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Beinwil Freiamt in einheimischer Mundart Boiel ˈb œi el 5 6 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Muri und liegt im oberen Bunztal in der Region Freiamt Bis Ende 1950 hiess die Gemeinde Beinwil bei Muri Beinwil Freiamt Wappen von Beinwil Freiamt Staat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk MuriwBFS Nr 4224i1f3f4Postleitzahl 5637Koordinaten 668702 231453 47 23043 8 34585 578 Koordinaten 47 13 50 N 8 20 45 O CH1903 668702 231453Hohe 578 m u M Hohenbereich 455 855 m u M 1 Flache 11 31 km 2 Einwohner 1248 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 110 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 12 3 31 Dezember 2022 4 Website www beinwil chBeinwil Freiamt Beinwil Freiamt Lage der GemeindeKarte von Beinwil Freiamt ww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde besteht aus funf kleinen Dorfern die am Ostabhang des Lindenbergs verstreut sind Der Hang steigt gleichmassig an und geht im Westen in eine uber 800 Metern gelegene Hochebene uber Er wird durch mehrere teilweise tief eingeschnittene Tobel unterteilt deren Bache in Richtung Osten fliessen und in die Reuss munden Von Norden nach Suden sind dies der Wissenbach der Sembach und der Mariahaldenbach Nur der Rueribach einer der Quellbache der Bunz fliesst nach Norden 7 Die Hauptsiedlung Beinwil 580 m u M befindet sich ungefahr in der Mitte des Gemeindegebiets am Wissenbach Rund eineinhalb Kilometer ostlich liegt Wallenschwil 463 m u M ein Kilometer sudlich Wiggwil 592 m u M am Sembach Ein Kilometer nordlich von Beinwil befindet sich Winterschwil 575 m u M unweit des Rueribachs ein Kilometer westlich Brunnwil 719 m u M Uber das ganze Gemeindegebiet verstreut gibt es rund ein Dutzend Einzelhofe vier davon auf der Hochebene des Lindenbergs Beim Hof Horben auf 818 m u M befindet sich das kleine Schloss Horben 7 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 1131 Hektaren davon sind 206 Hektaren bewaldet und 86 Hektaren uberbaut 8 Der hochste Punkt befindet sich auf 854 m u M im Groderwald auf dem Kamm des Lindenbergs der tiefste auf 456 m u M bei Wallenschwil Nachbargemeinden sind Geltwil im Norden Merenschwand im Nordosten Muhlau im Osten Auw im Suden sowie die Luzerner Gemeinden Hohenrain und Hitzkirch im Westen Geschichte Bearbeiten nbsp Beinwil von Norden nbsp Luftbild 1952 Mauerreste und Funde von kleinen Gebrauchsgegenstanden westlich von Wallenschwil zeugen von einer Besiedlung wahrend der Zeit des Romischen Reiches wenn auch der genaue Zeitraum nicht bekannt ist 9 Gegen Ende des 7 Jahrhunderts siedelten sich die Alamannen an Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfs erfolgte im Jahr 1153 als Herkunftsbezeichnung Harthmanno de Beinwilare Der Ortsname stammt von einer althochdeutschen Zusammensetzung Baginwilari oder Beininwilari und bedeutet Hofsiedlung des Bago bzw des Beino 5 6 Bereits kurz nach seiner Grundung im Jahr 1027 besass das Kloster Muri Grundbesitz in den Dorfern am Lindenberg 1239 trat ein Hartmann Viselere bedeutende Grundstucke und die dazugehorenden Rechte an das Kloster in Kappel am Albis ab Diese gelangten 1415 an die Stadt Zurich 1586 an die Familie Holdermeyer in Luzern und 1614 schliesslich an das Kloster Muri Die restlichen Grundstucke Streubesitz verschiedener Adliger konnte das Kloster nach und nach aufkaufen Die Landeshoheit lag bei den Habsburgern die auch die hohe Gerichtsbarkeit ausubten Die Dorfer Beinwil Brunnwil Wallenschwil und Wiggwil lagen im Amt Meienberg Winterschwil war Teil des Amtes Muri Es ist historisch nachweisbar dass im benachbarten Wiggwil bis mindestens 1412 eine Familie Gessler lebte Die Gessler waren Untervogte des Dorfes und Ministerialen der Habsburger Ein Hermann Gessler soll gemass der Legende