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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur US amerikanischen Pflanzenokologin Autorin und Hochschullehrerin siehe Robin Wall Kimmerer Die Kimmerer oder Kimmerier altgriechisch Kimmerioi Kimmerioi assyrisch Gimir ri Gimir rai Singular Gimir biblisch Gomer waren ein indogermanisches Reitervolk der Antike welches nach griechischen Autoren wie Herodot ursprunglich am Kimmerischen Bosporus die heutige Strasse von Kertsch zwischen der Krim und Sudrussland und im nordlichen Kaukasus ansassig war Nach ubereinstimmenden griechischen und assyrischen Quellen zogen die Kimmerier ab dem spaten 8 Jahrhundert v Chr uber den Kaukasus nach Anatolien wo sie zunachst das Reich der Phryger zerschlugen und jahrzehntelang eine Bedrohung fur die griechischen Stadte Kleinasiens und das Lyderreich waren Kimmerer im Zentrum Anatoliens um 600 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Schriftquellen 1 1 Griechen 1 2 Lateinische Quellen 1 3 Assyrische Quellen 1 4 Bibel 1 5 Armenische Quellen 2 Herrscher der Kimmerer 3 Archaologische Funde 3 1 Tschernogorowka 3 2 Nowotscherkassk 3 3 Glinoje 3 4 Kelermes Stufe 3 5 Kleinasien Vorderer Orient 3 6 Mitteleuropa 4 Chronologie 4 1 Sprache 4 2 Kimmerer und die Krim 5 Literarische Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSchriftquellen BearbeitenGriechen Bearbeiten In der Odyssee 1 beschreibt Homer das Land und die Stadt der kimmerischen Manner die im aussersten Rand des tiefen Okeanos nahe am Eingang des Hades lagen In ihrem Gebiet herrschten stete Nacht und Nebel kimmerische Finsternis und Helios wurde hier nicht leuchten Vielleicht sind auch die in der Ilias 2 erwahnten Hippemolgen das trefflichste aller Volker als Kimmerer zu identifizieren Aristeas von Prokonnesos erwahnt die Kimmerer als Bewohner der Steppen am Nordufer des Schwarzen Meeres Arimaspeia etwa im 7 Jahrhundert v Chr In der Erdbeschreibung des Hekataios von Milet wird ein Einfall der Skythen in das Gebiet der Kimmerer beschrieben Dieses Werk gilt als Quelle Herodots fur den Skythenfeldzug des persischen Konigs Dareios I Herodot berichtet dass die Kimmerer lange vor seiner Zeit am Nordrand des Schwarzen Meeres ansassig waren und durch die Skythen die zu Herodots Zeit dort lebten einst aus ihrer ehemaligen Heimat vertrieben wurden Darauf weisen Herodot zufolge Ortsnamen wie Kimmerische Feste Kimmerische Furt und Kimmerischer Bosporus 3 Die Kimmerer wurden von Konigen regiert wichtige Entscheidungen wurden aber anscheinend von der Volksversammlung getroffen 4 Es kam zu einer Schlacht da die Kimmerer von den Skythen bedroht wurden und sich das Volk sowie die Konige nicht darauf einigen konnten ob sie fliehen oder im Widerstand zu Grunde gehen sollten Die Toten wurden anschliessend am Fluss Tyras bestattet 5 Daraufhin flohen die Kimmerer der Meereskuste folgend nach Kleinasien nur wenige fanden Zuflucht auf der Krim Die Skythen verfolgten sie nahmen aber eine andere Route nach Suden mit dem Kaukasus zur Rechten also naher am Kaspischen Meer und konnten sie daher nicht finden 6 Phillips 7 nimmt an dass die Kimmerer die Darielschlucht in der Mitte des Kaukasus benutzten wahrend die Skythen uber Derbent im Osten vordrangen Sie griffen stattdessen die Meder an Die Kimmerer liessen sich spater auf der Halbinsel von Sinop nieder 8 Nach Strabo drangen die Kimmerer nach Paphlagonien vor und griffen das Reich der Phrygier an Ihr Konig Midas Sohn des Gordios habe sich beim Angriff der Kimmerer auf die Hauptstadt Gordion 696 oder 679 v Chr durch Trinken von Ochsenblut vermutlich ein aus Realgar hergestelltes Arsen Gift das Leben genommen Die Kimmerer siedelten sich um Sinop an und erschlugen den Milesier Habron 9 Aristoteles berichtet dass die