Die Krypta Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 a b Schock Werner S 10f a b Der Hochaltar Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 a b c d Schock Werner S 13f a b c d Die Ausmalung Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 a b c d Schock Werner S 14 18 a b c d Die Bildteppiche Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 Orgeldatenbank Bayern online Amt fur Kirchenmusik Erzbistum Bamberg Nurnberg St Karl Borromaus Online auf amt fuer kirchenmusik erzbistum bamberg de abgerufen am 8 Februar 2021 Orgelbau Goll AG Nurnberg Mogeldorf 2012 II 24 Online auf www goll orgel ch abgerufen am 8 Februar 2021 a b Die Glocken in St Karl Borromaus Online auf st karl nuernberg de abgerufen am 28 Oktober 2018 Nurnberg N Die vier Glocken von Sankt Karl Borromaus Turmaufnahme Online auf www youtube com abgerufen am 28 Oktober 2018 49 4571 11 12515 Koordinaten 49 27 25 6 N 11 7 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Karl Borromaus Nurnberg amp oldid 222599966