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Der Weinbau im Savoie konzentriert sich uberwiegend auf die franzosischen Departements Savoie und Haute Savoie Kleinere Flachen greifen auf die Departements Ain und Isere uber Im Norden werden die Rebflachen durch den Genfersee franzosisch Lac Leman begrenzt Westlich bildet der Fluss Rhone die naturliche Grenze Einzige Ausnahme dieser westlichen Grenze bildet ein kleines Weinbaugebiet mit dem Namen Bugey Ubersicht der Weinbaugebiete Frankreichs das Weinbaugebiet liegt ostlich unterhalb des Genfersees ca auf halber Hohe des Landes Inhaltsverzeichnis 1 Die Weinbaugebiete 1 1 Bas Chablais 1 1 1 Das Sudufer des Genfersees 1 1 2 Im Tal der Arve 1 2 Das linke Ufer der Rhone das Alpenvorland Savoyens 1 2 1 Montagne du Chat 1 3 Cluse de Chambery 1 4 Combe de Savoie 2 Rebsorten 2 1 Weisse Rebsorten 2 2 Rote Rebsorten 3 Klima 4 Geologie 5 Wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus im Departement Savoie 6 Geschichte 6 1 Die romische Besatzung 6 2 Der wachsende Einfluss der Kloster 6 3 Die Katastrophe des Mont Granier 6 4 Savoyen unter den Herzogen von Savoyen 6 5 Savoyen als 84 Departement Frankreichs 6 6 Die Zeit der Krisen 6 7 Das 20 Jahrhundert 6 8 Die Situation heute 7 Literatur 8 EinzelnachweiseDie Weinbaugebiete BearbeitenIm Jahr 1973 kam es mit der Neudefinition der Herkunftsbezeichnungen Vin de Savoie und Roussette de Savoie zu einer starken Vereinfachung der Struktur Besonders hervorzuhebende Regionen oder Gemeinden erhielten einen Sonderstatus als Cru und durfen seither den Namen des Cru auf dem Etikett der Weinflasche erwahnen Verbunden mit diesem Privileg sind jedoch strengere Vorschriften in Form geringerer Ertrage sowie hoherer Mostgewichte Insgesamt 19 Crus also kleine Subregionen wurden unter den beiden obengenannten regional organisierten Herkunftsbezeichnungen definiert Daneben blieben die kleinen AOC Bezeichnungen Crepy und Seyssel erhalten Gleiches gilt auch fur den im Departement Ain hergestellten Wein Vin du Bugey Wichtige Anbauflachen konzentrieren sich um den Lac du Bourget und die Stadte Aix les Bains und Chambery Den Abschluss im Suden bilden vereinzelte Rebflachen im Tal des Flusses Isere 82 der Weinproduktion entfallen auf das Departement Savoie Die restlichen 18 verteilen sich auf die Departements Haute Savoie 7 Ain 4 und Isere 7 Der Anteil von Weisswein an der Gesamtproduktion liegt nahe bei der 70 Prozent Marke Auf fast 2120 Hektar Rebflache werden jahrlich ca 135 000 Hektoliter Wein hergestellt Der uberwiegende Teil wird lokal verkauft Hierbei spielt der Sommer und vor allem der Wintertourismus eine wichtige Rolle stellt aber aufgrund der ausgepragten Saisonalitat des Absatzes ein Problem fur die Lagerhaltung und Logistik dar Der Export dieser Weine ist nahezu inexistent Bas Chablais Bearbeiten Das Sudufer des Genfersees Bearbeiten Allgemein wird davon ausgegangen dass es bereits zur romischen Zeit einen Weinanbau im Bas Chablais am Sudufer des Sees gab Erste schriftliche Belege finden sich indes erst aus dem Jahr 1334 in den Archiven der Gemeinde Yvoire 1 Ab dem Jahr 1430 finden sich erste Belege dass sich die Rebsorte Gutedel als gut geeignete Rebsorte durchsetzen konnte Die Nahe zum See ist Fluch und Segen zugleich Zum einen dienen die Wassermassen des Sees als Temperaturpuffer und mildern heftige Temperaturschwankungen Zum andern konnen die Schaden bei Nordwind erheblich sein Die Wahrscheinlichkeit von morgendlichem Nebel in Ufernahe ist hoch Die Kalte der winterlichen Nordwinde trifft unmittelbar auf die unter einer dichten Nebeldecke liegenden Rebflachen und kann unter dieser Konstellation zu schweren Frostschaden fuhren Aufgrund dessen haben sich auf Dauer nur die wirklich privilegierten Lagen durchsetzen konnen Das Weinbaugebiet Mareches bei Evian ist beispielsweise ganz verschwunden Einen eigenen Status als AOC geniesst das Weinbaugebiet Crepy Die zugelassenen Rebflachen liegen an den sanften Hangen des 735 m hohen Mont de Boisy und verteilen sich auf die Gemeinden Ballaison Douvaine und Loisin Das Gebiet liegt auf halbem Weg zwischen der Stadt Genf und Thonon les Bains Die westlich und sudwestlich ausgerichteten Weinberge liegen auf einer mittleren Hohe von ca 400 530 m auf einem Molasse Boden aus dem Erdzeitalter des Chattium innerhalb des Oligozan Die Molasse wurde zur Wurmeiszeit mit Moranen uberzogen die durch das Tal der Dranse dorthin transportiert wurden Auf dem Gebiet der Stadt Thonon les Bains liegen Weinflachen die den Sonderstatus als Cru Vin de Savoie Ripaille tragen durfen Das Schloss von Ripaille liegt auf der Halbinsel bei Thonon Graf Amedee VI liess um 1371 hier eine Burg errichten von der heute keine Spur mehr vorhanden ist Um 1434 erbaute an der gleichen Stelle Herzog Amedee VIII ein neues Schloss mit sieben Turmen das heute noch in veranderter Form zu sehen ist Er zog sich mit sechs Rittern in sein Schloss zuruck wo er den Moritzorden einen Ritterorden grundete Mit seiner Wahl zum letzten Gegenpapst im Jahr 1439 ging der Besitz an den Kartauser Orden Die Anlage der Weinflachen um das Schloss gehen auf die Anfangszeit unter Leitung der Kartauser zuruck Heute befinden sich rund um das Schloss ca 22 Hektar Rebflachen die den Sonderstatus Vin de Savoie Ripaille geniessen Die Flachen befinden sich dabei 10 bis 25 m uber dem Niveau der Wasseroberflache auf sandigem Untergrund der von Kies durchsetzt ist Dieser Untergrund wurde vom Fluss Dranse in Form eines Schwemmkegels abgelagert Das Schloss von Ripaille liegt auf der orographisch linken Seite des Flusses Auf der gegenuberliegenden Seite der Dranse liegen die Gemeinden Marin und Publier nbsp Am sudlichen Ufer des Sees erkennt man die Umrisse des halbinselformig ausgebildeten Schwemmkegels der Dranse der Heimat der Weinberge von Ripaille und Marin istDie aus der Rebsorte Gutedel gekelterten Weine werden unter dem Namen Vin de Savoie Marin vermarktet Wahrend nahezu 100 Jahren nahm die Rebflache kontinuierlich ab scheint aber seit 1972 auf niedrigem Niveau stabilisiert zu sein Mit 14 80 Hektar deklarierter Flache sind kaum 50 Prozent der fruheren Flache ubrig geblieben Die trockenen Weine werden leicht perlend ausgebaut und werden mit ihren Aromen von Zitrone und Ananas gerne in ihrer Jugend getrunken Einzelne Winzer bauen jedoch auch lagerfahige Weine aus Als lokale Eigenart findet man noch gelegentlich eine Reberziehungsart die hier Crosse genannt wird Sechs bis zehn Meter lange Stamme aus Kastanienholz werden im Boden verankert und dienen den Reben die rund um den Stamm gepflanzt werden als Rankhilfe Die