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Aḫḫijawa auch Achijawa oder meist in der englischsprachigen Literatur Aḫḫiyawa ist die Bezeichnung fur eine Region ein Reich oder einen Staatenbund in hethitischen Keilschrifttexten des 15 bis 13 Jahrhunderts v Chr Bis 2011 sind knapp 30 hethitische Dokumente entdeckt worden in denen der Name Aḫḫijawa Aḫḫija oder auch Hijawa die Gleichsetzung ist allerdings strittig s u vorkommt 1 2 Aus diesen Dokumenten geht hervor dass Aḫḫijawa westlich des Hethiterreichs lag Es war lange Zeit heftig umstritten ob mit Aḫḫijawa ein Gebiet in Kleinasien in der Agais auf dem griechischen Festland oder im sudostlichen Thrakien gemeint ist In Kleinasien wurden sowohl Nordwest als auch West und Sud Kleinasien als Gebiet fur Aḫḫijawa diskutiert In der Forschung wurde und wird es oft mit den Achaern eine von drei Bezeichnungen fur Griechen bei Homer in Verbindung gebracht Demnach handelte es sich bei Aḫḫijawa moglicherweise um ein machtiges mykenisches Reich oder einen grosseren mykenischen Staatenbund Die Gleichsetzung mit dem bzw mit einem Teil des mykenischen Griechenland ist zwar nach wie vor nicht ganz unumstritten mittlerweile stimmt ihr die grosse Mehrheit der Forscher aber zu Gegen sie sprach sich 2011 noch vor allem der Altorientalist Gerd Steiner aus 3 Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Quellenlage 2 1 Hethitische Quellen 2 2 Das spatbronzezeitliche Griechenland in agyptischen Quellen 2 3 Archaologische Befunde 3 Lokalisierung 4 Literatur 5 AnmerkungenForschungsgeschichte BearbeitenDie Lokalisierung Aḫḫijawas und eine Verbindung mit dem mykenischen Griechenland war ab den 1920ern heftig umstritten sogenannte Ahhijawafrage Die Bezeichnung Aḫḫijawa ist auf ca dreissig Keilschrifttafeln erhalten Die meisten davon kamen wahrend der von Hugo Winckler von 1905 bis 1908 und 1911 bis 1912 geleiteten Ausgrabungen der hethitischen Hauptstadt Ḫattusa bei Bogazkoy ans Licht Insgesamt wurden bei den Erforschungen der Hauptstadt viele tausend Tontafeln bzw deren Fragmente entdeckt davon allein 2500 bereits im Jahr 1906 wahrend Wincklers erster langen Grabungskampagne 4 Erstmals in der Literatur erwahnt wurde Aḫḫijawa 1923 im Index of Hittite Names der British School of Archaeology in Jerusalem Supplementary Papers 1 3 von Leo Ary Mayer und John Garstang die es aber mit dem kilikischen Anchiale verbanden 5 nbsp Ungefahre Ausbreitung der mykenischen Kultur im 14 und 13 Jahrhundert v Chr 1924 6 veroffentlichte der Schweizer Altorientalist Emil Forrer der seit 1917 freien Zugang zu den in Berlin aufbewahrten Keilschrifttafeln aus Bogazkoy hatte erstmals die Theorie dass Aḫḫijawa mit Achaern eine Bezeichnung der Griechen bei Homer und ursprunglich eine Benennung der Bevolkerung eines Teils Mittelgriechenlands bzw einer unbekannten alteren Form von Achaia zu verbinden sei und es sich bei den Leuten aus Aḫḫijawa um Griechen handele 7 Er nahm eine alte Form Achaiw i a an Ferner sah er in einigen Personennamen hethitisierte Formen von griechischen Namen Forrer glaubte an ein grosses mykenisches Reich das sich von Griechenland bis nach Kleinasien erstreckte und auch Teile Pamphyliens beherrschte Da die meisten Dokumente auf die Forrer Bezug nahm noch nicht veroffentlicht waren hielt sich die Diskussion zunachst sehr in Grenzen seine Theorie wurde anfangs sogar positiv aufgenommen 8 9 Dies anderte sich ab Ende der 1920er als die Texte auf die Forrer Bezug nahm veroffentlicht und ubersetzt wurden Es entwickelte sich eine sehr heftige teils ungewohnlich scharf gefuhrte Debatte um die Aḫḫijawa Frage die auch personliche Angriffe enthielt Auf Forrers Seite stand vor allem der Indogermanist Paul Kretschmer entschiedene Gegner waren die Altorientalisten Johannes Friedrich Albrecht Goetze der Mitte der 1920er zunachst selbst Aḫḫijawa mit Griechen verband sowie der hoch angesehene Indogermanist und Altphilologe Ferdinand Sommer zu dem Goetze und Friedrich guten Kontakt pflegten und der erst 1932 aktiv in die Debatte eingriff Sommer versuchte samtliche 13 Punkte die nach Forrer fur die Gleichsetzung sprachen zu widerlegen und legte andere Thesen dazu vor Ein wichtiger Kritikpunkt an Forrer waren starke philologische Probleme gegen die Herleitung Aḫḫijawa von Achaia oder Achaiwia eine Form die sehr unwahrscheinlich sei 10 Forrers Gegner hielten Aḫḫijawa fur ein Reich in Anatolien mit zumeist indigener Bevolkerung das Sommer eher in Kilikien Goetze dagegen in Nordwest Kleinasien im Bereich der Troas lokalisierte Eine eher vermittelnde Haltung versuchte der Althistoriker Fritz Schachermeyr einzunehmen der Teile der Kritik Sommers und Goetzes fur uberzogen die Gleichsetzung Aḫḫijawa mit Griechen fur nicht beweisbar aber wahrscheinlich hielt 11 Als er beiden Seiten vorwarf ihre Argumente auf zu vielen Hypothesen aufzubauen geriet Schachermeyr zwischen die Fronten Auch nach Jahren war der Streit nicht entschieden Zumeist war in der Folgezeit die Haltung verbreitet dass die Aḫḫijawafrage ohne neuen Erkenntnisse nicht abschliessend zu beantworten sei wobei Althistoriker und Archaologen einer Gleichsetzung mit mykenischen Griechen eher zugeneigt Hethitologen eher skeptisch bis ablehnend gegenuberstanden 1994 veroffentlichte der Geoarchaologe Eberhard Zangger eine Theorie nach der Aḫḫijawa wie bereits von Gotze