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Die Zeche Konig Ludwig war ein Steinkohlebergwerk in Recklinghausen Zeche Konig LudwigAllgemeine Informationen zum BergwerkArbeiter und Beamte der Zeche im April 1892Informationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1886Betriebsende 1965Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 35 3 6 N 7 14 15 3 O 51 584323260532 7 2375869750977 Koordinaten 51 35 3 6 N 7 14 15 3 OZeche Konig Ludwig Regionalverband Ruhr Lage Zeche Konig LudwigStandort Alte Grenzstrasse Konig LudwigGemeinde RecklinghausenKreis NUTS3 RecklinghausenLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Lage der Schachtanlagen der Zeche Konig Ludwig in Recklinghausen Kuxschein No 2 des Steinkohlen Bergwerks Konig Ludwig ausgestellt am 28 Oktober 1872 auf den Essener Kaufmann und Bergbauunternehmer Julius Waldthausen original unterschrieben von dem Bankier Wilhelm Hagedorn als GrubenvorstandInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung der Gewerkschaft Konig Ludwig 1 2 Teufen 1 3 Forderung Ausbau und Streik 1 4 Aufbau der Schachtanlage 4 5 1 5 Erster Weltkrieg 1 6 Ruhraufstand und Ruhrbesetzung 1 7 Aufbau der Schachtanlage 7 8 1 8 Bergbau AG Ewald Konig Ludwig 1 9 Zweiter Weltkrieg 1 10 Nachkriegszeit und Grundung der Ruhrfestspiele 1 11 Kohlekrise und Stilllegung 2 Nutzung nach der Stilllegung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung der Gewerkschaft Konig Ludwig Bearbeiten 1856 stiessen vom Generalinspektor August Bockholtz Bockholte und dem Bankier Wilhelm Hagedorn angeregte Probebohrungen im Recklinghauser Suden auf Steinkohle Bockholtz und Hagedorn legten Mutung ein und es wurden die Grubenfelder Henriettengluck I bis III verliehen Sie wurden 1867 unter Vereinigte Henriettengluck konsolidiert Wahrend der Grunderzeit konnte 1871 die bergrechtliche Gewerkschaft Vereinigte Henriettengluck das benotigte Kapital zur Errichtung eines Bergwerks organisieren Bei einer Generalversammlung am 16 Februar 1872 im Hotel Berliner Hof in Essen wurde daraufhin entschieden das Bergwerk bald zu errichten Ausserdem wurde beschlossen die Gewerkschaft nach dem bayerischen Konig Ludwig II zu benennen Zur Errichtung der Ubertagebetriebe sollte das im Besitz der Stadt Recklinghausen befindliche Geitenfeld gekauft werden Auf Grund eines Streits uber die Kaufsumme wurde das Grundstuck im Marz 1872 gepachtet Nach einem weiteren Streit uber die Kostenubernahme fur den Wegebau kaufte die Gewerkschaft zehn Morgen Land am Stillbrink vom Bauern Hestermann Das Land gehorte zur eigenstandigen Landgemeinde Suderwich und war abgesehen vom Streit mit der Stadt Recklinghausen wegen der gunstigeren Steuern besonders attraktiv Die Recklinghauser Stadtverordneten und der Burgermeister Hagemann versuchten noch die Gesellschaft umzustimmen doch selbst ein angestrengter Prozess konnte sie nicht uberzeugen die Zeche auf Recklinghauser Grund zu errichten Teufen Bearbeiten Im zweiten Anlauf begannen am 27 April 1872 am Stillbrink die Abteufarbeiten fur den ersten Schacht Der Ingenieur Koepe Carl Friedrich Koepe organisierte dazu eine Fordermaschine von der Zeche Carl 1873 gerieten die Arbeiten wegen Problemen mit der Wasserhaltung ins Stocken 1874 musste sogar allen Arbeitern gekundigt werden und die Abteufarbeiten wurden vorerst eingestellt Im Fruhjahr 1875 traten mehrere Vorstandsmitglieder zuruck unter anderem Friedrich Grillo so dass im April 1875 nur noch die Vorstandsmitglieder Carl Funke und Wilhelm Hagedorn tagten 1876 konnten die Abteufarbeiten wieder