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Behringersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schwaig bei Nurnberg im Landkreis Nurnberger Land Mittelfranken Bayern BehringersdorfGemeinde Schwaig bei NurnbergKoordinaten 49 29 N 11 12 O 49 481 11 1996 320 Koordinaten 49 28 52 N 11 11 59 OHohe 320 m u NHNEinwohner 3012 25 Mai 1987 1 Eingemeindung 15 Mai 1976Postleitzahl 90571Vorwahl 0911Behringersdorf von Sudosten mit der Turmspitze der evangelischen Kirche und dem Tucherschloss rechts danebenBehringersdorf von Sudosten mit der Turmspitze der evangelischen Kirche und dem Tucherschloss rechts daneben Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baudenkmaler 4 Bodendenkmaler 5 Gewerbe 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Pfarrdorf liegt nordlich des Kernortes an der Bundesstrasse 14 zwischen Nurnberg und Ruckersdorf im Pegnitztal und an der Bahnstrecke Nurnberg Cheb Vom Nurnberger Stadtteil Erlenstegen ist es durch die A 3 mit der Anschlussstelle Behringersdorf und den Sebalder Reichswald getrennt Durch den Ort verlauft der Frankische Marienweg Geschichte Bearbeiten nbsp Behringersdorf um 1759Ein gewisser Berengar von Ruckersdorf errichtete 1243 einen Dienstmannensitz in Behringersdorf Der Ort befand sich im Lehensbesitz der Burggrafen von Nurnberg Durch Heirat wurde der Besitz an die Grafen von Nassau verliehen Diese verausserten 1319 das Dorf an die Nurnberger Patrizierfamilie Schurstab 1514 fiel der Ort an die Patrizierfamilie Tucher Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde am 15 Mai 1976 die damals selbstandige Gemeinde Behringersdorf nach Schwaig eingegliedert 2 Baudenkmaler BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Behringersdorf In Behringersdorf entstanden nacheinander mehrere Herrensitze 3 Die ursprungliche Burg Behringersdorf wurde wohl kurz vor 1243 von dem Ministerialen Berengerus de Rukerstorf erbaut Das sich nach Behringersdorf nennende Ministerialengeschlecht der Peringsdorfer oder Peringsdorffer konnte hier seinen Dienstsitz gehabt haben Die Burg kam mit der Burg Malmsbach als Reichslehen an die Herren von Grundlach und von diesen um 1300 durch Heirat der Margaretha von Grundlach mit Gottfried von Hohenlohe Brauneck an dieses Haus Von dieser ersten Burg wurden angeblich 1717 nordostlich des Schlosshofes Grundmauern ergraben Aus Hohenloher Besitz wurde 1323 26 zumindest ein Gut in Behringersdorf an Burggraf Friedrich IV von Nurnberg verkauft nbsp Alter Sitz Der Grolandsche oder Alte Sitz Schwaiger Strasse 18 26 bei der Kirche wurde wohl noch im 15 Jahrhundert von Anton Tucher an Wolf Groland verkauft dem Jakob Groland folgte Der 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg weitgehend zerstorte kleine Wohnturm verfugte uber mindestens zwei Obergeschosse die jeweils eine untere und obere herrschaftliche Stube aufwiesen Unten wohl im Erdgeschoss war ein Gewolberaum in dem Wein gelagert wurde 1580 wurde er von Philipp Geuder an Christoph Tucher verkauft Die Tucher hatten bereits 1532 das Spitalsitzlein erworben Sie erbauten die umliegenden Okonomiegebaude Der ruinose viergeschossige Turm wurde erst 1660 und dann wieder um 1715 erneuert Der Alte Sitz aus dieser Zeit steht noch im grossen Okonomiehof ein dreigeschossiger kleiner Bau die Nordseite zeigt einen sechseckigen Treppenturm mit Zeltdach Ferner gab es das ebenfalls 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg zugrunde gegangene Spitalsitzlein einen kleinen Herrensitz auf dem Eigen und Zinsrechte des Nurnberger Heilig Geist Spitals lasteten Es soll von den Peringsdorfern an die Familie Tucher gekommen sein Genannt werden der Verkauf des Hieronymus Schurstab an Sebald Deichsler im Jahr 1493 Die Witwe des Sebald Deichsler verkaufte dann 1506 an Wolff Peringsdorfer Die Einraumung des Offnungsrechtes an den Rat der Reichsstadt erfolgte 1517 durch Elisabeth die Witwe des Wolff Peringsdorfer Diese verausserte schliesslich 1532 das Sitzlein an Hans Tucher d J Ausdrucklich wurde beim Waldamt vermerkt dass dieses 1552 abgegangene Herrenhaus recht eng und klein gewesen sei nbsp Tucherschloss Neues Schloss Im Jahre 1715 reichte Christoph Wilhelm von Tucher beim Waldamt