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Die osterreichische beziehungsweise osterreichisch ungarische Handelsmarine entwickelte sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs zur zehntgrossten Handelsmarine Europas mit rund 2000 Dampfschiffen davon 200 in der internationalen Hochseeschifffahrt mit einer gesamten Tonnage von etwa 740 000 BRT Als Binnenstaat verfugt Osterreich zwar heute noch uber Reedereien in der Fluss und Hochseeschifffahrt allerdings fahrt seit 2012 kein kommerzielles Hochseeschiff mehr unter osterreichischer Flagge National und Seeflagge OsterreichsVexillologisches Symbol Seitenverhaltnis 2 3Offiziell angenommen 1 Mai 1945Schiff auf der Donau in Wien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Unter habsburgischer Herrschaft 1 1 1 Organisationen Einrichtungen und Werften 1 1 2 Handelsgesellschaften und Reedereien der Hochseeschifffahrt 1 1 3 Freie Schifffahrt Trampschifffahrt 1 1 4 Kleine Fahrt Kustenschifffahrt 1 1 5 Donauschifffahrt 1 1 6 Binnenseeschifffahrt 1 2 Aufteilung der Handelsflotten Die Erste Republik 1 2 1 Donauschifffahrt 1 2 2 Binnenseeschifffahrt 1 2 3 Hochseeschifffahrt 1 3 Wahrend des Nationalsozialismus 1 3 1 Binnenseeschifffahrt 1 4 In der Zweiten Republik 1 4 1 Donauschifffahrt 1 4 2 Binnenseeschifffahrt 1 4 3 Hochseeschifffahrt 2 Handelsflagge 3 Unglucke 3 1 Beethoven 3 2 Baron Gautsch 3 3 Linz 3 4 Weitere 4 Munzen 5 Briefmarken 6 Film und Fernsehen 6 1 Worthersee 6 2 Donau 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeschichte BearbeitenNeben den der Fischerei dienenden Booten und Schiffen entwickelte sich im Osterreichischen Kustenland zur Zeit der Habsburger mangels leistungsfahiger Strassen und Eisenbahnlinien eine Kustenschifffahrt die zwischen den Hafenstadten die verschiedensten Waren und Lebensmittel hin und hertransportierte In Osterreich ansassige Manufakturen suchten Absatzmarkte fur ihre Erzeugnisse und so entstanden Handelskompagnien die diese Markte erschlossen und im Gegenzug im Inland benotigte Waren und Rohstoffe importierten Die entstandenen Reedereien fuhren Liniendienst oder freie Schifffahrt mit Passagieren oder Fracht Die osterreichisch ungarische Handelsmarine verfugte vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges uber ungefahr 2 000 Dampfschiffe davon etwa 200 Hochseedampfer mit fast 740 000 BRT und war damit als zehntgrosste Handelsmarine Europas weltweit prasent Darunter befanden sich 228 Dampfer mit 138 692 BRT und 2 267 Mann Besatzung der hauptsachlich in Fiume Rijeka etablierten ungarischen Handelsmarine Bestandteil der Handelsmarine war aber auch die Binnenschifffahrt mit der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft als prominentesten Vertreter Die DDSG war dermassen dominant auf der Donau dass ihre Geschichte lange Zeit auch die Geschichte der Donauschifffahrt erzahlt Ob auch die Schifffahrt auf den zahlreichen Seen Osterreichs zur Handelsschifffahrt zahlt ist unklar Vergessen werden soll sie hier aber nicht Unter habsburgischer Herrschaft Bearbeiten nbsp Die schwarz gelbe Handelsflagge wurde 1749 fur osterreichische Schiffe amtlich vorgeschrieben 1786 wurde sie durch die rot weiss rote Flagge ersetzt Ursprunglich beherrschte die Republik Venedig den Seehandel in der Adria und dem Mittelmeer Diesem Umstand zum Trotz gab es Mitte des 15 Jahrhunderts auch in der osterreichischen Hafenstadt Triest Schifffahrtsunternehmen Zu dieser Zeit war neben dem Warenhandel hauptsachlich Wein und Getreide das Passagiergeschaft mit Pilgern nach Rom ein eintragliches Geschaft Ein Patent von Kaiser Karl VI vom 2 Juni 1717 drohte dass er jede den Schiffen seiner Untertanen zugefugte Belastigung in einer Art ahnden wurde als ware sie einer seiner Provinzen widerfahren Venedig verstand und dies brachte fur die Adriaschifffahrt den freien Verkehr Gegen die nordafrikanischen meist von Marokko aus operierenden Piraten war man allerdings machtlos und so blieb nur der Handel in der Adria und mit der Levante im ostlichen Mittelmeer wo man in den Schiffen aus Venedig der Stadtrepublik Ragusa Dubrovnik und dem Konigreich Neapel harte Konkurrenz hatte In einem weiteren Patent vom 18 Marz 1719 erklarte Karl VI die Hafen von Triest und Fiume kroat Rijeka zu Freihafen 1749 wurde die Verpflichtung zur Mitfuhrung von Bordpapieren eingefuhrt Jedes osterreichische erblandische Schiff hatte Flaggenpatent und Pass mitzufuhren als Grundlage des Rechts zur Fuhrung der Flagge und des Schifffahrtsbetriebs uberhaupt Um ein solches Patent zu erhalten musste ein formlicher Eid uber die Einhaltung besonderer Vorschriften und zur Wahrung des Ansehens der Flagge abgelegt werden Fur diesen Akt von dem lediglich ganz kleine und Fischereifahrzeuge ausgenommen waren war eine Gebuhr zu entrichten 1754 und 1755 musste Maria Theresia kraftige Finanzhilfe leisten um den Untergang von Triest als Handels und Schifffahrtszentrum zu verhindern Eine wichtige Einfuhrung war das Navigations Edict aus dem Jahr 1774 Es enthielt prazise aufgelistet die Rechte und Pflichten von Hafenkapitanen Schiffern und Schiffsbesatzungen Fur Schiffe fur weitere Fahrten wurde ein Schiffsschreiber vorgeschrieben die Heuerregelungen und die Borddisziplin wurden geregelt Um den Beruf des Seemanns attraktiver zu machen wurden jene welche sich der Seefahrt dem Schiffbau oder der Fischerei widmeten und in die Seematrikel eintragen liessen vom Militardienst befreit Mittellose Witwen von im Seedienst umgekommenen Seeleuten erhielten eine Pension Probleme bereiteten die Schiffsoffiziere Es gab zu wenige von ihnen und daher musste man sich irgendwie helfen Obwohl eigentlich verboten wurden trotzdem Auslander als Kapitane zugelassen Oft kam es daher vor dass