unten reifenden Reben konnen ca sechs bis neun Tage vor denen die oben am Stamm reifen geerntet werden Ausserdem reifen die sudlich und ostlich ausgerichteten Reben am Stamm fruher Vorteilhaft ist dass die oben hangenden Reben starken Fruhjahrsfrosten entgehen Ausserdem ist das Lesegut weniger von Pilzkrankheiten befallen Nachteilig ist unzureichende Mengenregelung des Ertrags sowie der hohe Arbeitsaufwand da in mehreren Lesegangen geerntet werden muss Der Vin de Savoie Marignan wird auf dem Gebiet der Gemeinde Sciez produziert Den Namen bezieht dieser Cru vom Chateau de la Tour de Marignan das auch dem Ortsteil Marignan seinen Namen gab Die Weinbautradition begann im fruhen 10 Jahrhundert mit der Grundung des Klosters Filly Das Chateau de la Tour Marignan wurde im Jahr 1258 dem Kloster angegliedert und beherbergt heute den altesten Weinkeller Savoyens Unter dem Namen des Crus werden ausschliesslich Weine der Rebsorte Gutedel vermarktet Sie sind ein wenig lieblicher als die Weine der Bezeichnung Crepy und werden leicht schaumend ausgebaut Charakteristisch fur die Weine des Cru Marignan ist der Geschmack nach Feuerstein Im Tal der Arve Bearbeiten In unmittelbarer Nahe der Gemeinde Bonneville wachst an den Hangen des Berges Le Mole ein Wein namens Vin de Savoie Ayze nbsp Der Berg Le Mole im Winter an seinen sudlich ausgerichteten Hangen wachst der Wein Vin de Savoie d AyzeDer Berg Le Mole ist noch Teil des Kalksteingebirges Chablais Bereits im Jahr 1270 bezahlten die Winzer der Region den Zehnten und Franz von Sales berichtet in seinen Werken von einer Pfarrgemeinde Mere l Eglise sur les vignes Im 18 und 19 Jahrhundert also in der Zeit vor der Reblauskatastrophe waren insgesamt 600 Hektar mit Reben bestockt und die Rebflachen erstreckten sich von Chatillon sur Cluses bis Bonne sur Menoge Heute liefern nur noch 30 Hektar in den Gemeinden Ayse Bonneville und Marignier die Grundlage eines Schaumweins oder seltener eines Stillweins Neben der eigenwilligen Rebsorte Savagnin die hier Gringet genannt wird darf dem Grundwein noch maximal 30 der autochthonen Sorte Roussette d Ayze beigemengt werden Beide Sorten sind ausreichend winterfest um in einer Hohe von 600 m u NN zu uberleben Der Schaumwein wird meist in klassischer Flaschengarung hergestellt Der Wein reift dabei mindestens acht Monate auf der Hefe bevor degorgiert also abgeschlammt wird Insbesondere die Sorte Savagnin verleiht dem Schaumwein einen etwas rauen und rustikalen Charakter der durch eine Lagerung verfeinert wird Da diese Rebsorte durch ihre dicke Beerenhaut kaum zu Faulnis neigt kann man die Trauben lange am Stock belassen und in uberreifem Zustand ernten In diesem Fall entsteht unter dem Namen Vin de Savoie Ayze ein seltener Stillwein mit ausgepragtem Honigaroma Das linke Ufer der Rhone das Alpenvorland Savoyens Bearbeiten Zwischen Genf und den beiden Schwestergemeinden Seyssel Haute Savoie und Seyssel Ain reihen sich eine Fulle kleiner Rebflachen Im Vallee des Usses dem Tal des Flusses Usses findet man in idealer Sudausrichtung in Hohen bis zu 500 m einige Rebanlagen Das Tal selbst gehort zu den warmsten im Departement Haute Savoie Es wird vom Usses einem linken Seitenfluss der Rhone in einem etwa 500 m breiten flachen Talboden von Osten nach Westen durchflossen Der Fluss mundet unmittelbar nordlich von Seyssel in die Rhone die Rebflachen liegen ca 10 km nordostlich der Mundung Das Tal ist rund 150 bis 200 m in die umgebenden Plateaus eingetieft Auf einem Untergrund von Molasse aus dem Miozan das von Moranen der Wurmeiszeit uberlagert wurden gedeiht die Rebsorte Altesse hervorragend Wahrend die Flachen von Bassy Challonges Chessenaz Clarafond Arcine Franclens Musieges Usinens und Vanzy als einfacher Roussette de Savoie vermarktet werden geniessen die Anlagen von Chaumont Desingy und Frangy den Sonderstatus Roussette de Savoie Frangy Erwahnt wird das Anbaugebiet bereits in einer Urkunde der Abtei Cluny aus dem Jahr 1036 Bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts waren die Weine in der Gegend Genfs sehr beliebt Im zweiten Buch 1728 1731 seiner Autobiographie Les Confessions zu deutsch Die Bekenntnisse erwahnt der Schriftsteller und Philosoph Jean Jacques Rousseau den Wein von Frangy lobend Nach dem Wegfall des schweizerischen Marktes sowie der nachfolgenden Krisen durch Reblaus und Pilzkrankheiten wurde der Weinbau praktisch ganzlich aufgegeben Erst durch die Sonderstellung innerhalb der Herkunftsbezeichnung Roussette de Savoie konnte der Weinbau wiederbelebt werden Im Tal wachsen auch einige interessante Rotweine der Rebsorte Mondeuse die unter der regionalen Appellation Vin de Savoie vermarktet werden Nordlich des Lac du Bourget liegt zwischen dem See und der Rhone die Region der Chautagne nbsp Das nordliche Ende des Sees lac du Bourget im Bildhintergrund erkennt man den Beginn der ChautagneDer See wird durch den Fluss Leysse entwassert der durch die Chautagne bis zur Rhone fliesst In Hochwasserzeiten wird die Chautagne durch die Rhone uberschwemmt und es kommt zu einem Ruckfluss von der Rhone in den Lac du Bourget der somit als Auffangbecken zur Regulierung der Rhone dient Der Talgrund der Chautagne ist daher Sumpfgebiet und der Weinbau nutzt die ostlich gelegenen Hange am Gros Foug der Teil des Bauges Massivs ist Die Rebflachen liegen dabei auf einer Hohe von 250 bis 500 m u NN rund um die Gemeinden Chindrieux Ruffieux Serriere und Motz Die Chautagne ist fur mildes nahezu frostfreies Klima bekannt In bevorzugten Lagen konnten Jahresmitteltemperaturen von nahezu 20 C gemessen werden Schriftlich ist der Weinbau der Region bereits im 10 Jahrhundert bekannt Ab dem 14 Jahrhundert entstand ein schwunghafter Handel bis in die Region des nahegelegenen Genfs Der Wein gehorte zu den bevorzugten am Hof der Herzoge von Savoyen sowie spater am Hof der Konige von Sardinien Der damalige Wein ist jedoch nicht vergleichbar mit dem heute bekannten Vin de Savoie Chautagne Im 1973 anerkannten Cru spielt die Rebsorte Gamay eine wichtige Rolle Diese Rebsorte fand jedoch spat den Weg nach Savoyen und spielt erst seit den spaten 1960er Jahren eine wichtige Rolle Heute stellt der Gamay in der Chautagne fast 45 Prozent der bestockten Flache Montagne du Chat Bearbeiten Weiter sudlich an den Hangen rund um den Lac du Bourget bis zum Val du Bourget nordlich von Chambery gibt es keine Flachen mit Sonderstatus Der ehemalige Cru Charpignat fiel der zunehmenden Urbanisation fast ganzlich zum Opfer In dieser Region wird vereinzelt noch klassischer roter sowie weisser Vin de Savoie sowie Vin de Pays d Allobrogie in der Nahe von