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Stift Stams lat Abbatia B M V et Sancti Ioannis Baptistae de Stams ist die Zisterzienserabtei OCist in Stams in Tirol in Osterreich Es gehort zur Mehrerauer Kongregation und zum Bistum Innsbruck Die Klosterkirche Unserer Lieben Frau wurde 1983 zur Basilica minor erhoben Zisterzienserabtei StamsStift Stams in TirolLage Osterreich OsterreichTirolLiegt im Bistum InnsbruckKoordinaten 47 16 39 N 10 59 3 O 47 2775 10 984166666667 Koordinaten 47 16 39 N 10 59 3 OOrdnungsnummernach Janauschek 673Grundungsjahr 1273Jahr der Auflosung Aufhebung mit kurzen Unterbrechungen fortbestehendMutterkloster Kloster KaisheimPrimarabtei Kloster MorimondKongregation ehemals Oberdeutsche Zisterzienserkongregation heute Mehrerauer KongregationTochterkloster Priorat Untermais Meran Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Stiftskirche 4 Weitere Sehenswurdigkeiten 5 Abte 6 Stiftspfarrkirchen 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster wurde 1273 als Familienstiftung der Grafen von Gorz Tirol durch Meinhard II und seine Frau Elisabeth von Bayern Witwe des Staufers Konrad IV gegrundet Sie sollte auch als Grablege fur die Tiroler Landesfursten dienen und in dieser Funktion die wenig zuvor in Aussicht genommene Pfarrkirche Bozen ablosen 1 Um dem Kloster Stift eine wirtschaftliche Basis zu geben wurden die bestehenden Herrschafts und Besitzrechte durch den Stifter abgelost und gleichzeitig die Pfarren Silz St Peter und Untermais sowie die Martinskirche zu Mals inkorporiert so dass das Kloster Stift das auch die Niedergerichtsbarkeit uber das Dorf Stams besass bald zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Zentrum der Region wurde Die ersten Klosterinsassen waren zwolf Monche und funf Laienbruder unter Abt Heinrich von Honstatten aus dem Mutterkloster Kaisheim in Schwaben Das Stift gehorte damit der Filiation der Primarabtei Morimond an Von 1347 bis 1350 beherbergte das Kloster die Reichskleinodien Im 16 Jahrhundert kam es im Kloster zu einem Niedergang Die Reformation die Schaden aus den Bauernkriegen 1525 und der grosse Brand von 1593 fuhrten schliesslich dazu dass der Konvent stark schrumpfte und mitunter nur mehr aus drei Monchen bestand 1552 plunderten Truppen des Kurfursten Moritz von Sachsen das Kloster und zerstorten auch die Gruft der Landesfursten sowie das Grab von Moritz Bruder Severinus von Sachsen 1533 Anfang des 17 Jahrhunderts wurde das Konventsgebaude neu errichtet Unter Abt Edmund Zoz 1690 1699 entstanden die markanten Zwiebelturme Anfang des 18 Jahrhunderts barockisierte der Baumeister Georg Anton Gumpp die Zisterze In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts war sie Wirkungsstatte von bedeutenden Musikern wie dem Stamser Pater Stefan Paluselli oder dem aus Wien stammenden Johann Michael Malzat und des Chronisten Cassian Primisser 1807 hob die bayerische Regierung das Kloster Stift auf Es wurde 1816 nach der Ruckgabe Tirols an Osterreich unter Kaiser Franz I wieder errichtet Zu den ersten funf neuen Zisterziensern gehorte der Theologe Johann Baptist Lechleitner 1938 39 wurde das Stift von den nationalsozialistischen Machthabern aufgelost und beschlagnahmt und diente als Umsiedlungsheim fur Auswanderer aus Sudtirol Nach Kriegsende 1945 wurde es von Zisterziensermonchen wieder ubernommen Sie brachten Bildungseinrichtungen in den