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AG ist das Kurzel fur den Kanton Aargau in der Schweiz und wird verwendet um Verwechslungen mit anderen Eintragen des Namens Auwf zu vermeiden Auw ˈaʊ ʋ 5 6 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Muri und liegt an der Grenze zum Kanton Luzern AuwWappen von AuwStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk MuriwBFS Nr 4223i1f3f4Postleitzahl 5644Koordinaten 670128 229378 47 21162 8 36435 490 Koordinaten 47 12 42 N 8 21 52 O CH1903 670128 229378Hohe 490 m u M Hohenbereich 453 788 m u M 1 Flache 8 56 km 2 Einwohner 2279 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 266 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 21 5 31 Dezember 2022 4 Website www auw chKreuzung bei der Hauptstrasse Kreuzung bei der HauptstrasseLage der GemeindeKarte von Auwww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde am Fusse des Lindenbergs besteht aus den Ortsteilen Auw und Rustenschwil Die ostliche Halfte des Gemeindegebiets ist flach bis wellig und befindet sich im Ubergangsbereich zwischen Bunztal und Reusstal Die Hauptsiedlung Auw liegt im Suden Etwas mehr als einen Kilometer nordlich davon liegt der etwa halb so grosse Ortsteil Rustenschwil Dazwischen fliesst der Sembach von West nach Ost Der sudwestliche Teil der Gemeinde auf dem mehr als ein Dutzend Einzelhofe verstreut sind steigt allmahlich zum Kamm des Lindenbergs an Die untere Halfte des Hangs wird landwirtschaftlich genutzt wahrend die obere Halfte fast vollstandig mit Wald bedeckt ist Der Mariahaldenbach fliesst von der Hohe des Lindenbergs bis in das Dorfzentrum von Auw und bildet dort zusammen mit dem Fuchshaldenbach den Dorfbach 7 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 856 Hektaren davon sind 207 Hektaren bewaldet und 88 Hektaren uberbaut 8 Der hochste Punkt befindet sich auf 788 m u M im Buelwald auf dem Kamm des Lindenbergs der tiefste auf 455 m u M an der ostlichen Gemeindegrenze Nachbargemeinden sind Beinwil Freiamt im Norden Muhlau im Osten Sins im Suden sowie das luzernische Hohenrain im Westen Geschichte BearbeitenDer Ort wird erstmals 924 in einem Zinsrodel des Fraumunsterstifts in Zurich erwahnt de Houva Engizo item de Ouva iacet 1 geldus dann erst wieder ab dem 12 Jahrhundert als Ouwa Owe etc Der Ortsname stammt vom althochdeutschen ouwa und bedeutet wassernahes Land 5 Im Mittelalter waren das Kloster Muri und die Herren von Reussegg bei Sins die wichtigsten Grundherren Die niedere Gerichtsbarkeit lag in den Handen der Habsburger und der Ritter von Reussegg wahrend die Habsburger die Blutgerichtsbarkeit allein ausubten Auw und Rustenschwil lagen im habsburgischen Amt Meienberg 1415 eroberte Luzern das Amt Meienberg musste es aber 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zuruckgeben Aus den eroberten Gebieten wurden die Freien Amter gebildet eine Gemeine Herrschaft 1429 verkaufte Henman von Reussegg seine niedergerichtliche Herrschaft Russegg an einen Luzerner Burger 1502 gelangte die Herrschaft in den Besitz der Stadt Luzern Die Herrschaft Russegg umfasste in Auw einige Hauser und Matten vornehmlich im oberen Dorfteil Der andere Teil der niedergerichtlichen Herrschaft in Auw ging mit der Eroberung 1415 an die neuen Landesherren uber Fur das Dorf Auw ist eine Dorfoffnung aus dem Jahr 1675 belegt fur Rustenschwil eine aus dem Jahr 1729 Um 1720 musste Meienberg gegen Bezahlung von 375 Gulden grossere Gebiete in der Kalchtarre und am Galgenrain an Auw abtreten 9 Kirchlich war Auw bis 1638 eine Filiale der Pfarrei Sins Urbarium von 1641 danach betreute das Kloster Engelberg bis 1849 die neue Pfarrei Schliesslich erwarb die Kirchgemeinde 1865 die Kollatur vom Kloster Die Auwer Kirchgemeinde war bis 1821 Teil des Bistums Konstanz seither gehort sie zum Bistum Basel Am 8 Februar 1715 zerstorte ein Grossbrand in