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Die Hungersnot in der Sowjetunion in den 1930er Jahren war die nach Todeszahlen grosste Hungersnot in der Geschichte der Sowjetunion und die zweite der drei grossen Hungersnote der sowjetischen Geschichte Wahrend die Schuld der stalinistischen Regierung und ihrer Politik an der Hungersnot unbestritten ist sind die Intentionen der Sowjetfuhrung sowie die Einstufung der Hungersnot als Volkermord historische und politische Streitpunkte Ebenfalls umstritten ist die exakte Zeitspanne der Hungersnot Sie begann fruhestens 1930 und endete spatestens 1934 Die Hauptphase war Anfang 1933 Verhungernde Bauern in Charkiw 1933 Zeitgenossische Karte in franzosischer und englischer Sprache mit den von der Hungersnot besonders betroffenen Gebieten im europaischen Teil der Sowjetunion ohne Kasachstan 1 Schatzungen der Todeszahlen haben im Verlauf der Geschichte variiert liegen aber nach neuestem Stand zwischen 8 000 000 und 9 000 000 2 Davon entfallen uber 3 500 000 auf die Ukraine 3 uber 3 000 000 auf Russland 3 und uber 1 200 000 auf Kasachstan 4 5 Die meisten Todesfalle gab es in den ersten sechs Monaten des Jahres 1933 6 In der Ukraine wird die lokale Form der Hungersnot der Holodomor als Volkermord an den Ukrainern eingestuft 7 Mehrere andere Staaten in Europa sowie Nord und Lateinamerika teilen diese Auffassung 8 Die Hungersnot in Kasachstan von 1932 33 ist in Kasachstan weniger politisch gefarbt als der Holodomor in der Ukraine 9 Inhaltsverzeichnis 1 Name der Hungersnot 2 Zeitspanne der Hungersnot 3 Hintergrund 3 1 Sowjetische Wirtschaft zwischen Lenin und Stalin 3 2 Kultur und Nationalitatenpolitik unter Stalin 3 3 Getreidebeschaffungspolitik der Sowjetregierung 3 4 Entkulakisierung 4 Geschichte der Hungersnot 4 1 1932 4 2 1933 4 3 1934 5 Todeszahlen 6 Hungersnot nach Teilrepublik 6 1 Kasachische ASSR 6 2 Russische SFSR 6 3 Transkaukasische SFSR 6 4 Ukrainische SSR 6 5 Weissrussische SSR 7 Internationale Reaktionen 7 1 Deutschland 7 2 Frankreich 7 3 Italien 7 4 Kanada 7 5 Osterreich 7 6 Polen 7 7 Vereinigtes Konigreich 7 8 Vereinigte Staaten 8 Nachspiel 9 Kulturelles Erbe 9 1 Postsowjetische Staaten 9 1 1 Kasachstan 9 1 2 Russland 9 1 3 Ukraine 9 2 Weitere Staaten 9 2 1 Deutschland 9 2 2 Kanada 9 2 3 Vereinigte Staaten 10 EinzelnachweiseName der Hungersnot BearbeitenAls Eigenname der Hungersnot wird manchmal der Begriff Grosse Hungersnot verwendet 10 11 Die russische Regierung benutzt in offiziellen Erklarungen die Formulierung Hungersnot der 1930er auf dem Gebiet der UdSSR 12 Der lokale Ableger in der Ukraine und in den mehrheitlich ukrainischen Teilen der RSFSR ist als Holodomor bekannt 13 14 15 In der russischen und kasachischen Literatur ist der Begriff Goloschtschokin Genozid als Alternativname fur die Hungersnot in Kasachstan verbreitet 5 Zeitspanne der Hungersnot BearbeitenWahrend die Zeitspanne der Hungersnot von den meisten Historikern als 1932 bis 1933 gegeben wird wird manchmal auch das Jahr 1931 als Startpunkt vorgeschlagen 4 16 17 18 Die Historikerin Sarah Cameron schlagt fur die kasachische Hungersnot sogar das Jahr 1930 vor 5 19 Ebenso wird manchmal statt dem Jahr 1933 das Jahr 1934 als Endjahr der Hungersnot gegeben 17 Hintergrund BearbeitenSowjetische Wirtschaft zwischen Lenin und Stalin Bearbeiten Nach den verheerenden Auswirkungen des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918 des Russischen Burgerkriegs 1917 bis 1922 und der Wirtschaftspolitik des Kriegskommunismus 1918 bis 1921 insbesondere nach der Hungersnot in Sowjetrussland 1921 1922 entschied sich Lenins sowjetrussische Regierung fur die Wiedereinfuhrung einer partiellen Marktwirtschaft in Form der Neuen Okonomischen Politik 1921 bis 1928 gemeinhin NEP russisch NEP Novaya ekonomicheskaya politika NEP Nowaja ekonomitscheskaja politika abgekurzt 20 Die NEP brachte einige wirtschaftliche Stabilitat und erlaubte in den Grossstadten des Staates seit dem 30 Dezember 1922 offiziell UdSSR genannt sogar eine kurzlebige Zeit der kulturellen und wirtschaftlichen Liberalisierung und des Massenkonsums Jedoch war die NEP mit ihren teilkapitalistischen Wirtschaftsaspekten selbst von Lenin stets nur als temporare Losung gedacht worden und war schon vor Lenins Tod am 21 Januar 1924 den Kadern der KPdSU regelmassig ein Dorn im Auge Nach Lenins Tod wurde die Zukunft der NEP zu einer wichtigen Debatte uber die Zukunft der gesamten Sowjetunion da die verschiedenen Kandidaten fur den Fuhrungsposten verschiedene Ansichten bezuglich der NEP vertraten Der rechte Flugel der KPdSU um Nikolai Bucharin wollte die NEP zumindest kurz bis mittelfristig fortfuhren wahrend der linke Flugel um Leo Trotzki die NEP schnellstmoglich abschaffen wollte und stattdessen den Ersatz der privatwirtschaftlichen Aspekte der Landwirtschaft durch Zwangskollektivierung anstrebte 20 Im Zuge der NEP fanden einige klein und mittelstandische Unternehmer in der Sowjetunion durch ihre Geschafte einen moderaten Wohlstand Diese Nepmanner wurden schnell zum Feindbild der orthodoxen Kommunisten innerhalb der KPdSU 20 21 nbsp Josef Stalin ging aus den parteiinternen Machtkampfen der 1920er siegreich hervor Ab 1929 begann er die sowjetische Wirtschaft radikal umzumodellieren Josef Stalin der schlussendlich als Sieger aus dem Machtkampf nach Lenins Tod hervorgehen wurde war in Wirtschaftsfragen anfangs neutral Stalin unterstutzte bis 1927 die wirtschaftspolitische Linie des rechten Flugels und der Verteidiger der NEP machte diese Unterstutzung aber nicht weithin offentlich Er verbundete sich zunachst mit Bucharin gegen Trotzki und seine Anhanger Linke Opposition aber wandte sich nach der Neutralisierung Trotzkis gegen Bucharin und dessen Unterstutzer Rechte Opposition und damit gegen die NEP 20 Stalin verfolgte ab 1928 offentlich die Abschaffung der NEP und die Einfuhrung eines ultrabeschleunigten Industrialisierungsprogramms mit besonderem Fokus auf Schwerindustrie insbesondere Rustungsguter Zu diesem Zweck wurden die Funfjahresplane als neue sowjetische Wirtschaftsdoktrin anstelle der NEP installiert 22 Die Abschaffung der NEP trug entscheidend zur Hungersnot der 1930er bei war aber 1928 bei den Kadern der KPdSU als politische Entscheidung durchaus beliebt 20 Als Teil der Umformung der Landwirtschaft die unter NEP teilprivatisiert gewesen war und die es Bauern erlaubt hatte Teile ihres Ertrages einzubehalten und entweder zu verzehren oder zu verkaufen wurden stattdessen massive Verstaatlichungen der Landwirtschaft vorangetrieben Die Bauern der UdSSR wurden angeregt sich in Kolchosen gemeinschaftliche Landwirtschaftsbetriebe unter strenger staatlicher Uberwachung oder in Sowchosen staatliche Landwirtschaftsbetriebe mit Bauern als Staatsangestellte zu organisieren 22 Dies war zunachst freiwillig aber nachdem beispielsweise die Kollektivierungsrate in der Ukrainischen SSR USSR 1928 erst 3 4 der Bauernhofe und 3 8 des Ackerlandes betrug entschloss sich die Zentralregierung der UdSSR den Kollektivierungsprozess per Zwang zu beschleunigen Die Kampagne der Zwangskollektivierung begann nach einem Befehl des Zentralkomitees der KPdSU im Februar 1929 23 555Um mit weniger Arbeitskraft in der Urproduktion trotzdem Produktionswachstum zu erzielen wurden besonders