angenommen in Nordwestanatolien lag Zangger geht von einer bedeutenden Handelsmacht aus die vor allem im 13 Jahrhundert zusammen mit verbundeten luwischen Staaten in Westanatolien einen wichtigen Machtfaktor darstellte Der Troianische Krieg sei ein Krieg von Mykenern gegen Aḫḫijawa gewesen und Aḫḫijawa habe auch gegen das Hethiterreich opponiert und sei ein wichtiger Faktor bei der Seevolkerbewegung gewesen 12 Durch Neuinterpretationen einiger relevanter Texte in den 1970ern und 1980er archaologischer Forschungsergebnisse sowie insbesondere der Auffindung bzw Ubersetzung neuer Schriftzeugnisse in den 1980er und 1990er Jahren nicht zuletzt auch durch die sicherere geopolitische Situation in Sud und Westkleinasien schlug das Pendel immer mehr zugunsten einer Gleichsetzung von Aḫḫijawa mit dem Mykenischen Griechenland aus So gilt durch die Auswertung des Staatsvertrags zwischen Tudḫalija IV und Kurunta auf der 1986 entdeckten Bronzetafel aus Bogazkoy als gesichert dass die Lukka Lander in Sudwestkleinasien lagen 13 westlich von Tarḫuntassa dem sich ostlich Kizzuwatna anschloss Da zudem durch die Ubersetzung der Karabel Inschrift durch John David Hawkins belegt ist dass das Gebiet des Arzawa Nachfolgestaats Mira in Westanatolien bis zur Agaiskuste reichte 14 bleibt fur ein Reich Aḫḫijawa mit Zentrum in West oder Sudanatolien kein Platz mehr 15 Weil die Lokalisierung der Lukka Lander im Sudwesten Kleinasiens ungefahr der antiken Landschaft Lykien entsprechend mittlerweile als gesichert gilt ist auch eine Lage Aḫḫijawa in Nordwestanatolien und oder Thrakien sehr unwahrscheinlich denn einige Texte legen nahe dass Aḫḫijawa nicht weit von den Lukka Landern gelegen haben muss konsequenterweise lokalisierten u a Goetze und Zangger sie auch im nordwestlichen Kleinasien Heute geht die vorherrschende Forschungsmeinung davon aus dass Emil Forrer mit seiner Theorie zumindest insofern recht hatte dass Aḫḫijawa mit einem bedeutenden mykenischen Reich gleichzusetzen ist dessen Zentrum westlich von Kleinasien lag Auch von Hethitologen und Philologen wird trotz immer noch ungeklarter Probleme bei der etymologischen Verbindung von Aḫḫija wa mit Achai wi a 16 die Gleichsetzung mittlerweile bejaht oder fur sehr wahrscheinlich gehalten Sie ist allerdings immer noch nicht unstrittig vor allem der Altorientalist Gerd Steiner argumentiert seit den 1960ern 17 konsequent 18 gegen die Gleichsetzung 19 Der Streit ob Aḫḫijawa mit den Achaern verbunden werden kann ist daher immer noch nicht ganz entschieden Zwar stimmt mittlerweile die grosse Mehrheit der Forschung dieser Theorie zu jedoch gibt es immer noch kritische Stimmen Der Schwerpunkt der Debatte bzgl der Aḫḫijawafrage hat sich seit einiger Zeit dahingehend verlagert dass inzwischen vor allem das Zentrum bzw die Hauptstadt Aḫḫijawas innerhalb des mykenischen Kulturkreises diskutiert wird Quellenlage Bearbeiten nbsp Bedeutende archaologische Fundorte und ungefahre Lage von Siedlungen die aus hethitischen Quellen bekannt sindHethitische Quellen Bearbeiten Nach den hethitischen Textzeugnissen hatte Aḫḫijawa wechselhafte Beziehungen zum Hethiterreich Der alteste bisher gefundene Text CTH 147 sogenannte Anklageschrift gegen Madduwatta der Aḫḫija erwahnt das in der Forschung gewohnlich mit Aḫḫijawa gleichgesetzt wird stammt wahrscheinlich aus der Regierungszeit des hethitischen Grosskonigs Arnuwanda I ca 1400 1375 v Chr Er beschreibt Ereignisse die bereits in der Regierungszeit eines der Vorganger des Verfassers wahrscheinlich Arnuwandas I Vaters Tudhalija I ca 1430 1400 v Chr stattfanden Demnach war Aḫḫija wa bereits spatestens gegen Ende des 15 Jahrhunderts v Chr im Blickfeld der Hethiter Aḫḫija griff unter der Fuhrung eines gewissen Attarissija das Gebiet von Madduwatta einen Vasall der Hethiter in Westkleinasien an der daraufhin floh Der hethitische Grosskonig zog daher gegen Aḫḫija zu Felde schlug Aḫḫija und setzte Madduwatta wieder ein Bei der Schlacht gelang es dem hethitischen Grosskonig 100 Streitwagen von Aḫḫija zu erbeuten und mehrere tausend Krieger gefangen zu nehmen Madduwatta erwies sich aber als undankbar verbundete sich spater sogar mit seinem ehemaligen Feind Attarissia und uberfiel mit ihm u a Alasija Zypern das zum Interessengebiet der Hethiter zahlte Mursili II zog um 1315 v Chr gegen die Stadt Milawanda deren Gleichsetzung mit Milet durch neuere Forschungsergebnisse immer wahrscheinlicher ist 20 In ungefahr dieselbe Zeit datiert eine machtige Brandschicht im damals stark mykenisch gepragten Milet die das Ende von Milet V markiert Grund fur den Zug gegen Millawanda war dass Aḫḫijawa zu den Verbundeten Arzawas gehorte mit dem Mursili Krieg fuhrte Der letzte arzawische Konig Uḫḫaziti floh nach Siegen der Hethiter schliesslich aus der arzawischen Hauptstadt Apasa wahrscheinlich mit dem spater griechischen Ephesos zu identifizieren uber das Meer nach Aḫḫijawa Ausfuhrliche Schilderungen dieser Ereignisse finden sich in den Annalen Mursilis II CTH 61 Fur das 13 Jahrhundert v Chr sind fur die Aḫḫijawa Frage die Korrespondenzen Muwattalis II 1290 1272 und Ḫattusilis III ca 1265 1238 35 von grosser Bedeutung namlich der Manapa Tarḫunta Brief CTH 191 KUB 19 5 und der Tawagalawa Brief CTH 181 KUB 14 3 In beiden Briefen spielt Piyamaradu ein Rebell moglicherweise arzawischer Herkunft eine wichtige Rolle