Klostergebauden unter und ubereigneten Pachtgrunde an die Siedler 2 Im Jahr 2016 konnte die 18 Jahre dauernde Generalsanierung des Stiftes abgeschlossen werden 3 Gegenwart BearbeitenHeute betreibt das Stift ein Museum einen Klosterladen eine Schnapsbrennerei und eine Alm Stift Stams ist Trager des Gymnasiums und Aufbaurealgymnasiums Meinhardinum Stams Trager der Internatsschule fur Schisportler Stams mit Internat die als Handelsschule und Oberstufenrealgymnasium gefuhrt wird zusammen mit der Republik Osterreich und dem Land Tirol Sitz des Instituts fur Sozialpadagogik der Diozese Innsbruck einer der Standorte der Kirchlichen Padagogischen Hochschule Edith SteinStiftskirche Bearbeiten nbsp Stiftskirche Stams in Tirol nbsp Innenraum der Stiftskirche Stams in Tirol nbsp Chorgestuhl und Hochaltar der Stiftskirche StamsDie Stiftskirche wurde 1284 geweiht Sie war ursprunglich eine romanische Basilika Diese wurde 1729 1733 durch Georg Anton Gumpp im Stil des Hochbarock umgebaut Die Gewolbefresken im Langhaus zeigen Szenen aus dem Marienleben und stammen vom Augsburger Maler Johann Georg Wolcker Der prachtige Stuck ist ein Werk von Franz Xaver Feuchtmayr aus der Wessobrunner Schule 1984 erhob Papst Johannes Paul II die Stiftskirche in den Rang einer Basilika minor Den fruhbarocken Hochaltar in Form eines Lebensbaumes mit 84 Skulpturen schuf um 1610 der Weilheimer Bildschnitzer Bartlme Steinle Die Kanzel ist ein Werk von Andreas Kolle aus Fendels im Oberinntal Die Kreuzigungsgruppe und die Darstellung Maria mit Kind gegenuber der Kanzel schuf Andreas Tamasch Die barocke Chororgel stammt aus dem Jahr 1757 wurde von Andreas Jager aus Fussen erbaut und hat 12 Register Die Hauptorgel wurde im Jahr 2015 von Rieger Orgelbau erbaut mit 43 Register Orgel Registern im historischen Orgelgehause von Johann Evangelist Feyrstein 4 Einen Gegenpol zum Hauptaltar bildet das im Westen des Mittelschiffs in den Boden eingelassene so genannte Osterreichische Grab des Tiroler Kunstlers Andreas Thamasch das 1684 fertiggestellt wurde Es ist eine Gedenkstatte wichtiger in Stams begrabener Tiroler Landesfursten und ihrer Familienmitglieder mit lebensgrossen geschnitzten und vergoldeten Figuren Tatsachlich liegen die in der Stiftskirche Bestatteten nicht im Osterreichischen Grab sondern vor dem Hochaltar wo sich im Boden links und rechts zwei Grabplatten befinden In der Vorhalle der Stiftskirche wurde im Jahre 2000 eine Gedenktafel eingeweiht die an Konradin den Sohn der Stifterin Elisabeth von Bayern und letzten Staufer erinnert Weitere Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Heilig Blut Kapelle wurde 1716 aus einem alteren Bau in die heutige Form gebracht Den Hochaltar schuf der Hoftischler Sigmund Zeller die Altarstatuen stammen von Andreas Kolle die Wandgemalde sind von Josef Schopf Der Bernhardisaal im Westtrakt der Abtei wurde 1720 von Georg Anton Gumpp eingebaut Er dient als Festsaal und enthalt an Decke und Wanden zahlreiche Malereien die 1722 von Franz Michael Hueber und seinem Schuler Anton Zoller geschaffen wurden und Begebenheiten aus dem Leben des hl Bernhard von Clairvaux zeigen nbsp Stift Stams von der Wallfahrtskirche Locherboden oberhalb von Motz aus gesehen nbsp Osterreichisches Grab Nordseite nbsp Osterreichisches Grab Sudseite nbsp Grabplatte der Stifter im Boden links vor dem Hochaltar nbsp Grabplatte der Stifter Meinhard