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Die abgegangene Burg Pleystein war der Mittelpunkt der Oberpfalzer Stadt Pleystein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern gegrundet als Ministerialenburg war sie spater Herrschaftssitz der Landgrafen von Leuchtenberg und danach Sitz des Pflegamtes der Herrschaft Pleystein Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6340 0016 im Bayernatlas als mittelalterlicher Burgstall untertagige Befunde der fruhen Neuzeit im Bereich der Kath Wallfahrtskirche Hl Kreuz in Pleystein gefuhrt Burg PleysteinStadtansicht von Pleystein nach Matthaus MerianStadtansicht von Pleystein nach Matthaus MerianStaat DeutschlandOrt PleysteinEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung Ministeriale spater Hoher AdelGeographische Lage 49 39 N 12 25 O 49 646191 12 411561 Koordinaten 49 38 46 3 N 12 24 41 6 OBurg Pleystein Bayern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hohenburg lag auf einem mitten in der Stadt Pleystein 38 m hoch aufragenden und steil abfallenden Rosenquarzfelsen der als Kreuzberg bezeichnet wird An Stelle der Burg befindet sich heute die 1902 wieder erbaute neubarocke Kreuzbergkirche und unmittelbar daneben ein Salesianerkloster Auf den ehemaligen Burgberg fuhrt u a ein steiler Kreuzweg nbsp Lageplan der Burg Pleystein auf dem Urkataster von BayernGeschichte BearbeitenDie Pleysteiner sind eine Nebenlinie der Waldthurner und der Waldauer die in der nordlichen Oberpfalz ansassig waren 1 2 Erstmals wird ein Albertus de Plisteine 1242 als Zeuge eines Vertrags zwischen dem Markgraf Berthold von Hohenburg und dem Regensburger Bischof Seyfried erwahnt bei dem der Markgraf mit Einwilligung seiner Geschwister das Schloss Rohrbach und Hohenburg dem Bischof ubergab und als Lehen wieder zuruckerhielt Albertus von Pleystein war vermutlich Kleriker des Hochstiftes von Regensburg Als solcher testierte er nochmals 1243 als Markgraf Diepold von Hohenburg den Vertrag seines Bruders bestatigte Am 25 Juli 1260 trat Fridericus de Pleistein als Zeuge eines in Regensburg geschlossenen Vertrages auf Ein Heinrich von Pleystein wirkte 1261 bei einem Vertrag mit der auf Burg Trausnitz geschlossen wurde und bei dem Guter an das Kloster Waldsassen tradiert wurden In diesem werden Berthold und Ulrich von Waldthurn als Bruder des Heinrich von Pleystein bezeichnet Die Pleysteiner fuhrten in ihrem Wappen einen zinnenbekronten weissen Turm im roten Feld der dem Wappen der Waldthurner entspricht 3 In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts waren die meisten Guter der Pleysteiner an die Landgrafen von Leuchtenberg gekommen Am 2 Juni 1284 uberliess Landgraf Friedrich II seinem Onkel Friedrich III dem Burggrafen von Nurnberg pfandweise die Burg Pleystein Am 2 Juni 1309 verzichtete in Pleystein die Schwester des Landgrafen Ulrich I Beatrix von Paulsdorf auf ihre Anrechte an den Burgen Falkenberg Neuhaus und Schwarzenschwall Auch in dem Hausvertrag von Pavia vom 4 August 1329 bei dem Kaiser Ludwig der Bayer die Rheinpfalz und die Oberpfalz an die Pfalzgrafen abtrat wird Pleystein genannt Landgraf Ulrich I bewohnte die Burg selbst er erhielt 1331 von Kaiser Ludwig IV bedeutende Vorrechte fur die Stadt Pleystein zugesprochen Am 29 Mai 1349 schlossen sich die Landgrafen von Leuchtenberg dem von Konig Karl IV geschlossenen Landfrieden mit den frankischen Standen und Stadten an Dennoch unterstutzte Karl IV Forderungen der Pfalzgrafen und so mussten die Landgrafen Ulrich II und Johann I am 29 Mai 1350 ihren bislang freien Besitz der Herrschaft Pleystein mit weiteren Orten und Burgen wie Burg Reichenstein dem spateren Kaiser als bohmisches Lehnswesen aufsenden damals wurde Pleystein als feudum honorabile dem Konigreich Bohmen zugeordnet den Leuchtenberger wurde aber auf ewige Zeiten das Recht zugestanden diese Guter als Lehen der bohmischen Krone zu empfangen Rudiger der alte Pleysteiner und seine Sohne Franzel und Wolfhard verzichteten im Tausch gegen Guter in Altenstadt und Vohenstrauss am 2 April 1357 auf ihre Anspruche auf verschiedene Guter in Pleystein Am 28 Januar 1366 beschlossen die Landgrafen Ulrich I und Johann I eine Gutertrennung bei der Stadt und Burg Pleystein an Landgraf Johann fielen 1381 uberliess