Brison Saint Innocent angebaut Anders stellt sich die Situation an den westlichen Hangen der Massive des Montagne du Chat des Epine und des Charvaz zwischen See und Rhone dar Obwohl die 1150 m hohe Bergkette als Barriere zwischen der Rhone mit den Weinbergen sowie dem See fungiert ist der klimatische Einfluss des Sees noch mildernd spurbar Die Flachen des Montagne du Chat sind im Wesentlichen die naturliche Verlangerung des Weinbaugebiets Vin du Bugey auf der anderen Seite der Rhone und werden daher auch Petit bugey genannt Bekannt ist das Gebiet durch die drei Crus Marestel Jongieux und Monthoux die grosstenteils dem Roussette de Savoie zugeordnet sind Die Weinberge befinden sich je nach Anbaulage auf 250 560 m u NN nbsp Der Montagne de Chat bei Lucey im Bildvordergrund die RhoneDer Cru Vin de Savoie Jongieux ist uber die Flachen in den Gemeinden Billieme Jongieux Lucey Saint Jean de Chevelu und Yenne definiert und existiert erst seit 1989 Dies erklart vermutlich auch dass der Jongieux Wein vergleichsweise unbekannt ist obwohl 5 des Rotweins von Savoyen von hier kommt Ahnlich wie in der Chautagne uberwiegt mittlerweile die Rebsorte Gamay Im Jahr 1973 wurde der Cru Roussette de Savoie Marestel definiert Die zugelassenen Rebflachen befinden sich in den Gemeinden Jongieux und Lucey und uberschneidet sich somit teilweise mit dem obengenannten Vin de Savoie Jongieux Namensgebend fur diesen Wein ist die Familie Mareste die bis zur Franzosischen Revolution von Lucey aus das Gebiet beherrschte Die Rebflachen befinden sich oberhalb der Ortschaften in Steillagen Steillagenweinbau Der Boden liegt auf einem Kalksteinsockel des Erdzeitalters Kimmeridgium Durch den wachsenden Erfolg des Weissweins werden mangels nutzbarer Landwirtschaftsflachen weitere Terrassen angelegt und Flachen mittels Bohrhammer gebrochen Die produzierte Weinmenge liegt bei uber 1000 hl Nur wenige Kilometer weiter sudlich liegt der Cru Roussette de Savoie Monthoux Lediglich die Steillage oberhalb der Gemeinde Saint Jean de Chevelu geniesst diesen Status Durch die starke geographische Einschrankung der Herkunftsbezeichnung ist die erzeugte Weinmenge mit ca 110 hl dies entspricht ca 15 000 Flaschen extrem gering sodass der Vermarktungswert des Crus fragwurdig erscheint Die Gesetzgebung ist umso weniger verstandlich als der Charakter der Weine von Marestel und Monthoux fast identisch ist Cluse de Chambery Bearbeiten Zwischen der Stadt Chambery und dem Tal der Isere liegt zwischen den Kalksteinmassiven Chartreuse und Bauges in der Verlangerung des Lac du Bourget das breite Tal Cluse de Chambery Dieses Tal wurde wahrend der Eiszeiten durch Gletscher ausgehobelt nbsp Weinflachen bei Saint Baldolph im Hintergrund erkennt man den Mont Granier dessen Bergrutsch des Jahres 1248 so bestimmend fur die Region warEs ist die Heimat der Rebsorten Mondeuse und Jacquere und liefert mehr als 50 Prozent des Weins aus Savoyen Wahrend der uberwiegende Teil des Bodenuntergrunds aus dem Erdzeitalter des jungeren Oberjura stammt liegen die Weinberge des nordostlichen Tals auf Boden des Callovium und des Oxfordium Auf der gegenuberliegenden Seite schmiegen sich die Flachen an das Massiv Chartreuse und die Boden dieses Teils stammen aus dem Kimmeridgium Die Geschichte des Weinbaus des Crus Roussette de Savoie Monterminod ist lang Bereits im 11 Jahrhundert gingen die bekannten Rebflachen die heute an der Grenze der Agglomeration von Chambery liegen als Schenkung an das Kloster Cluny Als Mons Ermenaldi wurde er bereits von Berold Vater von Humbert I Savoyen erwahnt und im Jahr 1042 vermachte Aymon de Pierreforte die Flachen dem Abt Odilo von Cluny Heute gehoren die Weinberge weitestgehend dem Chateau de Monterminod in Saint Alban Leysse das insgesamt 9 Hektar Rebflache in der Nahe des Weilers Montlevin am Berg Nivolet bewirtschaftet Das Weingut gehort seit dem Jahr 2002 dem Weinbauunternehmen Maison Perrier et Fils Die maximale Ausdehnung der anerkannten Flachen auf einem Boden des Berriasium liegt bei 12 Hektar aber einer Vergrosserung der Flachen steht die zunehmende Urbanisation bei Chambery entgegen Aufgrund der hohen Anforderungen werden jahrlich kaum mehr als 2 5 3 Hektar diesem Wein der Rebsorte Altesse gewidmet Weiter sudlich aber noch auf der Seite des Massivs Bauges also auf der linken Seite der Autoroute A43 von Chambery kommend liegen die Flachen des Cru Vin de Savoie Saint Jeoire Prieure Die 21 Hektar liegen auf einem Boden aus dem Oxfordium und in dieser sudlich ausgerichteten Hanglage wachsen sowohl die rote Rebsorte Mondeuse aber auch die weissen Sorten Jacquere und Altesse Die Resultate beider Weine rot und weiss sind meist zuverlassig gut Noch weiter sudlich werden die Rebhange immer grosser Unter dem NamenVin de Savoie Chignin entsteht auf dem Gebiet der Gemeinde Chignin auf einer Hohe von 300 bis 400 m u NN eine Fulle von Rot und Weissweinen Im oberen Bereich der sudlich bis sudwestlich ausgerichteten Hange wachst die Rebsorte Jacquere die allein in dieser Appellation mit Sonderstatus mit fast 110 Hektar vertreten ist Weiter unten am Hang gedeihen in geringerem Umfang die roten Rebsorten Gamay Spatburgunder und Mondeuse die sowohl in Rot als auch Rosewein eingehen Der Anteil der roten Sorten beschrankt sich jedoch auf max 10 Prozent der Gesamtflache des Crus von Chignin Oben an den Hangen von Chignin gedeiht nicht nur die als Massentrager verschriene Sorte Jacquere sondern die aus dem Rhonetal bekannte Sorte Roussanne Diese Rebsorte wird in Savoyen Bergeron genannt und erhielt unter dem Namen Vin de Savoie Chignin Bergeron einen Sonderstatus Die Flachen konnen dabei auf die angrenzenden Gemeinden Francin und Montmelian ubergreifen Die goldgelben Weine mit einer Fulle von Aromen wie zum Beispiel Zitrone Mango und Quitten geniessen einen hervorragenden Ruf Beste Exemplare konnen mit den hervorragenden Weissweinen der nordlichen Rhone konkurrieren Jahrlich werden fast 3000 hl Wein unter dieser Bezeichnung abgefullt nbsp Das als Fondue savoyarde bekannte Kasefondue wird gerne mit einem Wein des Crus Apremont begleitetAuf der gegenuberliegenden Seite des Tals liegt mit dem Vin de Savoie Apremont der bedeutendste Cru der gesamten Weinbauregion Savoie Nahezu 28 Prozent der Weissweine Savoyens kommen von hier Zugelassene Rebflachen liegen zum einen in der namensgebenden Gemeinde Apremont aber auch in Les Marches und Saint Baldoph Die Herkunftsbezeichnung ist ganz der Rebsorte Jacquere gewidmet Ziel der Weinmacher ist es den Wein moglichst frisch zu erhalten Nach der Garung wird der Wein moglichst lange auf der Hefe belassen so