II und Elisabeth von Bayern nbsp Grabplatte von Heinrich von Karnten und Verwandter nbsp Gedenkplatte fur Konradin in der Vorhalle der Stiftskirche nbsp Chororgel 1757 von Andreas JagerAbte Bearbeiten0 1 Heinrich von Honstetten 1273 1279 2 Friedrich von Tegernsee 1279 1289 resigniert Umzug 1284 vom Holzkloster in das neue Kloster nochmal gewahlt 1294 1299 Abdankung und Tod 5 Hermann von Freising 1316 1333 7 Konrad II von Feldkirch 1345 1369 mit Unterbrechungen nach Wolfgang Lebersorg auch genannt von Leutkirch 9 Heinrich III Grussit von Uberlingen 1369 1387 13 Georg I Kotz aus Kaufbeuren 1436 1481 24 Thomas Lugga aus Innsbruck 1616 1631 er brachte um 1617 Paul Honegger nach Stams 25 Paul II Gay aus Innsbruck 1631 1638 26 Bernhard Gemelich 1638 1660 34 Vigilius Kranicher 1766 1786 35 Sebastian Stockl 1790 1819 36 Augustin Handle 1820 1839 37 Alois Schnitzer 1839 1867 38 Colestin Brader 1867 1894 39 Stephan Mariacher 1895 1937 40 Eugen Fiderer 1949 1968 41 Bruno Heinrich 1968 1970 42 Bernhard Slovsa 1970 1973 1985 43 Josef Maria Koll 1985 2003 44 German Erd seit 2003Stiftspfarrkirchen BearbeitenPfarrkirche Stams St Peter ob GratschLiteratur BearbeitenFranz Huter Hrsg Hanns Bachmann Handbuch der historischen Statten Band Osterreich Teilband 2 Alpenlander mit Sudtirol Kroners Taschenausgabe Band 279 2 uberarb Aufl Kroner Stuttgart 1978 ISBN 3 520 27902 9 S 530 531 Brigitta Lauro Die Grabstatten der Habsburger Kunstdenkmaler einer europaischen Dynastie Wien 2007 ISBN 3 85498 433 2 S 97 104 Gert Ammann Gregor Peda Stift Stams Kleine Kunstfuhrer Nr 289 2 Aufl Schnell und Steiner Munchen Zurich 1990 ISBN 3 7954 0493 2 Romedio Schmitz Esser Die mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Inschriften von Stift Stams In Tiroler Heimat 67 2003 S 63 106 ISSN 1013 8919 Robert Rebitsch Tirol Karl V und der Furstenaufstand von 1552 Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit Band 18 Hamburg 2000 ISBN 3 8300 0246 7 Alfred Strnad Katherine Walsh Hrsg Studia Stamsensia II Aus Kultur und Geistesleben der Oberinntaler Zisterze in Mittelalter und fruher Neuzeit Innsbruck Stams 1995 ISBN 3 900538 52 2 Eines Fursten Traum Meinhard II Das Werden Tirols Katalog zur Tiroler Landesausstellung 1995 auf Schloss Tirol und im Stift Stams Innsbruck 1995 Alfred Strnad Hrsg Studia Stamsensia Beitrage zur 700 Wiederkehr der Weihe von Kirche und Kloster der Zisterze Stams Innsbruck Stams 1984 ISBN 3 85123 082 5 700 Jahre Stift Stams 1273 1973 Stams 1973 Kasimir Schnitzer Die Annalen von Mais entnommen den Annalen von Stams des P Kassian Primisser und erganzt durch Notizen aus Tagebuchern Aufzeichnungen und Briefen von Abten und Mitbrudern Mais 1808 Umgeschrieben und ubersetzt von Raimund Senoner Meran 2003 Wolfgang Lebersorg Chronik des Klosters Stams Tiroler Geschichtsquellen Band 42 Edition und Ubersetzung von Christoph Haidacher Innsbruck 2000 ISBN 3 901464 11 5 Werner Kofler Die altesten Urbare des Zisterzienserstiftes Stams von dessen Grundung bis 1336 Osterreichische Urbare Teil III 5 III Innsbruck 1978 ISBN 3 7030 0048 1 Werner Kofler Der Chronist Kasimir Schnitzer In das fenster 12 1973 Sp 1088 1116 Wolfgang G Schopf Handle Augustinus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 30 Bautz Nordhausen 2009 ISBN 978 3 88309 478 6 Sp 538 544 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wolfgang G Schopf Lebersorg