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Georg Friedrich Kordenbusch seit 1790 Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau 15 August 1731 in Beringersdorf 3 April 1802 in Nurnberg war ein deutscher Mediziner und Astronom Portrat von Georg Friedrich von Kordenbusch von Johann Nussbiegel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schriftstellerisches astronomisches Wirken 2 Mitgliedschaften 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Friedrich Kordenbusch von Buschenau war der Sohn des Geistlichen Friedrich Kordenbusch 1695 7 Marz 1736 der 1735 nach Nurnberg versetzt wurde und dessen Ehefrau Margaretha Regina Tochter des Nurnberger Gastwirts Zacharias Weber Sein Vater war ein Urenkel des aus Munster stammenden Goldschmieds Johann Kordenbusch und hatte zahlreiche Verbindungen zu Nurnberger Kunstlern Sein Bruder war der Fayence und Porzellanmaler Andreas Kordenbusch 25 Marz 1754 1 Er besuchte anfangs die St Lorenzschule und die Spitalschule sowie spater das Aegidien Gymnasium heute Melanchthon Gymnasium 1750 immatrikulierte er sich an der Universitat Altdorf und horte Vorlesungen unter anderem bei Johann Jakob Jantke 1687 1768 Johann Jakob Kirsten 1710 1765 Johann Andreas Michael Nagel Michael Adelbulner und Christian Gottlieb Schwarz in den Fachern Medizin Naturwissenschaften und Philosophie 1753 promovierte er dort und trat anschliessend eine ausgedehnte wissenschaftliche Reise an Er reiste anfangs nach Strassburg und ubte sich dort in Anatomie Chirurgie und weiteren Bereichen der Medizin reiste anschliessend kurzzeitig nach Nurnberg zuruck um dann uber Wurzburg und Frankfurt am Main nach Mainz zu reisen um die in der Nahe gelegenen Gesundheitsbrunnen Schwalbach Wiesbaden und Schlangenbad zu besuchen reiste dann weiter nach Bonn Koln Arnheim Amsterdam und Haarlem und suchte dort die medizinischen Garten der Hospitaler auf und besuchte das Anatomische Theater in Leiden Von Utrecht reiste er weiter nach Nijmegen und kehrte uber Koln Frankfurt am Main und Ansbach wieder nach Nurnberg zuruck Nach seiner Ruckkehr wurde er in das Collegium Medicum aufgenommen und begann als Arzt zu praktizieren 1755 erfolgte seine Ernennung zum Stadtphysicus 1769 ernannte ihn der Nurnberger Rat neben seiner arztlichen Praxis als Nachfolger von Johann Conrad Lohe 1723 1768 zum Professor der Mathematik und Naturlehre am Gymnasium Aegidianum dazu wurde er zum Direktor der von Georg Christoph Eimmart gegrundeten stadtischen Sternwarte ernannt fur deren Wiederaufbau er sich zwar einsetzte allerdings scheiterte dies zunachst an den mangelnden Finanzen der Stadt Nurnberg Nachdem die franzosische Revolutionsarmee Nurnberg 1796 fur 14 Tage besetzte erhob sie finanzielle Forderungen 2 fur die sie auf Befehl des franzosischen Generals Jean Baptiste Jourdan achtzehn Burger als Geiseln nahmen zu diesen gehorte auch Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau der erst am 20 Juli 1797 zuruckkehren konnte nachdem er seine Zeit in Givet nahe der heutigen belgischen Grenze verbracht hatte Als Liebhaber der Malerei fertigte er auch Miniaturen und Pastelle so fertigte er 1775 unter anderem einen Grundriss des Wolckernschen Herrensitzes der als Vorlage fur einen Kupferstich von Joseph Kellner 1749 1814 diente 3 Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau war seit dem 1 Dezember 1762 in erster Ehe mit Apollonia Magdalena 1717 1788 4 Tochter des Nurnberger Kaufmanns Christian Gotz und seit dem 18 November 1788 in zweiter Ehe mit Susanna Regina Barbara 1755 1805 5 eine Tochter des Juristen Christoph Wilhelm Sturmer von Unternesselbach 1721 1789 