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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Augustkrise war eine Fuhrungskrise in den obersten Kommandobehorden der Wehrmacht im Juli August 1941 im Deutsch Sowjetischen Krieg Frontverlauf im August 1941 Deutlich zu sehen der Frontvorsprung bei Kiew den Hitler abkneifen wollte sowie die umgesetzte Kompromisslosung im Vergleich Als sich das Scheitern der Blitzkriegskonzeption gegen die Sowjetunion abzeichnete entstanden heftige Auseinandersetzungen uber die weitere Kriegsfuhrung Wahrend das Oberkommando des Heeres OKH weiter nach Osten vorstossen wollte um nach klassischer Lehre das feindliche Heer zu vernichten und dessen Hauptstadt Moskau einzunehmen wollte Adolf Hitler den Schwerpunkt nach Suden legen um das Kohle und Industriegebiet im Donezbecken und die Erdolquellen in Baku zu erobern und so den Krieg wirtschaftlich zu entscheiden Am Ende setzte Hitler eine Kompromisslosung durch bei der die beiden Panzergruppen der Heeresgruppe Mitte zunachst nach Norden in Richtung Leningrad und nach Suden in Richtung Kiew zur Bereinigung der Flanken eindrehten um dann in der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk wieder auf Moskau vorzustossen Dies fuhrte zur Kesselschlacht bei Kiew in der grosse Teile der Roten Armee eingekreist werden konnten verursachte aber dass der Vorstoss nach Moskau in den Herbst und Winter geriet und zu einer katastrophalen Niederlage wurde Nach dem Krieg machten ehemalige deutsche Generale Hitlers Entscheidung verantwortlich fur die Niederlage im Krieg gegen die Sowjetunion Inhaltsverzeichnis 1 Plan 2 Situation 3 Streit 4 Entscheidung 5 Bedeutung des Donezbeckens 6 Bewertung 7 Literatur 8 EinzelnachweisePlan BearbeitenUrsprungliche Absicht der deutschen Planer des Unternehmens Barbarossa war es die Masse des sowjetischen Heeres westlich der Dnepr Duna Linie zu vernichten 1 Danach waren laut der Weisung Nr 21 Fall Barbarossa im Rahmen der Verfolgung die Besitznahme des wehrwirtschaftlichen wichtigen Donezbeckens und das schnelle Erreichen von Moskau vorgesehen 2 Eine Studie des OKH vom 20 Juni 1940 benannte Moskau lediglich als eines der wichtigsten Hauptangriffsziele Mit der Besetzung bzw Zerstorung Moskaus werde u a der sowjetische Fuhrungsapparat lahmgelegt aber eine Kriegsentscheidung nicht herbei gefuhrt 3 Nach Erreichen der Dnepr Duna Linie sollte wegen der begrenzten Reichweite der Versorgung die Masse der Verbande im August den Ruckmarsch antreten und nur die motorisierten und die als Besatzungstruppen vorgesehenen Divisionen weiter vormarschieren 4 Hitler erwartete dass wenn die Rote Armee einmal angeschlagen sei sie einem noch grosseren Zusammenbruch entgegengehe als Frankreich 1940 5 Johannes Hurter konstatiert dass diese Unterschatzung der Roten Armee auch bei den Militars grassierte Der General Gunther Blumentritt war von der Moglichkeit eines entscheidenden Sieges innerhalb von 14 Tagen uberzeugt Generalstabschef Franz Halder schrieb an ihn in einem Privatbrief im April 1941 dass er Blumentritts Auffassung vollkommen teile und manches hart erkampft werden musse dann aber der totale Zusammenbruch des Gegners kommen werde 6 Auch der Generalstabsoffizier Hans Meier Welcker notierte am 7 November 1941 in seinem Tagebuch dass man sich beim Krieg gegen Russland dem Trugschluss hingab die Sowjet Union wurde nach den ersten deutschen militarischen Erfolgen innerlich zusammenbrechen 7 Von Walter Warlimont ist eine Aussage des Generals Alfred Jodl uberliefert der vor dem Angriff