formell ein Osterreicher der Schiffskapitan war und ein auslandischer Kapitan das Kommando fuhrte Aus diesen Grunden wurde in Triest eine Schule fur Mathematik und Nautik zur Heranbildung von Seeoffizieren osterreichischer Nationalitat gegrundet Die Schuler erhielten Stipendien Ausserdem wurde Fiume Sitz der ungarischen Nautischen Akademie Ausbildung von Seeoffizieren fur die ungarische Handelsmarine sowie der k k Marineakademie Ausbildung von Seeoffizieren fur die gemeinsame Kriegsmarine 1832 wurde in Triest der Osterreichische Lloyd als Informationszentrum fur die Schifffahrt gegrundet 1836 wurde die Dampfschifffahrtssektion ins Leben gerufen Kaiser Ferdinand I und Kaiserin Maria Anna besuchten 1844 Triest und unternahmen aus diesem Anlass auch eine Fahrt mit dem neuesten Lloyd Dampfer Imperator Am 18 September desselben Jahres liess der Kaiser dem Gouverneur des Kustenlandes ein Schreiben zukommen in dem er ihn anwies der Direktion dieses Institutes daruber Meine volle Zufriedenheit zu erkennen zu geben und dieselbe Meines vorzuglichen Schutzes zu versichern Fur die Handelsschifffahrt im Allgemeinen und fur die Stadt Triest im Besonderen war die am 13 Marz 1850 durch Kaiser Franz Joseph I erfolgte Grundsteinlegung fur den Sudbahnhof der ab 1857 durchgehend befahrbaren Eisenbahnlinie Wien Triest wichtig Die osterreichische Bahnverwaltung bot spater sogar einen eigenen Adria Tarif fur den Frachtverkehr an Im November 1868 wurde Fiume nach dem Ausgleich zwischen Osterreich und Ungarn der ungarischen Reichshalfte als reichsunmittelbares Gebiet zugeteilt Die ungarische Regierung investierte daraufhin massiv in den Ausbau des Hafens und machte ihn zum Konkurrenten von Triest Da die bisherigen Hafenanlagen den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen waren wurde 1867 mit dem Ausbau der Hafenanlagen begonnen 1887 wurden sie abgeschlossen In den Werften von Fiume wurden viele Schiffe fur die Handels und Kriegsmarine zum Beispiel SMS Szent Istvan gebaut Todbringende Produkte aus Fiume waren aber auch die Torpedos der Whitehead Werft 1914 verfugte Fiume uber drei wichtige Hafen den Petroleumhafen porte petrolio in unmittelbarer Nahe der Petroleumraffinerie den Grossen Hafen und den Holzhafen Weiters gab es noch den Hafen der Marineakademie und den alten Weinhafen der sich nur noch als Bootshafen prasentierte Mit Ausbruch des Krieges wechselten viele Offiziere der Handelsmarine die Uniform und traten als Reserveoffiziere ihren Dienst bei der Kriegsmarine an Die Schiffe wurden fur den Transport von Material und Truppen herangezogen diesmal aber ohne die hilfreichen Leuchtfeuer und Leuchtturme in der Bewegungsfreiheit eingeschrankt durch Minenfelder Ungefahr acht Schiffe bildeten die Sanitatsflotte zu Spitalsschiffen umgebaute Passagierschiffe Wahrend des vier Jahre dauernden Kriegs wurden der selbst im Krieg peniblen Burokratie zufolge bis zum 20 Oktober 1918 148 797 Kranke und Verwundete transportiert Organisationen Einrichtungen und Werften Bearbeiten nbsp Die Nautische Akademie von FiumeOberste fur die Handelsmarine zustandige Behorde war das k k Handelsministerium Ihm unterstand die am 1 Mai 1850 in Triest gegrundete Seebehorde mit ihren Dienststellen den Hafen und Sanitatsanstalten Diese unterteilten sich weiter in Hafenkapitanate Hafendeputationen Hafenagentien Hafenexposituren und Seelazarette Durch den Ausgleich zwischen Osterreich und Ungarn 1867 1868 wurde auch das Kustengebiet geteilt und damit die zustandige Verwaltung 1870 traten an die Stelle der zentralen Seebehorde in Triest die Seebehorde in Triest zustandig fur das osterreichisch illyrisch dalmatische Kustengebiet und die Seebehorde in Fiume Rijeka zustandig fur das ungarisch kroatische Litorale Der osterreichischen k k Seebehorde unterstanden die Hafen Kapitanatsbezirke Triest Rovigno Rovinj Pola Pula Lussino Losinj Zara Zadar Spalato Split Ragusa Dubrovnik und Meljine Unterbrochen wurde dieser von der italienischen bis zur montenegrinischen Staatsgrenze verlaufende Wirkungsbereich durch jenen der koniglich ungarischen Seebehorde in Fiume mit den Hafenkapitanaten Fiume Buccari Bakar Porto Re Kraljevica Selce Zengg Senj und Carlobago Karlobag Aufgaben der Seebehorden waren unter anderem die Regelung und Uberwachung des Seeschifffahrtswesens sowie die Erstellung der notigen Vorschriften und Verordnungen Weitere Obliegenheiten waren die Instandhaltung von Hafen Leuchtturmen und feuern aber auch die Versorgung und Unterstutzung hilfebedurftiger Seeleute und deren Familien sowie die Errichtung von Ausbildungsanstalten fur den Seedienst Von diesen gab es vier Nautische Sektion der k k Handels und nautischen Akademie in Triest Nautische Schule Lussinpiccolo Mali Losinj Nautische Schule Ragusa Dubrovnik Nautische Schule Cattaro Kotor Um all diese vielfaltigen Aufgaben verwirklichen zu konnen besassen die Seebehorden zahlreiche fur die unterschiedlichen Aufgaben ausgelegte Schiffe So gab es sogar ein Felsenbohrschiff Die wichtigsten Hafen und Werftenstadte Osterreich Ungarns waren Triest fur die osterreichische Reichshalfte und Fiume fur die ungarische Reichshalfte Dort und in angrenzenden Gemeinden bestanden neben den grossten Werften der Stabilimento Tecnico Fiumano spater Whitehead Werft und der Stabilimento Tecnico Triestino auch zahlreiche weitere kleine und grossere Werften Fur die Flussschifffahrt war die Schiffswerft Korneuburg von grosser Bedeutung ebenso wie die OSWAG Werft in Linz Handelsgesellschaften und Reedereien der Hochseeschifffahrt Bearbeiten Die genannten Reedereien sind die grossten und bekanntesten ihrer Zeit in Osterreich bzw Osterreich Ungarn Es gab aber auch zahlreiche Familienunternehmen mit nur einem Schiff