Landgraf Johann seinen beiden Sohnen Johann II und Sigost die Verwaltung uber die Herrschaft Pleystein Damals wurde die Stadt Pleystein erweitert und mit neuen Mauern umgeben diese Arbeiten waren 1391 abgeschlossen Im gleichen Jahr wurde der Stadt ein Freiheitsbrief mit einem Marktrecht gegeben Am 6 Oktober 1392 besuchte Herzog Albrecht I die Landgrafen auf der Burg Pleystein bei dieser Gelegenheit wurde auch die Zengerfehde beigelegt In Bohmen hatte Konig Wenzel IV 1378 die Nachfolge seines Vaters Karl IV als Bohmischer und Romisch deutscher Konig angetreten Bald wurden gegen ihn Vorwurfe wegen Trunksucht Nachlassigkeit Verschwendungssucht und Gewalttatigkeit erhoben er hatte u a den Prager Generalvikar Johann von Pomuk in die Moldau werfen und ertranken lassen Am 20 August 1400 wurde er als deutscher Konig abgesetzt und an seiner Stelle wurde der Wittelsbacher Ruprecht III von der Pfalz mit der Mehrheit der Stimmen der Kurfursten gewahlt Die Landgrafen verhielten sich zuerst gegenuber dem Sohn des Karl IV loyal was zu einer Belagerung durch pfalzische Truppen und 1401 zur Eroberung der Stadt Pleystein fuhrte Der Landgraf konnte sich auf der Veste Pleystein halten musste aber 120 gefangene Burger auslosen was ihn in finanzielle Schwierigkeiten brachte Deshalb musste die Herrschaft Pleystein an Herzog Johann III verpfandet und gegen Zusage einer Wiedereinlosung am 14 Februar 1418 verkauft werden Das Konigreich Bohmen war aber nicht um Zustimmung gebeten worden und deshalb liessen sie die Landgrafen weiterhin mit dieser Herrschaft belehnen obwohl die Pfalzgrafen nun Besitzer der Herrschaft waren Erst 1465 erteilte der bohmische Konig Georg von Podiebrad die Erlaubnis zum Verkauf der Herrschaft an die Wittelsbacher Der Pfalzgraf Christoph III damals auch Konig von Danemark Schweden und Norwegen verlieh 1463 Schloss und Amt Pleystein fur zehn Jahre als Pfand dem Erhard von Rotenstadt Durch die Hussitenkriege zwischen 1420 und 1433 war die Stadt allerdings dreimal zerstort worden und vollig verarmt 1465 wurde die Pfandleihschaft durch Herzog Otto I von Pfalz Mosbach dem Erhard von Rotenstadt auf Lebenszeit verlangert Das weitlaufige Schloss war zu Beginn des 16 Jahrhunderts bereits baufallig die Pfalzgrafen hatten aber nicht die Absicht viel Geld in den Bau zu stecken Aber hier war das Pflegamt Pleystein untergebracht und es wohnte noch der Pfleger auf der Burg 1511 bat der Richter von Pleystein man moge ihm das Schloss uberlassen da der Pfleger ausgezogen sei Dann wurde des Ofteren uber den schlechten Zustand des Schlosses geklagt 1536 erging daruber ein Bericht an den Pfalzer Hof 1541 bat der Pfleger man moge ihn auf seiner Burghut wohnen lassen da das Schloss sehr baufallig sei 1545 bat der Rat der Stadt man moge das Schloss wegen Baufalligkeit schliessen Die Landgrafen von Leuchtenberg versuchten mehrmals die Herrschaft Pleystein wieder an sich zu ziehen aber die Verhandlungen zerschlugen sich immer wieder Am 26 April 1600 verzichteten die Landgrafen endgultig auf alle Anspruche an der Herrschaft Pleystein Kurfurst Friedrich V erhielt am 1 August 1615 den Lehensbrief uber Pleystein von Kaiser Mathias Nach der Schlacht am Weissen Berg verlor er das Konigreich Bohmen uber ihn wurde die Reichsacht verhangt und er ging aller seiner Besitzungen verlustig Kaiser Ferdinand II gab nun die Herrschaft Pleystein an Herzog Albrecht von Bayern Dieser war von der abgelegenen Herrschaft nicht angetan und ersuchte 1626 den Kaiser Ferdinand II um Zustimmung diese an den Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg abgeben zu konnen Die Belehnung von Wolfgang Wilhelm erfolgte am 24 Oktober 1626 1653 verkauft der Pfalzgraf mit Einverstandnis von Kaiser Ferdinand Pleystein fur 40 000 fl an seinen Schwager Furst Wenzel Eusebius von Lobkowitz Aber 1656 erfolgt uberraschenderweise die Belehnung mit der Herrschaft Pleystein an den Pfalzgrafen Philipp Wilhelm Dessen Sohn Pfalzgraf Friedrich Wilhelm von der Pfalz wollte Pleystein unbedingt verkaufen Damit war der Kaiser Leopold nicht einverstanden er erlaubte aber 1684 die Verpachtung an Matthias Franz von Wunschwitz auf Ronsberg Dieser blieb bis 1695 Inhaber von Pleystein und baute sich 1688 hier ein stattliches Haus das heutige Heimatmuseum