www.wikidata.de-de.nina.az
Der Artikel Attersee Schifffahrt behandelt die Geschichte der kommerziellen Schifffahrt auf dem osterreichischen Attersee die sich bis ins Jahr 1869 zuruckverfolgen lasst Die Stadt Vocklabruck vor dem Anlegen in Weissenbach 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung der ersten konzessionierten Attersee Dampfschifffahrt 1 2 Grundung der Elektro Schifffahrtsunternehmung am Attersee 1 3 Ende der ersten konzessionierten Attersee Dampfschifffahrt 1 4 Jahre der Elektroschifffahrt 1 5 Fusion der beiden Unternehmen 1 6 Zeit bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1 7 Kriegs und Nachkriegszeit 1 8 Modernisierung der Schiffe 1 9 Ende der Linienschifffahrt 1 10 Ersatz der Schiffe 2 Atterseeschifffahrt heute 3 Flottenliste 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung der ersten konzessionierten Attersee Dampfschifffahrt Bearbeiten Im Jahr 1869 grundet Graf Khevenhuller Frankenburg Besitzer der Herrschaft Kammer den ersten Schifffahrtsbetrieb auf dem Attersee Schon im Februar 1869 stellt er den von der Linzer Ignaz Mayer Werft gebauten und etwas uber 15 m langen Schraubendampfer Ida in Dienst Ihm folgt im Jahr 1870 der Schaufelraddampfer Attersee und im Jahr 1872 der ahnliche Schaufelraddampfer Kammer Im selben Jahr verkaufte Graf Khevenhuller auch die Ida wieder wegen zu geringer Leistung der englischen Dampfmaschine an einen Schifffahrtsbetrieb auf dem Mondsee Die Dampfschiffe dienten nicht nur dem Personenverkehr sondern befordern auch Stuckgut und dienten als Schleppdampfer fur die antriebslosen Platten der Seefrachter Wahrend die Attersee zufriedenstellend betrieben wurde erwies sich die Kammer als labil und konnte nie voll ausgefahren werden Die Schifffahrt ubernahm 1887 Ida v Horvath von der weiblichen Seitenlinie des graflichen Geschlechts Diese musste sie jedoch bald darauf wegen erheblicher Schulden an den Wiener Seidenhandler Ferdinand Peratoner verkaufen Der neue Schifffahrtsbesitzer ubernahm beide Dampfschiffe gab ihnen jedoch neue Namen aus dem Geschlecht der Habsburger Das Dampfschiff Attersee hiess nun Franz Ferdinand der Dampfer Kammer nun Alma Schliesslich beschaffte Peratoner im Jahr 1894 noch einen Schraubendampfer dem er den Namen Hubert Salvator gab Dieser musste zu Beginn des Ersten Weltkriegs wegen des zu hohen Kohlenverbrauchs ausser Dienst genommen werden Der Rumpf erwies sich aber als langlebig Er wurde 1924 an die Kalkwerke am Traunsee verkauft erhielt dort 1934 einen Dieselmotor und war bis zur Schliessung der Kalkwerke im Jahr 1968 als Kalktransportschiff im Einsatz Danach erwarb ihn der Seefrachter Enichlmayer der erst 1978 das Schiff abwrackte Grundung der Elektro Schifffahrtsunternehmung am Attersee Bearbeiten Die in Gmunden am Traunsee ansassige Firma Stern amp Hafferl grundete im Winter 1912 1913 ein eigenes Elektroschifffahrtsunternehmen und beschaffte dafur bei der deutschen Werft Lurssen in Vegesack zwei Elektroboote mit denen sie im Sommer 1913 den Betrieb aufnahm Wahrend das eine Elektroboot bis zu seiner Ausmusterung den Namen Attergau behielt trug das zweite im Laufe seines Lebens vier Namen Zunachst als Baron Handel