www.wikidata.de-de.nina.az
Die heutige Konkathedrale Sainte Eulalie et Sainte Julie katalanisch Santa Eulalia d Elna ist ein im 11 Jahrhundert errichteter und im 13 bis 15 Jahrhundert erweiterter Kirchenbau in der sudfranzosischen Stadt Elne Departement Pyrenees Orientales Region Okzitanien die etwa 12 Kilometer Luftlinie sudostlich des Stadtkerns von Perpignan und kaum sechs Kilometer vom ostlich gelegenen Strand des Mittelmeers entfernt ist Sie ist eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmale der Region und diente von 568 bis 1605 nach anderen Quellen bis 1601 oder 1602 als Bischofssitz des Bistums Elne Zumindest ab dessen Grundungsdatum gehorten zur Kathedrale zweifelsohne Konventsgebaude eines Klosters in denen der Bischof mit seiner Domherrengemeinschaft dem Domkapitel lebte Allerdings geben die Quellen uber Umfang und Aussehen der Vorganger der heutigen Gebaude keine Auskunft Ste Eulalie et Ste Julie d Elne Westwerk FassadeKreuzganghof u Nordturm von NOInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Westgotische Wurzeln Grundung Bischofssitz 1 2 Vorgangerbauwerke 1 3 Investiturstreit und Augustinerkloster 1 4 Errichtung der heutigen Bauwerke 1 5 Jakobspilgerfahrt 1 6 Abstieg 1 7 Versuch einer gotischen Erweiterung 1 8 Bischofssitz zieht nach Perpignan 1 9 Neuzeit Zerstorung des Kreuzgangobergeschosses 2 Bauwerke 2 1 Aussere Erscheinung 2 1 1 Kathedrale 2 1 1 1 Langhaus 2 1 1 2 Chorhaupt 2 1 1 3 Sudseite Langhaus 2 1 1 4 Westwerk 2 1 2 Konventsgebaude 2 1 2 1 Kreuzgang Grobstruktur 2 1 2 2 Weitere Konventsgebaude 2 2 Inneres 2 2 1 Kathedrale 2 2 1 1 Langhaus 2 2 1 2 Chorhaupt 2 2 1 3 Westwerk mit Narthex und Orgelempore 2 2 1 4 Kapitelle im Langhaus 2 2 2 Konventsraume mit Kreuzgang 2 2 3 Fehlende Konventsraume 3 Saulen und Pfeilerskulptur der Kreuzganggalerien 3 1 Skulptur Sudgalerie 3 2 Skulptur Westgalerie 3 3 Skulptur Nordgalerie 3 4 Skulptur der Ostgalerie 3 4 1 Gotischer Zyklus der Passion und der Himmelfahrt 3 5 Skulptur der Arkaturen des ehemaligen Kreuzgang Obergeschosses 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gotische AdlerfibelWestgotische Wurzeln Grundung Bischofssitz Bearbeiten Den Fortbestand stadtischen Lebens wenn auch nur in bescheidenem Umfang nach dem Untergang des Romischen Reiches im 5 Jahrhundert verdankte Elne der wenn auch recht spaten Grundung eines Bischofssitzes wodurch es zu einer bedeutenden Kirchenstadt wurde Dies hat sich aus dem wechselvollen Schicksal des Konigreichs ergeben das die Westgoten in Sudfrankreich und Hispanien errichtet hatten Nach dem fur die Franken siegreichen Ausgang der Schlacht von Vouille im Jahr 507 wurde dieses Reich geteilt und umfasste auf der nordlichen Seite der Pyrenaen nur noch Septimanien Zum zumindest teilweisen Ausgleich dieser Situation hat man im Jahr 568 die befestigten Siedlungen castra Carcassonne und Elne in den Rang von Stadten erhoben und jeweils einen Bischofssitz zuerteilt 1 Aus der westgotischen Zeit 6 7 Jh stammen die drei Sarkophage die in der Ostgalerie aufgestellt sind siehe Konventsraume und Kreuzgang unter Kreuzgang 2 Vorgangerbauwerke Bearbeiten Laut einer Quellenangabe wird allgemein angenommen dass eine wisigotische praromanische Kathedrale und damit auch das erste bischofliche Kloster im 6 Jahrhundert um 571 in der Unterstadt von Elne errichtet worden ist 3 und dann etwa 300 Jahre Bestand hatte Uber dessen Grosse und Aussehen ist nichts bekannt Moglicherweise war sie schon einer derselben Patroninnen gewidmet wie die heutige Kirche Ab dem Jahr 861 wurden neue vorromanische Kloster und Kirchengebaude an der hochsten Stelle der Oberstadt errichtet die Vorgangerbauten der heutigen Bauwerke Auch von deren Ausmass und Aussehen geben die Quellen keine Auskunfte Sie hatten um etwa 200 Jahre Bestand Bei der Widmung ist es etwa so wie bei der Vorgangerkirche Investiturstreit und Augustinerkloster Bearbeiten nbsp Gregor VII 11 Jh Seit Beginn des 10 Jahrhunderts hatten nahezu ausschliesslich Mitglieder des ortlichen Hochadels den Bischofssitz inne Bis zum Jahre 1064 bestiegen nur Bischofe mit den Vornamen Oliba Berengar oder Suniaire den Bischofsthron von Elne sie stammten wahrscheinlich alle aus den Grafengeschlechtern von Roussillon Cerdagne und Barcelona 4 nbsp Ein Mancus von Konig AEthelred II 1003 1006Die gregorianischen Reformen des 11 und 12 Jahrhunderts hatten sich zur Aufgabe gemacht die Kirche von dieser Laieninvestitur zu befreien und gleichzeitig die kirchlichen Gepflogenheiten wieder auf das Ideal des christlichen Evangeliums zuruckzufuhren Das Unterfangen stiess aber auf grossen Widerstand in der Aristokratie hier stand an ihrer Spitze die Familie des Vizegrafen von Castelnou Um das Kirchenpatrimonium wiederherzustellen musste sich der Bischof von Elne Hilfe suchend an den Erzbischof von Narbonne und die Grafen wenden die erfreut waren der Herrschaft des Vizegrafen Widerstand leisten zu konnen Der vorgenannte Erzbischof die Bischofe von Gerona und Carcassonne ebenso Raimund der Graf von Cerdagne trafen sich 1058 in Elne um die Wiederherstellung des Sitzes von Sainte Eulalie zu feiern was so zu verstehen ist dass das Kirchenpatrimonium das von den Zerstorern der Kirche geschmalert worden war wieder erneuert wurde Zu dieser Zeit lebte auch das Kapitel wieder auf das nunmehr 24 Domherren umfasste dessen Satzung aber zunachst nicht geandert wurde Erst zu Beginn des 12 Jahrhunderts unterwarf es sich einem strengen Gemeinschaftsleben und ubernahm die Regeln des heiligen Augustinus Diese Umstande hatten ebenso Konsequenzen bei der Entwicklung der Bauwerke des Bischofssitzes nbsp Ein Mancus oder Gold Dinar des engl Konigs 757 796 Errichtung der heutigen Bauwerke Bearbeiten Bereits 1042 war die Schenkung einer Einzelperson in Hohe von 10 mancusi arabische Dinare fur die Kirche Sainte Eulalie zu verzeichnen der mancus ist eine Goldmunze mit einem geringen Edelmetallgehalt 30 mancusi entsprachen damals dem Gegenwert eines Pferdes Am 25 September 1057 machte die Grafin Ermessinde von Barcelona ihr Testament Sie war eine grosse Dame deren Regierungsstil nicht jedermann zusagte deren starke Personlichkeit aber das politische Leben Kataloniens seit einem halben Jahrhundert gepragt hatte Sie vermachte dem Bischofssitz Roussillon 150 mancusi die fur die Kirche Sainte Eulalie bestimmt waren ad ipsa opera Fur die Domherren fugte sie weitere 50 mancusi hinzu und auch Bischof Artal I 1064 1071 erhielt diesen Betrag In der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts begann man offensichtlich mit der Erneuerung der Kathedrale und der Konventsgebaude in romanischem Baustil und sicherlich grosser als und anstelle der gerade mal etwa 200 Jahre alten vorromanischen Vorgangerbauten Die Errichtung der Chorapsis wird auf das Jahr 1040 datiert Wie bei zahlreichen anderen aufeinander folgenden kirchlichen Bauwerken hat man den Abbruch der alteren Bauten und die Erstellung der Neubauten in solchen Abschnitten vollzogen dass stets Raumlichkeiten zur Feier von Messen und zur Verehrung von Reliquien zur Verfugung standen Ahnliches galt auch fur die Raumlichkeiten des bischoflichen Konvents nbsp Das Martyrium der Sainte Eulalia Gemalde von John William Waterhouse 1885Der damalige Neubau entsprach weitgehend den heute erhaltenen Bauten bei denen man sich die spateren Um und Anbauten aus dem 12 bis 15 Jahrhundert wegdenken muss so etwa die Skulptur des Kreuzgangs dessen Einwolbungen die Anbauten der Kapellen auf der Sudseite des Langhauses und die Nachrustung einiger Kreuzrippengewolbe der Kirche Heute bis auf kleine Reste nicht mehr erhalten ist das ursprunglich vorhandene Obergeschoss des Kreuzgangs und die ihn umschliessenden Ost und Westflugel der Konventsraume Schliesslich wurde 1069 der Hauptaltar errichtet wie eine schon gemeisselte Inschrift auf zwei Marmortafeln berichtet Aus dem ersten Teil des Textes ist zu entnehmen dass im selben Jahr Bischof Raimund befahl der Graf von Roussillon Gauzfred und seine Gemahlin Azalais sowie die Einwohner des ganzen Gebietes jeglichen Standes die Machtigen und die Schwachen die Reichen und die Armen den Altar zu erbauen zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus und der Jungfrau und Martyrerin Eulalie der Schutzpatronin der Diozese fur Gott und das Wohl ihrer Seelen Im zweiten Teil des Textes wird darum gebeten dass die Manner und Frauen die durch ihr Almosen zur Errichtung des Altars beitragen fur wurdig befunden werden ihren Platz unter den Erwahlten einzunehmen wie auch ihre Eltern Dieser ausfuhrliche Text bezieht sich auf eine sehr feierliche Zeremonie zu der zahlreiche Menschen zusammengekommen waren Aus diesem Dokument geht unter anderem hervor dass damals nur von einer Schutzpatronin die Rede war der Martyrerin Eulalia Spanien Wann die heute stets genannte zweite Schutzpatronin die Martyrerin Julia von Korsika hinzugekommen ist daruber geben die bekannten Quellen keine Auskunft nbsp Die Kreuzigung der Heiligen Julia Triptychon von Hieronymus BoschSchliesslich wurden die romanischen Neubauten in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts weitgehend gebrauchsfertig vollendet Art und Umfang siehe Abschnitt Bauwerke Von den ursprunglich geplanten beiden Turmen uber der Fassade reichte gegen Ende des 11 Jahrhunderts nur der sudliche etwas weiter uber die Hohe des massiven Westwerks hinauf und endete unter den spater aufgestockten beiden allseits offenen Glockengeschossen Der geplante nordliche Glockenturm wurde nie gebaut An seiner Stelle wurde spater ein deutlich schlankerer Backsteinturm errichtet der an die architektonische Qualitat des sudlichen nicht heranreicht Der Sudturm erhielt seine beiden letzten Geschosse immer noch in romanischem Stil ebenfalls spater was an ihrem fortschrittlicheren Steinschnitt zu erkennen ist Bischof Artal III und sein Domkapitel gaben den Einwohnern von Elne auch die Erlaubnis die Stadt zu befestigen und sich mit Waffengewalt gegen Unrecht und Beschimpfungen zur Wehr zu setzen deren Opfer sie wurden Dieses Dokument ist auf den 6 Februar 1156 datiert 5 Jakobspilgerfahrt Bearbeiten nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568 nbsp Jakobsgrab Santiago de CompostelaGegen Ende des 11 Jahrhunderts setzten