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Der Tempel des Amenophis III heute arabisch كوم الحيطان Kōm Kaum al Ḥiṭan Hugel der Mauern auch Memnoneion oder Amenophium 1 war einst mit 385 000 Quadratmetern der grosste jemals in Agypten erbaute Tempel 2 Er war der Gedenktempel fur den Konig Pharao Amenophis III und befand sich in Theben genauer in Theben West etwa drei Kilometer westlich des Nils Flache der ehemaligen TempelanlageWie der Luxor Tempel wurde er von Amenophis Sohn des Hapu Baumeister und Architekt unter Amenophis III entworfen und erbaut Kenntnisse uber diesen Tempel erhielt man durch eine von dem Agyptologen Flinders Petrie 1896 westlich des ehemaligen Tempelstandorts gefundenen grossen Stele auf der der Pharao die Statuen seines Totentempels beschreiben liess 2 3 Heute ist neben den noch an ihrem ursprunglichen Standort befindlichen Zwillingsstatuen des Konigs Amenophis III an der Ostseite des Tempels den sogenannten Memnonkolossen kaum etwas erhalten 4 Diese standen ursprunglich vor dem ersten Pylon des Tempels In den Jahren 1998 und 2004 wurde der Tempel des Amenophis III vom World Monuments Fund auf die Liste der 100 weltweit am meisten gefahrdeten Kulturdenkmaler gesetzt 5 Inhaltsverzeichnis 1 Tempelanlage 2 Archaologische Grabungen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTempelanlage Bearbeiten nbsp Theben West mit dem Ort des TempelsMit dem Bau des Tempels der Amenophis III und dem als seinen Vater angesehenen Reichsgott Amun gewidmet war wurde um 1385 v Chr begonnen Auf einer Stele beschrieb der Konig das Millionenjahrhaus als Festung der Ewigkeit aus Sandstein ganzlich verkleidet mit Gold die Fussboden aus Silber reich ausgestattet mit Statuen 6 Erstmals fertiggestellt wurde der Tempelbau 1358 v Chr obwohl es auch danach bis zum Tod Amenophis III im Jahr 1351 v Chr noch zu Erweiterungen und Aufstellungen von Statuen kam 7 Eingefasst war der Tempelbereich durch eine 8 5 Meter starke Mauer aus Ziegeln 1 Die Umfassungsmauer des Tempels war ungefahr 700 Meter lang und 550 Meter breit Der Innenbereich war in mehrere voneinander abgeschlossene Bereiche untergliedert Der eigentliche Tempel befand sich im Sudteil der Tempelanlage Vom Haupteingang im Sudosten durchschritt man drei Pylone und eine Sphingenallee bevor man durch ein viertes Tor den 86 85 Meter grossen mit Sandsteinplatten gepflasterten Vorhof des Tempels den Sonnen oder Sedfest Hof erreichte Der Hof war auf seinen vier Seiten mit 14 2 Meter hohen uberdachten Saulen in drei an der Westseite vier Reihen eingefasst die eine umlaufende Wandelhalle bildeten Dahinter befand sich das Tempelhaus mit dem Heiligtum 1 nbsp MemnonkolosseVor den Pylonen standen jeweils vier goldbeschlagene Fahnenmasten aus Zedernholz von denen Spuren der Vergoldung bei archaologischen Grabungen vor dem zweiten Pylon gefunden wurden 7 Die Pylonendurchgange flankierten je zwei Bildnisse Amenophis III in Form von Sitzbildern in Uberlebensgrosse Von ihnen sind nur die vor dem ersten Pylon aufgestellten sogenannten Memnonkolosse erhalten Ihre Hohe betrug in der Vergangenheit 40 Ellen etwa 21 Meter 8 Nach Verlust der Kronen betragt ihre heutige Hohe bis zum Kopftuch noch 14 76 Meter beziehungsweise 13 97 Meter mit Sockel 18 36 Meter und 17 27 Meter Sie wurden aus rotem Quarzit gefertigt dessen Herkunft nach petrografischen Untersuchungen auf den Gebel Gulab oder Gebel Tingar am westlichen Nilufer bei Assuan weisen 9 nbsp Stark beschadigte Sphinx mit KrokodilschwanzDie Sitzbilder vor dem zweiten Pylon bestanden ebenfalls aus Quarzit die vor dem dritten Pylon hingegen aus Alabaster thronend auf Sockeln aus schwarzem Granit 7 Weitere Statuen des Konigs Amenophis III schmuckten den Saulenhof vor dem Tempelhaus Zwischen den Papyrusbundelsaulen der Ost wie der Westseite des Hofes waren acht Meter hohe Standbilder des Pharao aufgestellt Sie bestanden auf der Nordseite aus Quarzit in der Sudhalfte aus Granit Weiterhin war der Tempel mit hunderten von Sachmet Statuen Alabastersphingen mit Krokodilschwanzen Sandsteinsphingen mit Kopfen des Anubis und eine lebensgrosse Flusspferdstatue aus Alabaster ausgestattet 1 Innerhalb der ausseren Umfassungsmauer des Tempelbereichs lagen Nebengebaude aus Ziegel Garten Seen und ein kleinerer Tempel 1 der der singularen Gottheit Ptah Sokar Osiris geweiht war 10 einer Verschmelzung der drei Gotter seit dem Mittleren Reich Dieser stand nordlich des Haupttempels mit einem eigenen Zugang durch die Umfassungsmauer von Norden An den Seiten dieses Tores standen zwei Quarzitstatuen des Amenophis III vom Nordzugang sind jedoch kaum noch Hinweise auf dem Grundriss zu erkennen 11 In Anbetracht