Wolfgang In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 30 Bautz Nordhausen 2009 ISBN 978 3 88309 478 6 Sp 865 870 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wolfgang G Schopf Stockl Stoeckl Sebastian In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 30 Bautz Nordhausen 2009 ISBN 978 3 88309 478 6 Sp 1458 1465 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hildegard Herrmann Schneider Stams In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Rogerius Schranzhofer Die Monche von Stams zu Wessenbrunn Mit Urkunden In Der Sammler fur Geschichte und Statistik von Tirol Band 5 Innsbruck 1809 S 229 251 Michael Forcher Stift Stams Ein Tiroler Juwel mit wechselvoller Geschichte Haymon Verlag Innsbruck 2016 ISBN 978 3 7099 7260 1 Siehe auch BearbeitenListe von Klostern in Osterreich Osterreichisches GrabWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Stams Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Stambs in der Topographia Austriacarum Matthaus Merian Quellen und Volltexte Offizieller Webauftritt des Stiftes Meinhardinum Stift Stams Schigymnasium Stift Stams KPH Edith Stein Standort Stams Illuminierte Handschriften der Stamser BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hannes Obermair Kirche und Stadtentstehung Die Pfarrkirche Bozen im Hochmittelalter 11 13 Jahrhundert In Der Schlern 69 Jahrgang Heft 8 9 1995 S 449 474 Bezug S 466 academia edu Theodor Bruckler Die wahre Tradition 700 Jahre Stift Stams In Osterreichisches Klerus Blatt Nr 8 9 1973 S 106 Stift Stams erstrahlt in neuem Glanz auf orf at 24 September 2016 Stams Stiftskirche Maria Himmelfahrt Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 27 Oktober 2021 deutsch Gemeindegliederung von Stams Katastralgemeinde und Ortschafte StamsDorfer Haslach Stams Staudach Thannrain Windfang Weiler Hauland 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Maria Geburt in Klosterneuburg 1936 Schmerzhafte Muttergottes in Maria Taferl 1947 Unsere Liebe Frau in Geras 1953 Schmerzensreiche Mutter in Maria Dreieichen in Rosenburg Mold 1957 Dreifaltigkeit und Erzengel Michael in Sonntagberg 1964 Maria Himmelfahrt in Lilienfeld 1976 Maria Geburt in Maria Roggendorf in Wullersdorf 1988 Maria Himmelfahrt in Klein Mariazell in Altenmarkt an der Triesting 2007Oberosterreich Maria Hilfe der Christen in Attnang Puchheim 1951 Sieben Schmerzen Maria in Postlingberg in Linz 1964 Laurentius in Lorch in Enns 1970 Florian von Lorch in Sankt Florian 1999 Erzengel Michael in Mondsee 2005Salzburg Maria Himmelfahrt in Maria Plain 1951 Unsere Liebe Frau Maria Himmelfahrt in Mariapfarr 2018Steiermark Maria Geburt in Mariazell 1907 Maria Himmelfahrt in Seckau 1930 Maria Himmelfahrt in Rein in Eisbach 1979 Maria Geburt in Mariatrost in Graz 1999 Schmerzhafte Muttergottes am Weizberg 2017Tirol Herz Jesu in Hall in Tirol 1914 Unsere Liebe Frau in Wilten in Innsbruck 1957 Maria Himmelfahrt in Stams 1984 Erzengel Michael in Absam 1999 Dominikus de Guzman in Kramsach 2008Vorarlberg Unsere Liebe Frau in Rankweil 1985 Maria Heimsuchung in Bildstein 2018Wien Maria Rotunda in Wien Innere Stadt 1927 Maria Treu in Wien Josefstadt 1949 Unsere liebe Frau zu den Schotten in Wien Innere Stadt 1958 Normdaten Korperschaft GND 1035060 3 lobid OGND AKS LCCN n84189294 VIAF 130809091 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Stams amp oldid 239198376