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Die Pfarrkirche St Burkard ist die romisch katholische Pfarrkirche von Beinwil Freiamt im Kanton Aargau Das Bauwerk entstand im fruhen 17 Jahrhundert Wahrend Chor Krypta und Hauptportal im Renaissance Stil erbaut wurden weist das Kirchenschiff klassizistische Merkmale auf Die Kirche ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung und ist dem lokalen Heiligen Burkard von Beinwil geweiht weshalb sie auch als Wallfahrtskirche eine gewisse Bedeutung besitzt Vorderansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Figur des Apostels Petrus an der VorderfassadeDer im Jahr 1192 verstorbene und 1817 heiliggesprochene Burkard von Beinwil wirkte in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts als Priester und soll in Beinwil zahlreiche Wunder vollbracht haben Die erste urkundliche Erwahnung der Pfarrkirche die zunachst den Heiligen Peter und Paul geweiht war erfolgte im Jahr 1239 Damals trat Ritter Hartmann Visilere einen Acker an die Pfarrei ab um mit dem Ertrag eine Lampe bei Burkards Grab zu unterhalten Bei der Kirche handelte es sich zu jener Zeit wohl um ein einfaches Bauwerk aus Holz 1 Kollator der Pfarrei war ab 1239 das Kloster Kappel ab 1415 die Stadt Zurich ab 1586 die Familie Holdermeyer aus Luzern und schliesslich ab 1614 das Kloster Muri Die Pfarrei umfasste samtliche Weiler und Hofe der heutigen Gemeinde mit Ausnahme von Wallenschwil das bis 1856 zur Pfarrei Muri gehorte 2 1567 brannte der Kirchturm aus und musste erneuert werden 1618 ordnete Abt Johann Jodok Singisen den Neubau des Chors des Kirchenschiffs des Kirchturms und der Burkardskapelle an Steinmetzmeister Victor Martin aus Beromunster fuhrte die Arbeiten in den Jahren 1619 20 aus Die Baukosten betrugen 2385 Gulden fur die Ausstattung wendete der Kollator weitere 941 Gulden auf Am 21 April 1621 erfolgte die Kirchweihe Da der Kirchturm bauliche Mangel aufwies musste er bereits 1645 ersetzt werden 1652 kam die Turmuhr hinzu Furstabt Gerold Haimb liess 1742 den Chor reparieren zehn Jahre spater stiftete Furstabt Fridolin Kopp einen neuen Burkardsaltar 1784 legte man Burkarts Gebeine in ein neues Grabmal 3 Aufgrund seiner Baufalligkeit errichtete man das Kirchenschiff in den Jahren 1797 98 komplett neu Hinzu kamen Kanzel Beichtstuhle und eine zweigeschossige Empore Die unter der Leitung von Franz Joseph Rey stehenden Bauarbeiten kosteten 6500 Gulden Am 14 August 1808 erfolgte eine erneute Einweihung zu Ehren des neuen Hauptpatrons Burkard Eine umfangreiche Innenrenovation fand in den Jahren 1882 bis 1885 statt ebenso 1913 4 1976 77 wurde das Aussere erstmals restauriert 1995 96 folgte die Renovation der Kirchenfenster 2000 01 der Innenausstattung 2007 eine Renovation der Fassade Bauwerk Bearbeiten nbsp Ansicht des InnenraumsDas geostete Kirchengebaude steht im ostlichen unteren Teil des Dorfes Beinwil auf einer Terrasse Auf dieser stehen auch der Friedhof der Burkardsbrunnen 1757 und das Pfarrhaus 1969 ersetzte das ursprungliche Gebaude aus dem Jahr 1671 Je ein eigenes Satteldach besitzen Kirchenschiff und Chor die aus zwei verschiedenen Bauepochen stammen und deutlich voneinander abgesetzt sind Das Schiff zahlt vier Achsen mit Stichbogenfenstern Ein dreibogiges Vorzeichen mit kleinem Satteldach und toskanischen Saulen schutzt das Hauptportal eine stark verkropfte komposite Freisaulen Adikula ohne Giebel und mit voll ausgebildetem Gebalk Ein Fries mit Blumenranken und Cherubim Figuren sowie weitere geflugelte Engelskopfe in den Bogenzwickeln zieren das Portal zusatzlich Die Eingangsfassade weist im Dreieck angeordnete Nischen auf in denen lebensgrosse Figuren von Petrus Paulus und Burkard stehen datiert 1771 5 Gurtgesimse unterteilen den Schaft des Kirchturms der nordlich an den Chor anschliesst Der Turm besitzt Schalllocher mit rundbogigen Masswerkfenstern Die vier dreieckigen Uhrengiebel tragen eine achtkantige Laterne mit einer Zwiebelhaube an der Spitze 6 Im Turm hangen vier Glocken die 1940 