sagte Der russische Koloss werde sich wie eine Schweinsblase erweisen in die man nur hineinzustechen brauche um sie zum Platzen zu bringen 8 Situation BearbeitenLaut Ihno Krumpelt wurde bereits in den ersten Tagen des Feldzuges klar dass die Sowjetunion kein tonerner Koloss war da der sowjetische Soldat bis zum letzten Atemzug kampfte und die Bevolkerung treu zu ihrer Fuhrung stand 9 Die Heeresgruppe Mitte erreichte den Dnepr zwischen dem 3 und 9 Juli und die Heeresgruppe Sud am 10 Juli Kiew am Dnepr ohne dass die Rote Armee vernichtet oder zusammengebrochen ware ganz im Gegenteil leistete sie heftigen Widerstand und fuhrte fur die deutsche Seite uberraschend sogar Gegenangriffe Lediglich die Heeresgruppe Mitte konnte mit ihren zwei Panzergruppen in der Kesselschlacht bei Minsk grossere Verbande einkesseln wahrend die Heeresgruppe Nord und die Heeresgruppe Sud mit jeweils nur einer Panzergruppe den Gegner im Wesentlichen vor sich her trieben und hinter der Heeresgruppe Mitte zuruckblieben Damit war der Kerngedanke des Plans Barbarossa gescheitert 10 Daruber hinaus war die Panzerwaffe durch diese Kampfe und den Verschleiss bereits stark dezimiert und abgekampft Der an den Kampfen im Mittelabschnitt beteiligte General Rudolf Hofmann berichtet dass trotz aller Erfolge das Vortreiben der Panzerkeile sich nicht wie erwartet auswirkte Der sowjetische Soldat kampfte auch wenn er eingeschlossen war zah weiter und verschaffte so seiner Fuhrung Zeit neue Krafte heranzufuhren Diese tagelangen Kampfe an zwei Fronten hatten die Kampfkraft der schnellen Verbande stark beeintrachtigt und unerwartete Ausfalle an Menschen und Panzern gekostet 11 Die Einsatzrichtlinien sahen eigentlich nach vier bis funf Einsatztagen eine Ruhepause zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft vor Diese war im Zuge der Blitzkriegsstrategie nicht eingehalten worden 12 Die Panzerausfalle Totalverluste und grossere Reparaturfalle betrugen am 13 Juli bereits 50 13 Am 22 August 1941 meldete die Heeresgruppe Mitte dass die Panzerverbande in einem derartig hohem Masse abgekampft und verbraucht sind dass an einen operativen Einsatz ihrer Masse vor einer totalen Auffrischung nicht zu denken ist 14 Joseph Goebbels notierte am 19 August 1941 in sein Tagebuch Der Fuhrer gibt mir eine ausfuhrliche Darlegung der militarischen Lage In den vergangenen Wochen hat es manchmal sehr kritisch gestanden Wir haben offenbar die sowjetische Stosskraft und vor allem die Ausrustung der Sowjetarmeen ganzlich unterschatzt Der Fuhrer ist innerlich uber sich sehr ungehalten dass er sich durch die Berichte aus der Sowjetunion so uber das Potential der Bolschewiken hat tauschen lassen Vor allem seine Unterschatzung der feindlichen Panzer und Luftwaffe hat uns in unseren militarischen Operationen ausserordentlich viel zu schaffen gemacht Er hat darunter sehr gelitten Es handelte sich um eine schwere Krise 15 Nach Rainer F Schmidt hatte man buchstablich alles auf eine Karte gesetzt alles auf den ersten Stoss der die Rote Armee westlich der Linie Dnjepr Duna einkesseln sollte Man hatte nicht nur keine besondere Kriegs und Nachschubstrategie sondern auch keinerlei Planung wie man langfristig verfahren sollte wenn das Konzept scheitern sollte 16 Die angespannte Eisenbahntransportlage im mittleren Frontabschnitt reichte nicht um den laufenden Verbrauch zu decken geschweige denn fur die unabdingbare Vorratsbildung einer grosseren Angriffsoperation 17 Streit Bearbeiten nbsp Die Chefs des OKH Walther von Brauchitsch r und Franz Halder die fur