Sebaldi eine Baueingabe zur Errichtung einer Winterung fur Gartenpflanzen mit einer Remise unter einem Dach ein Der Neubau wurde genehmigt weil an seiner Stelle eine bereits bestehende Remise bestand die abgebrochen werden sollte Fur 30 Gulden erwarb der Bauherr ein Feuerrecht fur die Aufstellung eines Ofens damit die Winterung temperiert werden konnte Der Eingabeplan wurde nie verwirklicht Der Bauherr sandte weitere Risse nach und wunschte 1717 ein zusatzliches Feuerrecht was aber abgelehnt wurde Schliesslich wurde ruchbar dass in Behringersdorf ein Neubau entstand der mit dem Baugesuch wenig zu tun hatte Tucher hatte mittlerweile nach den Planen und unter der Leitung des Baumeisters Johann Ulrich Mosel mit der Errichtung eines uber 30 Meter langen und etwa 11 Meter breiten Herrenhauses begonnen dessen Weiterbau 1717 vom Waldamt verboten wurde Trotzdem brachte Christoph Wilhelm Tucher den Rohbau noch provisorisch unter Dach Erst nach einem langeren Rechtsstreit wurde 1720 zwar die Fertigstellung des Rohbaus nicht jedoch der Ausbau zum Herrenhaus genehmigt Der Innenausbau wurde erst um 1745 vollendet 4 Zu dem langgestreckten Sandsteinbau mit Walmdach dessen Mitte durch einen Giebelbau betont ist fuhrt von Suden her eine breite Auffahrtsrampe mit Sandsteinbrustungen Zu der Rampe gelangt man uber den tiefer gelegenen Okonomiehof auf den von der Strasse her ein Pfeilerportal fuhrt Den Hof sowie den auf ihm rechter Hand gelegenen Alten Sitz umrahmen auf drei Seiten bewohnte historische Gebaude Diese werden instand gehalten doch macht die an sich reprasentative Gesamtanlage einen unaufgeraumten Eindruck 1790 gehorten zur Tucherschen Herrschaft die zwei Schlosser ein Pfarr und ein Schulhaus funf Guter und zwei weitere Anwesen Heute ist das Gut mit dem Alten Sitz und dem Neuen Schloss im Besitz der Freifrau Hildegard von Schweinichen Tucher die die Gebaude weitgehend vermietet nbsp Evangelisch lutherische Pfarrkirche St Maria MagdalenaDie Evangelisch Lutherische Pfarrkirche St Magdalena war zunachst grundherrschaftliche Eigenkirche der Herren von Behringersdorf und ursprunglich eine Filialkirche von Neunkirchen am Sand Ab 1375 wurde sie von Lauf an der Pegnitz aus verwaltet Ab dem 16 Jahrhundert war sie dann eine selbstandige Pfarrei 1439 liess der Besitzer des Schlosses Erhard Schurstab eine neue Kapelle errichten Die Tucher liessen die Kirche 1719 nach den Planen des Nurnberger Stadtbaumeisters Johann Trost 1639 1700 umbauen und erweitern Bodendenkmaler BearbeitenEin spatbronzezeitliches Keltengrab 500 v Chr befindet sich am Ostufer des Behringersdorfer Sees Siehe auch Liste der Bodendenkmaler in Schwaig bei NurnbergGewerbe BearbeitenBedeutende ortsansassige Unternehmen sind die 1899 gegrundeten uberregional bekannten Kalksandsteinwerke Zapf ortlich die Backsteinfabrik genannt und die Firma Retterspitz 5 Hersteller naturlicher Heilmittel und Pflegeprodukte Personlichkeiten BearbeitenGeorg Friedrich Kordenbusch von Buschenau 1731 1802 Stadtphysicus und Direktor der Sternwarte in NurnbergLiteratur BearbeitenWerner Meyer Wilhelm Schwemmer Landkreis Lauf an der Pegnitz Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken XI R Oldenburg Munchen 1966 DNB 457322500 S 61 75 Eckhardt Pfeiffer Hrsg Nurnberger Land 3 Auflage Karl Pfeiffer s Buchdruckerei und Verlag Hersbruck 1993 ISBN 3 9800386 5 3 Stadtlexikon NurnbergWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Behringersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Behringersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 12 November 2022 Webprasenz der Gemeinde Schwaig Herrensitze im Nurnberger LandEinzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 346 Digitalisat Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 719 Geschichte der Herrenhauser nach Robert Giersch Andreas Schlunk Bertold von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Baugeschichte Neues Schloss Behringersdorf Impressum der Firmenwebseite Abruf am 28 Oktober 2020Gemeindeteile der Gemeinde Schwaig bei Nurnberg Behringersdorf Malmsbach Schwaig Normdaten Geografikum GND 4080322 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Behringersdorf amp oldid 227917269