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Das Schloss Pirk ist ein Schloss in der gleichnamigen Oberpfalzer Gemeinde Pirk im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6338 0039 im Bayernatlas als archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich des ehem Landsassengutes bzw Schlosses Pirk darunter die Spuren von Vorgangerbauten bzw alterer Bauphasen gefuhrt Ebenso ist sie unter der Aktennummer D 3 74 146 1 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Prik verzeichnet Neues Schloss PirkLageplan von Schloss Pirk auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Pirker zu Pirk 1 2 Pirk als Lehen der Landgrafen von Leuchtenberg 1 3 Pirk vom Konigreich Bayern bis zur Gegenwart 2 Baulichkeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPirk Pirke wird erstmals 1180 in den Traditionen des Klosters Reichenbach genannt 1 Als Ministerialensitz kommt Pirk urkundlich zuerst 1125 durch den Diepoldingischen Urkundenzeugen Adalbertus de Pirche vor der fur den Markgraf von Cham Diepold III auftritt 2 Adalbert von Pirk und sein Bruder Udalschalk werden auch 1135 bei einer Schenkung an das Kloster Reichenbach genannt Auch ein Counrad de Birke tritt mit seinen Brudern Adalbert von Pirk und Udalschalk 1154 als egerlandischer Reichsministeriale bei der Schenkung des Gutsbezirkes Watzkenreuth an das Kloster Waldsassen durch den Herzog Friedrich von Schwaben auf Markgraf Diepold III setzte zum Landesausbau der spateren regio Egere u a seine Pirker Dienstmannen ein die sich sowohl nach dem hiesigen Pirk bei Neustadt an der Waldnaab wie auch nach Pirk im Landgericht Falkenberg nennen nbsp Wappen der Pirker von Pirk nach Siebmachers WappenbuchDie Pirker zu Pirk Bearbeiten Es wird aufgrund fruhmittelalterlicher Geschirrfunde vermutet dass der erste Sitz der Pirker in der Turmhugelburg bei Pirkerziegelhutte bestand 3 Wann die Pirker nach Pirk umgesiedelt sind ist nicht bekannt Das Geschlecht der Pirker ist in der Oberpfalz bis 1532 nachweisbar nach Siebmachers Wappenbuch 4 werden ein Berthold von Pirk 1303 genannt ein Friedrich 1308 ein Jordan Pirker zu Pirk 1446 Udalrich II Birker tritt von 1479 bis 1486 als Abt von Kloster Waldsassen auf Auch ein Chunrad der pirker kommt in einer Urkunde des Klosters Schonthal als czewgen vnd taydingter also als Zeuge und Schiedsrichter auf Christoph Pirker zu Pirk erscheint zwischen 1486 und 1492 in der Landtafel von Herzog Georg der Reiche Am 15 September 1488 verkauft Hans Pirker zu Pirk Richter zu Luhe seinen halben Hof genannt Plochwerk zu Rothenstadt an Wolfgang Beringer zu Weiden Christoph Pirker zu Pirk hatte einen Weidener Burger der in Pirk ansassig war pfanden und gefangen nehmen lassen Daraufhin haben die Weidener das Dorf Pirk uberfallen den Pirker und einen seiner Sohne gefangen genommen und sein Vieh weggetrieben Am 10 Januar 1502 wurde durch Ritter Ludwig von Eyb Viztum der Pfalz der Streit gutlich beigelegt Am 22 Juni 1508 tritt Georg Pricker zu Birk als Urteiler der Leuchtenberger auf In den pfalzischen Matrikeln sind 1527 noch die Pirker zu Prik aufgefuhrt 1532 tritt Jacob Pircker zu Pirk bei einem Streit um 70 Gulden gegen den Landgrafen auf der von Wolff Guttenstein vff Kysch vndd petersburg am 20 Januar 1532 entschieden wurde trotz der Einigung musste Jakob Pirkner den geschuldeten Betrag spater nochmals einfordern nbsp Wappen der Federl von Pirk nach Siebmachers Wappenbuch nbsp Nepomukstatue in Pirk Inschrift SANTE JOHANNES INTERDCREDE PRO TUO SERVO JOANNI JOSEPHO BAR DE RIESENFELD ET PRO NOBIS HABITANTIBUSPirk als Lehen der Landgrafen von Leuchtenberg