die nomadischen Bewohner Zentralasiens oft unter Zwang dazu bewegt sich sesshaft zu machen und ihre Lebensweise der nomadischen Viehzucht durch Ackerbau zu ersetzen Diese Politik besonders in der Kasachischen ASSR KASSR betrieben wird auch Sedentarisierung genannt 4 Kultur und Nationalitatenpolitik unter Stalin Bearbeiten Unter Stalin kam es zu einer grosseren politischen Ermachtigung der Minderheiten in der Sowjetunion besonders der Hauptvolker jeder Teilrepublik So wurde in der USSR die Ukrainisierung begonnen um die Benutzung der ukrainischen Sprache zu fordern eine hohere Teilnahme der ethnisch ukrainischen Bevolkerung in der Kommunistischen Partei anzuregen vor 1921 war die Partei in der Ukraine fast ausschliesslich russisch und judisch gewesen und die Ukraine als Kulturkreis fester in die Sowjetunion einzubinden 24 98 In der Weissrussischen SSR WSSR gab es stattdessen die Belarussisierung 25 Getreidebeschaffungspolitik der Sowjetregierung Bearbeiten nbsp Getreidebeschlagnahmung bei den Kulaken 1933 Seit 1917 betrieb die Sowjetregierung als Teil der sowjetkommunistischen Planwirtschaft Getreidebeschaffungsmassnahmen Ursprunglich wurde unter dem System des Kriegskommunismus die Prodrazvyorstka Nahrungsmittelverteilung betrieben welche im Zuge der Landwirtschaftsreformen der NEP 1921 aufgegeben wurde Die Prodrazvyorstka hatte aus gesetzten Requirierungsquoten bestanden 26 391 Diese Quoten wurden danach stattdessen mit einer Sachsteuer ersetzt Diese Sachsteuer Prodnalog Abkurzung von Prodovolstvenniy nalog Nahrungsmittelsteuer wurde im Marz 1921 eingefuhrt und wurde Teil der NEP 27 150Nach dem Ende der NEP wurden statt der Prodnalog die Zwangsabgaben in der Landwirtschaft wieder eingefuhrt Im April 1930 wurde verfugt dass die Kolchosen und Sowchosen zwischen einem Viertel und einem Drittel ihrer Ertrage an den Staat liefern wurden wahrend der Rest des Ertrags als Bezahlung an die Bauern gehen wurde 28 Die weitreichende Rucknahme und Einbehaltung dieser Getreidebezahlung ab November 1932 wurde entscheidend zur Hochstphase der sowjetischen Hungersnot beitragen 3 Fur das abgelieferte Getreide sollte es vom Staat fur die Bauernhofe Entlohnungen geben Trotz dieser Erklarung kam es de facto zwischen 1930 und 1932 jedoch nur selten zu finanziellen Ausgleichszahlungen an die Kollektivbauernhofe Eine Abkehr von dieser Politik erfolgte erst im Januar 1933 als die Hungersnot bereits im vollen Gange war 28 Entkulakisierung Bearbeiten nbsp Von der Sowjetregierung organisierter Bauernaufmarsch wahrend der EntkulakisierungDie Entkulakisierung war Teil der stalinistischen Landwirtschaftsreform 29 In der Terminologie der russischen Landwirtschaft waren die Bauern in drei Schichten unterteilt die armen Bauern die Mittelbauern und die wohlhabenden Kulaken In der Sowjetideologie nahmen die Kulaken und all jene die fur solche gehalten wurden die Rolle eines kapitalistischen Klassenfeinds in der Landwirtschaft ein 20 In der Realitat waren die Opfer der sowjetischen Entkulakisierungskampagne oft selbst bitterarm 29 Da aber in der sowjetischen Selbstdarstellung alle Nicht Kulaken die landliche Politik unterstutzten wurden per Definition alle Bauern inklusive der verarmten Landarbeiter zu Kulaken wenn sie sich des Widerstands schuldig machten In Wirklichkeit gab es Widerstand gegen die sowjetische Politik in allen Reichtumsschichten des Bauerntums 20 Kulaken sowohl tatsachliche als auch vermeintliche wurden zum Sundenbock fur sowjetische Ernteausfalle in den spaten 1920ern Im Juli 1928 verteidigte Stalin die Beibehaltung von niedrigen Getreidepreisen als notwendigen Tribut der Bauern zur Durchsetzung der Industrialisierung 20 Am 27 Dezember 1929 kundigte Stalin sein Ziel der Liquidierung der Kulaken als Klasse an 30 117 Dieses Ziel wurde ab Januar 1930 in Befehle des Zentralkomitees der KPdSU umgesetzt 23 557 nbsp Kulakendeportationen in den Jahren 1930 und 1931Zwischen 1930 und 1931 kam es daraufhin zu den schwersten Exzessen der Entkulakisierungskampagne Insgesamt gab es 30 000 Erschiessungen 2 100 000 Zwangsdeportationen davon 1 800 000 in den Jahren 1930 und 1931 und mindestens 2 000 000 lokale Zwangsumsiedlungen auf schlechtere Boden innerhalb der Heimregion 31 595 32 165 Zwischen Januar und Marz 1930 wurden allein in der Ukraine 62 000 Kulakenhaushalte mit insgesamt mehr als 250 000 Menschen aufgelost Die fraglichen Kulaken wurden verhaftet deportiert oder ermordet 23 557Die Entkulakisierung fuhrte in allen Bereichen der Landwirtschaft zu erheblichen wirtschaftlichen Schaden So gab es in der Viehzucht 1934 lediglich die Halfte der Arbeitstiere die noch 1929 in der Sowjetunion registriert worden waren 22 Von vielen westlichen Historikern wird die Entkulakisierung als Teil der grosseren stalinschen Sauberungen gesehen in welchen Josef Stalin die Parteiburokratie Lenins durch komplette Unterjochung aller Aspekte von Staat Gesellschaft und Partei in seine personliche Diktatur umzuwandeln suchte Damit steht die Entkulakisierung in der Sowjetunion in einer Reihe mit dem Grossen Terror und den Moskauer Prozessen 33 Geschichte der Hungersnot BearbeitenDie ersten Vorzeichen der sowjetischen Hungersnot zeigten sich in Kasachstan Zwischen 1929 und 1930 hatte die Sowjetregierung die Politik der Sedentarisierung stark vorangetrieben und die Abgabenforderungen an die neuangesiedelten kasachischen Landbewohner stark erhoht 4 9 Fruhzeichen der kasachischen Hungersnot zeigten sich bereits 1930 5 aber die Hauptphase begann in Kasachstan im Verlauf des Jahres 1931 Die kasachischen Viehzuchter waren zwangsangesiedelt und den Getreideabgabenquoten unterworfen worden Mit der Getreidewirtschaft unerfahren mussten die Kasachen oft ihr Vieh verkaufen um mit dem Geld Getreide zu kaufen um wiederum die Anforderungen der Regierung zu erfullen Ohne Geld Getreide oder Vieh waren die kasachischen Bauern sodann stark von Hunger bedroht 28 1932 Bearbeiten Nach 1931 wurden zusatzliche Lebensmittel aus dem Umlauf genommen um fur die Rote Armee Militarreserven fur einen plotzlichen Kriegsfall zu sichern Der japanische Einmarsch in Nordostchina Mandschurei Krise wurde von Stalin als grosse Gefahr empfunden 34 Am 18 Juni 1932 schrieb Stalin bezuglich der Kriegsgefahr an der japanisch sowjetischen Grenze in einem Brief an Grigori Ordschonikidse dass japanische Kriegsvorbereitungen gegen die Sowjetunion bereits stattfanden und dass die Bereitschaft der UdSSR gesichert sein musse 13 Im Januar 1932 betonte Stalin mit Nachdruck dass die Getreideabgabenziele der folgenden Jahre trotz der schwachen Ernte 1931 um jeden Preis einzuhalten waren 35 35Am 7 August 1932 wurde vom Rat der Volkskommissare der Sowjetunion das Gesetz der funf Ahrchen verabschiedet Diebstahl von Kollektivbauernhofbesitz wurde mit entweder mindestens 10 Jahren Gefangnis oder mit Hinrichtung bestraft Es wurde verboten die Erntereste auf den Kollektivbauernhofen aufzusammeln 3 23 563Stalins Sonderbeauftragte in der Hungersnot nach Herbst 1932 nbsp Wjatscheslaw Molotow wurde Sonderbeauftragter in der Ukraine nbsp Lasar Kaganowitsch wurde Sonderbeauftragter im Nordkaukasus Im Herbst 1932 wurde klar dass die Situation in der Ukraine und im Nordkaukasus von Tag zu Tag schlechter wurde Wjatscheslaw M Molotow wurde