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Dieser Artikel behandelt die Rochuskirche in Wien Landstrasse Zu weiteren dem heiligen Rochus geweihten Kirchen in Wien siehe Rochuskapelle Wien und Neustifter Pfarrkirche Die Pfarrkirche St Rochus und Sebastian allgemein Rochuskirche genannt ist eine romisch katholische Pfarrkirche im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse an der Landstrasser Hauptstrasse am Rochusmarkt Die Pfarre liegt im Dekanat 3 des zur Erzdiozese Wien gehorenden Vikariates Wien Stadt Sie tragt das Patrozinium der heiligen Rochus und Sebastian geweiht und steht unter Denkmalschutz Listeneintrag 1 Die Rochuskirche 2014 Die Rochuskirche vor der Renovierung im Jahre 2000 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Kirchenausseres 2 2 Kircheninneres 3 Ausstattung 3 1 Presbyterium 3 1 1 Hochaltar 3 1 2 Oratoriumsfenster 3 1 3 Leuchter 3 1 4 Kommunionbank 3 2 Kirchenschiff 3 2 1 Herz Jesu Bild 3 2 2 Philipp Neri Altar 3 2 3 Kanzel 3 2 4 Antoniusaltar 3 2 5 Kirchenbanke und Beichtstuhle 4 Glocken 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Rochuskirche auf einem Gemalde von Rene Biegler 19 Jahrhundert Die Kirche wurde ab 1642 an der Stelle einer fruheren Rupertikapelle als Klosterkirche der Unbeschuhten Augustiner Eremiten erbaut und wahrend der Zweiten Wiener Turkenbelagerung 1683 vollstandig zerstort 1687 begann man mit dem Bau der neuen Kirche im barocken Stil Die Fassade wurde 1718 1721 gestaltet seither hat sich das aussere Erscheinungsbild der Kirche nicht mehr wesentlich verandert 1783 wurde sie Landstrasser Pfarrkirche Im Jahr darauf wurde die bisherige Pfarrkirche die Nikolaikirche die sich unmittelbar davor an der Stelle des heutigen Rochusmarkts befand abgerissen 2 Das Kloster wurde 1812 aufgehoben 3 Zwei Flugel des ehemaligen Kreuzgangs sudostlich der Kirche sind noch erhalten Ab dem Jahr 2000 wurde die Kirche umfassend renoviert Im Zuge der Renovierung wurde der gelbe Anstrich Schonbrunner Gelb durch Grau und Weiss ersetzt Befund Die Fuhrung und Seelsorge der romisch katholischen Pfarre St Rochus und Sebastian ist seit 1979 dem Oratorium des Hl Philipp Neri anvertraut 4 Mit Dezember 2022 sind dort elf Priester und ein Diakon des Oratoriums tatig Pfarrer ist seit 31 Marz 2009 P Florian Calice CO In Osterreich wurde die Pfarre Ende November 2006 medial bekannt als mehrere osterreichische Printmedien von der pfarrinternen Entscheidung berichteten dass der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren errichtete provisorische Volksaltar wieder durch den barocken Hochaltar als Zelebrationsaltar ersetzt werden sollte Durch diese Anderung steht der Priester wahrend der Eucharistiefeier teilweise in derselben Richtung wie das Volk mit dem Rucken zum Volk In der Rochuskirche wird gelegentlich die heilige Messe auch nach dem Messbuch von 1962 tridentinische Liturgie gefeiert Architektur Bearbeiten nbsp Statue des heiligen Augustinus mit Monchen und PuttiKirchenausseres Bearbeiten Die Fassade wurde laut Dokumenten die im Zuge einer Renovierung 1835 in den Turmhelmen gefunden wurden vom Militaringenieur namens Kollmann und einem sonst nicht weiter bekannten Architekten und Steinmetz Kaspar Offel errichtet und 1721 fertiggestellt Der Name des zweitgenannten Architekten fuhre oft zu Verwechslungen mit Anton Ospel der zeitgleich die Kirche des Spanischen Spitals in der Boltzmanngasse in Wien Alsergrund plante Gesichert ist jedoch dass der Bildhauer Georg Anton Eberl die Statuen an der Fassade