von H Ruetschi in Aarau gegossen wurden Sie ersetzten altere Glocken aus den Jahren 1639 und 1679 7 Ausstattung Bearbeiten nbsp Ansicht der Krypta nbsp Empore mit OrgelKorinthische Pilaster die eine von Stichkappen angeschnittene Deckenmulde tragen gliedern den Innenraum der Kirche Die zweigeschossige Empore erhebt sich an der Westseite uber dem Eingang Uber die Decke ziehen sich Stuckaturen in Form von Rosengirlanden Zwei der drei Deckengemalde des Schiffs stammen von Joseph Anton Messmer Das ovale Mittelbild von einem rechteckigen Rahmen umgeben zeigt den Heiligen Burkard in felsiger Landschaft Im westlichen Bild ist die Schlusselubergabe an Petrus dargestellt 1913 malte Georg Troxler das ostliche Bild vor dem Chorbogen eine Darstellung von Maria Himmelfahrt 8 Von Hans Burkardt stammen die Altarbilder der beiden schrag gestellten Seitenaltare aus dem Jahr 1893 Das Hauptblatt der Evangelienseite ist ein Rosenkranzbild das Oberblatt zeigt die Heilige Cacilia Auf der Epistelseite sind auf dem Hauptblatt Maria Maria Magdalena und Johannes abgebildet auf dem Oberblatt der Heilige Antonius von Padua Vom Turm aus erreicht man uber einen Steg die Kanzel der mit weiss gefassten Engelchen auf dem Sockelring und mit vergoldeten Reliefs verziert ist auf dem Schalldeckel sind die Evangelistensymbole zu finden Der 1836 geschaffene kelchformige Taufstein besteht aus schwarzem Stuckmarmor 9 Die Treppe ostlich des Schiffs ist dreiteilig In der Mitte fuhren acht Stufen hinunter zur Krypta an den Seiten zwolf Stufen hinauf zum Chor Vier toskanischen Saulen mit breiten Volutenkonsolen stutzen in der ebenerdig gelegenen Krypta ein Kreuzgewolbe Drei Rundbogenfenster sorgen fur die Beleuchtung eine Tur an der Nordwand fuhrt ins Untergeschoss des Kirchturms Seit 1752 befindet sich an der Ostwand ein kleiner Altar mit ockerfarben marmoriertem Saulenretabel umgeben von Statuetten der Heiligen Burkard und Mauritius Das von Joseph Marcellin Combette gemalte Altarbild stellt Burkard dar umgeben von Kranken In der Mitte der Krypta steht die marmorne Grabtumba des Heiligen Burkard an der Westwand ein vierplatziges Chorgestuhl aus Eichenholz 10 Eine Halbkreistonne in die spitzbogige Stichkappen schneiden uberwolbt den Chorraum das Deckenbild stellt das heilige Abendmahl dar Die Ansatze des Gewolbes ruhen auf Konsolen mit Eierstab Die Retabel des Hochaltars besteht aus schwarzgrauem Stuckmarmor und besitzt die Form einer Adikula mit doppelter Saule die von lebensgrossen Figuren der Heiligen Benedikt und Bernhard flankiert wird Auf dem Hauptblatt sind die Muttergottes und der Apostelfurst zu sehen auf dem Oberblatt der Heilige Burkard An der Nordseite fuhrt ein Zugang ins Innere des Kirchturms in dem sich auch die Sakristei befindet 11 Literatur BearbeitenGeorg Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band V Bezirk Muri Birkhauser Basel 1967 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Beinwil Freiamt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche St Burkard Beinwil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Romisch katholische Kirchgemeinde Beinwil Freiamt Pfarrkirche St Burkard Beinwil im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 40 Anton Wohler Beinwil Freiamt In Historisches Lexikon der Schweiz abgerufen am 25 September 2012 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 41 43 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 44 46 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 46 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 52 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 56 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 47 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 48 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 48 50 Germann Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 50 51 47 2302 8 34625 Koordinaten 47 13 48 7 N 8 20 46 5 O CH1903 668733 231428 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche St Burkard Beinwil amp oldid 228398018