www.wikidata.de-de.nina.az
Schloss Filseck liegt hoch uber der nordlich gelegenen Bundesstrasse 10 zwischen den Orten Faurndau und Uhingen mit Blick in das Filstal und auf den Hohenstaufen zwischen der Buckelwiese und im Filsecker Feld Das Schloss gehort zur Stadt Uhingen in Baden Wurttemberg Schloss Filseck Blick von der B10 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 Brand und Wiederaufbau 3 Heutige Nutzung 3 1 In der Durnitz 3 2 Der Berlichingen Saal 3 3 Der Munch Saal 3 4 Landkreisraume 3 5 Der Leutrum Saal 3 6 Das Waggershauser Zimmer 3 7 Der Moser Saal 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur Bearbeiten nbsp Schloss Filseck Ostflugel mit Wirtschaftsgebaude nbsp InnenhofHeute ist Schloss Filseck ein geschlossener Vierflugelbau im Stil der Renaissance mit einem Gewolbekeller aus der Stauferzeit Der Grundriss der Vorgangerburg zur Stauferzeit war nach Ausweis archaologischer Notgrabungen bei der Restaurierung in den 1990er Jahren noch recht einfach bestehend aus einem bewohnten Nordturm und Befestigungsmauern 1596 97 errichtete Burkhard von Berlichingen den staufischen Wohnturm mit einbeziehend den heutigen Nordflugel 1736 setzte Karl Magnus Freiherr von Ertingen oder Ertringen auf den staufischen Ostflugel den zweiten Stock dadurch entstand ein vierflugeliges Schloss in gleicher Firsthohe 1850 wurde ein modernes Wirtschaftsgebaude erbaut Die Schlossflugel erhielten Stuckdecken die Aussenmauern einen neuen Verputz Geschichte BearbeitenDas heutige Schloss ging aus einer Burg hervor die um 1230 vermutlich von dem Grafen Egino von Aichelberg erbaut wurde 1 Im Jahr 1268 findet der Ritter Ernst von Filseck urkundlich Erwahnung Da er ein aichelbergischer Dienstmann war ist es wahrscheinlich dass die Burg zu jener Zeit immer noch Besitz der Aichelberger war 1 Die Familie blieb bis 1318 Eigentumerin dann verkaufte Diepold von Aichelberg gemeinsam mit seinen Sohnen die Burg an Eberhard I von Wurttemberg von dem sie um 1350 an die Familie Reuss von Reussenstein vergeben wurde in deren Eigentum sie rund 200 Jahre blieb 1568 verkaufte die Familie Reuss das reichsunmittelbare Rittergut an den Goppinger Burgermeister Balthasar Moser von dem es nur funf Jahre spater Dietrich von Gemmingen erwarb Er verausserte das wenig gewinnbringende Gut 1596 an Burkhardt von Berlichingen der 1597 98 damit begann die alte Burganlage durch ein wohnlicheres Schloss im Stil der Renaissance zu ersetzen Der heutige Nordtrakt sowie ein Teil des Ostflugels erhielten dabei in etwa ihre heutige Gestalt Burkhardt uberliess den Neubau im Jahr 1608 seinen funf Erbtochtern insbesondere Anna Margaretha und ihrem Mann Oberst Otto von Vohenstein 1648 ubernahm deren Schwiegersohn Major Matthias Georg Fischer von Rob die Anlage die bis 1706 im Besitz seines Sohnes Ludwig Friedrich und dessen Frau Anna Elisabeth geb Neubronner von Eisenburg blieb 1707 kam Schloss Filseck durch Ludwig Friedrichs zweite Ehefrau an den Obristleutnant Johann Ludwig Emigius von Zweiffel der es 1710 an das Zisterzienserkloster Schontal Jagst verausserte Dessen Abt Benedikt Knittel liess kurze Zeit darauf eine Schlosskapelle einrichten Schon 1721 gab das Kloster den Besitz Filsecks auf und verkaufte die Anlage an Generalleutnant Freiherr Carl Magnus Leutrum von Ertingen Unter ihm entstand um 1733 der ostliche Flugelaufbau der nach seiner Frau benannte Charlottenhof und der Schlosspark sowie die Alleen 1739 befand sich das Schloss als Pfand im Besitz des Grafen Christoph Martin II von Degenfeld Schonburg in Eybach Zehn Jahre spater ging der vollig uberschuldete Besitz auf dem Konkursweg an den Hauptglaubiger den Augsburger Bankier Christian I von Munch dessen Familie bis zum