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Dieser Artikel befasst sich mit lokalen Auswirkungen der menschengemachten globalen Erwarmung seit der Industrialisierung Historische naturliche Klimaveranderungen die meist uber deutlich grossere Zeitskalen abliefen werden hier nicht betrachtet Die Folgen der globalen Erwarmung in der Schweiz zahlen zu den regionalen Auswirkungen der Erderwarmung auf die Gesellschaft die Gesundheit die Natur und in technischen Belangen die sich durch das Ansteigen der Durchschnittstemperaturen bemerkbar machen Die globale Erwarmung ist wahrscheinlich die Hauptursache der klimatischen Veranderungen des Landes in den letzten 50 bis 100 Jahren 1 Am Uno Klimagipfel 2019 wies der Schweizer Bundesprasident Ueli Maurer darauf hin dass die Schweiz als Land mit Hochgebirge in besonderem Masse von der Erderwarmung betroffen sei 2 Die Auswirkungen des Klimawandels konnen positiv oder negativ sein Fur die meisten Regionen gilt jedoch dass die negativen Effekte die positiven Auswirkungen wie etwa der reduzierte Heizbedarf im Winter deutlich uberwiegen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Ruckblick 2 Klimaszenarien fur das Jahr 2060 und daruber hinaus ohne Klimaschutz 2 1 Trockene Sommer 2 2 Heftige Niederschlage 2 3 Extreme werden starker 2 4 Mehr Hitzetage 2 5 Schneearme Winter 3 Klimaszenarien fur die Schweiz bei wirksamem Klimaschutz 4 Folgen fur die Infrastruktur 4 1 Transport 4 2 Energie 4 3 Weitere Infrastruktur 5 Klimapolitik 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseRuckblick Bearbeiten nbsp Beobachtete Veranderungen National Centre for Climate Services NCCS 2018 nbsp Temperaturbeobachtungen Schweiz 1981 2010 Sommer nbsp Mittlere Jahrestemperaturen in der Schweiz von 1750 bis August 2013 als gleitende 12 Monatsmittel Die 10 jahres Mittelwerte sind Rot eingezeichnet Temperaturen werden in der Schweiz seit 1864 verlasslich und regelmassig erfasst Es zeigt sich dass die gemessenen Temperaturveranderungen mehr als doppelt so hoch sind als im weltweiten Durchschnitt So hat die bodennahe Lufttemperatur in den letzten 150 Jahre um etwa 2 Grad Celsius zugenommen besonders schnell seit den 1980er Jahren 4 Diese Zunahme kann aufgrund ihres Ausmasses nicht alleine durch naturliche Schwankungen erklart werden 5 Sie betrifft alle Regionen der Schweiz und ist trotz jahrlicher Temperaturschwankungen eindeutig neun der zehn warmsten Jahre seit Beginn der Temperaturmessung fallen auf das 21 Jahrhundert 6 Die drei heissesten je gemessen Temperaturen Stand August 2023 wurden 2003 mit 41 5 C in Grono 2015 mit 39 7 C in Genf und 2023 mit 39 3 C in Genf verzeichnet 7 Ahnliche Befunde werden auch in den Nachbarlandern z B in Deutschland oder Frankreich gestellt Im weltweiten Vergleich ist die Schweiz jedoch uberdurchschnittlich stark von der Temperaturzunahme betroffen wahrend die Erwarmung im globalen Durchschnitt im Vergleich zum Referenzjahr 1864 0 9 Grad Celsius war hat die bodennahe Lufttemperatur in der Schweiz in den letzten 150 Jahren um etwa 2 Grad Celsius zugenommen 8 Am schnellsten war die Zunahme seit den 1980er Jahren Der beobachtete Temperaturanstieg wirkt sich auch auf andere Bereiche der Umwelt aus Daher haben sowohl die dokumentierten Veranderungen im Wasserkreislauf z B Anstieg der Durchschnittstemperatur in Schweizer Wasserlaufen 9 als auch die Gletscherschmelze mindestens eine anthropogene Komponente 10 Die bisherige Erwarmung schlagt sich in der Schweiz in verschiedenen Facetten nieder Starkniederschlage sind intensiver und haufiger als zu Beginn des 20 Jahrhunderts 11 Hitzeperioden