Kimmerer Antadros am Fusse des Ida einnahmen und fur hundert Jahre beherrschten Die Kimmerer griffen den Lyderkonig Ardys II Sohn des Gyges an und nahmen seine Hauptstadt Sardes bis auf die Akropolis ein Zusammen mit den Trerern plunderten sie die Stadte der agaischen Kuste Schliesslich wurden sie von Konig Alyattes II Sohn des Sadyattes II Enkel des Ardys II geschlagen und aus Kleinasien vertrieben 10 Dionysios Periegetes ein Schriftsteller des 2 Jahrhunderts n Chr beschreibt die Kimmerer als Nachbarn der Sinder und Kerketen also wohl als im Kaukasus ansassig Lateinische Quellen Bearbeiten Nach Pomponius Mela 11 lebten an der Kuste des Kaspischen Meeres die Komaren Massageten Kadusier Hyrkanier und Hiberer Jenseits davon lebten die Hyperboraer und Amazonen und oberhalb von diesen die Cercetae Kimmerer Cissianti Achaei Georgili Moschi Phoristae Rimphaces und Arimphaei Assyrische Quellen Bearbeiten nbsp Einfall der Kimmerer im 8 Jh v Chr uber den Kaukasus nach AnatolienDie Kimmerer werden oft mit den Gimirri der assyrischen Quellen gleichgesetzt Als Bezeichnung fur nomadische Stamme im Norden findet sich haufig der Name umman manda Meder der seit der Akkad Zeit belegt ist Auch mit dieser Bezeichnung werden oft Kimmerer und Skythen identifiziert Des Weiteren werden sie von Sargon II auch Gutaer genannt was womoglich als Schimpfwort genutzt wurde Der Harper Brief ABL 112 erwahnt Kimmerer in Mannai 12 Kronprinz Sanherib berichtet 714 v Chr an Sargon II dass die Gimirri aus Gamirru nach Urartu eingefallen seien wobei der Statthalter von Uais fiel In dem Gottesbrief uber seinen achten Feldzug beschreibt Sargon II u a den Selbstmord des Rusa I von Urartu wegen des Falls von Musasir und der Gefangenschaft des Gottes Ḫaldi Dieser Erfolg war moglicherweise durch einen Einfall der Kimmerer moglich geworden Sargon selbst fiel 705 v Chr auf seinem neunten Feldzug gegen die Kulummu Manche Forscher Winkler glauben aber dass die Kimmerer fur seinen Tod verantwortlich waren Die nachste Erwahnung der Kimmerer stammt aus dem Jahr 679 v Chr Assurhaddon unterwarf den kimmerischen Konig Teuspa in Hubusna 7 Aus einem Brief des Kronprinzen Assurbanipal an seinen Vater Assurhaddon ist bekannt dass die Kimmerer die Stadt Kudana eingenommen hatten Der stark zerbrochene Brief erwahnt auch den Sohn von u ak sa ta Kyaxares und einen gewissen pa ra m u Phraortes Ein weiterer Brief 83 1 18 283 erwahnt Kimmerer in Minda Die Annalen des Assurbanipal berichten dass Guggu Gyges Konig von Luddu zwei Hauptlinge der Gimirri gefangen nach Ninive schickte und sich um ein Bundnis mit Assyrien bemuhte Kurz danach verbundete sich Guggu aber mit Psamettich und sandte diesem Soldner Ardys Guggus Sohn stellte um 646 v Chr wieder freundschaftliche Beziehungen zu Assurbanipal her Dugdamme Konig der Saka Ugutumki zerstorte Sardes und zog weiter nach Kilikien wo er erkrankte Er spuckte Blut und seine Genitalien verfaulten 7 Bibel Bearbeiten In der Bibel wird Gomer ein Volk aus Mitternacht Norden von den Enden der Erde erwahnt das oft mit den Kimmerern gleichgesetzt wird Die Volkertafel in Genesis 10 2 EU fuhrt Gomer unter den Kindern Japhets Die anderen Nachfahren Japhets sind Magog Madai Meder Thubal Tabal in der heutigen Ostturkei Mesech Phrygier und Thiras Gomer wurde im Mittelalter und der fruhen Neuzeit auch als Kimbern gedeutet und wurde so zum Beispiel zum Vorfahren der Briten und Schweden Unter den Kindern Gomers findet sich Aschkenas der u a mit den Skythen gleichgesetzt wird Ez 38 6 EU nennt Gomer zusammen mit dem Haufen Thogarma Tilgarimmu 7 unter den Gefolgsleuten Gogs im Lande Magog und Oberherr von Mesech und Thubal 39 2 und prophezeit dass er zu Rosse uber Israel kommen werde wie eine Wolke 38 16 Aber JHWH werde ihn mit Pestilenz Blut und