aufgenommen werden die Wasserhaltung bereitete jedoch weiter Probleme Mit Kreiselpumpen ab 1882 und Tubbings ab 1883 konnte der Schacht dauerhaft trockengelegt werden Im gleichen Jahr erreichte der Schacht bei einer Teufe von 307 m die kohlenfuhrende Schicht Floz Bei 361 m Teufe wurde die erste Sohle als Wettersohle 1885 bei 440 m Teufe die Bausohle angesetzt Die Aufnahme der Forderung erfolgte 1886 1 Bereits am 22 Juli 1886 kamen bei einer Schlagwetterexplosion sieben Bergarbeiter zu Tode Bei drei weiteren Schlagwetter und Kohlenstaubexplosionen am 12 November 1891 am 18 August 1893 und am 17 Januar 1901 kamen 31 weitere Bergleute ums Leben Forderung Ausbau und Streik Bearbeiten Herkunft der Belegschaftsmitglieder 1893 2 Geburtsort in absolut prozentualWestfalen 562 38Rheinprovinz 96 7Ost und Westpreussen 62 4Posen 514 35Schlesien 100 7Sonstige 155 10Gesamt 1489 1001886 wurden mit einer Belegschaft von 144 Mann 24 869 t Kohle gefordert Da die Rohkohle im Verkauf mit 4 80 Mark t einen relativ geringen Erlos brachte wurde 1887 mit dem Bau einer Aufbereitungsanlage mit Kohlenseparation und Kohlenwasche begonnen Im Marz 1888 wurde mit dem Bau einer Kokerei begonnen um mit dem darin produzierten Koks hohere Gewinne zu erzielen Am 1 Juli 1889 nahmen die ersten 60 Koksofen ihren Betrieb auf Der hochwertige Koks konnte mit einem durchschnittlichen Erlos von 12 15 Mark t verkauft werden Die in der Kokerei anfallenden Gase wurde zur Beheizung von 20 Cornwall Kesseln zur Dampferzeugung fur die Fordermaschinen genutzt Zum Ende des Jahres 1890 gingen weitere 40 Koksofen in Betrieb Bis 1890 war die Belegschaft auf 740 Mann angewachsen die Forderung betrug 429 291 t An dem Massenstreik von 1889 der sich ab Ende April von der Bochumer Zeche Prasident ausgehend im gesamten Ruhrgebiet verbreitete beteiligten sich auch 470 Kumpel der Zeche Konig Ludwig Mehrere Kompanien des Infanterieregiments Nr 13 unter dem Kommando des Hauptmanns von Seidewitz bewachten die streikenden Bergarbeiter in Recklinghausen Bei einer Versammlung der Streikenden in Dortmund Dorstfeld wurde beschlossen die Bergleute Schroder Bunte und Siegel als Delegierte zum Kaiser und zum Reichstag zu schicken Sie trugen Kaiser Wilhelm II am 14 Mai als Delegierte ihre Forderungen vor Mit Reichstagsabgeordneten der Nationalliberalen Partei unter anderem dem Vorsitzenden des Unternehmerverbandes Bergbau Verein Friedrich Hammacher legten sie im Berliner Protokoll die 8 Stunden Schicht regelmassige Lohnerhohungen und Uberstunden nur in von Arbeiterausschussen genehmigten Ausnahmen fest Die Unternehmer akzeptierten dieses Protokoll jedoch nicht und gaben stattdessen am 18 Mai die Essener Erklarung aus Demnach sollte zwar die 8 Stunden Schicht eingefuhrt werden die Arbeiterausschusse wurden jedoch abgelehnt und die Lohne sollten nur einmalig erhoht werden Die Bergleute waren geteilter Meinung ob sie die Erklarung akzeptieren sollten Unter dem privaten wirtschaftlichen Druck nahmen die Kumpel am 27 Mai nach drei Wochen Streik die Arbeiten wieder auf Der Streik fuhrte zu den Sozialreformen 1890 und zur Grundung der ersten Bergarbeitergewerkschaft spater Alter Verband nbsp Ehemalige Kaue und Lampenstube bei Schacht 2Bergpolizeiliche Auflagen erforderten auf Zeche Konig Ludwig unterdessen die Anlage eines zweiten Schachtes so dass die Gewerkschaft beschloss einen Wetterschacht anzulegen Ab April 1889 wurde 80 m neben Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft 1891 erreichte er die 442 m Sohle nunmehr Wettersohle bei einer Teufe von 527 m wurde