wurden haufiger und langer 11 Dagegen haben Tage mit Schneefall abgenommen Seit 1970 auf 800 m Hohe um rund 50 Prozent auf 2000 m um rund 20 Prozent 12 In der Folge schmolz seit 1850 in etwa 60 Prozent des Gletschervolumens ab 13 Bergsturze wie etwa der Bergsturz von Bondo im Jahr 2017 werden mit dem Ruckgang des Permafrosts in Verbindung gebracht Infolge von Felssturzen musste z B die Axenstrasse bereits mehrfach gesperrt werden Auch die Jahreszeiten verandern sich 14 Die Vegetationsperiode hat sich seit 1960 um zwei bis vier Wochen verlangert Verschiedene Pflanzen beispielsweise die Sommerlinde bluhen immer zeitiger 15 Bei den Niederschlagssummen im Sommer Trockenperioden Hochnebel und Windgeschwindigkeiten konnten in der Schweiz bisher keine eindeutigen Veranderungen erkannt werden 1 Ohne starke Klimaschutzmassnahmen kann der Klimawandel in der Schweiz in diesem Jahrhundert dramatische Ausmasse annehmen Bis zum Ende des Jahrhunderts konnte sich die Temperaturzunahme noch verdreifachen 6 und Trockenperioden konnten funfmal haufiger auftreten 1 Klimaszenarien fur das Jahr 2060 und daruber hinaus ohne Klimaschutz BearbeitenDie Schweizerische Eidgenossenschaft hat 2018 eine Serie von Klimaszenarien fur die Klimaentwicklung der Schweiz mit und ohne Klimaschutz erstellt 1 Es wurden Simulationen Klimaszenarien CH2018 mit insgesamt 21 Computermodellen von verschiedenen europaischen Forschungsinstitutionen betrieben Diese umfassende Analyse erlaubt es die gegebenen Unsicherheiten solcher Klimaszenarien besser abschatzen zu konnen 1 Der Zeitraum von 1981 bis 2010 zahlt nachfolgend als Norm des Schweizer Klimas und somit als Ausgangspunkt der hier gemachten Simulationen Angaben uber zukunftige Veranderungen werden somit immer mit diesen 30 Jahren verglichen Dies mit dem Wissen dass sich das Klima bereits jetzt verandert hat 1 In den Klimaszenarien werden Mittelwerte von den Klimaverhaltnissen von drei Jahrzehnten verglichen welche sich wie folgt gruppieren Jahr 2035 bedeutet Nahe Zukunft 2020 2049 Jahr 2060 bedeutet Mitte des Jahrhunderts 2045 2074 Jahr 2085 bedeutet Ende des Jahrhunderts 2070 2099 1 Trockene Sommer Bearbeiten nbsp Trockenheitsindikator SPI3 ein standardisierter Niederschlagsindex fur verschiedene Zukunftsperioden unter dem Szenario Kein Klimaschutz RCP8 3 des IPCC in der Nordostschweiz nbsp Erwartete Anderung der langsten Sommertrockenperiode bis ins Jahr 2060 ohne Klimaschutzmassnahmen Wahrend mittlere Temperaturen mit Hilfe von Klimamodellen recht zuverlassig simuliert werden konnen sind Voraussagen beim Niederschlag schwieriger 16 Dies hangt mit der grossen Vielfalt der Mechanismen zusammen welche den Wasserhaushalt in der Atmosphare bestimmen Trotz dieser Unsicherheit zeigen die Klimasimulationen einen deutlichen langfristigen Trend der Niederschlagsabnahme In den Sommermonaten ist in Zukunft mit einem spurbaren Ruckgang des Niederschlags zu rechnen 6 Zwar wird an einem durchschnittlichen Regentag im Sommer ahnlich viel Niederschlag fallen wie bisher es gibt jedoch mehr regenfreie Tage Zudem fallt nicht nur seltener Regen aufgrund der hoheren Temperaturen verdunstet auch mehr Feuchtigkeit Die Boden werden also trockener selbst wenn der Niederschlag nicht abnehmen sollte 16 Generell sind Gebiete im Westen und Suden starker vom moglichen Niederschlagsruckgang betroffen als solche im Osten Die Hitzewelle in Europa 2003 und die Durre und Hitze in Europa 2018 und 2022 geben einen Eindruck uber mogliche Auswirkungen von heissen und trockenen Sommern 15 Von der zunehmenden Sommertrockenheit ist neben der Energieproduktion und