bezeichnet hiess es ab 1920 wegen Abschaffung der Adelstitel nur mehr Handel Nach dem Anschluss Osterreichs an das Dritte Reich wurde es aus politischen Grunden in Heimatgau umbenannt Nach dem Kriegsende 1945 wechselte es erneut den Namen Es hiess nun bis zu seinem Ausscheiden Burgau Eine oder die Ladestation fur alle Boote befand sich in Attersee oder Unterach Ende der ersten konzessionierten Attersee Dampfschifffahrt Bearbeiten nbsp Landungsplatz in Kammer am Attersee vor 1900Ab 1914 verschlechterte sich die Wirtschaftlichkeit der Dampfschifffahrt Die Kohlenpreise stiegen an und die Seefrachter motorisierten ihre Platten was zum Ende des Schleppens der bis dahin antriebslosen Platten durch die Dampfer fuhrte Auch Teile des Stuckgutverkehrs wanderten durch die zunehmende Zahl von Lastwagen auf die Strasse ab Schliesslich machte sich die Konkurrenz der Elektroschifffahrt immer starker bemerkbar Im Jahr 1916 starb der Schifffahrtseigner Peratoner Die Dampfschifffahrt wurde nun von seinen beiden Tochtern weitergefuhrt Um wirtschaftlicher fahren zu konnen und der Konkurrenz Paroli zu bieten wurden zwei Benzinmotorboote angeschafft Mit der fur nur 20 Personen zugelassenen Move wurde im oberen Seebecken ein Dreiecksverkehr Kammer Litzlberg Attersee Weyregg Kammer eingefuhrt Die Weissenbach die neben 30 Personen auch etwas Stuckgut und Post befordern konnte besorgte im Winter den Liniendienst Beide Motorboote bewahrten sich nicht und fuhren nur eine Saison Nach dem Ende der Monarchie erfuhr der fruher als Attersee und dann als Franz Ferdinand bezeichnete Schaufelraddampfer seine zweite Umbenennung Der Name des Habsburger Erzherzogs war nach dem Ersten Weltkrieg 1914 1918 nicht mehr erwunscht das Schiff wurde auf Forderung des Arbeiterrates dann in Unterach umgetauft Nach Kriegsende kaufte ein rumanischer Handler gemeinsam mit dem Traunseedampfschiff Sophie die Alma Die Schiffsrumpfe sollten auf dem Wasserweg nach Linz gebracht um dort ubergeben zu werden wo der Kaufer dann auch den Kaufpreis begleichen wollte Doch erwies sich der Transport auf dem Wasserweg unmoglich so dass sowohl die Attersee wie auch die Traunsee Schifffahrtsgesellschaft kein Geld erhielt Man war einem Betruger aufgesessen die Alma stand ohne Maschinen in Kammer und musste abgebrochen werden 1921 kaufte der mahrische Industrielle Rudolf Randa von den beiden Peratonertochtern die Dampfschifffahrt mit dem einen noch vorhandenen Dampfer Unterach und die Liegenschaft in Kammer Um noch ein zweites Schiff zur Verfugung zu haben mietete er im Jahr 1921 zunachst vom Traunsee den Schraubendampfer Maria Valerie und setzte ihn als erstes Schiff mit Stahlrumpf am Attersee als Valerie ein Wenig spater kaufte er das Schiff Jahre der Elektroschifffahrt Bearbeiten Die Firma Stern amp Hafferl erwarb einen alten verrosteten Schraubendampfer fur 25 Personen Aus der unteren Save stammend kam er im Verlauf der Kriegswirren nach Osterreich Seine Instandsetzung erfolgte in der Stern amp Hafferl Werkstatte Gmunden Im Jahr 1923 wurde er als Dampfschiff Burgau in Betrieb gesetzt Wegen der grossen Rauchentwicklung und des Funkenflugs erhielt er von den Bewohnern der Seeorte den