Landvogt von Uri und Schwyz gewesen und im Jahr 1307 von Wilhelm Tell erschossen worden sein Tatsachlich gab es einen Landvogt Gessler allerdings erst 1375 in Gruningen im Kanton Zurich Spatestens nach dem Erscheinen des Weissen Buches von Sarnen im Jahr 1470 war Gessler ein Inbegriff fur Tyrannei und der Familienname wurde deshalb geandert Noch heute gibt es Personen mit dem Nachnamen Gisler 10 Im Jahr 1415 eroberte Luzern das habsburgische Amt Meienberg musste es aber 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zuruckgeben Aus den eroberten Gebieten wurden die Freien Amter spater Freiamt gebildet eine Gemeine Herrschaft Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus Beinwil Brunnwil und Wiggwil wurden zu einer Gemeinde zusammengefasst und gehorten zum Distrikt Muri im kurzlebigen Kanton Baden Winterschwil bildete mit Geltwil eine eigene Munizipalitat und wurde nach der Grundung des Kantons Aargau im Jahr 1803 mit Beinwil vereinigt Wallenschwil bildete in der Helvetik mit Rustenschwil eine Agentschaft und diese mit Auw eine Munizipalitat Bei der Vereinigung der Dorfer zur Gemeinde Beinwil entstanden eigene Ortsburgergemeinden fur Beinwil Brunnwil Wallenschwil Wiggwil und Winterschwil Bis weit ins 20 Jahrhundert hinein lebte die Mehrheit der Bevolkerung der Gemeinde Beinwil von der Landwirtschaft Das erste Schulhaus wurde 1812 erbaut die Elektrizitat hielt 1909 Einzug in Brunnwil erst 1915 Die Einwohnerzahl die in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts noch um fast zwanzig Prozent abgenommen hatte blieb bis etwa 1980 relativ konstant Seither ist wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Burkard nbsp Kapelle St Laurentius Wallenschwil nbsp Schloss HorbenSiehe auch Liste der Kulturguter in Beinwil Freiamt Die Pfarrkirche St Burkard ist ein bekannter Wallfahrtsort da hier die Gebeine des 1192 verstorbenen und 1817 heiliggesprochenen Burkard von Beinwil aufgebahrt sind Das Kirchengebaude wurde 1239 erstmals urkundlich erwahnt Nachdem das Kloster Muri 1614 das Patronatsrecht ubernommen hatte gab Abt Johann Jodok Singisen 1618 einen Neubau in Auftrag Wegen schlechter Ausfuhrung musste der Kirchturm 1645 abgebrochen und neu errichtet werden 1797 wurde das Kirchenschiff vollstandig neu errichtet und verlangert 11 Der Weiler Winterschwil erhielt 1987 fur sein intaktes Ortsbild den Aargauischen Heimatschutzpreis In Wallenschwil steht die 1745 erbaute Kapelle St Laurentius Sehenswert ist auch die Eichmuhle am Rande von Wiggwil die seit mindestens 1584 besteht und heute noch in Betrieb ist Das Schloss Horben hoch oben auf dem Lindenberg wurde 1700 1701 als Erholungsheim fur die Monche des Klosters Muri errichtet die Schlosskapelle St Wendelin mit ihren barocken Wandmalereien ist im Gegensatz zum Schloss offentlich zuganglich 11 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Gelb ausgerissene grune Linde mit funf Blattern Bereits das Gemeindesiegel enthielt eine Linde in Anspielung auf den Lindenberg Die heutige stilisierte Form wurde 1951 eingefuhrt Das Wappen von Auw besitzt das gleiche Motiv allerdings auf weissem Grund 12 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 13 Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 871 701 744 759 803 752 695 817 942 1036 1183Am 31 Dezember 2022 lebten 1248 Menschen in Beinwil der Auslanderanteil betrug 12 3 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 66 2 als romisch katholisch und 10 8 als reformiert 23 0 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 14 98 4 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 15 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Muri zustandig Beinwil gehort zum Friedensrichterkreis XIII Muri 16 Wirtschaft BearbeitenIn Beinwil gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 450 