schuf Der figurale Schmuck der dreiachsigen Doppelturmfassade macht die Kirche eindeutig zu einer der Kirche der beschuhten Augustiner an der Spitze des von einem Korbbogen umfassten Dreiecksgiebels befindet sich eine Statue des heiligen Augustinus Dieser wird durch die beiden heiligen Monche Thomas von Villanova und Nikolaus von Tolentino flankiert Beide tragen die Ordenskleidung der Augustiner mit weiten Armeln Eine Putte reicht Augustinus ein Fassadenmodell der alten Rochuskirche die zweite Putte reicht ihm ein aufgeschlagenes Buch In den Kartuschen an den Basen der Turme sind jeweils drei goldene Sterne das Stemma der Familie Neri in Erinnerung an den heiligen Philipp Neri 5 Bis 1816 befand sich im grossen Giebelfeld in dem sich heute eine Uhr und ein Wappenbild der Stadt Wien befinden eine Darstellung des Mose mit einer auf einer Stange befestigten ehernen Schlange Mit Hilfe der Schlangenplage unter der die Israeliten wahrend der Flucht durch die Wuste zu leiden hatten wird die Pest behandelt die den unteren von sechs Pilastern gegliederten Teil der Fassade bestimmt Unterhalb des Giebelfeldes befindet sich eine hohe Attikazone Die dreiachsige Fassade auf einem hohen Sockel ist durch sechs Riesenpilaster gegliedert In den beiden Seitenachsen befinden sich ubereinander jeweils zwei Nischen mit Heiligenfiguren in der Mittelachse ein Fenster uber einer Portalnische Die Nischenfiguren wurden 1721 geschaffen in der Mitte Maria mit dem Kind links oben der heilige Ulrich links unten der heilige Sebastian rechts die heilige Rosalia darunter der heilige Rochus Uber dem Fenster sind ein Relief mit Putten und das kaiserliche Wappen angebracht Die Fassade ist durch die Thematik der Pest sehr stark mit dem Hochaltarbild verbunden In beiden scheinen dieselben Heiligen und Maria als Fursprecherin fur das von Pest geplagte Volk auf 6 7 Kircheninneres Bearbeiten nbsp InnenansichtDie fruhbarocke Kirche ist einschiffig Sie ist dem Typus nach eine Wandpfeilerkirche mit eingestellten Bogen Diese tragen mit Ausnahme des vierten Jochs Emporen mit Balustraden Der Chor ist durch einen Triumphbogen baulich leicht vom Kirchenschiff abgesetzt Uber dem Kirchenschiff ist ein Tonnengewolbe mit Gurtbogen und Stichkappen Das Gewolbe weist Reste von Stuckdekoration vom Ende des 17 Jahrhunderts auf Die grosse Kartusche mit dem kaiserlichen Wappen am Scheitel des Triumphbogens die von zwei Engeln getragen wird ist der letzte Rest dieser Stuckdekoration Das kraftige und vielfach profilierte Gebalk tragen Doppelpilaster die aus rotem Stuckmarmor bestehen Im vierten Joch ist durch die fehlenden Emporen ein Querschiff angedeutet Der Chor ist etwas schmaler und niedriger als das restliche Kirchenschiff Die Ruckwand wird ganzlich durch den Aufbau des Hochaltars eingenommen Auch das Eingangsjoch mit der Orgelempore ist eingezogen 8 Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Altar der RochuskirchePresbyterium Bearbeiten Hochaltar Bearbeiten Der dreigeschossige Hochaltar wurde 1689 von Kaiser Leopold I gestiftet Im Sockelgeschoss fuhren zwei Turen links und rechts von der Altarmensa in die dahinterliegende Sommersakristei Der gesprengte Giebel mit reich verkropftem Gebalk wird von machtigen gestaffelten Pilastern und Spiralsaulen getragen Der Giebel wird in der Mitte vom kaiserlichen gekronten Doppeladler bekront Die Saulen sind mit Bandornamenten Akanthusschnitzwerk Blumengirlanden und Voluten verziert Die Wande im Altarraum sind durch einfache rote Stuckmarmorpilaster gegliedert und