Spitznamen Feuerspeiender Berg Nach wenigen Monaten Dienst musste er wegen schwerer Rohrbruche und Kesselschaden verschrottet werden Ein Ungluck der Elektroschifffahrt ereignet sich im Fruhjahr 1922 Nach einer Firmung brach in Unterach der Landungssteg unter der Last der wartenden Fahrgaste vor allem Firmlinge und deren Angehorige zusammen Es gab drei Tote und viele Verletzte Ein zweiter Unfall ereignet sich am 17 September 1923 Ein Matrose und der Schiffsfuhrer eines Elektrobootes schliefen ein Fuhrerlos prallte das Schiff mit voller Wucht gegen die Insel Litzlberg Wahrend der Schiffsfuhrer den Schaden von Land aus besichtigte schnitt sich der Matrose die Kehle durch und starb Dem einzigen Fahrgast geschah nichts Fusion der beiden Unternehmen Bearbeiten Ing Stern gelang es mit Herrn Randa einen Kaufvertrag bezuglich der Dampfschifffahrt abzuschliessen Die Unterach und die Valerie gehen schon im Sommer 1923 die Liegenschaft im Februar 1924 in den Besitz von Stern amp Hafferl uber Die Villa des bisherigen Besitzers mit der darin eingerichteten Schlosserwerkstatte verblieb in dessen Besitz Zeit bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Das Dampfschiff Valerie stellte Stern amp Hafferl 1928 ausser Dienst holte es in Attersee auf Land und verkaufte den Kessel und die Maschine an einen Altwarenhandler Der geplante Einbau eines Holzgasmotors erwies sich jedoch als nicht realisierbar Anfangs der 1930er Jahre musste es an einen Alteisenhandler verkauft werden Als Ersatz kam 1929 ein kleiner Mahagoni Bootskorper auf den Attersee Stern amp Hafferl hatte vor dem Ersten Weltkrieg auf dem ebenfalls in Osterreich gelegenen Wallersee eine Schifffahrt eroffnet und dort das neue Elektroboot mit dem Namen Wallersee eingesetzt Der Betrieb wurde bei Kriegsbeginn eingestellt und nach dem Kriegsende nicht mehr wieder aufgenommen Die Wallersee erhielt nun in Attersee einen Dieselmotor und kam als Attersee in Fahrt Die Vibrationen des Dieselmotors fuhrten zu einer rumpligen Fahrweise Deshalb stand das Motorboot nur von 1929 bis 1932 oder 1934 in Betrieb dann zersprang der Motorblock Im Jahr 1947 erwarb Karl Eder vom Traunsee den Rumpf baute ihn zur Erika um und begann damit einen neuen Schifffahrtsbetrieb Die Beforderungszahlen stiegen im Lauf der Jahrzehnte kontinuierlich an Wurden 1913 von der Elektroschifffahrt noch rund 28 000 Personen befordert benutzten 1937 bereits 46 000 Fahrgaste die Schiffe am Attersee Nach dem Anschluss Osterreichs an das Dritte Reich im Jahr 1938 nahm die Fahrgastfrequenz schlagartig zu Durch die Organisation Kraft durch Freude KdF kamen zahlreiche Urlauber aus dem Altreich in die Ostmark 1939 waren mehr als 100 000 Fahrgaste zu befordern Deshalb bestellte Stern amp Hafferl bei der Bodan Werft in Kressbronn ein neues Schiff vom Typ Munot der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein und leistete sofort eine Anzahlung Der Bau musste jedoch nach Kriegsausbruch eingestellt werden Kriegs und Nachkriegszeit Bearbeiten Auch nach Kriegsbeginn war die Schifffahrt voll ausgelastet und ein weiteres Schiff erforderlich Stern amp Hafferl erwarben vom Schiffunternehmer Rudolf Ippisch das damals