Erste Orientalische HandelskompagnieDie Erste Orientalische Handelskompagnie wurde 1667 gegrundet und handelte mit Tuchen und Eisenwaren wobei sogar Persien erreicht wurde Der Turkenkrieg 1683 brachte ihr Ende Unklar ist allerdings ob sie ihre Handelsbeziehungen auf dem Landweg oder dem Seeweg aufrechterhielt Zweite Orientalische HandelskompagnieNach dem Frieden von Passarowitz mit der Turkei welcher den osterreichischen Kaufleuten die Freiheit des Handels und der Schifffahrt sowie die Befreiung von Abgaben im Osmanischen Reich brachte wurde 1719 in Wien die Zweite Orientalische Handelskompagnie gegrundet Diese nahm den durch die Turkenkriege zusammengebrochenen Donauhandel wieder auf und wollte sich auf die Freihafen von Triest und Fiume bei den geplanten Handelsbeziehungen mit Spanien Portugal und Nordafrika stutzen Behindert in ihrer Entwicklung wurde die Zweite Orientalische Handelskompagnie durch die Konkurrenz durch Venedig und die schlechten Landwege Das endgultige Ende brachte der Bankrott eines Lotterieunternehmens Das Arsenal der Orientalischen Compagnie in Triest wurde 1740 demoliert Ostindische HandelskompagnieDie 1719 in Ostende gegrundete Ostindische Handelskompanie legte an der Gangesmundung in Banki Basar 1722 ebenso wie an der Ostkuste Vorderasiens an der Koromandelkuste sudlich von Madras Sadatpatnam 1719 und in Kanton Handelsniederlassungen an Da England diese Handelskompagnie als Konkurrenz betrachtete musste sie Kaiser Karl VI als Preis fur die Zustimmung zur Pragmatischen Sanktion 1731 auflosen Der Betrieb wurde bereits 1727 eingestellt Triestiner Ostindische HandelskompanieKapitan Wilhelm Bolts zehn Jahre lang in Indien bei der britischen Handelskompanie beschaftigt und in Triest ansassig uberreichte Maria Theresia 1775 eine Denkschrift in der er die Grundung einer osterreichischen Handelsgesellschaft fur den ostindischen Raum aufmerksam machte Maria Theresia gestattete die Grundung einer Handelsgesellschaft die mit kaiserlichen Privilegien ausgestattet wurde und deren Schiffe das Recht erhielten die Reichsflagge mit dem Doppeladler zu fuhren 1776 liefen die Schiffe Joseph und Theresia aus Triest aus Im Marz 1777 wurde die Delagoa Bucht an der Sudostkuste von Afrika erreicht wo Kapitan Bolts von einem Hauptling den Hafen erwarb und ihn zur osterreichischen Kolonie erklarte Eine kleine Befestigung wurde errichtet und mit neun Kanonen bestuckt nbsp Der Vergnugungsdampfer Thalia des Osterreichischen Lloyd zeigte Reiselustigen die schonsten und interessantesten Punkte des Mittelmeers 1 Vermutlich um den Jahreswechsel 1777 1778 wurde die Fahrt unter Zurucklassung einer Besatzung von zehn Mann in Richtung Indischer Ozean fortgesetzt Die Ruckkehr nach Triest erfolgte nach einer Abwesenheit von vier Jahren An Bord der Schiffe befand sich vor allem Salpeter der zur Schiesspulvererzeugung dringend benotigt wurde aber auch Gewurze wurden mitgebracht Die Flotte wurde daraufhin erweitert und in den kleinen Kolonien wurde der Personalstand auf etwa 1 000 Mann aufgestockt Die Geschafte kamen um 1783 ins Stocken Die Konkurrenz durch die ubrigen Seemachte war zu stark und ausserdem mangelte es wohl an einheimischen Besatzungen und Offizieren fur die Schiffe Kaiser Joseph II erklarte das Kolonialgeschaft als sehr verworren der Handelsbetrieb wurde eingestellt und die Handelskompanie aufgelost DDSGDie Erste Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft war nach ihrer Grundung 1829 zunachst auf der Donau aktiv liess aber bereits 1834 ihren ersten Seedampfer Maria Dorotea in Triest bauen Damit war dieses Schiff das erste mit Dampf betriebene Seeschiff Osterreichs In den Folgejahren war die DDSG vor allem im Schwarzen Meer aber auch in der Agais und an der Levante bis Alexandria aktiv Die Flotte wuchs rasch auf 6 Seeschiffe an wurde aber 1845 an den Osterreichischen Lloyd verkauft 2 Osterreichischer LloydDer Osterreichische Lloyd wurde 1833 in Triest nach Vorbild von Lloyd s in London gegrundet 1836 folgte die Grundung einer Schifffahrtslinie deren ursprungliches Hauptgeschaftsfeld die Levante war hier auch die Post beforderte Levantepost und nach der Eroffnung des Sueskanals erst bis Bombay und spater bis Japan verkehrte Der Lloyd avancierte rasch zur grossten Reederei Osterreich Ungarns und betrieb bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 65 mittlere und grosse Dampfschiffe mit Tonnagen bis zu 9 000 BRT nbsp Die Kaiser Franz Joseph I der Austro Americana war das grosste je fertiggestellte osterreichische HandelsschiffAustro AmericanaZiel der 1895 von Unternehmern und Spediteuren gegrundeten Austro Americana war die Einrichtung einer Frachtlinie nach Nordamerika und in den Golf von Mexiko mit Heimathafen Triest Begonnen wurde mit vier in England gebraucht gekauften Schiffen zu denen spater weitere hinzukamen Nach der Erweiterung der Flotte um 14 Dampfschiffe kamen ab 1904 die Personenschifffahrt und ein Auswandererdienst hinzu 1906 kam das Recht hinzu italienische Auswanderer in Palermo und Neapel aufzunehmen und in die USA zu bringen Um unnotige Konkurrenz zu vermeiden wurden die Einflussgebiete vertraglich mit dem Osterreichischen Lloyd aufgeteilt Die Austro Americana betrieb neben der freien Schifffahrt unter anderem Linien nach New York Philadelphia New Orleans Antillen Buenos Aires und Montevideo nbsp SS Arpad Sujet A Kircher Ungarische Seeschiffahrts A G Adria Ungarische Seeschiffahrts A G Adria 1882 wurde die Ungarische Seeschiffahrts A G Adria mit ursprunglichem Sitz in Budapest gegrundet Das erste Schiff lief am 15 Janner 1882 aus Drei Jahre spater erstreckte sich der Liniendienst bis Malta Tunis und Algier 1891 stieg Ungarn aus dem seit 1870 gemeinsam gefuhrten Lloyd