die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien ein Ihre grosse Blutezeit war die erste Halfte des 12 Jahrhunderts in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden nach Suden zogen So formierte sich der Jakobsweg in Frankreich aus vier Hauptrouten begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen Kloster Hospize Herbergen und Friedhofe und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert 6 S 25 Man brauchte fur eine Pilgerkirche vor allem grosse Bewegungsflachen fur die zahlreichen Pilger wie Chorumgange und Seitenschiffe Emporen sowie moglichst viele Kapellen zur Prasentation von Reliquien und deren Verehrung Elne lag wie zahlreiche andere sehr bedeutende Kloster an einem stark frequentierten Nebenweg der vielen Pilgerstrassen des Jakobswegs die sich in Frankreich nordlich der Pyrenaen konzentrierten und zu den wenigen Uberwegen nach Nordspanien fuhrten Dieser war der Chemin du Piemont der von Salses uber Perpignan am nordlichen Fuss der Pyrenaen meist in Talgrunden wie etwa dem des Tet bis an das nordliche Ende des Bergmassivs reichte Jedenfalls war der Neubau der Kathedrale von Elne und ihrer Konventsgebaude mit dem Einsatz dieser bedeutenden Pilgebewegungen im Wesentlichen fertiggestellt und konnte an der grosszugigen Spendenbereitschaft der Pilger teilhaben So standen den Chorherren schon bald ausreichende Mittel zur Verfugung um sich die Einwolbung der Kreuzgange und die Skulptur der Kreuzgangarkaden unter Einsatz der damals bekannten besten Bildhauer leisten zu konnen und das uber etliche Generationen Diese Arbeiten erstreckten sich vom 12 Jahrhundert bis in die 1 Halfte des 14 Jahrhunderts Nach der zunachst mit einer einfachen Holzbalkendecke uberdeckten Sudgalerie folgten nacheinander die Galerien im Westen Norden und Osten aber mit modernen Kreuzrippengewolben Offensichtlich reichten die Mittel dann noch zum Austausch der Balkendecke der Sudgalerie gegen ein gotisches Gewolbe Abstieg Bearbeiten nbsp Kronung Philipps III von Frankreich Grandes Chroniques de France 14 Jahrhundert Als der Streit um Aquitanien zwischen England und Frankreich nach Mitte des 12 Jahrhunderts anhob gingen die Pilgerbewegungen zuruck und die Kriege des 13 und 14 Jahrhunderts brachten einen dramatischen Einbruch 6 S 25 Damit versiegten diese Geldquellen fast ganzlich Das bischofliche Kloster musste sich wieder auf die Einnahmen aus den Wallfahrten der Region beschranken Im Jahr 1285 wurde die Stadt Elne unter der Herrschaft der Grafen von Barcelona geplundert die Kathedrale in Brand gesetzt und die Menschen von den franzosischen Truppen Philipp des Kuhnen massakriert Die durch den Brand entstandenen Schaden scheinen begrenzt gewesen zu sein da die Quellen daruber keine Erwahnung enthalten Ende des 13 Jahrhunderts wurde im sechsten Joch gleich neben der sudlichen Apsidiole die erste gotische Kapelle an das sudliche Seitenschiff mit einem Kreuzrippengewolbe angebaut Diese Kapelle ist auf Veranlassung des Bischofs Raimon de Costa 1289 1310 entstanden er hat dort seine Grabstatte Der andere Grabstein dieser Kapelle ist der seines Bruders Petrus Costa Er war Archidiakon von Jativa heute Xativa in der Diozese von Valencia Domherr der erzbischoflichen Kirche von Narbonne Prakantor der Kathedrale von Elne und starb am 13 August 1320 Versuch einer gotischen Erweiterung Bearbeiten Zu Beginn des 14 Jahrhunderts beschlossen die Bischofe von Elne die Kathedrale zu vergrossern und den romanischen Staffelchor durch einen gotischen Chor mit Umgang zu ersetzen Dies lasst darauf schliessen dass die ehemaligen Einnahmen aus der Zeit der Jakobspilgerfahrten noch nicht aufgebraucht waren Dieser sollte im Grundriss aus sieben polygonalen Kapellen bestehen deren Trennwande und ihre Verlangerungen kraftige Strebepfeiler zur Aufnahme der Schubkrafte des Umgangsgewolbes uber aussere Strebebogen gebildet hatten Diese Planung wahrscheinlich unter Bischof Ramon V 1311 1312 konnte zwar begonnen aber nicht vollendet werden Bischofssitz zieht nach Perpignan Bearbeiten nbsp Perpignan koniglicher PalastDie Pralaten zog es nach und nach in das nahe Perpignan das dank der Anwesenheit des Konigshofs von Mallorca und des Aufschwungs von Handel und Gewerbe zu einer wirtschaftlich und politisch bedeutenden Stadt geworden war Auch begann sich hier ein Kunstzentrum zu entwickeln Verglichen mit diesen vielfaltigen Aktivitaten bot Elne das Bild eines unbedeutenden kleinen Marktfleckens Schon zur Zeit des Bischofs Berenger von Argilaguers 1317 1320 spielte man mit dem Gedanken die Kollegiatkirche Saint Jean Baptiste von Perpignan vollig neu und nach imposantem Plan wieder aufzubauen auch im Hinblick auf die Absicht den Bischofssitz eines Tages ganz dorthin zu verlegen Dies bedeutete das endgultige Aus fur den in Elne geplanten gotischen Chor Uber dessen unterirdischen Grundmauern ragen heute die unteren Wandabschnitte der Kapellen mit ihren Strebepfeilern kaum uber funf Metern Hohe auf Selbst dieses magere Ergebnis machte zwei Bauabschnitte notwendig Die Verwendung zweier verschiedene Baumaterialien Sandstein fur den unteren und Kalkstein fur den oberen Abschnitt zeugt von den beiden Phasen im 14 und zu Beginn des 15 Jahrhunderts Die kaum aus dem Gelande herausragenden Mauern dieser Kapellen erinnern an das grosse Vorhaben umschliessen einen leer gebliebenen Raum und erstaunen den nichts ahnenden Besucher der hier zu Unrecht ein Werk der Zerstorung vermutet Wenigstens hat das fehlgeschlagene gotische Projekt das schone romanische Chorhaupt erhalten Das hohe Gewicht des sudlichen Glockenturms hatte zu erheblichen Schaden im Mauerwerk gefuhrt 1415 wurde der junge Baumeister Guillermo Sagrera von Mallorca Architekt der Loge de mer in Palma und des Castel Nuovo in Neapel mit der Restaurierung des Turms beauftragt Bei den Sicherungsarbeiten benutzte er Zuganker aus Holz und verstarkte die sudwestliche untere Turmecke mit machtigen auswarts steil abgeschragten Mauerstutzen aus Hausteinquadern 7 Die beiden gotischen Kapellen die im 5 und 4 Joch an das sudliche Seitenschiff angebaut sind stammen aus der Mitte des 14 Jahrhunderts wurden aber zeitversetzt errichtet Eine der beiden wurde von Gilles Batille erbaut einem Pfrundenbesitzer der Kathedrale der 1341 starb Der Verbindungsraum zum Sudportal und die letzten beiden Kapellen in den Jochen 3 bis 1 stammen aus dem 15 Jahrhundert und wurden 1441 und 1448 erstmals erwahnt nbsp Clemens VIII Mosaik um 1600Durch Papst Clemens VIII wurde das Bistum im Jahre 1601 8 unter dem Bischof Onofre Reart 1599 1608 umfirmiert zum Bistum Perpignan Elne und dem Metropolitanbistum Narbonne unterstellt Gleichzeitig wurden die Reliquien der beiden Schutzpatroninnen nach Perpignan verlegt Die bis dahin als Bischofssitz geltende Kathedrale wurde damit zur Pfarrkirche von Elne Mit der Auflosung des Bischofssitzes scheint jedoch das Kloster nicht aufgegeben worden zu sein da einige spatere Veranlassungen der Domherren bekannt sind wie etwa die Installation eines barocken Baldachins uber dem Altar in der Chorapsis im Jahr 1721 Es gibt in diesem Zusammenhang Vermutungen dass man vor der Errichtung des neuen Baldachins eine ehemalige Krypta unter der Chorapsis zugeschuttet und den ehemals hoher liegenden Boden der Apsis auf das heutige Niveau abgesenkt hat Diese Vermutungen beruhen darauf dass sich heute im Scheitel der Apsis ganz unten eine kleine Apsidiole befindet die von zwei kleinen rundbogigen Fenstern unterhalb der grossen Fenster der Chorapsis flankiert wird die fur die Belichtung der Krypta gesorgt haben sollen Sowohl die Religionskriege 1562 1598 als auch die Franzosische Revolution 1798 haben offensichtlich keine wesentlichen Schaden an den Bauwerken hinterlassen 9 Neuzeit Zerstorung des Kreuzgangobergeschosses Bearbeiten Der ehemals zweigeschossige Kreuzgang mit den ihn im Osten und Westen umschliessenden Flugeln der Konventsraume war zur Zeit der Revolution noch erhalten Das Obergeschoss dieser Gebaude musste sich aber in einem sehr maroden Zustand befunden haben so dass es dann 1827 abgebrochen wurde Vermutlich hat man daraufhin das Erdgeschoss des Kreuzgangs und den Ost und Westflugel der Konventsgebaude mit neuen Pultdachern uberdeckt Von dem ehemaligen Obergeschoss des Kreuzgangs geben etliche Kragkonsolen auf der hohen Wand des nordlichen Seitenschiffs und auf den im Westen und Osten noch teilweise aufragenden Aussenwanden des Kreuzgangs ein Zeugnis auf denen ursprunglich die Firstpfetten des Obergeschosses aufgelegen haben Vom Obergeschoss der Konventsflugel sind noch zwei kurze Abschnitte erhalten und zwar die unmittelbar an das Langhaus anschliessenden Es wird allgemein angenommen dass aus diesem Abbruch die reich skulptierten Marmorstucke stammen die der Antiquitatenhandler Gouvert der sich einen Namen als Kreuzganghandler gemacht hatte in Elne aufkaufte So erstand er auch zwolf Kapitelle zusammen mit zwolf Saulenschaften und funf Deckplatten Nachdem sie mehrmals den Besitzer gewechselt hatten wurden diese Stucke im Schloss von Villeveque Maine et Loire paarweise aufgereiht und konnen dort besichtigt werden 10 Die zylindrischen polygonalen oder gedrehten Saulen sowie die Kapitelle sind verstandlicherweise weniger hoch als die der unteren Kreuzganggalerien Die zwolf Saulen mit Kapitellen sind nur ein geringer Teil derjenigen die einst im Obergeschoss des Kreuzgangs standen und zwar waren es dort auch 64 Stuck oder 32 Paare ohne die 12 quadratischen Pfeiler wenn man davon ausgeht dass der obere Kreuzgang die gleiche Anzahl an Pfeilern und Saulen besass wie im Erdgeschoss Im 19 Jahrhundert mussen auch die drei Fenster der Chorapsis vergrossert worden sein Um die vermutete Krypta die vor Aufstellung des Baldachins verfullt worden sein soll zu verifizieren beschloss man zu Beginn der 1970er Jahre den Boden der Apsis um die Fundamente des Baldachins herum bis auf das romanische Niveau freizulegen Eine Krypta konnte aber dabei nicht gefunden werden Selbst wenn eine solche geplant war wurde sie jedenfalls nie fertiggestellt denn noch vor ihrem Bau wurde sie durch die Weiterentwicklung der Liturgie uberflussig Man sah dementsprechend davon ab sie einzuwolben und den zunachst geplanten uberhohten Chorboden zu bauen Um den