als Sonderbeauftragter in die Ukraine geschickt um die Getreideabgaben zu uberwachen Lasar M Kaganowitsch ubernahm die gleiche Aufgabe im Nordkaukasus 14 24 Am 11 August 1932 hatte Stalin zuvor brieflich seinen erwahlten Sonderbeauftragten explizit den Befehl gegeben die Ukraine nicht zu verlieren Der politische Verbleib der Ukraine bei der Sowjetunion war fur Stalin wichtiger als das Uberleben der ukrainischen Zivilbevolkerung Nach diesem Befehl wurden die Behorden der GPU ab 1934 NKWD aktiv und aggressiv zur Einschuchterung und politischen Beherrschung der Landbevolkerung in der Ukraine spater auch im Nordkaukasus und in Kasachstan eingesetzt 36 nbsp Eine Schwarze Liste Januar 1933 in der Oblast MykolajiwZwischen November und Dezember 1932 wurden die Schwarzen Listen in der Ukraine und der Kuban Region eingefuhrt Dorfer oder Rajons die auf diesen Schwarzen Listen eingetragen wurden wurden vom Handel mit anderen Teilen der Sowjetunion abgeschnitten Eintragung auf den Schwarzen Listen erfolgte oft nach Verfehlung der Requirierungsziele Hungernde landliche Regionen wurden durch die Schwarzen Listen noch zusatzlich von Hilfeleistungen und Handel abgeschnitten 28 Am 4 November 1932 wurden auch im Nordkaukasus unter direkter Anweisung Kaganowitschs mehrere Dorfer und Rajons auf die Schwarze Liste gesetzt 3 Zwischen dem 18 November und dem 20 November 1932 wurde vom Politburo des Zentralkomitees der KPdU verfugt bei all jenen Bauern welche die Getreideauflagen nicht erfullen konnten stattdessen Fleisch Kartoffeln und Vieh zu konfiszieren sowie in allen Kolchosen welche die Getreideauflagen nicht erfullen konnten die Getreidereserven zu konfiszieren Daruber hinaus sollte auch das Getreide welches Mitarbeitern der Kolchosen und Sowchosen fur ihre Arbeitstage bezahlt worden war im Falle der Nichterfullung der Getreideauflagen konfisziert werden 3 Am 14 Dezember 1932 wurden auf Befehl Stalins und Molotows ausserordentliche Strafen fur Nichterfullung der Getreidebeschaffungsmassnahmen in der Ukraine eingefuhrt 37 42 Ebenfalls Teil des Befehls dieses Tages war die korrekte Implementierung der Ukrainisierung und die Sauberung petljurischer d h nationalistisch ukrainischer und konterrevolutionarer Elemente 38 Der 14 Dezember 1932 stellt damit das Ende der Ukrainisierungspolitik dar da von nun an alle kulturell und national ukrainischen Elemente als staatsfeindlich eingestuft werden konnten und oft eingestuft wurden 39 40 14 100Am 16 Dezember 1932 wurde das zwischen dem 18 und 20 November in der Ukraine eingefuhrte System teilweise auch in den Nordkaukasus ubernommen Auch dort sollte verstecktes Getreide mit hochster Wachsamkeit aufgespurt werden Im Falle der Nichterfullung der Getreideauflagen waren stattdessen Fleisch und die Notreserven der Kolchosen zu konfiszieren 3 Im Dezember 1932 wurde schrittweise das System der internen Reisepasse eingefuhrt um Bevolkerungsverschiebungen aus hungernden Gebieten zu verhindern und die hungernden Gebiete abzuriegeln 22 Es ist davon auszugehen dass zum 31 Dezember 1932 bereits 250 000 Einwohner der Ukrainischen SSR USSR verhungert waren Dazu kamen hunderttausende Opfer in anderen Teilrepubliken insbesondere Kasachstan und Russland Diese Todeszahlen des Jahres 1932 waren bereits gewaltig doch wurden diese Zahlen in allen Teilen der Sowjetunion vielleicht mit Ausnahme Kasachstans von den Todeszahlen des Jahres 1933 noch ubertroffen werden 41 1933 Bearbeiten In den ersten sechs Monaten des Jahres 1933 kam es mit Abstand zu den meisten Todesfallen wahrend der gesamten Hungersnot In dieser Zeitspanne wurden vielerorts die landlichen Regionen durch die sowjetischen Behorden nach Getreide durchsucht und nicht nur Getreide sondern auch Saatgut und andere Lebensmittel beschlagnahmt Ausserdem wurde es in dieser Zeit durch die Ausreiseverbote ab 22 23 Januar 1933 in der Ukraine ab 16 Februar 1933 im Nordkaukasus fur die Einwohner der Hochkrisenregionen Ukraine und Nordkaukasus unmoglich in weniger betroffenen Nachbarregionen nach Nahrungsmitteln zu suchen 6 Am 1 Januar 1933 schickte das Zentralkomitee der KPdSU einen expliziten Befehl an das Zentralkomitee der KP der Ukraine KPdU samtliche versteckten Nahrungsmittel in den landlichen Gegenden aufzuspuren und all jenen die Essen versteckten harte Strafen aufzuerlegen 3 Am 19 Januar 1933 erfolgte eine partielle Abkehr von der Zwangskollektivierung durch die sowjetische Regierung Es sollte Bauern schrittweise wieder erlaubt werden privaten Ackerbau zu betreiben und die Ertrage zum eigenen Profit zu verkaufen Die volle Implementierung dieses Sinneswandels wurde jedoch bis 1935 dauern 28 und die Sowjetbehorden waren sehr bedacht darauf den Eindruck eines Ruckkehrs zu NEP zu vermeiden Das Gesetz des 19 Januar 1933 war seit Oktober 1932 in Bearbeitung gewesen und wandelte das System der zagotovka Sammlung in ein System der obyazatelnya postavka Zwangslieferung um Auch wenn diese beiden Systeme zunachst namentlich ahnlich klangen so erlaubte es die obyazatelnya postavka den Einzelbauern und den Kolchosen explizit alle Ernteertrage nach Erfullung der Getreideabgaben fur sich selbst zu behalten Dieser politische Wechsel wurde entscheidend zur im Vergleich zu 1932 erfolgreichen Ernte 1933 beitragen 42 250ff Am 22 23 Januar 1933 wurde von der sowjetukrainischen Regierung ein Verbot ausgesprochen die USSR ohne Sondererlaubnis zu verlassen Auch die Uberquerung unionsinterner Grenzen war damit endgultig verboten Zuwiderhandelnde waren von der Sowjetpolizei zu verhaften und zuruck in die Ukraine zu schicken 38 14 70 wo sie zumeist zuruck in ihre hungernden Dorfer geschickt wurden 3 43 Dieses Verbot wurde auf einen direkten Geheimbefehl Stalins hin erlassen welcher am 22 Januar 1933 an die USSR RSFSR und die Weissrussische SSR WSSR geschickt worden war 40 13Am 24 Januar 1933 wurde ein Erlass zur Starkung der Parteiinstitutionen der Kommunistischen Partei der Ukraine verabschiedet 39 Das Scheitern der Getreideabgabenpolitik wurde der ukrainischen Parteifuhrung angelastet und die sowjetische Zentralfuhrung verkundete die Ernennung handverlesener Sonderbeauftragter zur weiteren Uberwachung der Getreideabgaben 44 Pawel P Postyschew ersetzte Roman Terechow in Charkiw Mendel M Chatajewitsch ersetzte Vasili Stroganow in Dnipropetrovsk und Michail Razumov ersetzte Michail Mairow in Odessa 40 Besonders Postyschew wurde sehr schnell in der Ukraine sehr machtig 37 41 Gemeinsam mit Molotow und Kaganowitsch wurde Postyschew zu einem alternativen Machtzentrum welches von lokalen Parteiapparaten in der Ukraine und im Nordkaukasus unabhangig und direkt Stalin horig war 38 Die Entfernung der drei vorherigen Amtsinhaber Terechow Stroganow Mairow stellte die Ausschaltung regierungskritischer Elemente dar da alle drei Manner sich uber die Getreideabgaben beschwert hatten 40 Im Januar 1933 erging ein diplomatischer Bericht des deutschen Botschafters in Moskau Amtszeit 1928 bis 1933 Herbert von Dirksen in welchem Dirksen den grundlegenden Konflikt zwischen Sowjetstaat und Bauerntum als Ursprung der Hungersnot identifizierte 45 Am 16 Februar 1933 wurden die fur die Ukraine ausgesprochenen innerlandischen Ausreiseverbote im Nordkaukasus nachgeahmt 3 Am 17 Marz 1933 wurde es durch einen Befehl