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Das sogenannte Osterreichische Grab in Stift Stams gelegentlich auch als die Furstengruft bezeichnet ist ein monumentales Werk mit zahlreichen lebensgrossen vergoldeten Figuren das sich im Boden des Hauptschiffes der Klosterkirche befindet und neben der Stuck und Freskenausstattung und dem Hochaltar zu den besonderen Sehenswurdigkeiten dieses Zisterzienserklosters gehort 1 Das Osterreichische Grab mit der Kreuzigungsgruppe von Andreas Thamasch in der Stiftskirche Stams Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Konzeption 2 2 Liste der Figuren 3 Bildergalerie 3 1 Osterreichisches Grab 3 1 1 Nordseite 3 1 2 Sudseite 3 1 3 Weitere Ansichten 3 2 Grabplatten in der Stiftskirche 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1273 grundeten Meinhard II Graf von Gorz Tirol und seine Gattin Elisabeth Witwe des Staufers Konrads IV das Kloster Stams im Oberinntal als Grablege und Memorialkirche der Tiroler Landesfursten 1 nachdem ahnliche meinhardinisch tirolische Gedenkfunktionen bereits ab 1259 an der Pfarrkirche Bozen bestanden hatten 2 1480 existierte in der Stiftskirche ein spatgotisches Tumbagrab das erst 1680 abgetragen wurde 3 1552 plunderten Truppen des Kurfursten Moritz von Sachsen das Kloster und zerstorten auch die Gruft der Landesfursten sowie das Grab von Moritz Bruder Severinus von Sachsen 1533 4 5 Nach einem Brand 1593 begann eine Neugestaltung des Kircheninneren 3 vom 17 bis zum 18 Jahrhundert erfolgte schliesslich die Umgestaltung des Klosters Stams im Stil des Barock 1 Im Rahmen dieser Umgestaltung erfolgte in den Jahren 1681 bis 1684 die Errichtung des Osterreichischen Grabes als zentraler Gedenkstatte der im Stift Stams begrabenen Landesfursten durch den Tiroler Kunstler Andreas Thamasch 3 der dafur unter anderem eine barocke Kreuzigungsgruppe schuf Die in der Stiftskirche bestatteten Tiroler Landesfursten sind allerdings nicht im Osterreichischen Grab selbst beigesetzt sondern in mehreren im Fussboden versenkten Gruften die sich im Bereich des Hauptschiffes 6 sowie im Monchschor links und rechts vor dem Hochaltar befinden So befindet sich die Gruft fur Herzog Siegmund und seine Verwandten durch Metallgitter abgetrennt unmittelbar hinter dem Osterreichischen Grab Die Grabplatte aus weissem Marmor fur die Stifter sowie ihren Kindern mit ihren Familien 3 befindet sich im Monchschor im Boden links vor dem Hochaltar die Grabplatte aus weissem Marmor fur Heinrich II und seine Verwandten hingegen im Boden rechts vor dem Hochaltar Die im Monchschor zwischen dem Chorgestuhl gelegene Gruft mit dem Grab Herzog Friedrichs IV wird von einem eisernen Gitter verschlossen in das oben der osterreichische Bindenschild und unten die Darstellung eines Adlers aus dem Tiroler Wappen eingearbeitet sind Stift Stams ist nicht die einzige Begrabnisstatte der Habsburger in Tirol Weitere Grabstatten befinden sich unter anderem in Innsbruck in der Hofkirche im Dom St Jakob in der Dompfarrkirche Bozen im Innsbrucker Servitenkloster und in der Jesuitenkirche sowie in Hall in der Damenstiftskirche 1 Beschreibung BearbeitenKonzeption Bearbeiten Das im Westen der Stiftskirche im hinteren Teil des Hauptschiffs in den Boden eingelassene Osterreichische Grab des Tiroler Kunstlers Andreas Thamasch das 1684 fertiggestellt wurde bildet gestalterisch einen Gegenpol zum Hauptaltar Die in der architektonischen Form einer Confessio 6 gehaltene Gedenkstatte der in Stams bestatteten Tiroler Landesfursten ist uber einen Treppenabstieg im Westen erreichbar und von oben aus dem Kirchenraum einsehbar Die Anlage ist von einem Ziergelander aus Marmor umgeben auf dem sich farbige Wappendarstellungen befinden Zur hinter dem Osterreichischen Grab gelegenen Gruft fur Herzog Siegmund und seinen Verwandten erlauben Metallgitter links und rechts des Altars den Durchblick Auf dem Altar des Osterreichischen Grabes stehen die Statuen der heiligen Fursten Leopold und Wenzel und in Wandnischen die Statuen der hier begrabenen Fursten und Furstinnen Die von Thamasch geschnitzten und vergoldeten lebensgrossen Figuren befinden sich dabei auf Sockeln in Bogennischen In den ruckwartigen Ecknischen stehen die kleineren Skulpturen von vier Furstenkindern 6 