Aussterben im Mannesstamm 1920 Eigentumerin blieb Unter ihr erfolgte 1851 der Neubau des sudlichen Okonomiegebaudes Als der letzte mannliche Spross Oskar von Munch 1920 in einer Heilbronner Heil und Pflegeanstalt starb 1 kam das Schloss uber Oskars einzige Schwester Gabriele Ehefrau des Freiherrn Arnold von Podewils an dessen Familie Wie ihre Vorganger bewohnten und bewirtschafteten sie die Anlage nicht selbst sondern verpachteten Filseck von 1906 bis 1968 an die Familie Waggershauser Nach Gabrieles Tod 1953 erbte Podewils zweite Frau Margarete geborene von Rohr das Gut Brand und Wiederaufbau Bearbeiten Am 8 Mai 1971 brannten die den West und Sudflugel bildenden Wirtschaftsgebaude ab Margarethe von Podewils verkaufte die Anlage daraufhin an die Stuttgarter Firma Dr Manfred Beck Nach dem Brand wurden zahlreiche Nutzungsmoglichkeiten des Schlosses sei es durch Privat oder durch offentliche Institutionen in Betracht gezogen Sie scheiterten nicht zuletzt an der Wirtschaftlichkeit obwohl die Anlage seit 1979 mit einem Fordersatz von 900 000 Euro im Schwerpunktprogramm der Denkmalpflege des Landes enthalten war Obgleich das Dach 1975 76 neu gedeckt wurde schritten die Zerstorungen durch Vandalismus immer weiter fort Der Landkreis Goppingen erwarb das Schloss 1986 um es in das Denkmalnutzungsprogramm des Landes Baden Wurttemberg aufzunehmen Somit wurden nochmals ca 6 70 Millionen Euro Fordermittel aufgebracht 1988 konnten die aussere Erschliessung durchgefuhrt sowie die Ver und Entsorgungseinrichtungen des Anwesens hergestellt werden Die Wiederaufbau und Renovierungsarbeiten begannen im Mai 1989 und konnten 1993 abgeschlossen werden Die Einweihung wurde im Juni 1994 gefeiert Schlussendlich kosteten Renovierung und Neubau rund 11 5 Millionen Euro 1 Seit dem 1 Januar 2008 ist die Anlage im Besitz der Schloss Filseck Stiftung der Kreissparkasse Goppingen die das Schloss schrittweise weiter modernisiert und zu einer zeitgemassen Veranstaltungs und Tagungsstatte mit Gastronomie ausgebaut hat In der Aussenanlage wurde ein Staudengarten und eine Pomologie angelegt und der Schlosspark nach dem Vorbild des 19 Jahrhunderts wieder hergestellt Im Mai 2019 wurde zudem ein Landschaftspark eroffnet der in drei unterschiedlich grossen Rundwegen die angrenzende Landschaft bis zum Charlottensee erschliesst und zahlreiche Erlebnisstationen u a Hochseilallee Schwebender Pfad Kugelnest bietet nbsp Infotafeln nbsp Eingangstor nbsp Schlossgarten nbsp Galerieraume nbsp Erhaltungszustand 1974 nbsp Erhaltungszustand 1974Heutige Nutzung BearbeitenDas Schloss hat heute als Naherholungsziel Tagungsort und kulturelle Begegnungsstatte eine Vielzahl von Funktionen z B als Ort fur Ausstellungen oder die Konzertreihen von Musik auf Schloss Filseck und beherbergt verschiedene Institutionen und Einrichtungen das Kreisarchiv des Landkreises Goppingendie Kreisarchaologie des Landkreise Goppingendas Archiv G C Kirchberger das Material zu Leben und Werk des Hard Edge Malers und Avantgarde Kunstlers Gunther C Kirchberger 1928 2010 bewahrtdie Galerie im Ostflugel im ersten Obergeschoss in der von der Kunsthalle Goppingen sowie dem Archiv G C Kirchberger regelmassig Ausstellungen organisiert werdendas Informationszentrum im Erdgeschoss mit einer kleinen Dauerausstellung und einer multimedialen Prasentation zur Geschichte des Schlossesdas Restaurant Schloss Filseckdie Schloss Schanke mit Biergartendie verschiedenen Sale fur Tagungen Feste und Veranstaltungen siehe unten sowie im Aussenbereich der Spielplatzdie Pomologieder Staudengartendas grune Klassenzimmersowie der angeschlossene Landschaftspark mit verschiedenen RundwegenDie Sale des Schlosses Filseck In der Durnitz Bearbeiten Der