des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees fast unmoglich fur Bauern ihre Kolchosen oder ihre Heimatdorfer zu verlassen 3 Im Fruhjahr 1933 kam es parallel zur Hungersnot in der Ukraine zu einer Unterdruckungskampagne durch die sowjetische Geheimpolizei gegen die ukrainische Intelligentzija 28 Am 8 Mai 1933 kam es durch Stalin und Molotow zum Stalin Molotow Befehl in dem angeordnet wurde die Massendeportationen und akuten Formen der Repression zuruckzufahren und stattdessen die Einzelbauern anzuregen sich aus Schutz vor Hunger den Kolchosen und Sowchosen anzuschliessen 28 nbsp Stanislaw Kossior war von 1928 bis 1938 Oberhaupt der KPdU In einem Brief vom 15 Mai 1933 des ukrainischen Parteichefs Stanislaw Kossior an Stalin machte sich Kossior in einer herablassenden Weise uber die hungernden ukrainischen Bauern lustig die viele spatere Historiker dazu verleitete diesen Brief als entscheidendes Beweisstuck anzufuhren dass es sich bei der Hungersnot um einen gezielten Volkermord an den Ukrainern handeln musse 28 Zu diesem Zeitpunkt wurde uber die sowjetische Hungersnot bereits von vielen auslandischen Zeitungen berichtet Manche Berichterstattung verneinte jedoch jede Schuldigkeit der Sowjetregierung an der Situation und spielte die Schwere der Hungersnot herunter Am 31 Marz 1933 veroffentlichte Walter Duranty der beruhmteste der sowjetfreundlichen Journalisten seinen Artikel Russen hungrig aber nicht verhungernd Originaltitel Russians Hungry But Not Starving in der New York Times 34 46 573 Die New York Times entschuldigte sich schliesslich Anfang der 1990er fur Durantys Berichterstattung 47 Der Juni 1933 war der todlichste Monat der Hungersnot Die USSR verlor 4 5 ihrer Gesamtbevolkerung allein in diesem Monat Im Vergleich zum Januar 1933 waren die Todesfalle in der Landbevolkerung in der USSR um den Faktor 8 4 und in der RSFSR um den Faktor 2 1 erhoht 6 Internationale Hilfe fur die Hungersnot wurde von der Sowjetregierung grosstenteils abgelehnt Weder das vom Wiener Erzbischof Theodor Innitzer im August September 1933 gegrundete Hilfskomitee in dem der Baltendeutsche Ewald Ammende welcher spater bei der Veroffentlichung und Verbreitung der Holodomor Fotografien des Osterreichers Alexander Wienerberger helfen wurde Generalsekretar wurde 34 noch das Internationale Rote Kreuz erhielten von der Sowjetregierung die Erlaubnis innerhalb der Grenzen der UdSSR zu operieren 30 311Die Ernte des Jahres 1933 wurde durch die enormen logistischen Schaden behindert welche die Hungersnot ausgelost hatte Die Sowjetregierung mobilisierte stadtische Arbeiter und Reservisten der Roten Armee um die Arbeitskraftemangel zu decken 28 Dennoch lautete die Ernte 1933 nach der Absenkung der Getreideabgabenquoten und der Umleitung der Nahrungsmittel aus anderen Regionen der UdSSR die Endphase der sowjetischen Hungersnot der 1930er ein 48 Wahrend der gesamten Hungersnot hatte die Sowjetregierung ihre Politik der Getreideexporte fortgesetzt da die dadurch fur die Industrialisierungsanstrengungen gewonnenen Devisen als fur wichtiger erachtet wurden als das Uberleben der landlichen Zivilbevolkerung 49 1934 Bearbeiten Der Endpunkt der sowjetischen Hungersnot wird von manchen Historikern Ende 1933 gesehen 16 18 wahrend andere Anfang 1934 noch als Teil der Hungersnot miteinrechnen 17 48 An den Spatfolgen der Hungersnot starben in der USSR im Jahr 1934 noch einmal 163 300 Menschen 41 Im Januar 1934 verkundete Stalin eine verfalschte Bevolkerungszahl um die enormen Menschenverluste der Hungersnot zu verschleiern Aus Furcht vor der baldigen Volkszahlung 1937 wurden 1936 in der gesamten UdSSR Schwangerschaftsabbruche verboten um die Geburtenrate zu erhohen 28 Obwohl die Ernte 1934 selbst nicht besonders gross war bedeutete die Absenkung der Getreideabgabenquote durch die Sowjetregierung dass genug Nahrungsmittel fur die Zivilbevolkerung zur Verfugung standen 48 Todeszahlen BearbeitenEine demografische Analyse des ukrainischen historischen Demografen Oleh Wolowyna aus dem Jahr 2016 benennt 8 814 000 Direktverluste in der gesamten UdSSR zwischen 1932 und 1934 von denen 7 283 000 allein auf das Jahr 1933 entfallen Von den Opferzahlen entfallen 3 943 000 auf die USSR plus 25 000 auf die Moldauische ASSR 3 322 000 auf die RSFSR 1 258 000 auf die KASSR 158 000 auf das ubrige Zentralasien Kirgisische ASSR Tadschikische SSR Turkmenische SSR Usbekische SSR 68 000 auf die WSSR und 40 000 auf die transkaukasischen Republiken Armenien Aserbaidschan Georgien Diese absoluten Zahlen entsprechen auf relative Zahlen umgerechnet 22 4 Verlust der Gesamtbevolkerung in Kasachstan 13 3 in der Ukraine 9 5 in der Moldauischen ASSR 3 2 in Russland 1 7 in Zentralasien ohne Kasachstan 1 3 in Weissrussland und 0 6 in Transkaukasien 2 Im Verlauf der Zeit sind verschiedene Schatzungen der Todeszahlen der sowjetischen Hungersnot gemacht worden Einige altere Schatzungen sind hier zeitlich sortiert aufgelistet Robert Conquest schrieb in seinem Buch The Harvest of Sorrow Soviet Collectivization and the Terror Famine veroffentlicht 1986 von 8 000 000 Opfern 5 000 000 Tote in der Ukraine 1 000 000 Tote im Nordkaukasus 1 000 000 Tote im Rest des europaischen Teils der UdSSR weitere 1 000 000 Tote in Kasachstan Dabei sind Opfer der Entkulakisierung noch nicht mitgerechnet 30 306 In ihrem gemeinsamen Buch The Years of Hunger Soviet Agriculture 1931 1933 veroffentlicht 2004 schatzten die Historiker Robert W Davies und Stephen G Wheatcroft die Todeszahlen der Hungersnot auf zwischen 5 500 000 und 6 500 000 42 401 Im Jahr 2008 veroffentlichte die Duma das Parlament der Russischen Foderation die damalige Ansicht der russischen Regierung bezuglich der Hungersnot Die Todeszahl in der gesamten Sowjetunion wurde von den von der russischen Regierung beauftragten Historikern auf 7 000 000 geschatzt Die russische Regierung legte Wert darauf zu betonen dass alle Teile der Sowjetunion also nicht nur die Ukraine unter der Hungersnot zu leiden hatten 12 Im November 2008 nannte die Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine eine Opferzahl von 3 500 000 in der Ukraine Die anderen Teilrepubliken sind in diesem Bericht nicht berucksichtigt 50 Die meisten Menschen starben im Verlauf des Jahres 1933 Der absolute Hohepunkt der Todeszahlen eines einzigen Monats war im Juni 1933 erreicht 6 Hungersnot nach Teilrepublik BearbeitenWenn man die Hungersnot nach Teilrepublik analysiert ergeben sich mehrere Muster Nach absoluten Zahlen erlitt die USSR die hochsten Verluste aber die KASSR verlor einen grosseren Anteil der Gesamtbevolkerung Die RSFSR erlitt in absoluten Zahlen die zweitmeisten Verluste aber fiel aufgrund ihrer enormen Bevolkerungszahl im Vergleich der Opfer zur Gesamtbevolkerung hinter Kasachstan und die Ukraine zuruck Verlustraten in den anderen Republiken waren wesentlich geringer 2 Innerhalb der RSFSR gab es jedoch grosse regionale Unterschiede und einige Teile des russischen Sudwestens waren fast ebenso schwer von der Hungersnot betroffen wie die Ukraine 3 Kasachische ASSR Bearbeiten nbsp Bevolkerungsentwicklung der Volksgruppen Kasachstans zwischen 1897 und 1970In der KASSR waren besonders nomadische Viehzuchter betroffen 51 Die Situation Kasachstans innerhalb der Sowjetunion war von den