Dieser griff uber viele Jahre hinweg immer wieder Gebiete in Westkleinasien an meist hethitische Vasallen und scheint zumeist von Millawanda aus operiert zu haben wo Atpa Statthalter war der auch Schwiegersohn Piyamaradus war An Angriffen Piyamaradus auf den hethitischen Vasallenstaat Seḫa und auf Lazpa Lesbos war Atpa wahrscheinlich mitbeteiligt Da Millawanda zu jener Zeit wieder fest unter der Herrschaft von Aḫḫijawa stand ist davon auszugehen dass auch der Konig von Aḫḫijawa die Aktivitaten des Piyamaradu zumindest deckte Der hethitische Herrscher Hattusili III war jedoch um gute Beziehungen zu Aḫḫijawa bemuht und bat dessen Konig den er als gleichberechtigt anerkannte den Aufstandischen nicht weiter zu unterstutzen und ihn sowie 7 000 Gefangene auszuliefern Nach seinem letzten Raubzug in den Lukka Landern Sudwestkleinasien hatte sich Piyamaradu auf der Flucht vor dem hethitischen Grosskonig nach Millawanda begeben und entzog sich einer Auslieferung durch Flucht uber die Inseln in den Kernbereich von Aḫḫijawa Der Konig Aḫḫijawas wird im Tawagalawa Brief als Bruder angeredet was nur bedeutenden Herrschern wie dem agyptischen Pharao oder dem Konig Babyloniens zukam Erstaunlicherweise wird aber nicht nur der Konig selbst sondern auch dessen Bruder Tawagalawa offenbar ein hoher Reprasentant Aḫḫijawas vom hethitischen Grosskonig als Bruder tituliert Eine fragmentierte unklar zu lesende Stelle des Tawagalawa Brief kann dahingehend interpretiert werden das Tawagalawa selbst zuvor Konig von Aḫḫijawa war und auf einem Fragment KUB 23 93 das wahrscheinlich zum Tawagalawa Brief gehort werden moglicherweise Tawagalawa und sein Bruder in einem Atemzug als Bruder des hethitischen Grosskonigs bezeichnet woraus geschlossen wurde dass es zu jener Zeit ein Doppelkonigtum in Aḫḫijawa gegeben haben konnte 21 Tawagalawa ist nach mittlerweile fast einhelliger Forschungsmeinung 22 die hethitische Schreibweise einer alten Form des griechischen Namens Eteokles Bereits Forrer hat 1924 diese Verbindung vertreten und eine alte Form Etewoklewes angenommen die inzwischen tatsachlich in Linear B Dokumenten fur die mykenische Zeit nachgewiesen ist 23 Es fallen gewisse Parallelen zur griechischen Mythologie auf nach der sich im bootischen Theben die beiden Oidipus Sohne Eteokles und Polyneikes das Konigtum teilten und abwechselnd regieren sollten Jedoch ist ausserste Vorsicht dabei geboten die Mythologie fur historische Vorgange heranzuziehen Keinesfalls kann die Sage von Eteokles und Polyneikes als Beweis herangezogen werden dass die Deutung der kritischen Stellen im Tawagalawa Brief richtig ist zumal ungewiss ist ob zwischen dem mythischen Eteokles und dem historischen Tawagalawa uberhaupt eine Verbindung besteht und worin ein eventueller historischer Kern der Sage besteht 24 nbsp Verbreitung der anatolischen Sprachen wahrend der spaten Bronzezeit in blau die luwischen Sprachen im weiteren SinneAus der Regierungszeit Tudḫalijas IV ca 1237 1215 09 v Chr stammt der Sausgamuwa Vertrag CTH 105 der ca 1230 v Chr verfasst wurde In einem erhaltenen groben Entwurf des Vertrags wurde der Herrscher von Aḫḫijawa durch den Schreiber nachtraglich aus einer Liste der gleichgestellten Grosskonige gestrichen Eine mogliche Erklarung ist dass Aḫḫijawa nun als feindlich angesehen wurde 25 Dafur konnte der weitere Text des Vertrags sprechen in dem der Vasall in Amurru in 15 aufgefordert wird in seine Hafen keine Schiffe von Aḫḫ ijawa die Lesung ist nicht unstrittig 26 in amurritischen Hafen landen zu lassen damit diese keine Verbindungen zu assyrischen Handlern aufnehmen Gegen diese Interpretation spricht jedoch dass auch der Herrscher Assyriens Tukulti Ninurta I zu dem die Beziehungen in jener Zeit schlecht waren in der Praambel als Grosskonig bezeichnet wird Eine andere Erklarung fur die Streichung ist dass Aḫḫijawa zu jener Zeit schon geschwacht war jedenfalls in Kleinasien keine Rolle mehr spielte Dafur spricht dass nach Ausweis des Milawata Briefs CTH 182 die Stadt und das Gebiet von Milawata Millawanda offenbar unter Oberherrschaft der Hethiter geraten waren Dieser Brief stammt ebenfalls aus der Zeit Tudḫallias IV Zu den Aḫḫijawa Texten werden oft auch einige Dokumente gezahlt in denen der Name Hijawa auch Hiyawa vorkommt vgl auch Que 27 Dazu zahlen zwei fast gleichlautende Briefe RS 94 2530 und RS 94 2523 aus der Zeit um 1200 v Chr von Suppiluliuma II bzw dem hohen Beamten Penti Sarruma verfasst jeweils an Ammurapi von Ugarit gerichtet der Schiffe zur Versorgung von Hijawa Mannern an der Kuste der Lukka Lander mit Metallen zur Verfugung stellen soll Ferner die Bilingue von Cinekoy aus dem 8 Jahrhundert v Chr Nach Veroffentlichung und Ubersetzung der Dokumente Anfang der 2000er wurde die Bezeichnung Hijawa schlicht als apharesierte Variante von Aḫḫijawa angesehen Seit 2010 wird dies allerdings durch mehrere Forscher kritisch gesehen oder sogar scharf abgelehnt 28 Das spatbronzezeitliche Griechenland in agyptischen Quellen Bearbeiten In Verbindung mit Aḫḫijawa und oder den Achaern werden gerne die Ekwes auch Aqaiwascha transkribiert gebracht die als Soldner auf Seiten der Libyer im Libyerkrieg im 5 Jahr ca 1209 08 v Chr des Pharaos Merenptah gegen die Agypter kampfen Sie werden damit den Seevolkern zugerechnet zu denen u a auch Leute aus den Lukka Landern gehoren die