kleinste Traunsee Schiff 60 Personen das Elektroboot Traunstein Es kam am 29 September 1941 nach Attersee wurde als Hochlecken in Betrieb genommen und erhielt in der Schiffshutte den Platz der Attersee Da der Platz in Attersee zum Aufziehen der Schiffe auf Land enger begrenzt ist und vor allem der Dampfer Unterach dort nicht an Land genommen werden konnte kaufte das Unternehmen 1941 dafur vom Besitzer des Schlosses Kammer ein Seegrundstuck in Kammer Die Benutzung der Schifffahrt anderte sich in den Kriegsjahren grundlegend Bis zum Kriegsbeginn waren es neben den Einheimischen vor allem die Urlauber und Ausflugler die das Schiff benutzten Befordert wurde auch die Post und in geringem Umfang auch noch etwas Fracht Dementsprechend lief der Verkehrsstrom am Vormittag von der Eisenbahnstation Kammer Bahnverbindung in die Ballungszentren der Stadte Salzburg Linz und Wien nach Unterach also vom Norden nach Suden und am Nachmittag umgekehrt von Unterach nach Attersee von Suden nach Norden Nun anderte sich der Verkehrsstrom In Lenzing entstand eine neue Zellwollfabrik zu der nun Menschen aus dem Attersee Gebiet zur Arbeit fuhren Viele fuhren auch zur Berufsausubung oder zur Erledigung von Angelegenheiten in den Dienststellen der offentlichen Verwaltung in die Bezirkshauptstadt Vocklabruck Der Hauptverkehrsstrom ging nun am Vormittag von Suden nach Norden und am Abend umgekehrt vom Norden nach Suden Benotigt wurde jetzt neben dem morgendlichen Postschiff nach Unterach und dessen abendlicher Ruckkehr nach Kammer zusatzlich ein Fruhschiff ab 5 00 Uhr von Unterach zur Eisenbahnstation Kammer und ein Abendschiff ab Kammer gegen 18 00 Uhr nach Unterach Wegen der Gefahr von Fliegerangriffen musste ohne Beleuchtung gefahren werden Ausserdem erforderte es tagliche nachtliche Leerfahrten zwischen Unterach und Attersee um die Elektroboote in Attersee wieder aufladen zu konnen Die Fahrgastfrequenz lag im Jahr 1942 bei rund 200 000 im Jahr 1944 schon bei 343 000 beforderten Personen Nach Einmarsch der Amerikaner kurz vor dem Kriegsende in das Atterseegebiet im Fruhjahr 1945 benutzten die Soldaten die Elektroboote und Dampfer zu ihrem Vergnugen Ein Schiffsmann durfte spater mitfahren um grossere Schaden zu verhindern Im Juli 1945 wurde der ordentliche Betrieb wieder aufgenommen Im letzten Kriegsjahr und nach dem Kriegsende erhohte sich die Bevolkerungszahl im Atterseegebiet durch den Zuzug der sogenannten Displaced Persons sowie von entlassenen Wehrmachtsangehorigen und ausgebombten Bewohnern aus den Stadten Oberosterreichs Salzburgs und Wiens Viele von ihnen fuhren zur Arbeit in die Stadt und nach Lenzing oder zu den Behorden in die Bezirkshauptstadt So erreichten die Beforderungszahlen im Jahr 1945 die seither nie mehr erreichte Spitze von 425 000 Fahrgasten also rund 1200 pro Tag Modernisierung der Schiffe Bearbeiten Als erstes Schiff unterzog Stern amp Hafferl den zwischenzeitlich mehr als 75 Jahre alt gewordenen Dampfer Unterach im Jahr 1946 einem Totalumbau Maschine und Kessel erhielten eine Generaluberholung mehr gedeckte Innenraume ein gedecktes Steuerhaus und eine Heizung fur den Winterbetrieb Im Winter 1949 1950 nahm man dann den