dass er nach der Flaschenabfullung jung getrunken noch leicht perlt Vor Ort wird der Apremont gerne zum Fondue savoyarde gereicht Obwohl es sich aufgrund der produzierten Menge von fast 26 000 hl um den bekanntesten Wein Savoyens handelt stellt er sicherlich nicht die qualitative Spitze der Region dar Im Umfeld von Apremont kam es im Jahr 1248 zum Bergrutsch des Mont Granier siehe hierzu auch den Geschichtsteil Bei diesem Erdrutsch wurden fast zwolf Quadratkilometer Land verwustet und etliche Weiler verschuttet Wahrend nahezu 500 Jahren lag dieses Abymes genannte Gebiet vollig brach Ab dem 18 Jahrhundert begannen die Bauern auf dem kargen Gelande mit dem Weinbau Neben dem Cru Vin de Savoie Apremont ist die Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie Abymes die zweitwichtigste in der Cluse de Chambery In Teilen der Gemeinden Apremont Les Marches Chapareillan und Myans wird wie im Falle des Apremont die Sorte Jacquere angebaut Die Sonderstellung erfolgte lediglich aus dem Gesichtspunkt eines verschiedenartigen Terroirs Combe de Savoie Bearbeiten Der Gresivaudan Vallee du Gresivaudan befindet sich vor allem im Departement Isere es ist ein Tal der franzosischen Alpen und umfasst einen Teil des Unterlaufs des Flusses Isere nbsp Panorama des Gresivaudan von Sept Laux aus gesehen links liegt Grenoble in der Mitte Le Touvet rechts das Departement SavoieUblicherweise bezeichnet man als Gresivaudan die Schwemmlandebene der Isere zwischen Grenoble und der Mundung des Arc Das als Combe Savoie bekannte Gebiet liegt zwischen Montmelian am Kreuzungspunkt mit der Cluse de Chambery bis ca 6 km vor Albertville Unmittelbar neben dem Weinbaugebiet Vin de Savoie Chignin das noch in der Cluse de Chambery liegt schliesst die Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie Montmelian an Auf die Gemeinden Francin und Montmelian verteilt liegen die Rebflachen in guter sudostlicher Ausrichtung in den hohergelegenen Steillagen der Gemeinden Die tiefergelegenen Parzellen wurden bereits Opfer der zunehmenden Bebauung des Gebiets Wichtigste Rebsorte ist die weisse Jacquere aber beflugelt durch den Erfolg der Sorte Roussanne im nahegelegenen Gebiet des Vin de Savoie Chignin Bergeron siehe Cluse de Chambery versucht man sich vermehrt an dieser Sorte der Rhone Die Nachbargemeinde von Montmelian Arbin beheimatet fast 30 Hektar des Crus Vin de Savoie Arbin Trotz der geographischen Nahe ist der Weintypus ganzlich verschieden Die schwarzen Boden des hier aufgeschlossenen Oxfordium begunstigen den Anbau der roten Sorte Mondeuse Fast 2000 Hektoliter des lagerfahigen Weins werden jahrlich erzeugt und sind ein beredtes Beispiel des Einflusses der Geologie auf den Typus des Weines Die Insellage dieses Typus wird noch dadurch verstarkt als nur unweit weiter nordostlich bei Cruet wieder der Weisswein dominiert In der Gemeinde Cruet sind insgesamt 70 Hektar zum Anbau des Crus Vin de Savoie Cruet zugelassen Angebaut wird aber tatsachlich deutlich weniger so dass im Schnitt 1500 Hektoliter Wein der weissen Rebsorten Chardonnay Jacquere und Altesse sowie der roten Gamay und Mondeuse erzeugt werden Nur unweit von Cruet liegt die Gemeinde Saint Jean de la Porte Nur langsam fasst der Weinbau hier wieder Fuss Zurzeit werden bei steigender Tendenz 1200 Hektoliter eines Rotweins von der Rebsorte Mondeuse erzeugt der den Namen Vin de Savoie Saint Jean de la Porte tragt nbsp Bei Cruet dominieren die Rebsorten Chardonnay Jacquere und Altesse nbsp Rebflachen bei Montmelian nbsp Das Weinbaugebiet Savoie bei ChigninRebsorten BearbeitenIm Vergleich zur Grosse des Weinbaugebiets ist die Sortenvielfalt der angebauten Rebsorten hoch Der Sortenmix ist das Resultat einer Vermischung von Einflussen der Rhone und des Jura sowie alpenspezifischer Bedingungen Mit nahezu 70 Prozent der Rebflache uberwiegen die weissen Sorten Ganzlich verschwunden sind die in Frankreich verbotenen Hybridreben Noah Othello Clinton Jacquez Isabella und Herbemont Weisse Rebsorten Bearbeiten Bedeutendste Sorte Savoyens ist die Rebsorte Jacquere Mit fast 1 000 Hektar bestockter Rebflache die sich fast ausschliesslich im Departement Savoie befindet bedeckt sie nahezu die Halfte der Gesamtflache des Anbaugebiets Insbesondere in den Weinbergen der Cluse de Chambery und der Combe de Savoie stellt sie die Lebensgrundlage der Winzer dar In tiefgrundigen fruchtbaren Boden ist ihr Ertrag ohne entsprechende rigorose Reberziehung sehr hoch Unter diesen Bedingungen erbringt sie als Massentrager schwachduftige trockene Weissweine Andererseits steht die Sorte im Ruf die unterschiedlichen Standortbedingungen Terroir einem Schwamm gleichkommend aufzusaugen und den Weinen einen jeweils eigenen Charakter zu verleihen So ist ein Vergleich der weissen Weine der Crus Vin de Vavoie Abymes sowie Vin de Savoie Chignin lohnend Beide Gewachse liegen innerhalb der Cluse de Chambery kaum 2 km voneinander entfernt Die Weine von Chignin sind leicht und aromatisch Die auf der gegenuberliegenden Seite des Tals angebauten Reben ergeben hingegen wuchtigere aber weniger aromatische Weine Wachsender Erfolg kennt die Rebsorte Altesse die im Savoie Roussette genannt wird Im Savoie wird die Sorte ihrer leicht rostrotlichen Farbe wegen Roussette genannt franz Roux Der Name Altesse wortlich Hoheit beschreibt jedoch treffender ihre Qualitat als Lieferant interessanter und guter Weissweine Ihr Wein ist ahnlich dem ungarischen Furmint von einem feinen fast exotischen Duft gekennzeichnet Auch in der ampelographischen Beschreibung erkennt Pierre Galet eine grosse Ahnlichkeit zwischen den beiden Sorten Wegen ihrer Qualitat erhielt die Sorte eigene Herkunftsbezeichnungen Die Appellation Roussette de Savoie kennt mit ihren Subregionen Marestel Monterminod Monthoux und Frangy die geeignetsten Lagen fur diese Sorte Aber auch in den Appellationen Roussette de Seyssel und Roussette du Bugey uberzeugen die Weine Einziger Wermutstropfen dieser Rebsorte ist ihre Anfalligkeit fur Frost und Grauschimmelfaule Diese Anfalligkeit fuhrt zu unregelmassigen Ertragen dieser ohnehin schon schwach tragenden und spatreifenden Sorte Ende der 1990er Jahre betrug die bestockte Rebflache im Departement Savoie 156 Hektar im Haute Savoie 31 ha und im Departement Ain 105 ha Die Rebsorte Chardonnay kennt man seit den spaten 1950er Jahren in Savoyen Erst seit dem Ende der 1990er Jahre versucht man den Charakter der international bekannten Sorte des Burgunds auch separat ausgebaut herauszuarbeiten Ursprunglich sollte sie jedoch als Verschnittpartner zur Sorte Jacquere dem Wein mehr Aroma und Finesse verleihen Dies