einen schnellen Vorstoss auf Moskau eintratenIn der Weisung Nr 33 und deren Erganzung Nr 33 a vom 19 Juli bzw 23 Juli 1941 befahl Hitler die Panzergruppe 2 nach Suden abzudrehen um das Industriegebiet von Charkow zu nehmen und in den Kaukasus vorzustossen Moskau sollte mit Infanterie Verbanden genommen werden Die Panzergruppe 3 sollte nach Leningrad vorstossen Die Panzergruppe 4 sollte durch Material und Personalabgaben an die Panzergruppe 3 diese wieder voll kampffahig machen und der Rest in die Heimat zuruckgefuhrt werden In der Weisung Nr 34 vom 30 Juli wurden diese Ziele vorerst zuruckgestellt und die Panzergruppen 2 und 3 sollten fur eine zehntagige Auffrischung aus der Front gezogen werden 18 Das Oberkommando der Heeresgruppe Sud war der Auffassung dass ohne die Beseitigung der vor ihr stehenden sowjetischen Krafte unter dem Kommando von Semjon Michailowitsch Budjonny weder sie noch die Heeresgruppe Mitte ihre Operationsziele erreichen konnen 19 Im Kriegstagebuch der Heeresgruppe Sud wurde vermerkt Wer Moskau will muss Budjenny geschlagen haben 20 Am 10 August meldete die Heeresgruppe Sud dass die erschopfte deutsche Infanterie nicht mehr zum Angriff befahigt sei und sie daher die vorubergehende Einstellung des Angriffes auf Kiew angeordnet habe Sie forderte die baldige Einwirkung der H Gr Mitte aus dem Raum um Gomel 21 Am 12 August 1941 erfolgte die Erganzung zur Weisung Nr 34 Sie bestimmte dass nach Bereinigung der Flanken auf beiden Seiten die Heeresgruppe Mitte das Staats Rustungs und Verkehrszentrum um Moskau einnehmen sollte und die Heeresgruppe Sud die Krim und das Donezgebiet 18 Diese Weisung stellte laut dem Historiker David M Glantz einen Kompromiss dar 22 In einer Beurteilung der Ostlage des Wehrmachtsfuhrungstabes des OKW vom 18 August 1941 wurden die Heeresgruppe Nord und Sud als stark genug beurteilt um ihre Aufgabe aus eigener Kraft zu erfullen und daher die Heeresgruppe Mitte den entscheidenden Stoss auf Moskau fuhren konne 23 Der Operationsvorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres Walther von Brauchitsch vom 18 August 1941 pladierte fur eine sofortige Operation Richtung Moskau da u a aus Witterungsgrunden nur noch der September Oktober zur Verfugung stehe und die Leistungsfahigkeit der Schnellen Verbande nur noch Operationen uber begrenzte Entfernungen und mit verminderter Gefechtskraft zu lasse darum musse ihr Einsatz auf die eine entscheidende Operation beschrankt werden 24 Am 21 August erliess Hitler einen Befehl an den Oberbefehlshabers des Heeres in dem es hiess Das wichtigste noch vor Einbruch des Winters zu erreichende Ziel ist nicht die Einnahme von Moskau sondern die Wegnahme der Krim des Industrie und Kohlengebiets am Donez und die Abschnurung der russischen Olzufuhr aus dem Kaukasusraum im Norden die Abschliessung Leningrads und die Vereinigung mit den Finnen 25 In einer Studie vom 22 August 1941 bezeichnete Hitler die Vernichtung bzw Wegnahme lebenswichtiger Rohstoffquellen als noch entscheidender als die Besetzung oder Zerstorung industrieller Verarbeitungsstatten Industriebetriebe konnten in verhaltnismassig kurzer Zeit wieder aufgebaut werden Auch das Ausland konne Maschinen und Fabrikeinrichtungen in einem gewissen Ausmass liefern Der Versuch eines Ersatzes von Kohle Ol Eisen usw durch Import sei aber ganzlich aussichtslos 26 Am 23 August flog Heinz Guderian in Hitlers Hauptquartier in Ostpreussen um ihn umzustimmen Er argumentierte damit dass Moskau die Verkehrs und Nachrichtenzentrale der politische Mittelpunkt und ein