europaischen Teilrepubliken klar unterscheidbar Lediglich 23 der Bevolkerung der KASSR waren vollstandig sesshaft und der Nomadismus und die Viehzucht waren weiterhin weit verbreitet 4 Die ersten organisierten Fluchtversuche hungernder kasachischer Bauern und Viehzuchter die versuchten die sowjetische Grenze zu Xinjiang Republik China zu erreichen und zu uberqueren wurden in den spaten 1920ern registriert Zwischen 1928 und 1933 uberquerten etwa 200 000 Kasachen von verschiedenen Motiven getrieben erfolgreich die chinesische Grenze Tausende wurden beim Versuch gestoppt und dann von den sowjetischen Behorden verhaftet oder hingerichtet 19 122f Schon vor dem eigentlichen Ausbruch der Hungersnot waren die Nomaden Kasachstans als Ergebnis der sowjetischen Kollektivierungspolitik in der KASSR unruhig gewesen Zwischen 1930 und 1931 verliessen 286 000 Familien die Republik entweder uber die chinesische Grenze oder in andere Teilrepubliken der UdSSR dazu kamen 78 000 weitere Familien im Jahr 1932 und 31 000 im Jahr 1933 4 Wahrend der gesamten Hungersnot flohen insgesamt 600 000 Menschen aus Kasachstan 5 9 Fluchtlinge aus Kasachstan kamen bis nach Moskau Stalingrad Saratow Woronesch und die Wolgadeutsche ASSR 4 Kasachstan hatte etwa 1 500 000 Todesopfer zu beklagen was einem Viertel der Bevolkerung entsprach 19 160 Kasachstan erlitt die grossten Verluste im Vergleich zur Gesamtbevolkerung Das Volk der Kasachen war zudem die Ethnie die im Vergleich zur ethnischen Gesamtbevolkerung die meisten Verluste erlitt 4 Die kasachische Hungersnot ist innerhalb der historischen Forschung oft von der Hungersnot in der Ukraine uberschattet 5 Nach dem Ende der kasachischen Hungersnot kehrten viele Geflohene nach Kasachstan zuruck entweder freiwillig oder durch Deportation 4 Andere blieben in den Gebieten in die sie geflohen waren und formten einen wichtigen Teil der Basis der grossen kasachischen Minderheiten die noch heute in Russland Usbekistan Kirgisistan und Xinjiang Volksrepublik China leben 19 2 Russische SFSR Bearbeiten Die Kasachische ASSR war bis 1936 administrativ Teil der RSFSR ist aber in diesem Artikel separat berucksichtigt nbsp OGPU Manner bergen verstecktes Getreide aus einer Grube Russland 1932 Russland erlitt wahrend der Hungersnot schwere Verluste auch wenn diese im Vergleich zur Gesamtbevolkerung geringer ausfielen als in der Ukraine oder in Kasachstan In der RSFSR war besonders der Sudwesten betroffen insbesondere das Kuban Gebiet und das Wolga Gebiet wo die Wolgadeutsche Republik ausserordentlich stark betroffen war 4 Das Kuban Gebiet nimmt auch in der Studie des ukrainischen Holodomor eine besondere Stellung ein da das Kuban Gebiet trotz seiner politischen Zugehorigkeit zur RSFSR von einer lokalen Bevolkerungsmehrheit von ethnischen Ukrainern bevolkert war 14 15Die Russische SFSR hatte wahrend der Hungersnot unter den logistischen Anforderungen der ukrainischen Fluchtlinge zu leiden die trotz des Verbotes unionsinterner Migration die Grenze uberquerten Viele dieser Migranten kehrten jedoch schliesslich in die Ukraine zuruck da die gesetzliche Situation ihnen gebot ausschliesslich in der Ukraine zu leben und zu arbeiten 52 Der Einsatz von Folter wahrend der Getreidebeschlagnahmungen durch die OGPU in der Russischen SFSR ist mehrfach belegt Am beruhmtesten ist der Brief den der spatere Literaturnobelpreistrager des Jahres 1965 Michail Scholochow personlich an Stalin richtete 49 837 nbsp Michail Gorbatschow zur Zeit der Hungersnot ein Kleinkind war einer der Betroffenen in Sudwestrussland Zu den Zivilisten welche in Stawropol im Nordkaukasus in der Russischen SFSR von der Hungersnot betroffen waren gehorte auch die Familie des spateren sowjetischen Staatschefs Michail S Gorbatschow geboren 1931 53 Die Russische SFSR hatte wahrend der Hungersnot uber 3 000 000 Todesopfer zu beklagen was etwa 4 der Gesamtbevolkerung der Teilrepublik entsprach 82 der Direktverluste der RSFSR wahrend der Hungersnot wurden wahrend des Jahres 1933 verzeichnet 6 Die Wolgadeutsche ASSR erlitt 207 5 Verluste pro 1000 Einwohner Dazu kommen 141 2 pro 1000 in der Region Krasnodar und 132 0 pro 1000 in der Oblast Saratow ohne Wolgadeutsche ASSR Die anderen Teile der RSFSR waren weniger betroffen 3 Die Hungersnot in der Wolgadeutschen ASSR war unter den ethnisch deutschen Bewohnern grosser als bei der ethnisch russischen Bevolkerung Von den neun mehrheitlich deutschen Bezirken der Wolgadeutschen ASSR litten alle neun schwer Hunger was nur bei einem der vier mehrheitlich russischen Bezirke der Fall war Die Wolgadeutsche ASSR verlor zwischen 20 und 21 ihrer Bevolkerung wahrend der Hungersnot womit die ASSR der am schwersten von der Hungersnot betroffene Teil der RSFSR war Die Verluste waren in relativen Zahlen wenn auch nicht in absoluten Zahlen im Ausmass des Hungertodes den am schwersten betroffenen Gebiete der Ukraine ahnlich 3 Die exakte Korrelation zwischen der Hungersnot in der Wolgadeutschen ASSR und der Ethnie der Todesopfer erfordert laut N Levchuk et al und A Graziosi weitere historische Forschung 3 54 Die Donkosaken Sudwestrusslands waren ebenfalls uberdurchschnittlich von der Hungersnot betroffen 19 5 Transkaukasische SFSR Bearbeiten Die Transkaukasische SFSR welche zwischen 1922 und 1936 die Territorien der heutigen Staaten Armenien Aserbaidschan und Georgien umfasste war der am wenigsten von der Hungersnot betroffene Teil der Sowjetunion An der Hungersnot starben in der TSFSR insgesamt etwa 40 000 Menschen was einem Verlust von 0 6 der Gesamtbevolkerung entsprach 2 In der TSFSR war die Versorgungssituation durchgehend besser als in den Krisenregionen 55 542 Der TSFSR blieben viele Repressalien erspart und sie war oft aus Befehlen der OGPU und anderer Organisationen expliziert ausgeklammert 55 220Einige Hungerfluchtlinge schafften es in ihrer Suche nach besseren Lebensverhaltnissen bis in die TSFSR Eine vierstellige Zahl von Ukrainern wurde von den sowjetischen Behorden aus der TSFSR zuruck in die Ukraine deportiert wobei manchmal der Seeweg genutzt wurde 6 Ukrainische SSR Bearbeiten nbsp Mann liegend auf offener Strasse in der Ukraine 1933 In der Ukraine ist die ukrainische Hungersnot der fruhen 1930er als Holodomor bezeichnet politisch und kulturell besonders relevant 7 15 Zu den wichtigsten Personen auf Republikebene in der USSR wahrend der Hungersnot gehorten Stanislaw W Kossior zu dieser Zeit Erster Sekretar der KPdU und Wlas J Tschubar Zweiter Vorsitzender der Regierung 14 17 Im Juli 1932 entschied sich die KPdU auf Druck der Zentralregierung die Getreideabgabenziele fur 1933 trotz der Hungertode in der Ukraine beizubehalten Es wurde innerhalb weniger Wochen klar dass die Ukraine dieses Ziel nicht wurde einhalten konnen und die Abgabenziele wurden mehrmals herabgesetzt zunachst im August und dann erneut im Oktober 1932 schliesslich auch im Januar 1933 Am 5 Februar 1933 wurden die Abgaben auf Republikebene ganz abgebrochen und die Getreidesammlung auf die lokale Ebene umgewalzt 14 23ff Die Zahl der Todesfalle der Hungersnot in der Ukraine wird in der jungeren Forschung zwischen 3 000 000 und 4 000 000 eingeschatzt 3 6 41 56 53Besonders schwer betroffen waren innerhalb der Ukraine Oblast Kiew und Oblast Charkiw Die drittmeisten Verluste