wieder aus und konzentrierte sich auf die Adria Der Liniendienst der spateren koniglich ungarischen Schiffahrts A G Adria fuhrte unter anderem von Fiume aus nach Liverpool und Glasgow in spanische portugiesische und franzosische Hafen nach Hamburg und Brasilien Die Linie nach Brasilien ubernahm allerdings ab 1907 die Austro Americana Ungaro CroataDie Fusion zweier kleiner Dampfschiffsunternehmen des ungarischen Kustenlands kam unter Einfluss der ungarischen Regierung zustande und ergab die Ungaro Croata Bis 1914 verfugte diese Reederei uber 49 Schiffe und fuhr von Fiume aus bis Albanien und betrieb die kleine Kustenschifffahrt in Dalmatien Freie Schifffahrt Trampschifffahrt Bearbeiten Wahrend der Osterreichische Lloyd und die Austro Americana hauptsachlich Personen und Frachtschifffahrt im Linienverkehr betrieben handelte es sich bei den hier genannten Reedereien um sogenannte Trampschifffahrer Allgemeine Osterreichische Schiffahrtsgesellschaft Gerolimich und Co Triest Dampfschiffahrts Aktiengesellschaft G L Premuda Triest Dampfschiffahrtsgesellschaft Eredi Matteo Premuda und Co Lussinpiccolo Dampfschiffahrtsgesellschaft Lussino Lussinpiccolo Navigazione Libera Triestina AG NLT Triest Reederei Carlo Martinolich und Figlio Triest Reederei Diadato Tripcovich und Konsorten Triest Reederei Giovanni Racich und Konsorten Ragusa Reederei Marco und Martinolich und Konsorten Lussinpiccolo Reederei Napried Ragusa Reederei Tommaso Cossovich und Konsorten Triest Reederei Unione RagusaGemeinsam besassen die hier genannten Reedereien uber 100 Dampfschiffe mit uber 317 396 BRT Kleine Fahrt Kustenschifffahrt Bearbeiten nbsp Das Liniennetz der Dalmatia um 1900Die Unternehmer der kleinen Kustenfahrt besorgten zumeist den Transport an der dalmatischen und istrischen Kuste Osterreichische Dampfschiffahrts Aktiengesellschaft Dalmatia Gegrundet 1908 unter Beteiligung des Osterreichischen Lloyd aus vier kleinen Reedereien entwickelte sich zum bedeutendsten Unternehmen dieser Kategorie und betrieb etwa 30 Schifffahrtslinien im Raum Istrien Dalmatien 1914 verfugte diese Reederei uber 33 Dampfer zusammen 8 836 BRT Dampfschiffahrts Aktiengesellschaft Ragusea Mit funf Dampfern zusammen 3 046 BRT wurde der Dienst zwischen Triest und Cattaro versehen sowie eine Linie nach Bari bedient Dampfschiffahrts Aktiengesellschaft Istria Trieste Elf Schiffe mit gemeinsam 2 190 BRT versahen taglich den Postdienst zwischen Triest und dem Kriegshafen in Pula weiters wurden verschiedene Linien bedient Dampfschiffahrts Gesellschaft Jadran G m b H SpalatoZwei Dampfer verkehrten wochentlich zwischen Triest und MetcovichDampfschiffahrts Aktiengesellschaft Austro Croata Insel VegliaVier Dampfer im Liniendienst zwischen Ponte Fiume taglich Fiume Lovrana 4 wochentlich und zu den Quarnerischen Inseln Donauschifffahrt Bearbeiten Ebenfalls Bestandteil der osterreichischen osterreichisch ungarischen Handelsschifffahrt war die Binnenschifffahrt mit der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft auf der Donau die mangels exotischer Fahrziele und weniger Eindruck erweckenden Schiffe im Schatten der Salzwasserflotte stand Die Geschichte der Binnenschifffahrt beginnt mit Flossen und Ruderschiffen Einbaumen Eines der wichtigsten transportierten Guter vor etwa 200 Jahren war Speisesalz aus der k k Saline Ebensee Dieses wurde die Traun abwarts zur Donau transportiert und dort auf Flosse deren amtlich geregelte Grosse 60 Meter Lange und 15 Meter Breite nicht uberschreiten durfte umgeladen und weiter transportiert Zwischen 1813 und 1817 wurde immer wieder versucht die Donau mit Dampfschiffen zu befahren denn im Falle eines Erfolgs winkte ein k k Privileg Doch niemand hatte dauerhaften Erfolg Erst 1829 hatte eine von den beiden Englandern John Andrews und Joseph Prichard mit einer von ihnen gegrundeten Gesellschaft Erfolg und erhielten ein zunachst auf funfzehn Jahre begrenztes Privileg zum Befahren der Donau Mit der konstituierenden Generalversammlung am 13 Marz 1829 wurde die Grundung der Aktiengesellschaft vollzogen die Erste Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft DDSG war geboren Am 26 Juli 1830 lief das erste Schiff Franz I der DDSG in Floridsdorf von Stapel Des Erfolgs wegen wurden 1832 zwei weitere Dampfschiffe bestellt die wahrscheinlich ebenfalls in der Werft in Floridsdorf gebaut wurden 1834 begannen nach Planen von Stefan Graf Szechenyi Arbeiten an der Schiffbarmachung des Donauabschnitts zwischen Drenkova und Juc Im gleichen Jahr lief bei der Werft Panfilli in Triest ein Seedampfer von Stapel um die Donaumundung mit Konstantinopel verbinden zu konnen 1845 wurde allerdings die aus unterdessen sechs Schiffen bestehende Seeschifffahrt der DDSG an den Osterreichischen Lloyd verkauft Dieser verpflichtete sich jedoch den regelmassigen Verkehr nach Konstantinopel aufrechtzuerhalten nbsp Grunderaktie der Magyar Folyam es Tengerhajozasi RT vom 24 Januar 1895Der ungarische Handelsminister ordnete 1888 die Grundung einer eigenen Schifffahrtsgesellschaft an welche im Besitz der ungarischen Staatsbahnen Magyar Allamvasutak MAV stehen sollte und begrundete dadurch die koniglich ungarische Donaudampfschifffahrt Mit der Ubernahme des Schienennetzes der Staats Eisenbahn Gesellschaft St E G kam auch die St E G Schifffahrt in ungarischen Besitz 1895 wurde auf Grund politischer Streitereien in Ungarn die Donauschifffahrt der MAV eingestellt Als staatliche Schifffahrtslinie wurde am 24 Janner 1895 die Kiralyi Magyar Folyam es Tengerhajozasi RT MFTR der koniglich ungarischen Fluss und Seeschiffahrt AG gegrundet Fur den Schiffsbetrieb wurde der Bestand der MAV der Raaber Gyor Dampfschiffahrts AG sowie einiger kleiner Reedereien ubernommen Die Arbeiten