ebenfalls auf Seiten der Libyer kampfen Die Gleichsetzung der Ekwes mit Achaiern also mykenischen Griechen bzw Aḫḫijawa ist jedoch strittig und problematisch da sie im Totentempel des Merenptah beschnitten dargestellt sind 29 Die Beschneidung war aber in Griechenland unublich und wurde in der klassischen Antike sogar als anstossig angesehen 30 Zu den Ortsnamenlisten im Totentempel des agyptischen Pharaos Amenophis ca 1390 88 1353 51 v Chr 31 gehort auch eine Liste mit agaischen Ortsnamen zuweilen auch agaische Liste genannt 32 die auf der linken Seite oben Keftiu Kreta das damals bereits unter mykenischer Herrschaft war nennt darunter einige Ortsnamen Kretas Auf der rechten Seite werden Orte und Regionen von Tanaja aufgelistet das entweder die Peloponnes inklusive Kythera meint oder das gesamte griechische Festland Als Oberzentrum erscheint zunachst Mukana Mykene Wahrend die Forschung mittlerweile auch fast alle anderen Orte auf dem Peloponnes bzw nahe bei verortet Nauplia Kythera wahrscheinlich Messenien mi ḏ3 n3 j und moglicherweise Elis waileia oder weleia wird di qa ja s meist mit Theben identifiziert jedoch kommt auch Tegea auf dem Peloponnes 33 in Frage Ob es sich bei Tanaja das wahrscheinlich mit den Danaern einer Bezeichnung von Griechen bei Homer verbunden werden kann um eine politische oder geographische Angabe handelt und wie es im Verhaltnis zu Aḫḫijawa steht z B ein konkurrierendes Reich oder nur eine andere Bezeichnung lasst sich derzeit nicht beurteilen 34 Archaologische Befunde Bearbeiten nbsp Die ungefahre geopolitische Situation im ostlichen Mittelmeerraum um 1220 v Chr Milet geriet allerdings um ca 1230 v Cher vermutlich unter hethitische Oberherrschaft Die mykenische Kultur die im 17 Jahrhundert v Chr erstmals in der Argolis und in Lakonien auftritt und sich bald auf die gesamte Peloponnes und andere Teile des sudlichen griechischen Festlands ausbreitet war einerseits stark von der minoischen Kultur Kretas beeinflusst andererseits stand sie auch in Tradition zur festlandischen mittelhelladischen Kultur Im 15 Jahrhundert v Chr eroberten mykenische Griechen offenbar nicht nur Kreta sondern auch minoische Gebiete auf den Kykladen auf Rhodos z B Ialysos dem Dodekanes und im sudlichen Westkleinasien wie Milet und eventuell Iasos Aus dieser Zeit bis zum 12 Jahrhundert v Chr stammen viele Funde mykenischer Keramik in Westkleinasien von Troja im Norden bis nach Lykien im Suden 35 In den meisten Fallen bezeugen mykenische Waren allerdings nur Handelskontakte Milet war jedoch wie vor allem die Ergebnisse der Ausgrabungen der bronzezeitlichen Schichten durch Barbara und Wolf Dietrich Niemeier in den 1990ern und 2000ern zeigen ab dem fruhen 2 Jahrtausend v Chr zunachst eine stark minoisch ab dem fortgeschrittenen 15 Jahrhundert v Chr eine stark mykenisch gepragte Siedlung Topferofen in denen mykenische Keramik hergestellt wurde grossere Mengen mykenischer Gebrauchskeramik und andere typisch mykenische Funde belegen dass hier auch mykenische Griechen gelebt haben Zudem ist der Anteil an eindeutig einheimischen westanatolischen Funden relativ gering Milet V wurde im spaten 14 Jahrhundert v Chr zerstort wovon eine Brandschicht zeugt was gut zu dem Feldzug des Mursili II gegen Millawanda passen wurde wobei eine Zerstorung von Millawanda nicht ausdrucklich in den Annalen erwahnt ist Milet VI ca 1315 bis 1100 v Chr war zunachst ebenfalls eine stark mykenisch gepragte Stadt ab dem 13 Jahrhundert v Chr nehmen aber anatolische Elemente sehr stark zu So steht die nach neueren Erkenntnissen erst um 1200 v Chr errichtete Wehrmauer typologisch hethitischen Stadtmauern wie der Ḫattusas sehr viel naher als mykenischen Wehrmauern des griechischen Festlands 36 Zudem sind hethitische Schwerter als Grabbeigaben in der Nekropole von Milet ab dem spaten 13 Jahrhundert v Chr belegt und ein im mykenischen Stil bemaltes Gefassfragment aus jener Zeit zeigt eine hethitische Hornerkrone 37 Diese Befunden legen den Schluss nahe dass Milet ab dem spaten 13 Jahrhundert v Chr unter starken hethitischen Einfluss geriet Dies passt gut zum Millawata Brief aus dem letzten Drittel des 13 Jahrhunderts v Chr nachdem Millawata nun unter hethitischer Oberhoheit stand 38 sofern man Milet mit Millawata bzw Millawanda gleichsetzt 39 wie die mittlerweile deutlich herrschende Forschungsmeinung Mykenische und altere minoische Funde kamen auch in und um das antike Teichioussa etwa 4 km nordlich von Akbuk auf einer Halbinsel gelegen ans Licht 40 Im knapp 40 km sudostlich von Milet gelegenen Iasos sind die Befunde zwar nicht so eindeutig wie in Milet da die bronzezeitlichen und fruheisenzeitlichen Schichten bisher wenig erforscht sind Sie deuten aber an dass auch Iasos zunachst eine minoisch und ab dem spaten 15 Jahrhundert v Chr eine mykenisch gepragte Siedlung war 41 Ferner wurden bei Musgebi in der Nahe des spateren Halikarnassos 48 Kammergraber entdeckt die vor allem mykenische Funde enthielten Die Nekropole und die Art der Beigaben zeigen aber auch Eigenarten die auf dem griechischen Festland nicht anzutreffen sind und mit westanatolischen Elementen verbunden werden konnen 42 Eine zugehorige Siedlung wurde bisher erst wenig erforscht lasst aber moglicherweise auf eine anatolisch mykenische Mischbevolkerung schliessen In der Umgebung von Ephesos wurden Graber mit kostbaren