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Sobotka sɔˈbutka deutsch Zobten am Berge schlesisch Zota ist eine Stadt im Powiat Wroclawski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 12 872 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 Sobotka ZobtenSobotka Zobten Polen Sobotka ZobtenBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat WroclawskiGmina SobotkaFlache 32 2 km Geographische Lage 50 54 N 16 45 O 50 899166666667 16 742222222222 Koordinaten 50 53 57 N 16 44 32 OHohe 160 m n p m Einwohner 6954 31 Dezember 2020 Postleitzahl 55 050Telefonvorwahl 48 71Kfz Kennzeichen DWRWirtschaft und VerkehrStrasse Breslau WalbrzychNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gemeinde 5 Stadtepartnerschaften 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Niederschlesien etwa 30 km sudwestlich von Breslau und 15 km nordostlich von Swidnica Schweidnitz zu Fussen der Sleza Zobtenberg Das 718 m n p m hohe Zobtenberg Massiv eines aus der Schlesischen Tiefebene aufragenden Zeugenbergs der Mittelsudeten an dessen Nordabhang die Stadt gelegen ist dominiert die gesamte Umgebung Das zugehorige Gemeindegebiet umfasst den Gipfel des Massivs seine Nord und Ostflanke sowie Teile der Sudflanke Die Stadt liegt am Ufer des Flusslaufs Czarna Woda der im Sudosten des Zobtenberg Massivs entspringt bei den Ortsteilen Sulistrowice Senkenberg und Sulistrowiczki Silingtal aufgestaut wird und in die Schweidnitzer Weistritz polnisch Bystrzyca mundet Geschichte Bearbeiten nbsp Archaologische Funde am Zobtenberg Niedzwiedz Der Bar mit der Swastika dem Symbol des Sonnenkultes auf dem Rucken nbsp St Anna Kirche nbsp Rathaus nbsp Im Ortsteil Ksieginice Male bis 1945 Klein Kniegnitz befindet sich das Geburtshaus des Attentaters Heinrich Ludwig Tschech Foto 2008 Das Gemeindegebiet von Sobotka ist seit prahistorischer Zeit ununterbrochen besiedelt was durch zahlreiche archaologische Funde belegt ist und stellt die wohl bedeutendste Keimzelle der Siedlungsgeschichte Schlesiens dar In der Bronzezeit befand sich auf der Sleza eines der am weitesten nach Nordosten vorgeschobenen Heiligtumer der keltischen Boier in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten siedelten hier germanische Silingen bevor im 7 Jahrhundert slawische Stamme von denen die Slensanen der regional bedeutendste waren die Gegend in Besitz nahmen Seit dem ausgehenden 10 Jahrhundert war Schlesien Teil des piastischen Polen Die erste urkundliche Erwahnung von Sobotka erfolgte 1148 in einer Bulle Papst Eugens III wo der Marktort als Sabath aufgefuhrt ist Der Name leitet sich von den damals wochentlich hier stattfindenden Samstagsmarkten ab lat sabbatum poln sobota Samstag Sobotka zahlt zu den altesten Marktorten Schlesiens das Marktprivileg wurde 1193 von dem Breslauer Piastenherzog Boleslaw I dem Langen bestatigt 1128 grundete Peter Wlast Paladin von Herzog Boleslaw III Schiefmund und Eigentumer ausgedehnter Landereien in Niederschlesien am Sleza Massiv ein Augustinerkloster mit Monchen aus Arrouaise das jedoch bereits 1134 auf die Sandinsel in Breslau verlegt wurde und fortan als Breslauer Sandstift bekannt war Sobotka verblieb dennoch im Besitz der Augustiner und Polens Seniorherzog Heinrich I der Bartige verlieh dem Ort auf Nachsuchen des Abtes Witoslaw 1221 das Magdeburger Stadtrecht Nach dem Verzicht Polens auf Schlesien unter Konig Kasimir III dem Grossen fiel Sobotka nunmehr bekannt als Zobten 1353 als Mitgift der bohmischen Krone dem Heiligen Romischen Reich zu Konig Wenzel IV bestatigte 1399 das Magdeburger Stadtrecht 1494 kauften die Augustinerherren die 1428 von den Hussiten nahezu ruinierte Stadt zuruck Zobten erlebt seine Blutezeit unter den Habsburgern die 1526 die Herrschaft in Bohmen und Schlesien ubernahmen wurde jedoch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges erneut fast vollstandig zerstort Die Einwohnerzahl sank von uber 1 000 auf unter 200 Auch nach dem Beginn der preussischen Herrschaft in Schlesien 1742 verblieb Zobten zunachst in Klosterbesitz Dieser Abschnitt der Stadtgeschichte endete jedoch 1810 endgultig als Konig Friedrich Wilhelm III per Edikt die geistlichen Territorialbesitztumer in Preussen sakularisierte Im Jahr 1813 wurde in Zobten das Lutzowsche Freikorps gebildet 1 Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon entwickelte sich Zobten im 19 Jahrhundert zu einer Hochburg der Burschenschaften und Freikorps in Schlesien Zur Erinnerung an das Lutzowsche Freikorps wurde in Zobten ein Obelisk errichtet 1 Im Jahr 1885 wurde die Eisenbahnstrecke nach Breslau eroffnet und 1907 der Bismarckturm eingeweiht Im Jahr 1945 gehorte Zobten zum Landkreis Schweidnitz im Regierungsbezirk Breslau der preussischen Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs Bei der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee am 7 Mai 1945 wurde Zobten zu uber 50 zerstort Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Zobten mit fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt Zobten erhielt den polnischen Namen Sobotka Die einheimische deutsche Bevolkerung wurde in der Folgezeit von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben und durch Polen ersetzt Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut Von 1975 bis 1998 gehorte die Stadt der Woiwodschaft Breslau an die 1999 in die neue Woiwodschaft Niederschlesien aufging Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1825 1 267 davon 180 Evangelische 2 1840 1 547 davon 1 234 Katholiken und 313 Evangelische 3 1843 1 620 davon 1 346 Katholiken 271 Evangelische und drei Juden 3 1875 2 077 4 1880 2 285 4 1890 2 393 4 1905 2 280 davon 1 038 Evangelische und 34 Juden 1 1933 3 229 4 1939 3 229 4 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss GorkaVon der Stadt aus fuhren mehrere markierte Wanderwege auf den Gipfel des Zobtenbergs zum Teil an prahistorischen Steinfiguren kultischen Ursprungs vorbei Am Berg gibt es auch zwei Skipisten mit Liften In den verschiedenen Ortsteilen zahlen die folgenden Objekte zu den Sehenswurdigkeiten Innerhalb der Stadt lohnt das Sanktuarium der Hl Anna selbdritt Sanktuarium Sw Anny Samotrzeciej einen Besuch eine gotische Kirche aus dem fruhen 16 Jahrhundert mit Turmhelm und den fruhmittelalterlichen Steinfiguren Lwy romanskie Romanische Lowen und Grzyb Pilz zu beiden Seiten des Eingangs Der Ring Rynek und der Plac Wolnosci sind von teils sehenswerten Burgerhausern des 19 Jahrhunderts umsaumt In der ul Sw Jakuba 18 befindet sich das Lokalmuseum Muzeum Slezanskie im Stanislawa Dunajewskiego mit umfangreichem Lapidarium Es wurde 1962 in dem ehemaligen Augustinerspital einem sehenswerten Renaissancebau von 1568 eingerichtet und widmet sich schwerpunktmassig den archaologischen Funden der Umgebung sowie der keltischen Mythologie und der slawischen Mythologie Unbedingt sehenswert ist das Lapidarium mit den dort ausgestellten Steinfiguren und sonstigen Fundstucken Die 1995 ins Leben gerufene Kunstgalerie des Museums veranstaltet regelmassige Ausstellungen mit Werken polnischer und auslandischer Kunstler wie Wieslaw Ochman Jerzy Duda Gracz oder Stasys Eidrigevicius In Gorka Gorkau einem westlich der Stadt gelegenen Vorort befindet sich das ehemalige Kloster der Augustinermonche aus dem 12 Jahrhundert welches nach der Sakularisation von 1810 in den Privatbesitz der Familie von Luttwitz gelangte und 1885 bis 1886 im Stil der Neorenaissance zu einem Schloss umgebaut wurde daher der Name Zamek w Gorce Schloss Gorkau Im Park sind wiederum zwei der Romanischen Lowen aus dem Fruhmittelalter zu sehen der Gesamtkomplex dient heute als Hotel In Stary Zamek Altenburg kann die Pfarrkirche