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Die Ister Reederei Gesellschaft mbH war ein Schifffahrtsunternehmen mit Sitz in Bremen Die Reederei wurde als Gemeinschaftsunternehmen der osterreichischen VOEST mit der deutschen Schlussel Reederei D Oltmann amp Co 1 gegrundet Dies diente dem verstaatlichten Stahlkonzerns einerseits dazu den Beweis der Tauglichkeit von Stahlblechen die mit dem neu auf den Markt gebrachten Linz Donawitz Verfahren erzeugt wurden fur den Schiffsbau zu erbringen Andererseits standen Einsparungsgrunde dahinter um die eigenen Frachtkosten der umfangreichen uberseeischen Rohstoffbezuge zu senken 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Eigentumsverhaltnisse 1 2 Seeflagge 1 3 Betriebene Schiffe 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Grundstein fur die Ister Reederei wurde durch einen Vertrag vom 20 Februar 1956 zwischen der VOEST Geschaftsstelle Frankfurt und der Schlussel Reederei D Oltmann 3 gelegt Dabei wurde neben kaufmannischen Details auch festgelegt dass die Schlussel Reederei die Bereederung der geplanten Hochseeflotte ubernehmen wurde Nachdem im Jahr 1957 in der VOEST mit der Konstruktion von Hochseeschiffen begonnen wurde 2 erfolgte am 15 Dezember 1958 der Stapellauf des ersten Schiffes Linzertor 3 dessen Zulassung durch den Germanischen Lloyd noch wahrend der Bauzeit erteilt wurde 1 Am 2 Marz 1959 wurde das Schiff im Rahmen einer Probefahrt offiziell an die Reederei ubergeben Neben den Raumlichkeiten fur die Besatzung waren auf der Linzertor auch Kabinen fur weitere Passagiere vorgesehen im Rahmen eines Sozialprogramms sollte es Beschaftigten des Linzer Stahlwerkes ermoglicht werden Erholungsfahrten auf dem Schiff zu unternehmen Nach dem Erfolg des ersten Schiffes folgte am 24 Janner 1961 mit der Wienertor die Indienststellung des zweiten Hochseeschiffes der Ister Reederei Dessen Stapellauf fand am 15 November 1960 statt Taufpatin war Maria Pittermann Ehefrau von Bruno Pittermann SPO damals Vizekanzler der Regierung Raab IV 4 Auch auf diesem Schiff waren Kabinen fur Werksangehorige der VOEST vorgesehen Einen Ruckschlag erhielt die Reederei am 20 Janner 1966 als ihr drittes Schiff die Kremsertor im Armelkanal sank 5 Als Ersatz wurde ein viertes Schiff die Buntentor in Auftrag gegeben das 1967 vom Stapel gelaufen ist 2 Eigentumsverhaltnisse Bearbeiten Bei der Grundung der Gesellschaft hielt die VOEST einen Anteil von 65 an der Reederei die restlichen 35 verteilten sich auf die Gesellschafter der Schlussel Reederei Ende der 1970er Jahre zog sich die VOEST jedoch zuruck 1987 wurde die Ister Reederei ganzlich zum Tochterunternehmen der Schlussel Reederei 6 Seeflagge Bearbeiten Die Schiffe fuhren unter osterreichischer Seeflagge nach 1 und 2 Abs 2 lit c i V m Abs 3 Seeflaggengesetz 7 Dieses musste insbesondere im Zusammenhang mit den geplanten Hochseeaktivitaten der VOEST erst geschaffen werden worauf in der Regierungsvorlage vom 31 Mai 1957 dezidiert Bezug genommen wird 8 Die seit 1945 aufgetretenen bedeutenden Verschiebungen in der Richtung des osterreichischen Aussenhandels die eine unerwartet grosse Steigerung des uberseeischen Geschaftes und damit einen erhohten Bedarf an Schiffsraum mit sich gebracht haben anderte jedoch diese Situation grundlegend Erhebliche Betrage werden alljahrlich in auslandischer Wahrung fur die Bezahlung der Seefrachten aufgewendet Die VoEST allein muss zum Transport der amerikanischen Kohle und der uberseeischen Erze jahrlich etwa 50 Schiffe chartern die zwischen den amerikanischen Kohlenbasen und den europaischen Bestimmungshafen Bremen Hamburg und Triest verkehren Es ist daher der Gedanke sie mit einer eigenen Werksflotte auszustatten und auf diese Weise vom internationalen Schiffsmarkt unabhangig zu machen um so weniger abwegig als auch bei deutschen und italienischen Huttenwerken ahnliche Tendenzen zu beobachten sind und die Erfahrungen die sie bereits in der Vorkriegszeit