erlitt die Oblast Winnyzja Die Bevolkerungsverluste pro 1000 waren in den Provinzen der Sowjetukraine wie folgt Oblast Kiew 200 3 Oblast Charkiw 191 4 Oblast Winnyzja 125 6 Moldauische ASSR 120 2 Oblast Odessa 107 6 Oblast Dnipropetrovsk 101 9 Oblast Chernihiv 91 3 und Oblast Donezk 54 2 Es ergibt sich ein Bild in dem der mittlere Norden der Ukraine besonders schwer der Osten der Ukraine etwas weniger betroffen war 3 Die Gesamtzahl der Menschenverluste in der Sowjetukraine zwischen 1932 und 1934 betragt laut O Wolowyna et al 3 942 500 Menschen zwischen 13 und 14 der Gesamtbevolkerung Davon entfielen 250 000 Direktverluste auf das Jahr 1932 3 529 200 auf das Jahr 1933 und 163 300 auf das Jahr 1934 6 41 90 der ukrainischen Verluste wahrend der Hungersnot wurde allein im Jahr 1933 verzeichnet 6 Weissrussische SSR Bearbeiten Die WSSR hatte wahrend der Hungersnot unter den logistischen Anforderungen der ukrainischen Fluchtlinge zu leiden die trotz des Verbotes unionsinterner Migration die Grenze uberquerten Viele dieser Migranten kehrten jedoch schliesslich in die Ukraine zuruck 52 Weissrussland blieb grosstenteils von den schlimmsten Auswirkungen der Hungersnot verschont 60 000 bis 70 000 Todesopfer besonders im Vergleich zur benachbarten Ukraine Wahrend zwischen 1926 und 1939 die Zahl der Ukrainer in der UdSSR um 10 sank stieg die Zahl der Weissrussen im selben Zeitraum um 11 57 von 4 738 900 auf 5 275 400 48 10Internationale Reaktionen BearbeitenDeutschland Bearbeiten nbsp Herbert von Dirksen deutscher Botschafter in Moskau von 1928 bis 1933Zur Zeit der Hungersnot war Herbert von Dirksen der deutsche Botschafter in Moskau Dirksen schrieb umfangreiche Berichte uber die Hungersnot 45 Die Weimarer Republik wo im Januar 1933 Adolf Hitler Reichskanzler werden wurde war seit dem Vertrag von Rapallo 1922 der engste internationale Partner der Sowjetunion gewesen und entsprechend gut diplomatisch in der UdSSR vertreten Selbst die Machtergreifung der Nationalsozialisten fuhrte nicht sofort zu einer aussenpolitischen Zasur zwischen Deutschland und der Sowjetunion sodass zum Beispiel im Mai 1933 die Verlangerung des Berliner Vertrages von 1926 ohne grosse von den Nationalsozialisten ausgeloste Zwischenfalle ratifiziert werden konnte Dennoch gab es wahrend des Fruhjahrs 1933 ein tiefes ideologisch bedingtes Misstrauen auf beiden Seiten 45 In den fruhen Tagen des Nationalsozialismus war die Russische Abteilung des Auswartigen Amtes darauf bedacht trotz des drastischen Ideologiewechsels der deutschen Regierung die guten Beziehungen zur Sowjetunion zu erhalten 58 Die deutschen Diplomaten in der UdSSR insbesondere die Botschaft in Moskau und das Konsulat in Charkiw erstellten umfangreiche Dokumente und Datensatze bezuglich der Hungersnot in der UdSSR 59 Als Ergebnis verfugte Deutschland uber das vermutlich bestinformierte diplomatische Korps wahrend der sowjetischen Hungersnot vielleicht nur mit Ausnahme Polens 45 Der deutschbaltische Publizist Ewald Ammende der spater auch an der Veroffentlichung der vom Osterreicher Alexander Wienerberger aufgenommenen Fotografien der Hungersnot mitbeteiligt war 60 versuchte zwischen 1933 und 1934 in Kanada und den USA Hilfslieferungen fur die hungernden Gebiete der UdSSR zu sichern 34 Er unternahm ahnliche Versuche zwischen 1934 und 1935 in Grossbritannien 61 133 Frankreich Bearbeiten nbsp Edouard Herriot liess sich nach einer kontrollierten Rundfahrt in der Sowjetunion als Leugner der Hungersnot instrumentalisieren Fur die UdSSR wurde die Dritte Franzosische Republik zu einem unerlasslichen Partner nachdem die Machtergreifung der Nationalsozialisten die sowjetische Partnerschaft mit Deutschland hatte fraglich werden lassen Stalin war zu dieser Zeit stark an einer Annaherung an Frankreich interessiert um so durch Abwerbung des Hauptverbundeten die Position Polens zu schwachen und einen starken Partner gegen Deutschland zu gewinnen Im Mai 1935 entstand schliesslich der sowjetisch franzosische Beistandsvertrag 13 Ebenso erhoffte sich Stalin von Frankreich Schutzenhilfe fur den sowjetische Eintritt in den Volkerbund welcher schliesslich 1934 gelang 61 Der ehemalige Premierminister Edouard Herriot der wahrend seiner Amtszeit die diplomatische Anerkennung der UdSSR durch die franzosische Regierung durchgesetzt hatte wurde wahrend der Hungersnot in der UdSSR zu einer jener westlichen Personen welche die Schwere der sowjetischen Hungersnot herunterspielten 61 110 Er hielt sich zwischen August und September 1933 in der UdSSR auf wobei funf Tage seines Besuchs auf die Ukraine entfielen Seine sowjetischen Begleiter zeigten Herriot sorgfaltig praparierte Orte in der USSR Herriots Aussage es gabe keinen Hunger in der UdSSR wurde am 13 September 1933 von der Prawda gemeldet 30 314 Die Verblendungstaktik der sowjetischen Obrigkeit blieb auch Diplomaten von Drittstaaten zu jener Zeit nicht verborgen ein Dokument des britischen Aussenministeriums bezeichnete Herriot als uberraschend leichtglaubig engl surprisingly gullible 61 Herriot war vermutlich politisch motiviert und wunschte um jeden Preis die franzosischen Handelsbeziehungen mit der Sowjetunion anzukurbeln aber er wurde auch bei eigenen Nachfragen uber die Hungersnot gezielt von den Sowjets belogen 62 Eine franzosische Zeitung welche intensiv uber die Hungersnot berichtete war Le Matin 44 Italien Bearbeiten Das faschistische Italien war wahrend der Hungersnot mit mehreren diplomatischen Vertretungen neben der italienischen Botschaft in Moskau in der UdSSR prasent darunter einem Konsulat in Charkiw spater nach Kiew verlegt und einem weiteren Konsulat in Odessa Die italienischen Diplomaten beobachteten die Vorgange der Hungersnot genau mit besonderer Rucksicht auf die winzige italienische Minderheit in der UdSSR besonders in der Region Wladikawkas 45 Die italienische Minderheit in der Sowjetunion hatte eine durchwachsene Geschichte einige waren Antifaschisten die vor der Machtubernahme Mussolinis geflohen waren wiederum andere waren Bauern auf der Suche nach Farmland die nach Beginn der Zwangskollektivierung in den spaten 1920ern und fruhen 1930ern oft wieder nach Italien zuruckkehrten 63 Obgleich die beiden Lander von ideologisch verfeindeten Regierungen beherrscht wurden gab es seit 1924 pragmatische Annaherungsversuche von beiden Seiten Am 2 September 1933 wurde ein italienisch sowjetischer Freundschaftsvertrag unterzeichnet der den Hohepunkt der Beziehungen beider Lander darstellte Nach dem italienischen Einmarsch in Athiopien im Jahr 1935 verschlechterten sich die Beziehungen wieder 45 Kanada Bearbeiten In Kanada gab es in den fruhen 1930ern mehrere Zeitungen der Exilukrainer die sich umfangreich mit der Hungersnot beschaftigten darunter Ukrainskiy holos und Novyi shliakh 44 Osterreich Bearbeiten nbsp Theodor Innitzer startete im Sommer 1933 mehrere Initiativen der Hilfeleistung fur die Hungernden in der Ukraine Der Osterreicher Alexander Wienerberger wurde als Fotograf der Hungersnot in der Ukraine bekannt 64 Seine Fotografien sind einige der sehr wenigen Bildquellen der Hungersnot die der Zensur der sowjetischen Geheimpolizei entgingen 62 Einige der Fotografien wurden 1935 vom Deutschen Ewald Ammende in Osterreich veroffentlicht 60 Zuvor waren sie ebenfalls