Beschlussen des zweiten Vatikanischen Konzils 11 Oktober 1962 bis 8 Dezember 1965 und der Reform der Liturgie gerecht zu werden beschloss man den Altar und den Baldachin voneinander zu trennen Der Altar wurde ein Stuck vor dem Baldachin aufgestellt Man verwendete wieder die alte Altarplatte aus dem 11 Jahrhundert die wie ehedem auf den umgedrehten antiken Grabstein aufgelegt wurde Die beiden mit Inschriftgravuren versehenen Marmorplatten benutzte man um die frei gewordene Stelle im Barockensemble wieder zu schliessen 11 Bauwerke Bearbeiten nbsp Abmessungen Grundrissungefahre Masse aus Grundriss gemessen und hochgerechnetKathedrale Lange aussen ohne gotischen Chor 49 30 m Breite Langhaus aussen mit sudl Kapellen 22 80 m Breite Langhaus innen ohne Kapellen 17 40 m Breite Mittelschiff innen 7 40 m Breite Chorjoch innen 7 50 m Tiefe 1 90 m Breite Chorapsis innen 6 90 m Tiefe Apsidiolen 1 90 m Hohe Mittelschiff im Scheitel 16 00 m Hohe Seitenschiffe im Scheitel 11 20 m max Breite gotischer Chor aussen uber alles 27 20 m max Ausladung gotischer Chor aussen uber alles 21 40 mKreuzgang mit Konventsgebauden Hof Sudseite 15 00 m Westseite 13 60 m Nordseite 14 60 Ostseite 13 60 m Breite Sudgalerie innen 2 80 m West und Ostgalerie 3 30 m Nordgalerie 3 00 m Breite Konventsgebaude aussen Westflugel i M 7 50 m Ostflugel i M 7 20 m Lange Konventsgebaude aussen Westflugel 23 60 m Ostflugel 22 50 m Gesamtausdehnung Konventsgebaude am Langhaus 38 90 m an Nordseite 36 60 m am Westflugel 23 60 m am Ostflugel 22 50 m Hohe der Saulen mit Kapitel Kampfer Basis und Plinthe 1 76 m Hohe Schlussstein der Kreuzganggewolbe 5 10 mAussere Erscheinung Bearbeiten Kathedrale Bearbeiten Das Aussere der Kathedrale vermittelt den Eindruck von nuchterner Strenge und Entsagung der vor allem von der Verwendung von einfachen Materialien herruhrt wie etwa den in Mortel eingegossenen Kiesel und Bruchsteinen Die Hausteine die im Innern der Kirche haufig verwendet wurden sind aussen nur am Chorhaupt an der Fassade und an bestehenden oder ehemaligen Bauteilecken zu sehen Langhaus Bearbeiten nbsp Chorhaupt von ODas ungewohnlich lange Mittelschiff wird in ganzer Lange zwischen der Fassadenwand und der Ostwand von einem etwa dreissig Grad geneigten Satteldach uberdeckt und ragt mit seinen Langswanden etwa 1 5 bis 2 0 Meter uber die Pultdachfirste der Seitenschiffe hinaus Seine Dachflachen wie auch alle anderen ausser denen der Apsiden sind mit roten Hohlziegeln im romischen Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt eingedeckt die an den Traufen uber steinernen Traufgesimsen nur geringfugig auskragen Auf der Sudseite wird das Pultdach des Seitenschiffs uber die angebauten aufgereihten gotischen Kapellen hinweg geschleppt Die Traufen oberhalb von Bodenflachen sind mit Kupferdachrinnen ausgerustet und das Regenwasser wird dort uber Regenfallrohre kontrolliert abgeleitet An den Giebelortgangen werden die Dachflachen von den Wanden ein Stuck uberragt deren schrage Oberseiten mit Zinkblech abgedeckt sind nbsp Chorhaupt von SOChorhaupt Bearbeiten Auf der Ostwand des Mittelschiffs steht in seiner Verlangerung die nahezu gleich breite halbkreisformig gerundete Chorapsis die von einem halben Kegeldach uberdeckt wird dessen Wandanschlusse etwa drei Meter unter den Giebelortgangen bleiben Die Dachflachen sind mit kleinformatigen Schieferplatten auf Holzschalung eingedeckt Ihre Traufe kragt uber ein steinernes Gesims leicht aus nbsp Blendarkade der Chorapsis mit Inkrustation nbsp Chorapsis mit Strebewerk von SEtwa uber zwei Drittel ihrer Wandhohe reicht eine nicht besonders tiefgrundige Blendarkatur die aus insgesamt elf schlanken rundbogigen scharfkantigen Blendarkaden besteht die von zehn schmalen Pilastern untereinander getrennt und von glatten Keilsteinbogen uberdeckt werden In drei Arkaden sind in der oberen Halfte rundbogige Fensteroffnungen ausgespart Das mittlere nimmt die ganze Nischenbreite ein und sein Bogen stimmt mit dem der Nische uberein Die ausseren beiden halten mit ihren seitlichen und oberen Leibungskanten etwas Abstand von den Arkadenkanten Die Fenster werden untereinander und von der Giebelwand von je zwei geschlossenen Arkadennischen getrennt In Hohe der Bogenansatze verlauft uber die Nischen und uber die Pilaster hinweg ein Kragprofil dessen abgeschragte Sichtkante von einem doppelten Rollenprofil aufgelost wird Dieses Dekor stammt aus der ersten Bauphase die um das Jahr 1040 datiert wird Die so abgetrennten Bogenfelder der Arkaden sind mit rautenformigen auf die Spitze gestellten schwarzen weissen und grauen Steinplatten ausgekleidet die an die Inkrustationen der Romanik in der Auvergne erinnern In den beiden Blendarkaden zwischen den ausseren Fenstern und dem mittleren setzt kurz unterhalb den Bogenfeldern jeweils ein kraftiger viertelkreisformiger Strebebogen an wie man ihn aus der Gotik kennt Der Bogen wird von schrag nach aussen abfallenden Steinplatten abgedeckt und geht in einen ungewohnlich tiefen Pfeiler uber Diese Strebewerke wurden vermutlich erst in einer spateren Phase nachtraglich angefugt infolge von Rissbildungen im Mauerwerk des Chorhauptes In den beiden Blendarkaden der ausseren Fenster ist im unteren Bereich je ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart das vermutlich fur eine noch zu bauende Krypta unter der Chorapsis vorgesehen war Unterhalb den mittleren Fensters ist unmittelbar uber dem anschliessenden Gelande eine kleine knapp drei Meter hohe Apsidiole angebaut die man wohl auch fur diese Krypta errichtet hat Die gebogene Wand zwischen den Arkadenbogen und der Traufe ist ganzlich glatt geschlossen Ihre langeren Werksteine sind entsprechend der Wandbiegung sauber gerundet Die Chorapsis wird in Verlangerung der Seitenschiffe von zwei Apsidiolen flankiert die das Chorhaupt zum Staffelchor machen Die Firste ihrer Dacher in Form halber Kegel liegen auf der Hohe der Bogen der Blendarkaden des Chors Unmittelbar uber ihnen ist jeweils ein kreisrundes Fenster ein so genanntes Ochsenauge ausgespart das von einem leicht auskragenden Profil eingefasst wird Die Apsidiolen decken die ausseren Blendarkaden bis auf ihre Bogenfelder fast ganz ab Die Dacheindeckungen und Traufen entsprechen denen der Chorapsis Ihre freien gebogenen Wande der Apsiden sind mit im Querschnitt rechteckigen Strebepfeilern ausgesteift die knapp einen Meter unter den Traufen mit abgeschragten Oberseiten enden In den Achsen der Apsidiolen sind kleine rundbogige Fenster ausgespart nbsp SudseiteSudseite Langhaus Bearbeiten nbsp Sudseite Natursteinverband nbsp Sudportal nbsp Westwerk FassadeDie Sudseite des Langhauses besteht im Wesentlichen aus dem sudlichen Seitenschiff das in ganzer Lange hinter den gotischen Kapellenanbauten verschwunden ist die vom Ende des 13 bis zur Mitte des 15 Jahrhunderts in mehreren Bauabschnitten erbaut worden sind Das Seitenschiff und die Kapellenreihe werden von einem gemeinsamen Pultdach uberdeckt Die Sudwand und die beiden Kopfwande der Kapellen sind aus abgerundeten Feld und Bachkieselsteinen errichtet die schichtenweise hochkant aufeinander gestellt und abwechselnd leicht zur einen und in der nachsten Schicht zur anderen Seite geneigt sind Die Sudwande der Kapellen schliessen untereinander oberflachenbundig ab Begonnen wurde mit der Kapelle am sudlichen Ende vor dem Joch 6 Das erkennt man an den ehemals beiden Bauteilkanten dieses Abschnitts die aus grossformatigen Werksteinen aufeinander geschichtet sind Die nachsten Abschnitte folgten westwarts schlossen jeweils an den westlichen Bauteilkanten des vorherigen Abschnitts an und hatten dann jeweils nur eine neue Bauteilkante Insgesamt sind drei Anschlusse und vier Abschnitte erkennbar Die geringe Durchfensterung teils mit rundbogigen oder nur leicht angespitzten Fenstern lasst hier kaum den gotischen Baustil erkennen Die Kapelle vor Joch 6 wird von einem kreisrunden Ochsenauge oberhalb der halben Wandhohe belichtet dessen Gewande aus sauber gehauenen Werksteinen nach aussen aufgeweitet sind Die nachste Kapelle vor Joch 5 weist in der oberen Wandhalfte ein leicht angespitztes mittelgrosses Fenster auf die ubernachste vor Joch 4 hat ein ahnliches aber etwas hoheres Fenster Im Bereich dieser Kapelle gibt es einen grossen Gelandeversprung in Form einer grossraumigen zwolfstufigen Freitreppe Das obere Gelandeniveau im westlichen Bereich der Joche 1 bis 3 entspricht in etwa dem inneren Bodenniveau was dafur spricht dass der Boden in der westlichen Halfte der Kathedrale betrachtlich aufgefullt worden sein muss Das wird vielleicht auch dazu gefuhrt haben dass man in den Anfangen an eine Krypta in diesem Bereich gedacht hat Die Anbauten vor den folgenden drei Jochen 1 bis 3 sind vermutlich in einem Bauabschnitt entstanden Im Bereich des Jochs 3 entstand ein Seitenportal mit halbkreisformigem Bogen dessen Laibung mit mehreren Profilen dekoriert ist Der Bogenansatz wird von einem Kampferprofil markiert Das Portal wird in der unteren Halfte des Jochs von einer glatten oberflachenbundigen Wandflache aus Werksteinen umschlossen die etwa in der halben Wandhohe von einem Segmentbogen aus Keilsteinen uberdeckt wird Zwischen dem Portalbogenscheitel und dem Segmentbogen ist ein kleines rechteckigen Fenster ausgespart Im Wandabschnitt daruber gibt es noch ein etwas grosseres rechteckigen Fenster mit einer Einrahmung im Renaissancestil In den folgenden letzten beiden Kapellen vor Joch 1 und 2 ist je ein grosses spitzbogiges gotisches Fenster ausgespart dessen Hohe fast die ganze obere Wandhalfte einnimmt In diesem Wandbereich finden sich in der unteren Wandhalfte einige waagerechte Mauerwerksschichten aus flachen roten Ziegelsteinen mit gut einem Meter Abstand untereinander Dieser Wanddekor zieht sich noch um die Bauteilkante herum bis gegen das Westwerk In dieser Wand ist nicht weit unter dem schrag verlaufenden Ortgang eine rechteckige Offnung ausgespart Am gegenuber liegenden Ende der Kapellenreihe ist in fast der gleichen Hohe in der Kopfwand eine ebensolche Offnung vorhanden Moglicherweise handelt es sich dabei um Beluftungsoffnungen der Dachraume uber den Kapellengewolben die dann allerdings auch in den Trennwanden der Kapellen angelegt worden sein mussten Vielleicht gehorten sie aber