gelang jedoch selten 2 Seit dem Weinjahrgang 2000 geht ihre Bedeutung auch als Verschnittpartner fur die Roussette Traube zuruck Im Weisswein Roussette de Savoie konnte der Anteil des Chardonnay immerhin 50 Prozent betragen Erfolgreicher und besser gedeiht die Rebsorte im Departement Ain wo sie in den Weinen des Bugey die verbreitetste weisse Sorte ist Ende der 1990er Jahre betrug die bestockte Rebflache im Departement Savoie 98 Hektar im Haute Savoie 7 ha und im Departement Ain 183 ha nbsp Die Rebsorte Gutedel spielt insbesondere in der Nahe des Genfersees eine grosse RolleDer Gutedel hier Chasselas genannt gedeiht nachweislich seit dem 13 Jahrhundert an den Ufern des Genfersees Die in der Schweiz als Fendant bekannte Sorte ergibt leichte Weissweine mit einem sehr zarten Aroma Neben der Herkunftsbezeichnung Crepy die ausschliesslich dem Gutedel gewidmet ist findet sie Eingang in den drei Crus Ripaille Marin und Marignan die alle als Unterregion des Vin de Savoie definiert sind Roussanne erhielt ihren Namen ahnlich wie die Sorte Roussette vermutlich wegen ihrer rostroten Farbe die die Beeren bei Vollreife zeigen Die Weine verfugen uber eine kraftige Saure und ein lang anhaltendes Aroma Ahnlich wie bei der Sorte Roussette sind jedoch die Ertrage schwach und unregelmassig Im Savoie wird die Sorte haufig Bergeron genannt und liefert das Grundmaterial des Crus Vin de Savoie Chignin Die lagerfahigen Weine sind fein und aromatisch Ende der 1990er Jahre betrug die bestockte Rebflache im Departement Savoie fast 50 Hektar Die Sorte Molette erbringt neutrale Weine mit einer sehr kraftigen nahezu stahligen Saure Sie wird daher zur Erzeugung von Grundweinen fur die Schaumweine von Seyssel eingesetzt Das Aroma dieses Schaumweins wird dabei von der Rebsorte Roussette beigesteuert Unter dem Namen Gringet gedeiht in der Nahe der Gemeinde Ayse die Rebsorte Savagnin die ihr Hauptverbreitungsgebiet im Jura hat Zusammen mit den Grundweinen von Altesse und Roussette d Ayze entsteht ein Schaumwein mit dem Namen Vin de Savoie d Ayze Die Schaumweine verfugen uber ein ausgesprochen kraftiges Sauregerust Daneben findet man in sehr bescheidenem Umfang die Rebsorten Aligote Mondeuse Blanche Grauburgunder hier Pinot gris genannt Verdesse Gouais Blanc Fruhroter Veltliner Bia Blanc Bourboulenc Clairette Blanche Marsanne und Gros Meslier Kleine Restbestande der Hybridreben Seyval Blanc und Rayon d Or finden noch Eingang in minderwertigen Tafelweinen der Region Rote Rebsorten Bearbeiten Obwohl der Gamay erst spat den Weg vom nordlichen Rhonetal ins Savoie antrat ist er seit den 1970er Jahren die meistverbreitete rote Rebsorte Folgerichtig gehort er in der regionalen Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie zu den Leitsorten der Rot und Roseweine Trotz seiner weiten Verbreitung gehort die Beaujolais Sorte nicht zu den typischen Vertretern der alpinen Rebsorten und findet folgerichtig nur in der nordlich des Lac du Bourget gelegenen Gebiet der Chautagne die idealen Standortbedingungen Die typischste der roten Rebsorten ist die Mondeuse Sie war die Hauptsorte der Region ehe die Reblaus nahezu den gesamten Weinbau zerstorte Die nachfolgende Konzentration auf die ihr wirklich zusagenden kargen Boden fuhrte jedoch in den letzten 15 Jahren Stand 2008 zu einer Renaissance der Mondeuse Sie liefert tiefrote Weine mit einem kraftigen Geschmack die an italienische Spitzengewachse des Nordens erinnern Obwohl es haufig zu einer Verwechslung mit der als Refosco nostrano bekannten Rebsorte Terrano aus dem Friaul kommt sind beide Rebsorten laut Pierre Galet allenfalls miteinander verwandt jedoch nicht identisch Eine Verwandtschaft ware durch die engen Beziehungen Savoyens mit Norditalien durchaus denkbar Versuche mit dem Ausbau in kleinen Eichenfassern siehe auch den Artikel Barrique sind vielversprechend da der Wein seinen kraftigen Biss und seine pfeffrige Note etwas verliert Dritte Leitsorte der Region ist der Spatburgunder Pinot noir der ahnlich wie der Gamay erst spat in die Region kam und zum Teil erst seit den 1980er Jahren in nennenswertem Umfang angebaut wird Insbesondere in der Cluse de Chambery der Talfurche bei Chambery entstehen ansprechende Rotweine und lassen somit eine weitere Ausdehnung der Rebflache mit Pinot noir erwarten Neben den drei Leitsorten werden noch die autochthonen Sorten Persan und Etraire de la Dui angebaut die beide ahnliche Weine wie die Sorte Mondeuse erbringen konnen aber kritischer im Anbau sind Kleinere Versuchsanbauten mit den Cabernet Sorten Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon verlaufen noch nicht zufriedenstellend Die noch Ende der 1960er Jahre sehr populare Sorte Douce Noire Grise ist wegen ihrer schwachen Ertrage nahezu vollstandig verschwunden Ein Schattendasein fuhren die Sorten Poulsard Merlot Durif Aramon Servanin Hibou Noir sowie die Farbertrauben Gamay de Bouze Gamay de Chaudenay und Gamay Freaux Die Hybridreben Plantet Chambourcin Landal Noir Grand Noir de la Calmette Alicante Bouschet Marechal Foch Florental Chancellor Baco Noir Roi des Noirs Rosette Seinoir Oberlin Noir und Villard Noir dienen nur noch in klimatisch ungunstigen Lagen dem Hausgebrauch oder gehen in minderwertige Tafelweine Vin de table Klima BearbeitenEin Grossteil der Region ist zu gebirgig um dort Weinbau zu betreiben Nach Mortillet 3 sinkt die Jahresdurchschnittstemperatur in der Region je 116 Hohenmeter um 1 C Oberhalb von 600 m liegt die Temperaturdifferenz bei 1 C je 247 m Hohendifferenz Durchschnittstemp Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez JahrAlbertville 340 m 0 7 C 2 6 C 6 9 C 10 6 C 14 6 C 18 2 C 20 1 C 19 4 C 16 2 C 11 1 C 5 8 C 2 2 C 10 7 CAnnecy 448 m 0 6 C 1 2 C 5 3 C 9 0 C 13 2 C 14 6 C 19 0 C 18 0 C 15 1 C 9 7 C 4 9 C 0 9 C 9 4 CBourg Saint Maurice 841 m 1 1 C 0 1 C 3 0 C 7 2 C 11 0 C 15 2 C 18 0 C 17 0 C 14 3 C 9 0 C 4 0 C 0 3 C 8 1 CSelbst in Tallagen sind Tage mit Frost haufig und selbst in der Nahe der Stadt Chambery kommt man auf fast 100 Tage im Jahr in der das Thermometer zeitweise unter die 0 C Marke sinkt An diesen Umstand sind die lokalen Rebsorten bestens angepasst In besonders geschutzten Lagen in der Nahe grosser Gewasser ist der Einfluss mediterranen Klimas jedoch bereits spurbar Am Ufer des Lac du Bourget sowie in der Chautagne im Norden des Sees gedeihen Mandel Aprikosen und Olivenbaume Je hoher die Rebflache liegt umso wichtiger ist eine sudliche Ausrichtung in Steillage Auf diese Weise kann die Sonneneinstrahlung optimal genutzt werden und Kaltluft kann in tiefer gelegene Flachen abfliessen Im Mittel scheint die Sonne