Saal diente einst der Schlossmannschaft als Aufenthaltsraum zu Beginn des 18 Jahrhunderts als Kapelle des Klosters Schontal Jagst und dann als Remise Heute dient der Saal dem Schlossrestaurant als Raum in dessen Fussboden sich eine stauferzeitliche Mauer archaologische Funde in einer Wandvitrine und ein Schlachtenbild eines niederlandischen Malers befinden Der Berlichingen Saal Bearbeiten Dieser Saal mit seinen 36 Platzen erinnert an den Erbauer des Schlosses Ihn schmuckt ein nach Originalresten gestalteter gusseiserner Kastenofen von 1598 mit Kachelaufsatz Der Munch Saal Bearbeiten Dieser Saal mit seinen 60 Platzen erinnert an die Augsburger Patrizier und Bankiersfamilie von Munch die das Schloss von 1749 bis 1920 besass Der Saal wurde nach restauratorischen Befunden wiederhergestellt Ornamentale Malereien bandelliertes Fachwerk und Gefache sowie eine Wandtafelung pragen den Renaissanceraum Landkreisraume Bearbeiten Die drei Raume in der Nordwestecke des Obergeschosses stehen in der Nutzung des Landkreises Sie konnen fur Veranstaltungen von der Landkreisverwaltung angemietet werden Ihre Bewirtschaftung ist nur uber den Pachter des Restaurants moglich Der Leutrum Saal Bearbeiten Dieser Saal 50 Platze mit Bandel Stuck aus der Zeit des Rokoko erinnert an Freiherr Carl Magnus Leutrum von Ertingen Das Waggershauser Zimmer Bearbeiten Dieses Zimmer 12 Platze gedenkt der von 1906 bis 1968 das Gut als Pachter umtreibenden Familie Ein bemalter Biedermeierschrank und ein Landschaftsbild des auf Filseck geborenen Malers Eugen Wolff Filseck 1873 1937 schmucken den Raum Der Moser Saal Bearbeiten Dieser Saal im Westflugel 50 80 Platze ist der Familie gewidmet die im 16 Jahrhundert kurze Zeit Filseck besass Ihr Mitglied Johann Jacob Moser war einer der bedeutendsten europaischen Staatsrechtler des 18 Jahrhunderts Literatur BearbeitenWalter Ziegler Forderkreis Schloss Filseck Schloss Filseck Wissenswertes amp Interessantes Forderkreis Schloss Filseck Goppingen 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Filseck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Filseck Kreiskulturamt Kreisarchiv Kreisarchaologie Goppingen Ubersichtsplan der Schlossanlage als PDF Informationsbroschure Schlossperspektiven Stand 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Die Herren von Filseck auf der Website des Forderkreises Schloss Filseck Zugriff am 16 September 2012 48 700833333333 9 6044444444444 Koordinaten 48 42 3 N 9 36 16 O Burgen und Schlosser im Landkreis Goppingen Schlosser Altes Schloss Rechberghausen Schloss Donzdorf Wasserschloss Durnau Eislinger Schloss Schloss Eybach Schloss Filseck Helfensteinisches Stadtschloss Schloss Goppingen Schloss Hausen an der Fils abgegangen Schloss Liebenstein Neues Schloss Rechberghausen Wascherschloss Schloss Weissenstein Schloss Winzingen Schloss WiesensteigAdelssitze und Herrenhauser Alter Kasten Goppingen StorchenBurgen Ruinen Burgstalle und verschwundene Burgen Burgruine Aichelberg Burgstelle Albershausen Burgruine Berneck mit Buschelkapelle Deggingen Burg Buhringen Burgstall Bunzwangen Burgstall Burren Burgstall Deggingen Burgstall Diegelsberg Burg Drackenstein Burg Gruibingen Burg Helfenstein Burgruine Hiltenburg Burg Hoheneybach Burg Hohenstaufen Burgstall Hunnenburg Burg Landsohr Burgruine Leimburg Burg Lotenberg Burg Messelstein Burg Muhlhausen Muhlhausen im Tale Burg Oberrommental Burg Ramsberg Burgrest Ravenstein Burgstelle Reuenstatt Burg Roggenstein Burg Scharfenberg Burg Schlat Burg Schopflenberg Burg Spitzenberg Burg Staufeneck Burg Turkheim Ruine Turmberg Burgstelle Wibelsburg Burg ZillenhartWartturme Odenturm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Filseck amp oldid 221537523