in blasser Elfenbeinmarmorierung gehalten Das Hochaltarbild wurde 1690 von Kaiser Leopold I personlich beim bedeutenden osterreichischen Barockmaler Peter Strudel in Auftrag gegeben Im unteren Viertel des Bildes sind kranke Menschen neben Sterbenden zu sehen Uber sie sind Trauernde gebeugt Es soll an die Pestepidemie in Wien 1679 erinnern Im Hintergrund lasst sich der Wiener Stephansdom erkennen Links daruber sind auf einer voluminosen Wolkenbank einige bekannte Pestheilige abgebildet betend der heilige Ulrich von Augsburg rechts von ihm steht der heilige Sebastian dahinter die heilige Rosalia mit einem Rosenkranz auf dem Kopf Rechts vor ihr ist der heilige Rochus mit Pilgerstab und in schwarzem Gewand Der Hund links des heiligen Rochus mit Brot im Maul steht fur die Hunde die die nach der Ansteckung Verstossenen mit Brot versorgt haben Die Personengruppe wird durch Papst Gregor den Grossen dargestellt mit Papstkreuz und Tiara Wahrend der Pilgerstab des heiligen Rochus schrag zur Muttergottes zeigt das Papstkreuz von Papst Gregor fast senkrecht in den oberen Teil des Altarbildes in dem uberirdisch wirkendes Licht vorherrscht Auf der rechten oberen Bildhalfte ist die heilige Maria umgeben von Engeln zu sehen wie sie bei ihrem Sohn links daruber Fursprache einlegt Sie blickt zur heiligen Dreifaltigkeit auf wahrend sie mit ihren Handen abwarts auf die Stadt Wien zeigt Jesus hat seinen Kopf zum neben ihm sitzenden Gott Vater gedreht und ist in der Darstellung gerade dabei aufzustehen um zu Maria zu eilen um dadurch die Gewahrung der Bitten zu verburgen 9 Das ovale Bild im Altaraufsatz wurde ebenfalls von Peter Strudel gemalt Es zeigt die Glorie des heiligen Augustinus der umgeben von Engeln auf einer Wolke schwebt Der Tabernakel ist vergoldet und mit Rokoko Ornamenten verziert Er ist in einen zentralbauartigen Architekturprospekt eingelassen Daruber befindet sich ein Aussetzungsthron mit einem beweglichen Zelebrationskreuz und zwei Engelfiguren nbsp Das GnadenbildDas gekronte Bild der Mutter vom Guten Rat in goldenem Strahlenkranz ist ein zentrales Objekt am Hochaltar Es ist eine Nachbildung des Freskos in der Augustiner Eremitenkirche in Genazzano ostlich von Rom Laut der Legende wurde das Original auf die Mauer einer Kirche in Scutari in Albanien gemalt Als die Osmanen das Land besetzt und unter anderem auch diese Kirche zerstort hatten soll sich das Bild von der Wand losgelost haben uber Meer und Land bis nach Genazzano geschwebt sein wo es in der dortigen Augustinerkirche am 25 April 1467 wieder auftauchte Das Fresko konnte aus der Hand des Kunstlers Antonio Vivarini sein Eine Kopie dieses Bildes wurde 1754 unter Beteiligung des Priors Kaspar Scheurer 10 gemeinsam mit den Gebeinen des heiligen Bonatus Donatus von Rom nach Wien gebracht Anfangs stand das Bild auf dem Altar des heiligen Bonatus Donatus es wurde jedoch auf Wunsch von Kaiserin Maria Theresia die im Rahmen von Ausfahrten in den Wiener Prater des Ofteren vor dem Gnadenbild eine Andacht hielt im Jahr 1759 auf den Hochaltar ubertragen Der Tabernakelaufbau ist wahrscheinlich aus diesem Anlass neu gestaltet worden Der Rahmen des Gnadenbildes ist aus vergoldetem Kupfer gefertigt Das kronende Marienmonogramm wird von zwei Fullhornern der Gnade flankiert Rund um das Bild ist ein goldener Strahlenkranz der einen Teil des Altarblattes verdeckt Der Rahmen und der Strahlenkranz wurden 1823 vom Landstrasser Anton Ballauf gestiftet 11 Die vier monumentalen Figuren heiliger Herrscher sollen an die