der Wasserwirtschaft auch die Landwirtschaft betroffen 17 So sollen etwa die Felder im Furttal voraussichtlich ab 2022 mit Wasser aus der Limmat bewassert werden 18 Schadlinge wie der Borkenkafer konnen sich bei Trockenheit schneller vermehren was etwa im Falle des Waldes zur massenhaften Zwangsnutzung des Kaferholzes fuhrt 19 Heftige Niederschlage Bearbeiten nbsp Starkster Eintagsniederschlag des Jahres fur die Stadt Zurich Im Vergleich zu 2018 hat die Niederschlagsmenge von einzelnen Starkniederschlagen in der Schweiz seit 1901 um 12 Prozent zugenommen 6 Trotz abnehmender Niederschlagssummen werden also Einzelereignisse starker Da Luft pro Grad Celsius der Erwarmung etwa 6 bis 7 Prozent mehr Wasser aufnehmen kann ist die Intensivierung der Niederschlage physikalisch gut erklarbar 20 Starkniederschlage werden in Zukunft wahrscheinlich merklich haufiger und intensiver auftreten als wir es heute erleben Dies betrifft alle Jahreszeiten aber besonders den Winter Bei ungebremstem Klimawandel ist bis Mitte dieses Jahrhunderts zu erwarten dass die starksten Eintagesniederschlage im Winter um weitere rund 10 Prozent heftiger ausfallen Bis Ende des Jahrhunderts betragt die erwartete Zunahme 20 Prozent 6 Auch sehr seltene Niederschlagsereignisse wie sie etwa einmal in 100 Jahren eintraten verstarken sich Die Veranderung betragt Mitte Jahrhundert 10 bis 20 Prozent gegen Ende Jahrhundert etwa 20 Prozent Die meisten Modelle prognostizieren fur die Alpen eine Intensivierung der schweren Ereignisse im Herbst 21 nbsp Trends der Eintagsniederschlage in der Schweiz Die grossere Intensitat von Starkniederschlagen kann erhebliche Kostenfolgen nach sich ziehen Heftige Niederschlage konnen beispielsweise Erdrutsche und Uberschwemmungen verursachen und so grosse Schaden anrichten wie etwa beim Alpenhochwasser 2005 22 Daher mussen Infrastrukturen wie Hochwasserschutzbauten und Kanalisationen ausreichend dimensioniert sein Das Schadenspotenzial der Niederschlagsextreme ist in Zukunft jedoch nicht allein wegen der hoheren Niederschlagsmengen grosser Der Anstieg der Schneefallgrenze erhoht insbesondere im Winter den Anteil des flussigen Niederschlags und beschleunigt so den Abfluss Extreme werden starker Bearbeiten Die zunehmende aus dem Mittelmeerraum bekannte Sommertrockenheit wird auch die Schweiz zunehmend betreffen Simultan wird eine Zunahme von Stark und Extremniederschlagen aus dem nordlichen Europa die Schweiz beeinflussen Eine Haufung von Extremniederschlagen an einem bestimmten Ort ist statistisch nicht leicht auszumachen Die starksten gemessenen Eintagesniederschlage jedes Jahres schwanken betrachtlich und die hochsten Niederschlagsspitzen treten selten auf 23 Im schweizweiten Mittel tritt der Trend zu starkeren Niederschlagsereignissen jedoch deutlich zutage Von 173 Messstationen zeigen 158 eine Zunahme und davon 53 eine deutliche Zunahme 1 Dagegen wurde nirgends eine deutliche Abnahme der Niederschlagsintensitat verzeichnet Mehr Hitzetage Bearbeiten Nicht nur die Durchschnittstemperaturen werden steigen auch die Hitzetage 30 C Tageshochsttemperatur werden extremer und haufiger Normal fur einen Sommer sind vier Hitzetage Mit den Hitzewellen in Europa 2019 wurden in der Schweiz gleich 21 Hitzetage verzeichnet 24 Die Regionen die besonders stark davon betroffen sein werden sind die bevolkerungsreichen Stadte in den tieferen Lagen 25 Zum Beispiel werden in der Stadt Luzern bis um 2060 rund 22 Hitzetage pro Jahr erwartet gegenuber der Norm von 6 Hitzetagen 26 Jedoch gab es dort bereits im Jahr 2003 26 Hitzetage und 17 im Jahr 2015 27 nbsp Hitzetage in der