mykenischen Beigaben entdeckt ferner mykenische Keramik und Terracotta Statuetten unter dem spateren Artemision die auf einen auch durch Mykener genutzten Kultplatz schliessen lassen ausserdem erbrachten Probegrabungen am Ayasoluk neben stark uberwiegender westanatolischer Funde auch mykenische Keramik 43 Diese Befunde deuten auf starke Handelsbeziehungen und moglicherweise auch einen gewissen griechischen Bevolkerungsanteil im spatbronzezeitlichen Ephesos hin was zu hethitischen Quellen passen wurde nach denen Aḫḫijawa Beziehungen zu Arzawa und moglicherweise auch zum Nachfolgestaat Mira hatte Zusammenfassend lasst sich sagen dass die archaologischen Befunde einer Gleichsetzung von Aḫḫijawa mit einem mykenischen Reich nicht widersprechen Der Stutzpunkt Millawanda kann sehr wahrscheinlich mit Milet gleichgesetzt werden das wahrscheinlich mykenisch beherrschte Gebiet das sich von Milet bis Iasos bzw eventuell bis zur Halbinsel von Halikarnassos erstreckte steht nicht im Widerspruch zu den Angaben bzgl Aḫḫijawa in hethitischen Quellen Zudem sind zumindest Handelsbeziehungen der mykenischen Kultur mit verschiedenen Orten von Nordwest bis Sudwestanatolien nachgewiesen Sollte Aḫḫijawa nicht in Zusammenhang mit der mykenischen Kultur stehen ware es verwunderlich dass diese in hethitischen Quellen nicht erwahnt wird 44 Lokalisierung BearbeitenLange stand die Frage im Vordergrund ob Aḫḫijawa ein mykenisches Reich meint oder ein anatolisches Letzteres versuchte man in Kilikien in Westkleinasien der Troas oder dem den Dardanellen gegenuberliegende Thrakien zu lokalisieren s oben Forschungsgeschichte Da inzwischen die ganz uberwiegende Mehrheit der Althistoriker Archaologen und Altorientalisten davon ausgeht dass ein mykenisches Reich gemeint ist 45 hat sich seit einiger Zeit der Schwerpunkt der Aḫḫijawa Frage auf die Lokalisierung des Zentrums Aḫḫijawa im agaischen Raum verlagert Hierbei gibt es zwei prinzipielle Ansichten Die deutlich haufigere setzt ein grosses mykenisches Reich voraus dessen Zentrum auf dem griechischen Festland lag und auch die Kykladen Kreta sowie die Sudostagais und einen Kustenstreifen des westkleinasiatischen Festlandes mit Milet beherrschte Strittig ist ob Mykene oder Theben die Hauptstadt war Fur Mykene spricht dass dort mit Abstand am meisten kostbare Importe vor allem aus Agypten und dem vorderen Orient gefunden wurden Zudem lagen wichtige Produktionsstatten in der Nahe von Mykene in der Argolis so Berbati wo ein Grossteil der im 14 und der ersten beiden Drittel des 13 Jahrhunderts v Chr sehr einheitlichen Mykenischen Keramik hergestellt wurde Ausserdem wird darauf verwiesen dass Mykene in der Mythologie eine grosse Rolle spielt insbesondere in den Werken Homers in denen Agamemnon bei Homer der Konig von Mykene das Heer der Griechen gegen Troja anfuhrte Argumente fur Theben sind der Fund zahlreicher Rollsiegel darunter viele kassitische Exemplare die nach einer Theorie von Edith Porada ein Geschenk des assyrischen Herrschers Tukulti Ninurta I regierte zwischen 1244 und 1197 v Chr waren 46 Demnach konnte dieser versucht haben Theben als Verbundeten zu gewinnen Ferner war das Toponym Achaia ursprunglich mit Mittelgriechenland verbunden und gelangte erst zu spaterer Zeit auf die Peloponnes 47 Zudem wird ein Mann aus Milet auf mehreren Linear B Tafelchen z B TH Fq 177 TH Fq 198 aus Theben erwahnt der vermutlich am Hof versorgt wurde was auf Verbindungen Thebens zum kleinasiatischen Milet hinweisen konnte 48 Ferner nehmen auch die Sagen um Theben eine bedeutende Rolle in der griechischen Mythologie ein Im Schiffskatalog der Ilias werden an erster Stelle die Kontingente und Stadte Ostbootiens genannt und die gesamte Griechenflotte startet von Aulis dem Hafen Thebens aus in Richtung Troja Allerdings ist die Datierung des Schiffskatalogs in der Fachwelt sehr umstritten 49 Die Beziehungen der einzelnen Palaste zueinander sind unklar Die These eines mykenischen Grossreichs mit Zentrum auf griechischem Festland kann durch Linear B Dokumente weder verifiziert noch falsifiziert werden Nach diesen zu urteilen gab es offenbar kleinere autonome mykenische Staaten die jeweils von einem machtigen Palastzentrum kontrolliert und wirtschaftlich zentral organisiert wurden siehe auch Palastwirtschaft Jedenfalls scheint das mykenische Pylos nur einen Grossteil Messeniens und der Palast von Theben Ostbootien und einen Teil Euboas kontrolliert zu haben Ein ubergeordneter Herrscher dem diese Staaten untergeordnet waren ist in den Texten nicht fassbar In manchen Regionen der sogenannten Peripherie der mykenischen Palastzeit wie Elis dem Westen Achaias dem westlichen Mittelgriechenland und wahrscheinlich auch Thessalien bestanden sogar weiterhin viele von lokalen Fursten beherrschte Hohensiedlungen die nur ein kleines Gebiet kontrollierten 50 Eine Oberhoheit Mykenes Thebens oder gar Orchomenos 51 uber das gesamte mykenische Griechenland wie fruher angenommen wurde ist durch die Linear B Dokumente nicht belegt wird aber auch nicht verneint Forscher wie Jorrit Kelder Hans Lohmann und Birgitta Eder haben die These eines Grossreichs neuerdings wieder ins Spiel gebracht 52 Die erstaunliche Standardisierung der Linear B Texte sowohl auch die Einheitlichkeit der Mykenischen Kultur liege eine zentrale Ordnungsmacht nahe Allerdings ist zu