auch zu einem System von Stegen und Treppen in den Dachraumen oberhalb der Gewolbe die bei derartigen Gebauden haufig zu finden sind und zu einem Verteidigungssystem gehorten Es gibt hier schliesslich auch im Innern Offnungen in andere Dachraume uber den Gewolben Westwerk Bearbeiten Das Westwerk ist in mittlerer Hohe so breit wie das Langhaus ohne die spater auf der Sudseite angebauten Kapellen Es ist im Wesentlichen aus klein bis mittelformatigen Hausteinen in unterschiedlichen Farbtonen gemauert Die Bauteilkanten sind aus grossformatigen Werksteinen sauber gefugt Die Westseite der unteren beiden Geschosse ist die ziemlich schmucklose Fassade der Kathedrale nbsp Hauptportal nbsp Glockenturme von NO uber Kreuzgang und Langhaus nbsp Sudturm von SDas untere Geschoss des Westwerks ist mehr als doppelt so hoch wie das zweite Geschoss und etwa viermal so hoch wie die weiteren Turmgeschosse Es ist bis auf das Hauptportal ganzlich geschlossen und schliesst mit den Brustungen der Blendarkaden des zweiten Geschosses ab Ab dieser Hohe abwarts treten die sudwestliche Bauteilkante und mit ihr die anschliessenden Wandoberflachen kontinuierlich nach aussen leicht zunehmend vor Die gegenuber liegende sudwestliche Bauteilkante tritt mit den anschliessenden Wandoberflachen fast zwei Meter tiefer beginnend nach unten weiter zunehmend vor Das wurde jedoch erst nachtraglich im Jahr 1415 als zusatzliche Verstarkung mit grossformatigen Hausteinquadern vorgenommen Auf der Westseite hort diese Verblendung unter der Turmmitte abrupt auf mit einer senkrechten Mauerwerkverzahnung was auf eine beabsichtigte kurzfristige Unterbrechung der Arbeiten hindeutet Daraus sind inzwischen fast 600 Jahre geworden Exakt in der Achse des Westwerks ist im unteren Geschoss das Hauptportal eingelassen zu dem eine sechsstufige Freitreppe dreiseitig hinauffuhrt Es wird von einer Bekleidung aus glattem hellgrauem Marmor dreiseitig umschlossen deren Umriss ein lang gestrecktes Rechteck bildet und oben kurz unter dem Beginn des zweiten Geschosses endet Es tritt gegenuber dem umgebenden Mauerwerk geringfugig vor Die rechteckige Portaloffnung enthalt eine zweiflugelige holzerne Tur die mit kunstvoll geschmiedeten Turbandern dekoriert ist Das Portal wird seitlich und oben von scharfkantigen Pfeilern und einem Sturzbalken umschlossen die gegenuber der Einfassung etwas zurucktreten Oberhalb des Sturzbalkens erhebt sich die halbkreisformige Bogenrundung in Verlangerung der seitlichen Ruckversatze des Portals Sie wird umschlossen von einem oberflachenbundigen Keilsteinbogen in Breite der seitlichen Einfassung Innerhalb dieses Bogens steht ein weiterer Keilsteinbogen in Verlangerung der seitlichen Pfeiler und mit dem gleichen Ruckversatz Das darunter entstandene geschlossene Bogenfeld tritt noch einmal um den gleichen Absatz zuruck in den ein schmales Profil eingearbeitet ist Das Bogenfeld besteht aus glatten Werksteinplatten in Form von dreieckigen Tortenstucken deren Trennfugen sich in der Mitte der Tursturzoberkante treffen Das zweite Geschoss des Westwerks beginnt in Hohe der Brustungen der Blendarkaturen unter den Turmen und wird oberseitig abgeschlossen von einem Kraggesims das um die freien Seiten der Turme herumgefuhrt wird und auf der Westseite zwischen den geplanten Turmen in den oberen Abschluss eines um etwa 30 Grad geneigten Giebels ubergeht Dieses Giebeldreieck ist gleichzeitig der westliche Abschluss des Satteldachs uber dem Mittelschiff Im Bereich unter den beiden geplanten Turmen ist der jeweilige Wandabschnitt auf der Westseite und auf den beiden Aussenseiten mit je einer dreifachen Arkatur dekoriert mit lombardischen Rundbogenfriesen 7 Oberhalb der Arkatur verbleiben bis zum Geschossabschluss undekorierte Mauerwerkoberflachen etwa so hoch wie die halbe Arkadenhohe Die drei Arkadennischen werden von zwei schlanken Lisenen getrennt und sind oberseitig von je zwei kleinen scharfkantigen Arkadenbogen uberdeckt die sich mittig auf einem skulptierten Kragstein treffen Unter dem Nordturm sind die Arkadenbogen mit einem zusatzlichen dunklen Kragprofil Basalt uberfangen und die sonst sehr schlichten Kragsteine sind durch dunkle kapitellartige Skulpturen ersetzt Auf den Ostseiten werden die Arkaturen fast vollstandig von den hier anstossenden Pultdachern der Seitenschiffe verdeckt Die Blendarkatur unter dem Nordturm weist am unteren Rand der mittleren Arkade die Aussparung eines rundbogigen Fensters auf Es ist so breit wie die Arkadennische und sein Bogenscheitel befindet sich kurz unter der halben Nischenhohe Seine Gewande sind auswarts stark aufgeweitet Ein ahnliches etwas grosseres Fenster ist in der Achse der ansonsten undekorierten Westwand zwischen den Turmen ausgespart Sein Scheitel liegt etwas hoher als die der Arkaturen Zum zweiten Geschoss gehort auch noch das ehemalige Giebelfeld hoch uber Mittelzone der Fassade Von seiner Dekoration sind an seinen beiden Enden nur je zwei Arkadenbogen erhalten die denen unter dem Sudturm entsprechen Ihre Scheitel steigen allerdings mit dem nur noch teilweise erhaltenen Kraggesims uber dem Westgiebel an Auch dieses Motiv ist wie das lombardische Rundbogenfries ein Erbe des premier art roman meridional Als man die Kathedrale befestigte sie etwa mit der zinnenbekronten Brustwehr zwischen den Turmen versah wurde diese Giebeldekorationen bis auf kurze Reste abgenommen Uber dem zweiten Geschoss des Westwerks beginnen die Turme die heute sehr unterschiedlich sind Nach einer der Quellen entspricht der Sudturm den fur beide Seiten ursprunglich geplanten beiden Turmen Der so geplante Nordturm soll aber nach ihm nie errichtet worden sein 7 Der heutige wesentlich schlankere Nordturm soll sehr viel spater entstanden sein Sein Querschnitt ist etwa 2 3 so breit wie der des Sudturms Moglicherweise ist er zusammen mit den um die Mitte des 16 Jahrhunderts einsetzenden Religionskriegen errichtet worden als vielleicht auch die wehrtechnischen Einrichtungen der Kirche nachgerustet worden sind So weist die Wehrmauer zwischen den Turmen uber der Fassade ahnliches Steinmaterial auf wie beim Nordturm und zwar ist es eine Mischung aus kleinformatigen Hausteinen mit flachen roten Ziegelsteinen Diese Materialkombination geht von der Wehrmauer unmittelbar in die Turmwand uber Der Sudturm steht in allen vier fast gleich hohen Geschossen auf einem fast quadratischen Grundriss Seine West und Ostseite ist geringfugig schmaler als die beiden ubrigen Die Oberkanten der Geschosse werden mit dem aus der Fassade bereits bekannten Kraggesims markiert Alle Seiten weisen in allen Geschossen unmittelbar uber den Kraggesimsen jeweils gleich grosse vierbogige Arkaturen mit scharfen Kanten auf die von schlanken Lisenen getrennt sind und deren Scheitel bis kurz unter die Kraggesimse reichen Eine Ausnahme davon ist die Sudseite des obersten Geschosses die lediglich drei Arkaden aufweist mit entsprechend breiteren Lisenen Die Lisenen an den Turmkanten sind auf der Nord und Sudseite etwas breiter als auf den anderen beiden Seiten was durch den nicht ganz quadratischen Umriss verursacht wird Im unteren Turmgeschoss weisen die Bogen die gleichen dunklen Uberfangungen auf wie auf der Nordseite der Fassade Die meisten aller Arkaden sind Blendarkaden Nur in den mittleren beiden Arkaden der oberen beiden Geschosse sind in den Nischen rundbogige Schalloffnungen der Glockenstube ausgespart deren Laibungskanten Ruckversatze aufweisen Auf der Sudseite des obersten Geschosses ist nur die mittlere der ausnahmsweise drei Arkaden geoffnet Auf der gleichen Seite ist im unteren Turmgeschoss die halb rechte Arkade geoffnet Auf dieser Seite erkennt man auch im zweiten Turmgeschoss dass die mittleren beiden Arkaden auch Ruckversatze der Laibungskanten aufweisen Das bedeutet dass diese Arkaden schon einmal geoffnet waren und spater wieder zugemauert worden sind Uber dem oberen Turmgeschoss ragt mit gleichem Umriss allseitig eine Brustung auf die an den Turmkanten doppelt so hohe Zinnen tragt deren Oberseiten seitwarts doppelt abgestuft sind Zwischen den Turmkanten werden die Brustungen auf der Nord und Sudseite von drei kantigen Zinnen gekront auf den etwas schmaleren anderen beiden Seiten sind es zwei Zinnen Die Zinnen bestehen aus Ziegelsteinmauerwerk ausgenommen die auf den Turmecken Hinter den Zinnen lugt die Spitze eines flach geneigten mit roten Ziegelschindeln gedeckten Pyramidendaches hervor Der heutige Nordturm ersetzte den einst in gleicher Dimension wie der Sudturm geplante Turm Er ist nicht nur deutlich schlanker sondern auch ein ganzes Geschoss niedriger als der Sudturm Das untere bis auf eine rundbogige Tur auf der Ostseite geschlossene Sockelgeschoss reicht etwas hoher als das gegenuber liegende des Sudturms und wird von dem bekannte Kraggesims abgeschlossen Dieses Geschoss besteht aus Mauerwerk kleinformatiger Hausteine in das verschiedene Schichten flacher roter Ziegelsteine eingearbeitet sind Die Turmkanten sind aus diesen Ziegelsteinen gemauert und ihre seitlich in Abstanden ausgreifenden Vorlagen bilden einen Verbund mit dem Wandmauerwerk Die vorgenannte Tur verbindet den Turm mit einer begehbaren Dachflache hinter dem Turm und hinter der Brustwehr uber der Fassade Das zweite ganzlich aus Ziegelstein gebaute Turmgeschoss ist wieder niedriger so dass sein oberer Abschluss wieder mit demjenigen des zweiten Geschosses im Sudturm ubereinstimmt Auf jeder Turmseite dieses Geschosses sind je zwei rundbogige offene Schallarkaden ausgespart Das nachste und letzte Turmgeschoss stimmt in der Hohenlage wieder mit dem gegenuber liegenden vorletzten Turmgeschoss uberein Hier ist allerdings nur eine einzige sehr gedrungen wirkende rundbogige Schallarkade ausgespart Diesem letzten Turmgeschoss folgt eine Brustung mit Zinnenbekronung die derjenigen des Sudturms vergleichbar ist Zwischen den Eckzinnen gibt es auf jeder Seite dazwischen nur noch eine kantige Zinne Dieser Turm ist also ein ganzes Geschoss niedriger als der Sudturm Konventsgebaude Bearbeiten nbsp Kreuzganghof aus SudgalerieDie auf der Nordseite der Kathedrale angebauten Konventsgebaude aus dem Kreuzgang und den weiteren Konventsraumen umschliessen heute uberwiegend eingeschossig den fast quadratischen Klosterhof der durch