Bearbeiten Zu Beginn des 13 Jahrhunderts kommt Pirk an das Kloster Waldsassen dann uber ein Tauschgeschaft 1218 an Friedrich von Waldthurn und 1261 durch eine Schenkung des Berthold von Waldthurn und seiner Frau Adelheid wieder zuruck an das Kloster 1349 und 1352 erwarben die Landgrafen von Leuchtenberg vom Kloster Waldsassen u a auch Pirk 5 Pirk gehort seitdem zum Landgericht Leuchtenberg Die Pirker waren somit auch Landsassen der Leuchtenberger ein Jordan Pirker zu Pirk wird etwa 1472 unter den edlen Raten und lieben Getreuen des Landgrafen genannt Am 26 Januar 1396 verkauft Landgraf Albrecht I gegen Ruckkaufrecht den Ort Pirk an Hans dem Trawtenberger Burger zu der Weiden und dessen Frau Allheyt um 400 ungarische Gulden 1414 bekennt Landgraf Leopold dass er dem Heinrich Notthafft von Wernberg 400 ungarische Gulden fur den Ruckkauf von Pirk schuldet Am 4 Mai 1451 verkauft Landgraf Leupold I Leopold Pirk fur 1400 fl an die Stadt Weiden ausgenommen sind das Landgericht der Blutbann und der grosse Wildbann Mitte des 16 Jahrhunderts ist Christoph Trautenberg der Landsasse zu Pirk Am 1 September 1531 wird Christoph von Trautenberg zu Fuchsmuhl und Pirk unter den leuchtenbergischen Lehensleuten genannt Pirk hat er 1543 erkauft Am 23 Februar 1562 fordert Pfalzgraf von Pfalz Neuburg Wolfgang den Christoffn von Trautenberg zur Heeresfolge auf welcher der Trautenberger nicht nachkam denn die Trautenberger waren ja den Landgrafen von Leuchtenberg und nicht den Pfalzern vermannt Bei einem Streit mit dem Thomas Trayerl zu Purckh wird der Trautenberger als ein armer von Adl bezeichnet letztlich muss der Trayerlaber mit dem Schriftsatz vom 20 Juli 1569 klein beigeben und um Gnade bitten 1577 muss der Landsasse von seinem Sitz an die Herrschaft 9 fl zahlen 1579 wird Christoph von Trautenberg zu Pirk als verstorben bezeichnet Im gleichen Jahr zieht ein Verwalter der Landgrafen von Leuchtenberg dort auf 1597 verlieh Landgraf Georg Ludwig dem leuchtenbergischen Kanzler und Lehenprobst Dr Johann Federl am 20 Juni 1626 die Gemeinherrschaft und die Niedergerichtsbarkeit uber Pirk Das Patronatsrecht uber die Kirche den Kirchtagschutz und den Blutbann behielt sich der Landgraf vor Bereits 1595 wurde dem Dr Johann Federl die Errichtung eines Brau und Malzhauses genehmigt wogegen die Stadt Weiden erfolglos Beschwerde erhob Pirk wird bei dieser Auseinandersetzung als altgefreiter adeliger Sitz bezeichnet 1647 ist Sebastian Federl der Besitzer 1667 sitzt Maximilian Adam Federl auf Pirk Der letzte aus dieser Familie ist Johann Leopold Federl Pfarrer von Straubing am 16 Januar 1734 seine Schwester Maria Antonia Federl von Purckh die eine grosszugige Stiftung fur die Pirker Kirche getatigt hat war Kammerdienerin der Kaiserin Elisabeth in Wien Nach dem Leuchtenberger Salbuch von 1719 waren in Pirk vier Grundherrschaften Pfarrei Schirmitz Pfarrei Luhe Pflegamt Parkstein und die Grundherrschaft mit dem Niedergericht des Landsassengutes Pirk Zu letzterer gehorten das Schloss der Meierhof das Brauhaus und die Pirkmuhle sowie auch drei Hofe der Hofmark Schirmitz Ab 1748 49 sind hier die Federl schen Erben genannt zu dem Landsassengut gehorten damals 19 16 Hofe 1755 wird das Landsassengut an die Herren von Riesenfeld verkauft Am 24 Mai 1754 hat Johann Joseph von Riesenfeld Lobkowitzischer Oberbeamter zu Neustadt an der Waldnaab bei der kurfurstlichen gewordenen Regierung von Leuchtenberg die Landsassenpflicht wegen des kauflich erworbenen Gutes Pirk abgelegt Er ist 1775 zu Neustadt verstorben und zwei Epitaphien in der dortigen Pfarrkirche St Georg sind ihm und seiner