eine zweite Sohle angesetzt 1894 wurde Schacht 2 als zweiter Forderschacht in Betrieb genommen Dafur wurde etwa 1 km sudlich der Schachtanlage 1 2 ab dem 15 August 1894 der neue Wetterschacht Schacht 3 niedergebracht Mit dem Beitritt zum Rheinisch Westfalischen Kohlen Syndikat RWKS im Februar 1893 stabilisierten sich die Kohlenpreise und die wirtschaftliche Situation der Gewerkschaft Konig Ludwig besserte sich Allerdings beschrankte die Mitgliedschaft im RWKS auch die Fordermengen der Zechen Um die Forderung trotzdem zu erhohen beschloss der Vorstand den als Wetterschacht geplanten Schacht 3 als weiteren Forderschacht zu nutzen was die erlaubte Fordermenge erhohte Schacht 3 erreichte die 442 m Sohle am 1 Oktober 1896 Die geforderte Kohle wurde mit einer Feldbahn zur Aufbereitung zu Schachtanlage 1 2 transportiert Ab 1898 war der betriebseigene 1 7 ha grosse Hafen am Zweig Kanal des noch im Bau befindlichen Dortmund Ems Kanals heute Teil des Rhein Herne Kanals fertiggestellt Uber den Hafen konnten einerseits Kohlen und Koks an den Nordsee Hafen verkauft werden aber auch Material angeliefert werden 1896 forderte das Bergwerk mit 1 767 Belegschaftsmitgliedern 592 000 t Kohle In den 180 Koksofen wurden 1898 147 030 t Koks produziert Der Kokerei waren mittlerweile Anlagen zur Gewinnung der Nebenprodukte Teer Ammoniak Benzol verschiedener Kohlenwasserstoffe und spater Stadtgas angeschlossen Der Verkauf von Koks und der Nebenprodukte machte im Jahr 1899 35 des Gesamtergebnisses der Gewerkschaft aus Aufbau der Schachtanlage 4 5 Bearbeiten nbsp Grubenfeld der Zeche Konig Ludwig um 1902Im Mai 1898 hatte die Gewerkschaft Konig Ludwig die Kuxe der benachbarten Gewerkschaft Henrichenburg mitsamt 13 Grubenfeldern von 27 6 km Gesamtflache erworben Dadurch hatte sich die Berechtsame der Gewerkschaft von 8 7 km auf 36 3 km erweitert Am 3 Juli 1900 begannen 3 km nordostlich der Anlage 1 2 westlich der Gemeinde Suderwich die Arbeiten einer neuen Schachtanlage Konig Ludwig 4 5 1901 wurde eine Bahnstrecke zwischen den Anlagen 1 2 und 4 5 erbaut Im August 1902 erreichte Schacht 4 bei 453 m und bei 520 m Teufe bereits von der Schachtanlage 1 2 aus aufgefahrene Strecken Im Oktober 1902 erreichte Schacht 4 die vorlaufige Endteufe von 628 m und nahm die Forderung als neuer Hauptforderschacht auf wahrend die Forderung auf Schacht 1 eingestellt wurde Der Schacht 5 wurde bei Erreichen der 520 m Sohle im November als Abwetterschacht in Betrieb genommen Auf dem Gelande der ersten Schachtanlage wurde 1902 bis 1903 der Schacht 6 als zusatzlicher Wetterschacht abgeteuft 1903 nahm auch auf der Schachtanlage 4 5 eine Kokerei mit 80 Otto Hoffmann Ofen ihren Betrieb auf Weil sich die tatsachlichen Verhaltnisse auch nach den Sozialreformen 1890 kaum verbessert hatten traten die Bergleute 1905 erneut in den Streik Als ein Forderungskatalog der Bergarbeitergewerkschaften von den Unternehmerverbanden abgelehnt wurde wurde am 16 Januar der Generalstreik ausgerufen Nach Verhandlungen und der Zusage der Abanderungen einzelner Bestimmungen des Allgemeinen Berggesetzes wurde der Generalstreik am 10 Februar aufgehoben In der Gesetzesnovelle wurde unter anderem die Schichtdauer einschliesslich Ein und Ausfahrt auf 8 Stunden begrenzt und das Wagen Nullen also der vollstandige Abzug eines nicht voll und rein beladenen Kohlewagens vom Lohn abgeschafft Arbeiterausschusse sollten die Einhaltung dieser Regelungen bewachen Auf der Zeche Konig Ludwig bildeten sich die Arbeiterausschusse im November 1905 Uber die wirtschaftlichen Folgen des