beachten dass die Texte 1 nur Inventar und Warenwirtschaftslisten darstellen die fur die Verwaltung des jeweiligen Staats wichtig waren 2 Korrespondenzen oder Vertrage mit anderen Staaten bisher nicht ans Licht kamen 3 Die meisten Linear B Dokumente aus dem fruhen 12 Jahrhundert v Chr und aus den letzten Monaten vor der Zerstorung der Palaste stammen Einschneidende geopolitische Veranderungen fur die Jahre davor sind in dieser Krisenzeit keineswegs unwahrscheinlich Eine Mindermeinung geht davon aus dass hinter Aḫḫijawa ein ostagaisches Reich steckt das einige ostliche Agaisinseln inklusive des Dodekanes mykenische Stutzpunkte in Westkleinasien wie Milet und vielleicht Iasos sowie eventuell Teile Kretas umfasste 53 Argumente fur diese Annahme sind dass ein solches Reich und dessen Zentrum dem Reich der Hethiter viel naher gewesen sei als Theben oder Mykene ferner die Annahme dass im 12 Jahrhundert v Chr einige ostliche Inseln und Milet eine kulturelle Koine bildeten Der ostliche Agaisraum blieb auch von den Zerstorungen und Umwalzungen die sich auf dem Griechischen Festland um 1200 v Chr ereigneten weitgehend verschont Gegen diese Theorie spricht dass weder auf Rhodos wo Mountjoy und Benzi das Zentrum Aḫḫijawas annehmen noch in Milet oder anderen in Frage kommenden Orten bisher ein mykenischer Palast nachgewiesen werden konnte Literatur BearbeitenGary M Beckman Trevor R Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Writings from the Ancient World 28 Atlanta 2011 ISBN 978 1 58983 268 8 Robert Fischer Die Ahhijawa Frage Mit einer kommentierten Bibliographie Dresdner Beitrage zur Hethitologie Band 26 Harrassowitz Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 447 05749 3 bzgl Forschungsgeschichte und Literatur hilfreich Beachte hierzu Rezension von Birgitta Eder Rezension von Jorrit M Kelder Trevor Bryce The land of Hiyawa Que revisited Anatolian Studies 66 2016 S 67 79 JSTOR 24878364 Emil Forrer Vorhomerische Griechen in den Keilschrifttexten von Boghazkoi In Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft zu Berlin Band 63 1924 S 1 24 online Hans G Guterbock Hittites and Akhaeans A New Look In Proceedings of the American Philosophical Society Band 128 Nr 2 1984 S 114 128 Susanne Heinhold Krahmer Albrecht Goetze und die Aḫḫiyawa Frage In Studi micenei ed egeo anatolici SMEA Band 49 2007 S 363 376 online Version als PDF Jorrit M Kelder Mycenaeans in Western Anatolia In J P Stronk M D de Weerd Hrsg TALANTA Proceedings of the Dutch Archeological and Historical Society XXXVI XXXVII 2004 2005 2006 S 49 86 online bei Academia edu Jorrit M Kelder Ahhiyawa and the World of the Great Kings A Re Evaluation of Mycenaean political structures In TALANTA Band 55 2012 S 41 52 Joachim Latacz Troja und Homer Der Weg zur Losung eines alten Ratsels 6 erweiterte und aktualisierte Auflage Koehler amp Amelang Leipzig 2010 ISBN 978 3 7338 0332 2 Gustav Adolf Lehmann Die politisch historischen Beziehungen der Agais Welt des 15 13 Jh v Chr zu Agypten und Vorderasien In Joachim Latacz Hrsg Zweihundert Jahre Homer Forschung Colloquium Rauricum Band 2 Teubner Stuttgart 1991 S 105 126 ISBN 3 519 07412 5 Penelope A Mountjoy The East Aegean West Anatolian Interface in the Late Bronze Age Mycenaeans and the Kingdom of Ahhiyawa In Anatolian Studies Band 48 1998 S 33 67 Wolf Dietrich Niemeier Hattusa und Ahhijawa im Konflikt um Millawanda Milet In Die Hethiter und ihr Reich Das Volk der 1000 Gotter Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1676 2 Wolf Dietrich Niemeier Griechenland und Kleinasien in der spaten Bronzezeit Der historische Hintergrund der homerischen Epen In Michael Meier Brugger Hrsg Homer gedeutet durch ein grosses Lexikon Akten des Hamburger Kolloquiums vom 6 8 Oktober 2010 zum Abschluss des Lexikons des fruhgriechischen Epos Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Neue Folge Band 21 De Gruyter Berlin 2012 S 141 180 2 auf pdfs semanticscholar org Robert Oberheid Emil O Forrer und die Anfange der Hethitologie Eine wissenschaftshistorische Biografie de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019434 0 Wolfgang Rollig Achaer und Trojaner in hethitischen Quellen In Ingrid Gamer Wallert Hrsg Troia Brucke zwischen Orient und Okzident Attempto Tubingen 1992 S 183 200 ISBN 3 89308 150 X Fritz Schachermeyr Mykene und das Hethiterreich Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Sitzungsberichte 472 Veroffentlichungen der Kommission fur mykenische Forschung 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1986 ISBN 3 7001 0777 3 Ferdinand Sommer Die Aḫḫijava Urkunden Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Phil hist Abt N F 6 Munchen 1932 Gerd Steiner Die Aḫḫijawa Frage heute In Saeculum Band 15 1964 S 365 392 Gerd Steiner The Case of Wilusa and Ahhiyawa In Bibliotheca Orientalis Band 64 Nr 5 6 2007 Spalte 590 611 Eberhard Zangger Ein neuer Kampf um Troia Archaologie in der Krise Droemer Knaur Munchen 1994 ISBN 3 426 77233 7 Anmerkungen Bearbeiten Susanne Heinhold Krahmer Zu diplomatischen Kontakten zwischen dem Hethiterreich und dem Land Aḫḫiyawa in Eva Alram Stern Georg Nightingale Hrsg Keimelion Elitenbildung und elitarer Konsum von der mykenischen Palastzeit bis zur homerischen Epoche Akten des Internationalen Kongresses vom 3 bis 5 Februar 2005 in