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Dieser Artikel behandelt den Reichelsheimer Stadtteil in der Wetterau fur die gleichnamige Gemeinde im Landkreis Giessen siehe Heuchelheim an der Lahn fur den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Elbtal im Westerwald siehe Heuchelheim Elbtal Heuchelheim ist ein Stadtteil von Reichelsheim im Wetteraukreis in Hessen HeuchelheimStadt Reichelsheim Wetterau Koordinaten 50 22 N 8 52 O 50 367777777778 8 8669444444444 127 Koordinaten 50 22 4 N 8 52 1 OHohe 127 125 130 m u NHNFlache 1 47 km 1 Einwohner 414 30 Jun 2017 2 Bevolkerungsdichte 282 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1972Postleitzahl 61203Vorwahl 06035Evangelische Kirche in HeuchelheimEvangelische Kirche in Heuchelheim Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Infrastruktur 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHeuchelheim liegt 128 m uber NN etwa acht Kilometer nordostlich von Friedberg und nordwestlich angrenzend an Reichelsheim in der Wetterau Es ist der kleinste Stadtteil von Reichelsheim Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung des Ortes als Hucheneleheim in einem Guterverzeichnis der Propstei Petersberg bei Fulda stammt aus der Zeit um 1090 1150 3 Es handelt sich um die Abschrift einer Urkunde im Codex Eberhardi 4 einem Kopiar Diese Urkunde bezeugt zugleich Besitz der Propstei Petersberg und verweist auf mogliche Zugehorigkeit zur Fuldischen Mark In dieselbe Zeit fallt die Erwahnung Heuchelheims als Huchelenheim 5 Heuchelheim gehorte 1255 als Allod zur Munzenberger Erbschaft dem Nachlass Ulrichs II von Munzenberg Die Munzenberger Erbschaft wurde zwischen sechs seiner Schwestern geteilt aber als Kondominat gemeinsam weiter verwaltet So erhielten zunachst je einen Anteil Adelheid verheiratet mit Reinhard I von Hanau Isengard verheiratet mit Graf Philipp I von Falkenstein Mechtild verheiratet mit Engelhard von Weinsberg Irmengard verheiratet mit Konrad von Weinsberg Hedwig verheiratet mit Heinrich von Pappenheim Agnes verheiratet mit Konrad von SchonebergDie Rechte an den Anteilen und damit die Herrschaftsrechte uber Heuchelheim wurden weiter vererbt und zum Teil auch verkauft so dass sich immer wieder unterschiedliche Eigentumergemeinschaften bildeten Die einzelnen Eigentumer integrierten ihren jeweiligen Anteil in eigenen Verwaltungsstrukturen in der Herrschaft und spateren Grafschaft Hanau war der Anteil z B dem dortigen Amt Munzenberg zugeordnet in der Grafschaft Stolberg Rossla dem dortigen Amt Ortenberg Die Zuordnung der Anteile zu einzelnen Eigentumern entwickelte sich folgendermassen Zeitraum Herren Bemerkungen1255 1256 Adelheid 1 6 Reinhard I von Hanau Isengard 1 6 Philipp I von Falkenstein Mechthild 1 6 Engelhard von Weinsberg Irmengard 1 6 Konrad von Weinsberg Agnes 1 6 Konrad von Schoneberg Hedwig 1 6 Heinrich von Pappenheim Aufteilung des Erbes auf sechs verheiratete Tochter1256 1272 Herrschaft Hanau 1 6 Falkenstein 3 6 Schoneberg 1 6 Pappenheim 1 6 Falkenstein erwarb 1256 die beiden Weinsberger Anteile 1272 1286 Hanau 1 6 Falkenstein 4 6 Pappenheim 1 6 Falkenstein erwarb 1272 den Schoneberger Anteil 1286 1418 Hanau 1 6 Falkenstein 5 6 Falkenstein erwarb 1286 den Pappenheimer Anteil 1418 1507 Grafschaft Hanau 8 48 Eppstein 20 48 Solms Greiffenstein 15 48 Solms Laubach 5 48 1418 erloschen die Falkensteiner Ihr Anteil fiel zu gleichen Teilen an Solms und Eppstein Der Solmser Anteil wurde im Verhaltnis 3 1 zwischen den Linien Greiffenstein und Laubach geteilt 1507 1581 Grafschaft Hanau 8 48 Konigstein 20 48 Solms Greiffenstein 15 48 Solms Laubach 5 48 1507 trat der letzte mannliche Vertreter der Familie von Eppstein seine Rechte gegen eine Pension an die Herren von Konigstein ab 1581 1684 Grafschaft Hanau Munzenberg8 48 Mainz 10 48 Stolberg Gedern 10 48 Solms Greiffenstein 15 48 Solms Laubach 5 48 1581 Vom Eppsteiner Anteil kam die eine Halfte an Stolberg Gedern die andere an Kurmainz 1684 1736 Hanau 18 48 Stolberg Gedern 10 48 Solms Greiffenstein 15 48ab 1693 Solms Braunfels Solms Laubach 5 48 1684 trat Mainz seinen Anteil im Rahmen eines Gebietstausches an Hanau ab ab 1736 Landgrafschaft Hessen Kassel 18 48 Stolberg Gedern 10 48 Solms Braunfels 15 48 Solms Laubach 5 48 1736 erbte die Landgrafschaft Hessen Kassel die Grafschaft Hanau Munzenberg siehe hier Die Herren von Hanau belehnten 1374 mit ihrem Sechstel die von Hattstein Spater wurde der Ort von Hanau und Falkenstein insgesamt an die Wais von Fauerbach als Lehen vergeben 6 Die Kirchengemeinde von Heuchelheim gehorte ursprunglich zu der von Echzell 1420 wurde sie selbstandige Pfarrei Die Familie der Wais von Fauerbach bei der daraufhin auch das Patronat lag errichtete eine Kirche die unter dem Patrozinium von Maria und den Heiligen Georg Valentin stand Neuzeit Bearbeiten Die Anteilseigener an dem Kondominat zu dem auch Heuchelheim gehorte waren uberwiegend Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins oder verwandte Hauser Deshalb setzte sich hier auch in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts die Reformation durch letztendlich in