eine Verschiebung seiner nordlichen Bauglieder in Richtung Osten leicht rautenformig ist Alle von der Aussenwand des nordlichen Seitenschiffs ausgehenden Bauelemente tun das nicht im rechten Winkel sondern sind um ein bis zwei Grad nach Osten geschwenkt Uber die Ursache geben die Quellen keine Auskunft Vorstellbar ware dass die Vorgangerbauten mit einer ahnlichen Verzerrung des rechten Winkels untereinander anschlossen und man das durch die Verwendung der Grundmauern ubernommen hat An Ort und Stelle ist diese Verzerrung jedenfalls nicht wahrnehmbar nbsp Kreuzganghof von NOKreuzgang Grobstruktur Bearbeiten Der Kreuzgang wird allseitig von vier nach innen um etwa 30 Grad geneigten Pultdachern uberdeckt die an seinen Ecken mit Kehlen ineinander ubergehen Ihre Firste lehnen sich im Suden gegen die deutlich hoher reichende Seitenwand des nordlichen Seitenschiffs und die anderen drei gegen die weniger hoch reichenden Trennwande zwischen Kreuzgang und den Konventsflugeln die ursprunglich bis unter die Firste des Obergeschosses stiessen An der Nordwand gibt es heute keinen Konventsflugel so dass dort diese Wand den Pultdachfirst der nordlichen Kreuzganggalerie des Obergeschosses trug nbsp Kreuzganghof von SODie vier zum Hof hinweisenden Arkaturen zeigen untereinander fast die gleichen Grobstrukturen ihrer Konstruktion auf Sie stehen auf einer gut kniehohen Brustung und tragen die uber ihnen rundum durchlaufenden gut 1 50 Meter hohen und etwa 70 Zentimeter dicken Wande zusammen mit den hofseitigen Lasten aus den Gewolben einst auch die Lasten aus dem Obergeschoss des Kreuzgangs Die Arkaturen bestehen auf jeder Hofseite aus drei Arkadengruppen die untereinander und auf den Hofecken von im Querschnitt quadratischen Pfeilern getrennt werden Eine Arkadengruppe besteht aus jeweils drei rundbogigen Arkaden deren wandbreite Bogen jeweils gemeinsam auf Saulenpaaren stehen Jede Saule ist einzeln mit einem skulptierten Kapitell einer profilierten Basis und einer quadratischen teilweise skulptierten Plinthe ausgerustet Die Kapitellpaare werden bekront von einer gemeinsamen profilierten und skulptierten Kampferplatte Die ausseren Bogen jeder Gruppe stehen am Pfeiler auf ausladenden meist auch skulptierten Kampferplatten in ganzer Pfeilertiefe die wiederum rundum von einem kapitellartigen Fries mit Reliefskulptur getragen werden Kreuzgangskulptur siehe separaten Abschnitt Weitere Konventsgebaude Bearbeiten Die ebenso heute nur erdgeschossigen West und Ostflugel der Konventsgebaude sind ebenfalls mit Pultdachern uberdeckt die ihre Firste gegen die vorgenannten Trennwande lehnen Im Obergeschoss der Konventsflugel existieren noch die unmittelbar an die Kirche anschliessenden Raume oder Raumteile die mit einem Satteldach uberdeckt sind Die nordlichen Kopfwande der Konventsflugel treten etwas gegenuber der Nordwand des Kreuzgangs hervor und zeigen hier ihre Ortgange Die Aussenseite dieser bis auf zwei gotische Fenster ganzlich geschlossene Nordwand wird von sieben kraftigen im Querschnitt fast quadratischen Strebepfeilern ausgesteift nbsp Konventsgebaude Ostflugel nbsp Konventsgebaude BesuchereingangDer Ostflugel der Konventsgebaude ist im ersten Abschnitt im Anschluss an die Kirche zweigeschossig deren Fenster im unteren Bereich auf eine Unterkellerung hindeuten die bis zum Ende dieses Flugels reicht Zwei schlanke leicht angespitzte Fenster mit Werksteineinfassung belichten die in diesem Abschnitt befindliche Sakristei Nordlich von ihnen gesellt sich noch ein kleines rechteckiges Fenster hinzu Nicht weit unter der Traufe gibt es drei kleine rechteckige Fenster oder Beluftungsoffnungen die auf einen Vorratsraum im Obergeschoss hindeuten Der folgenden Abschnitt zeigt dass er auch fruher zweigeschossig war dass man aber spater aus den beiden Geschossen ein einziges hohes Geschoss gemacht hat indem man die Geschossdecke entfernt und das Dach um etwa ein halbes Geschoss als begehbares Flachdach tiefer gelegt hat Den Rand dieser waagerechten Dachflache hat man als eine Brustung aus Ziegelsteinmauerwerk ausgebildet Aus dem Grundriss geht hervor dass dieser Raum mit Kreuzrippengewolben uberdeckt ist was auf eine Kapelle hindeutet Sie wird von einem hoch gelegenen spitzbogigen schlanken Fenster belichtet Nicht weit darunter sieht man im Mauerwerk die Konturen einer ehemaligen Turoffnung die von einem flachen Segmentbogen uberdeckt war Vorspringende Werksteine am unteren Ende der ehemaligen Tur lassen ein Podest mit Treppe vermuten uber die man in den Raum gelangen konnte moglicherweise war das einmal der ostliche Zugang zum Kloster Das Mauerwerk des ersten Wandabschnitts ist eine Mischung aus Feldsteinen und flachen Ziegelsteinen die nach oben hin stark zunehmen Hier tauchen auch wieder die Ziegelsteinschichten auf die mit etwa einem Meter Hohenabstand zueinander verlaufen Im zweiten Abschnitt konzentrieren sich die Ziegelsteine um die Fensteroffnung und um die ehemalige Turoffnung herum In Verlangerung der beiden Raumtrennwande stehen kraftige Strebepfeiler die auf den Vorderseiten einmal abgestuft und deren Oberseiten steil abgeschragt sind Auch sie bestehen aus Mauerwerk gemischt aus Bruch und Ziegelsteinen Dem zweiten Abschnitt schliesst sich noch der letzte ganzlich erdgeschossige pultdachuberdeckte Abschnitt aus zwei kleineren Raumen an Der erste Raum ist heute der Empfangsraum fur Besucher In der Aussenwand sind die heutige Eingangstur und zwei kleine rechteckige Fenster ausgespart Zur Tur gelangt man uber eine zehnstufige Treppe deren Podest von einem allseitig offenen Pultdach uberdeckt wird Der letzte auf der Ostseite geschlossene Raum birgt eine Treppe zum Untergeschoss das heute Museumsraume enthalt Der Westflugel der Konventsraume ist kaum einzusehen und kann auch nicht fotografiert werden Seine Aussenwande lassen sich nur anhand des Grundrisses grob beschreiben Der erste fast uber die Halfte dieses Flugels reichende Raum war wahrscheinlich der Kapitelsaal und wird von drei sehr schlanken rundbogigen Fenstern belichtet Der kaum halb so lange Raum im Geschoss daruber moglicherweise ein Teil des ehemaligen Dormitoriums wird heute von einem ahnlichen Fenster erhellt Im Erdgeschoss folgt ein Verbindungsraum mit einer Zugangstur auch von aussen Diesem folgt noch ein grosserer Raum der moglicherweise einmal geteilt genutzt wurde Ihn belichten zwei Fenster nbsp Mittelschiff zum ChorInneres Bearbeiten Kathedrale Bearbeiten Die Kathedrale besteht im Wesentlichen aus einem geraumigen Langhaus dessen Ostende von einem gestaffelten Chorhaupt und dessen Westende von einem Narthex abgeschlossen werden und das ohne ein Querhaus auskommt Die vorhandenen Unregelmassigkeiten der Konstruktionen und Dekorationen weisen darauf hin dass der Baufortschritt mehrfach unterbrochen worden ist Die Kirche wurde also nicht in einem Zuge errichtet sondern man erkennt an ihrer Konstruktion und Dekoration die Intentionen verschiedener Baumeister oder Architekten Langhaus Bearbeiten nbsp sudl Seitenschiff zum ChorDas Langhaus steht auf einem lang gestreckten rechteckigen dreischiffigen basilikalen Grundriss der in sechs nahezu gleich breite Joche unterteilt wird Das Mittelschiff ist fast doppelt so breit wie jedes der beiden Seitenschiffe Das Mittelschiff ist etwa eineinhalb mal so hoch wie die heutigen Seitenschiffe Dank seiner grossen Hohe besitzt das Mittelschiff sehr schone Proportionen Es wird heute nicht mehr direkt belichtet Seine ostlichen Gewolbe sind im Querschnitt schwach angespitzte halbkreisformige Tonnen die anschliessenden sind hingegen nach Westen zunehmend angespitzt Die Jochteilung ubernehmen im Querschnitt rechteckige Gurtbogen die an den Gewolbeansatzen teils auf kantigen ein oder zweifach gestuften Pfeilern mit kreuzformigem Grundriss aber auch auf solchen mit vorgelagerten halbrunden Diensten stehen Die letzten finden sich bei den alteren beiden ostlichen Arkaden auf allen vier Pfeilerseiten Die Dienste werden von skulptierten Kapitellen bekront Die nachsten jungeren Pfeiler in westlicher Richtung weisen nur scharfkantige Abstufungen auf Kaum sichtbar ist die nicht exakt vertikale Ausrichtung der mittelschiffseitigen Pfeilervorlagen und Dienste Vielmehr neigen sich diese nach oben hin zunehmend leicht nach aussen Dies ist ein im romanischen Roussillon haufig verwendetes Konstruktionsprinzip 12 nbsp nordl Seitenschiff zum ChorDie Unregelmassigkeiten der Pfeiler deuten darauf hin dass sie nach dem ersten Bauplan um 1040 in den Seitenschiffen zunachst Kreuzgratgewolbe und im Hauptschiff einen holzernen Dachstuhl tragen sollten Das Mittelschiff empfing das Tageslicht direkt durch Fenster deren Konturen man noch im sudlichen Seitenschiff oberhalb der Arkaden zum Mittelschiff erkennen kann Auch im westlichen Bereich des Bauwerks korrespondieren die Pfeiler nicht mit ihren Gurtbogen Letztere haben nur einen Gurtbogen ohne Abstufungen Hingegen konnen die Abstufungen der Pfeiler ebenso abgestufte Bogenlaufe aufnehmen Bei manchen Pfeilern verlieren sich die Abstufungen oben im Gewolbe In archaologischen Studien an der Kathedrale wurde festgestellt dass ein einziger Gurtbogen im Mittelschiff besteht der der ursprunglichen Abstufung der Pfeiler in diesem Bauwerksabschnitt entspricht namlich mit doppelter Bogenfuhrung Er befindet sich oberhalb der Orgelempore zwischen Joch 1 und dem Westwerk Das Bogenfeld besteht aus Mauerwerk in dem rechtwinklige Hohlraume die symmetrisch zur Bogenachse entlang einer sanft abfallenden Linie zugeordnet sind Diese Hohlungen konnen nur die Auflage der Balken sein die von einem Gurtbogen zum nachsten gespannt waren und das Dach trugen Wir haben es hier folglich mit einem Schildbogen zu tun Die Decke war also in ihrem westlichen Abschnitt nicht wie im ostlichen eine einfache ebene Holzdecke sondern ein auf gemauerten Schildbogen aufliegender Dachstuhl Als man beschloss das Schiff mit Steingewolben zu uberdecken mussten diese Bogen des Schiffs abgetragen und die Mauern uber den seitlichen Arkaden verstarkt werden die bis dahin nur einfach abgestuft waren Der Baumeister sah sich veranlasst je eine weitere etwas breitere Bogenstufe anzulegen die aber nicht konzentrisch zu den beiden vorhandenen verlief Das glatt verputzte Gewolbe wurde uber