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Gideon Ehrlich von Ehrnfeldt um 1607 in Reichenberg Bohmen 24 September 1670 auf Schloss Friedland Bohmen war 1638 Stadtrichter 1642 Burgermeister von Reichenberg ab 1643 Burggraf der Herrschaft Reichenberg 1663 Hauptmann der Herrschaften Friedland und Reichenberg Er wurde am 18 Oktober 1668 unter Verleihung des Pradikates von Ehrnfeldt in den erblichen Adelsstand des Konigreiches Bohmen erhoben und dadurch zum Stammvater des Kleinadelsgeschlechtes der Ehrlich von Ehrnfeldt Wappen der Ehrlich von Ehrnfeldt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 In Gorlitz 1 2 In Reichenberg 2 Leben 2 1 Spannung zwischen Katholizismus und Reformation 2 2 Ende der Herrschaft der von Redern 2 3 Unter der Herrschaft Wallensteins 2 4 Unter der Herrschaft der Grafen von Gallas 2 5 Unter schwedischer Besatzung 2 6 Hauptmann von Friedland und Reichenberg 2 7 Bohmischer Adelsstand 2 8 Wappen 2 9 Ableben 3 Ehe und Nachkommen 3 1 Ehe 3 2 Uberraschende Vorfahren seiner Kinder 3 3 Kinder 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie Familie des Gideon Ehrlich tritt in Reichenberg in Nordbohmen in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts auf und besass dort Brauhofe d h Hauser die das Privileg besassen eigenes Bier zu brauen Sie zahlte daher zu den Familien der so genannten Brauhofer die in Reichenberg eine Art von Patriziat darstellten In Gorlitz Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Fur den Bezug der Gorlitzer Familie Ermilrich zu Gedeon Ehrlichs Vorfahren gibt es weder in den Literaturangaben oder Einzelnachweisen dieses Artikels noch in anderer plausibler Literatur einen Hinweis Der Abschnitt stammt vom Autor des Artikels W ehrlich der Beitragen auf seiner Diskussionsseite zufolge wohl gekonnt mit genealogischen Datenbanken Websites arbeitet moglicherweise auch selbst ein Mitglied der Familie Ehrlich ist nbsp Ansicht der Stadt von Osten 1575Die Familie stammte jedoch ursprunglich aus der nahe gelegenen Stadt Gorlitz in der Markgrafschaft Oberlausitz wo ihre Mitglieder unter variablen Namensformen Ehrmilrich Ehrlich oder Ermilreich auftraten Ihre Geschichte Gorlitz war bewegt Es gab Hohepunkte wie die Wahl von Familienmitgliedern zum Burgermeister der Stadt Gorlitz So Hermann Ermerich Ermilrich im Jahre 1321 Johann Ermilreich 1376 und Nikolaus Ermilrich der 1402 1413 und 1419 Burgermeister war 1 Es gab aber ebenso Tiefpunkte wie die Teilnahme von Magister Nikolaus Ermilreich an der Gorlitzer Pulververschworung von 1467 gegen den autokratischen Stadtrat die aufgedeckt dazu fuhrte dass die fuhrenden Verschworer gefoltert und hingerichtet wurden darunter Mag Nikolaus Ermilreich der seinem Stand gemass am 6 September 1468 vor dem Pranger am Marktplatz zu Gorlitz mit dem Schwert enthauptet wurde 2 In Reichenberg Bearbeiten Die Ubersiedlung nach Reichenberg erfolgte aus verschiedenen Grunden Die Familie war fruhzeitig wohl um 1525 als der Pfarrer Rotbart begann in Gorlitz lutherische Messen zu lesen zum Protestantismus ubergetreten und geriet dadurch in Gegensatz zu dem streng katholischen Stadtrat von Gorlitz Hinzu kam dass es in der Bevolkerung wachsenden Widerstand gegen den Stadtrat gab der autoritar regierte und jeden Versuch einer breiteren Mitbestimmung zuruckwies Im Jahr 1527 kam es daher zum Aufstand der Tuchmacher bei sich der nahere Stammvater Martin Ehrmilrich als einer der Sprecher der Tuchmacherzunft exponierte Der Aufstand wurde mit Gewalt niedergeworfen der Radelsfuhrer Peter Liebig wurde in Gorlitz vor dem Pranger gevierteilt acht andere wurden hingerichtet 3 Martin wurde ins Gefangnis geworfen gefoltert und erst nach langerer Zeit als weniger belastet unter Verlust seiner Besitzungen wieder freigelassen