Streiks schrieb der Grubenvorstand der Gewerkschaft Konig Ludwig im Geschaftsbericht des Jahres 1905 Durch den Streik in den Monaten Januar und Februar ist uns fur Betriebsverlust und entgangenen Verdienst ein Schaden von 500 000 Mark entstanden Einen weiteren nicht zu berechnenden Nachteil haben wir dadurch erlitten dass unsere in stark aufwarts strebender Entwicklung befindlichen Betriebe in ihrem Fortschritt um viele Monate zuruckgedrangt worden sind Wie leider zu erwarten stand hat die von der Staatsregierung in Ubel angebrachte Nachgiebigkeit gegen die aufgehetzten Massen und die irregeleitete Offentlichkeit eingebrachte Gesetzesvorlage zur obligatorischen Einfuhrung von Arbeiterausschussen im preussischen Bergbau gefuhrt Die folgenden Jahre waren durch neue technische Entwicklungen gekennzeichnet Die Streblangen konnten durch Schrammaschinen und Schuttelrutschen verlangert werden was einen wirtschaftlicheren Abbau ermoglichte Fur den Kohlentransport wurden 1905 noch 32 Pferde unter Tage gehalten durch den Betrieb von Lokomotiven und Seilbahnen waren 1912 nur noch acht Grubenpferde im Einsatz Die Belegschaft hatte sich jedoch bis 1905 auf 3822 erhoht 1906 uberstieg die Jahresforderung mit 1 086 055 t zum ersten Mal die Millionen Tonnen Grenze Der Wert der Konig Ludwig Kuxe stieg von 4 800 Mark im Jahr 1889 auf bis zu 32 500 Mark im Jahr 1912 Damit rangierten die Kuxe an vierter Stelle der hochstbewerteten Kohlepapiere Auch unter dem Eindruck zweier Grubenunglucke am 28 Juni und am 18 Juli 1910 bei denen funf Bergleute verungluckten wurde 1911 eine Grubenwehr eingerichtet Trotz des Einsatzes der Grubenwehr kamen bei Unglucken am 16 Februar und am 17 Oktober 1916 erneut funf Kumpel zu Tode Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Ehemalige Verwaltung und LohnhalleDurch die Einberufung zum Ersten Weltkrieg ab Juli 1914 sank die Belegschaft bis 1916 um etwa 25 Die Zechenleitung versuchte die fehlenden Bergleute durch Kriegsgefangene und Fremdarbeiter zu ersetzen und mit Uberstunden auszugleichen Der Kohlenabbau wurde jedoch durch die schlechte Lebensmittelversorgung erschwert Die Forderung pendelte sich um 1915 1916 bei 80 der im letzten Friedensmonat geforderten Menge ein Wegen des Kriegs mangelte es an Material zum weiteren Ausbau der Anlagen Der Krieg erhohte aber auch die Nachfrage nach Kohle so dass sich die Gewerkschaft finanziell gut ausgestattet sah So konnte Schacht 2 1915 ein neues Fordergerust und im April 1916 eine neue Zwillings Fordermaschine erhalten Zur Ausrichtung einer 3 Sohle wurde Schacht 4 im Jahr 1917 um 26 m tiefer geteuft Auch die Anlagen der Nebenproduktegewinnung wurden ausgebaut 1916 konnte eine neue Teerdestillation in Betrieb genommen werden nach dem die alte im Juni 1913 durch ein Feuer zerstort worden war Die Benzolfabrik wurde modernisiert die Anlagen zur Gewinnung von Cumaronharz Staufferfett und Teerfettol 1917 neu errichtet 1918 wurde ausserdem ein neues Kraftwerk auf der Anlage Konig Ludwig 4 5 errichtet das die veralteten Kesselhauser ersetzte Ruhraufstand und Ruhrbesetzung Bearbeiten nbsp Ehemalige Lehrwerkstatt der Schachtanlage 1 2In der revolutionaren Stimmung nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es zwischen Bergarbeitern und Freikorpssoldaten zu burgerkriegsahnlichen Auseinandersetzungen Am 9 November 1918 befreiten 150 Matrosen und Soldaten aus Koln 20 im Recklinghauser Gerichtsgefangnis festgehaltene Soldaten Im Februar und Marz 1919 kam es zu Arbeitsunterbrechungen Im April legten die Bergleute der Zeche Konig Ludwig