wichtiges Industriegebiet sei dessen Fall einen ungeheueren moralischen Eindruck auf das russische Volk aber auch auf die ubrige Welt machen musse Er wies auf die Stimmung der Truppe hin die nichts anderes erwarte als den Vormarsch auf Moskau und den Verschleiss von Kraft und Gerat wenn die Strecke Roslawl Lochwiza von 450 km doppelt zuruckgelegt werden musse sowie den Zeitverlust der den letzten Schlag auf Moskau verhindern konne Hitler liess Guderian ausreden und setzte dann zu einer eingehenden Darlegung an Er argumentierte dass die Rohstoffe und die Ernahrungsbasis der Ukraine lebensnotwendig sei fur die Fortsetzung des Krieges Die Krim musse als Flugzeugtrager der Sowjetunion gegen die rumanischen Olfelder ausgeschaltet werden Siehe Sowjetische Luftangriffe auf Ploiești Dabei ausserte Hitler den oft zitierten Satz Meine Generale verstehen nichts von Kriegswirtschaft 27 Laut Guderian hatten alle Anwesenden u a Keitel Jodl und Schmundt zu jedem Satz von Hitler genickt und er habe mit seiner Ansicht allein dagestanden 28 Ein entscheidendes Problem waren die immer langer werdenden Flanken gewesen Der Oberbefehlshaber der 2 Armee Maximilian von Weichs befurworte nachdrucklich das Abschwenken seines Verbandes um die gefahrliche offene Flanke die bereits durch das Zuruckbleiben der Heeresgruppe Sud entstanden war zu schliessen 29 Laut General Hermann Hoth hatte ein Angriff auf Moskau auch den Verzicht auf die Einschliessung Leningrads bedeutet Jedes Vorgehen auf Moskau war durch die fur Panzerverbande fast unzuganglichen Waldaihohen flankiert Die Heeresgruppe Nord war zu schwach um gleichzeitig Leningrad einzuschliessen und die Flanke gegen die Waldaihohen zu decken 30 Der Oberquartiermeister der Heeresgruppe Sud General Friedrich Weinknecht berichtet dass erst Stopps wie die Kesselschlacht von Kiew den Aufbau weit vorgeschobener Versorgungsbezirke fur den Nachschub erlaubten 31 Nach Ihno Krumpelt der einen Stab leitete der die Versorgung der Landstreitkrafte fur das Unternehmen Barbarossa plante ware ein Vorstoss auf Moskau zum damaligen Zeitpunkt nur bei einer radikalen Zusammenfassung aller Transportmittel der Ostfront bei der Heeresgruppe Mitte moglich gewesen 32 Entscheidung BearbeitenAm 22 August erhielt der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte Fedor von Bock den Befehl die Panzergruppe 2 Guderians und die 2 Armee von Weichs nach Suden einzudrehen 33 Am 30 August schwenkte Hitler in einem personlichen Gesprach mit von Brauchitsch auf die operative Grundidee des Generalstabes ein die Entscheidung vor Moskau zu suchen 34 Am 25 August drehten die Panzergruppe 2 und die 2 Armee nach Suden ab Am 1 September sandte das Oberkommando der Heeresgruppe Sud an das OKH eine Lagebeurteilung in der sie forderte dass die Panzergruppe 2 und die 2 Armee nicht nur an die Desna sondern uber die Desna vorgefuhrt werden und sie die Vernichtungsschlacht in der Ukraine als von entscheidender Bedeutung fur den Ausgang des ganzen Ostfeldzuges betrachte 35 Die Rote Armee versuchte durch heftige Flankenangriffe diesen Vorstoss zu verhindern konnte aber nicht verhindern dass sich am 15 September die Zange schloss und die sowjetischen Truppen im Frontvorsprung bei Kiew eingeschlossen wurden Laut dem sowjetischen Generalstabsoffizier Kyrill D Kalinow hatte der Oberbefehlshaber Budjonny den Auftrag um jeden Preis Kiew zu halten damit die ukrainischen Industriegebiete geraumt werden konnten Daher sei der Ruckzugsbefehl erst in letzter Minute am 10 September erfolgt 36 Erst am 30 September