Die Folge war dass dessen Familie in Gorlitz benachteiligt wurde und unter standiger Beobachtung des Rates stand Es war daher ein Lichtblick dass die nur etwa 50 km entfernte Herrschaft Friedland Seidenberg mit der Kleinstadt Reichenberg in Nordbohmen im Jahre 1554 durch den uberzeugten Protestanten Friedrich von Redern 1564 von Kaiser Ferdinand I gekauft wurde an den dieses Lehen nach dem Aussterben der Freiherren von Bieberstein heimgefallen war 4 Die Freiherren von Redern waren entschlossen ihre Herrschaften wirtschaftlich voranzubringen bemuhten sich daher um die Ansiedlung tuchtiger Meister Die Familie Gideons ubersiedelte daher von Gorlitz nach Reichenberg schrieb sich dort einheitlich Ehrlich liess sich dauerhaft nieder und wurde so zu Mitbegrundern der spater beruhmten Textilmanufaktur in Reichenberg Der Vater von Gideon I Elias I Ehrlich war bereits 1587 Mitglied der Tuchmacherzunft von Reichenberg und war zwischen 1594 und 1623 immer wieder Vorsteher dieser Zunft Brauhofer am Altstadter Platz Nr 13 5 Ratsherr 1611 Kirchenvater und 1622 Stadtrichter von Reichenberg Dr J G Herrmann zahlt ihn zu den Erzvatern der Reichenberger Tuchmacherzunft 6 da er nicht nur einer der ersten Meister in Reichenberg war sondern auch wesentlichen Anteil an der Formulierung des vom Reichsfreiherren Melchior von Redern 1599 der Reichenberger Tuchmacherzunft erteilten Privileges hatte das die Grundlage aller diesbezuglichen spateren Freibriefe der Zunft war Die Mutter Gideons war Hanna Ullrich v 1632 7 Hanna war eine Schwester des David Ullrich 1654 Brauhofer Burggraf von Friedland 1623 1625 und Burggraf der Herrschaft Reichenberg 1631 1637 der 1638 Burgermeister von Reichenberg wurde 8 Ihr Vater war Aaron Ullrich der schon 1550 Brauhofer und Ratsburger sowie 1579 und 1582 Stadtrichter von Reichenberg war 9 Die Familie Gideons ist mit dem Aufstieg der Stadt Reichenberg durch den Onkel von Hanna Ullrich Joachim Ullrich von Rosenfeld 4 Dezember 1525 v 1591 verbunden Dieser war ein Mann von grosser Tatkraft der nach einer guten Ausbildung und ausgedehnten Reisen 1555 Hauptmann der Herrschaft Friedland Reichenberg wurde die sich damals im Pfandbesitz des noch unmundigen Markgrafen Georg Friedrich I von Brandenburg zu Ansbach und Kulmbach 1539 1603 befand In dieser Funktion wurde er vom neuen Herrschaftsbesitzer dem Reichsfreiherren Melchior von Redern im Jahre 1558 bestatigt Er ubte diese Funktion mit grossem Erfolg uber dreissig Jahre bis zu seinem Tod kurz vor 1591 aus Dank seiner Initiative wurde aus dem fruheren Marktflecken eine richtige Stadt wobei er 1577 erreichte dass Reichenberg von Kaiser Rudolf II formlich zur Stadt erhoben wurde J G Herrmann meint daher dass er fur Reichenberg ein wahrer Vater wurde 10 Fur seine Verdienste wurde er 1564 mit dem Pradikat von Rosenfeld in den erblichen bohmischen Adelsstand erhoben 11 Leben BearbeitenGideon Ehrlich wurde um 1607 in Reichenberg A 1 als altester Sohn seiner Eltern des Ratsherren Elias Ehrlich und der Hanna Ulrich geboren Spannung zwischen Katholizismus und Reformation Bearbeiten Von Gideons Geschwistern ware Elias II Ehrlich zu erwahnen Er war Tuchmacher Brauhofer und von 1660 bis 1670 Stadtrichter von Reichenberg Durch seine Ehe mit Katharina Ullmann zeigt sich die religiose Spannung die damals manche Familien zerriss Sein Schwiegervater Jonas Ullmann Brauhofer Ratsherr Stadtrichter 1614 und 1615 sowie herrschaftlicher Rentmeister zahlte zu den reichsten und angesehensten Burgern der Stadt der seine andere Tochter Anna Rosina Ullmann 1628 mit dem Reichenberger Stadthauptmann Joachim Jung von Jungenfels vermahlte Er zahlte aber auch zu den radikalen Anhangern der Reformation und hatte entscheidenden Anteil an der im November 1631 erfolgten Ermordung des