Schweiz fur die Zukunftsperiode 2060 ohne Klimaschutzmassnahmen Besonders die Sommer werden von den ansteigenden Temperaturen betroffen sein 2060 kann es in einem durchschnittlichen Jahr bis zu 4 5 Grad Celsius warmer werden in einem durchschnittlichen Sommer sogar 5 5 Grad Celsius Eine Grund fur diese Temperaturzunahme ist die geringere Bodenfeuchte wodurch weniger Wasser verdunstet und der Boden schlechter gekuhlt wird 25 Weltweit am starksten betroffen von den Hitzeextremen ist die Region um das Mittelmeer und somit auch die Schweiz Die Anzahl der sehr heissen Tage verdoppelt sich mit jedem zusatzlichen Grad Celsius Definiert sind sehr heisse Tage als die 1 Prozent heissesten Sommertage von 1981 bis 2010 Derzeit betragt die Anzahl sehr heisser Tage noch eins bis Ende dieses Jahrhunderts konnte diese Zahl auf 18 ansteigen Im Wallis in Genf und in der Sudschweiz werden die meisten zusatzlichen Hitzetage erwartet Insbesondere das Tessin muss bis Mitte des Jahrhunderts jeden Sommer mit circa 30 Tagen Hitzestress rechnen da das Tessiner Klima starker durch das Mittelmeer beeinflusst wird Die Kombination von Hitze und hoher Luftfeuchte ist fur Menschen und viele Tierarten eine grosse Herausforderung womit auch Falle von Hitzestress haufiger werden 25 28 29 30 Besonders Stadte und deren Agglomerationen werden von der Hitze betroffen sein da es dort tagsuber mehr aufheizt und nachts weniger abkuhlt vgl Stadtklima 31 Schneearme Winter Bearbeiten nbsp Die Winter in der Schweiz werden um 2060 deutlich warmer sein als heute Der zusatzliche Niederschlag wird wegen der hoheren Temperaturen vorwiegend als Regen niedergehen besonders in tieferen Lagen es schneit dort seltener und weniger In der Tat hat sich die Zahl der Schneetage in Gebieten unter 800 Meter Hohe seit 1970 halbiert 6 Auch insgesamt gehen die schneereichen Gebiete der Schweiz stark zuruck Durch die globale Erwarmung hat die Schweiz stark an Eisvorkommen eingebusst Die Alpengletscher haben seit 1850 rund 60 Prozent ihres Volumens verloren 32 nbsp nbsp Die Mitteltemperaturen im Winter werden weiter steigen 33 Aufgrund dieses Trends konnte bis etwa 2060 die Nullgradgrenze von heute 850 Meter auf bis zu knapp 1500 Meter uber Meer ansteigen Das bisherige deutliche Ansteigen der Nullgradgrenze wird sich in Zukunft noch verstarkt fortsetzen 1 Daher schrumpft das Gebiet in welchem es schneien kann zusehends Zwei gegenlaufige Effekte wirken sich im Winter auf den Schneefall aus Einerseits fuhren hohere Temperaturen dazu dass mehr Niederschlag als Regen fallt aber andererseits fallen insgesamt mehr Niederschlage Insgesamt ist fur die Schweiz ein deutlicher Ruckgang sowohl beim Schneefall als auch bei der Schneebedeckung zu erwarten insbesondere in tiefen Lagen und im Fruhjahr 1 In Zukunft werden in tiefen Lagen verschneite Landschaften weitgehend verschwinden 1 nbsp Die Schneebedeckung wird daher weiter sinken unterhalb von 1000 Meter bis 2060 auf etwa die Halfte bis Ende Jahrhundert wahrscheinlich um uber 80 Prozent 1 Auch hohere Lagen sind betroffen Insbesondere im Fruhjahr muss die grosse Mehrheit der Alpenorte mit weniger Schnee rechnen In den Zentralalpen ist bis etwa 2060 mit gegen 30 Neuschneetagen pro Jahr weniger als heute zu rechnen Zudem wird in den bisher schneereichen hoheren Lagen deutlich seltener Schnee fallen 1 Diese Verringerung der Schneemenge wirkt sich auch auf die Gletscher der Alpen aus Ihre Schneeakkumulation ist vermindert und ihr Abschmelzen beschleunigt sich Die vorausgesagten Verminderungen von Schneefall und Schneebedeckung wirken sich stark auf den Wintertourismus