Feuer und Schwefelregen vernichten und ihm den Bogen aus der Hand schlagen Der Prophet beschreibt wie die Bewohner Israels die Schilde Bogen Pfeile Keulen und Spiesse von Magog und Gomer verbrennen und so sieben Jahre kein Feuerholz brauchen 39 10 Die Reste des Heeres werden im Tal Abarim oder Hamon Gog ostlich des Toten Meeres bestattet Jes 5 26 28 EU beschreibt die Bogen Pferde und Wagen von Gomer Armenische Quellen Bearbeiten Nach armenischen Quellen besiedelten die Kimmerer Anatolien das nach ihnen Gamirk genannt wird 13 Herrscher der Kimmerer BearbeitenTeuspa DugdammeArchaologische Funde BearbeitenDie Funde der Tschernogorowka und Nowotscherkassk Kulturen der fruhen Eisenzeit zwischen dem 9 und 7 Jahrhundert v Chr am Nordufer des Schwarzen Meeres werden traditionell den Kimmerern zugeschrieben Diese Kulturen losten die Belosjorka Kultur ab deren Trager feste Siedlungen bewohnten und sich von Ackerbau und Viehzucht ernahrten Mit dem Beginn der fruhen Eisenzeit lasst sich ein Wechsel der Wirtschaftsweise zur nomadischen Viehzucht erkennen Die Funde beschranken sich fast vollig auf die Waldsteppe und die Steppe bewaldete Gebiete werden gemieden hier findet sich die Tschorny Les Kultur Deren befestigte Siedlungen werden von einigen Forschern als Schutz gegen nomadische Uberfalle gedeutet Jedoch ist Handel zwischen Tschorny Les und Nowotscherkassk wahrscheinlich da auch Vollnomaden auf gewisse Erzeugnisse des Ackerbaus angewiesen sind Tschernogorowka Bearbeiten Die Tschernogorowka Kultur wird in das 9 und fruhe 8 Jahrhundert v Chr datiert Sie ist nach einem Fundort beim Dorf Tschernogorowka heute Stadt Siwersk bei Bachmut benannt Typisch sind ost west orientierte Hockerbestattungen unter Grabhugeln manchmal in Nischen die von einem zentralen unterirdischen Schacht ausgehen Manner erhielten eherne Tullenpfeilspitzen Pferdegeschirr und Eisendolche mit Bronzegriff als Beigaben Die Metallurgie der Tschernogorowka Kultur ist vermutlich durch die nordkaukasische Koban Kultur beeinflusst Nowotscherkassk Bearbeiten Die Nowotscherkassk Kultur wird aus der bronzezeitlichen Srubnaja Balkengrabkultur abgeleitet Sie datiert in das 8 und 7 Jahrhundert und ist nach einem Fundort in der Oblast Rostow benannt Sie war zwischen Donau und Wolga verbreitet Typisch sind West Ost ausgerichtete gestreckte Bestattung unter niedrigen Grabhugeln Kurganen auch Nachbestattungen in alteren Hugeln kommen vor Die Grabbeigaben der Manner bestehen aus Waffen Kompositbogen rautenformigen Tullenpfeilspitzen sowie Lanzen Schwertern und Dolchen aus Eisen Steinkeulen Wetzsteinen und Pferdegeschirr aus Bronze und Bein Pferdebestattungen Girejewa Mogila sind selten Frauengraber enthalten hauptsachlich Keramik Einzelne Graber sind sehr reich ausgestattet unter anderem mit Goldschmuck dies deutet auf gesellschaftliche Differenzierung Ein Hortfund der Nowotscherkassk Kultur ist aus Surmuschi in Georgien bekannt Die Nowotscherkassk Kultur endete im 7 Jahrhundert abrupt und wird durch Funde abgelost die den Skythen zugeschrieben werden Dies konnte die Angaben Herodots uber den Einfall der Skythen in kimmerisches Gebiet stutzen Funde im Kuban Gebiet beweisen Kontakte mit Assyrien So wurden in Hockergrabern in Klin Jar III bei Kislowodsk mehrere assyrische spitze eherne Kegelhelme aus der Zeit Sanheribs oder Assurbanipals zusammen mit Pferdegeschirr von Nowotscherkassk Typ gefunden Es konnte sich um Graber von Soldnern oder um Beutegut handeln Askold verweist allerdings darauf dass sie aus Blech genietet nicht gegossen sind wie die vorderasiatischen Stucke und halt sie fur einheimische Erzeugnisse 14 Aus Werchnjaja Rutcha in Nordossetien stammt ein gegossener Bronzehelm mit einer Inschrift von Argisti I Konig von Urartu 15 Glinoje Bearbeiten