St Stanislaus Kosciol Sw Stanislawa besichtigt werden ein bedeutendes Baudenkmal aus altpolnischer Zeit Die romanische Kirche wurde wahrend der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts errichtet Die spater hinzugefugte Vorhalle dient als Schutz fur das wertvolle romanische Eingangsportal mit doppelseitigem Tympanon auf welchem vorderseitig Maria mit dem Jesuskind und der Hl Stanislaus von Krakau sowie ruckseitig die Verklarung des Hl Stanislaus nach seinem Martyrertod dargestellt sind Es handelt sich hierbei um die alteste bildliche Darstellung des 1253 kanonisierten polnischen Nationalheiligen in ganz Polen Der barocke Hochaltar von 1714 zeigt ebenfalls den Hl Stanislaus von Krakau wahrend auf der Barockkanzel Standbilder der vier Evangelisten zu sehen sind In Bedkowice Burghubel steht ein Renaissance Wasserschloss von 1546 das sich fruher im Besitz der Piastenherzoge von Schweidnitz Jauer befand Die Innenausstattung ist zum Teil erhalten geblieben Sehenswert sind die Torbogen aus Sandstein ein barocker Kamin von 1700 ein klassizistischer Kachelofen und die bemalten Kassettendecken Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Sobotka gehoren die Stadt selbst und 23 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina SobotkaStadtepartnerschaften BearbeitenBerga Elster Deutschland seit dem 9 Dezember 2000 Sobotka Tschechien seit dem 21 Mai 2004 Gauchy Frankreich seit dem 26 Juni 2004Verkehr BearbeitenAufgrund ihrer Lage im Sudwesten des Grossraums Breslau und dank ihrer landschaftlichen Gegebenheiten ist die Stadt Zentrum eines bei den Grossstadtern beliebten Naherholungsgebiets Die Stadt kann uber die Strasse Breslau Walbrzych erreicht werden auf der Bahnstrecke von und nach Breslau und Swidnica wurde 2000 der Personenverkehr eingestellt Personlichkeiten BearbeitenMary Hahn 1867 1929 Autorin und Verlegerin von Kochbuchern Richard Semmel 1875 1950 Unternehmer und Kunstsammler Hermann Plaskuda 1879 1918 Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Fechten Klaus Peter 1938 Anasthesist und Hochschullehrer an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Wilfried Kuckelkorn 1943 Politiker SPD Mitglied des Europaischen Parlaments Gerd Wollschon 1944 2012 Autor Musiker und Kabarettist Dieter Grahn 1944 Ruderer und seit 2000 Trainer der deutschen Manner Nationalmannschaft Tadeusz Dolny 1958 Fussballspieler polnische Nationalmannschaft Barbara Piasecka Johnson 1937 2013 Kunstsammlerin und Philanthropin verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Sobotka Literatur BearbeitenJohann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andere Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 1044 1046 Digitalisat Hermann Adler Aelteste Geschichte der am Fusse des Zobtenberges liegenden Dorfer des Augustiner Chorherren Stiftes auf dem Sande zu Breslau Breslau 1873 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sobotka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Zobten in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Stadt Zobten Rolf Jehke 2005 Webprasenz der Stadt Sobotka Informationen und Bilder polnisch Muzeum Slezanskie im Stanislawa Dunajewskiego Informationen zu Lokalmuseum und Lapidarium polnisch Fussnoten Bearbeiten a b c Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 20 Leipzig Wien 1909 S 972 Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andere Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 1045 a b Johann G Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preusz Provinz Schlesien 2 Auflage Breslau 1845 S 953 954 a b c d e Michael Rademacher Schweidnitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Normdaten Geografikum GND 4469087 3 lobid OGND AKS LCCN n83218873 VIAF 154545545 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sobotka amp oldid 232401813