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Das Alte Schloss Rechberghausen war eine hochmittelalterliche Burg die um 1580 zum Renaissanceschloss um und ausgebaut und Ende des 17 Jahrhunderts durch Brand zerstort wurde Reste sind das Denkmalensemble Torturm und Schlosskapelle Die Schlossreste wurden in der Neuzeit mit einer grosseren Hofanlage uberbaut Der ehemalige Adelssitz liegt nordlich des Zentrums von Rechberghausen im Landkreis Goppingen in Baden Wurttemberg Altes Schloss RechberghausenUberreste des Alten Schlosses Torturm und SchlosskapelleUberreste des Alten Schlosses Torturm und SchlosskapelleAlternativname n Burg Rechberghausen Rechbergisches Schloss Schloss Rechberghausen auf der Hohe 1 Staat DeutschlandEntstehungszeit um 1100 bis 1150 Burg um 1580 Schloss Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Torturm und Burgkapelle erhalten Reste mit neuzeitlicher Hofanlage uberbautStandische Stellung Ortsadel GrafenBauweise SteinGeographische Lage 48 44 N 9 39 O 48 737283717914 9 6446990490951 395 Koordinaten 48 44 14 2 N 9 38 40 9 OHohenlage 395 m u NNAltes Schloss Rechberghausen Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer ehemalige Adelssitz befindet sich nordlich des Ortes und westlich des Ortsteils und Weilers Oberhausen in der Flur Burgholz auf einer Anhohe Anwesen und Gemeinde liegen im Vorland der mittleren Schwabischen Alb am Rande des ostlichen Schurwaldes auf etwa 320 bis 400 m u NN am Marbach Dieser fliesst von Norden kommend in einem westlichen Bogen um die Anhohe herum und nach Suden ab Ostlich begrenzt ein namenloser Zufluss des Marbachs die flache Anhohe Ein Teich ostlich des Standortes lasst die Vermutung zu dass die ursprungliche Anlage eine Wasserburg oder mit zu fullenden Wassergraben versehen war Geschichte Bearbeiten nbsp Die 1685 niedergebrannte Burg in einer Aquarellzeichnung 2 des Andreas Kieser 3 als Teil der Forstlagerbucher nbsp Blick uber die Hofanlage auf die Schlossreste Torturm und KapelleDie ursprungliche Burg wurde um ca 1100 bis 1150 wohl von den Herren von Rechberg Bettringen 4 erbaut die damals im Besitz des Dorfes waren 5 6 Die Rechberger sind ein altes schwabisches Adelsgeschlecht dessen Stammsitz die Burg Hohenrechberg bei Schwabisch Gmund war Mit Burg und Ortsbesitz bildete sich eine eigene Linie der Rechberg heraus Rechberg Rechberghausen 1232 6 und 1245 5 wird die Burg erstmals urkundlich und als Rechbergisches Schloss benannt Bis 1360 muss die Burg dann niedergebrannt wurden sein 1366 verkaufte Johann V von Rechberg Rechberghausen seine Herrschaft samt Burg und Stadt an Herzog Friedrich von Teck Dieser liess in den Jahren von 1361 moglicherweise erst ab 1366 bis 1370 die Burg wieder aufbauen 7 Friedrich ubergab die Herrschaft an Osterreich und erhielt sie als Lehen zuruck 1374 verkaufte Osterreich dann Burg und Stadt wieder an die Herren von Rechberg zu Hohenrechberg 1406 soll die Burg zur Halfte Ulrich von Ahelfingen gehort haben der auch Besitz in Faurndau hatte Er offnete die Burg dem Haus Wurttemberg 8 9 Mit Wilhelm von Rechberg Rechberghausen zu Groningen am Kocher erlosch die rechberghausensche Hauptlinie 1413 und die Lehensherrlichkeit des Gesamterbes ging an Heinrichs von Rechberg zu Hohenrechberg 9 