das Eiserne Tor passierbar zu machen wurden 1896 abgeschlossen und in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I gefeiert Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte sowohl der DDSG als auch der koniglich ungarischen Fluss und Seeschiffahrt AG den Verlust von Schiffen und Werfen an Nachfolgestaaten aber naturlich auch veranderte Verkehrs und Wirtschaftsverhaltnisse Binnenseeschifffahrt Bearbeiten Die alteste bekannte Schifferinnung von Osterreich ist die von Gmunden am Traunsee Hauptsachlich wurde hier das Salz der Saline Ebensee transportiert spater auch Kalk fur die Ebenseer Ammoniak amp Sodafabrik Der Traunsee war auch der erste See uberhaupt der von einem osterreichischen Dampfschiff befahren wurde Am 22 April 1839 fand die Probefahrt des Dampfers Sophie statt die Indienststellung erfolgte am 15 Mai 1839 1853 begann die Dampfschifffahrt auf dem Worthersee in Karnten Am 9 Oktober wurde der Raddampfer Maria Worth der den Worthersee und den Lendkanal befuhr in Dienst gestellt 1913 wurde unter dem Burgermeister von Klagenfurt Ritter von Metnitz die Worther See Dampfschiffahrtsgesellschaft der Stadtgemeinde Klagenfurt GmbH gegrundet Trotz mehrerer Namensanderungen im Lauf ihrer Geschichte besteht diese Schifffahrtslinie noch heute Ab dem Ende des Dreissigjahrigen Kriegs entwickelte sich der Bodensee zum verkehrsreichsten Binnensee Europas 1824 begann die Dampfschifffahrt Erst am 15 September 1884 nahmen die ersten beiden osterreichischen Dampfschiffe Austria und Habsburg der k k Bodensee Dampfschiffahrtsinspektion Bregenz der k k Staatsbahnen den Dienst auf Auch auf den ubrigen grosseren Alpenseen folgten Schifffahrtsbetriebe die sich des beginnenden Tourismus wegen vor allem der Personenschifffahrt widmeten Bekannt durch die Operette Das weisse Rossel wurden sowohl die Wolfgangsee Schifffahrt mit Dampfschiffen seit 1873 der Raddampfer Kaiser Franz Joseph I und die Schafbergbahn Beginn der Bauarbeiten im Jahr 1892 Wahrend des Ersten Weltkriegs mussten viele der Schifffahrtslinien auf Osterreichs Binnenseen den Betrieb einstellen da es an Kohle fur den Betrieb der Dampfmaschinen mangelte Aufteilung der Handelsflotten Die Erste Republik Bearbeiten Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und des damit verbundene Verlusts eigener Hafen verlor die 1 Republik die bis dahin renommierte internationale Hochseeschifffahrt Die Schiffe der ehemaligen Osterreichisch Ungarischen Handelsmarine die den Ersten Weltkrieg uberstanden hatten hatten laut den Pariser Vorortvertragen bis zur Klarung der neuen Besitzverhaltnisse unter blau weiss blauer interalliierter Flagge zu fahren Als dies geklart war ereilten die Reedereien unterschiedliche Schicksale Hochseeschifffahrtsgesellschaften Der Osterreichische Lloyd wurde unter italienische Verwaltung gestellt und 1921 zum Lloyd Triestino der seinen Liniendienst bis ins neue Jahrtausend weiterbetrieb in den 1970er Jahren jedoch den Passagierverkehr aufgab Der Austro Americana wurde von der Familie Cosulich ubernommen und zur Unione di Navigazione S A und ab 1919 zur Cosulich Societa Triestina di Navigazione kurz Cosulich Linie 1937 wurde die Gesellschaft nach einem Besitzerwechsel zur Italia Societa anonima di Navigazione Die ungarische Adria wurde ebenfalls von den Cosulichs ubernommen und bis zur Pleite 1936 als Societa anonima di Navigazione Marittima Adria weitergefuhrt Kustenschifffahrtsgesellschaften Die Dalmatia die Ungaro Croata die Kroatische Dampfergesellschaft die Austro Croata und mehrere kleinere Reedereien schlossen sich der neuen jugoslawischen Staatsreederei Jadranska Plovidba an die in Susak ein neues Handels und Schifffahrtszentrum aufbaute da die bisher wichtigsten Hafen Triest und Fiume von Italien besetzt waren Die Navigazione Libera Triestina NLT behielt ihren Namen bei und wurde als nunmehr italienische Gesellschaft bis zur Pleite 1936 fortgefuhrt Donauschifffahrt Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in den Friedensvertragen mit Deutschland Osterreich Ungarn und Bulgarien Bestimmungen verankert welche die Schifffahrt auf der Donau jedem Staat und jeder Flagge gestattete Zwei Kommissionen hatten darauf zu achten dass die ungehinderte Schifffahrt auch tatsachlich moglich war Die Europaische Donaukommission kontrolliert den Abschnitt von der Mundung bis Braila und die Internationale Donaukommission wacht uber die gesamte Flussstrecke 1924 ruckten die DDSG und die MFTR aus Ungarn enger zusammen und erwarben die Aktien der suddeutschen Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft 1927 trat der Bayerische Lloyd dieser Betriebsgemeinschaft bei 1934 folgten Abkommen mit der tschechoslowakischen der jugoslawischen und rumanischen Donauschifffahrt welche bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Geltung behielten Im Jahr 1935 wurde die DDSG mit staatlicher Hilfe und Kapital aus Italien saniert Binnenseeschifffahrt Bearbeiten Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Besserung der wirtschaftlichen Situation gingen die verschiedenen Schifffahrtslinien wieder in Dienst Teilweise hatten sich die Besitzverhaltnisse geandert So wechselte der Besitz der Traunseeschifffahrt vom als Auslander internierten Sohn des englischen Grunders Joseph John Ruston am 1 Janner 1918 zu Rudolf Ippisch Die Schiffe der Bodenseeflotte anderten ihre Namen sofern sie an die Doppelmonarchie erinnerten eine Handlung die wohl bei allen Schiffen unter osterreichischer Flagge vorgenommen wurde Die osterreichischen Bodenseeschiffe gingen in den Besitz der Osterreichischen Bundesbahnen uber Auf dem Bodensee und auch auf den anderen Seen begann der Wechsel von den Dampfschiffen hin zu Motorschiffen Die Sensation des