Salzburg Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Denkschriften Bd 350 Wien 2007 S 195 Anm 458 zahlt maximal 28 Belege Das Werk zu den Aḫḫijawa Texten Gary M Beckman Trevor R Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Writings from the Ancient World 28 Atlanta 2011 beinhaltet 28 Texte von denen aber zwei zu einem Kapitel zusammengefasst in jeweils zwei Versionen bekannt sind Gary M Beckman Trevor Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Society of Biblical Literature Atlanta 2011 S 3 f Jorg Klinger Die Hethiter C H Beck Munchen 2007 S 12 Heinhold Krahmer 2007 S 363 Anm 5 Emil O Forrer Vorhomerische Griechen in den Keilschrifttexten von Boghazkoi Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft zu Berlin 63 1924 S 1 24 ders Die Griechen in den Boghazkoi Texten Orientalische Literaturzeitung 27 1924 113ff Dies und das Folgende wenn nicht anders angegeben gemass Guterbock 1984 Heinhold Krahmer 2007 Beckmann et al 2011 Forrer Vorhomerische Griechen in den Keilschrifttexten von Boghazkoi Steiner 1964 S 365 Robert Oberheid Emil O Forrer und die Anfange der Hethitologie Eine wissenschaftshistorische Biografie Walter de Gruyter Berlin 2007 S 107 Bis heute bereitet die Gleichsetzung Probleme vgl u a Ivo Hajnal Namen und Etymologien als Beweisstucke nur bedingt tauglich In Christoph Ulf Robert Rollinger Hrsg Lag Troia in Kilikien Der aktuelle Streit um Homers Ilias Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 S 250 ff Fritz Schachermeyr Hethiter und Achaer Mitteilungen der Altorientalischen Gesellschaft 9 1 2 1935 Schachermeyr tendierte in wesentlich spateren Publikationen noch starker fur eine Gleichsetzung Eberhard Zangger Ein neuer Kampf um Troia Archaologie in der Krise Droemer Knaur Munchen 1994 s dazu vor allem Frank Starke Troia im Kontext des historisch politischen und sprachlichen Umfeldes Kleinasiens im 2 Jahrtausend in Studia Troica 7 1997 S 447 48 zum Staatsvertrag mit einer Ubersetzung und Interpretation Heinrich Otten Die Bronzetafel aus Bogazkoy Ein Staatsvertrag Tuthalijas IV Studien zu den Bogazkoy Texten Beiheft 1 Harrassowitz Wiesbaden 1988 John David Hawkins Tarkasnawa King of Mira Bogazkoy sealings and Karabel Anatolian Studies Bd 48 1998 S 1 31 Beckmann et al 2011 S 3 f vgl auch Wolf Dietrich Niemeier The Mycenaeans in Western Asia Minor and the problem of the origins of the Sea Peoples In Seymour Gitin Amihai Mazar Ephraim Stern Mediterranean peoples in transition thirteenth to early tenth centuries BCE in honor of Trude Dothan Jerusalem 1998 S 17 65 bes S 20ff siehe u a Ivo Hajnal Namen und Etymologien als Beweisstucke nur bedingt tauglich In Christoph Ulf Robert Rollinger Hrsg Lag Troia in Kilikien Der aktuelle Streit um Homers Ilias Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 S 250 ff Gerd Steiner Die Aḫḫijawa Frage heute Saeculum 15 1964 S 365 392 Beckmann et al 2011 S 4 Steiner who remains almost the lone voice of dissent Gerd Steiner The Case of Wilusa and Ahhiyawa Bibliotheca Orientalis 64 Nr 5 6 2007 S 590 612 abgerufen uber De Gruyter Online Niemeier 2012 S 156 Zu dieser Problematik speziell Metin Alparslan Einige Uberlegungen zur Ahhiyawa Frage In A Suel Hrsg Acts of the Vth Congress of Hittitology Corum September 02 08 2002 Buasim Takihi Ankara 2005 S 33 41 besonders S 34 38 mit wieterfuhrenden Belegen Niemeier 2012 S 153 Anm 124 Niemeier 2012 S 153 Metin Alparslan Einige Uberlegungen zur Ahhiyawa Frage In A Suel Hrsg Acts of the Vth Congress of Hittitology Corum September 02 08 2002 Buasim Takihi Ankara 2005 S 33 41 besonders S 38 Anm So u a Gustav Adolf Lehmann Die politisch historischen Beziehungen der Agais Welt des 15 13 Jh v Chr zu Agypten und Vorderasien In Joachim Latacz Hrsg Zweihundert Jahre Homer Forschung Colloquium Rauricum Band 2 Teubner Stuttgart 1991 S 113 f Gerd Steiner Schiffe von Aḫḫijawa oder Kriegsschiffe von Amurru im Sauskamuwa Vertrag In Ugarit Forschungen 21 1989 S 393 411 erganzt die Stelle als Kriegsschiffe die Amurru nicht stellen solle Seine Interpretation fand in der Forschung jedoch kaum Zustimmung So auch bei Gary M Beckman Trevor R Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Writings from the Ancient World 28 Atlanta 2011 z B Max Gander Aḫḫiyawa Ḫiyawa Que Gibt es Evidenz fur die Anwesenheit von Griechen in Kilikien am Ubergang von der Bronze zur Eisenzeit Studi Micenei ed Egeo Anatolici SMEA 54 2012 S 281 309 Vergleiche dazu auch Trevor Bryce The land of Hiyawa Que revisited Anatolian Studies 66 2016 S 67 79 JSTOR 24878364 scharf ablehnend Zsolt Simon zuletzt in Zsolt Simon Anatolian Influences on Greek In Lukasz Niesiolowski Spano Marek Wecowski Hrsg Change Continuity and Connectivity North eastern Mediterranean at the turn of the Bronze Age and in the early Iron Age Philippika 118 Harrassowitz Wiesbaden 2018 S 376 418 Lehmann 1991 S 112 Lukas Thommen Antike Korpergeschichte vdf Hochschulverlag Zurich 2007 S 66 Zu den Ortsnamenlisten siehe vor allem Elmar Edel Manfred Gorg Die Ortsnamenlisten im nordlichen Saulenhof des Totentempels Amenophis III Hanstein Bonn 2005 ISBN 978 3 447 05219 1 John Bennet The Geography of the Mycenaean Kingdoms In Yves Duhoux Anna Morpurgo Davies Hrsg A Companion to Linear B Mycenaean Greek Texts and their World Band 2 Peeters Louvain 2011 S 159 John Bennet The Geography of the Mycenaean Kingdoms In Yves Duhoux Anna