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Johannes Hass zwischen 1473 und 1476 in Greiz 3 April 1 oder 15 April 2 1544 in Gorlitz auch Johannes Hasse 3 Johannes Has s z 4 Johannes Hass war ein bedeutender Stadtchronist und mehrmaliger Burgermeister von Gorlitz 1536 wurde er von Kaiser Karl V gemeinsam mit Franz Schneider geadelt 5 Das Wappen des Johannes Hass aus seiner Adelung am 2 Oktober 1536 durch Karl V aus Genua Nicht farbige Vorlage bei P Fritsch eingefarbt nach der Beschreibung in Siebmacher s Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Kinder 3 Werk 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHass stammte aus einer Handwerkerfamilie aus Greiz im Vogtland Nach einigen Stationen in seiner Schullaufbahn besuchte er ab Ostern 1491 die damals international bekannte Stadtschule Augustum 6 in Gorlitz Michaelis 1493 begann er an der philosophischen Fakultat in Leipzig wohl ein Studium das er mit dem Baccalaureat abschloss 1 Nach langjahriger Berufserfahrung als Lehrer in Zittau und Zwickau wobei er in Zwickau auch Rektor war fugte er 1505 ein Magisterium hinzu Er wurde Lehrer in Naumburg wahrscheinlich an der Domschule und schon im April 1509 Stadtschreiber in Gorlitz wobei er mehr verdiente 1 Seit diesem Jahr bewohnte er fur die nachsten zehn Jahre einen Teil des Rathauses namlich Untermarkt 7 7 8 Sein Amt in Gorlitz der hervorragendsten Stadt des Sechsstadtebundes und einer der angesehensten Stadtgemeinden des ostlichen Deutschlands war das einzige ohne Zeitbegrenzung und verschaffte ihm sehr grossen Einfluss auf das Finanz und Gerichtswesen der Gemeinde sowie die Fuhrung ihrer auswartigen Geschafte Diese Zeit war gepragt von Kampfen des Sechsstadtebundes mit dem Adel einerseits um Ausdehnung der Gerichtsbarkeit und andererseits um den Fortbestand des Gewerbemonopols das der Adel zu durchbrechen versuchte Auf einigen Land und Stadtetagen und Sendungen an den bohmischen Konigshof verteidigte er das Recht der Stadt Zur Aufhebung des Kuttenberger Spruchs am 17 September 1515 bei schwierigen Verhandlungen trug er einen Teil bei 1 Spater heiratete er Barbara die Tochter des wohlhabenden Hans Krapff aus Breslau 1 Sie verstarb fruh am 9 Januar 1523 Gemeinsam hatten sie acht Kinder 9 Zum Problem wurden fur Gorlitz die silbernen Gorlitzer Pfennige die ein verbreitetes Zahlungsmittel gewesen waren aber zeitweise nachlassig und ubermassig gepragt wurden Infolgedessen verboten Bohmen Mahren Meissen und die Mehrzahl der schlesischen Stadte das Gorlitzer Zahlungsmittel im Jahr 1515 Die Wirtschaft der Oberlausitz und somit auch Gorlitz litt schwer woraufhin Johannes Hass versuchte die geschadigten Bundesstadte und den Adel zu begutern wahrend einige seiner Verhandlungen zur Uberwindung der Krise scheiterten Die wirtschaftliche Unzufriedenheit insbesondere der Tuchmacher erzeugte viele fur die Reformationszeit typische kirchliche und politische Verbindungen Eine Seuche in Gorlitz im Jahr 1521 verschlechterte den guten Glauben der Burger zusatzlich und verschaffte den Predigten des lutherisch gesinnten Pfarrers Franz Rothbart Aufschub Hass setzte Ostern 1523 dessen Entlassung durch der Rat allerdings berief ihn genau zwei Jahre spater wieder zuruck ins Amt Dieser Vorgang trieb die Reformation weiter voran und hatte fast zum Umsturzversuch der stadtischen Verfassung gefuhrt Ein Brand am 12 Juni 1525 stoppte die Bewegung kurz Unter Alexander Bolze bildete sich heftiger Widerstand woraufhin einige fuhrende Burger in dieser Sache verhaftet wurden Eine Verschworung zur gewaltsamen Befreiung der Inhaftierten wurde von Johannes Hass aufgedeckt und im September 1527 auch blutig unterdruckt 1 Hauptartikel Gorlitzer Tuchmacheraufstand Zwischenzeitlich war er am 24 Februar 1527 noch Anwesender in Prag bei der Kronung des bohmischen Konigs Ferdinand I aus dem Hause Habsburg und wirkte bei der Bewilligung der Turkensteuer von 1529 und 1532 mit 1 1534 ritt Johannes Hass mit Paul Schneider und Georg Rosler nach Dresden nachdem sich Hass Landesherren Herzog Georg und Heinrich von Sachsen uber die Begnadigung des Viehhandlers Jakob Kohler beschwert hatten der nach einem Mordvorwurf gegen ihn und sieben peinlichen Befragungen mangels Beweisen freigelassen werden musste Schliesslich wurde den Landesherren zu ihrer Zufriedenstellung Schmerzensgeld aus Gorlitz gezahlt 10 Johannes Hass wurde zum ersten Mal Egidi 1535 zum Burgermeister bestimmt und wiederholte sein Amt in den Jahren 1539 und 1543 11 Durch das zu der Zeit hohe Ansehen des Burgermeisteramtes gelangte er zu noch mehr Geltung auch wenn er schon im ersten Jahr als Burgermeister von seinen zahlreichen oft im Winter stattgefundenen Reisen geschwacht war Er litt haufig an Podagra sein Haar ergraute da war er noch keine sechzig 12 Am 6 Januar 1544 zog er gemeinsam mit Franz Lindner und