nahezu 1870 Stunden im Jahr Aufgrund fruhzeitiger Schattenbildung zu den Morgen und Abendstunden kann dieser Wert fur den Weinbau auf fast 2000 Stunden Jahr korrigiert werden In Frankreich reiht sich das Gebiet in das Mittelfeld ein da dort die Sonnenscheindauer je nach Lage zwischen 1600 und 2800 Stunden liegt Gemass der Klimaklassifikation nach Albert Julius Winkler und Maynard A Amerine kommt der Ort Chindrieux im 30 jahrigen Mittel auf eine Warmesumme von 1373 3 C Zur Ermittlung dieser Summe werden die Tagesmitteltemperaturen aller Tage zwischen Anfang April und Ende September addiert sofern der Mittelwert des Tages grosser oder gleich 10 C ist Nach Resultaten der Amerikaner Winkler amp Amerine ist Weinbau nur dann gewerblich moglich wenn die Warmesumme mindestens 1000 C betragt und die Jahresmitteltemperatur bei 10 C liegt Mit dem Wert von 1373 3 C sind die Bedingungen in Chindrieux am nordlichen Ufer des Lac du Bourget deutlich gunstiger als die in Epernay in der Champagne 1170 oder in Colmar im Weinbaugebiet Elsass 1113 3 In der deutschen Stadt Geisenheim am 50 Breitengrad betragt der Wert im langjahrigen Mittel ca 1040 C 4 Die Region gehort zu den niederschlagsreichsten in Frankreich Die jahrliche Niederschlagsmenge nimmt von Suden nach Norden zu sodass die Gebiete im nordlich gelegenen Departement Haute Savoie nach dem Departement Jura die grossten Niederschlagsmengen erhalten Wahrend die Menge in den dem Weinbau vorbehaltenen Gegenden bei ca 1000 bis 1200 mm Jahr liegt steigt sie im Hochgebirge auf uber 2000 mm Jahr sofern die Stelle im Luv der Bergketten liegt Niederschlagsmenge Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez JahrAlbertville 340 m 84 mm 83 mm 102 mm 92 mm 82 mm 90 mm 90 mm 103 mm 95 mm 117 mm 105 mm 118 mm 1161 mmAnnecy 448 m 67 mm 72 mm 111 mm 111 mm 122 mm 114 mm 103 mm 124 mm 113 mm 141 mm 119 mm 116 mm 1313 mmBourg Saint Maurice 841 m 58 mm 61 mm 86 mm 94 mm 81 mm 84 mm 84 mm 93 mm 72 mm 107 mm 74 mm 89 mm 983 mmDie Feuchtigkeit wird meist mit den vorherrschenden Winden aus sud westlicher Richtung in die Gegend gebracht Dieser Wind heisst im Savoie Traverse Um sich vor dem ebenfalls haufig wehenden kalten Nordwind dem Bise zu schutzen liegen die meisten der Rebflachen an sudlich ausgerichteten Hangen Im Fruhjahr kann der Wind Bise fur den Weinbau verheerende Froste bringen Im Herbst bringen feuchtwarme Sudwinde haufig Gewitter Geologie Bearbeiten nbsp Eine Ubersicht der franzosischen Westalpen die Weinbauflachen formieren sich um die Voralpengebirge von Chablais Bauges und Chartreuse die Teil der franzosischen Kalkalpen sindDer Gresivaudan markiert die Grenze zwischen den franzosischen Voralpen die uberwiegend aus Kalkmassiven bestehen Bauges Chartreuse und Vercors und den tatsachlichen Alpen die vorwiegend aus Granit und metamorphen Gesteinen bestehen Vanoise Massiv Belledonne Er ist Teil der alpinen Furche Sillon alpin einer Gruppe von Talern und Senken in Sudsudwest Nordnordost Ausrichtung und umfasst den Unterlauf der Drac den oberen Gresivaudan das Tal des Arly und den Oberlauf der Arve sowie teilweise das Tal von Chamonix Geologisch kann man auch den Oberlauf der Rhone in der Schweiz Kanton Wallis hinzuzahlen Der Sillon alpin erstreckt sich somit uber die Departements Isere Savoie und Haute Savoie In strukturgeologischer Hinsicht bilden die Voralpengebirge von Chablais Bauges und Chartreuse jeweils ein Faltengebirge am Rand der Westalpen Sie bestehen aus einer machtigen Schicht mesozoischer Sedimente die im Ozean der Tethys abgelagert wurden Die Schichtfolge erstreckt sich von der unteren Jurazeit Lias vor ungefahr 200 Millionen Jahren bis zur Oberkreide vor rund 65 Millionen Jahren In dieser langen Zeitperiode wurden zahlreiche tonige mergelige Schichten sowie Kalksteinschichten sedimentiert Wahrend letztere eher auf Bedingungen in einem warmen Flachmeer hindeuten stammen die mergeligen Schichten vor allem aus Perioden mit kuhlerem Wasser und zumindest teilweise tiefmarinen Bedingungen Sedimente wurden im Tiefmeer abgelagert Die Machtigkeit der Sedimentschichten zeigt erhebliche regionale Variationen innerhalb der einzelnen Massive So nimmt beispielsweise die Machtigkeit der Schichten aus der Unterkreide in einem Profil von West nach Ost deutlich zu Uber die Sedimente des Mesozoikums legten sich im fruhen Tertiar weitere Sande Mergel und Kalke Im Verlauf des Tertiars wurden diese Sedimentschichten im Zuge der Alpenfaltung uber den Meeresspiegel gehoben und zu einem Faltengebirge zusammengeschoben Ab diesem Zeitpunkt setzte auch die Erosion durch Wasser Wind und Eis ein und verfrachtete den Abtragungsschutt in das Alpenvorland Die alttertiaren Sedimente wurden deshalb weitgehend erodiert Am westlichen Rand der Massive hatte sich im Miozan ein Meeresbecken geoffnet das mit der Zeit durch das Erosionsmaterial aus dem sich erhebenden Gebirge aufgefullt wurde Die verschiedenen Hebungs und Senkungsvorgange fuhrten zur Bildung von zahlreichen Verwerfungen Storungslinien und Aufschiebungen Wahrend der Eiszeiten trugen die Gletscher in bedeutendem Masse zur Modellierung des Reliefs und zur Aushobelung der breiten Talfurchen bei welche die einzelnen Massive Chablais Bauges und Chartreuse begrenzen Wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus im Departement Savoie BearbeitenIm Jahr 2006 betrug Umsatz der Weinbauern anteilig zum gesamten landwirtschaftlich erzeugten Mehrwert 19 Prozent Insgesamt 800 Weinbauern sind registriert von denen 50 Nebenerwerbswinzer sind Die Rebflache stieg innerhalb der letzten zehn Jahre um 30 Stand 2006 und von den 135 000 Hektoliter Wein dies entspricht ca 18 Millionen Flaschen verbleibt die Halfte im Departement zum lokalen Verbrauch Der Rest wird hauptsachlich im restlichen Frankreich konsumiert oder aber von den zahlreichen Touristen der Region gekauft Seit einigen Jahren wird mit Sorge festgestellt dass die Lagerbestande bei den Winzern zunehmen Dies wird wie in anderen Weinbauregionen Frankreichs als Zeichen der weltweiten Krise im Weinbau gewertet Geschichte BearbeitenDie Prasenz der Wilden Weinrebe Vitis vinifera sylvestris lasst sich im nahen franzosischen Mittelmeerraum bis in die Zeit des Palaolithikums zuruckverfolgen Mit einer allmahlichen Erderwarmung nach der letzten Eiszeit erweiterte sich das Verbreitungsgebiet der Wildrebe uber das Rhonetal nach Norden Im Alpenvorland des franzosischen Departementes Savoyen lasst sich die Prasenz der Rebe bis in das 6 Jahrhundert v Chr zuruckverfolgen und in archaologischen Fundstellen am Lac d Annecy konnten Kerne von Edelreben auf die Eisenzeit