Dessen Tochter Anna war mit Wolf von Zillenhardt verheiratet und so scheinen die Allodien von Rechberghausen an diesen gekommen zu sein da 1445 Hans von Zillenhardt im Besitz von Burg und Dorf war der 1472 das Gut seinem Bruder Heinrich verkaufte 9 Dieser verausserte den Besitz wiederum 1478 an Albrecht von Rechberg zu Hohenrechberg und dieser wieder 1487 an seinen Schwager Jorg von Ehingen Obervogt von Tubingen 9 Die Burg wurde im Deutschen Bauernkrieg 1525 durch Schorndorfer Bauern verwustet 5 7 6 Der Sohn Jorg von Ehingens Rudolph von Ehingen verkaufte den Besitz am 26 Februar 1528 an Walter von Hirnheim weiter nachdem er noch 1527 durch die Bauern von Schorndorf mit 350 fl fur die Zerstorungen des Aufruhrs entschadigt wurde 9 Mit Hans von Rechberg zu Hohenrechberg kam der Besitz zum grossten Teil 1558 fur 22 000 fl wieder in rechbergsche Hande 9 Sein Sohn Haug Erkinger von Rechberg Hohenrechberg 10 1596 und verheiratet mit Susanna von Welden begrundete die zweite Rechberghauser Linie Diese erlosch jedoch bereits wieder mit dem Tod seines Enkels Hans Wolf von Rechberg am 18 August 1677 9 Haug Erkinger liess um 1575 die Burg zu einer grosseren dreiflugligen Schlossanlage fur angeblich etwa 100 000 fl umbauen 9 Das Schloss wurde 1685 vermutlich durch einen Blitzschlag erneut zerstort Einzig die Kapelle und der Torturm entgingen dem Brand 7 5 6 Mit dem Tod von Hans Wolf von Rechberg fiel der lehenbare Theil der rechbergschen Linie zu Donzdorf zu der allodiale Teil aber als Erbe an Wolfs Schwager Wilhelm von Adelmann 1695 verausserte er aber seine Anteil an Graf Franz Albert von Rechberg zu Donzdorf Das ganze Gut gelangte von diesem durch Erbschaft an den Grafen Alois Clemens von Rechberg 9 Dieser liess sich 1721 im Ort das Neue Schloss Rechberghausen 11 mit den Steinen des zerstorten alten Schlosses erbauen 7 6 Als mit dem Tod Alois Clemens am 22 Dezember 1732 auch die dritte donzdorfsche Linie ausgestorben war ging der allodiale Teil von Rechberghausen an seine zwei Schwestern und uber diese an deren Ehemanner uber denn Maria Theresia Ursula Violanta von Rechberg 12 hatte sich mit einem Herren von Baumgarten und Maria Anna Margaretha von Rechberg 1680 1746 12 mit dem Grafen Paul Nichlaus Reich von Reichenstein unbek 1744 12 vermahlt Osterreich nahm dagegen das Lehensgut in eigene Verwaltung 9 Am 26 Juli 1746 verkauften die Reich von Reichenstein und Baumgarten ihren Teilbesitz jeweils an den Grafen Johann Carl Joseph Clemens von Preysing 1689 1770 Preysing war mit Maria Theresia Josepha von Rechberg 1714 1777 13 vermahlt 9 1749 wurde Preising auch mit dem Neuen Schloss und den Ort Rechberghausen belehnt Sein Sohn Maximilian von Preysing verausserte alles 1789 an den Grafen von Degenfeld Schomburg in Eybach 9 Die Familie behielt das Gebaude bis ins 20 Jahrhundert jedoch bewohnten sie das Gebaude ebenso wie ihre Vorbesitzer nicht mehr selbst 14 Christoph August von Degenfeld Schonburg erwarb dabei auch das sogenannte Freigut das uberbaute Alte Schloss Durch die Mediatisierung kam Rechberghausen Ende 1805 an Wurttemberg Im 18 5 und 19 Jahrhundert wurde das Alte Schloss als Rittergut uberbaut und als landwirtschaftliches abgabenfreies Gut Freigut genutzt 1999 wurde die Schlosskapelle