Auw 43 Hauser und machte 150 Einwohner obdachlos Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus Auw und Rustenschwil mit Wallenschwil bildeten je eine Agentschaft und gemeinsam eine Munizipalitat im Distrikt Muri des kurzlebigen Kantons Baden Nach der Grundung des Kantons Aargau im Jahr 1803 wurden Auw und Rustenschwil zu einer einheitlichen Einwohnergemeinde vereinigt die Ortsburgergemeinden die einige Aufgaben autonom erledigten jedoch erst 1908 Seit 1835 besteht in Auw eine Poststelle 1896 wurde eine Telefonstation mit Telegrafendienst sowie 1921 ein Telefonortsnetz mit Handzentrale errichtet Der Ortsteil Rustenschwil verfugte von 1855 bis 1982 uber eine eigene Poststelle Seit 1909 ermoglicht die Elektra Auw die elektrische Versorgung 10 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl um uber 20 Prozent ab da viele Bewohner aufgrund zunehmender Armut auswandern mussten Danach pendelte sie bis etwa 1970 stets zwischen 700 und rund 850 Mitte der 1970er Jahre setzte durch die Nahe zu den Stadten Luzern und Zug begunstigt eine verstarkte Bautatigkeit ein Die Gemeinde wuchs innerhalb von dreissig Jahren um mehr als die Halfte Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Auw nbsp Pfarrkirche St Nikolaus und Speicher nbsp Historisches Luftbild von Werner Friedli vom August 1970Die Pfarrkirche St Nikolaus befindet sich am sudlichen Dorfrand In ihr wurde die heiliggesprochene Maria Bernarda Butler getauft Kirchenschiff und Chor entstanden 1705 im barocken Stil 1749 1750 kam an der Nordostseite ein Kirchturm hinzu Gegenuber auf der anderen Strassenseite steht das Pfarrhaus ein schlichter verputzter Fachwerkbau aus dem Jahr 1834 11 Im Falk ostlich von Auw gegen Reussegg hin liegt die Russegger Mauer eine mehrere hundert Meter lange Reihung von Megalithen deren Bedeutung unbekannt ist 10 Das Haus an der Kasereistrasse 13 gilt als bislang altester bekannter Profanbau des Freiamts Der Kern dieses Standerbaus mit Tatschdach stammt von 1469 1470 Das Haus an der Sinserstrasse 3 ist ein typologisch seltener dreigeschossiger Standerbohlenbau der nach dem Dorfbrand von 1715 erstellt wurde Auf der Strassenseite gegenuber besitzt der Gasthof Hirschen ein Rokoko Wirtshausschild von 1798 Beim Doppelhaus an der Sinserstrasse 19 21 handelt es sich um einen Innerschweizer Bautypus mit altertumlichem Tatschdach von 1666 Das 1723 1724 errichtete Sigristenpfrundhaus an der Muhlauerstrasse 3 weist einen Bohlenstander Wohnteil mit Tatschdach auf Die Alte Muhle an der Alikonerstrasse 6 wurde 1766 als giebelbetonter Standerbau auf einem massiven Sockelgeschoss errichtet 12 In der St Josefskapelle in Rustenschwil Baujahr 1755 befinden sich reizvolle Deckengemalde von Joseph Keller Daneben steht einer der wenigen ubrig gebliebenen Speicher der Gemeinde ein turmartiger Blockbau aus dem Jahr 1618 12 nbsp Alte Muhle nbsp Wohnhaus Kasereistrasse nbsp Gasthof Hirschen nbsp Geburtshaus der Heiligen Maria Bernarda Butler nbsp St Josephskapelle RustenschwilWappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Weiss ausgerissene grune Linde mit funf Blattern Das Wappen wurde um 1920 eingefuhrt wobei man sich wahrscheinlich von einem alten Grenzstein zwischen Auw und Reussegg bei Sins inspirieren liess der eine Linde zeigt Das Wappen von Beinwil Freiamt besitzt das gleiche Motiv allerdings auf gelbem Grund 13 Bis etwa 1950 war das Wappen des Amtes Meienberg gebrauchlich welches aus einer grunen Linde auf einem grunen Dreiberg vor einem weissen Hintergrund bestand Dieses Wappen ist heute noch auf dem Gewolbe der Pfarrkirche auf der alten Vereinsfahne der Musikgesellschaft Auw 1938 und auf dem Dorfbrunnen beim Gasthaus Linde 1947 prasent Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 14 Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 881 703 715 856 815 853 956 1048 1239 1690 2203Am 31 