die beiden ostlichen Joche 5 und 6 verlangert und deren seitliche Arkaden um je einen dritten Bogenlauf verstarkt der aber konzentrisch zu den alteren Bogen verlauft Diese ausseren scharfkantigen Arkadenbogen stehen auf zweiten Ruckversatzen die etwas breiter sind als die Ruckversatze im Bogenbereich Die Bogenansatze sind mit kurzen Kampferprofilen markiert Die Bogenansatze der Mittelschiffarkaden und der Tonnengewolbe liegen ein gutes Stuck hoher und werden von einem profilierten Kraggesims markiert nbsp Mittelschiff sudl Scheidewand nbsp Mittelschiff nordl ScheidewandUm den Schub des Hauptgewolbes zu ubertragen errichtete man uber den vorher deutlich niedrigeren Seitenschiffen glatt verputzte Halbtonnengewolbe teilweise auch innenseitig gestelzte Tonnengewolbe die sich oberhalb der uberflussig gewordenen Fenster des Mittelschiffs gegen die Scheidewande abstutzten Fur diese neuen Gewolbe wurden Verstarkungen der Seitenschiffaussenwande erforderlich in Form einer uber alle Joche durchlaufenden rundbogigen teils auch leicht angespitzten Blendarkatur Heute gibt es diese nur noch im nordlichen Seitenschiff da die Aussenwand des sudlichen Seitenschiffs mit dem Anbau der gotischen Kapellen verschwunden ist und aus den Blendarkaturen offene Arkaden geworden sind die ihre Lasten in die Querwande der Kapellen weiterleiten Die Bogenansatze werden nur in der Kapelle vor dem 6 Joch durch Kampferprofile markiert Die Gewolbe der Seitenschiffe werden durch rundbogige Arkaden unterteilt Zwischen deren Keilsteinbogen und den halben Schildbogen der Gewolbe sind glatt verputzte halbe Schilde entstanden teils auch halbe einhuftig gestelzte Schilde Die Seitenschiffarkaden lassen ihre Gewolbehohen deutlich niedriger erscheinen als sie auf der Scheidewandseite sind Ihre Bogenansatze beide auf gleicher Hohenlage werden von schwachen Kampferprofilen markiert Die Keilsteinbogen stossen mit ihren sudlichen Enden hinter die inneren Wandverstarkungen in denen auch die ehemaligen Pfeilervorlagen verschwinden Die Pfeiler und Bogen der Scheidewand zum Schiff weisen auf den Seiten der Seitenschiffe einfache scharfkantige Ruckversatze auf und ihre Bogenansatze sind mit kraftigen Kampferprofilen markiert Die beiden ostlichen Pfeilerpaare weisen auch zum Seitenschiff hin Dienste auf Wenn auch diese Analyse schon recht technisch ist stellt sie die Merkwurdigkeiten der Kirche von Elne nur unvollstandig dar So weist zum Beispiel der vorletzte Pfeiler an der Nordseite des Hauptschiffs als einziger in der unteren Halfte einen komplizierten Querschnitt auf aus mehreren Ruckversatzen und ohne den halbrunden Dienst auf der Schiffseite Etwa in halber Hohe umschliesst eine Art Kampferfries den Pfeiler Man erklart sich diese Abweichung mit einer nachtraglichen Ausbesserung und Verstarkung des Pfeilerfundaments vor dem Auflegen der Gewolbe Das sudliche Seitenschiff offnet sich uber sechs Arkaden in die gotischen Kapellen die nacheinander vom Ende des 13 bis Mitte des 15 Jahrhunderts und zu verschiedenen Epochen gebaut worden sind Alle Kapellen haben einen rechteckigen Grundriss und werden von Kreuzrippengewolben uberdeckt und durch unterschiedliche Fenster direkt belichtet Der Raum vor dem 3 Joch ist kein Kapellenraum sondern ein Verbindungsraum zum Sudportal Auch er und die beiden letzten Kapellen wurden etwa gleichzeitig gebaut und ihre Gewolbe weisen prismatische Kreuzrippen auf die sich in einem schweren Schlussstein vereinigen nbsp Arma Christi KreuzDie Fenster und Turoffnungen sind jeweils auf die Kapellenachsen ausgerichtet Die Kapelle vor Joch 6 wird von einem kreisrunden Ochsenauge und die beiden nachsten 5 und 4 von je einem relativ kleinen leicht spitzbogigen Fenster belichtet das im 4 Joch ist geringfugig hoher als das vorherige Uber dem rundbogigen zweiflugeligen Portal im Joch 3 befindet sich ein sehr kleines rundbogiges Fenster Nicht mehr weit unter dem Gewolbe offnet sich noch ein weiteres rechteckiges und schlankes Fenster In den Sudwanden der letzten beiden Kapellen der Joche 2 und 1 ist je ein relativ grosses spitzbogiges Fenster mit gotischem Masswerk ausgespart dessen Hohe fast uber die obere Wandhalfte reicht Die Bogenlaibungen ihrer Spitzbogen verlaufen innenseitig geradlinig und bilden so die Schenkel gleichschenkliger Dreiecke In der ersten Kapelle vor dem 6 Joch die dem Bischof Raimund Costa 1289 1310 gewidmet ist ruht auf zwei wuchtigen Kragkonsolen an der Ostwand sein Grabmal in Form eines Sarkophags mit dachformigem Deckel dessen Seitenwand mit einer Skulptur des Bischofs und Pralaten dekoriert ist Die Figur ist in stehender Haltung dargestellt frontal zum Betrachter und erteilt mit der Rechten den Segensgestus Er ist mit seinem Ornat bekleidet und sein Haupt ist mit einer Bischofsmutze bedeckt Die Figur scheint aus einem Portal herausgetreten zu sein das von einer Architektur aus einem Kleeblattbogen in einem Spitzbogen uberdeckt wird Diese Haltung ist bei vielen zeitgenossischen Darstellungen zu finden Ein weiterer Grabstein in dieser Kapelle ist derjenige seines Bruders Petrus Costa der am 13 August 1320 verstorben ist Die Kapelle des 5 Jochs wurde auf Veranlassung und auf Kosten des Pfrundeinhabers der Kathedrale Gilles Batlle erbaut der hier bestattet ist In dieser Kapelle findet sich eine Liegefigur des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus Die Kapelle des 4 Jochs ist die St Michaels Kapelle In dieser wird ein wunderbares gotisches Altarretabel aus dem 14 und 15 Jahrhundert in katalanischer Gotik gezeigt das in seinen Malereien uber das Wirken des heiligen Michael berichtet nbsp Grabmal Bischof Raimund Costa Sudkapelle Joch 6 nbsp Sudkapelle Joch 1 oder 2 nbsp Sudpfeiler zwischen Jochen 5 u 6 nbsp Liegefigur Christi nbsp St Michael AltarIm nordlichen Seitenschiff hangt auf der Nordwand im Joch 3 ein grosses Holzkreuz mit den Leidenswerkzeugen auch Arma Christi Kreuz genannt Das sind zum Beispiel Eine dritte Hand am oberen Langsbalken symbolisiert die bewahrende Hand von Gott dem Vater Ysopzweig mit einem Schwamm darauf Dornenkrone Purpurrock Leichenhemd Hammer Zange drei Wurfel Silberlinge des Judas Kanne der Handwaschung des Pilatus Schweisstuch der Veronika Lanze Rutenbundel Kelch Leiter und andere nbsp Altarraum Joch 6 aus nordl SeitenschiffChorhaupt Bearbeiten Das Chorhaupt ist ein dreifacher Staffelchor Den drei Apsiden sind kurze tonnengewolbte Chorjoche in der Breite des jeweiligen Schiffs vorgeschaltet Ihre Hohenlagen bleiben deutlich unter denen ihrer Schiffe Die Tonnengewolbe uber den Jochen vor den Apsidiolen sind halb so kurz wie das Chorjoch Im Hauptschiff erhebt sich uber der schiffseitigen Kante des Chorjochbogens aus Keilsteinen eine sichelformige verputzte Flache der Ostwand des Schiffs Ganz oben unter dem Gewolbescheitel ist in dieser Wand ein kleines kreisrundes Ochsenauge eingelassen Uber den Keilsteinbogen der noch kurzeren Joche vor den seitlichen Apsidiolen bekommt die Ostwand die Form halber Schilde in denen jeweils ein deutlich grosseres kreisrundes Ochsenauge ausgespart ist mit stark aufgeweiteten Gewanden nbsp sudl Apsidiole aus sudl SeitenschiffDie Chorapsis und die sie flankierenden beiden Apsidiolen stehen auf halbkreisformigen Grundrissen deren Breiten gegenuber den Chorjochen sich deutlich verengen In der Chorapsis verlauft der seitliche Wandversatz etwa in gleicher Breite um den ganzen Keilsteinbogen herum Bei den Apsidiolen wird der Versatz im Bereich des Keilsteinbogens etwas breiter In diesen geht die gebogene und glatt verputzte Aussenwand ohne Zasur in die halbkuppelformige Kalotte uber In dieser Wand ist im Scheitel ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart mit aufgeweiteten Gewanden In der Chorapsis wird die gebogene Aussenwand aus Naturstein Sichtmauerwerk von der glatt geputzten halbkuppelformigen Kalotte durch ein umlaufendes Kraggesims getrennt dessen Hohe etwa mit denen der seitlichen Schiffarkaden ubereinstimmen In der Aussenwand der Chorapsis sind drei mittelgrosse schlanke und rundbogige Fenster ausgespart mit nach innen aufgeweiteten Gewanden Sie wurden im 19 Jahrhundert vergrossert Die zentral angeordneten rundbogigen Fenster in den Apsidiolen sind deutlich kleiner nbsp Taufkapelle im NarthexDie Platte des 1069 auf Veranlassung des Bischofs Raimund des Grafen Gauzfred von Roussillon und dessen Gemahlin Azalais errichteten Altars ist erhalten geblieben Sie gehort zu einer Serie von Altarplatten aus der Schule von Narbonne die sich durch profilierte Leisten mit einem breiten Rahmenband auszeichnen welches aus halbkreisformigen sich nach innen offnenden Passen besteht in deren Zwickeln einfache Blumenornamente mit drei Blutenblattern eingeschnitten sind In die glatte Innenflache ist eine lateinische Inschrift in grossen Majuskeln eingraviert Insgesamt gesehen ist es ein eher bescheidenes Werk und bleibt noch sehr hinter den schonsten Beispielen dieser Reihe zuruck namlich den Altaren von Gerona und Rodez Als die Domherren 1721 den barocken Baldachin nach dem Beispiel der Pariser Kirchen Saint Germain des Pres und Val de Grace errichteten verwendeten sie die oben genannte Altarplatte aus dem 11 Jahrhundert als Vorderfront des neuen Altars Die beiden Marmorplatten auf denen die Umstande der Errichtung des ehemaligen Altars beschrieben waren dienten als Seitenwande Als neue Mensa wurde eine lange schmucklose Altarplatte verwendet auf der jedoch mehrere Namen eingraviert waren so etwa Miro und Gerbert Die Tischplatte mit den Gravuren ruhte auf einem romischen Grabstein aus Pyrenaenmarmor wahrend die romanische Altartafel und die beiden Inschriftplatten aus Carraramarmor geschaffen waren Der Grabstein war umgedreht aufgestellt und mit einer Nische fur Reliquien ausgestattet Diese wurden in einem vergoldeten Silberreliquiar aus dem 14 Jahrhundert aufbewahrt das selbst wieder in einer Holzkassette mit Inschriften steckte Diese zerfiel allerdings zu Staub als man sie entdeckte Der ursprungliche Altartisch aus dem 11 Jahrhundert wurde nach Mitte des 20 Jahrhunderts von dem barocken Baldachin getrennt und ein Stuck vor ihm auf den umgedrehten antiken Grabstein wie ehedem aufgelegt Westwerk mit Narthex und Orgelempore Bearbeiten Im Westen vor dem ersten Joch des