St Johannes Baptist restauriert Das Denkmal Ensemble Torturm Kapelle und das Gut sind noch im Besitz der Grafen von Degenfeld Schonburg Beschreibung BearbeitenVon der Burg ist nur eine spatere Beschreibung von 1844 uberliefert Sie soll nach einer rezipierten Zeichnung massiv gebaut die Burgmauer auf mehreren Seiten mit kleinen Turmchen versehen sein und im Burginnern aus sechs bis acht Gebauden und einem Brunnen bestanden haben 9 Das spatere Schloss wurde angeblich als dreifluglige Anlage mit Wirtschaftsgebauden erbaut Nur die Aquarellzeichnung Kiesers von um 1686 liefert eine Annaherung Danach muss der mindestens dreistockige Bau auf den zwei Langsseiten von zwei Doppelgiebeln geziert gewesen sein dem ein freier schmaler runder Turm vorstand vermutlich noch aus Burgzeiten Ein breites Torhaus mit Satteldach ein Marstall und ein Wirtschaftsgebaude mit Fachwerk sind im angrenzenden Bereich sichtbar Der Torturm zur gegengesetzten Seite mit seiner markanten Dachkonstruktion und einer viel grosser zu vermutenden Kapelle sind in Hintergrund des Bildes sichtbar Das Gelande war mit einer Mauer eingefasst Davon sind heute nur noch der Torturm mit angebauter Kapelle erhalten An den vierstockigen Torturm mit Pyramidendach und barocker Dachhaube als Spitzenabschluss lehnt sich die polygonale Kapelle mit zu drei Seiten angedeutetem oktogonalem Kegeldach an die durch Rundfenster gekennzeichnet ist Hofseitig fuhrt aussen eine uberdachte Treppe von der Kapelle zum ersten Stock im Torturm Das Denkmalensemble wie auch das angrenzende ehemalige Meiereihaus und die anderen Gebaude des Hofes kann nur von aussen besichtigt werden nbsp Blick auf den Verbindungsgang nbsp Infotafel nbsp Rechts das Meiereihaus nbsp Die Kapelle aus Richtung WestenLiteratur BearbeitenElke Berger Kapelle erinnert ans Schloss in Goppinger Kreisnachrichten 2 September 2013 Max Miller Gerhard Taddey Hrsg Baden Wurttemberg Band 6 in Handbuch der historischen Statten Deutschlands Stuttgart 1980 Verband Region Stuttgart Hrsg Kulturdenkmale und Kulturlandschaften in der Region Stuttgart Stuttgart 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Schloss Rechberghausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rechberghausen In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Eintrag zu Rechberghausen Altes Schloss in der privaten Datenbank Alle Burgen Sehenswertes Informationen der Gemeinde Rechberghausen u a auch zum Alten Schloss Rechberghausen das Tor zum Schurwald Webseite www schurwald online de Schloss in Rechberghausen private WebseiteEinzelnachweise Bearbeiten Johann Bauhin Ein New Badbuch und Historische Beschreibung Von der wunderbaren Krafft und wurckung des Wunder Brunnen und Heilsamen Bads zu Boll nicht weit vom Sawrbrunnen zu Goppingen im Hertzogthumb Wurtemberg Stuttgart 1602 S 39 Findbuch H 107 Kieser Ortsansichten Inventar Uberlieferungsgeschichte Landesarchiv Ba Wu HStA Stuttgart abgerufen am 9 Juli 2021 Andreas Kieser 1620 bis um 1688 war Kriegsrat Obristleutnant und Kartograph und seit 1679 verantwortlich fur die gesamte Artillerie und die Festungen des Herzogtums Wurttemberg vom Herzog Administrator Friedrich Karl beauftragt eine vollig neue Vermessung 1680 1687 der wurttembergischen Forsten anzufertigen