Worthersees war kein Wunderschiff sondern das in Portschach am Worthersee stationierte Wasserflugzeug Nelly Mit diesem Veteranen der k u k Marinefliegerei wurden Rundfluge veranstaltet Der Plan einer Linienverbindung zum Millstatter See und zum Ossiacher See wurde allerdings nie verwirklicht Nach dem Anschluss Osterreichs an das Dritte Reich erhielt Nelly noch das Hakenkreuz aufgemalt dann verschwand sie von der Bildflache Hochseeschifffahrt Bearbeiten Die Erklarung uber die Anerkennung des Flaggenrechtes der Staaten ohne Meereskuste von Barcelona aus dem Jahre 1921 sicherte Staaten ohne Meereskuste das Recht zu Seeschifffahrt unter ihrer Flagge auszuuben In Osterreich wurde dies von der Vega Reederei mit Sitz in Wien genutzt die vom ehemaligen U Boot Kommandanten Georg Ludwig von Trapp gemeinsam mit Gleichgesinnten gegrundet wurde 3 Die Reederei hatte eine Zweigniederlassung in Hamburg und war vor allem in der Nord und Ostsee aktiv Wahrend des Nationalsozialismus Bearbeiten Der Anschluss Osterreichs an das Dritte Reich liess die rot weiss rote Flagge bis 1945 von den Gewassern verschwinden Binnenseeschifffahrt Bearbeiten Die Treibstoffrationierung wahrend des Zweiten Weltkriegs brachte diesmal die Stilllegung der modernen Motorschiffe Lediglich ein Notbetrieb mit den veraltenden Dampfern war noch moglich Wahrend sich gegen Kriegsende die Front dem Bodensee naherte beschloss die Kreisleitung der Lindauer NSDAP die Schiffe der Bodenseeflotte zu versenken um sie nicht zu franzosischer Kriegsbeute werden zu lassen Die Deutsche Reichsbahn setzte eine geheimgehaltene Absprache mit der Schweizer Schiffahrtsinspektion in die Realitat um und brachte die Schiffe in die Schweiz in Sicherheit Im Juni 1945 kehrten die Schiffe unter franzosischer Aufsicht in die Heimathafen zuruck Ab 1942 ubernahmen die Schiffe auf dem Worthersee auch den Posttransport trotzdem wurden die Fahrplane zusammengestrichen und nur kleine Motorschiffe eingesetzt In der Zweiten Republik Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die osterreichischen Werften verstaatlicht 1974 entstand aus der Schiffswerft Korneuburg und der Schiffswerft Linz die Osterreichische Schiffswerften AG Linz Korneuburg OSWAG In der folgenden Blutezeit stellte die OSWAG auch Hochseeschiffe fur Lander des Nahen Ostens her Hauptabnehmerland war aber bis zu dessen Zusammenbruch 1991 die Sowjetunion Seit der Privatisierung und der wenig spater gefolgten Schliessung der Korneuburger Werft ist die OSWAG in Linz seit 1992 ebenfalls privatisiert die grosste und zugleich die einzige Werft Osterreichs die Passagier und Frachtschiffe fur die Fluss und Binnenseeschiffahrt Europas herstellt Donauschifffahrt Bearbeiten Der Zweite Weltkrieg hatte der DDSG nicht nur schwere Verluste an schwimmendem Material gebracht In seiner Folge wurde dieses urosterreichische Unternehmen von den Sowjets plotzlich zum Deutschen Eigentum erklart In der sowjetischen Besatzungszone befindliche Schiffe und Anlagen wie die Schiffswerft Korneuburg wurden beschlagnahmt und als USIA Betrieb weitergefuhrt Um die am oberosterreichischen Sudufer der Donau liegenden Schiffe und Anlagen vor weiteren Beschlagnahmungen zu schutzen wurden sie von der osterreichischen Regierung beschlagnahmt womit es de facto zwei DDSG gab 1952 wurde zwischen Osterreich und der Sowjetunion ein Abkommen geschlossen das den bisher in Linz liegenden DDSG Schiffen die Wiederaufnahme des Betriebs ermoglichte Die erste Fahrt eines DDSG Schiffes uber die Demarkationslinie von Linz nach Wien erfolgte 1954 Ab dem 1 Oktober 1991 erfolgte eine Umstrukturierung der DDSG mit einer Teilung in die zwei neu gegrundeten Tochtergesellschaften DDSG Donaureisen und DDSG Cargo Die DDSG Cargo GmbH wurde 1993 an den Stinnes Konzern verkauft 1995 wurde der Beschluss zur Liquidation der DDSG Donaureisen GmbH durch den Verkauf der Fahrgastschiffe und einzelner Liegenschaften gefasst nbsp Der Twin City Liner im Donaukanal von WienAn die Stelle der aufgelosten DDSG traten als Nachfolger die Kaufer der Personenschiffe aber auch Schiffsreisen von Westeuropaischen Reedereien die dank des Rhein Main Donau Kanals Reisen auf der Donau in ihr Programm aufnehmen konnten Am 1 Juni 2006 wurde mit dem neu gebauten Schiff Twin City Liner der Linienverkehr zwischen Wien und Bratislava aufgenommen Da durch die Abfahrtsstelle Schwedenplatz in Wien das langwierige Befahren der Schleusenanlage des Kraftwerks Freudenau vermieden wird dauert die Fahrt vom Stadtzentrum Bratislava ins Stadtzentrum Wien etwa 75 Minuten Binnenseeschifffahrt Bearbeiten Dank einer franzosischen Sondergenehmigung konnte im Oktober 1945 mit dem Dampfer Stadt Bregenz der Linienverkehr zwischen Bregenz und Konstanz wieder aufgenommen werden Gefahren wurde unter franzosischer und osterreichischer Flagge In die Schlagzeilen geriet 1964 die von den Osterreichischen Bundesbahnen betriebene Bodenseeschifffahrt als das neu erbaute Schiff auf den Namen Karl Renner getauft werden sollte Eine Demonstration von uber 20 000 Personen setzte schliesslich den Namen Vorarlberg durch siehe Fussachaffare Neben der Modernisierung der Flotten brachte die Nostalgiewelle der Nachkriegszeit aber auch vor sich hin rostenden Dampfschiffen die Rettung Am Worthersee etwa wurde eine Bausteinaktion ins Leben gerufen um den aus dem Jahr 1909 stammenden kleinen Dampfer Thalia vor dem Verschrotten zu retten 1988 wurde dieses Schiff nach vierzehnjahriger Liegezeit restauriert modernisiert und wieder in Betrieb genommen Hochseeschifffahrt Bearbeiten Stefan Kreppel grundete 1951 den neuen Osterreichischen Lloyd der sich seitdem zu einer mittelstandischen europaischen Reederei entwickelte Im Jahr 2000 bestand die eigene Flotte