zuruckdatiert werden 5 Die romische Besatzung Bearbeiten Wahrend allgemein akzeptiert ist dass die Kunst des Weinbaus in perfektionierter Form erst durch die Griechen nach Sudfrankreich gebracht wurde bestatigten Genanalysen dass sich die franzosischen Rebsorten deutlich von den griechischen und italienischen unterscheiden Es gilt somit als gesichert dass der vom keltischen Volk der Allobroger erzeugte Wein mittels autochthoner Sorten gekeltert wurde Die romischen Geschichtsschreiber Plinius der Altere und Columella berichten vom keltischen Weinbau und erwahnen die Rebsorte Vitis Allobrogica deren Identitat bis heute nicht geklart ist Insbesondere Columella erwahnte dass die Romer bei ihrem Eintreffen in der Region zwischen Rhone und Alpen um das Jahr 120 v Chr Reben vorfanden Es darf davon ausgegangen werden dass sie fur eine Expansion der Rebflachen einstanden und daruber hinaus den Export des Weins nach Italien ermoglichten Die Allobroger nutzten den Wein vorrangig als Handelsgut das sie in die hoher gelegenen Gebiete Savoyens exportierten Im archaologischen Museum von Aix les Bains wird ein Stein des 11 Jahrhunderts ausgestellt dessen Inschrift den lokalen Weinbau belegt Der wachsende Einfluss der Kloster Bearbeiten nbsp Die Abtei von NovaleseDas im Jahr 739 von Abbo von der Provence erstellte Testament zugunsten des Klosters von Novalese stellt eine wichtige Quelle fur die Geschichte der Provence im fruhen 8 Jahrhundert dar und bezeugt den Weinbau in Savoyen erstmals schriftlich Bis zum 11 Jahrhundert gewinnt der Anteil der von Klostern bewirtschafteten Rebflachen durch eine Reihe von Schenkungen standig zu Die Anbauflachen breiten sich dabei wahrend der Mittelalterlichen Warmzeit bis in Hohenlagen von bis zu 1000 m und mehr aus Neben der Befriedigung des lokalen Bedarfs konnten die Weine in die nahegelegene Schweiz und nach Avignon exportiert werden Grosster Abnehmer jener Zeit war jedoch das Bistum Grenoble Neben einer Fulle schlecht gemachter Weine schalten sich im Laufe der Jahrhunderte einige privilegierte Lagen wie das Sudufer des Genfersees die Region um Seyssel die Chautagne nordlich des Lac du Bourget die Lagen westlich des Montagne du Chat die Cluse de Chambery sowie die Combe de Savoie heraus Diese Lagen erlebten im 13 Jahrhundert eine erste Blutezeit da der Konsum durch das wachsende Interesse einer erstarkenden Burgerschicht sowie der Adelshauser anstieg Die Katastrophe des Mont Granier Bearbeiten In der Nacht vom 24 zum 25 November 1248 kam es nach heftigen Regenfallen am 1933 m hohen Mont Granier zu einem Bergrutsch nbsp Der Mont Granier noch heute ist anhand der Steilwand die Stelle zu erkennen an der der Mont Granier auseinanderbrachDer Mont Granier befindet sich am sudlichen Ende der Cluse de Chambery unweit des Schnittpunktes der Bergtaler Vallee du Gresivaudan und Combe de Savoie Die gelosten Gesteinsmassen wurden erst in einer Distanz von 7 5 km an den Moranenhugeln der Dorfer Les Marches und Myans gestoppt Die Pfarrgemeinde Cognin Vourey Saint Andre Sitz eines Dekanats Granier und Saint Peran die aus insgesamt 16 Weilern zusammengesetzt waren wurden unter den Bergtrummern begraben Die Gesteinsmassen verbreiteten sich auf einem Gebiet von fast 25 km bei einer maximalen Breite von 6 5 km und einer Hohe zwischen 10 und 100 m was einem geschatzten Volumen von mindestens 250 Millionen Kubikmeter wahrscheinlicher jedoch nahezu 500 Millionen Kubikmeter gleichkommt Die genaue Opferzahl ist nicht bekannt aber man geht heutzutage von 1000 bis 2000 Opfern aus Berichte von bis zu 5 000 Toten scheinen unrealistisch da zu dieser Zeit die Stadt Chambery kaum mehr als 3 000 Einwohner hatte und die mit Abstand grosste Gemeinde der Region war Das Gerollfeld wurde in der Folge von den Bewohnern des Umfelds Abymes genannt das einem altfranzosischen Ausdruck fur Rachen Schlund oder auch Abgrund entspricht siehe auch den Ausdruck Mise en abyme Erst einige Jahrhunderte spater wurde das Gerollfeld fur den Weinbau nutzbar gemacht Die Weine der Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie Abymes werden aus Reben die auf diesem Untergrund wachsen gekeltert Savoyen unter den Herzogen von Savoyen Bearbeiten Im Jahr 1556 sah sich Emanuel Philibert gezwungen die Uberproduktion an Wein einzudammen In einer ersten Phase legte er fest dass die bestockte Rebflache einer Region nicht 30 der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren ubersteigen durfte Drei Jahre spater erliess er erste Bestimmungen zur Regelung der Ernten und ab 1567 erhob der Herzog eine Steuer auf den Wein Zwischen dem 16 Jahrhundert und dem Ende des 19 Jahrhunderts bluhte der Weinbau Durch die sowohl geographisch als auch politisch gesehen isolierte Lage Savoyens konnten die Weine praktisch konkurrenzlos auf dem lokalen Markt abgesetzt werden Lange wurde noch die klassische Baumerziehung der Reben verwendet Die Rebe ist eine Rankpflanze die Wildreben wachsen an Baumen und breiten ihre Blatter uber den Baumkronen aus Diese naturliche Wuchsart machten sich die Winzer zu eigen Dabei liessen sie jedoch die Reben nicht uber die Baumkrone hinauswachsen weil die Trauben in dieser Hohe nur noch schwer geerntet werden konnten sondern spannten die wachsenden Triebe in Uberkopfhohe von Baum zu Baum sodass diese Girlanden bildeten Erst ab dem 18 Jahrhundert wurden neue Systeme der Reberziehung eingefuhrt die durch eine entsprechende Ertragskorrektur positiven Einfluss auf die Qualitat der Weine hatte Ausserdem wurde die Praxis des gemischten Satzes aufgegeben und die Weinberge wurden nach Rebsorten geordnet in Zeilen angepflanzt Savoyen als 84 Departement Frankreichs Bearbeiten Am 22 September 1792 ruckten franzosische Revolutionstruppen ohne Kriegserklarung in das Gebiet ein Nur sieben Tage spater wurde die Region als 84 Departement Frankreichs definiert Zwischen 1792 und 1815 war Savoyen Teil Frankreichs und bildete zunachst das Departement Mont Blanc Einer allgemeinen Bewegung der Franzosischen Revolution folgend wurden die Besitztumer von Kirche und Adel enteignet Die grosseren Weinguter gingen zuerst in den Besitz des lokalen Burgertums uber In dieser kurzen Zeit konnten jedoch Kontakte zu anerkannten Fachleuten des Weinbaus in Frankreich gelegt werden Daher konnten die von Jean Antoine Chaptal angeregten Verbesserungen in puncto Hygiene im Weinkeller schnell aufgenommen werden Anlasslich des Zweiten Pariser Friedens wurde am 20 November 1815 von Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen Kaiser Franz I von Osterreich und Zar Alexander I von Russland unterzeichnet Frankreich