Umbau des Elektrobootes Attergau in ein Motorschiff in Angriff Die Firma Stern amp Hafferl hatte nach Kriegsende von den Amerikanern fur ein geplantes neues Schiff zwei Sechs Zylinder Dieselmotoren mit Wendegetriebe und PropeIlerrohlingen gekauft Eines dieser Aggregate baute man nun in die Attergau als Ersatz der zusammengebrochenen Batterien ein Damit loste sich fur dieses Schiff nicht nur das Batterienproblem sondern es erhohte sich auch die Geschwindigkeit von 13 km h auf 21 km h Im ubrigen erfuhren auch das Steuerhaus und die Aufbauten geringfugige Veranderungen Nachdem im Winter 1951 1952 die Batterien der Hochlecken zusammenbrachen baute man auch in dieses Schiff einen gebraucht gekauften Dieselmotor ein nachdem ein neuer Motor zum damaligen Zeitpunkt nicht zu bekommen war Im Sommer 1954 erfolgte ein weiterer Umbau des Dampfers Unterach Den Kessel und die Maschine ersetzte man durch den Einbau des zweiten seinerzeit von den Amerikanern gekauften Dieselmotors Unter Verwendung von zwei aus einer aufgelassenen Gleichrichterstation stammenden Generatoren von zwei aus einem abgebrochenen elektrischen Triebwagen stammenden Fahrmotoren mit einem der dazugehorigen elektrischen Triebfahrzeugfahrschalter und einer Solenoidbremse aus einem alten Beiwagen einer Strassenbahn sowie einer neu beschafften Untersetzung fur die Schaufelradwelle entstand ein Radmotorschiff mit dieselelektrischem Antrieb Zudem erfolgte eine weitere innere und aussere Renovierung des Schiffes Statt wie bisher mit 7 Mann Besatzung zu dampfen liess sich das Dieselmotorschiff nun von drei Personen fahren Die Unterach erhielt spater einen neuen starkeren Dieselmotor Der bisher im ehemaligen Dampfer verwendete Diesel kam in die Burgau ex Baron Handel die man in gleicher Weise wie die Attergau umbaute Damit endete die Elektroschifffahrt auf dem Attersee und die Ladestation Attersee wurde aufgelassen Ende der Linienschifffahrt Bearbeiten Nach der Ruckkehr der Bombengeschadigten in die Stadt sowie der ehemaligen Wehrmachtsangehorigen zu ihren Familien und der Abreise der meisten Displaced Persons nach Deutschland sanken in den darauffolgenden Jahren die Fahrgastzahlen wieder stark ab Sie lagen 1947 noch bei 300 000 1949 bei 150 000 und 1954 nur noch bei 100 000 beforderten Personen Der zunehmende Strassenverkehr fuhrte dazu dass auch der Stuckgutverkehr der 1944 noch bei 2 000 t beforderter Fracht lag sich von Jahr zu Jahr verringerte Lediglich die Postbeforderung im Jahr wurden rund 150 t mit dem Postschiff in der Fruh von Kammer nach Unterach und am Abend zuruck befordert hat noch einen nennenswerten Umfang Stern amp Hafferl baute seinen schon seit 1946 bestehenden Omnibusbetrieb weiter aus Die Schifffahrt wurde immer mehr zu einem reinen Ausflugs und Vergnugungsbetrieb Nur im Spatsommer 1959 war die Schifffahrt noch einmal fur einige Wochen der alleinige Trager des gesamten Personen und Guterverkehrs Durch einen schweren Bergrutsch war die Seeleithen Bundesstrasse auf der Ostseite des Attersee verschuttet Die Menschen mussten wieder das Schiff benutzen Schliesslich kundigte Stern amp Hafferl zum 31 Dezember 1964 den Postvertrag beendete den Stuckgutverkehr