in politischen Pamphleten der Vaterlandischen Front des Jahres 1934 veroffentlicht worden 65 Ammende und Wienerberger wurden vom osterreichischen Kardinal ab 1932 Erzbischof von Wien Theodor Innitzer unterstutzt 44 Im September 1933 grundete Erzbischof Innitzer ein interkonfessionelles Hilfskomitee 34 nachdem er am 20 August 1933 einen Aufruf an die Weltoffentlichkeit gerichtet hatte Hungerhilfe zu leisten 66 Polen Bearbeiten Die Zweite Polnische Republik war seit dem Polnisch Sowjetischen Krieg 1919 bis 1921 der europaische Staat gewesen welcher der UdSSR am misstrauischsten gegenuberstand 45 Stalins Paranoia bezuglich einer Unterwanderung der Ukraine durch polnische Spione trug zur harten Linie der Sowjetregierung bei 67 Stalin furchtete ausserdem eine mogliche Allianz Polens mit Rumanien und Japan gegen die Sowjetunion 13 Obwohl Untersuchungen der polnischen Linie bezuglich der sowjetischen Hungersnot jahrzehntelang von der Regierung der Volks Republik Polen 1944 bis 1989 behindert wurden sind die Tatigkeiten der polnischen Regierung in den fruhen 1930ern seit 1989 besonders von polnischen Historikern intensiv untersucht worden 68 Im Bereich der sowjetischen Hungersnot gehorten die polnischen Behorden zu den bestinformierten politischen Institutionen in Europa 45 68 69 Das polnische Konsulat in Kiew verfasste detaillierte Berichte uber die Hungersnot in der Ukraine 70 469Eine besondere Rolle innerhalb der Reaktion der Zweiten Polnischen Republik zur Hungersnot in der Sowjetunion von der die Sowjetukraine besonders betroffen war nimmt die Westukraine ein die in der Zwischenkriegszeit als Ergebnis des Polnisch Sowjetischen Kriegs zu den polnischen Ostgebieten Kresy gehorte und folglich nicht Teil des Machtbereichs der UdSSR war Die fuhrende ukrainischsprachige Zeitung in der polnischen Westukraine war Dilo die Hauptzeitung der ukrainischsprachigen Gemeinschaft in Lemberg ukrainisch Lwiw polnisch Lwow In der Dilo wurde die Hungersnot der ukrainischen Landsleute auf der sowjetischen Seite der Grenze umfangreich besprochen 44 Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Britische Journalisten der sowjetischen Hungersnot nbsp Gareth Jones berichtete fur die Western Mail uber die Hungersnot in der Ukraine nbsp Malcolm Muggeridge berichtete fur den Manchester Guardian uber die Hungersnot im Nordkaukasus nbsp Walter Duranty spielte in Berichten fur die New York Times die Hungersnot herunter In den fruhen 1930ern gab es Aufwind in den britisch sowjetischen Beziehungen Trotz der Metro Vickers Affare von 1933 waren beide Seiten auf diplomatische Annaherung bedacht besonders nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland 45 Dem britischen Foreign Office war die Hungersnot in der Sowjetunion gut bekannt 71 Besonders die britischen diplomatischen Vertretungen in der Ukraine erstellten zahlreiche Berichte uber die Hungersnot dort Nach Auffassung der britischen Diplomaten waren Hungersnot und Volksfurcht die Hauptverbundeten der Sowjetmacht Dennoch waren die diplomatischen Berichte der Briten merklich unkritischer als die der Deutschen der Polen und der Italiener 45 Gareth Jones war ein walisischer Korrespondent der Western Mail der als Journalist uber die Hungersnot in Russland und der Ukraine berichtete 72 73 und dessen Lebensgeschichte zum Vorbild des polnisch ukrainischen Spielfilms Red Secrets Im Fadenkreuz Stalins 2019 wurde 74 Jones kritisierte die Arbeit des sowjetfreundlichen Englanders Walter Duranty welcher in seinen Berichten fur die US amerikanische Zeitung New York Times die Ausmasse der Hungersnot herunterspielte 46 573 Die New York Times entschuldigte sich Jahrzehnte spater fur Durantys Berichterstattung und es gab Forderungen Duranty den Pulitzerpreis von 1932 abzuerkennen 47 Ein weiterer englischer Journalist der von sowjetischen Behorden unentdeckt Berichte uber die Hungersnot aus der UdSSR herausschmuggelte war Malcolm Muggeridge Muggeridge berichtete hauptsachlich aus dem Nordkaukasus 75 Die Zeitung mit der Muggeridge korrespondierte der Manchester Guardian seit 1959 The Guardian wurde zu einer jener westlichen Zeitungen die relativ intensiv uber die Hungersnot berichteten 44 Vereinigte Staaten Bearbeiten nbsp William Henry Chamberlin war ein US amerikanischer Journalist und Russlandkorrespondent Er war fur den Christian Science Monitor tatig Von den verfalschten und sowjetfreundlichen Berichten des englischen Journalisten Walter Duranty beeinflusst erkannte die Regierung der USA im Jahr 1933 wahrend der Zeit der Hungersnot die Regierung der UdSSR an 76 Eine amerikanische Zeitung die intensiv uber die Hungersnot berichtete war der Christian Science Monitor Ein wichtiger Journalist des CSM war der Korrespondent in Moskau William Henry Chamberlin 44 Die Exilukrainer in den Vereinigten Staaten sammelten und veroffentlichten Berichte uber die Hungersnot in den ukrainisch amerikanischen Zeitungen besonders der Svoboda 44 Nach Ende der Hauptphase der Hungersnot veroffentlichte das Zeitungsimperium des William Randolph Hearst im Februar 1935 eine Serie von Fotografien welche angeblich die Hungersnot zeigten 44 Diese Fotografien von Thomas Walker erstellt wurden spater diskreditiert 77 Nachspiel BearbeitenAls die sowjetische Volkszahlung 1937 die massiven Bevolkerungsverluste der Hungersnot akkurat darstellte und insbesondere bei den Volksgruppen der Ukrainer und der Kasachen schwere Verluste verzeichnete wurde die Volkszahlung vertuscht und die Verantwortlichen verhaftet und deportiert Stattdessen wurde eine beschonte Volkszahlung fingiert und als Volkszahlung 1939 veroffentlicht 78 1946 1947 kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zur dritten und letzten grossen sowjetischen Hungersnot 79 Genau wie die Sowjetregierung wahrend der Hungersnot jede Existenz derselben bestritten hatte blieb dieselbe Politik der Verschleierung auch nach Ende der Hungersnot fur Jahrzehnte erhalten Selbst nachdem die Geheimrede Chruschtschows 1956 das Zeitalter der Destalinisierung einlautete und einige der Opfer der Verbrechen der stalinistischen Herrschaft rehabilitierte blieb die Hungersnot unter der Verhullung der Staatspropaganda 36 23 559 Ein kurzes Zeitfenster in welchem Veroffentlichung von Artikeln uber die Hungersnot erlaubt war war die Besatzungszeit der deutschen Wehrmacht zwischen 1941 und 1944 Zweiter Weltkrieg Die Deutschen betrieben mehrere ukrainische Zeitungen mit dem Ziel die Ukrainer als Verbundete gegen die Sowjetunion zu gewinnen Stepan Sosnowyj arbeitete 1942 1943 in der besetzten Ukraine fur die Deutschen aber seine Veroffentlichungen uber den Holodomor wurden nach Ende des Krieges auch in Kanada publiziert 80 Die Erforschung der Hungersnot erlebte in den fruhen 1980ern anlasslich der funfzigsten Jahrung eine Renaissance Die US Regierung setzte eine Forschungskommission unter James E Mace ein und der britische Historiker Robert Conquest veroffentlichte 1986 das Buch The Harvest of Sorrow 30 ins Deutsche ubersetzt unter dem Titel Ernte des Todes Stalins Holocaust in der Ukraine 1929 1933 81 Conquests Buch war in der westlichen konservativen Historiografie der Sowjetunion richtungsweisend und die Arbeit durch Conquest und Mace provozierte die Einsetzung einer Gegenkommission durch die