ihre Arbeit nieder um gegen die Regierungsmilitars und fur eine bessere Lebensmittelversorgung zu demonstrieren Nach fast vier Wochen brach der Streik ergebnislos zusammen Die Situation beruhigte sich jedoch nicht dauerhaft und eskalierte schliesslich im Fruhjahr 1920 zum Ruhraufstand Am 20 Marz 1920 besetzten 800 Mitglieder der Roten Ruhrarmee die Stadt Recklinghausen und entwaffneten die Polizei Der von der Ruhrarmee eingesetzte Vollzugsrat konnte die Ordnung jedoch nicht wiederherstellen Die Versorgung der Bevolkerung blieb katastrophal und Plunderungen setzten ein Im April kam es dann mehrfach zu Schiessereien Der kommunistische Vorsitzende des Vollzugsrates Markuse wurde von Polizisten umgebracht Die einruckende Reichswehr schlug den Aufstand schliesslich nieder Die Aufstande hatten wirtschaftlich gesehen jedoch kaum negative Folgen Die Schachte 4 und 5 erreichten bei 620 m Teufe die 3 Sohle 1922 wurde Schacht 6 als Wetterschacht bis zur 2 Sohle geteuft Schwerere Auswirkungen hatte hingegen die Ruhrbesetzung durch franzosische und belgische Truppen 1923 1924 Am 1 April 1923 dem Ostersonntag wurde die Schachtanlage 4 5 teilweise besetzt und die Lagerbestande an Koks von Franzosen beschlagnahmt Am 10 Oktober 1923 beschlagnahmte die Mission Interalliee de Controle des Usines et des Mines MICUM alle Werksanlagen der Gewerkschaft Konig Ludwig Der passive Widerstand der Bergleute gegen die Besetzer fuhrte zu einer Forderung von nur 568 802 t im Jahr 1923 Nach mehr als einem Jahr endete die Besetzung am 27 Oktober 1924 Die Betriebsanlagen befanden sich allerdings bei ihrer Ruckgabe in einem desolaten Zustand Die Kokerei an der Schachtanlage 1 2 musste teilweise stillgelegt werden die Kokerei auf dem Betriebsgelande der Schachte 4 5 wurde komplett abgerissen Obwohl bereits 1924 wieder uber eine Million Tonnen gefordert wurden fuhrten die Reparaturkosten zu einem Jahresverlust von 1 180 000 Reichsmark Im Sommer 1924 gingen 80 neugebaute Koksofen bei Schacht 1 2 in Betrieb Die neue Kokerei bei Schacht 4 5 wurde 1926 fertiggestellt Die Gewerkschaft Konig Ludwig kaufte die Zeche Vereinigte Trappe in Wetter Die Gewerkschaft legte die Zeche zum 31 Dezember 1925 still um die eigene vom Kohlensyndikat erlaubte Fordermenge zu erhohen und fur die Zeche Konig Ludwig zu nutzen Aufbau der Schachtanlage 7 8 Bearbeiten Um die erlaubte Fordermenge weiter zu erhohen beschloss der Grubenvorstand 1928 ostlich der Schachtanlage 4 5 die Schachte 7 und 8 abzuteufen Am 15 Mai setzte der Generaldirektor Jakob Kleynmans zum ersten Spatenstich an Schacht 8 erreichte seine Endteufe von 637 m am 11 Oktober und Schacht 7 bei 758 m am 30 Dezember 1929 Die Wettersohle wurde bei 470 m die Fordersohle bei 606 m Teufe angesetzt Unterdessen wurde der Abbaubetrieb modernisiert Wo die Kohle in flacher Lagerung vorkam wurden Stangenschrammaschinen eingesetzt Mit dem vermehrten Maschineneinsatz wurde auch ein Drei Schichten Rhythmus eingefuhrt Die erste Schicht baute die Kohle ab die zweite Schicht fullte den Hohlraum mit taubem Gestein auf Versatz und die dritte Schicht bereitete die Maschinen fur den nachsten Abbau vor In geneigter Lagerung kam der druckluftbetriebene Abbauhammer zum Einsatz Bergbau AG Ewald Konig Ludwig Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 RM der Bergbau AG Ewald Konig Ludwig vom Juli 1935Unter dem Druck der Weltwirtschaftskrise schlossen sich die Gewerkschaften Konig Ludwig und Ewald in Herten zunachst zu einer Verkaufsvereinigung zusammen Zur Gewerkschaft Ewald gehorte neben der Zeche Ewald