Habsburgische Altarstiftung erinnern Die Statuen wurden in der Schule des Hofbildhauers Peter Strudel gefertigt Links in Rustung mit bodenlangem Mantel sowie Krone und Reichsapfel ist Kaiser Heinrich II 973 1024 dargestellt Rechts von ihm ist Markgraf Leopold III in Brustharnisch und Hermelinfell sowie mit Furstenhut Fahne und Kirchenmodell dargestellt Auf der rechten Altarseite sind der heilige Wenzel von Bohmen 908 929 in Harnisch und mit wehendem Mantel sowie der heilige Stephan von Ungarn 969 1038 in ungarischer Tracht dargestellt Auch die Statuen auf dem Altaraufsatz stammen aus der Schule von Paul Strudel Flankiert von zwei Engeln Palmwedeln und Siegeskranzen steht oben in der Mitte eine Statue des heiligen Josefs In der rechten Hand halt der Heilige als Attribut ein brennendes Herz das zur Erbauungszeit als Symbol fur den heiligen Joseph galt In der linken Hand tragt er den bluhenden Lilienstab Links neben dem Aufsatzbild ist die heilige Maria Magdalena mit Totenkopf dargestellt rechts die heilige Maria Magdalena von Pazzi mit Kreuz und flammendem Herzen 12 Oratoriumsfenster Bearbeiten An beiden Seitenwanden im Presbyterium befinden sich jeweils zwei prunkvoll gestaltete Oratoriumsfenster Die Oratoriumsfenster sind prunkvoll mit rot marmoriertem Stuck mit reicher teilweise vergoldeter Ornamentik Muscheln und Engeln umrahmt Uber den Fenstern ist jeweils ein vergoldeter Adler In breiten Kartuschen uber den Fenstern sind die Namen der kaiserlichen Stifter verewigt Links sind die Namen von Leopold I und Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg und rechts die Namen von Ferdinand III und Kaiserin Maria Anna von Spanien Mit ihrem Namen wird an das Jahr der Grundsteinlegung 1642 erinnert der sie beiwohnte Beide verewigte Kaiser wohnten mindestens einmal einer Heiligen Messe in der Rochuskirche bei Im Jahr 1651 wohnte Kaiser Ferdinand dem Patroziniumsfest des heiligen Rochus am 16 August bei 1664 erschien Kaiser Leopold mit seinem Hofstaat beim Patroziniumsfest gemeinsam mit dem Kardinal Ernst Adalbert von Harrach Ein weiteres Mal kam Kaiser Leopold im Jahr 1691 anlasslich der Heiligsprechung des Augustinermonchs Johannes a San Facundo 13 Leuchter Bearbeiten Neben den beiden Kredenzen auf der Seite stehen zwei grosse Agnus Dei Leuchter aus Bronze Sie tragen folgende Inschrift Anno 1687 goss mich Johann Kippo Kayserlicher Stuckgiesser in Wienn Diese Inschrift besagt dass sie von Johann Kippo von Muhlfeld im Jahr 1687 gegossen wurden Laut einer Legende wurden diese Leuchter aus osmanischen Kanonen die nach der Zweiten Wiener Turkenbelagerung zuruckgelassen wurden gegossen wurden 14 Kommunionbank Bearbeiten Die Kommunionbank wurde Ende des 17 Jahrhunderts aus rotem Marmor geschaffen In den kleinen Pfeilernischen sind sechs aus hellerem Marmor herausgearbeitete Putten Diese tragen die Symbole der gottlichen Tugenden sowie der Kardinaltugenden von links nach rechts Schwert fur die Tapferkeit und Waage fur die Gerechtigkeit Herz fur die Liebe Kreuz fur den Glauben Anker als Zeichen der Hoffnung Spiegel fur die Klugheit und einen Krug als Zeichen der Massigung 15 Kirchenschiff Bearbeiten In den Seitennischen im Kirchenschiff stehen einander Seitenaltare gegenuber die in Architektur in der Gestaltung der Statuen und in der Farbgebung gleich aufgebaut sind Die Altare sind in grunen rotbraunen ockerfarbenen und braunen Farbtonen marmoriert Die Statuen aus Holz sind weiss bemalt und teilweise vergoldet Die einzelnen Objekte werden nun gegen den Uhrzeigersinn