Diese Plastiken gehoren zu den erstrangigen Schopfungen des tirolerischen Barock Thamasch schuf auch die hier aufgestellte Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes sowie eine Darstellung Maria mit dem Kind in der Stiftskirche Aufgrund seiner Gestaltung mit lebensgrossen Portraitfiguren verglich Pia Maria Plechl das Osterreichische Grab mit dem Grabmal Kaiser Maximilians I 7 Liste der Figuren Bearbeiten Lebensgrosse vergoldete Statuen erinnern an die folgenden Personen die im Kloster Stams begraben liegen Aufstellung an der Nordseite von rechts nach links Meinhard II um 1238 1295 Graf von Gorz Tirol Stifter von Stams Elisabeth von Bayern um 1227 1273 Stifterin von Stams Gemahlin Meinhards II Witwe Konig Konrads IV Tochter des Herzogs Otto II von Bayern Friedrich IV mit der leeren Tasche 1382 1439 Landesfurst aus der alteren Tiroler Linie der Habsburger Anna von Braunschweig 1390 1432 2 Gemahlin von Friedrich IV mit der leeren Tasche Tochter des Herzogs Friedrich I von BraunschweigAufstellung an der Sudseite von links nach rechts Heinrich II um 1265 1335 Sohn von Meinhard II Bianca Maria Sforza 1472 1510 2 Gemahlin von Kaiser Maximilian I Tochter des Herzogs Galeazzo Maria Sforza von Mailand Sigismund der Munzreiche 1427 1496 Sohn von Friedrich IV mit der leeren Tasche Eleonore von Schottland 1431 1480 1 Gemahlin von Sigismund dem Munzreichen Tochter des Konigs Jakob I von SchottlandAn der Westseite befinden sich beiderseits des Treppenabstiegs Nischen mit insgesamt vier kleineren Skulpturen unbekannter Furstenkinder Bildergalerie Bearbeiten Osterreichisches Grab Bearbeiten Nordseite Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Sudseite Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Weitere Ansichten Bearbeiten nbsp Detail der Figuren nbsp Statuen der Stifter Meinhard II und Elisabeth von Bayern nbsp Stiftskirche mit dem Osterreichischen Grab und der Kreuzigungsgruppe von Andreas ThamaschGrabplatten in der Stiftskirche Bearbeiten nbsp Grabstatte von Friedrich IV im Monchschor Metallgitter im Boden hinter dem Pult nbsp Grabplatte der Stifter Meinhard II und Elisabeth im Boden links vor dem Hochaltar nbsp Grabplatte der Stifter nbsp Grabplatte von Heinrich II und seiner Verwandtern im Boden rechts vor dem HochaltarSiehe auch BearbeitenGrabmal Kaiser Maximilians I in der Hofkirche InnsbruckLiteratur BearbeitenBrigitta Lauro Die Grabstatten der Habsburger Kunstdenkmaler einer europaischen Dynastie Wien 2007 S 97 104 ISBN 3 85498 433 2 Eines Fursten Traum Meinhard II Das Werden Tirols Katalog zur Tiroler Landesausstellung 1995 auf Schloss Tirol und im Stift Stams Innsbruck 1995 700 Jahre Stift Stams 1273 1973 Stams 1973 Gert Ammann Gregor Peda Stift Stams Kleine Kunstfuhrer Nr 289 2 Auflage Schnell und Steiner Munchen Zurich 1990 ISBN 3 7954 0493 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Stams Austrian Grave Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller Webauftritt des StiftesEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Zisterzienserstift Stams als Grablege der Tiroler Landesfursten abgerufen am 4 September 2014 Hannes Obermair Kirche und Stadtentstehung Die Pfarrkirche Bozen im Hochmittelalter 11 13 Jahrhundert In Der Schlern 69 Jahrgang Heft 8 9 1995 S 449 474 Bezug S 466 academia edu a b c d Anton Prock Zisterzienserstift Stams online abgerufen am 4 September 2014 Romedio Schmitz Esser Leichenschandung als neues Evangelium Die Stamser Stiftsplunderung von 1552 und ihr Niederschlag in der Historiographie der Zisterze in M Fuchs und R Rebitsch Hrsg Kaiser und Kurfurst Aspekte des Furstenaufstandes 1552 Geschichte in der Epoche Karls V 11 Munster 2010 S 139 157 Die Verwustungen der Truppen des Churfursten Moritz von Sachsen auf ihrem Ruckzug von Innsbruck durch Oberinnthal und Rutte im Jahr 1552 Volks und Schutzenzeitung politisches Volksblatt 1867 Jg 22 27 12 1867 S 738 und 30 12 1867 S 741 Digipress der Bayerischen Staatsbibliothek 1 und 2 a b c Andre M Winter Furstengruft in der Stiftskirche Stams abgerufen am 4 September 2014 Pia Maria Plechl Land der Berge Die schonsten Pass und Hohenstrassen Osterreichs Wien 1973 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichisches Grab Stift Stams amp oldid 236314668