Morpurgo Davies Hrsg A Companion to Linear B Mycenaean Greek Texts and their World Band 2 Peeters Louvain 2011 S 160 Vgl dazu bereits Lehmann 1991 Eine Ubersicht zu den mykenischen Funden im Westen Kleinasiens bietet Jorrit M Kelder Mycenaeans in Western Anatolia In J P Stronk M D de Weerd Hrsg TALANTA Proceedings of the Dutch Archeological and Historical Society XXXVI XXXVII 2004 2005 2006 S 49 86 dem das weitere wenn nicht anders belegt folgt Niemeier 2012 S 167 Niemeier 2012 S 167 Alexander Herda Karkisa Karien und die sogenannte Ionische Migration In Frank Rumscheid Hrsg Die Karer und die Anderen Internationales Kolloquium an der Freien Universitat Berlin Oktober 2005 Habelt Bonn 2009 ISBN 978 3 7749 3632 4 S 69 ff geht unter Vorbehalten von einer karischen Eroberung Milets um 1200 1180 v Chr aus fur die jedoch zeitgenossische Belege fehlen Er betont jedoch auch dass auch nach dem spaten 13 Jahrhundert trotz des damals stark zunehmenden hethitisch westanatilischen Einflusses noch lange Zeit weiter mykenische Traditionen fortleben Niemeier 2012 S 167 Jorrit M Kelder Mycenaeans in Western Anatolia In Jan P Stronk Maarten D de Weerd Hrsg TALANTA Proceedings of the Dutch Archeological and Historical Society XXXVI XXXVII 2004 2005 2006 S 61 Jorrit M Kelder Mycenaeans in Western Anatolia In Jan P Stronk Maarten D de Weerd Hrsg TALANTA Proceedings of the Dutch Archeological and Historical Society XXXVI XXXVII 2004 2005 2006 S 61 f Einschrankend zu u a Kelder 2006 bzgl stark mykenischen Charakters Musgebis Jana Mokrisova Minonisation Mykenaeanisation and Mobility A View from Southwest Anatolia In Evi Gorogianni Peter Pavuk Luca Girella Hrsg Beyond Thalassocracies Understanding Processes of Minoanisation and Mycenaeanisation in the Aegean Oxbow Books Oxford 2016 Kap 3 Michael Kerschner Die Ionische Kolonisation im Lichte neuer archaologischer Forschungen in Ephesos In Eckart Olshausen Holger Sonnabend Hrsg Troianer sind wir gewesen Migrationen in der antiken Welt Stuttgarter Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums 8 2002 Franz Steiner Stuttgart 2006 S 366 369 Beckmann et al 2011 S 3 f Wolf Dietrich Niemeier The Mycenaeans in Western Asia Minor and the problem of the origins of the Sea Peoples In Seymour Gitin Amihai Mazar Ephraim Stern Mediterranean peoples in transition thirteenth to early tenth centuries BCE in honor of Trude Dothan Jerusalem 1998 S 17 65 bes S 20ff Gary M Beckman Trevor R Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Writings from the Ancient World 28 Society of Biblical Literature Atlanta 2011 ISBN 978 1 58983 268 8 S 4 Zu dem Siegelfund der aus einer Sammlung bestand die auch zypriotische einen hethitischen und mykenische Siegel enthielt Edith Porada The Cylinder Seals Found at Thebes in Boeotia Archiv fur Orientforschung Band 28 1981 82 S 1 70 Wolf Dietrich Niemeier Griechenland und Kleinasien in der spaten Bronzezeit Der historische Hintergrund der homerischen Epen In Michael Meier Brugger Hrsg Homer gedeutet durch ein grosses Lexikon Akten des Hamburger Kolloquiums vom 6 8 Oktober 2010 zum Abschluss des Lexikons des fruhgriechischen Epos Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Neue Folge Band 21 De Gruyter 2012 S 157 mit weiteren Belegen Klaus Tausend Bemerkungen zur Identifikation der Ahhijawa In Gustav Adolf Lehmann Dorit Engster Alexander Nuss Hrsg Von der bronzezeitlichen Geschichte zur modernen Antikenrezeption Syngramma Bd 1 Universitatsverlag Gottingen 2012 S 153 f Ein Uberblick zum Streit um das Alter des Schiffskatalogs und der unterschiedlichen Positionen mit einer vermittelnden Meinung Birgitta Eder Noch einmal Der homerische Schiffskatalog in Christoph Ulf Hrsg Der neue Streit um Troia Eine Bilanz C H Beck Munchen 2003 S 287 308 Online Version Zur politischen Struktur der verschiedenen Regionen wahrend der sogenannten mykenischen Palastzeit und der Frage wo Palastzentren entstanden und wo nicht siehe unter anderem Jorrit Kelder A Great King at Mycenae An Argument for the wanax as Great King and the lawagetas as vassal ruler In Palamedes 3 2008 S 49 74 1 und Birgitta Eder Uberlegungen zur politischen Geographie der mykenischen Welt oder Argumente fur die Uberregionale Bedeutung Mykenes in der spatbronzezeitlichen Agais In Geographia Antiqua XVIII 2009 S 5 46 Online Forrer 1924 verband den Namen Tawagalawa mit dem Eteokles von Orchomenos da er in einem anderen Dokument auch den Namen von dessen Vater Andreus belegt sah Josef Fischer Wer sass einst auf Mykenes Thron academia edu abgerufen am 9 August 2020 Z B Penelope A Mountjoy The East Aegean West Anatolian Interface in the Late Bronze Age Mycenaeans and the Kingdom of Ahhiyawa Anatolian Studies 48 1998 S 33 67 Mario Benzi Anatolia and the Eastern Aegean at the Time of the Trojan War Text In Franco Montanari Paolo Ascheri Hrsg Omero Tremilia anno dopo Rom 2002 S 343 409 bes S 367 ff zumindest angedeutet bereits bei Gustav Adolf Lehmann Die politischen historischen Beziehungen der Agais Welt des 15 13 Jhs v Chr zu Vorderasien und Agypten einige Hinweise In Joachim Latacz Hrsg Zweihundert Jahre Homerforschung Colloquium Rauricum Band 2 Teubner Stuttgart 1991 S 105 bis 126 Normdaten Geografikum GND 4234288 0 lobid OGND AKS VIAF 248617567 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aḫḫijawa amp oldid 239296442