und stellte den Winterbetrieb ein Seither ist die Attersee Schifffahrt eine reine Saisonschifffahrt Ersatz der Schiffe Bearbeiten Die Schiffe wurden in den folgenden 10 Jahren alle durch neue Schiffe ersetzt und die Atterseeflotte um ein funftes Schiff erweitert Grund war das Drangen insbesondere der Gemeinde Seewalchen nach einem moglichst stundlich verkehrenden Rundfahrtschiff So erwarb Stern amp Hafferl vom Schiffsbetrieb Schweiger in Kelheim das Motorschiff Westfalen Dieses wurde im Jahr 1965 fur den Ruhrtalstausee in der bei Bonn gelegenen Lux Werft Mondorf gebaut 1968 kam es dann auf die Donau Das neue Schiff wurde am 29 Juni 1974 in Attersee auf den Namen Attersee getauft und in Dienst gestellt Im Jahr 1993 erhielt die Attersee Fahrradstander auf dem Dach und kann so auch als Radfahrschiff eingesetzt werden Die Phase des eigentlichen Schiffsersatzes beginnt 1977 In diesem Jahr kaufte Stern amp Hafferl vom Tegernsee das 1931 bei Kellerer in Tegernsee gebaute Schiff Wallberg Nach der Taufe am 11 Juli 1977 in Attersee kam das Schiff als neue Hochlecken in Fahrt Die alte Hochlecken erwarb die Chemiefaser Lenzing und gab ihr den Namen Schloss Kammer Doch die geplanten Ausflugsfahrten uber den Attersee erfolgten nur sporadisch Deshalb verkaufte Lenzing 1996 das Schiff an einen Privatmann Das Schiff wurde 1997 beim Schloss Kammer in einem Sturm leck Seither steht es einige Kilometer vom Attersee entfernt in Gampern auf Land und wurde da der ganze Rumpf schon morsch war verschrottet Ende Oktober 1978 erlitt der nunmehr als Radmotorschiff in Fahrt befindliche ehemalige Raddampfer Unterach einen schweren Motorschaden Die Untersuchung ergab erhebliche Mangel an der Schiffsschale Deshalb musste die Unterach im Winter 1978 1979 abgewrackt und verschrottet werden Als Ersatz erwarb Stern amp Hafferl von der Donau das grosse Motorschiff Ludwig der Kelheimer das erst 1977 bei der Hitzler Werft in Regensburg gebaut worden war Es wurde im Sommer 1979 in Kammer bei der Agerbrucke in den See gesetzt und am 8 Juli 1979 in Attersee auf den Namen Stadt Vocklabruck getauft Bald stand aber auch der Ersatz der Attergau und der Burgau an Ende der Saison 1983 wurde die Attergau abgestellt Sie kam im darauffolgenden Jahr nach St Georgen wo sie seither beim Lieslwirt auf Land eingegraben als Diskobar Verwendung findet Als Ersatz kam wiederum von der Donau Wurm amp Kock aus Passau die Bayern 1970 bei der Lux Werft Mondorf erbaut Sie erhielt bei der Schiffstaufe am 17 Juni 1984 in Unterach den Namen Unterach nbsp Die Weyregg am Schiffsanleger in AtterseeZum Ende der Saison 1988 musste auch die Burgau abgestellt werden Im Fruhjahr 1989 wurde sie beim Restaurant Pichlmuhle zwischen Attersee und Nussdorf am Attersee aufgebockt Im Laufe der Jahre wurde ihr Zustand zusehends desolater Der Motor kam zum Traunsee und wurde dort in die Rudolf Ippisch eingebaut Mittlerweile wurde die Burgau von ihrem Standort entfernt Ersetzt wurde sie durch die Weyregg Dieses Schiff war der erste Neubau seit 1913 der direkt fur den Attersee bestellt wurde Von der Schmidt Werft in Remagen gebaut nahm es bei der Uberstellung an den Attersee der deutsche Spediteur