verheiratet sein Schwager war der Jurist Johann Christoph Sturmer von Unternesselbach 6 Eine Tochter aus der zweiten Ehe verstarb noch vor ihm Er wohnte anfangs in der Nahe der Sebalduskirche und zog 1784 in den Schiessgraben nordostlich der Insel Schutt um bevor er 1793 den Herrensitz Thumenberg erwarb das 1854 in Platnersberg umbenannt wurde an dessen Stelle sich heute das Altersheim Platnersberg befindet Schriftstellerisches astronomisches Wirken Bearbeiten 1769 verfasste er zum damaligen Venusdurchgang seine Schrift Bestimmung der merkwurdigen Durchgange der Venus durch die Sonne dazu ubersetzte er mehrere Schriften von Edme Mentelle 1771 veroffentlichte er eine Neuauflage der Schrift Astronomisches Handbuch von Johann Leonhard Rost hierbei handelte es sich um ein umfassendes Kompendium der theoretischen und praktischen Astronomie das von 1771 bis 1774 in vier Banden erschien Er veroffentlichte 1778 einen Kommentar zur Himmelskarte von Pierre Le Clerc 1706 1780 Seine deutsche Ausgabe des geschichtlichen Abrisses der Astronomie und mathematischen Geographie von Jean Dominique Comte de Cassini bereicherte er mit zahlreichen Noten Gegen 1789 brachte er noch zum Gebrauch der Schuljugend Himmelskarten heraus Mitgliedschaften BearbeitenGeorg Friedrich von Kordenbusch wurde unter der Matrikel Nr 723 am 8 Februar 1770 mit dem akademischen Beinamen Ctesibius II Mitglied der Mathematischen Sektion der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher Leopoldina 7 8 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenBereits 1657 9 hatte die Familie Kordenbusch einen Wappen und Lehensbrief erhalten Auf seinen Wunsch hin wurde das Adelsdiplom am 17 Mai 1790 durch den Kurfursten Karl Theodor mit dem Pradikat von Buschenau erneuert womit er fur seine Verdienste als Arzt und Mathematiker gewurdigt wurde 10 11 Schriften Auswahl BearbeitenDissertatio Inauguralis Medica de polyposiae noxis Altorfii Litteris Johannis Adami Hesselii 1753 Die Bestimmung der denkwurdigen Durchgange der Venus durch die Sonne der Jahre 1761 den 6 Junii und 1769 den 3 Junii welche aus den besten Himmelstafeln nach verschiedenen Rechnungsarten berechnet und wobey zugleich einige Beobachtungen des Durchganges im Jahr 1761 beigefuget worden Raspe Nurnberg 1769 Digitalisat Karte des Kometen von 1769 Physikalische und moralische Untersuchung der Frage ob die Erscheinung der Kometen etwas besonders zu bedeuten habe Nurnberg b Ammermuller 8 1769 Die mathematische Klasse darinnen die Natur Figur Theile Bewegung Laufbahn und die verschiedenen daraus folgende Erscheinungen der Cometen erklart werden Nurnberg Ammermuller 1769 Astronomisches Handbuch Band 1 Nurnberg 1771 Band 2 Band 3 Nurnberg 1773 Band 4 Nurnberg 1774 Berechnung der partialen Mondsfinsterniss 1773 den 30 Sept Abends Aus den Carl Leadbetterischen Himmelstafeln bestimmet mit andern Himmelstafeln verglichen nebst der Proiektion derselbigen Nurnberg Six 1773 Berechnung der zahlreichen Zusammenkunft verschiedener Planeten welche den 7 und 8 May dieses Jahrs des Morgens zu beobachten ist Nurnberg De Launoy 1774 Beschreibung einer Himmelskarte welche vor das Jahr 1780 aus den neuesten Beobachtungen der geschiktesten Akademisten gezeichnet worden Nurnberg Hauff 1778 Edme Mentelle Georg Friedrich Kordenbusch Anfangsgrunde der Weltbeschreibung oder der Astronomie Nurnberg 1788 Edme Mentelle Georg Friedrich Kordenbusch Mit einer Beschreibung der kunstlichen Himmelskugel nebst vielen Aufgaben Nurnberg Weigel 1789 Pater Ignaz Gaston Pardies Himmelskugel in sechs Karten abgebildet zum Gebrauch der Schuljugend um die Astrognosie zu erlernen Nurnberg Weigel