Schwiegersohn Peter Skorler nach Prag zu Konig Ferdinand wegen schwierigen und wichtigen Verhandlungen Aufgrund der Kalte auf dieser Reise erkrankte er an Podagra und erholte sich bis zu seinem Tod im April 1544 nicht mehr davon 13 Johannes Hass schrieb die Gorlitzer Rathsannalen in drei Banden uber die Geschehnisse der Stadt Gorlitz von 1509 bis 1542 Niedergeschrieben hat er sie im gleichen Zeitraum mit einer Pause von 1521 bis 1534 in einfacher neuhochdeutsch gepragter Sprache wenn auch teilweise altertumlich und mit vielen Provinzialismen 1 Sie stellen die wichtigste Quelle zur Geschichte der Stadt Gorlitz im Reformationszeitalter dar darin inbegriffen ihre Politik und Beziehungen zu den Nachbarstadten Oberlausitz Bohmen und Habsburg 14 Kinder BearbeitenJohannes Hass Kinder mit seiner Frau Barbara hiessen Johannes Barbara Katharina Peter Skorler Adelheid George Schmidt Helena Wolfgang Berndt Agathe Hieronymus Cunrad Valentin Martha Emmerich und George Johannes verstarb Anfang 1522 in Friedeberg am Queis wie auch Barbara jung Auch George ist moglicherweise sehr jung verstorben da er ohne weitere Bemerkung genannt ist Katharina Adelheid und Helena wurden 1525 im Kloster Liebenthal bei Greifenberg erzogen Agathe und Valentin waren dafur noch zu jung Valentin wurde wie sein Vater Burgermeister 9 11 Werk BearbeitenTheodor Neumann Hrsg Johannes Hasse Burgermeister zu Goerlitz Goerlitzer Ratsannalen Gorlitz 1852 und 1870 Bande 1 und 2 1509 1520 Band 3 1521 1542 Literatur BearbeitenOtto Kammel Hass Johannes in Allgemeine Deutsche Biographie 10 1879 S 750 753 Hasz Hass Hasse in Paul Fritsch Alte Gorlitzer Geschlechter und die Wappen derselben Gorlitz 1891 S 26 27 Tafel III Text Tafel von Hasz in Leonhard Dorst Allgemeines Wappenbuch Band 2 Gorlitz 1846 S 80 81 Tafel 200 Text Tafel Hass in Otto Titan von Hefner J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch Band 6 Ausgabe 8 Teil II Abgestorbener Preussischer Adel 1856 S 45 46 Tafel 30 Text Tafel Weblinks BearbeitenJohannes Hass in der Deutschen BiographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Deutsche Biographie Hass Johannes Deutsche Biographie Abgerufen am 8 Januar 2021 Neues lausitzisches Magazin Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Band 19 Oettel 1841 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johannes Hasse Gorlitzer Rathsannalen 1521 1542 Hein 1870 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Stolberg Homo patiens Krankheits und Korpererfahrung in der Fruhen Neuzeit Bohlau 2003 ISBN 978 3 412 16202 3 S 88 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Neues Lausitzisches Magazin Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Band 51 Oberlausitzische Ges der Wiss 1874 S 174 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gustav Sieg Zur Geschichte der alten Gorlitzer Stadtschule In Neues Lausitzisches Magazin Band 106 1930 S 52 Zum Abgleich der weitbekannte n Stadtschule in Gorlitz mit dem Augustum Richard Jecht Die drei Gorlitzer Munzhauser und ihre Bewohner In Richard Jecht Hrsg Neues Lausitzisches Magazin Band 80 Gorlitz 1904 S 218 slub dresden de Richard Jecht In welchen Hausern wohnten die beruhmten Gorlitzer In Richard Jecht Hrsg Neues Lausitzisches Magazin Band 89 Gorlitz 1913 S 219 slub dresden de a b Richard Jecht Geschichte der Stadt Gorlitz Bd 1 Halbbd Allgemeine Geschichte der Stadt Gorlitz im Mittelalter Magistrates der Stadt Gorlitz 1926 S 323 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Neues lausitzisches Magazin Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Oberlausitzische Ges der Wiss 1874 S 170 171 google de abgerufen am 27 Juli 2021 a b SLUB Dresden Verzeichnis der Buergermeister zu Gorlitz Abgerufen am 9 Januar 2021 deutsch Neues lausitzisches Magazin Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Oberlausitzische Ges der Wiss 1874 S 170 171 google de abgerufen am 27 Juli 2021 Richard Jecht Geschichte der Stadt Gorlitz Bd 1 Halbbd Allgemeine Geschichte der Stadt Gorlitz im Mittelalter Magistrates der Stadt Gorlitz 1926 S 324 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Max Steinmetz Gerhard Brendler Weltwirkung der Reformation Internationales Symposium anlasslich der 450 Jahr Feier der Reformation in Wittenberg vom 24 bis 26 Oktober 1967 Referate und Diskussionen Deutscher Verlag der Wissenschaften 1969 S 294 google de abgerufen am 25 Juli 2021 Normdaten Person GND 119695812 lobid OGND AKS VIAF 165115356 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hass JohannesALTERNATIVNAMEN Hasse Johannes vollstandiger Name Hass JohannesKURZBESCHREIBUNG Stadtchronist und mehrmaliger Burgermeister von GorlitzGEBURTSDATUM zwischen 1473 und 1476GEBURTSORT GreizSTERBEDATUM 3 April 1544STERBEORT Gorlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Hass Chronist amp oldid 238217448