in Herten und der Zeche Ewald Fortsetzung in Oer Erkenschwick auch die Zeche Haus Aden in Bergkamen Am 31 Juli 1931 wurde beschlossen sie zu einer Betriebsgemeinschaft zu vereinigen Wie eng die Verbindung der beiden Gewerkschaften war zeigt auch die Materialseilbahn die Kohle von der Zeche Ewald Fortsetzung zur Aufbereitung der Zeche Konig Ludwig 4 5 brachte Am 21 Juni 1935 grundeten die beiden Unternehmen die Aktiengesellschaft Bergbau AG Ewald Konig Ludwig kurz Ewald Konig Ludwig AG Weil die Kokerei bei der Anlage 1 2 nicht rentabel genug war wurde der Betrieb 1930 eingestellt Mit der nach dem Vierjahresplan anlaufenden Kriegswirtschaft stieg der Bedarf an Koks und die Kokerei wurde ab 1937 erneut betrieben Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Dezember 1939 ubernahm der Staatskonzern Reichswerke Hermann Goring die Halfte der Aktien der Ewald Konig Ludwig AG Am 9 Januar 1940 wurde das Unternehmen in den Konzern eingegliedert Wegen des Kriegs gab es weiter erhohten Bedarf an Kohle aber nicht genugend Arbeitskrafte Durch langere Schichtzeiten zusatzliche Panzerschichten und vor allem die Beschaftigung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern sollte die Forderleistung erhoht werden Die Zwangsarbeiter aus Polen Italien und Russland wurden in einem Lager am Ickerottweg an der Anlage 7 8 untergebracht in einem zweiten Lager am Kanalschlosschen befanden sich Belgier Franzosen Kroaten Polen und Russen Wegen Sprachproblemen und mangelnder Qualifikation der Zwangsarbeiter und der schlechten Lebensmittelversorgung der gesamten Belegschaft erhohte sich die Forderleistung kaum Die begrenzten Kohlevorrate im Abbaubereich der Anlage 1 2 fuhrten zur Pachtung des Ostfeldes der benachbarten Zeche Recklinghausen zum 1 Oktober 1940 Zu dem 3 6 km grossen Grubenfeld gehorte auch ein bereits bis 387 m geteufter Schacht Dieser Grullbadschacht genannte Schacht wurde bis 1942 bis zum Niveau der 2 Sohle tiefergeteuft und die Forderung der Anlage 1 2 auf diesen Feldesteil verlagert Der Schacht 3 wurde unterdessen 1942 aufgegeben nach dem die Forderung dort bereits 1925 eingestellt worden war Bei einem Grubenbrand mit nachfolgender Schlagwetterexplosion am 10 November 1940 starben 17 Bergleute Dieses grosste Grubenungluck der Zeche Konig Ludwig wurde als Ehrentod an der Arbeitsfront zu Propagandazwecken missbraucht Bei einem Bombenangriff auf die Schachtanlage 4 5 am 1 November 1944 starben 12 Bergleute Die durch Bombentreffer zerstorten Anlagen Bahnstrecken und Brucken fuhrten zu Materialengpassen die den Betrieb zusatzlich erschwerten Nachkriegszeit und Grundung der Ruhrfestspiele Bearbeiten Am 1 April 1945 besetzten die Alliierten die Betriebsanlagen und entliessen den Grubenvorstand Die Militarregierung liess die Forderanlagen wie auch die Kokereien und sonstigen Nebenanlagen stilllegen In der Nachkriegszeit ubernahm die Rhine Coal Control die Leitung und sorgte fur die Wiederaufnahme der Anlagen Die Betriebe kamen aber wegen einer weiterhin schlechten Lebensmittelversorgung nur schleppend wieder in Gang Die Kohleforderung lief im August 1945 wieder an Im Jahr 1945 forderte die Ewald Konig Ludwig AG insgesamt nur 648 022 t Die Kokerei der Anlage 4 5 ging 1945 wieder in Betrieb die Kokerei der Anlage 1 2 nahm die Produktion 1946 wieder auf Wahrend des kalten Winters 1946 1947 standen die Hamburger Theater vor der Schliessung weil sie nicht mehr uber Kohle fur die Beheizung verfugten Der Verwaltungsdirektor des Hamburger Schauspielhauses Otto Burrmeister der Betriebsratsvorsitzende