katholischen Pfarrers von Reichenberg Andreas Strommaus 12 Der Sohn von Elias II Ehrlich Magister Jonas Aloys Ehrlich war hingegen der erste Reichenberger der nach der Reformation zum katholischen Priester geweiht wurde Im Jahre 1673 wurde er zum ersten Pfarrer von Neudorf ernannt wo er die Seelsorge einrichtete und zwolf Jahre blieb Im Jahre 1686 wurde er Propst des Stiftskapitels zu Raudnitz und starb dort vor dem 15 April 1688 Ende der Herrschaft der von Redern Bearbeiten Die Herrschaft der Freiherren von Redern die seit 1558 mit Hilfe von Gideons Grossonkel dem Herrschaftshauptmann Joachim Ullrich von Rosenfeld die Entwicklung der Stadt Reichenberg vorangetrieben hatten kam in den Jugendjahren Gideons zu Ende Der schwelende Konflikt zwischen Protestanten und Anhangern der katholischen Kirche in Bohmen entlud sich am 8 November 1620 in der Schlacht am Weissen Berg an der der Besitzer der Herrschaften Friedland und Reichenberg der Reichsfreiherr Christoph von Redern 1591 1641 42 auf der Seite der Protestanten teilnahm Nach der Niederlage des Winterkonigs Friedrich I V von der Pfalz von Bohmen 1619 1620 verlor Christoph von Redern seine Herrschaften und floh als Exulant ausser Landes Unter der Herrschaft Wallensteins Bearbeiten nbsp Wallenstein Herzog von Friedland kaiserlicher Kriegsrat und Kammerer Allerhochster Obrist von Prag und ebensolcher General Kupferstich 1625 28 nbsp Die WallensteinhauserDie Herrschaften Friedland Seidenberg und Reichenberg wurden 1621 an den kaiserlichen Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein besser bekannt als Wallenstein 1583 1634 verkauft Sie wurden zum Kern des Herzogtums Friedland indem sie mit den von Wallenstein erworbenen Landereien zusammengelegt und das Ganze am 4 Janner 1624 von Kaiser Ferdinand II zum Furstentum 1625 zum Herzogtum Friedland mit der Hauptstadt Gitschin heute Jicin in der Region Koniggratz tschechisch Kralovehradecky kraj erhoben wurde Wallenstein stieg dadurch zum Herzog von Friedland auf Unter Wallenstein erlebten die Stadte seines Herrschaftsbereiches einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung Dies gilt auch fur Reichenberg wo auf ihn u a der nach 1630 errichtete Neustadter Platz und die so genannten Waldsteinhauser zuruckgehen Gideon Ehrlich folgte der Familientradition und wurde im Jahre 1629 als Meister in die Tuchmacherzunft von Reichenberg aufgenommen und baute seinen Betrieb erfolgreich zu einer Manufaktur aus Unter der Herrschaft der Grafen von Gallas Bearbeiten Im Jahre 1634 kam es nach der Ermordung Wallensteins am 25 Februar in Eger zu einem neuerlichen Wechsel Die Herrschaften Reichenberg und Friedland fielen an einen Rivalen Wallensteins den kaiserlichen Generalleutnant und Feldzeugmeister Mathias Reichsgraf von Gallas Duca di Lucera 13 Vier Jahre spater kam es in Reichenberg zu einem wichtigen Umschwung im Bereich der Religion zu dem Gideon Ehrlich der damals Stadtrichter von Reichenberg war einen entscheidenden Beitrag leistete Er wandte sich namlich von der reformierten Religion seiner Eltern ab wurde katholisch und trug wie P Anton Hoffmann schreibt durch seine entschieden katholische Gesinnung das Meiste dazu bei dass der Stadtrat damals den katholischen Glauben annahm 14 Erleichtert wurde dies durch den Umstand dass der Schwager Gideons David Ullrich im Jahr 1638 zum Burgermeister von Reichenberg gewahlt worden war Gemeinsam gelang ihnen den Stadtrat zu uberzeugen der am 25 April 1638 geschlossen zur katholischen Religion ubertrat Dies erforderte einigen Mut da die Mehrheit der Bevolkerung mit Leidenschaft fur die Erhaltung des Protestantismus kampfte 15 Gideon erwarb am 28 Janner 1639 den Brauhof seines Vaters Nr 5 III am Altstadter Platz Nr 13 um 710 Schock und war erfolgreich