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Das Stabilimento Tecnico Triestino S T T war die grosste und leistungsfahigste Schiffswerft Osterreich Ungarns 1 Die 1858 gegrundete Werft in Triest existiert als Teil der italienischen Fincantieri noch heute Schlachtschiff SMS Viribus Unitis 1912 das Flaggschiff der Osterreichischen Marine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Nach dem Ersten Weltkrieg 2 Schiffe 2 1 Kriegsschiffe 2 2 Passagierschiffe 3 Bildergalerie 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schlachtschiff der Habsburg Klasse auf der Helling Gemalde von Alexander Kircher ca 1900 Das Stabilimento Tecnico Triestino entstand 1858 in der Ortschaft Muggia nahe Triest aus der 1830 gegrundeten Maschinenfabrik der Gebruder Strudthoff in Triest Sant Andrea und die 1857 von diesen eroffnete Werft San Rocco Federfuhrend am Zusammenschluss war der Triestiner Schiffahrtsmagnat Paquale Revoltella 2 Eine der ersten Grossauftrage fur die k u k Marine war der Umbau der Fregatte SMS Novara zum Auxillarsegler in den Jahren 1860 bis 1862 dem bald weitere Auftrage fur Kriegsschiffe folgten Daneben wurden vor allem Handelsschiffe gebaut Unter der Fuhrung des langjahrigen Verwaltungsrat Prasidenten Johann Georg Ritter von Hutterott entwickelte sich die Werft zum Grossunternehmen und leistungsfahigsten Schiffswerft Osterreich Ungarns 1895 wurde die Werft San Marco ubernommen und in Folge ein Grossteil des Schiffbaus dorthin verlegt 1897 kaufte das S T T die Grosswerft von Giuseppe Tonello dazu Die Erweiterungen um zwei Hellingen ermoglichten den Bau von Schiffen bis zu 20 500 Tonnen 1907 wurde das erste Dieselmotor Passagierschiff der Welt die MS Brioni vom Stapel gelassen 3 Zu dieser Zeit gehorte das Unternehmen zum Konzern der von der Familie Rothschild kontrollierten Creditanstalt und ubernahm im selben Jahr rund 50 Prozent der Lokomotivfabrik Wiener Neustadt 4 1908 waren 3 500 Arbeiter bei S T T beschaftigt im selben Jahr erwarb das Unternehmen die alleinige Lizenz zum Bau von Parsons Turbinen fur Osterreich Ungarn 2 5 1909 kaufte man die Schiffswerft Linz und 1911 jene in Galatz auf womit das Unternehmen auch in den Flussschiffbau auf der Donau einstieg 6 1910 schied die Werft San Rocco aus dem Unternehmensverband aus und bildete bei gleichberechtigter Beteiligung des Osterreichischen Lloyd bzw dessen Lloydarsenal die nun eigenstandige Schiffswerft San Rocco A G in der kunftig nur noch Handelsschiffe gebaut wurden Seit 1912 wurden Zweitakt Dieselmotore nach Lizenz von MAN gebaut 7 Das Stabilimento Tecnico Triestino besass 1914 funf Docks mit einer Grosse von 350 bis 500 Fuss von denen drei fur den Bau von Kriegsschiffen reserviert waren sowie ein 350 Fuss Trockendock und ein 400 Fuss Schwimmdock Das Unternehmen besass ein eigenes Werk in Muggia fur den Bau von Maschinen Kesseln und Turbinen Von 1916 bis 1918 hiess das S T T aus propagandistisch patriotischen Grunden Austria Werft 8 Die k u k Marine schloss wahrend des Ersten Weltkrieges einen Vertrag mit der Austria Werft uber den Bau von zwei neuen Schlachtschiffen deren Bau jedoch 1915 abgebrochen wurde Auch der Vertrag uber den Bau von zwei U Booten wurde mangels spezialisierter Techniker wieder aufgekundigt 1 Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Das Unternehmen wurde in Folge der Angliederung Triests an Italien eine italienische Gesellschaft 1920 erfolgte eine Kapitalerhohung von 18 auf 40 Millionen Lire Zu dieser Zeit und vermutlich bereits seit der Monarchie war das Unternehmen ein Teilhaber der Osterreichisch Alpinen Montangesellschaft 9 Das S T T erhielt in Folge Lizenzen zum Bau von grossen Schiffsdieselmotoren von Burmeister amp Wain sowie der Grazer Waggon und Maschinenfabrik 10 Die Werft wirtschaftete in diesen Jahren gut 1927 konnte bei einem Gewinn von uber 3 Millionen Lire eine funfprozentige Dividende ausgeschuttet