Beim Dorf Hlinaia Rajon Grigoriopol in Moldawien bzw Transnistrien wurde als Grabbeigabe ein doppelstockiger Tonkrug gefunden der in seiner Machart ein Unikum sein durfte und den Kimmerern des 8 Jahrhunderts v Chr zugeschrieben wird 16 Kelermes Stufe Bearbeiten Um eindeutig kimmerische Funde zu identifizieren untersuchte I Askold im nordlichen Kleinasien Gebiete in denen nach Auskunft griechischer Schriftsteller Kimmerer aber keine Skythen siedelten Er schreibt auch zwei Graber vom Norsuntepe den Kimmerern zu sowie zwei Graber in Imirler und bei Amasya in der Turkei ohne genaue Herkunft die von Unal den Skythen oder Sarmaten zugeschrieben werden Die Graber auf der Akropolis von Norsun Tepe werden von einem Gebaude uberlagert das durch die darin gefundene Keramik in die Mitte des 7 Jahrhunderts v Chr datiert wird 17 Grab 3 enthalt Gegenstande mit Inschriften des urartaischen Konigs Argisti II eine Anzahl urartaischer Trensenknebel sowie ein Trensenknebel mit Raubtierkopf der typisch fur die Kelermes Stufe ist 18 Die Funde gehoren in die Kelermes Stufe die gewohnlich den Skythen zugeschrieben wird 19 Die typische Keramik fehlt ist nach Askold aber auch nicht zu erwarten Einbruche von Reiternomaden hinterlassen immer nur sparliche durch die archaologischen Methoden schwer erkennbare Spuren 20 Er verweist auf Analogien mit den Hunnen und Ungarneinfallen in Europa Kleinasien Vorderer Orient Bearbeiten Ein Zerstorungshorizont in Sardes wird den Kimmerern zugeschrieben er enthielt jedoch wenige kimmerische Funde Ein Knochenortband in Form eines Rolltieres von fruhskythischer Form stammt aus einer Schicht die auch protokorinthische Keramik des 7 Jahrhunderts v Chr fuhrt 21 Pfeilspitzen aus Ephesos werden zuweilen den Kimmerern zugeschrieben Jedoch kann nicht bewiesen werden dass sie tatsachlich von kimmerischen Angreifern stammen Dreifluglige Bronzepfeilspitzen sind unter anderem auch aus Sardes 22 Norsuntepe Grab 2 Nusch i Jan medische Schichten 23 Boǧazkoy 24 Ayanis Bastam aus der Cella des Tempels von Kayalidere 25 und Samaria bekannt Sie treten aber noch bis ins 5 Jahrhundert auf 26 Reiter auf Reliefs in Nimrud Assur Nasirpal II 884 858 v Chr werden manchmal als Kimmerer oder Skythen gedeutet nach Ivanchik 2001 reiten sie jedoch auf typisch vorderasiatische Weise und sind daher nicht als Mitglieder von Reitervolkern zu identifizieren Mitteleuropa Bearbeiten In Mitteleuropa wurde der sogenannte Thrako Kimmerische Horizont vor allem Dolche mit durchbrochener Griffplatte und bestimmte Formen von Pferdetrensen auf die Kimmerer zuruckgefuhrt Tatsachlich ahneln diese in Ungarn Polen und Deutschland verbreiteten Pferdetrensen Funden aus der Schwarzmeergegend und dem Kaukasus Koban Kultur es ist jedoch unklar ob diese auf die historisch belegten Kimmerer zuruckgehen Ostlicher Einfluss zu Beginn der Hallstattkultur z B das Auftreten grosserer Pferde wird ebenfalls gerne diesem Steppenvolk zugewiesen Chronologie Bearbeiten721 715 Sanherib erwahnt ein Land Gamirru nordlich von Urartu 714 Selbstmord von Rusa I von Urartu 705 Tod des Sargon II in einem Feldzug gegen die Kulummu Sieg Assurhaddons uber die Kimmerer unter Teuspa 679 678 Einfall der Gimirri aus Hubuskia nach Assyrien im Jahr 4 von Assurhaddon 676 674 Zerstorung des Phrygischen Reiches durch die Kimmerer Selbstmord des Konigs Midas Mi ta a Vorstoss nach Paphlagonien 644 Tod des Lydischen Konigs Gyges Guggu in der Schlacht gegen die Kimmerer Einnahme von Sardes 27 Die Kimmerer plundern zusammen mit den Trerern die ionischen Stadte um 600 Vertreibung der Kimmerer durch den Lyderkonig Alyattes II 28 Sprache Bearbeiten Von den Kimmerern sind lediglich einige Personennamen uberliefert Teuspa Lygdamis Dugdamme einige Sprachforscher versuchen ihnen auch Ortsnamen