sowie die Sektoren der Wasserkraft und des Verkehrs aus 1 34 Klimaszenarien fur die Schweiz bei wirksamem Klimaschutz BearbeitenDas Klimaschutzabkommen von Paris 2015 mochte den Anstieg der durchschnittlichen Temperatur an der Erdoberflache auf deutlich unter 2 Grad Celsius gegenuber dem vorindustriellen Stand reduzieren Dieses globale 2 Grad Ziel ware wahrscheinlich noch erreichbar wenn die Unterzeichnerstaaten des Abkommens den weiterhin wachsenden Ausstoss von Treibhausgasen umgehend senken und in der zweiten Halfte dieses Jahrhunderts praktisch vollstandig stoppen wurden Eine Senkung des weltweiten Treibhausgasausstosses konnte die globale Erwarmung wirksam eindammen In der Schweiz konnten bis Mitte des 21 Jahrhunderts rund die Halfte bis zum Ende des Jahrhunderts sogar zwei Drittel der moglichen Klimaveranderungen vermieden werden Die Erwarmung durfte in der Schweiz also auch bei umgesetzten Klimaschutzmassnahmen zunehmen aber deutlich weniger als ohne diese Massnahmen Zum Beispiel ware es mit Klimaschutz im Sommer durchschnittlich 1 5 Grad Celsius warmer als bisher ohne wirksame Klimaschutzmassnahmen aber um 2 5 bis 4 5 Grad Celsius Konkret werden gemass dem NCCS Report Klimaszenarien fur die Schweiz 2018 35 folgende Entwicklungen trotz Klimaschutz in der Schweiz bis Mitte dieses Jahrhundert erwartet Sommertemperatur 0 9 bis 2 5 Grad Celsius 36 Niederschlagsmengen im Sommer 16 bis 7 Prozent 37 Anzahl sehr heisse Tage 0 bis 8 Tage Wintertemperatur 0 5 bis 2 5 Grad Celsius 100 jahrliches Eintages Niederschlagsereignis im Winter 5 Prozent Die erwarteten Veranderungen bis Ende des Jahrhunderts wurden in der oben erwahnten Grossenordnung verharren die Klimaschutzmassnahmen konnen somit das Klima langfristig stabilisieren Folgen fur die Infrastruktur BearbeitenDie Folgen der globalen Erwarmung sind auch im Bereich der Infrastrukturen spurbar So entstehen Reparatur und Anpassungskosten und die Verlasslichkeit der Infrastrukturen sinkt 38 Transport Bearbeiten In Bezug auf die Transportinfrastruktur verursachen extreme Wetterereignisse die grossten Schaden auf Strassen und Schienen 39 Extremtemperaturen erfordern hitzeresistentere Fahrbahnen auf Strassen und fuhren zu Geschwindigkeitsreduktionen auf der Schiene Zudem werden fur 2060 jahrlich zusatzliche Kosten von CHF 13 4 Mio Preisniveau 2018 durch Uberflutungen und CHF 4 11 Mio durch Sturme erwartet 40 Energie Bearbeiten Hohere Temperaturen unregelmassigere Niederschlage und trockenere Sommer wirken sich negativ auf die Leistung von Wasser und Kernkraftwerken aus 39 Die Nachfrage nach Energie verandert sich da aufgrund hoherer Temperaturen der Heizbedarf sinkt und der Kuhlbedarf steigt Die Kosten dieser Entwicklungen sind nur schwer abzuschatzen Leichter zu beziffern sind Schaden an der Energieinfrastruktur durch Extremereignisse Diese werden fur 2050 auf jahrlich CHF 10 50 Mio geschatzt Bei den Wasserkraftwerken konnten durch weniger verfugbares Wasser hohere Temperaturen und unregelmassigere Niederschlage jahrlich Kosten von CHF 50 100 Mio entstehen Bei den Kernkraftwerken werden die jahrlichen Folgekosten durch reduzierte Leistungsfahigkeit auf CHF 100 250 Mio geschatzt Weitere Infrastruktur Bearbeiten Die globale Erwarmung wirkt sich auf die Wasserversorgung die Industrieinfrastrukturen und den Tourismus aus 39 Die grossten Schaden werden fur die Industrieinfrastruktur erwartet Diese entstehen durch Extremereignisse und konnten sich im Jahr 2050 auf jahrlich mehr als CHF 250 Mio belaufen Beim Tourismus konnten durch einen rucklaufigen Wintertourismus jahrlich Kosten von CHF 100 250 