erhielt hierbei die Grenzen von 1790 Nach dem Fall Napoleons 1814 erhielt Viktor Emanuel das Piemont und Savoyen zuruck nach dem Wiener Kongress 1815 erhielt er ausserdem die fruhere Republik Genua Nach dem Tod seines Bruders wurde er 1819 Herzog von Savoyen Viktor Emanuel war ein reaktionarer und beim Volk unbeliebter Herrscher Nach einem Aufstand der Carbonari dankte er am 13 Marz 1821 als Konig von Sardinien zugunsten seines Bruders Karl Felix ab blieb aber bis zu seinem Tode Herzog von Savoyen Weil dieser nicht anwesend war ernannte er zunachst seinen liberalen Neffen Karl Albert zum Regenten der umgehend Massnahmen zur Liberalisierung der Verhaltnisse einleitete und eine neue Verfassung erliess Wenige Tage spater jedoch traf Karl Felix mit einem osterreichischen Heer ein Er machte die Massnahmen von Karl Albert ruckgangig und schickte ihn nach Spanien Gleichwohl sollte Karl Albert 1831 sein Nachfolger werden Ab 1831 wurden die grossen Weinguter die zunachst vom Burgertum verwaltet wurden definitiv zerschlagen und die Rebflachen wurden den Bauern der Region uberschrieben In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts spielte Sardinien Piemont dann mit franzosischer Unterstutzung die massgebliche Rolle im italienischen Einigungsprozess Als Dank fur die Hilfe im Krieg gegen Osterreich und bei der Einigung Italiens dem Risorgimento das die Konige von Sardinien Piemont zu Konigen von Italien werden liess trat Sardinien Piemont am 24 Marz 1860 sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza an das franzosische Kaiserreich ab Die Zeit der Krisen Bearbeiten Am 20 Oktober 1856 wurde die Bahnlinie von Aix les Bains nach Saint Jean de Maurienne eingeweiht Der damit einsetzende vereinfachte Handel vereinfachte erheblich die Einfuhr von Weinen aus Sudfrankreich und fuhrte zu einem neuen Konsumverhalten der lokalen Bevolkerung Zwischen 1876 und 1893 wurde das Anbaugebiet schliesslich vom Echten Mehltau von der Reblaus vom Falschen Mehltau und schliesslich von der Schwarzfaule der Rebe auch black rot genannt heimgesucht Ab 1892 liefen die Erneuerungsmassnahmen in den Weinbergen an Zum einen wurden verstarkt Hybridreben z B Sorten der Familie der Seibel Reben eingesetzt denen durch Kreuzung europaischer Edelreben mit reblausresistenten amerikanischen Wildreben eine entsprechende Resistenz eingekreuzt wurde Neben der Resistenz hatten einige dieser Sorten den Vorteil der fruhen Reife bei gleichzeitig hoher Frostresistenz sodass sie insbesondere in den Hohenlagen Savoyens eingesetzt wurden Als Alternative zum Kampf gegen die Reblaus wurden europaische Edelreben auf eine resistente Unterlagsrebe gepfropft Letztgenannte Technik setzte sich im europaischen Weinbau schlechthin durch und stellt den Anteil der Weinreben dar die fur den Qualitatsweinbau geeignet sind Im Rahmen der Neuanlage der Weinberge wurde auch konsequent die qualitatsorientierte Drahtrahmenerziehung der Reben angewandt und die althergebrachte Baumerziehung abgeschafft Die ab 1831 durchgefuhrte Reform in der Landwirtschaft durch Verteilen der Flachen auf die Landbevolkerung wurde durch die Krisensituation erheblich beschleunigt Das 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Krise im Weinbau sollte bis 1905 andauern Danach waren die meisten Flachen wieder angelegt und standen in Ertrag Den Ertragsausfallen im Zuge der Reblauskrise und dem Mangel an kraftvollen Weinen da aus jungen Rebanlagen begegnete der Weinhandel teilweise mit zweifelhaften Methoden Nach den schwierigen Jahren des Ersten Weltkriegs erwies sich das Jahr 1922 als fatal Panschereien hatten einen starken Preisverfall zur Folge und das Vertrauen der Konsumenten war nicht mehr gegeben Es kam neben einem Preisverfall zu einem Kollaps des Weinhandels Einige Winter mit schweren Frosten sowie die Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 sorgten fur weitere Ruckschlage Die Rebflache Savoyens reduzierte sich in dieser Zeit um fast 50 Prozent Um den beschadigten Ruf wiederherzustellen wurde bereits 1911 in Paris ein erstes Gesetz verabschiedet das die Herkunftsgebiete eingrenzte und der gangigen Panscherei ein Ende setzen sollte Dieses Gesetz wurde 1936 mit der Einfuhrung der Appellation d Origine Controlee bestatigt Die Winzer um Seyssel an der Rhone beantragten im Jahr 1937 als erste innerhalb der Region Savoyens den Status einer AOC Den Status erhielten sie schliesslich im Jahr 1942 nach umfangreichen Vorarbeiten Im Jahr 1948 folgte die Definition des Weinbaugebiets Crepy Sechs Jahre spater wurde die Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie eingefuhrt Die zunachst als VDQS eingestufte Herkunftsbezeichnung stieg im Jahr 1973 in den Rang einer AOC auf Die Situation heute Bearbeiten Die durch die Definition der Herkunftsbezeichnung einhergehende Reorganisation der Weinberge zeigt sich deutlich in der aktuellen Altersstruktur der Rebflachen Nur 26 der Flache sind mit Rebstocken bepflanzt die junger als 10 Jahre alt sind Fast die Halfte der Stocke ist alter als 20 Jahre 40 sind immerhin alter als 30 Jahre Einer internationalen Tendenz entsprechend nimmt der Anteil der Nebenerwerbswinzer mit Flachen kleiner als ein Hektar ab Wahrend die Produktionsmenge seit 1980 langsam zunimmt nimmt die Zahl der Winzer jahrlich um vier bis funf Prozent ab Die von den Nebenerwerbswinzern aufgelassenen Flachen werden meist von grosseren Weinbaubetrieben ubernommen Folgerichtig steigt der Anteil von Betrieben mit Flachen von mehr als funf Hektar standig an Literatur BearbeitenJancis Robinson Das Oxford Weinlexikon 2 vollstandig uberarbeitete Auflage Hallwag Munchen 2003 ISBN 3 7742 0914 6 Pierre Galet Cepages et Vignobles de France Verlag Lavoisier Paris 2004 ISBN 2 7430 0585 8 Benoit France Grand Atlas des Vignobles de France Verlag Editions SOLAR Paris 2002 ISBN 2 263 03242 8 Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 8 August 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sabaudia org La Savoie au Moyen Age 1032 1536 in franzosischer Sprache Autor Guido Castelnuovo Christopher Foulkes und Michael Broadbent Weinenzyklopadie Die Weinregionen der Welt ECO Verlag S 261 ISBN 3 934519 28 8 La vigne dans l Isere in Journal de viticulture pratique N 245 Veroffentlichung 1872 Pascal Ribereau Gayon Traite d oenologie Microbiologie du vin 5 Ausgabe Dunod Paris 1998 2004 ISBN 2 10 007301 X GERBER Frederic GRANCHA Christophe SILHOUETTE Helene Du vin dans la ville du pepin de raisin au double casse cou In Archeologia 424 Juli August 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Savoie Weinbaugebiet amp oldid 216345547