begann der Vorstoss auf Moskau was einen Zeitverlust von fast zwei Monaten bedeutete Die Panzergruppe 1 blieb bei der Heeresgruppe Sud die weiter auf Rostow vorstiess Der Kommandeur der 18 Panzerdivision Walther Nehring hielt die Verschiebung der Panzergruppe 1 hinter den rechten Flugel der Panzergruppe 2 um einen echten Panzerschwerpunkt zu bilden fur marschtechnisch moglich 37 Kalinow gibt die Ansicht des Generals Konstantin K Rokossowski wieder dass der Hauptfehler der Wehrmacht im Herbst 1941 war gleichzeitig zwei Offensiven zu ergreifen eine gegen Moskau und die andere gegen Rostow 38 Am 17 September 1941 ausserte Hitler im Fuhrerhauptquartier dass die Einkesselung mit einer Tangente von zunachst mehr als 1000 Kilometer von manchen fur unmoglich gehalten worden sei und dass er schon seine ganze Autoritat aufbieten musste sie durchzusetzen 39 Bei der Sommeroffensive 1942 konnte sich hingegen Hitler nachdem er Brauchitsch in der Krise vor Moskau entlassen und selbst den Oberbefehl des Heeres ubernommen hatte mit seinen wirtschaftsstrategischen Vorstellungen vollstandig durchsetzen Joseph Goebbels notierte dazu am 2 Oktober 1942 in seinem Tagebuch Er legt noch einmal dar dass die militarischen Aktionen des vergangenen Jahres nicht planmassig verlaufen seien Sein Plan ware ein anderer gewesen Er habe gar nicht auf Moskau sondern auf den Kaukasus vorstossen wollen Moskau sei fur uns verhaltnismassig uninteressant Interessant und ausschlaggebend seien die wirtschaftlichen Grundlagen der Sowjetunion die zweifellos am Don am Kuban an der Wolga und im Kaukasus zu suchen seien Brauchitsch war derjenige der diesen Plan durchkreuzt hat und damit dem Ostfeldzug uberhaupt eine ganz andere als die vom Fuhrer gewunschte Richtung gab In diesem Jahr so erklart der Fuhrer werde im grossen und ganzen sein operativer und strategischer Plan militarisch durchgefuhrt 40 Wilhelm Keitel berichtet dass Hitler noch sehr oft von den ungehorsamen eigenwilligen Generalen sprach die ihm das Konzept verdorben hatten 41 Bedeutung des Donezbeckens Bearbeiten nbsp Ein Poster von 1921 preist das Donezbecken als das Herz Sowjet RusslandsKohle war ein starker Engpass der deutschen Kriegswirtschaft 42 Jeder Wirtschaftszweig und Betrieb kampfte um Kohlezuteilungen Um die Zuteilung des Hausbrandes fur die Bevolkerung gab es heftige Auseinandersetzungen Der notwendige Kohleexport ins besetzte Europa konnte nur zu 60 erfullt werden Auch die besetzten Ostgebiete mussten aus dem Reich versorgt werden Fur die Versorgung der Ostfront wurden fur den Eigenverbrauch der Eisenbahn an Kohlen 40 des Zugraumes gebraucht Fur die Sommeroffensive 1942 stieg dieser Anteil sogar auf 60 43 Deshalb ordnete Hitler in einem Erlass vom 28 Juni 1942 einen beschleunigten Wiederaufbau der Kohleforderung im Donezgebiet an Der Wiederaufbau stockte durch die grundlichen Zerstorungen durch Stalins Politik der Verbrannten Erde Als die Forderung im Fruhjahr 1943 langsam in Schwung kam musste kurz danach das Donezgebiet geraumt werden und das muhsam Aufgebaute wieder vernichtet werden In einer Lagebesprechung am 1 Februar 1943 ausserte Hitler dass ohne das Donezbecken das Programm der Rustung hinfallig werde das Panzerprogramm Adolf Hitler Panzerprogramm das Kanonenprogramm sowie das Munitionsprogramm 44 Nach einer Aufzeichnung fur das Kriegstagebuch des Wehrmachtfuhrungsstabes fuhrten Rustungsminister Albert Speer und der Vorsitzende der Reichsvereinigung Kohle Paul Pleiger bei einem Vortag vor Hitler am 4 Februar 1943 aus ohne das Donez Becken