der Hamburger Staatsoper Karl Rosengart und andere fuhren in zwei holzgasbetriebenen LKW ins Ruhrgebiet um auf den Kohlezechen um Hilfe zu bitten Von der Autobahn A 2 sahen sie die Schlote der Kraftwerksanlagen bei der Schachtanlage 4 5 und nahmen die nachste Abfahrt Die Bergleute der Zeche Konig Ludwig 4 5 halfen den Theaterleuten unter Umgehung der Kontrolle durch die Besatzungsmachte und beluden die LKW mit Kohle Diese illegale Aktion wurde mehrfach wiederholt bis die beladenen LKW von der Militarpolizei entdeckt wurden Zum Dank fur die Kohlehilfen gastierten im Sommer 1947 150 Schauspieler der drei Hamburger Buhnen im Stadtischen Saalbau Recklinghausen Der Hamburger Burgermeister Max Brauer hielt zu diesem Anlass eine Rede von der Forderbrucke zu der Belegschaft der Zeche Ich kann mir eine andere und neue Art der Festspiele vorstellen Festspiele nicht nur fur Literaten und Auserwahlte sondern Festspiele inmitten der Statten harter Arbeit Ja Festspiele im Kohlenpott vor den Kumpels Ja Festspiele statt in Salzburg in Recklinghausen Aus dem Gastspiel der Hamburger Schauspieler erwuchs die Tradition der Ruhrfestspiele in Recklinghausen Schwerpunkt der Forderung war das Grullbadfeld Von der Anlage 4 5 aus wurde die 1942 begonnene Ausrichtung des Feldesteils ostlich der Schachte 7 8 fortgesetzt In der flachen Lagerung setzte sich der vollmechanische Abbau mit modernen Doppelkettenkratzforderern und Hobelanlagen durch Weil die Lagerstatten jedoch geologisch stark gestort waren mussten mehr Strecken aufgefahren werden was die Wirtschaftlichkeit des mechanischen Abbaus verringerte In stark geneigter und steiler Lagerung blieb weiterhin der druckluftbetriebene Abbauhammer das wichtigste Werkzeug Bedingt durch gestiegene Lohne bei festgelegtem Kohlepreis hatte die Ewald Konig Ludwig AG 1947 noch einen Verlust von 38 122 800 Reichsmark zu verzeichnen Nicht zuletzt mit der Wahrungsreform besserte sich die Situation ab 1948 Der folgende wirtschaftliche Aufschwung Wirtschaftswunder die erhohte Nachfrage nach Kohle und der Wegfall von Preisbindung und Produktionsbeschrankungen fuhrten auch auf der Zeche Konig Ludwig zur erhohten Forderleistungen 1950 betrug die Forderung der Ewald Konig Ludwig AG bei 7 788 Beschaftigten 1 510 374 t 1955 forderte die Gesellschaft mit einer Belegschaft von 7 767 Mann 1 618 076 t 1955 wurde mit einem Durchschlag in 800 m Teufe eine Verbindung zwischen den Anlagen 1 2 und 4 5 geschaffen Die Schachtanlage 4 5 wurde zur Hauptanlage ausgebaut Schacht 5 wurde tiefergeteuft und erreichte 1958 die 1000 m Sohle Die Aufbereitung mitsamt der Kokerei bei der Schachtanlage Schacht 1 2 wurde 1958 aufgegeben Kohlekrise und Stilllegung Bearbeiten nbsp Pechhalle an der Zeche Konig Ludwig 1 2 Zustand 2008 Ab 1958 drangten die Energietrager Erdgas und Erdol und gunstigere Importkohle zunehmend auf den Energiemarkt Die Kohle der Zeche Konig Ludwig war wegen der geologisch stark gestorten Lagerstatten zu teuer Die Haldenbestande der Zeche wuchsen und es mussten Feierschichten eingelegt werden Die Hoffnung lag nun auf dem bis 1961 zum Zentralforderschacht mit moderner Gefassforderung ausgebauten Schacht 5 Er wurde als Sorgenbrecher bezeichnet doch die Sorgen blieben Die Zielforderung wurde 1962 von 6 300 t Tag auf 3 300 t Tag zuruckgenommen unwirtschaftliche Abbaubetriebe wurden abgeworfen 1800 Beschaftigte wurden zu den Zechen Ewald und Haus Aden verlegt oder uber einen Sozialplan vorzeitig pensioniert Die Schachte 7 2 und 8 wurden 1963 stillgelegt Schacht 1 folgte im Fruhjahr 1964 Im