u Schneider 1789 Literatur BearbeitenGeorg Friedrich Kordenbusch von Buschenau In Nurnbergisches Gelehrten Lexicon 2 Teil Nurnberg und Altdorf 1756 Georg Friedrich Kordenbusch von Buschau In Clemens Alois Baader Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts Band 2 Teil 1 Augsburg und Leipzig 1825 Siegmund Gunther Kordenbusch von Buschenau und Thumenberg Georg Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 702 Hans Gaab Georg Friedrich Kordenbusch und die Astronomie in Nurnberg in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts in Wolfgang R Dick und Jurgen Harmel Hrsg Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 6 2003 S 40 89 Weblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Georg Friedrich von Kordenbusch bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau In Nurnberger Astronomische Gesellschaft e V Wappen von Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau In Kulturerbe Niedersachsen Einzelnachweise Bearbeiten Germanisches Nationalmuseum Nurnberg Die Handschriften des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg Otto Harrassowitz Verlag 1974 ISBN 978 3 447 02777 9 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Johann Paul Priem Geschichte der Stadt Nurnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit mit einer Ansicht der Stadt vom Jahre 1502 nach Wohlgemuth Zeiser 1875 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Kolorierter Kupferstich mit der Darstellung des Gartens und Herrensitzes der Familie Wolckern an der Pegnitz Stadtbibliothek Nurnberg 1775 abgerufen am 24 Dezember 2019 Manfred H Grieb Nurnberger Kunstlerlexikon Bildende Kunstler Kunsthandwerker Gelehrte Sammler Kulturschaffende und Mazene vom 12 bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Walter de Gruyter 2011 ISBN 978 3 11 091296 8 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Dr jur Christoph Wilhelm Sturmer von Unternesselbach geb 27 Nov 1721 gest 10 Mrz 1789 Familiendaten der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Abgerufen am 24 Dezember 2019 Astronomie in Nurnberg Information zu Johann Christoph Sturmer von Unternesselbach Abgerufen am 24 Dezember 2019 Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 228 archive org Georg Andreas Will Nurnbergisches Gelehrten Lexicon oder Beschreibung aller Nurnbergischen Gelehrten beyderley Geslechtes nach ihrem Leben Verdiensten und Schrifften 1802 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Konrad Tyroff Geschlechts und Wappenbeschreibungen zu dem Tyroffischen neuen adelichen Wappenwerk Im Verlag des Konrad Tyroffischen Wappencomtoirs 1791 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Adelsdiplom in Neue Beytrage zur Geschichte der Stadt Nurnberg Eigner Verlag 1790 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern F Voight 1864 google de abgerufen am 24 Dezember 2019 Normdaten Person GND 11633939X lobid OGND AKS VIAF 49974282 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kordenbusch von Buschenau Georg FriedrichALTERNATIVNAMEN Buschenau und Thumenberg Georg Friedrich Kordenbusch von Thumenberg Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau und Kordenbusch von Burchenau Georg Friedrich Burchenau Georg Friedrich Kordenbusch von Kordenbusch Georg Friederich Kordenbusch Georg Friedrich Kordenbusch G F Kordenbusch Georg Friedrich von Kordenbusch Georgius FridericusKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und AstronomGEBURTSDATUM 15 August 1731GEBURTSORT BeringersdorfSTERBEDATUM 3 April 1802STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau 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