sowjetische Regierung 33 36 Nach der Einfuhrung der Glasnost Politik unter Michail S Gorbatschow wurde es Historikern auch innerhalb der Sowjetunion zunehmend moglich die grosse sowjetische Hungersnot sowie die anderen beiden grossen Hungersnote 1921 1922 und 1946 1947 ernsthaft historisch zu untersuchen 23 559 Trotzdem war es bis zum Ende der UdSSR unerwunscht der KPdSU die Schuld an der Hungersnot zu geben Zuletzt war die sowjetische Staatslinie dass es zwar eine Hungersnot gegeben hatte diese aber nicht die Schuld der sowjetischen Regierung war 36 Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam es insbesondere in der neuentstandenen Ukraine zu einer intensiven Aufarbeitung des verfugbaren Archivmaterials Die Offnung der ukrainischen Zentralarchive in Kiew und der russischen und all sowjetischen Zentralarchive in Moskau gab Historikern Zugang zu vielen Dokumenten auf Unions und Republikebene die wahrend der Hungersnot von Sowjetbehorden erstellt und seitdem geheim gehalten worden waren 36 Kulturelles Erbe BearbeitenPostsowjetische Staaten Bearbeiten Kasachstan Bearbeiten Denkmaler an die kasachische Hungersnot nbsp Denkmal an die Opfer der kasachischen Hungersnot Almaty nbsp Denkmal an die Opfer der kasachischen Hungersnot Qaraghandy Besonders im Vergleich zur Erinnerungskultur in der Ukraine ist die Erinnerung der Bevolkerung in Kasachstan an die eigene Hungersnot wesentlich weniger weit verbreitet Die grossten Stadte Kasachstans erhielten erst vor kurzer Zeit uberhaupt Denkmaler an die Hungersnot Astana 2012 Almaty 2017 9 Anders als in der Ukraine wird in Kasachstan die Besprechung der Theorie eines Volkermordes gegen die Kasachen von der politischen Fuhrung vermieden Der kasachische Machthaber Nursultan Nasarbajew hat es in Anbetracht der grossen russischen Minderheit in Kasachstan und der engen Beziehungen mit der Russischen Foderation vermieden durch eine Volkermordsdiskussion die russische Regierung zu verargern 9 Russland Bearbeiten Die russische Regierung ist stark daran interessiert die allsowjetische Dimension der Hungersnot zu betonen um damit besonders den ukrainischen Narrativen eines Volkermords an den Ukrainern entgegenzusteuern Seit Mitte der 2000er haben sowohl die Prasidenten Putin und Medwedew als auch die russische Duma deutliche Anstrengungen unternommen in der Volkermorddebatte nicht an Boden zu verlieren 7 Am 2 April 2008 erklarte die russische Staatsduma erneut dass es keine Anhaltspunkte fur eine Genozidalitat der sowjetischen Hungersnot gabe Im Namen der Erklarung wurde die Hungersnot als Hungersnot der 1930er auf dem Gebiet der UdSSR betitelt 12 42 xiv Ukraine Bearbeiten Denkmaler an die ukrainische Hungersnot nbsp Holodomordenkmal in der Oblast Winnyzja nbsp Holodomordenkmal in der Oblast Poltawa Der Holodomor wird von der ukrainischen Regierung als Volkermord der sowjetischen Regierung am ukrainischen Volk bewertet 82 Diese Auffassung teilen auch mehrere andere europaische nordamerikanische und lateinamerikanische Staaten namentlich Australien Ecuador Estland Georgien Lettland Litauen Kanada Kolumbien Mexiko Paraguay Peru Polen Portugal Ungarn und die Vatikanstadt In den Vereinigten Staaten haben mehrere individuelle Bundesstaaten und der US Senat den Holodomor als Volkermord anerkannt 83 Mehrere Staaten widersprechen insbesondere Russland 82 aber auch Israel 84 Fast jede ukrainische Grossstadt enthalt dedizierte Denkmaler fur die Opfer der Hungersnot 9 Die verschiedenen Prasidentschaften der unabhangigen Ukraine hatten alle verschiedene Einflusse auf die ukrainische Erinnerungspolitik Der zweite Prasident Leonid Kutschma Amtszeit 1994 bis 2005 fuhr eine ambivalente Politik um zum einen die Unterstutzung der ukrainischen Nationalisten nicht zu verlieren und zum anderen die russische Regierung und die russische Minderheit in der Ukraine nicht zu verargern 85 Besonders der dritte Prasident Wiktor Juschtschenko Amtszeit 2005 bis 2010 machte die Erforschung des Holodomor zu einem Eckpfeiler seiner Politik Diese Politik wurde zeitweise von Juschtschenkos Nachfolger dem russlandfreundlichen Wiktor Janukowytsch Amtszeit 2010 bis 2014 unterbrochen 7 Wahrend Janukowytschs Amtszeit wurden zahlreiche ukrainische Staatsarchive wieder geschlossen 86 Ein weiterer Paradigmenwechsel waren der Euromaidan die volkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland und der russische Uberfall auf die Ukraine Seitdem uberwiegen antirussische Meinungen in der Ukraine 85 Im ukrainischen Geschichts und Kulturbild nimmt die Volkermordsfrage eine zentrale Rolle ein insbesondere als Aspekt der politischen und kulturellen Abgrenzung von Russland 87 Der Holodomor ist in der Nationalmythologie der Ukraine das Schlusselstuck eines Opfernarrativs welchem zufolge die Ukraine wahrend der gesamten Sowjetzeit ein unterdrucktes Land und die Ukrainer ein unterdrucktes Volk gewesen waren 7 85 Weitere Staaten Bearbeiten Deutschland Bearbeiten In der Bundesrepublik Deutschland sind vor allem die ukrainische Diaspora und die Diplomaten der Ukraine aktiv in der Erinnerungskultur der sowjetischen Hungersnot insbesondere des Holodomor 88 Auch der Dachverband der ukrainischen Organisationen in Deutschland e V bewirbt sich um Holodomor Erinnerungskultur in der Bundesrepublik 89 Kanada Bearbeiten nbsp Holodomordenkmal in Calgary KanadaDie ukrainische Diaspora in Kanada gehort seit den 1930ern zu den starksten Befurwortern der Volkermordthese der sowjetischen Hungersnot 42 xiii Ein geschichtswissenschaftlicher Mittelpunkt der ukrainischstammigen Kanadier ist das Canadian Institute for Ukrainian Studies in der University of Alberta in Edmonton 62 In der Stadt Edmonton wurde 1983 das Holodomordenkmal als das erste offentliche Denkmal an die Hungersnot weltweit gesetzt 90 Parallel gibt es in Kanada Auseinandersetzungen zwischen der judischen Gemeinschaft auf einer Seite und den armenischen und ukrainischen Gemeinschaften auf der anderen Seite bezuglich der Relevanz bestimmter Volkermorde insbesondere des Vergleichs zwischen dem Holocaust und den anderen Volkermorden des 20 Jahrhunderts 91 Kanada ist auch das Produktionsland des Spielfilms Holodomor Bittere Ernte 2017 produziert vom kanadischen Exilukrainer Ian Ihnatowycz 92 Vereinigte Staaten Bearbeiten Ebenso wie in Kanada hat die ukrainische Diaspora auch in den USA erheblichen Einfluss auf den sozialen Diskurs der sowjetischen Hungersnot Die Ukrainisch Amerikaner vertreten stark die These eines Volkermords an den Ukrainern in den fruhen 1930ern 37 xiiEin geschichtswissenschaftlicher Mittelpunkt der ukrainischstammigen Amerikaner ist das Harvard Ukrainian Research Institute in der Harvard University in Cambridge Massachusetts 62 Einzelnachweise Bearbeiten Quelle A Markoff Famine en USSR Russian Comercial Institute Paris 1933 a b c d Oleh Wolowyna What Do We Know About the Holodomor New Research Results Dr Oleh Wolowyna Golodomor Munk School of Global Affairs Universitat Toronto Toronto 15 September 2016 englisch Online a b c d e f g h i j k l m n o p q Nataliia Levchuk Oleh Wolowyna Omelian Rudnytskyi Alla Kovbasiuk Natalia Kulyk Regional 1932 1933 Famine Losses A Comparative Analysis of Ukraine and Russia In Nationalities 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