Langhauses steht auf einem ahnlichen Grundriss wie ein Langhausjoch der Narthex uber dem sich das machtige Westwerk mit den beiden Turmen erhebt Im Bereich des Mittelschiffs ist der Narthex zusammen mit dem ersten Joch des Langhauses zweigeschossig und bildet in zweiten die Orgelempore die von zwei Kreuzrippengewolben getragen wird Ihr Boden liegt etwa in halber Hohe des Hauptschiffs Der runde Bogen der Mittelschiffarkade zwischen Joch 1 und 2 liegt deutlich unter der Hohe der anderen jochteilenden Gurtbogen Zwischen seinem Keilsteinbogen und dem Gewolbe ist ein sichelformiges Wandstuck eingefugt Die ostliche Emporenwand stosst seitlich hinter den schiffseitigen Pfeilervorlagen gegen den westlichen Pfeilerabschnitt und wird unterseitig durch den halbrunden Schildbogen des Kreuzrippengewolbes abgeschlossen Die auf der Ostkante der Empore aufragende Orgel tritt im mittleren Bereich uber diese Kante etwas vor Die beidseitig an die Orgel anschliessenden Brustungen sind offene schmiedeeiserne Gitterwerke Der Raum hinter der Orgel wird durch das grosse Fenster inmitten der Fassade erhellt Im nordlichen Arm des Narthex ist eine Taufkapelle eingerichtet die von einem spitzbogigen Kreuzrippengewolbe uberdeckt wird Im Zentrum steht ein grosses steinernes Taufbecken Kapitelle im Langhaus Bearbeiten nbsp Kapitelle Nordpfeiler Joche 5 6Die Konstruktion der Gewolbe brachte keine Veranderungen der Pfeiler in ihrem unteren Teil mit sich ausgenommen bei dem bereits erwahnten auf der linken Schiffseite zwischen den Jochen 5 und 6 Auch die ehemaligen Gurtbogen in den Seitenschiffen konnten erhalten bleiben als die alten Kreuzgratgewolbe gegen die heutigen halben Tonnen ersetzt wurden Sie bekamen lediglich Erhohungen durch die halben Schilde Auch die Kapitelle der ostlichen Pfeiler blieben an ihrem Platz Georges Gaillard wies ihre grosse Bedeutung fur das Verstandnis der Skulpturen im Roussillon um die Mitte des 11 Jahrhunderts nach Neben Archaismen erkennt man auf ihnen Formen die von den Bildhauern des folgenden Jahrhunderts verwendet werden sollten Im Grossen und Ganzen behielt das Kapitell den Zuschnitt des klassischen Kompositkapitells wurde aber um eine ganze Reihe verkurzt Dadurch wurde der Kapitellkelch so stark abgeflacht dass er oft wie ein nach oben breiter werdender Kegelstumpf wirkt Nur in einem einzigen Fall ist der untere Teil verlangert worden und hat die Form eines Zylinders der so die Saule fortzusetzen scheint Die Unsicherheit des Bildhauers zeigt sich in der Wahl der Schaftringe Manche Kapitelle haben gar keinen andere sind voluminos Manchmal in Form einer Kordel manchmal mit kleinen Perlen geschmuckt Der Dekor entfernte sich von der antiken Tradition Das Akanthusblatt auch wenn es nur stilisiert war ist damals verschwunden und wurde durch Blutenblatter ersetzt die entweder in Bohrtechnik oder in Flachreliefs ausgefuhrt oder ein wenig unsystematisch verteilt worden sind Man findet aber auch von Herzen umschlossene Palmetten Auf einem kraftig strukturierten Kapitell hat der Kunstler Tannenzapfen unter den Eckvoluten aufgehangt und auf dem mittleren Konsolstein Ranken gezeigt Darunter entspringen Stiele von Palmetten aus dem Mund einer menschlichen Maske Noch weiter unten umgeben Palmetten den unteren Teil des Kapitells Ein solches Kunstwerk kann sich unter die Vorlaufer der grossen romanischen Skulpturen des Languedoc einreihen die etwa zwanzig Jahre spater aufgetaucht sind An anderer Stelle erscheint eine kleine Figur inmitten des Blattwerks und markiert die Mittelachse der Komposition Mit erhobenen Handen ergreift sie die Ranken der Mittelkonsole Die voluminosen Vorsprunge an den Ecken auf denen die Voluten eingraviert sind haben die sehr deutliche Form von Maulern in denen Zahne unterschieden werden konnen Dort wird man Zeuge der beginnenden romanischen Metamorphose die strukturellen Formen erwecken eine eigenstandige Tierwelt zum Leben die der von Gott geschaffenen nichts schuldig bleibt Das gleiche Phanomen kann man an einem anderen Kapitell betrachten das mit einer Art Korbgeflecht bedeckt ist In Elne tragt das Flechtwerk wie in Sant Pere de Roda in gleichem Umfang zum Schmuck bei wie Blattwerk Bluten und Palmetten Die floralen Elemente das Flechtwerk und die ineinander verschlungenen Kreise konnen auch die Kampferplatten schmucken wo sie neben Rollenfriesen einer Reihe kleiner Zahne oder einer einfachen Kartusche die falschlich karolingische Kartusche genannt wird verlaufen Die eher mittelmassigen Kapitelle uber den Diensten des Mittelschiffs stammen aus der Entstehungszeit des Gewolbes aus dem 12 oder sogar dem 13 Jahrhundert Konventsraume mit Kreuzgang Bearbeiten Die nur im Erdgeschoss verbliebenen Konventsraume flankieren in zwei Gebaudeflugeln im Osten und Westen den fast quadratischen leicht rautenformigen Kreuzgang auf der Nordseite der Kathedrale Im Obergeschoss der beiden Flugel sind nur die ersten Konventsraume erhalten die unmittelbar an das nordliche Seitenschiff anschliessen Der Raum im Ostflugel war vermutlich ein belufteter Vorratsraum und der im Westflugel ein Teil des Dormitoriums Die Konventsraume des Erdgeschosses abgesehen von der Sakristei werden vom Kreuzgang erschlossen besassen aber auch auf den Aussenseiten Eingangsportale Der erste Raum im Ostflugel ist die Sakristei die unmittelbar von der Kirche erschlossen wird Sie wird von einem Tonnengewolbe uberdeckt das von drei Gurtbogen unterteilt und von zwei rundbogigen Fenstern von Osten belichtet wird Ein zusatzliches kleines Fenster und ein Wandpfeiler deuten darauf hin dass das nordliche Viertel der Sakristei einmal abgeteilt war Der daran anschliessende fast quadratische Raum ist heute eine mit zwei hohen Kreuzgratgewolben uberdeckte Kapelle die von einem spitzbogigen Fenster belichtet wird und nur von der Sakristei betreten werden kann Dieser Raum war aber fruher ein grosszugiger Empfangsraum mit einem grossen Portal in der Ostwand von dem aussenseitig noch die Konturen gut erkennbar sind An der Turschwelle auskragende Quadersteine deuten darauf hin dass dem Portal ein Podest vorgelagert war von dem eine zehnstufige Treppe zum Gelande hinabfuhrte so wie das heute eine moderne Treppe gleich nebenan ubernommen hat Dieser Raum hatte vermutlich ursprunglich die gleiche Hohe wie die benachbarten Raumlichkeiten und besass eine Verbindungstur zum Kreuzgang und wohl auch die heute noch erhaltene Tur zur Sakristei Der nachstfolgende Raum der heutige Besucherempfangsraum hatte ursprunglich eine andere Bedeutung Ihm fehlten jedenfalls die Eingangstur und die zu ihr hochfuhrende Freitreppe Er hat die Tur zum Kreuzgang erhalten wie auch die Tur zur Spindeltreppe in seiner nordwestlichen Ecke die fruher zum Obergeschoss der Konventsraume gefuhrt hat Der nachste und den Flugel abschliessende Raum ist sein kleinster Er kann unmittelbar vom Kreuzgang uber eine rundbogige Tur betreten werden und enthalt eine geradlaufige Treppe die hinunter in das Souterrain fuhrt wo heute die Raumlichkeiten des historischen und archaologischen Museums zu finden sind die vermutlich die gleichen Grundrisse besitzen wie die erdgeschossigen Raume daruber Der grosste Saal dieser Raume im Souterrain war die ehemalige Laurentiuskapelle Der erste Raum im Westflugel ist der grosste der Konventsraume und ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Kapitelsaal des Klosters Er steht auf dem Grundriss eines lang gestreckten Rechtecks Das Gewolbe wird in Querrichtung von zwei Gurtbogen in drei Abschnitte unterteilt der erste ist etwas breiter als die anderen beiden Dafur wird dieser noch einmal in Langsrichtung des Raums mit einem schlankeren Gurtbogen unterteilt Die so entstandenen Felder werden von vier Kreuzrippengewolben ausgefullt Der Raum wird von Westen uber drei schlanke rundbogige Fenster mit aufgeweiteten Gewanden belichtet Fast in Mitte der Raumlange wird er vom Kreuzgang erschlossen Eine zweite Tur offnet sich in der nordlichen Wand Man vermisst hier die bei Kapitelsalen ublichen Offnungen zum Kreuzgang aus einer unverschlossenen Tur und mindestens zwei doppelten Arkaturen nbsp Querschnitt Kreuzgang Grafik 1856 nbsp Grundriss sudwestliche Kreuzgangecke Grafik 1856 nbsp Ostgalerie von N nbsp Sudgalerie Portal in Kirche nbsp Westgalerie von SDahinter schliesst sich ein schmaler Raum an der auf allen vier Seiten je eine Tur besitzt Im Westen ein Eingangsportal im Osten eine Tur zum Kreuzgang und auf den anderen beiden Seiten je eine Tur zu den anschliessenden Raumen Moglicherweise war hier auch eine Geschosstreppe zum Obergeschoss untergebracht Danach folgt abschliessend ein auch recht grosser Raum der einmal durch den Zusammenschluss zweier kleinerer Raume entstanden ist die zu unterschiedlichen Zeiten errichtet worden sind Der altere und schmalere Raumabschnitt wird von einem Kreuzrippengewolbe uberdeckt ahnlich denjenigen im Kapitelsaal und wird uber ein Fenster wie dort belichtet Der zweite nordliche und sicher jungere Raumabschnitt besitzt rundum schlankere Aussenwande und wird von einem kleineren Fester belichtet Seine Decke ist vermutlich kein Gewolbe Der Kreuzgang ist das Zentrum der Konventstrakte und wird von ihnen und der Kathedrale umschlossen Sein Inneres besteht aus den vier Kreuzganggalerien mit jeweils vier Jochen Bei der Nummerierung der Joche bleiben die Abschnitte in den Kreuzgangecken ohne Berucksichtigung Die westliche und ostliche Galerie ist etwa 3 30 Meter breit die nordliche 3 00 und die sudliche 2 80 Meter Siehe auch Querschnitt und Grundriss Grafiken von Eugene Viollet le Duc 1856 Die Kreuzrippengewolbe der Kreuzganggalerien stammen nicht aus den gleichen Epochen In der Westgalerie ab dem zweiten Joch und in der im Norden besitzen die Rippenprofile ab Oberkante ihrer auskragenden Auflagekonsolen beginnend ihre volle Tiefe die bis zu den Schlusssteinen hinaufreicht die dort aus dem Gewolbe herausgearbeitet sind In den anderen Galerien beginnen die Rippen unten in der Gewolbeschale und treten daruber langsam zunehmend daraus hervor Dort ergaben vortretende Konsolsteine keinen Sinn und werden stattdessen durch skulptierte Marmortafeln ersetzt alleine mit ornamentaler Funktion Der Schmuck der Schlusssteine wird dort auf einer Art rundem Wappenschild