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Franz Rothbart auch Franz Rotbart teilw nur Ruprecht bzw Rupertus 1 lat Franciscus Aenobarbus 2 1480 in Gorlitz 29 Februar 1570 in Bunzlau 3 4 5 war der erste evangelische Pfarrer in Gorlitz Durch seine gegenuber dem Rat bestandigen lutherischen Predigen wird er auch als der eigentliche Gorlitzer Reformator bezeichnet 6 Biografie BearbeitenSein Vater Merten Rotbart 3 war Tuchmacher bzw je nach Quelle Rotgerber 1 Seine Mutter hiess Margarete 3 Bis zu seiner Zeit als Pfarrer in Gorlitz war Rothbart Diakon bzw Pleban 5 in Sprottau 2 Im April 1520 wurde er zum Geistlichen gewahlt 7 und als Nachfolger von Martin Fabri 1 nach Gorlitz berufen 2 Der Historiker Otto Kammel beschrieb Rothbart als keine bedeutende Natur der Gorlitzer Chronist Johannes Hass als guten simplen schlichten Mann Zunachst eher zuruckhaltend gewesen begann er aber ab Sommer 1521 konsequent und mit Gehor bei der Gemeinde im Luther schen Sinne zu predigen Zu seinen Anhangern zahlten hauptsachlich Tuchmacher und Handwerker 8 Sie verbanden namlich ihre sozialen Forderungen mit Martin Luthers Gedanken 9 Am 23 Februar 1521 hatte der Gorlitzer Rat und Pfarrer Rothbart dem Gorlitzer Erzpriester Thomas Leise noch erlaubt eine Kopie der Bannbulle gegen Luther an das Tor der Hauptkirche St Peter und Paul zu schlagen 7 10 11 Zudem war in diesem Jahr die Pest in Gorlitz ausgebrochen und der Rat aus Furcht aus der Stadt geflohen was Rothbart Raum fur seine Predigen verschaffte 1 Die gleichermassen gefluchteten Burger kehrten durch Rotbarts Predigen und die Waffe des Volkes bereit zum Abfall von der alten Kirche erkennend in die gezeichnete Stadt zuruck 7 Daraufhin entliess der Rat Rothbart besonders auf Ansuchen Johannes Hass 12 im April 1523 Der neue Pfarrer Nikolaus Zeidler aber gab dem Druck der Gemeinde nach und predigte lutherisch 13 5 Nach zwei weiteren altglaubigen Pfarrern entstanden Tumulte Weil der Rat einen Aufstand verhindern wollte und auf Vermittlung des eingeschalteten Dekans Paul Kuchler trat der nach Breslau gefluchtete Rothbart sein Amt nach von ihm aus Breslau bekundeten Bedingungen 5 am 5 April 1525 in Gorlitz wieder an 14 13 Bereits 1524 hatte er von Hans Frenzel die Kollatur erhalten 15 Am 29 August 1530 heiratete er entgegen einer Abmahnung des Rates Anna Wolf moglicherweise Tuchmacherstochter 16 zudem auf dem Pfarrhof und wurde wie es einigen Pfarrern beispielsweise Lorenz Heidenreich in Zittau und Donat Pfeiffer in Kamenz vor ihm aus gleichem Grund auch erging erneut abgesetzt diesmal aber wirkungsvoll 5 17 Rothbart bewohnte den uralten Pfarrhof neben der Nikolaikirche Er diente seinerzeit als Ort fur schwer zu beaufsichtigen de und dem Rat missliebige Versammlungen Geistlicher die ihn innerhalb ihrer Exemtion und dem Rat zur Erschwernis auch fur den damals unliebsamen Bierausschank nutzten 1532 unmittelbar nach Rothbarts Auszug wurde er bis auf den Grund abgerissen 18 Nun ging er nach Wittenberg noch 1532 wurde er nach Bunzlau berufen 1540 nach Freystadt kehrte nach zwei Jahren aber wieder nach Bunzlau zuruck wo er nach dreifacher Ehe als Jubelpriester im Alter von 90 Jahren starb 5 17 Es sind zwei Tochter aus zweiter Ehe mit einer aus der Familie Hanewald uberliefert Martha und Dorothea 16 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Johannes Soffner Geschichte der Reformation in Schlesien G P Aderholz 1887 S 428 429 google de abgerufen am 26 Juli 2021 a b c Johann A Hensel Protestantische Kirchengeschichte in Schlesien 1768 S 157 google de abgerufen am 26 Juli 2021 a b c Neues lausitzisches Magazin unter Mitwirkung der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Die Gesellschaft 1925 S 147 google de abgerufen am 26 Juli 2021 Vierteljahrsschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde 1886 S 511 google de abgerufen am 26 Juli 2021 a b c d e f Zeitschrift fur die historische theologie In verbindung mit der Historisch theologischen gesellschaft zu Leipzig F A Perthes 1842 S 175 google de abgerufen am 26 Juli 2021 Verein fur Geschichte Schlesiens Zeitschrift des Vereins fur Geschichte Schlesiens Band 63 64 1929 S 113 google de abgerufen am 3 August 2021 a b c Neues lausitzisches Magazin unter Mitwirkung der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Die Gesellschaft 1874 S 126 google de abgerufen am 26 Juli 2021 Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Nachtrage Aschendorff 1989 ISBN 978 3 402 02977 0 S 99 google de abgerufen am 29 Juli 2021 Karlheinz Blaschke Reformation in den Lausitzen In Beitrage zur Geschichte der Oberlausitz gesammelte Aufsatze Oettel 2000 ISBN 978 3 932693 59 5 S 73 google de abgerufen am 18 Februar 2022 Martin Christ Biographies of a Reformation Religious Change and Confessional Coexistence in Upper Lusatia C 1520 1635 Oxford University Press 2021 ISBN 978 0 19 886815 6 S 36 englisch google de abgerufen am 26 Juli 2021 Winfried Eberhard Winfried Muller Christian Speer Lars Arne Dannenberg Ellen Franke Die Nieder und Oberlausitz Konturen einer 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