aus 23 Hochseeschiffen Containerschiffe Bulkcarrier Kuhlschiffe Spezialschiffe Eine ehemals in Wien ansassige Tochterfirma Osterreichische Lloyd Ship Management betreute rund 50 Schiffe technisch und personell Weitere osterreichische Hochseereedereien waren die Christian Klein GmbH die Thule Reederei GmbH sowie die Osterreichische Reederei AG Ab 1956 betrieb auch die VOEST eine eigene Reederei mit Hochseeschiffen die Ister Reederei mit Sitz in Bremen Gemass dem Firmensitz in Bremen wurden die Schiffe trotz des osterreichischen Mehrheitseigentumers unter deutscher Flagge registriert Die Reederei wurde jedoch 1987 veraussert und ganzlich in eine Partnerreederei integriert Handelsflagge BearbeitenSeit der Kronung Franz Stephans zum Kaiser 1745 verwendeten die Schiffe der von ihm beherrschten Toskana eine gelbe Flagge mit gekrontem Doppeladler Maria Theresia fuhrte 1748 eine abgewandelte Version fur die von ihr beherrschte Habsburgermonarchie ein Die Handelsflagge war gelb mit dunnen schwarzen horizontalen Streifen mit einem kleinen Adler im oberen Liek Kaiser Joseph II fuhrte 1786 neue Flaggen ein welche nur fur die Erblander gelten sollten und fur Kriegs und Handelsschiffe identisch war Die rot weiss rote Flagge zeigte goldumrandet das osterreichische Wappen und die romisch deutsche Kaiserkrone Nach der Niederlegung der romisch deutschen Kaiserwurde durch Kaiser Franz I 1806 wurde diese Krone durch eine geschlossene Krone ersetzt 1867 nach dem Ausgleich zwischen Osterreich und Ungarn kam die zusatzliche Einfuhrung einer Handelsflagge Die rot weiss rote Flagge wurde in der Mitte geteilt In der linken Halfte befand sich das osterreichische Wappen mit Krone in der rechten Halfte wurde der untere rote Balken durch einen grunen ersetzt und das ungarische Wappen eingefugt 4 nbsp Erste Flagge der Handelsmarine bis 1786 nbsp Kriegs und Handelsflagge 1787 1869 nbsp Handelsflagge 1869 1918 nbsp Seeflagge Osterreichs seit 1918Unglucke BearbeitenIm Folgenden werden einige der grossten Schiffsunglucke osterreichischer bzw osterreichisch ungarischer Schiffe vor 1918 genannt sowie grossere Schiffsunglucke auf osterreichischen Binnengewassern Beethoven Bearbeiten Fur die Ausbildung zum Kapitan oder Steuermann war auch Dienst auf einem Segelschiff vorgeschrieben Da diese aber immer mehr den Dampfschiffen weichen mussten kaufte 1913 eine Reedergemeinschaft die im Hafen von Genua liegende abgerustete norwegische Viermast Schonerbark Beethoven Nach der Neuausrustung lief das Schiff zur ersten Ausbildungsfahrt unter der k u k Handelsflagge aus nach Cadiz um uber Montevideo nach Newcastle in Australien zu fahren Am 29 Marz 1914 trat die Beethoven mit 3 104 Tonnen Kohle von Newcastle aus die Fahrt nach Valparaiso an In Valparaiso kam die Beethoven mit dem Kommandanten Viktor Orschulek seiner Frau dem Ersten Offizier Giovanni Cosulich und zwei weiteren Offizieren 12 Mann Besatzung und 19 Kadetten als Offiziersanwartern zwischen 16 und 22 Jahren nie an 5 Man fand nie eine Spur des Schiffes oder einen Hinweis wo es sank Uber die Grunde fur das Sinken bleiben nur Vermutungen Baron Gautsch Bearbeiten Am 13 August 1914 fuhr das dem Osterreichischen Lloyd gehorende Dampfschiff Baron Gautsch das nach dem osterreichischen Ministerprasidenten Paul Gautsch benannt worden war trotz Information durch die Kriegsmarine und Warnsignalen eines Minenlegers auf der Fahrt von Veli Losinj nach Triest in ein Minenfeld in der Nahe von Pola kroat Pula Berichten von uberlebenden Passagieren zufolge kummerte sich die Schiffsbesatzung in erster Linie um die eigene Rettung Aus Pola ausgelaufene Torpedoboote versuchten die ins Meer gesprungenen Passagiere zu retten Trotzdem kamen von den mehr als 300 Personen an Bord 147 meist Frauen und Kinder ums Leben Diese Katastrophe wurde aus Propagandagrunden verheimlicht zu einer gerichtlichen Klarung oder gar Entschadigung der Uberlebenden beziehungsweise der Erben der Opfer kam es in den Wirren der Nachkriegszeit nie Die geborgenen Opfer wurden auf dem Marinefriedhof von Pola neben Angehorigen der Kriegsmarine beigesetzt Informationen uber die Baron Gautsch findet man fast ausschliesslich im Zusammenhang mit Tauchausflugen deren beliebtes Ziel das Wrack offensichtlich geworden ist Linz Bearbeiten Von der Titanic spricht die ganze Welt uns hat man vergessen meinte ein Uberlebender der grossten Schiffskatastrophe der osterreichischen Handelsmarine In der Nacht vom 18 auf den 19 Marz 1918 wurde der osterreichische Lloyddampfer Linz wie viele andere zivile Schiffe im Ersten Weltkrieg von der k u k Kriegsmarine requiriert und als Personentransporter fur die Balkanarmee eingesetzt bei Kap Rodon vor der Kuste Albaniens bei einem feindlichen U Boot Angriff durch einen Torpedo versenkt Innerhalb von nur 25 Minuten versank der Dampfer Heck voran in den Fluten Von den geschatzten 3 000 Personen an Bord konnten nur 291 gerettet werden 6 Altere Angaben nennen 663 Tote und eine unbekannte geringe Anzahl von Uberlebenden 7 Zu den Opfern zahlten auch uber 300 italienische Kriegsgefangene die vom Kriegsgefangenenlager Ostffyasszonyfa in ein Arbeitslager nach Albanien verlegt werden sollten 8 Das lange als verschollen geglaubte Wrack der Linz wurde von einem Grazer Tauchlehrer nach jahrelanger und muhevoller Recherche in uber 40 Metern Tiefe vor Kap Rodon gefunden Die Geschichte dieses Schiffswracks wurde vom ORF in Zusammenarbeit mit dem Entdecker dokumentiert 6 Weitere Bearbeiten 1897 stiess die aus Lindau auslaufende Habsburg mit der Stadt Lindau zusammen welche sank und drei Passagiere in den Tod riss Der schuldige osterreichische Schiffskommandant wurde verurteilt und Osterreich musste 31 000 Mark Entschadigung an Bayern zahlen