bemuht die Burger der Stadt Reichenberg zum Katholizismus zuruckzufuhren Unter schwedischer Besatzung Bearbeiten Dieser religiose Umschwung hatte jedoch nur kurzen Bestand denn bald darauf wurde auch die Stadt Reichenberg in die Wirren des Dreissigjahrigen Krieges einbezogen Bereits am 1 Mai 1639 ruckte ein schwedisches Regiment unter Fuhrung des Generalmajors Adam von Pfuel in Reichenberg ein und plunderte die Stadt am 9 Mai Der schwedische General Feldzeugmeister Lennart Torstensson ruckte von der Stadt Bautzen heran und forderte am 23 Mai die Besatzung des Schlosses Friedland zur Ubergabe auf Da die dortige Besatzung am 24 Mai 1639 die Flucht ergriff fielen die Herrschaften Reichenberg und Friedland unter schwedische Kontrolle 15 nbsp Lennart Torstensson Portrat von David BeckDies benutzten die Protestanten Reichenbergs um unter schwedischem Schutz wieder die Kontrolle uber die Stadt zu erlangen Der katholische Stadtrat wurde abgesetzt der geflohene katholische Pfarrer durch einen protestantischen Kaplan ersetzt der Stadtschreiber entlassen Gideon Ehrlich kam als Stadtrichter und fuhrender Vertreter der Rekatholisierung in Haft wahrend das ganze Stadtregiment durch Protestanten ersetzt wurde Selbst der geachtete und landesfluchtige fruhere Stadtherr der Reichsfreiherr Christoph von Redern tauchte in Friedland und Reichenberg auf und hoffte durch die Schweden seinen Besitz zuruckzuerhalten Er hoffte jedoch vergeblich und war so arm dass ihm der Stadtrat Geld fur seinen Unterhalt zukommen liess 16 Zehn Monate lang wechselten sich die durchmarschierenden schwedischen Truppenkontingente und die Einquartierungen ab wobei alle beweglichen Sachen geplundert wurden Als der Pastor Melchior Neumann am 14 August erstmals den zahlreich angereisten Protestanten das Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen wollte stellte sich heraus dass die Vorrate des Rathauskellers bis zum letzten Tropfen ausgetrunken waren Das feierliche Abendmahl ware daher gescheitert hatten nicht ein Burger mit einem gut versteckten Rest von 9 Seidel Wein ausgeholfen 16 Schon weniger als ein Jahr darauf kam es zu einer neuerlichen Wende Die Festung Friedland und der Stadt Reichenberg wurden am 17 Marz 1640 durch kaiserliche Truppen erobert Dadurch kam es neuerlich zum Wechsel des Stadtregimentes diesmal allerdings in umgekehrter Richtung Nunmehr wurden die Protestanten wieder durch Katholiken und der reformierte Pastor durch einen katholischen Pfarrer ersetzt Gideon Ehrlich dem die Flucht aus der schwedischen Gefangenschaft gelungen war und einige Zeit im Exil gelebt hatte kehrte nach Reichenberg zuruck und wurde am 11 Janner 1642 zum Burgermeister der Stadt Reichenberg gewahlt Im darauf folgenden Jahr 1643 wurde er von Matthias Graf von Gallas zum Burggrafen der Herrschaft Reichenberg ernannt In der Folge forderten Durchzuge freundlicher und feindlicher Truppen grosse Opfer von der Stadt Im Dezember 1645 eroberten die Schweden unter General Arfurth Wittenberg von Debern neuerlich Schloss Friedland und besetzten Reichenberg wonach die Herrschaften Friedland und Reichenberg dem Inspektor des Generals Wittenberg Georg Bartsch unterstellt wurden und es neuerlich zu einem Austausch des Stadtregiments diesmal wieder zugunsten der Protestanten kam 17 Gideon verbrachte diese Jahre grossteils im Exil Erst durch den Westfalischen Frieden vom 24 Oktober 1648 kam es zu einer Beendigung der schwedischen Besatzung die im Juni 1649 aus Reichenberg abzog wodurch Gideon Ehrlich in seine Heimatstadt zuruckkehren und seine Textilmanufaktur wieder aufbauen konnte Hauptmann von Friedland und Reichenberg Bearbeiten Seine Erfahrung als Stadtrat Burgermeister Stadtrichter und Organisator der Rekatholisierung wurde von Franz Ferdinand