Arbeitsplatze davon 27 in der Landwirtschaft 25 in der Industrie und 48 im Dienstleistungssektor 17 Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten in Muri oder in den Agglomerationen der Stadte Luzern und Zug Das Hochplateau Horben mit dem gleichnamigen Schloss ist vor allem an Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel Im Sommer ist ein weitlaufiges Wanderwegnetz vorhanden Im Winter wenn genug Schnee liegt wird ein kurzer Skilift in Betrieb genommen und es werden drei Langlaufloipen gespurt Die Lindenbergloipe ist 12 Kilometer lang die Horbenloipe 4 4 Kilometer Eine weitere 4 2 Kilometer lange Loipe wird nachts beleuchtet 18 Verkehr BearbeitenDie einzelnen Dorfer liegen abseits des Durchgangsverkehrs einzige Ausnahme ist die Ortschaft Wallenschwil unmittelbar an der vielbefahrenen Hauptstrasse 25 Lenzburg Zug Der Hauptort und die ubrigen Dorfer sind durch ein gut ausgebautes Netz von Nebenstrassen mit Muri und Auw verbunden Von Muri aus verkehrt eine Postautolinie uber Wallenschwil und Beinwil hinauf nach Brunnwil wahrend Winterschwil und Wiggwil nicht an den offentlichen Verkehr angebunden sind An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Zug uber Sins und Muri nach Muhlau der jedoch nur Wallenschwil bedient Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber einen Kindergarten und eine Primarschule im Hauptort Beinwil Samtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule Realschule Sekundarschule Bezirksschule konnen in Muri besucht werden Das nachstgelegene Gymnasium ist die Kantonsschule Wohlen Personlichkeiten BearbeitenVincenz Kung 1764 1843 Regierungsrat und Richter Al Leu 1953 2018 Kunstler und Verleger Emil Nietlispach 1887 1962 Nationalrat und Bundesrichter Jakob Nietlispach 1848 1918 Nationalrat und BankgrunderLiteratur BearbeitenAnton Wohler Beinwil Freiamt In Historisches Lexikon der Schweiz Georg Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band V Der Bezirk Muri Birkhauser Verlag Basel 1967 DNB 457321970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beinwil Freiamt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Beinwil Freiamt Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Historische Quellen und sprachwissenschaftliche Deutungen In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 100 II Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 75 f Angegebene Lautschrift bǫ i el a b Gabrielle Schmid Beinwil Freiamt AG Muri in Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 p 131 Angegebene Lautschrift ˈbœjel a b Landeskarte der Schweiz Blatt 1110 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 10 Mai 2019 Martin Hartmann Hans Weber Die Romer im Aargau Verlag Sauerlander Aarau 1985 ISBN 3 7941 2539 8 S 164 Erhard Huwyler Frei Die Burgergeschlechter Gemeinde Beinwil Freiamt September 2006 archiviert vom Original am 1 Oktober 2018 abgerufen am 9 Januar 2010 a b Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band V Bezirk Muri Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 111 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 10 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 20 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 8 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Keine Chance fur Wintermuffel PDF Aargauer Zeitung Januar 2007 abgerufen am 9 Januar 2010 Politische Gemeinden im Bezirk Muri Abtwil Aristau Auw Beinwil Freiamt Besenburen Bettwil Boswil Bunzen Buttwil Dietwil Geltwil Kallern Merenschwand Muhlau Muri Oberruti Rottenschwil Sins WaltenschwilEhemalige Gemeinde Benzenschwil Waldhausern WerdKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Normdaten Geografikum GND 4278635 6 lobid OGND AKS VIAF 134377996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beinwil Freiamt amp oldid 238664861