Der 10 April 1917 brachte die grosste Schiffskatastrophe der DDSG Zwischen den Gemeinden Teteny und Tokol unterhalb von Budapest sank nach einer Kollision mit dem Schraubenschlepper Viktoria der Dampfer Zrinyi wobei 163 Menschen den Tod fanden Auf dem Achensee brach am Pfingstsonntag 1921 unter der grossen Zahl Wartender der Landungssteg zusammen Acht Todesopfer waren die Folge Am 5 Juni 1933 brannte am Praterkai der Eildampfer Franz Schubert aus und am 11 Juni 1936 kollidierte der Dampfer Wien mit der Reichsbrucke und sank Am 22 Oktober 1996 kam es beim noch in Bau befindlichen Kraftwerk Freudenau zu einem schweren Schiffsungluck Bei Hochwasser erreichte das slowakische Schubschiff Dumbier wegen der starken Stromung die Schleusenoffnung nicht und wurde durch eines der Wehrfelder gedruckt Acht Matrosen kamen dabei ums Leben nur einer konnte gerettet werden Munzen BearbeitenThema der funften Munze einer Serie von sechs 20 Euro Silbermunzen der Munze Osterreich die Osterreich auf hoher See gewidmet ist ist die Osterreichische Handelsmarine Gezeigt wird einerseits das grosste und schnellste Passagierschiff der Austro Americana die Kaiser Franz Joseph I Die Ruckseite zeigt eine Ansicht von Triest aus der Luft sowie das Stadtwappen zur Zeit der Donaumonarchie Briefmarken BearbeitenDonauschifffahrt 100 Jahr Jubilaum der osterreichischen Donau Dampfschifffahrt 1937 mit drei Marken Schleppdampfer Eilfrachtboot Fahrgastschiff Donauschiffahrt 150 jahriges Bestehen der Ersten Donau Dampfschiffahrtsgesellschaft 1979 mit drei Marken Dampfboot Franz I erstes Schiff Fahrgastschiff Theodor Korner Schubschiff Linz Achensee Das hundertjahrige Jubilaum der Achenseeschifffahrt 1987 war Anlass fur eine 4 Schilling Briefmarke der osterreichischen Post Traunsee 150 jahriges Jubilaum der Traunseeschifffahrt 1989Schiffbau 150 jahriges Jubilaum des modernen Binnenschiffsbaus in Osterreich 1990 Silhouette eines Raddampfers davor modernes Fahrgastschiff Bodensee Am 30 Mai 2003 erschien eine von Adolf Tuma gestaltete 75 Cent Briefmarke mit dem zwischen 1911 und 1913 erbauten und von 1984 bis 1990 restaurierten Schaufelraddampfer Hohentwiel Die Hohe der Auflage richtet sich nach dem Bedarf Film und Fernsehen BearbeitenWorthersee Bearbeiten Immer wieder am Worthersee gedrehte Unterhaltungsfilme und Fernsehserien mit der Wortherseeflotte und den Bussen des Klagenfurter Reiseburos Springer brachten eine eigene Filmkategorie hervor den Wortherseefilm Hierzu zahlen unter anderem Unsere tollen Tanten Wenn die tollen Tanten kommen Die tollen Tanten schlagen zu Ein dicker Hund Die Supernasen Zwei Nasen tanken Super Ein Schloss am Worthersee Hochwurden erbt das Paradies Hochwurdens Arger mit dem Paradies Die Superbullen Frohliche Chaoten Die Blaue Kanone Zwei Vater einer Tochter Alles Gluck dieser Erde und Frechheit siegt Donau Bearbeiten Donauprinzessin Der Kapitan des Donauschiffs Donauprinzessin und die Eigentumerin eines Schlosshotels Schloss Artstetten als Kulisse waren die Hauptpersonen der Fernsehserie SOKO Donau Die in Wien beheimatete Sonderkommission Donau ermittelt in einer Fernsehserie des ORF mit deutscher Schauspieler Hilfe anstelle der Strompolizei Siehe auch BearbeitenDonauschifffahrt Atterseeschifffahrt Weisse Flotte Bodensee Osterreichische KolonienEinzelnachweise Bearbeiten Zitat aus dem Fahrplan des O Lloyds entnommen aus H F Mayer Dieter Winkler In allen Hafen war Osterreich S 99 Johannes Binder Ernst Ulrich Funk Helmut Grossing Manfred Sauer Rot Weiss Rot auf blauen Wellen 150 Jahre DDSG Erste Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft Wien 1979 S 53 Geschichte der Vega Reederei Website abgerufen am 18 Juli 2015 Hugo Gerard Strohl Die Entwicklung der osterreichisch ungarischen Kriegs und Handelsflagge In Monatsblatt der kaiserlich koniglichen heraldischen Gesellschaft Adler Band 4 Nr 14 Februar 1897 austria forum org PDF Gregor Gatscher Riedl Rot weiss rot uber den Atlantik Die Geschichte der Austro Americana Kral Verlag Berndorf 2019 ISBN 978 3 99024 824 9 S 154f a b orf at Osterreichs Titanic Die Katastrophe des Lloyddampfers Linz Memento vom 4 Oktober 2006 imInternet Archive Bericht uber die ORF Sendung Alpha Osterreich ausgestrahlt am 18 Marz 2003 21 Uhr ORF Webseite abgerufen am 11 Juni 2009 Oskar Stark Eine versunkene Welt die Geschichte des osterreichischen Lloyd Fahrten und Ende seiner 62 Schiffe Rohrer Verlag Wien 1959 S 145 ff Der Untergang der Linz mit Namensliste der italienischen Opfer italienisch abgerufen am 19 Marz 2018Literatur BearbeitenWladimir Aichelburg k u k Segelschiffe in alten Photographien Orac Pietsch ISBN 3 85368 885 3 Horst Friedrich Mayer Dieter Winkler Als die Alpen schiffbar wurden Geschichte der osterreichischen Binnensee Schiffahrt Edition S Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien ISBN 3 7046 0275 2 Horst Friedrich Mayer Dieter Winkler Auf Donauwellen durch Osterreich Ungarn Edition S Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien ISBN 3 7046 0141 1 Horst Friedrich Mayer Dieter Winkler In allen Hafen war Osterreich Die Osterreichisch Ungarische Handelsmarine Edition S Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien ISBN 3 7046 0079 2 Gregor Gatscher Riedl Dampfer unter dem Doppeladler Handelsschiffe und Reedereien in der Habsburgermonarchie Kral Verlag Berndorf 2022 ISBN 978 3 99103 074 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterreichische Handelsmarine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Austro Americana englisch Untergang der Baron Gautsch Memento vom 23 Marz 2012 im Internet Archive Osterreichischer Lloyd DDSG Blue Danube Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Handelsmarine amp oldid 236556918