Reichsgraf von Gallas der von 1647 bis 1697 Herr der Herrschaften Reichenberg und Friedland war genutzt indem er Gideon im Jahre 1663 zum Hauptmann der Herrschaften Reichenberg und Friedland ernannte nbsp Burg und Schloss Friedland nbsp Schloss FrydlantGideon errichtete 1665 die erste Messstiftung bei der neu erbauten Pfarrkirche von Reichenberg und stiftete mit 200 Gulden fur den Jahrestag seines Todes ein Seelenamt das bis ins 20 Jahrhundert gehalten wurde Im selben Jahr liess er im linken Seitenschiff der Pfarrkirche vor der Kanzel eine Familiengruft erbauen deren Deckelplatte mit seinem Wappen geziert war Als erste wurde dort seine Ehefrau zur Ruhe gelegt Spater wurde der Wappenstein in die Mitte des Hauptganges verlegt und 1859 bei der Neupflasterung der Kirche entfernt 18 Bohmischer Adelsstand Bearbeiten Am 18 Oktober 1668 erfolgte auf Vorschlag des Grafen von Gallas der seine treuen Dienste belohnen und ihn fur die erlittenen Unbilden entschadigen wollte durch Kaiser Leopold I die Erhebung in den erblichen Adelsstand des Konigreiches Bohmen unter gleichzeitiger Verleihung eines vermehrten Wappens und des Pradikats von Ehrnfeldt 19 Dieses Pradikat wurde offensichtlich in Anlehnung an das gleich lautende Pradikat des fruheren Hauptmanns von Reichenberg Vigil Tandel von Ehrenfeldt gewahlt der der mutterliche Grossvater von Gideons Frau war Im Adelsdiplom von Kaiser Leopold I HRR Leopold I wird die Erhebung wie folgt begrundet Wann Wir dann gnadigst angesehen wahrgenommen und betrachtet haben die Ehrbarkeit Redlichkeit adeliche gute Sitten Tugend Vernunft und Geschicklichkeit wie auch die ehrliche und eheliche Geburt Herkommen und lobliches Verhalten darmit vor Unser Kaiserlichen und Koniglichen Majestat der Ehrsame Gedeon Ehrlich besonders beruhmt worden Indeme Er der Herrschaft Reichenberg lange Zeit hero bey denen feindlichen invasionen mit Darsetzung Haab und Guts und Bluts treulichst vorgestanden anno 1638 tempore reformationis religionis bey Feindts Zeiten umb seines zur katholischen Religion getragenen Eifers und darbey gethanen vielen unverdrossenen cooperationen in unterschiedliche harte Gefangnissen geworffen worden Leib und Lebensgefahr ausstehen ach sogar endlich all seiner sachen entaussert in die anderthalb Jahr in schwerem Exilio bleiben mussen und dahero wie bis dato also auch inskunftig seinen habenden guten Qualitaten nach getreue Dienste Uns und dem Vaterland wohl wird leisten konnen und solln Das Adelsdiplom von 18 Oktober 1668 enthalt die ublichen Formulierungen indem ihm der Adel der recht Edelgebohrnen Lehensturniersgenossen und das Recht verliehen wurde Benefizien von hohen und niederen Domstiften oder geistliche und weltliche Lehen zu empfangen Gerichte zu besitzen Urteile zu schopfen und Recht zu sprechen oder sich unter Weglassung des ursprunglichen Namens nur nach dem neu verliehenen adeligen Pradikat zu nennen Von diesem Privileg wurde gelegentlich Gebrauch gemacht aber auch umgekehrt unter dem Einfluss der Franzosischen Revolution der Familienname auch ohne Pradikat gefuhrt Bemerkenswert ist jedoch das mit dem Diplom verliehene Recht mit rotem Wachs zu siegeln die so genannte Rotwachsfreiheit 20 da diese ursprunglich ein dem Souveran und spater dem Herrenstand vorbehaltenes Privileg war So wurde etwa dem Johann von Starhemberg Herrn auf Wildberg Sprinzenstein Zwettl Schonbuhel an der Donau etc kaiserlicher Kammerer u Rat Landeshauptmann in Oberosterreich etc dieses Recht 1467 verliehen wodurch er in den Herrenstand aufruckte Dies zeigt wie sehr sich die Zeiten geandert hatten da die Rotwachsfreiheit im 17 Jahrhundert nunmehr selbst Kleinadeligen verliehen wurde Wappen Bearbeiten Im Diplom vom 18 Oktober 1668 wird das dem Gideon Ehrlich von Ehrnfeldt verliehene Wappen