dessen jahrliche Produktion 6 bis 7 Millionen t betrage sei keine Steigerung der Rustung moglich 45 In einer Studie des Wehrwirtschafts und Rustungsamts betreffs der wehrwirtschaftlichen Auswirkungen einer Operation im Osten vom Marz 1941 wurde der Anteil des Donezbeckens an der sowjetischen Kohleforderung mit 60 eingestuft 46 General Erich von Manstein berichtet dass Hitler davon ausging dass die Sowjetunion trotz Verlust des Gebietes genugend Panzer und Munition herstellen konnte weil sie grosse Vorrate an Stahl angelegt hatte 47 Bewertung BearbeitenAls erster General machte Generalstabschef Franz Halder in seiner 1949 erschienenen Studie Hitler als Feldherr Hitler fur die Niederlage vor Moskau verantwortlich Es sei gekommen was kommen musste Die schon vor der Schlacht um Kiew stark strapazierten Motoren seien bei der Schlacht um Moskau am Ende ihrer Kraft gewesen dazu seien der Herbstschlamm und der ungewohnliche fruhe und ungewohnlich harte Winter gekommen 48 Fur den fur Feindaufklarung zustandigen Ic der Heeresgruppe Mitte Rudolf Christoph von Gersdorff war es die am schwersten wiegende Fehlentscheidung Hitlers die letztlich den Verlust des ganzen Krieges einleiten und begrunden sollte 49 Der General Carl Wagener entwickelte 1965 in seinem Buch Moskau 1941 auf acht Seiten ein Planspiel bei dem Moskau am 15 September 1941 eingeschlossen ware die deutschen Truppen dann rechtzeitig winterfeste Stellungen bezogen hatten um dann 1942 die besten Chancen zu haben den Sieg zu vollenden 50 Er bezeichnet einen Kompromiss als das schlimmste was es in der Strategie gibt 51 Fur den General Lothar Rendulic stand es hingegen zweifellos fest dass Moskau in der Winterschlacht wieder verlorengegangen ware und die Winteroffensive der Roten Armee ohne die gewaltigen Verluste bei Kiew viel starker gewesen ware Fur ihn hatte die Nachkriegsdiskussion nicht das Wesen der Sache erfasst 52 Der General Gerd Niepold glaubt nach 2 Jahren Fronterfahrung im Kampf gegen die Sowjetunion sagen zu konnen dass der sowjetische Widerstand durch die Einnahme Moskaus nicht gebrochen worden ware Fur schwerwiegender halt er den permanenten Streit zwischen Hitler und den Generalen und das zu haufige Wechseln der Strategie durch Hitler 53 General Kurt von Tippelskirch warf Hitler vor dass er gegen den Satz von Carl von Clausewitz verstossen habe dass ein Angriff der nicht die Kuhnheit hat wie eine Pfeilspitze gegen das Herz des feindlichen Staates hineinzuschiessen keinen Erfolg haben kann 54 Der sowjetische General und Militartheoretiker Andrei I Jerjomenko der damals die direkt gegen Guderian kampfende Brjansker Front leitete wirft dagegen den deutschen Generalen bei ihrem Festhalten an den Lehren von Clausewitz vor an uberholten Dogmen zu hangen und in Kategorien der ersten Halfte des vorigen Jahrhunderts zu denken Zu Clausewitz Lebzeiten habe dieser Grundsatz zugetroffen aber nicht mehr bei den modernen Massenarmeen bei denen die gesamte Wirtschaft eines Landes auf deren Unterhalt ausgerichtet ist 55 Der Historiker Ernst Klink urteilte dass das Hangenbleiben der Heeresgruppe Sud die flankierende Umfassung des vor ihr liegenden Feindes durch die 2 Armee und 2 Panzerarmee unausweichlich machte Ausserdem hatte Die Eroberung Moskaus selbst im Falle der Besetzung einer rauchenden Trummerstatte keinen Endsieg eingeleitet 56 Fur Jurgen Forster spiegelt die Harte dieser Auseinandersetzung bereits die wachsende Erkenntnis wider dass die Planungsgrundlagen fehlerhaft der Blitzkrieg 1941 nicht mehr zu gewinnen war und die