ihrer reformierten Auspragung Mit der Auflosung der alten Territorialstrukturen in napoleonischer Zeit wurde Heuchelheim letztendlich dem Grossherzogtum Hessen zugeschlagen allerdings schrittweise 1806 kam der kurhessische Anteil unter franzosische Verwaltung da Frankreich das Kurfurstentum besetzte weil es sich weigerte dem Rheinbund beizutreten Das Grossherzogtum Hessen dagegen trat dem Rheinbund bei und wurde unter anderem damit belohnt dass es die staatliche Souveranitat uber die kleineren Herrschaften in seinem Einzugsbereich gewann Dazu zahlten auch die in der Wetterau gelegenen Gebiete von Solms und Stolberg Gedern und damit deren Anteile an Heuchelheim Am 11 Mai 1810 schlossen dann das Grossherzogtum Hessen und Frankreich einen Staatsvertrag 7 mit dem Frankreich Gebiete die es 1806 Kurhessen abgenommen hatte an das Grossherzogtum weiter gab Der im Mai geschlossene Vertrag wurde von Napoleon aber erst am 17 Oktober 1810 unterschrieben 8 Das hessische Besitzergreifungspatent datiert vom 10 November 1810 9 und umfasste auch den vormals kurhessischen jetzt franzosischen Anteil an Heuchelheim Es unterstand nun zu 7 12 dem grossherzoglichen Amt Bingenheim und zu 5 12 dem standesherrlichen Amt Ortenberg Ab 1820 kam es im Grossherzogtum Hessen zu Verwaltungsreformen 1821 wurden auch auf unterer Ebene Rechtsprechung und Verwaltung getrennt und alle Amter aufgelost Fur die bisher durch die Amter wahrgenommenen Verwaltungsaufgaben wurden Landratsbezirke geschaffen fur die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichte 10 Die Verwaltung von Heuchelheim wurde dem Landratsbezirk Nidda 10 die Aufgaben der Rechtsprechung dem Landgericht Nidda ubertragen 10 Ab 1832 war Heuchelheim dem Kreis Nidda zugeordnet kurzzeitig nach der Marzrevolution von 1848 bis 1852 dem Regierungsbezirk Nidda ab 1874 dem Landkreis Budingen Fur die ortliche Wirtschaft war lange ein Braunkohletagebau der PREAG bedeutend Davon sind westlich des Dorfes zwei ehemalige Klarteiche erhalten die zu den Tagebauen II und III gehorten der Teufel und des Pfaffensee nordwestlich des Dorfes Am 1 Februar 1972 wurde Heuchelheim zur Stadt Reichelsheim damals Landkreis Friedberg spater Wetteraukreis eingemeindet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1939 1961 1970Einwohner 184 300 345Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt einen Reichsapfel als ein Symbol der Gerichtsbarkeit da im Mittelalter hier ein Gerichtshof ansassig war Der Reichsapfel taucht ebenfalls umgeben von Palmblattern in dem altesten bekannten Siegel der Stadt von 1677 auf 11 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Kulturdenkmaler in Heuchelheim Gesamtanlage Heuchelheim Hauptstrasse 10 Im Kirchgrund 3 Gotische Evangelische PfarrkircheInfrastruktur BearbeitenDer offentliche Personennahverkehr besteht aus der Buslinie FB03 Literatur BearbeitenGerhard Kleinfeldt Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 1937 ND 1984 S 20 Hans Georg Ruppel Bearb Historisches Ortsverzeichnis fur das Gebiet des ehem Grossherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis und Gerichtszugehorigkeit von 1820 bis zu den Veranderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform Darmstadter Archivschriften 2 1976 S 115 Heinz Wionski Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Wetteraukreis II Stuttgart 1999 S 932 933 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heuchelheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Ort im Internetauftritt der Stadt Reichelsheim Wetterau Heuchelheim Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Heuchelheim nach Register nach GND In Hessische BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Heuchelheim Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 15 Marz 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einwohner und Flachen In Webauftritt Stadt Reichelsheim archiviert vom Original abgerufen im Marz 2019 Datierung nach Traut Werner Hasselbach Die alteren Guterverzeichnisse der Reichsabtei Fulda Marburger Studien zur alteren deutschen Geschichte II 7 Marburg 1942 S 45 u S 108 f Heinrich Meyer zu Ermgassen Hrsg Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 58 1 Marburg 1995 ISBN 3 7708 1044 9 S 332 Ernst Friedrich Johann Dronke Traditiones et antiquitates Fuldenses ND 1966 S 131 Cap 45 Nr 26 Uta Lowenstein Grafschaft Hanau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 S 196 230 206 Text in franzosischer Sprache in Schmidt S 30ff Anm 100 Schmidt S 30 Schmidt S 33 a b c Die Eintheilung des Landes in Landraths und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14 Juli 1821 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1821 Nr 33 S 403 ff 411 412 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Heuchelheim Reichelsheim Wappen von Heuchelheim Reichelsheim coat of arms In www ngw nl Abgerufen am 10 Oktober 2016 Ortsteile von Reichelsheim Wetterau Beienheim Blofeld Dorn Assenheim Heuchelheim Reichelsheim Weckesheim Normdaten Geografikum GND 7643053 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heuchelheim Reichelsheim amp oldid 232197615