in der Originalfassung wie folgt beschrieben Alss mit Namen einen quardrierten in vier gleiche Theil abgetheilten Schildt dessen hinter untere und fordere obere gelb oder goldfarb das forder untere und hinter obere aber schwarz oder kohlfarb ist in dem hintern untern Feldt erscheinet ein mit grunem Lorber Cranz gekronter gegen d Rechten sehender Mohrenkopf in der fordern obern ein mit zuruckgewandtem Kopf und roth ausgeschlagener Zunge aufwerts stehender Bahr in seiner linken Seiten mit einem Pfitschpfeil schregsweis abwarts durchschossen und mit seinen beeden fordern Datzen ein weisses Fahnlein mit dreyen darinnen triangelsweis gemahlten Himperblatter an einer rothen Stangen mit einem guldenen Cronlein haltend zu sehen in der fordern untern Veldung erzeigen sich zwey gleiche gegeneinander ausgeschwungene mit den Sachsen einwarts gewandte rothe Adlersflugel in der jeden ein weisse schragsweis gelegte Balcken mit dreyen nacheinander liegenden purpurfarben Rosen in der hintern obern aber schwimmet auf einem Wasser ein weisser zur Rechten sehender Schwann mit gebogenem Hals in seinem Schnabel ein guldener mit einem Turkis Stein versetzter Ring hangendt ob solchem Schildt steht ein freyer offener adelicher Turniershelmb zur Linken mit roth oder rubin und weiss oder silber zur Rechten aber mit schwarz oder kohl und gelb oder goldfarben Helmdecken darob mit einer Koniglich guldenen Cron geziehret auf welcher wiederumb wie in der fordern obern Veldung ein grosser aufwerts gewandter Bahr mit einem Pfitschpfeil in der linken Seiten schregsweis durchschossen und mit seinen beeden fordern Datzen ein gleichmassiges weisses Fahnlein haltendt erscheinen thuet Ableben Bearbeiten Gideon I Ehrlich von Ehrnfeldt der Hauptmann der Herrschaften Friedland und Reichenberg verstarb auf Schloss Friedland am 24 September 1670 Er wurde mit grossem Geprange in der von ihm errichteten Familiengruft in der Pfarrkirche von Reichenberg begraben Mit funfzehn Pulsen wurde ihm ausgelautet alle funf Pfarrer der Herrschaften erschienen bei seinem Begrabnis Nach dem Begrabnis versammelte sich die ganze Verwandtschaft auf der Pfarrei wo wie das damals bei jedem Begrabnis der besseren Stande ublich war im Wein das Leid vertrunken wurde Am 1 Dezember 1670 wurde auf dem Rathaus das vorhandene Bargeld unter den Erben verteilt Auf einen Kindesteil entfielen 1462 Goldgulden was heute nicht viel sagen will damals aber schon einen grossen Reichtum ausmachte 21 Ehe und Nachkommen BearbeitenEhe Bearbeiten Gideon heiratete im Oktober 1628 Sarah Henning 3 Dezember 1663 begraben in der Familiengruft in der Reichenberger Pfarrkirche Sie war eine Tochter des Martin Henning Sekretar der koniglichen Kanzlei in Prag und der Eva Tandel von Ehrenfeldt einer Tochter des Vigil Tandl von Ehrenfeldt Hauptmann der Herrschaft Reichenberg und der Eva Freiin von Bieberstein einer Tochter des Karl Freiherrn von Bieberstein zu Devin heute Devin Ralska pahorkatina und Roll 20 Marz 1528 27 April 1593 Kaiserlicher Rat und Oberstmunzmeister im Konigreich Bohmen dieser war verheiratet mit Elisabeth von Minckwitz einer Tochter des Kaspar von Minckwitz auf Spremberg Sonnwalde etc und der Sabine von Ende 22 nbsp von Bieberstein Stammwappen nbsp von Minckwitz StammwappenUberraschende Vorfahren seiner Kinder Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen Schlick Schlick Grafen WappenGideon Ehrlich konnte jedoch nicht ahnen was viel spater einer seiner Nachkommen herausfand namlich dass er durch seine Ehe zahlreiche weit zuruckliegende europaische Herrscher zu Vorfahren seiner Nachkommen machte Dies beruht auf der Grossmutter der Eva von Bieberstein Sidonia Schlick Grafin zu Passaun und Weisskirchen 1547 23 und weiter zuruck auf Ursula Grafin von Gorz nach 1393 