Das Aquarell als Teil der sogenannten Forstlagerbucher muss nach 1685 angefertigt worden sein als das Schloss bereits abgebrannt war Vermutlich ist aber der Ast der Rechberger genannt der sich nach seinen Besitzungen in den Niederungen Rechberg unter den Bergen nannte und um 1225 von den Rechberg auf den Bergen Hohenrechberg trennte Siehe dazu Rudolph Friedrich von Moser Beschreibung des Oberamts Goppingen J G Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart und Tubingen 1844 S 271 a b c d e Eintrag zu Rechberghausen Altes Schloss in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 6 Juli 2021 a b c d e Historisches Informationen der Gemeinde Rechberghausen abgerufen am 8 Juli 2021 a b c d Rechberghausen das Tor zum Schurwald Webseite www schurwald online de abgerufen am 8 Juli 2021 Rechberghausen In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 9 Juli 2021 a b c d e f g h i j k l m Rudolph Friedrich von Moser Beschreibung des Oberamts Goppingen J G Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart und Tubingen 1844 S 269 273 Haug Erkinger war ein Sohn des Hans von Rechberg zu Illereichen und der Margarethe Anna von Rechberg zu Ravenstein und Scharfenberg 1579 heiratete er Susanna von Welden Tochter Michaels von Welden und der Anna von Westerstetten Haug Erkinger wurde in der inzwischen abgerissenen Mariahilfkapelle in Rechberghausen bestattet Ein jung verstorbener Sohn aus dieser Ehe namens Sebastian Erkinger wurde ebenfalls in Rechberghausen beigesetzt Vgl DI 41 Goppingen Nr 345 Harald Dros in www inschriften net abgerufen am 8 Juli 2021 Karl Hornung Rechberghausen Rechberghausen 1984 S 41 a b c Family Graf Paul Nichlaus Reich von Reichenstein Grafin Maria Anna Margaretha von Rechberg F289774 auf www geneagraphie com abgerufen am 19 August 2021 Maria Theresia Josepha von Rechberg auf www geneagraphie com abgerufen am 19 August 2021 Karl Hornung Rechberghausen Herausgegeben von der Gemeinde Rechberghausen 1967 S 28 Burgen und Schlosser im Landkreis Goppingen Schlosser Altes Schloss Rechberghausen Schloss Donzdorf Wasserschloss Durnau Eislinger Schloss Schloss Eybach Schloss Filseck Helfensteinisches Stadtschloss Schloss Goppingen Schloss Hausen an der Fils abgegangen Schloss Liebenstein Neues Schloss Rechberghausen Wascherschloss Schloss Weissenstein Schloss Winzingen Schloss WiesensteigAdelssitze und Herrenhauser Alter Kasten Goppingen StorchenBurgen Ruinen Burgstalle und verschwundene Burgen Burgruine Aichelberg Burgstelle Albershausen Burgruine Berneck mit Buschelkapelle Deggingen Burg Buhringen Burgstall Bunzwangen Burgstall Burren Burgstall Deggingen Burgstall Diegelsberg Burg Drackenstein Burg Gruibingen Burg Helfenstein Burgruine Hiltenburg Burg Hoheneybach Burg Hohenstaufen Burgstall Hunnenburg Burg Landsohr Burgruine Leimburg Burg Lotenberg Burg Messelstein Burg Muhlhausen Muhlhausen im Tale Burg Oberrommental Burg Ramsberg Burgrest Ravenstein Burgstelle Reuenstatt Burg Roggenstein Burg Scharfenberg Burg Schlat Burg Schopflenberg Burg Spitzenberg Burg Staufeneck Burg Turkheim Ruine Turmberg Burgstelle Wibelsburg Burg ZillenhartWartturme Odenturm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altes Schloss Rechberghausen amp oldid 226820510