Dezember 2022 lebten 2279 Menschen in Auw der Auslanderanteil betrug 21 5 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 65 0 als romisch katholisch und 12 3 als reformiert 22 7 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 15 94 0 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 2 3 Albanisch und 0 9 Franzosisch 16 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Muri zustandig Auw gehort zum Friedensrichterkreis XIII Muri 17 Wirtschaft BearbeitenIn Auw gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 600 Arbeitsplatze davon 26 in der Landwirtschaft 40 in der Industrie und 34 im Dienstleistungssektor 18 Mehr als die Halfte der Erwerbstatigen sind jedoch Wegpendler die mehrheitlich in den Agglomerationen von Luzern und Zug arbeiten Verkehr BearbeitenDurch die Gemeinde verlauft die Hauptstrasse 25 von Lenzburg uber Sins nach Zug Auw ist mit Sins durch eine Linie der Busbetriebe Seetal Freiamt seit 2004 Teil der Zugerland Verkehrsbetriebe verbunden wahrend Rustenschwil durch die Postautolinie Muri Beinwil Freiamt erschlossen wird An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Zug uber Sins und Muri nach Muhlau Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber einen Kindergarten und eine Primarschule Samtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule Realschule Sekundarschule Bezirksschule konnen in Sins besucht werden Das nachstgelegene Gymnasium ist die Kantonsschule Wohlen Personlichkeiten BearbeitenMaria Bernarda Butler 1848 1924 kath Heilige Ordensschwester Niklaus Butler 1786 1864 Kirchenmaler Anton Butler 1819 1874 Kunstmaler Sohn von Niklaus Butler Bruder von Joseph Niklaus Butler Joseph Niklaus Butler 1822 1885 Kunstmaler Sohn von Niklaus Butler Bruder von Anton Butler Frowin Conrad 1833 1923 Benediktiner Abt von Conception USA Bruder von Peter Conrad Ignatius Conrad 1846 1926 Benediktiner Abt von Neu Subiaco USA Bruder von Peter Conrad Peter Conrad 1850 1914 Politiker Regierungsrat des Kantons AargauLiteratur BearbeitenAnton Wohler Auw In Historisches Lexikon der Schweiz Georg Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band V Der Bezirk Muri Birkhauser Verlag Basel 1967 DNB 457321970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Auw Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde AuwEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Historische Quellen und sprachwissenschaftliche Deutungen In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 100 II Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 68 f Angegebene Lautschrift au w Andres Kristol Auw AG Muri in Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 p 110 Angegebene Lautschrift ˈaʊʋ Landeskarte der Schweiz Blatt 1110 und 1130 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 10 Mai 2019 Pfarramt Sins Gerechtigkeitsverein Alikon Hrsg Alikon am Lindenberg Sins 1985 a b Schweizer Lexikon 91 Mengis Ziehr Luzern Georg Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band V Bezirk Muri S 24 34 a b Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Kunstfuhrer durch die Schweiz Band 1 Bern 2005 ISBN 3 906131 95 5 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 108 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 10 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 20 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 8 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Politische Gemeinden im Bezirk Muri Abtwil Aristau Auw Beinwil Freiamt Besenburen Bettwil Boswil Bunzen Buttwil Dietwil Geltwil Kallern Merenschwand Muhlau Muri Oberruti Rottenschwil Sins WaltenschwilEhemalige Gemeinde Benzenschwil Waldhausern WerdKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Normdaten Geografikum GND 7685282 9 lobid OGND AKS VIAF 247005962 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auw AG amp oldid 230651737