der Grosse des Tempels Amenophis III ist wenig von ihm verblieben Schon zur Zeit Echnatons des Sohnes Amenophis III blieb der Tempel ungenutzt und der Name des in dieser Zeit verfemten Reichsgottes Amun wurde in Inschriften ausgemeisselt 12 Die Verwustungen dieser Zeit wurden nach Echnaton zwar restauriert doch nimmt man an dass der schlecht fundamentierte Tempel schon in der fruhen Regierungszeit des Merenptah um 1220 bis 1210 v Chr durch ein Erdbeben stark beschadigt wurde bei dem sich die Erdschichten unter dem Tempel im Grundwasserbereich verflussigten 12 13 Weitere Zerstorungen brachten die jahrlichen Niluberschwemmungen und Steinraub 13 Die Ruine des Tempels diente als Quelle fur Baumaterial So fand man zum Beispiel eine Granitstele Amenophis III im 100 Meter nordwestlich gelegenen Tempel des Merenptah die sich heute mit der Bezeichnung Merenptah Stele unter der Inventar Nummer CG 34025 im Agyptischen Museum in Kairo befindet 14 Archaologische Grabungen Bearbeiten nbsp Sphinx am Universitatsufer St PetersburgBei Ausgrabungen im Auftrag des britischen Konsuls Henry Salt fand Jannis Atanasios 1825 im Eingangsbereich des Tempels zwei Syenit Sphingen jeweils mit dem Kopf des Pharaos Amenophis III mit der Doppelkrone die schliesslich dank der Bemuhungen des Kirchenhistorikers Andrei Nikolajewitsch Murawjow vom Russischen Staat 1830 erworben und 1832 in St Petersburg an der Newa am Universitatsufer aufgestellt wurden 15 Das Schweizerische Institut fur Agyptische Bauforschung und Altertumskunde in Kairo untersuchte in den 1960er Jahren die Ruinen des Tempelareals 16 Seit 1998 werden archaologische Grabungen zur Erforschung des Tempels unter der Schirmherrschaft des Deutschen Archaologischen Instituts in Kairo und der Agyptischen Altertumerverwaltung durchgefuhrt 17 18 Bei den Grabungen fand man eine krokodilschwanzige Sphinx und mehrere Statuen Amenophis III Im Jahr 2009 grub ein Archaologenteam unter Leitung von Hourig Sourouzian eine Kolossalstatue des Pharao aus Anfang 2010 entdeckte man den dazugehorigen uber zwei Meter grossen Kopf 19 Im Dezember 2017 entdeckte man 27 teilweise zerstorte Statuen der Gottin Sachmet 20 Weitere Sachmet Statuen und die Reste zweier kolossaler Sphingen wurden in den folgenden Jahren gefunden 21 Siehe auch BearbeitenListe agaischer Ortsnamen vom Totentempel Amenophis III Literatur BearbeitenDieter Arnold Die Tempel Agyptens Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 215 1 S 144 146 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempel des Amenophis III Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hof Amenophis III im Bildindex der Kunst und Architektur Egyptian monuments Temple of Amenhotep III englisch Mark Andrews The Mortuary Temple of Amenhotep III on the West Bank at Luxor englisch Memento vom 23 April 2008 im Internet Archive Hourig Sourouzian Resurrection Nicht mehr online verfugbar weekly ahram org eg archiviert vom Original am 30 Oktober 2009 abgerufen am 16 April 2010 Bertram Verhaag Die Wiederkehr des Pharao Terra X 2 Juni 2011 abgerufen am 1 November 2014 Filmbericht in der ZDF Mediathek Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Dieter Arnold Lexikon der agyptischen Baukunst Albatros Dusseldorf 2000 ISBN 3 491 96001 0 S 157 a b Luxor Memorial Temple of Amenhetep III And The Colossi Of Memnon www luxoregypt org archiviert vom Original am 2 Januar 2012 abgerufen am 16 April 2010 Giovanna Magi Luxor Casa Editrice Bonechi Florenz 2005 ISBN 88 7009 619 X S 28 Egypt and the Nile Colossi of Memnon www egypt nile co uk abgerufen am 16 April 2010 The mortuary temple of Amenhotep III www wmf org abgerufen am 16 April 2010 Anja Herold Der verlorene Tempel Artikel in Das Alte Agypten Memento vom 3 Februar 2009 imInternet Archive GEO Epoche Nr 32 Juli 2008 ISBN 978 3 570 19783 7 S 98 a b c Anja Herold Der verlorene Tempel Juli 2008 S 102 103 Dieter Arnold Lexikon der agyptischen Baukunst Dusseldorf 2000 S 158 Ancient Egypt Colossi of Memnon www ancient egypt co uk abgerufen am 15 April 2010 Egyptian monuments Temple of Amenhotep III egyptsites wordpress com abgerufen am 16 April 2010 Mortuary Temple of Amenhotep III Nicht mehr online verfugbar www egyptevoyage net ehemals im Original abgerufen am 16 April 2010 1 2 Vorlage Toter Link www egyptevoyage net Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven a b Anja Herold Der verlorene Tempel Juli 2008 S 105 a b Dieter Arnold Lexikon 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Februar 2023 25 7205 32 610333333333 Koordinaten 25 43 13 8 N 32 36 37 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempel des Amenophis III amp oldid 231304183