gemacht haben als durchaus ausgezeichnet bezeichnet werden Schon diese Tatsachen zeigen dass man das Bemuhen um eine osterreichische Hochseeschiffahrt nicht ohne weiteres als Phantasterei von sich weisen darf Regierungsvorlage des Seeflaggengesetzes 31 Mai 1957 8 Ende der 1970er als sich die VOEST zuruckgezogen hat wurden die Schiffe aus Osterreich ausgeflaggt und an die deutsche Reederei ubergeben 9 Betriebene Schiffe Bearbeiten 1959 Linzertor Tragfahigkeit 11 280 t 1961 Wienertor Tragfahigkeit 16 250 t 1962 Kremsertor Tragfahigkeit 18 100 t 1966 gesunken 10 1967 Buntentor Tragfahigkeit 38 260 t Ersatz fur Kremsertor Literatur BearbeitenHelmuth Grobl VOEST Hochseeschifffahrt Herausgegeben vom Geschichteclub Stahl Linz 2012 A Luhrs O Kohlmann MS Linzertor Gebaut von der Flensburger Schiffsbau Ges fur die Reederei Ister GmbH Bremen In Schiff amp Hafen Fachzeitschrift fur Schifffahrt Schiffbau amp Offshore Technologie 1959 S 421 430 Weblinks BearbeitenHochseeschifffahrt Memento vom 2 Januar 2013 im Internet Archive In Website des voestalpine Geschichteclub Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Geschichte des Linz Donawitz Verfahrens Eine Entwicklung die die Welt verandert voestalpine AG Hrsg Linz 11 2012 S 27 Kapitel 5 Die internationale Stahlindustrie LD Stahl fur Hochseeschiffe Volltext Online PDF 3 5 MB auf der Website der voestalpine abgerufen am 15 Juli 2020 a b c 1956 1962 Die VOEST bis zum Beginn der Konzernierung In Konzern Historie Website der voestalpine AG ohne Datum abgerufen am 15 Juli 2020 a b Die Werften meldeten Flensburger Schiffsbau Gesellschaft 572 MS Linzertor 14200 tdw f Istor Reederei KR Schlussel Reederei D Oltmann Bremen Stapell 13 12 58 In Kehrwieder Hamburg Jahrgang 3 Nr 1 01 1959 S 16 Volltext Online PDF S 18 in Elektronische Publikationen der SUB Hamburg abgerufen am 15 Juli 2020 Vgl Schiffsglocke In Website des osterreichischen Dorotheums 29 Marz 2017 abgerufen am 15 Juli 2020 Schiffsglocke der Ister Reederei Bremen zur Erinnerung an den Stapellauf des Motorschiffes WIENERTOR durch die Frau Vizekanzler Maria Pittermann am 15 11 1960 1960 bis 1969 Kurzer Auszug aus der Chronik voestalpine Geschichteclub Ein Blick zuruck ins Kielwasser PDF 158 kB Tabellarische Unternehmensgeschichte In Website der Schlussel Reederei ohne Datum abgerufen am 15 Juli 2020 Bundesgesetzes vom 17 Juli 1957 uber das Recht zur Fuhrung der Flagge der Republik Osterreich zur See Seeflaggengesetz BGBl Nr 187 1957 in der Fassung BGBl Nr 133 1960 a b Regierungsvorlage fur ein Bundesgesetz uber das Recht zur Fuhrung der Flagge der Republik Osterreich zur See Seeflaggengesetz vom 31 Mai 1957 242 der Beilagen zu den stenographischen Protokollen des Nationalrates VIII GP S 1 und Erlauternde Bemerkungen S 7 abgerufen am 15 Juli 2020 Stenographisches Protokoll vom 19 April 2012 der 153 Sitzung des Nationalrats XXIV GP Berichterstatter Abgeordneter Dietmar Keck SPO S 103 Seit 1918 hat Osterreich an und fur sich keine Hochseeschifffahrt mehr seit wir keinen Zugang mehr zu einem Hafen hatten Wir hatten in Osterreich ab den spaten funfziger bis in die siebziger Jahre ja eine eigene Reederei Das war die Ister Reederei mit vier Schiffen die Wienertor die Linzertor die Kremsertor und die Buntentor die bis Ende der siebziger Jahre gefahren sind Dann wurden auch diese Schiffe ausgeflaggt und die Reederei vergeben Zu Regierungsvorlage Bundesgesetz mit dem das Seeschiffahrtsgesetz und das Bundesgesetz zur Erfullung des Internationalen Schiffsvermessungs Ubereinkommens von 1969 geandert werden In Seeschiffahrtsgesetz Bundesgesetz zur Erfullung des Internationalen Schiffsvermessungs Ubereinkommens von 1969 Anderung 1730 d B April 2012 Website des osterreichischen Parlaments K Hempel Der Untergang der Kremsertor auf seefunknetz de 1966 zuerst in Mitteilungsblatt der Seefunkkameradschaft Bremen 5 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ister Reederei amp oldid 219980232