links vom Presbyterium beginnend beschrieben Herz Jesu Bild Bearbeiten Auf der Evangelienseite des Triumphbogen befindet sich eine alte Kopie eines bekannten Herz Jesu Bildes aus der Kirche Il Gesu in Rom von Pompeo Batoni Es befindet sich in einem goldenen Rahmen in einem goldenen Strahlenkranz 16 Philipp Neri Altar Bearbeiten Dieser Altar ist seit dem Jahr 1991 dem Stifter des Oratoriums dem heiligen Philipp Neri gewidmet Das Altarblatt ist eine Nachbildung eines Bildes von Guido Reni das sich in der Chiesa Nuova der Grabeskirche des heiligen Philipp Neri in Rom befindet Die Nachbildung malte Hermann Hutterer Das Bild zeigt den heiligen Philipp bekleidet mit einer roten Kasel in Ekstase und mit ausgebreiteten Armen ins Gebet versunken Es weist auf seine Begegnung mit dem Heiligen Geist im Jahr 1544 in Rom hin Seine Augen sind zum Himmel gerichtet Die Muttergottes mit dem segnenden Jesuskind ist dem Gnadenbild in der Chiesa Nuova nachempfunden unter deren Schutz das Oratorium des heiligen Philipp Neri steht Dem Bild wurde spater auf Wunsch des Ordens eine Lilie als Zeichen der Reinheit hinzugefugt Das Bild hangt unter einem halbrund vorspringenden teilweise vergoldeten Baldachin mit seitlich herunterhangenden Vorhangen An der Stelle des Bildes des heiligen Philipp Neri hing ursprunglich das heute verschollene Gnadenbild Maria Trost spater das Bild Heilige Familie von Joseph Kastner der Altere Es entstand in der Mitte des 19 Jahrhunderts Heute hangt es im Philipp Neri Zimmer Uber dem Bild ist das Wappen der Adelsfamilie Esterhazy die in fruheren Zeiten in der Nahe der Rochuskirche ein Gartenschloss besass angebracht Das ovale Aufsatzbild stammt aus der Schule von Peter Strudel und wurde um 1700 geschaffen Es zeigt Gottvater mit Zepter und der Weltkugel Unterhalb sind der Heilige Geist und Putten dargestellt Die Skulpturen auf dem Altar stammen aus dem Umfeld von Giovanni Giuliani von 1700 Sie stellten gemeinsam mit dem verschollenen Gnadenbild ein marianisches Gesamtkonzept dar Uber dem Aufsatzbild steht eine Statue des heiligen Johannes der Taufer der eine Fahne mit dem Schriftzug Ecce Agnus Dei deutsch Siehe das Lamm Gottes Links und rechts stehen seine Eltern die heilige Elisabet und Zacharias der mit Priesterhut und Buch dargestellt wird Links neben dem Aufsatzbild ist die Tiburtinische Sibylle dargestellt rechts ein Prophet mit Schriftrolle Auf Hohe des Altarbildes befindet sich links aussen eine Figur des heiligen Joachim und rechts aussen eine Statue der heiligen Anna Links und rechts neben dem Bild knien die Stifter der Maria Trost Bruderschaft zwei Augustiner Eremiten Bei den beiden Statuen handelt es sich um den heiligen Augustinus und seine Mutter Monika Der Tabernakel wurde 1727 28 geschaffen Ein Kommuniongitter trennt den Altar vom Kirchenschiff 17 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel entstand in den Jahren 1691 bis 1695 Der geschwungene Schalldeckel wird durch vergoldete Tafeln mit den Zehn Geboten bekront die von einem Strahlenkranz und Wolken umgeben sind Am Rand des Schalldeckels sind personifizierte Statuen der drei gottlichen Tugenden mit den jeweiligen Attributen dargestellt Glaube mit Kreuz und Kelch Hoffnung mit einem Anker und Liebe mit einem Herz Auf der Unterseite des Schalldeckels ist eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes dargestellt Auch sie ist wie die Gesetzestafeln von einem Strahlenkranz umgeben Der Korb der Kanzel ist kelchformig ausgefuhrt und mit sieben gedrehten Saulen aus grunem