als Pfand weil ihm die Werft noch eine grossere Summe Geld schuldete Die Indienststellung und Schiffstaufe erfolgte dann am 1 Juli 1989 in Weyregg Nachdem die anfallenden Beforderungsleistungen mit den vier jungeren Schiffen erbracht werden konnen wurde im Jahr 1989 die Hochlecken aus dem regularen Dienst genommen und an Dr Neumann junior ebenfalls aus der Firma Stern amp Hafferl verkauft Dieser restaurierte das Schiff und es kann nun fur Sonderfahrten gemietet werden Mangels Nachfrage wurde das Schiff 1999 an den Industriellen Hans Asamer verkauft Dieser verwendete es fur den Transport von Gasten seines Hotels Schloss Freisitz Roith in Gmunden am Traunsee Atterseeschifffahrt heute Bearbeiten nbsp Blick vom Heck der Stadt Vocklabruck auf das Ostufer des AtterseesHeute 2014 stehen der Schifffahrt drei Schiffe zur Verfugung Der regulare Betrieb beginnt Ostern und endet Ende Oktober Seit 2007 prasentiert sich das Flaggschiff die Stadt Vocklabruck ganz im Stil von Gustav Klimt der seine Sommerfrische gern am Attersee verbracht hatte Im Sommer 2011 verwandelte der zeitgenossische Kunstler Christian Ludwig Attersee die Weyregg die vorwiegend auf dem Rundkurs Nord eingesetzt wird mit seinen Entwurfen Fischparade und Fischrose in ein schwimmendes Kunstwerk Am 9 Juli 2016 wurde die Unterach ebenfalls einem Kunstler gewidmet namlich Gustav Mahler Dazu gab es einen Kunstlerwettbewerb letztlich durfte Birgit Schweiger das Schiff mit einem Motiv bemalen das den jungen Gustav Mahler in seiner Umgebung abbildet 1 Ab September 2019 betreibt die Stern Schifffahrt GmbH die saisonale Linienschifffahrt an Attersee und Altausseer See Die Stern Schifffahrt ist Teil der Stern Gruppe Flottenliste BearbeitenLfd Nr Name des Schiffes Bauwerft Baujahr Schaufelrad 2 Einsatz von bis Trag fahigkeit Personen Lange m Leistung PS Geschwin digkeit km h Anmerkungen1 Ida Habsburgerin Ignaz Mayer Werft Linz 1869 Schaufelrad 1869 1871 Dampf 15 2 Marz 1872 an Mondsee verkauft Ende 1888 dort abgestellt vor Scharfling verankert 1898 abgewrackt2 Attersee I Ort ab 1872 Franz Ferdinand Thronfolger ab 1918 3 Unterach I Ort Ignaz Mayer Werft Linz 1870 Schaufelrad 1870 1978 258 Dampf 270 Diesel 36 5 120 Dampf 175 Diesel 20 1947 neue Ein und Aufbauten 1954 Umbau in Radmotorschiff 1971 grundlegende Sanierung 1978 abgewrackt3 Kammer Ort ab 1872 Alma Ignaz Mayer Werft Linz 1872 Schaufelrad 1870 1919 238 Dampf 38 1 120 Dampf 1919 Verkauf der Maschine Rumpf nach 1920 abgewrackt4 Hubert Salvator Erzherzog Schiffswerft Linz 1874 1894 1914 48 16 5 1924 an den Traunsee verkauft 1934 umgebaut in ein Kalktransportschiff 1968 umgebaut zu einem Seefrachter 1978 abgewrackt5 Attergau Region Elektroboot bis 1949 dann Motorschiff Lurssen Vegesack 1912 1913 1983 120 Elektro 110 Diesel 21 6 18 Elektro 135 Diesel 13 5 Elektro 22 Diesel Ende 1983 abgestellt an Lieslwirt in St Georgen verkauft dort ab 1984 an Land als Bar6 Baron Handel 4 ab 1920 Handel ab 1938 Heimatgau 5 ab 1945 6 Burgau Elektroboot bis 1958 dann Motorschiff Lurssen Vegesack 1912 1913 1988 120 Elektro 110 Diesel 21 6 18 Elektro 135 Diesel 13 5 Elektro 22 Diesel Ende 1988 abgestellt an Restaurant Pichlmuhle Nussdorf