Gemahlin Maria Magdalena gewidmet In Pirk erinnert an ihn die von ihm in Auftrag gegebene Statue des Hl Nepomuk Auf den Baron von Riesenfeld folgt 1777 der kurpfalzische Kammerer Freiherr Heinrich von Grafenreith von ihm wurde die zum Landsassengut gehorende Pirkmuhle am 26 Juli 1799 an Bernhard Wurm verkauft Am 24 August 1801 kam Pirk auf dem Kaufweg an Graf Franz Xaver von Holstein kurfurstlicher Kammerer und Landrichter zu Amberg 6 Pirk vom Konigreich Bayern bis zur Gegenwart Bearbeiten Hauptartikel Konigreich Bayern 1809 gehort das Patrimonialgericht Pirk im Landgericht Vohenstrauss mit 26 Hintersassen dem Franz Xaver Graf von Holstein Nach dem Erwerb von Pirk 1829 durch den Staat wird kein Ortsgericht mehr gebildet 1821 bildet Pirk mit Pirkmuhle und Pirker Ziegelhutte eine eigene Gemeinde im Landgericht Vohenstrauss 1830 kam die Gemeinde Au mit Pischeldorf dazu Mit Reskript vom 27 Oktober 1838 wurden aus dem Landgericht Vohenstrauss elf Gemeinden darunter auch Pirk dem Landgericht I Klasse in Weiden zugeteilt Am 1 Juli 1972 wurde der Landkreis Vohenstrauss aufgelost und die dortigen Gemeinden in den Landkreis Neustadt an der Waldnaab eingegliedert Der unmittelbaren Gemeinde Pirk wurde am 1 Januar 1972 noch die Gemeinde Enzenrieth mit Hochdorf eingegliedert Baulichkeit BearbeitenDas vergantete Hofmarkschloss mit realer Brau und Malzgerechtigkeit in Pirk ist auf Beschluss des Koniglichen Landgerichtes Vohenstrauss am 22 Juli 1816 in das Eigentum des Johann Schwab ubergegangen der hier die Schwab sche Brauerei einrichtete 1824 und 1858 ist hier der Bierbrauer Georg Michael Schwab genannt Von dem ehemaligen Schloss des Landsassengutes ist noch ein Satteldachbau aus dem 17 und 18 Jahrhunderts erhalten das Brau und Malzhaus sowie das Schankhaus sind bereits 1595 unter Dr Johann Federl errichtet worden Das Brauhaus wurde unter Josef Schwab 1898 1966 modernisiert und erweitert 1988 ist die Braugaststatte erneuert und ein Biergarten im ehemaligen Schlossgarten eingerichtet worden Literatur BearbeitenUnser Landkreis Heimatbuch des Landkreises Neustadt an d Waldnaab Heimatbuch des Landkreises Neustadt an d Waldnaab Michael Lassleben Kallmunz 1960 S 74 Adolf Wolfgang Schuster 900 Jahre Gemeinde Pirk Druckhaus Oberpfalz Amberg 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Pirk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Neues Schloss Pirk in der privaten Datenbank Alle Burgen Pirk auf Luftbild LaumerEinzelnachweise Bearbeiten Adolf Wolfgang Schuster 1993 S 78 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 21 Tirschenreuth Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1970 S 11 abgerufen am 15 Januar 2020 geschichte digitale sammlungen de Adolf Wolfgang Schuster 1993 S 71 Otto Titan von Hefner Gustav Adelbert Seyler Die Wappen des bayerischen Adels Repro J Siebmacher s grosses Wappenbuch II Band Nurnberg 1856 Band 22 Bauer amp Raspe Neustadt an der Aisch 1971 ISBN 3 87947 022 7 S 11 Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 64 Digitalisat Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 175 f Digitalisat Burgen und Schlosser im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Burgen und Burgruinen Flossenburg Leuchtenberg Neuhaus Oberbibrach Parkstein Schellenberg Treswitz WaldauSchlosser und Schlossruinen Altenhammer Schlossl Burggrub Burgtreswitz Diessfurth Dietersdorf Enzenrieth Ernstfeld Eschenbach Feilershammer Filchendorf Floss Altes Schloss Floss Neues Schloss Frankenreuth Friedrichsburg Hammergmund Illsenbach Kaimling Kalmreuth Mantel Altes 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