Jahr 1960 betrug die Forderleistung in kg pro Mann und Schicht kg MS noch 1651 durch Mechanisierung und Rationalisierung konnte die Leistung bis 1963 auf 2464 kg MS erhoht werden Die Massnahmen reichten im harten Wettbewerb offenbar nicht aus um die Zeche wirtschaftlich weiterzubetreiben Die Bergbau AG Ewald Konig Ludwig hatte Konig Ludwig bereits am 3 Dezember 1959 aus dem Firmennamen gestrichen und firmierte als Ewald Kohle AG innerhalb der Salzgitter AG Das Unternehmen beschloss am 7 Januar 1965 die Stilllegung der Zeche Konig Ludwig Die Protestaktionen der IGBE in den vergangenen Jahren blieben erfolglos Am 15 Juni 1965 stellte Zeche Konig Ludwig die Forderung ein Die Schachte wurden bis 1966 verfullt Schacht 8 erst 1972 3 2500 Beschaftigte konnten zum grossen Teil auf andere Zechen der Ewald Kohle AG verlegt werden oder in Fruhrente gehen Die Abteilung fur den Grubenausbau der Zeche Konig Ludwig wurde zum selbststandigen Unternehmen Gesteinsbau Konig Ludwig GKL mit etwa 700 Mitarbeitern Die GKL ubernahm Auftrage fur Grubenbauten auf anderen Zechen fuhrte aber auch Industrieabbruche Gleisbau und Tiefbauarbeiten aus Die Kokerei der Anlage 4 5 wurde bis 1978 mit Kohle aus anderen Bergwerken der Ewald Kohle AG betrieben Zuletzt arbeiteten dort noch fast 300 Beschaftigte Die Kokerei wurde wie auch die GKL 1969 in die Ruhrkohle AG eingebracht Der 76 m hohe Gefassforderturm aus Beton von 1961 der baugleich auch in der Zeche Ewald Fortsetzung in Oer Erkenschwick zum Einsatz gekommen war wurde im Jahr 1983 gesprengt Nutzung nach der Stilllegung Bearbeiten nbsp Einstieg des Rad und Wanderweges an der Schachtanlage 1 2Auf dem Gelande der Zeche befindet sich das Biomasse Heizkraftwerk Recklinghausen Die Konig Ludwig Bahntrasse wird abschnittsweise zum Rad und Wanderweg umgebaut Ein erster Teilabschnitt von der Zeche Konig Ludwig 1 2 bis zum Standort der ehemaligen Zeche Friedrich der Grosse am Rhein Herne Kanal wurde bereits im Dezember 2008 fur die Offentlichkeit freigegeben Die Bruckenbauwerke wurden instand gesetzt und es wurden Sitzgruppen eingerichtet Blaue Stelen signalisieren den Verlauf des Weges Der Abschnitt zwischen Ortlohstrasse und Oer Erkenschwick wurde im Juni 2018 freigegeben Literatur BearbeitenArbeitsgruppe Konig Ludwig Christoph Thuer Hrsg Unsere Zeche Konig Ludwig Wiege der Ruhrfestspiele und mehr Regio Verlag Werne 2005 ISBN 3 929158 19 1 Einzelnachweise Bearbeiten Zu den Arbeitsbedingungen vgl die Arbeitsordnung vom 14 August 1886 abgedruckt in Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 III Abteilung Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des Neuen Kurses 1890 1904 4 Band Arbeiterrecht bearbeitet von Wilfried Rudloff Darmstadt 2011 Nr 53 Otto Taeglichsbeck Konigliches Oberbergamt Dortmund Hrsg Die Belegschaft der Bergwerke und Salinen im Oberbergamtsbezirk Dortmund Band II Bellmann amp Middendorf Dortmund 1893 Ralf Wiethaup Welches Geheimnis verbirgt der Schacht 8 der Zeche Konig Ludwig In Stimberg Zeitung 8 Februar 2022 S 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Konig Ludwig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ulrich Eumann Chronik der Zeche Konig Ludwig pdf 91 kB Beitrage zur 132jahrigen Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Recklinghausen PDF Datei In der Tiefe gefangen In WAZ 1 Marz 2009 Bericht uber das Ungluck 1958 Normdaten Korperschaft GND 4875408 0 lobid OGND AKS VIAF 246988090 nbsp Dieser Artikel wurde am 30 Oktober 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Konig Ludwig amp oldid 238458745