Wehrmacht 1942 zu einem weiteren Feldzug gezwungen sein wurde 57 Christian Hartmann halt die Bedeutung und die Folgen die die Militars dieser Auseinandersetzung beimessen fur weit uberbewertet Gerade im Fall Halder lasse sich der psychologisch recht aufschlussreiche Vorgang konstatieren dass dem Streit die allmahliche Einsicht der offenkundigen Fehleinschatzung des sowjetischen Militarpotentials voranging und er zur Selbstkritik unfahig die Verantwortung immer mehr auf Hitler abwalzte 58 Laut Stephen G Fritz widerlegt das endlose Diskutieren von Hitler mit Halder den Mythos von der absoluten Herrschaft Hitlers 59 Fur Ian Kershaw lasst sich dagegen das stark eingeschrankte Zugestandnis Hitlers an seine Generale bei der Weisung Nr 34 vom 12 August moglicherweise auf eine Durchfallerkrankung zuruckfuhren an der Hitler in der ersten Augustwoche litt 60 Fur den DDR Historiker Hans Busse waren beide Plane irreal denn die Uberlegenheit der sozialistischen Gesellschaftsordnung mit ihrer volligen Ubereinstimmung der Ziele zwischen Sowjetvolk Sowjetarmee und Fuhrung machte jeden Krieg gegen die Sowjetunion aussichtslos 61 Literatur BearbeitenHeinrich Uhlig Das Einwirken Hitlers auf Planung und Fuhrung des Ostfeldzuges In Europaische Publikation e V Hrsg Vollmacht des Gewissens Munchen 1965 Einzelnachweise Bearbeiten Aufmarschanweisung Barbarossa Gedruckt in Erhard Moritz Fall Barbarossa Berlin 1970 S 151 ff Zit n Uhlig S 203 Generalstab des Heeres Militargeographische Angaben uber das Europaische Russland Berlin 1941 Zit n Janusz Piekalkiewicz Die Schlacht um Moskau Augsburg 1997 S 20 f Vortragsnotiz der Operationsabteilung des OKH vom 15 Juli 1941 Gedruckt in Moritz Fall Barbarossa S 327 Aktennotiz von Alfred Jodl uber eine Besprechung von Hitler mit Jodl und Wilhelm Keitel am 5 Dezember 1940 Gedruckt in Helmut Greiner Die Oberste Wehrmachtfuhrung Wiesbaden 1951 S 326 Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Munchen 2007 S 228 f Hans Meier Welcker Aufzeichnungen eines Generalstabsoffiziers 1939 1942 Freiburg 1982 S 136 f Walter Warlimont Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht Augsburg 1990 Band 1 S 156 Warlimont vermerkte dazu nach einwandfreier Erinnerung des Verfassers im wesentlichen wortgetreu wiedergegeben Ihno Krumpelt Das Material und die Kriegfuhrung Frankfurt am Main 1968 S 168 David M Glantz Barbarossa Derailed The Battle for Smolensk 10 July 10 September 1941 Helion amp Company 2010 Volume 2 Kapitel 10 Schlussfolgerungen Rudolf Hofmann Die Schlacht um Moskau 1941 In Hans Adolf Jacobsen Jurgen Rohwer Hrsg im Auftrag des Arbeitskreis fur Wehrforschung Entscheidungsschlachten des zweiten Weltkrieges Frankfurt am Main 1960 S 143 Rudolf Steiger Panzertaktik im Spiegel deutscher Kriegstagebucher 1939 1941 Freiburg 1973 S 160 Franz Halder Kriegstagebuch Tagliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939 1942 Stuttgart 1962 Band 3 S 74 Bericht uber Gesamtzustand der schnellen Truppen von Walter Buhle Zit n Uhlig S 238 Steiger S 160 Elke Frohlich Hrsg Die Tagebucher von Joseph Goebbels Munchen 1993 Teil 2 Band 1 S 260 f Rainer F Schmidt Der Zweite Weltkrieg Die Zerstorung Europas Berlin 2008 S 99 f Klaus Schuler Der Ostfeldzug als Transport und Versorgungsproblem In Zwei Wege nach Moskau Hrsg Bernd Wegner Piper 1991 ISBN 3 492 11346 X S 210 f a b Weisungen Nr 33 Nr 33 a Nr 34 Nr 34 a gedruckt in Walther Hubatsch Hitlers Weisungen fur die Kriegsfuhrung Bonn o J S 140 ff Alfred Phillipi Das Pripjetproblem Beiheft 2 der Wehrwissenschaftlichen Rundschau