Marmor verziert Dazwischen stehen in seichten Nischen weibliche Figuren die die Gaben des Heiligen Geistes darstellen konnten Weisheit Einsicht Rat Starke Erkenntnis Frommigkeit und Gottesfurcht Eine Figur hat einen Januskopf also einen Kopf mit zwei Gesichtern Nach unten hin wird der Kanzelfuss durch eine vergoldete Weintraube verziert 18 Antoniusaltar Bearbeiten Das Altarbild des Antoniusaltars zeigt Maria mit dem Jesuskind das dem heiligen Antonius liebevoll die Hand entgegenstreckt Rund um die drei Figuren sind Putten dargestellt Das Bild stammt aus der Hand des Salzburgern Malers Hans Adam Weissenkirchner einem Zeitgenossen Peter Strudels Das Aufsatzbild ist vom selben Kunstler und zeigt die heilige Anna Maria das Lesen lehrend Uber der Altarmensa befindet sich ein Vorsatzbild eine Kopie der beruhmten Darstellung Christi als Schmerzensmann Ecce homo von Lucas Cranach dem Alteren Das Originalgemalde mit den Werkstattzeichen des Kunstlers aus seiner Zeit in Wittenberg von 1537 hangt heute im Wiener Dom und Diozesanmuseum Die Kopie aus dem Jahr 1937 malte Emerich Bergthold 19 Kirchenbanke und Beichtstuhle Bearbeiten Die Kirchenbanke sowie die beiden Beichtstuhle in der Nahe des Hauptportals stammen vom Ende des 17 Jahrhunderts als die Kirche nach der Zweiten Wiener Turkenbelagerung wiedererrichtet wurde Die beiden Beichtstuhle beim Antonius sowie beim Nikolaus von Tolentiono Altar wurden Ende des 19 Jahrhunderts im gleichen Stil geschaffen 20 Glocken BearbeitenIn den beiden Turmen der Rochuskirche hangen funf Glocken an gekropften Stahljochen Die alteste ist die Engelglocke die 1727 von Johann Baptist Divall in Wien gegossen wurde Die restlichen Glocken wurden 1955 von der Glockengiesserei Pfundner in Wien gegossen 21 Nr Name Durchmesser cm Gewicht Kg Schlagton Turm1 Christkonig Dankesglocke 22 150 2 150 c1 Ost2 Maria Friedens und Stifterglocke 23 120 1 100 e1 West3 Engel Angelusglocke 24 100 520 g1 West4 Rochus Familienglocke 25 90 450 a1 West5 Sebastian Toten und Heldenglocke 26 75 250 c2 West nbsp 1 Glocke nbsp 2 Glocke nbsp 3 Glocke nbsp 4 Glocke nbsp 5 GlockeOrgel Bearbeiten nbsp OrgelIn das Orgelgehause von Johann Bohack aus dem Jahre 1799 wurde im Jahre 1991 vom Orgelbau Gebruder Mayer ein neues Orgelwerk eingebaut Das Schleifladen Instrument hat 27 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Ein Register im Pedal ist vakant Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen mechanisch und elektrisch Doppeltraktur 27 I Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal Prospekt 8 Gemshorn 8 Rohrgedeckt 8 Octav 4 Salicet 4 Koppelflote 4 Sesquialter II 2 2 3 Waldflote 2 Mixtur IV VI 1 1 3 Trompete 8 Tremulant II Brustungspositiv C g3Holzgedeckt 8 Principal Prospekt 4 Rohrflote 4 Octave 2 Quinte 1 1 3 Scharff II 1 Krummhorn 8 Tremulant Pedalwerk C f1Principalbass 16 Subbass 16 Oktavbass Prospekt 8 Gedecktbass 8 Choralbass 4 Flote 4 Hintersatz IV 2 2 3 Posaune 16 Schalmey vakant 4 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenDehio Wien II bis IX und XX Bezirk Anton Schroll Wien 1993 ISBN 3 7031 0680 8 S 60 63 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a Pfarrkirche St Rochus und Sebastian Kirche des Oratoriums in Wien Romisch katholisches Pfarramt St Rochus und St Sebastian Hrsg The Best Kunstverlag Wels 2013 ISBN 978 3 902809 27 8 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rochuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rochuskirche Wien im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Pfarrkirche