an Land abgestellt7 Valerie nach wem Sachsische Dampfschiffs und Maschinenbauanstalt 1895 1922 1928 1938 64 17 64 Vom Traunsee erst gemietet dann gekauft dortiger Name Marie Valerie 1928 abgestellt und Maschine verkauft 1938 abgewrackt8 Burgau Ort 1923 1924 25 Dampf Von der Save gekaufter kleiner Schraubendampfer mit Steuerrad am Heck nur wenige Monate im Dienst dann abgewrackt9 Move Vogel 20 nur einen Sommer im Einsatz Verbleib unbekannt10 Weissenbach Ort und Zufluss Schiffswerft Linz 30 nur einen Sommer im Einsatz Verbleib unbekannt Vgl Ortsteil Weissenbach und Ausserer Weissenbach11 Attersee II Ort Bootswerft Rambeck 7 Starnberg 1911 1929 1934 28 12 512 Hochlecken I Berg Havelwerft Potsdam 1911 8 1941 1977 60 14 9 Elektro 1951 45 Diesel 1 1967 65 Diesel 2 14 Elektro 19 Diesel bis 1941 am Traunsee dann am Attersee am 11 November 1977 an die Chemiefaser Lenzing verkauft dort Schloss Kammer 1996 weiterverkauft 1997 im Sturm leckgeschlagen und seither an Land13 Attersee III Ort Lux Werft Mondorf 1965 1974 2001 190 21 1 180 20 gekauft aus Deutschland ex Westfalen 2001 verkauft auf den Traunsee als Joseph J Ruston 2006 verkauft nach Berlin als La Belle und dort umgebaut 14 Hochlecken II Berg Bootswerft Kellerer 1931 am Tegernsee 1977 1988 70 16 3 105 25 ex Wallberg vom Tegernsee 1977 an Hr Dr Neumann jun privat 1989 1999 durch Asamer am Traunsee 1999 15 Stadt Vocklabruck Bezirkshauptstadt Hitzler Werft Regensburg 1977 1979 280 35 6 275 22 ex Ludwig der Kelheimer des Bayerischen Lloyd 2007 Klimt Schiff 16 Unterach II Lux Werft Mondorf 1970 1984 220 25 205 25 ex Bayern aus Passau 2016 Gustav Mahler Schiff 17 Weyregg Ort Schiffswerft Schmidt in Oberwinter 1988 1989 230 26 180 22 Neubau 2011 Fischmotive durch Kunstler Attersee Literatur BearbeitenDie Angaben zur Schifffahrt stutzen sich fur die Zeit von 1869 70 bis 1965 auf eine bisher nicht veroffentlichte ausfuhrliche Chronik der Schifffahrt auf dem Attersee nach Erzahlungen alter Leute eigenen Erlebnissen und noch vorhandenen Archivunterlagen von Bahnrat i R Paul Romer Der Zeitabschnitt nach 1965 wurde auf Basis von Recherchen und mit Unterstutzung des vor einigen Jahren verstorbenen Kapitans Gottfried Kobrunner zusammengestellt Weblinks BearbeitenAttersee SchifffahrtEinzelnachweise Bearbeiten Das Geheimnis ist geluftet Birgit Schweiger hat Gustav Mahler fur die MS Unterach gemalt salzi at vom 11 Juli 2016 Anm Schaufelrad Antrieb durch ein Paar Seitenschaufelader Anm 1 Weltkrieg und Monarchie endeten Anm Vater von Enrica Handel Mazzetti Anm Bereits 1938 ein nationalsozialistisch gefarbter Name Anm Wohl nach Kriegsende im Zuge von Entnazifizierung Heute Bootsvertrieb und Yachthafen GmbH Werft Rambeck 1 2 Vorlage Toter Link www rambeck de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven Die Havelwerft GmbH Potsdam Neue Konigstr 49 ab 1937 Potsdamer Schiffswerft Neue Konigstr 49 Nahe Glienicker Brucke heute Berliner Str Schiffe der Attersee Schifffahrt Aktuelle Flotte Stadt Vocklabruck Unterach WeyreggEhemalige Fahrgastschiffe Attersee 1965 Hochlecken 1931 Unterach 1870 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Attersee Schifffahrt amp oldid 235371999