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Der Baldeggersee ist ein 5 3 km grosser See im Kanton Luzern im Schweizer Mittelland Der See ist unter der Objektnummer 1304 im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung BLN aufgefuhrt 2 BaldeggerseeGelfingen am BaldeggerseeGeographische Lage ZentralschweizZuflusse RonAbfluss AabachOrte am Ufer GelfingenDatenKoordinaten 662280 227844 47 198611111111 8 2605555555556 463 Koordinaten 47 11 55 N 8 15 38 O CH1903 662280 227844Baldeggersee Schweiz Hohe uber Meeresspiegel 463 m u M 1 Flache 5 3 km 1 Umfang 12 938 km 1 Maximale Tiefe 66 m 1 Besonderheiten kunstliche SeebeluftungBFS Nr 9157 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Entstehung 3 Wasserqualitat 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer See liegt im sudlichen Seetal eingebettet zwischen die beiden langgezogenen Bergrucken des Erlosen im Westen und des Lindenbergs im Osten Die mittlere Seehohe betragt 463 m u M Der tiefste Punkt des Seegrundes liegt auf 397 m u M was einer maximalen Tiefe von 66 m entspricht Die mittlere Tiefe des Sees betragt 33 m Der Baldeggersee weist eine Lange von 4 5 km und eine Breite von 1 bis 1 7 km auf Sein Wasservolumen belauft sich auf 0 173 km Er gehort Pro Natura und ist somit der grosste Schweizer See in Privatbesitz Das Einzugsgebiet des Sees betragt 73 km inklusive Seeflache Hauptzufluss ist die Ron die bei Baldegg in den See mundet Ferner fuhren einige kleine Bache am Westhang des Lindenbergs und vom Erlosen wie der Arebolgetobelbach ihr Wasser dem See zu Weil alle Zuflusse in der nahen Umgebung entspringen und deshalb nur wenig Wasser fuhren dauert die Zeit des mittleren Wasseraufenthalts im See 5 5 Jahre Den Abfluss bildet der Aabach welcher den See an seinem Nordende verlasst und nach wenigen Kilometern in den Hallwilersee mundet Die Ufer des Sees sind auf allen Seiten relativ flach Einzige Gemeinde direkt am See ist Gelfingen Die beiden etwas grosseren Ortschaften Hitzkirch und Hochdorf liegen etwas abseits vom See am Fuss des Lindenbergs Entstehung BearbeitenSeine Entstehung verdankt der Baldeggersee dem eiszeitlichen Reussgletscher der das heutige Seetal ausgeschliffen und ubertieft hatte Beim Ruckzug des Gletschers blieb hier uber langere Zeit ein sogenannter Toteiskorper liegen der die Aufschuttung des ubertieften Talbodens mit Flusssedimenten verhinderte Wasserqualitat BearbeitenDer See liegt in einem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet Dadurch war der See schon ab den 1920er Jahren einer Belastung durch Uberdungung Phosphor Nitrate Ammoniak ausgesetzt Des Weiteren kamen die damals noch ungereinigten Abwasser aus Siedlungen und Industrie dazu Dieses Problem konnte durch den Bau von Kanalisationsanlagen behoben werden Hingegen wurde im Lauf des 20 Jahrhunderts der Nahrstoffeintrag durch die Landwirtschaft immer grosser was schliesslich zu rasantem Algenwachstum und damit einhergehend zur starken Abnahme des fur das Seeokosystem essenziellen Sauerstoffs fuhrte Eine Kombination von verschiedenen Massnahmen hatte ab 1980 das Ziel die Wasserqualitat zu verbessern Einerseits wurden die Landwirte durch Aufklarungsarbeit und finanzielle Anreize durch Bund und Kanton dazu angehalten die Nahrstoffanreicherung im See durch okologischeres Wirtschaften einzuschranken Andererseits wird der Baldeggersee seit 1982 als weltweit erster See kunstlich beluftet Mit diesem kunstlichen Sauerstoffeintrag konnte der Sauerstoffgehalt wieder nahezu auf die gesetzlich erforderlichen 4 mg Sauerstoff pro Liter Wasser angehoben werden Im Winter wird mit Druckluft die am Seeboden eingespeist wird eine Zwangszirkulation des Wassers forciert Dadurch konnte der Phosphorgehalt des Sees bis 2010 auf ca 26 mg m gesenkt werden Ziel ist jedoch ein Wert zwischen 15 mg m und 20 mg m Mit den Folgen der globalen Erwarmung wird der See warmer was in den letzten Jahren zusatzliche Beluftungsmassnahmen erforderte 3 Siehe auch BearbeitenListe der Seen im Kanton LuzernLiteratur BearbeitenSebastian Stoll Cacilia von Arb Christof Jorg Sebastian Kopp Volker Prasuhn Evaluation der stark zur Phosphorbelastung des Baldeggersees beitragenden Flachen Schlussbericht 2019 Hrsg Agroscope Reckenholz 25 Marz 2019 S 149 admin ch PDF 16 4 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baldeggersee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Waltraud Horsch Baldeggersee In Historisches Lexikon der Schweiz Baldeggersee im Luzerner Seeland Informationsseite auf dem Webangebot Luftbilder der Schweiz mit Luftbild und weiterfuhrenden Informationen Umwelt Energie Kanton Luzern Informationen zum Baldeggersee Sanierungskonzept und Seebeluftung Memento vom 8 Februar 2012 im Internet Archive Faktenblatt zur Wasserqualitat PDF 1 Juli 2016 vom Bundesamt fur UmweltEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Seen Bundesamt fur Umwelt BAFU Abgerufen am 18 Januar 2020 BLN 1304 Baldeggersee Thomas Heeb Tuuli Stalder Der Patient Baldeggersee muss wieder mehr beluftet werden In srf ch 14 Februar 2023 abgerufen am 10 Marz 2023 Schweizer Seen Schweizer Seen mit einer Flache von uber 1 km ohne kunstliche Speicherseen Agerisee Baldeggersee Bielersee Bodensee Brienzersee Genfersee Greifensee Hallwilersee Lac de Joux Lago di Poschiavo Lago Maggiore Lauerzersee Luganersee Lungerersee Murtensee Neuenburgersee Oeschinensee Pfaffikersee Sarnersee Sempachersee Silsersee Silvaplanersee Thunersee Vierwaldstattersee Walensee Zugersee Zurichsee Siehe auch Liste der grossten Seen in der Schweiz und Liste der Speicherseen in der Schweiz Normdaten Geografikum GND 4556895 9 lobid OGND AKS VIAF 241863580 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baldeggersee amp oldid 232903164