werden 11 1929 wurde das S T T mit den anderen Werften in der Region zur Cantieri Riuniti dell Adriatico C R D A zusammengeschlossen Die ehemaligen Werften des S T T sind heute Teil der Fincantieri Gruppe mit Sitz in Triest Schiffe Bearbeiten nbsp SMS Habsburg bei Probefahrten 1901 Kriegsschiffe Bearbeiten Die Werften des S T T war der Hauptlieferant von Kriegsschiffen fur die Osterreichischen Marine Es wurden Schiffe unterschiedlichster Grosse und Typen gebaut Unter anderem die Linienschiffe der Monarch Klasse Panzerkreuzer wie die SMS Kaiserin und Konigin Maria Theresia und SMS Kaiser Karl VI Zerstorer der Huszar Klasse die Torpedoboote der Kaimann Klasse sowie die Schlachtschiffe der Erzherzog Karl Klasse der Radetzky Klasse und der Habsburg Klasse Der Hohepunkt des Kriegsschiffbaus bei S T T waren drei Dreadnough Schlachtschiffe der Tegethoff Klasse SMS Tegetthoff SMS Prinz Eugen sowie das k u k Flaggschiff SMS Viribus Unitis Diese wurden jedoch aufgrund der zogerlichen Haltung des Ministeriums in Wien von Marinekommandant Rudolf Montecuccoli auf eigene Faust bei S T T bestellt Wahrend des Ersten Weltkrieges baute S T T auch erste Motorschiffe fur die Osterreichische Marine 7 In italienischer Zeit wurden vereinzelt weiterhin grosse Einheiten wie der Schwere Kreuzer Trieste 1928 gebaut nbsp Die Conte di Savoia im BauPassagierschiffe Bearbeiten Zu den Kunden des Stabilimento Tecnico Triestino zahlten neben der Kriegsmarine auch der Osterreichische Lloyd obwohl dieser mit dem Lloydarsenal bis 1910 eine eigene Grosswerft in Triest besass Bei der neu formierten San Rocco A G entstanden beispielsweise die grossten Schiffe des Lloyd die Gablonz und die Marienbad jeweils 8400 BRT sowie die Baron Bruck ein Schwesterschiff der 1914 gesunkenen Baron Gautsch In italienischer Zeit entstanden grosse Transatlantik Passagierschiffe wie die Conte Grande 1928 und die Conte di Savoia 1932 sowie grosse Motorschiffe wie die Victoria 1931 auf den Werften von S T T bzw C R D A Bildergalerie Bearbeiten nbsp Fregatte SMS Novara 1862 nbsp SS Almissa des Osterreichischen Lloyd 1893 nbsp SS Graf Wurmbrand des Osterreichischen Lloyd 1895 nbsp SMS Budapest 1896 nbsp SS Salzburg des Osterreichischen Lloyd 1902 nbsp SS Linz des Osterreichischen Lloyd 1909 nbsp SMS Erzherzog Franz Ferdinand 1910 nbsp SMS Tegethoff 1912 nbsp SS Conte Grande 1928 nbsp Schwerer Kreuzer Trieste 1928 nbsp Transatlantikliner Conte di Savoia 1932 nbsp MS Himalaya 1930er Jahre Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stabilimento Tecnico Triestino Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenMatteo Martinuzzi I cantieri navali in Trieste anni Cinquanta La citta reale Economia societa e vita quotidiana a Trieste 1945 54 Trieste Edizioni Comune di Trieste 2004 Ernesto Gellner Paolo Valenti Storia del Cantiere San Marco di Trieste Edizioni Luglio Ernesto Gellner Paolo Valenti San Rocco Storia di un cantiere navale Edizioni Luglio Paolo Valenti u a Trieste e le Navi bianche Trieste Edizioni Comune di Trieste 2007 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wilhelm M Donko Osterreichs Kriegsmarine 1 Auflage Edition Winkler Hermaden Schleinbach 2018 ISBN 978 3 9504475 3 8 S 20 a b ANNO Die Zeit 1908 01 15 Seite 3 Abgerufen am 30 Mai 2022 Brioni 1907 Abgerufen am 30 Mai 2022 Mathis Big Business in Osterreich S 283 ANNO Die Zeit 1908 04 01 Seite 11 Abgerufen am 30 Mai 2022 ONB ANNO Die Wasserwirtschaft Abgerufen am 30 Mai 2022 a b ONB ANNO Die Wasserwirtschaft Abgerufen am 30 Mai 2022 ANNO Neue Freie Presse 1916 08 18 Seite 22 Abgerufen am 30 Mai 2022 ANNO Die Borse 1920 12 30 Seite 16 Abgerufen am 31 Mai 2022 ANNO Der osterreichische Volkswirt 1925 02 28 Seite 30 Abgerufen am 30 Mai 2022 ANNO Neue Freie Presse 1928 04 28 Seite 30 Abgerufen am 30 Mai 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stabilimento Tecnico Triestino amp oldid 228026463