Mio anfallen Klimapolitik BearbeitenDie globale Erwarmung kann nur durch eine global koordinierte Klimapolitik wirksam begrenzt werden Die Frage welche Rolle die Schweizerische Klimapolitik dabei einnehmen soll ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Offentlichkeit gelangt und dominierte den Wahlkampf der Schweizer Parlamentswahlen 2019 wo die Grunen einen historischen Wahlsieg verbuchen konnten Siehe auch BearbeitenFolgen der globalen Erwarmung in Europa Folgen der globalen Erwarmung in Deutschland Folgen der globalen Erwarmung in OsterreichLiteratur BearbeitenBundesamt fur Umwelt Bundesamt fur Meteorologie und Klimatologie Hrsg Klimawandel in der Schweiz Indikatoren zu Ursachen Auswirkungen Massnahmen Umwelt Zustand UZ 2013 D Bern 2020 admin ch PDF 26 0 MB Weblinks BearbeitenSchweizer Klimaszenarien CH2018 National Centre for Climate Services NCCS Netzwerk des Bundes fur Klimadienstleistungen Klimaszenarien CH2018 Den Klimawandel stoppen und die Folgen meistern Informationen vom Bundesamt fur Umwelt Elia Blulle Das verlorene Jahrzehnt Wie die Schweizer Klimapolitik durchstartete und absturzte in Republik 28 Mai 2021Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Nacional Centre for Climate Services NCCS Klimaszenarien fur die Schweiz In https www nccs admin ch nccs de home klimawandel und auswirkungen schweizer klimaszenarien html Schweizerische Eidgenossenschaft abgerufen am 19 Juli 2019 Reden von Bundesprasident Maurer in New York In admin ch 24 September 2019 abgerufen am 25 September 2019 Les glaciers qui disparaissent la neige qui ne tombe plus les eboulements frequents en montagne c est une part de notre identite de notre tradition qui s eteint Le changement climatique menace donc notre mode de vie Nous devons le prendre au serieux Folgen des Klimawandels Umweltbundesamt Deutschland abgerufen am 17 September 2019 Michael Begert Christoph Frei Long term area mean temperature series for Switzerland Combining homogenized station data and high resolution grid data In International Journal of Climatology Band 38 Nr 6 Mai 2018 S 2792 2807 doi 10 1002 joc 5460 wiley com abgerufen am 15 September 2019 Peter A Stott Attribution of regional scale temperature changes to anthropogenic and natural causes REGIONAL ATTRIBUTION In Geophysical Research Letters Band 30 Nr 14 Juli 2003 doi 10 1029 2003GL017324 wiley com abgerufen am 15 September 2019 a b c d e f Climate Scenarios for Switzerland Technical Report National Centre for Climate Services Zurich 2018 abgerufen am 15 September 2019 englisch Daniela Schmuki Erst zweimal war es in der Schweiz heisser als heute Donnerstag Schweizer Radio und Fernsehen 24 August 2023 abgerufen am 24 August 2023 Bundesamt fur Meteorologie und Klimatologie Beobachtete Klimaentwicklung in der Schweiz Abgerufen am 21 September 2019 deutsch franzosisch italienisch englisch Adrien Michel Tristan Brauchli Michael Lehning Bettina Schaefli Hendrik Huwald Stream temperature and discharge evolution 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Stefan Hane Martin Laubli Das wird teuer In Tages Anzeiger 10 Oktober 2019 abgerufen am 10 Oktober 2019 a b c Christian Jaag Nina Schnyder Bedeutung des Klimawandels fur die Infrastrukturen in der Schweiz Hrsg Swiss Economics 7 Oktober 2019 ISSN 2235 1868 Frank Vohringer Marc Vielle Boris Thurm Wolfgang Knoke Dario Stocker Anita Frehner Sophie Maire Philippe Thalmann Assessing the impacts of climate change for Switzerland Hrsg EPFL Lausanne 27 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Folgen der globalen Erwarmung in der Schweiz amp oldid 237116356