Toponyme zuzuweisen Wegen fehlender sprachlicher Belege werden die Kimmerier in der seriosen Sprachwissenschaft kaum erwahnt Spekulativ werden sie zur iranischen Sprachgruppe oder griechischen Quellen folgend der thrakischen Sprachgruppe zugerechnet Vermutungen uber einen engeren Zusammenhang mit der keltischen Sprache mussen aus genetischen Grunden Krzywinski et al 2018 als abwegig betrachtet werden Die Einordnung als Thraker mag aber auf die haufige Verwechslung mit den Trerern zuruckgehen Kimmerer und die Krim Bearbeiten Der Name der Kimmerer soll sich in der Bezeichnung der Krim erhalten haben Allerdings wurde in der Antike diese Halbinsel Chersonesos landlaufig als Taurische bzw Skythische Chersonesos 29 rauhe Chersonesos 30 oder einfach nur als Chersonesos 31 bezeichnet Der Name Krim ist vielmehr deutlich junger als diese antiken Bezeichnungen und lasst sich ohne dazu den Namen der Kimmerer bemuhen zu mussen auf das turk tatarische qyrym Festung zuruckfuhren Literarische Rezeption BearbeitenDer amerikanische Schriftsteller Robert E Howard beschrieb ein Volk der Kimmerier das mit den historischen Kimmerern fast nur den Namen gemeinsam hat Howards Kimmerier leben im Hyborischen Zeitalter und sind die Nachfahren der Atlanter In dem Gedicht I remember wird Cimmeria im Refrain als Land of darkness and deep night bezeichnet Howard kannte also vermutlich Homer Howards beruhmteste Romanfigur Conan ist ein Kimmerier Im Roman Wenn ein Reisender in einer Winternacht von Italo Calvino der aus mehreren unvollendeten Romananfangen besteht ist einer dieser Romane aus dem Kimmerischen ubersetzt Kimmerien ist hier ein fiktiver Staat der vermutlich in Nordosteuropa gelegen haben soll Literatur BearbeitenJ B Bury The Homeric and the historic Cimmerians In Klio Bd 6 1906 S 79 88 Kurt Bittel Grundzuge der Vor und Fruhgeschichte Kleinasiens Wasmuth Tubingen 1945 E D Phillips The Scythian domination in Western Asia its record in history scripture and archaeology In World Archaeology Bd 4 Nr 2 1972 ISSN 0043 8243 S 129 138 doi 10 1080 00438243 1972 9979527 Harald Hauptmann Neue Funde eurasischer Steppennomaden in Kleinasien In Rainer Michael Boehmer Harald Hauptmann Hrsg Beitrage zur Altertumskunde Kleinasiens Festschrift fur Kurt Bittel von Zabern Mainz am Rhein 1983 ISBN 3 8053 0585 0 S 251 270ff Renate Rolle Michael Muller Wille Kurt Schietzel Hrsg Gold der Steppe Archaologie der Ukraine Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 01841 4 Askold I Ivantchik Les Cimmeriens au Proche Orient Orbis biblicus et orientalis Bd 127 Editions Universitaires u a Freiburg Schweiz u a 1993 ISBN 3 7278 0876 4 Sergej Tokhtas ev Die Kimmerier in der antiken Uberlieferung In Hyperboreus Bd 2 1996 1 46 online PDF 1 7 MB Askold I Ivantchik Das Problem der ethnischen Zugehorigkeit der Kimmerier und die kimmerische archaologische Kultur In Prahistorische Zeitschrift Bd 72 1997 S 12 53 Hermann Sauter Studien zum Kimmerierproblem Saarbrucker Beitrage zur Altertumskunde Band 72 Habelt Bonn 2000 ISBN 3 7749 3005 8 Zugleich Saarbrucken Universitat Dissertation 1997 Askold I Ivantchik Kimmerier und Skythen Kulturhistorische und chronologische Probleme der Archaologie der osteuropaischen Steppen und Kaukasiens in vor und fruhskythischer Zeit Kimmerijcy i Skify Steppenvolker Eurasiens Bd 2 Paleograph Press u a Moskau 2001 ISBN 3 8053 2977 6 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer Der Wandel vorder und zentralasiatischer Kulturen im Umbruch vom 2 zum 1 vorchristlichen Jahrtausend Kolloquien zur Vor und Fruhgeschichte Bd 6 Akten des internationalen Kolloquiums Berlin 23 bis 26 November 1999 Habelt Bonn 2001 ISBN 3 7749 3068 6 S 329 342 Carola Metzner Nebelsick Kimmerier In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 