Marz 1956 S 65 Zit n Phillipi Pripjetproblem S 65 Kriegstagebuch Halder Band 3 S 167 Glantz Barbarossa Derailed Kapitel German Strategic Planning The Tilt toward Kiev Percy Ernst Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht Bonn o J Band 1 S 1054 Zit n Uhlig S 258 Kriegstagebuch des OKW Band 1 S 1056 Kriegstagebuch des OKW Band 1 S 1062 Zit n Uhlig S 248 Kriegstagebuch des OKW Band 1 S 1063 ff Heinz Guderian Erinnerungen eines Soldaten Stuttgart 1994 S 182 Guderian S 181 f Hurter S 294 Hermann Hoth Panzer Operationen Die Panzergruppe 3 und der operative Gedanke der deutschen Fuhrung Sommer 1941 Heidelberg 1956 S 121 f Friedrich Weinknecht Der Ostfeldzug Mein Erinnerungen als OQu der Befehlsstelle Sud OKH GenQu Gedruckt im Anhang zu Elisabeth Wagner Hrsg Der Generalsquartiermeister Munchen 1963 S 266 Krumpelt Das Material und die Kriegfuhrung S 151 Klaus Gerbet Hrsg Generalfeldmarschall Fedor von Bock Zwischen Pflicht und Verteidigung Das Kriegstagebuch Munchen 1995 S 254 Jurgen Forster Adolf Hitler In Stig Forster Markus Pohlmann Dierk Walter Hrsg Kriegsherren der Weltgeschichte Munchen 2006 S 348 Kriegstagebuch H Gr Sud vom 1 September 1941 Zit n Uhlig S 269 Kyrill D Kalinow Sowjetmarschalle haben das Wort Hamburg 1950 S 114 f Walther Nehring Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe Augsburg 1995 S 246 Kalinow S 232 Werner Jochmann Monologe im Fuhrerhauptquartier Hamburg 1982 S 62 Frohlich Die Tagebucher von Joseph Goebbels Teil 2 Band 6 S 46 Walter Gorlitz Generalfeldmarschall Keitel Verbrecher oder Offizier Gottingen 1961 S 273 Das folgende nach Matthias Riedel Eisen und Kohle fur das Dritte Reich Paul Pleigers Stellung in der NS Wirtschaft Gottingen 1973 S 288 ff Riedel stutzt sich dabei auf eine Notiz Albert Speers vom Juni 1942 gedruckt in Willi A Boelcke Deutschlands Rustung im Zweiten Weltkrieg Hitlers Konferenzen mit Albert Speer 1942 1945 Frankfurt am Main 1969 S 135 Helmut Heiber Hitlers Lagebesprechungen Die Protokollfragmente seiner militarischen Konferenzen 1942 1945 Stuttgart 1962 S 122 Helmuth Greiner Die Oberste Wehrmachtfuhrung Wiesbaden 1951 S 436 f Gedruckt in Georg Thomas Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft Boppard am Rhein 1966 S 514 ff Erich von Manstein Verlorene Siege Bonn 1993 S 443 Franz Halder Hitler als Feldherr Munchen 1949 S 43 f Rudolf Christoph von Gersdorff Soldat im Untergang Frankfurt am Main 1977 S 96 Carl Wagener Moskau 1941 Der Angriff auf die russische Hauptstadt Bad Nauheim 1965 S 199 ff Wagener S 47 Lothar Rendulic Soldat in sturzenden Reichen Munchen 1965 S 257 David M Glantz The Initial Period of War on the Eastern Front Proceedings of the Fourth Art of War Symposium London 2001 S 73 Kurt von Tippelskirch Operative Fuhrungsentschlusse in Hohepunkten des Landkrieges In Autorenkollektiv Bilanz des Zweiten Weltkrieges Oldenburg 1953 S 55 f Andrei I Jerjomenko Als Falscher entlarvt Berlin 1960 S 39 MGFA Hrsg Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Stuttgart 1990 Band 4 S 651 Forster S 348 Christian Hartmann Halder Generalstabschef Hitlers 1938 1942 Paderborn 1991 S 284 Stephen G Fritz The First Soldier Hitler as Military Leader Yale University Press 2018 S 234 Ian Kershaw Hitler 1936 1945 Munchen 2002 S 556 Hans Busse Das Scheitern des Operationsplanes Barbarossa im Sommer 1941 und die militaristische Legende von der Fuhrungskrise In Zeitschrift fur Militargeschichte Heft 1 1962 Berlin 1962 S 62 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augustkrise 1941 amp oldid 237791801