und deren Vorfahren Zu dieses furstlichen Vorfahren zahlen nicht nur Heinrich der Lowe die Herzoge von Osterreich Heinrich der Grausame von Osterreich und Leopold VI der Glorreiche sondern auch romisch deutsche Konige wie Albrecht I und Rudolf I von Habsburg die Kaiser Friedrich I Barbarossa Lothar von Supplinburg Heinrich IV Otto II und Otto I der Grosse sowie Karl der Grosse Zu diesen Vorfahren zahlen in England u a die Konige Heinrich II Wilhelm der Eroberer Harald Godwinson und Alfred der Grosse in Schottland Konig Malcolm III in Frankreich Konig Ludwig VII und dessen Gemahlin Eleonore von Aquitanien in Bohmen Konig Ottokar I in Ungarn Bela IV in Polen Konig Boleslaw III und in Russland Juri Dolgoruki aus dem Haus der Rurikiden Wladimir II Monomach und Wladimir der Grosse Auch Kreuzfahrer finden sich unter diesen Vorfahren wie Rainald von Chatillon Bohemund II von Hauteville sowie Fulk von Anjou Balduin von Bourcq Die Gemahlin von Konig Bela IV von Ungarn Maria Laskaris von Nicaa fuhrt in das Byzantinische Reich da sie eine Tochter von Theodor I Laskaris war von 1205 bis 1222 byzantinischer Kaiser aus dem Hause der Laskariden im Exil in Nikaia Anna Komnene Angeloi 1212 eine Tochter des Alexios III Angelos Kaiser von Byzanz 1195 1203 und der Euphrosyne Dukaina Kamatera um 1143 um 1211 Auch Konstantin Monomachos Kaiser von Byzanz von 1042 bis 1055 kommt vor Zu den Vorfahren zahlen aber auch Heilige der Katholischen Kirche wie die Heilige Hedwig Ludwig der Heilige und dessen Gemahlin die Heilige Elisabeth von Thuringen und Leopold III sowie Olav II der Heilige 24 Kinder Bearbeiten Gideon II Ehrlich von Ehrnfeldt 3 Oktober 1635 in Reichenberg 28 Februar 1678 in Prag begraben in der St Aegidikirche zu Prag war seit 1670 Burggraf von Reichenberg heiratete am 14 November 1656 in Reichenberg Maria Magdalena Klosz 15 August 1640 in Reichenberg eine Tochter des Andreas Klosz Brauhofer Burggraf von Reichenberg u d Anna Gunzel T v Georg Gunzel Brauhofer Ratsherr und 1623 24 Burgermeister von Reichenberg Gideon III Ehrlich von Ehrnfeldt 1657 1700 dessen Sohn besass von 1690 bis 1700 das Gut Domaslowitz dass sich etwa zehn Kilometer sudlich der Stadt Reichenberg befand Das Gut bestand aus dem Meierhof Domaslowitz den Dorfern Domaslowitz Jawornik Javornik u Ceskeho Dubu Raschen Rasovka Padouchow Padouchov Bystra Bystra heute Ortsteil von Simonovice und Proschwitz Bereits 1687 hatte er Teile des Kameraladministrationsgutes Chwala im Kaurzimer Kreis keute im Okres Kolin in der Region Mittelbohmen erworben und zwar die Halfte des obrichkeitlichen Rustikalhofes Seiprawitz bestehend aus zwei Bauernhofen mit der Auflage der Prager St Michaelskirche jahrlich eine Zinszahlung in Hohe von 74 Gulden 38 Kreuzer zu leisten 25 Gideon III wurde zum naheren Stammvater der Familie die in Osterreich noch bluht 26 und dort das Schloss Illmau besitzt 27 Rosina Ehrlich von Ehrnfeldt testiert 27 Oktober 1694 heiratete in erster Ehe Urban Loth Burger und Ratsherr der Stadt Reichenberg spater Amtmann des Stiftes Liebenwerda Sie heiratete in zweiter Ehe am 22 November 1667 Andreas Schopfer 9 Dezember 1709 Brauhofer Ratsherr und Burgermeister der Stadt Reichenberg von 1689 bis 1709 Appolonia Ehrlich von Ehrnfeldt heiratete am 25 November 1639 Christoph Tugemann Burger Brauhofer und Ratsherr der Stadt Reichenberg Dieser war um die Wiederherstellung der unter Wallenstein verlorenen Stadtprivilegien bemuht und uberreichte als Abgesandter der Burgerschaft Kaiser Leopold I am 20 Januar 1680 in Prag in der Ritterstube des Hradschin personlich ein diesbezugliches Memorandum 28 Zur Strafe fur diese Kuhnheit wurde er vom damaligen Stadthauptmann von Reichenberg Bernard Flick zu einer Kerkerstrafe von 100 Tagen verurteilt 29 Literatur