von Pleystein 4 Nach 1695 ubernahm Franz Ferdinand von Rummel Pfleger zu Weiden die Pfandschaft uber die Herrschaft von Pleystein Anfang des 18 Jahrhunderts bemuhte sich die Pfalz das Lehensrecht uber Pleystein wieder zu erhalten doch Kaiser Karl VI gab 1725 dem Grafen von Sinzendorf einen Einsetzungsbrief der ihn berechtigte die Herrschaft Pleystein nach dem Ableben des ohne mannlichen Erben verstorbenen Pfalzgrafen Karl Philipp zu ubernehmen Die Sinzendorfer waren bis 1745 die Herren von Pleystein Nach langeren Besitzstreitigkeiten entschied Maria Theresia Pleystein an Kurfurst Karl Theodor zuruckzugeben da dieser ohne mannliche Erben war wurde gleichzeitig Herzog Christian mit Pleystein belehnt und die Wittelsbacher Linie Pfalz Zweibrucken blieb in der Folge im Besitz von Pleystein 1800 wurde Pleystein in ein Landrichteramt umgewandelt und nach mehreren Zwischenschritten dem Landgericht Treswitz zugeordnet und damit endet die Herrschaft Pleystein als eigenstandiger Verwaltungs und Gerichtsbezirk Am 12 Oktober 1617 baten Burgermeister und Rat der Stadt Pleystein die Steine vom alten Schloss zum Bau des Turmes der Pfarrkirche verwenden zu durfen das Schloss sei abgeodet und man konne die Steine fur Gesimse und Ecksteine verwenden Der Pfleger Georg Wolf von Wildenstein befurwortete dieses Ansinnen denn die baufalligen Mauern seien eine Gefahr fur die unterhalb des Schlosses wohnenden Burger Der Statthalter Christian von Anhalt erteilte am 17 April 1618 die Genehmigung die Steine des Schlosses fur den Kirchturmbau zu verwenden Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Grossteil der Stadt 1634 durch einen Kroateneinfall in Schutt und Asche gelegt Der letzte Turm der Festung wurde 1781 abgetragen Zu Beginn des 19 Jahrhunderts erwarb die Stadt Pleystein den Burgberg und liess darauf ab 1814 die Wallfahrtskirche Heiliges Kreuz errichten von der heute ein 1912 errichteter Neubau an der Stelle der Burg steht Nachdem die Burg in Pleystein unbewohnbar geworden war verlegte der Pfleger seinen Amtssitz in das Burggut von Pleystein Bereits im 16 Jahrhundert entstand ein neues Pflegamtsgebaude auf dem Marktplatz nach dessen Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg wurde wieder das Burggut Sitz der Verwaltung Franz Ferdinand von Rummel liess 1699 auf der Brandstatte des fruheren Pflegamtes einen Neubau errichten und zog dort ein Literatur Bearbeiten650 Jahre Stadt Pleystein Festwoche vom 1 bis 9 August 1981 Pleystein 1981 Siegfried Poblotzki Geschichte der Herrschaft der Stadt und der Pfarrei Pleystein Verlag Stadt Pleystein Pleystein 1980 Georg Schmidbauer Die Herren von Pleystein Vortrag beim Museumsverein Pleystein am 27 03 2011 Waldthurn 2016 Weblinks BearbeitenEintrag zu Burg Pleystein in der privaten Datenbank Alle Burgen Pleystein auf Luftbild LaumerEinzelnachweise Bearbeiten Heimatkundler Georg Schmidbauer spricht im Stadtmuseum uber Die Herrschaft Pleystein und die fruhesten Inhaber der Burg In Onetz 31 Marz 2012 onetz de abgerufen am 27 Februar 2020 Stadtmuseum Pleystein Geschichte der Stadt Pleystein abgerufen am 27 Februar 2020 Stammwappen der Herren von Pleystein Kongliche Dienstleute fruheste Inhaber der Burg Weisser Turm im roten Feld In Onetz 10 Februar 2012 onetz de abgerufen am 27 Februar 2020 Stadtmuseum Pleystein abgerufen am 3 Marz 2020 Burgen und Schlosser im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Burgen und Burgruinen Flossenburg Leuchtenberg Neuhaus Oberbibrach Parkstein Schellenberg Treswitz WaldauSchlosser und Schlossruinen Altenhammer Schlossl Burggrub Burgtreswitz Diessfurth Dietersdorf Enzenrieth Ernstfeld Eschenbach Feilershammer Filchendorf Floss Altes Schloss Floss Neues Schloss Frankenreuth Friedrichsburg Hammergmund Illsenbach Kaimling Kalmreuth Mantel Altes Jagdschlossell Neuenhammer Neustadt an der Waldnaab Altes Schloss Neustadt an der Waldnaab Neues Schloss Pirk Puchersreuth Roggenstein Rothenbach Rupprechtsreuth Schlammersdorf Schlossfrankenohe Steinfels Tagmanns Trippach Troschelhammer Untermantel Waldau Waldthurn Waltenrieth Weihersberg ZintlhammerWeitere auch abgegangene Burgen und Schlosser Liste von Burgen und Schlossern im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Pleystein amp oldid 224539645