16 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016782 4 S 504 523 Carola Metzner Nebelsick Thrako Kimmerische Fundkomplexe zwischen der Sudoststeiermark Sudwest Transdanubien und Nordkroatien und ihre Bedeutung fur die Kulturentwicklung wahrend der fruhen Eisenzeit In Andreas Lippert Hrsg Die Drau Mur und Raab Region im 1 vorchristlichen Jahrtausend Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie Bd 78 Akten des internationalen und interdisziplinaren Symposiums vom 26 bis 29 April 2000 in Bad Radkersburg Habelt Bonn 2001 ISBN 3 7749 3072 4 S 137 154 Mikko Luukko Greta van Buylaere The political correspondence of Esarhaddon State Archives of Assyria Bd 16 Helsinki University Press Helsinki 2002 ISBN 951 570 539 8 Weblinks BearbeitenHermann Sauter Studien zum Kimmerierproblem In kimmerier de Abgerufen am 31 Marz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Homer Odyssee XI 12 19 Homer Ilias XIII 5 6 Herodot Historien IV 12 Herodot Historien IV 11 Herodot Historien IV 11 Herodot Historien IV 2 a b c d E D Phillips The Scythian domination in Western Asia its record in history scripture and archaeology In World Archaeology Bd 4 Nr 2 1972 S 129 138 Herodot Historien I 12 In manchen Publikationen wird der Name auch als Habrondas oder Abrondas wiedergegeben Siehe hierzu Askold I Ivantchik Die Grundung von Sinope und die Probleme der Anfangsphase der griechischen Kolonisation des Schwarzmeergebietes In Gocha R Tsetskhladze Hrsg The Greek Colonisation of the Black Sea Area Historical Interpretation of Archaeology Fran Steiner Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07302 7 S 298 Anm 2 Herodot Historien I 16 Pomponius Mela Chorographia 1 12 Anne Katrine Gade Kristensen Who were the Cimmerians and where did they come from Sargon II the Cimmerians and Rusa I The Royal Danish Academy of Sciences and Letters Historisk filosofiske meddelelser Bd 57 Munksgaard Kopenhagen 1988 ISBN 87 7304 191 2 E D Phillips The Scythian domination in Western Asia its record in history scripture and archaeology In World Archaeology Bd 4 Nr 2 1972 S 129 138 hier S 136 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 339 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 340 Alexander Koretsky Unusual shape clay pot was found in the tomb of the mysterious Cimmerians from Pridnestrovie In Novosti Pridnestrovya 22 Februar 2021 abgerufen am 3 Marz 2021 englisch Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 330 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 332 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 329 342 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 329 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 330 A Henry Dettweiler George M A Hanfmann D G Mitten Excavations at Sardis 1965 In Turk Arkeoloji Dergisi Bd 14 1965 ISSN 0564 5042 S 151 160 online PDF 28 93 MB British Institute of Persian Studies Hrsg Nush i Jan Band 3 John Curtis The small finds British Institute of Persian Studies u a London 1984 ISBN 0 901477 03 6 Rainer Michael Boehmer Die Kleinfunde von Boǧazkoy Aus den Grabungskampagnen 1931 1939 und 1952 1969 Wissenschaftliche Veroffentlichungen der Deutschen Orient Gesellschaft Bd 87 Bogazkoy Ḫattusa Bd 7 Mann Berlin 1972 ISBN 3 7861 2193 1 C A Burney A first season of excavations at the Urartian Citadel of Kayalidere In Anatolian Studies Bd 16 1966 ISSN 0066 1546 S 55 111 hier S 79 Askold Ivantchik Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der Datierung der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer 2001 S 331 Herodot Historien I 15 Herodot Historien I 16 Strabo Geographie VII 4 1 Herodot Historien IV 99 3 Ammianus Marcellinus XXII 8 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kimmerer amp oldid 235545565