BearbeitenRichard Jecht Geschichte der Stadt Gorlitz Erste Lieferung 2 Auflage Selbstverlag des Verfassers Gorlitz 1922 J G Herrmann Geschichte der Stadt Reichenberg 1 Band Verlag von Franz Jannasch Reichenberg 1863 P Anton Hoffmann Geschichte der alten Hauser auf der Nordseite des Altstadter Marktplatzes in Reichenberg welche aus Anlass der Erbauung eines neuen Rathauses im Mai 1888 abgetragen worden sind U Schopfer Verlag Wien 1888 Online Walter Konig Beyer Das alteste Reichenberger Stadtbuch Stiepel Reichenberg 1943 Sudetendeutsche Geschichtsquellen 7 Weblinks BearbeitenBohmische Saalbucher Standeserhohungen Inhalt EAnmerkungen Bearbeiten Adalbert Kral von Dobra Voda gibt in seinem Werk Der Adel von Bohmen Mahren und Schlesien I Taussig Prag 1904 falschlich an dass Gideon Ehrlich ein Burger von Breslau gewesen sei was keineswegs den Tatsachen entspricht da Gideon eindeutig aus Reichenberg stammt Auch das Adelspradikat wird dort statt richtig als von Ehrnfeldt irrig mit von Ehrenfeld angegeben Einzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Buergermeister zu Goerlitz Seite 12 Verlag Gotthold Heinze amp Comp Gorlitz 1839 1 Richard Jecht Geschichte der Stadt Gorlitz Erste Lieferung Zweite Auflage Selbstverlag des Verfassers Gorlitz 1922 Seite 199 Richard Jecht Geschichte der Stadt Gorlitz Erste Lieferung Zweite Auflage Selbstverlag des Verfassers Gorlitz 1922 J G Herrmann Geschichte der Stadt Reichenberg Verlag von Franz Jannasch Reichenberg 1863 S 44 P Anton Hoffmann Geschichte der alten Hauser auf der Nordseite des Altstadter Marktplatzes in Reichenberg welche aus Anlass der Erbauung eines neuen Rathauses im Mai 1888 abgetragen worden sind U Schopfer Verlag Wien 1888 S 45 Dr J G Herrmann op cit S 307 P Anton Hoffmann op cit S 131 P Anton Hoffmann op cit S 50 P Anton Hoffmann op cit S 45 Dr J G Herrmann Geschichte der Stadt Reichenberg 1 Band Verlag von Franz Jannasch Reichenberg 1863 S 205 f P Anton Hoffmann op cit S 44 P Anton Hoffmann op cit S 106 Roman Freiherr von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien S 95 Verlag Degener amp Co Neustadt Aisch 1973 S 94 P Anton Hoffmann op cit S 134 a b P Anton Hoffmann op cit S 51 a b P Anton Hoffmann op cit S 52 P Anton Hoffmann op cit S 54 P Anton Hoffmann op cit S 135 August v Doerr Der Adel der Bohmischen Kronlander Ein Verzeichnis derjenigen Wappenbriefe und Adelsdiplome welche in den Bohmischen Saalbuchern des Adelsarchivs im K K Ministerium des Innern in Wien und Archiv der k k Statthalterei in Prag Copialbucher eingetragen sind Saalbuch LXXIX 508 Rotwachsfreiheit auf der Webseite des Deutschen Adelsrechtsausschusses P Anton Hoffmann op cit S 135 Frank Baron Freytag von Loringhoven Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Band III Tafel 61 Die Herren von Biberstein II Marburg Verlag von J A Stargardt 1976 Stammbaum der Familie von Schlick Karl Alois Guido Ehrlich von Ehrnfeldt Einige Vorfahren der Sidonia Schlick Grafin zu Bassano und Weissenkirchen Manuscript 1919 Bibliothek Schloss Illmau Josef Frantisek Jaroslav Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 10 Seite 226 227 in der von Schonfeldschen Handlung 1788 2 Georg Freiherr von Frolichsthal Der Adel der Habsburgermonarchie im 19 und 20 Jahrhundert Index zu seinen Genealogien Insingen 2008 Georg Clam Martinic Burgen amp Schlosser in Osterreich S 139 Edition Zeitgeschichte Tosa Verlag Wien 1996 P Anton Hoffmann op cit S 81 P Anton Hoffmann op cit S 82 PersonendatenNAME Ehrlich von Ehrnfeldt GideonKURZBESCHREIBUNG bohmischer Adeliger HerrschaftshauptmannGEBURTSDATUM 1607GEBURTSORT ReichenbergSTERBEDATUM 24 September 1670STERBEORT Schloss Friedland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gideon Ehrlich von Ehrnfeldt amp oldid 226350595