St Rochus auf planet vienna com Onlineprasenz der Pfarre St Rochus Rochuskirche in Wien Das restaurierte Pestbild Bericht des BundesdenkmalamtesEinzelnachweise Bearbeiten Wien unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF CSV Bundesdenkmalamt Stand 23 Janner 2019 Wien Museum Hrsg Schone Aussichten Die beruhmten Wien Bilder des Verlags Artaria Mit Beitragen von Reingard Witzmann und Sandor Bekesi Christian Brandstatter Verlag Wien 2007 ISBN 978 3 85033 098 5 S 124 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 2 5 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 5 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 8 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 8 Wolfgang Czerny Robert Keil u a Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Wien II bis IX und XX Bezirk III Bezirk Landstrasse Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1993 ISBN 3 7031 0680 8 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 9 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 10 Ferdinand Leopold Miksch Der Augustinerorden und die Wiener Universitat Ein Beitrag zu 600 Jahre Universitat Wien Fortsetzung und Schluss In Augustiniana Band 17 1967 S 65 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 14f Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 16f Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 18 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 19 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 19 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 20 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 21 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 28 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 30 32 Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 36 Jorg Wernisch Glockenkunde von Osterreich Journal Verlag Lienz 2006 ISBN 978 3 902128 10 2 S 223 Wien A 1030 Rochuskirche Glocke 1 Christkonig oder Dankesglocke Abgerufen am 16 Januar 2023 deutsch Wien 3 Rochuskirche Glocke 2 Marien oder Friedens und Stifterglocke Abgerufen am 16 Januar 2023 deutsch Wien Rochuskirche Glocke 3 Engelglocke Abgerufen am 16 Januar 2023 deutsch Wien 3 Vorlauten der Rochuskirche bessere Qualitat Abgerufen am 16 Januar 2023 deutsch Wien 3 Totenlauten der Rochuskirche Abgerufen am 16 Januar 2023 deutsch Huberta Eiselberg Elisabeth Garms Paul Bernhard Wodrazka u a 2013 S 36Sakralbauten im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse Altkatholische Kirchen Spitalskapelle des ehemaligen Mautner Markhof schen KinderspitalsAnglikanische Kirchen Anglikanische Kirche Jauresgasse Evangelische Kirchen Evangelische Pauluskirche Sebastianplatz Evangelisch koreanische Kirche Schutzengasse Rom kath Kirchen und Kapellen Elisabethinenkirche Landstrasse Erdberg St Peter und Paul Kirche Erloserkirche der Troster von Gethsemane Gardekirche Herz Jesu Kirche Landstrasse Januariuskapelle Jacquingasse Muttergotteskirche Landstrasse St Rochus und Sebastian Kirche Neuerdberg Don Bosco Kirche Rennweg Maria Geburt Kirche Weissgerber Othmarkirche Sacre Cœur Kirche SalesianerinnenkircheOrientalische Kirchen Armenische Kirche Kolonitzgasse Orthodoxe Kirchen Russisch Orthodoxe Kathedrale Jauresgasse Serbisch Orthodoxe Kirche Veithgasse Abgegangene Sakralbauten Arsenal Maria vom Siege Kirche Vereinssynagoge Untere Viaduktgasse Nikolaikirche Rochusmarkt 48 2025 16 390555555556 Koordinaten 48 12 9 N 16 23 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rochuskirche Wien amp oldid 232827417