aufgebracht Jean Auguste Brutails stutzte sich auf diese Beobachtungen und fasste die Reihenfolge in der die einzelnen Gewolbeabschnitte erbaut worden sind etwa so zusammen Die alteste und als einzige romanische Sudgalerie war ursprunglich auf ganzer Lange mit einer einfachen Holzbalkendecke uberdeckt Dann begann man damit die westliche und nordliche Galerie mit den oben beschriebenen Kreuzrippen einzuwolben Als man aber am Ostflugel ankam galt diese Wolbung bereits als veraltet Sie wurde durch ein moderneres Kreuzrippensystem ersetzt das dann auch in der Sudgalerie Verwendung fand und die alte Holzbalkendecke ersetzte Wenn man die Kapitelle der Galeriearkaturen genauer untersucht lasst sich auch fur deren Skulptur eine Chronologie erstellen die die zeitliche Abfolge fur die Entstehung der Gewolbe exakt bestatigt In den Wanden der Kreuzganggalerien sind aussenseitig folgende Offnungen ausgespart In der Sudgalerie offnet sich gegenuber der westlichen das zweiflugelige spitzbogige Nordportal in die Kathedrale das von zahlreichen abgestuften Archivolten umgeben ist Am anderen Ende dieser Galerie gab es einen zweiten Zugang zur Kirche eine rundbogige einflugelige Tur die kreuzgangseitig zugemauert worden ist von der aber im Seitenschiff der Kirche eine Wandnische ubrig geblieben ist In der Westgalerie gibt es zwei solche Turen zu Konventsraumen und zwar im 2 und im 4 Joch der Galerie In der Nordgalerie sind zwei grosse spitzbogige Fenster ausgespart und zwar im westlichen Joch und eins um drei Joche weiter nach Osten Beide sind mit gotischem Masswerk dekoriert In der Ostgalerie gibt es zwei Turen wie in der Westgalerie je eine in den beiden nordlichen Jochen zum Treppenhaus und zum Besuchereingang nbsp Grabmal Bischof Raimund von Villalonga In der Sudgalerie finden sich zwei grosse Grabplatten aus weissem Marmor die an den Enden der Galerie senkrecht stehend in die Wande eingelassen sind Beide sind Werke des Bildhauers Raimund von Bianya 13 der sie selbst signiert hat Die Grabplatte am Westende gehorte ursprunglich schon zum Kreuzgang von Elne und stellt einen stehenden Bischof mit verschrankten Handen dar Er ist mit seinem Bischofsgewand bekleidet Er tragt eine Albe mit engen Armeln und eine an den Armen hochgeschlagene Kasel Um den Hals bildet das Amikt eine Art perlengeschmuckten Kragen Die Enden der Stola reichen beiderseits bis zu den Fussen hinab das Manipel hangt uber seinem linken Unterarm Sein Haupt tragt eine Mitra in Form einer mittig eingebuchteten Mutze mit einem schmalen Band um die Stirn das im Nacken verknotet ist und dessen Enden die Fanone Schultertuch seitlich frei hinabfallen Bei dieser Kopfbedeckung handelt es sich um die sogenannte gehornte Mitra Im 13 Jahrhundert anderte sich die Form der Bischofsmutze Die Einbuchtung der Mitra nutzte hier der Kunstler geschickt um darin die segnende Hand Gottes zu platzieren Daruber hinaus stellte er auf jeder Seite seines Oberkorpers einen schwebenden Engel die mit einer Hand ein Weihrauchfass schwenken Sie scheinen mit der anderen Hand den Kopf des Bischofs zu stutzen was aber bedeuten soll dass sie seine Seele aufnehmen nbsp Grabmal Bischof F du Soler Der Archaologe und Kunsthistoriker Pierre Ponisch schlug vor in dieser Darstellung den Bischof von Elne Raimund von Villalonge 1211 1216 zu sehen wahrend Bernard Alart ihn mit einem anderen Raimund gleichsetzte dessen Episkopat um 1201 02 endete Derselbe Historiker schlug auch fur die links von der Figur eingravierte Inschrift folgende Lesart vor R AYMVNDVS F ECIT HEC OPERA DE BIA NY A was bedeutet Raimund von Bianya schuf dieses Werk Die andere Grabplatte am Ostende der Galerie stammt von dem Priorat von Eule Pyrenees Orientales Dies war eine Grundung der Zisterzienserinnen und gehorte zu der katalanischen Abtei Poblet deren Existenz seit 1172 belegt ist 1363 wurde die Gemeinschaft nach Perpignan verlegt und 1576 gab es dort nur noch drei Nonnen die dann in spanische Kloster geschickt wurden Das Priorat wurde dann von Zisterziensermonchen ubernommen die bis zur Revolution blieben Auf der Grabplatte existieren zwei Inschriften Die eine liest sich ohne Schwierigkeiten und nennt den Namen des Verstorbenen F du Soler und sein Todesdatum mit den 16 Kalenden 1203 In einer anderen Quelle heisst er Ferran del Soler Die andere Inschrift ist ratselhafter und konnte etwa so ubersetzt werden Raimund von Bianya schuf mich und ich werde eine Statue sein Dieser Bischof nimmt eine ganz ahnliche Haltung wie der vorherige ein so sind auch seine Hande auf der Brust gekreuzt Sein Gesicht uberrascht durch seinen realistischen Ausdruck den besonders die beiden lebhaften Augen unter langen Lidern hervorrufen Auch dieser Bischof tragt eine lange Albe uber die ein Mantel geworfen ist Er wird am Hals von einer Spange zusammengehalten Die beiden seitlich von seinem Kopf schwebenden Engel schwenken mit einer Hand ein Weihrauchfass die andere breiten sie hinter seinem Kopf aus mit dem sie seine Seele aufnehmen um sie in den Himmel zu tragen Sie sind offensichtlich nach dem Vorbild der anderen Grabplatte gestaltet haben aber deutlich mehr Platz zum Ausbreiten ihrer Flugel Auch hier ragt hinter seinem Kopf der aber keine Mitra tragt die Hand Gottes hervor und unterbreitet den Segensgestus Die beiden Grabsteine prasentieren eine neue Art der Gewanddarstellung wie sie auch auf dem Kapitell mit der Schopfung und dem Sundenfall zu finden ist Jedes Kleidungsstuck ob Alba Mantel oder Kasel selbst die Stola ist mit zahlreichen kleinen parallel verlaufenden Falten ubersat die von tieferen Falten in Gruppen unterteilt sind Sie verlaufen sehr selten vertikal sondern bilden ein Netz schrag angeordneter Linien die zur Korpermitte hin zusammenlaufen nach aussen hin auseinander streben Die Vielfalt der Uberlappungen ist beeindruckend die kleinen Faltchen wirken fast wie Faden Die Beine wirken fast wie von Verbanden eingewickelt Diese recht komplizierte dabei logische Faltenfuhrung ist im letzten Viertel des 12 und zu Beginn des 13 Jahrhunderts auch bei dem Italiener Bernedetto Antelami zu finden dem grossen Bildhauer von Parma Nur herrschte bei ihm der sich bereits zur Gotik hin entwickelte mehr Schlichtheit und Sachlichkeit als bei Raimund von Bianya bei dem ein dem spaten romanischen Stil eigener Manierismus sich verselbstandigte Jedoch folgten beide Kunstler bei der Verwendung dieser gewickelten und von unzahligen Faltchen durchzogenen Draperien nur den bereits vorhandenen romanischen Vorbildern Diese antikisierende Stromung hatte namlich bereits fruher vereinzelte Vorlaufer was an italienischen Kunstwerken vom Typ der Kanzel im Dom von Pisa zu beobachten ist nbsp Ostgalerie aquitanischer Sarkophag 6 7 JahrhundertDer Einfluss der Antike auf Raimund von Bianya ist so stark dass man sich uber die Zuschreibung eines kleinen Halbreliefs 29 19 cm das in die Mauer der Sudgalerie eingelassen ist unschlussig war In der Mitte sitzt ein Engel mit grossen ausgebreiteten Flugeln auf einem rechteckigen Stein uber den eine Decke gebreitet ist Es ist dies der im Evangelium erwahnte Fels der vom Grab Christi weggerollt worden ist und heute in Jerusalem noch verehrt wird Der Engel erhebt die linke Hand in der rechten halt er ein Zepter mit einer Lilie Links und rechts von ihm stehen Petrus und die verschleierte Maria Magdalena deren Haltung tiefen Schmerz ausdruckt Hierbei handelt es sich um eine unvollstandige Darstellung von der Auferstehung Christi Johannes 20 1 10 und Lukas 24 1 8 berichten wie Maria aus Magdala und Petrus zum leeren Grab kamen Marcel Durliat glaubt die Skulptur Raimund von Bianya zuschreiben zu konnen A Frolow hat jedoch Grunde fur eine Datierung in die Spatantike oder in das fruhe Mittelalter aufgefuhrt Aus der westgotischen Zeit 6 bis 7 Jahrhundert stammen die in der Ostgalerie aufgestellten drei sogenannten aquitanischen Sarkophage die in der Umgebung gefunden worden sind Das Flachrelief einer ihrer Langsseiten zeigt uppiges sorgfaltig gearbeitetes Pflanzendekor mit christologischen Motiven durchsetzt die die spatantik fruhchristliche Tradition der Arleser Schule abgelost hatte Die Szene ist mit vier Pfeilern in drei gleiche Felder unterteilt Drei sich grossraumig kringelnde Ranken breiten sich symmetrisch in den Feldern aus die aus Blattfachern und einem Kelch hervorquellen und Weinblatter Weintrauben Bluten und Palmetten tragen Fehlende Konventsraume Bearbeiten Auch wenn man sich die verschwundenen Raume im Obergeschoss hinzudenkt muss man doch davon ausgehen dass die hier vorgestellten Raumlichkeiten des Kapitels von immerhin 24 Domherren zuzuglich denjenigen des Bischofs und seiner Vertrauten und Bediensteten absolut nicht ausreichen Zu einem geschlossenen Lebensbereich einer Gemeinschaft von Monchen gehoren neben den vorstehend genannten Raumlichkeiten Kreuzgang Kapitelsaal Sakristei Dormitorium im OG Vorratsraume Keller und OG aber auch Refektorium Kuche Warmeraum Calefactorium Sprechraum Parlatorium Fraterie Herrenhaus Krankenstation Laienrefektorium Waschraume Toiletten und auch die Wohnung des Bischofs Die bekannten Quellen geben keine Auskunft uber die ehemalige Existenz solcher Raumlichkeiten Es ware durchaus vorstellbar wenn auch an der Nordgalerie ein Nordtrakt des Refektoriums bestanden hatte Andererseits kennt man auch die Unterbringung derartiger Bereiche losgelost vom Hauptbauwerk des Klosters wie zum Beispiel beim bischoflichen Kloster St Pierre et St Paul de Maguelone Saulen und Pfeilerskulptur der Kreuzganggalerien BearbeitenWenn man das Nordportal der Kathedrale zum Kreuzgang durchschreitet erlebt man eine Uberraschung Man gelangt aus einem geschlossenen halbdunklen Raum in strahlendes Licht das von der Patina goldfarbenen Marmors noch gesteigert wird Dieses Fest der Augen mussen die Domherren einst im Sinn gehabt haben als sie den wundervollen Rahmen fur ihr Gemeinschaftsleben erbauen liessen Das wird in einer Inschrift bestatigt die auf zwei Seiten eines Pfeilerkapitells der Sudgalerie eingraviert ist ECCE SALVTARE PERITER FRATRES HABITARE ECCE QVAM BONVM ET QVAM IOCVNDVM sic HABITARE FRATRES IN VNVM Dieser fromme Spruch nimmt den ersten Vers von Psalm 133 132 auf der von den Chorherren gesungen wurde wenn sie einen Postulanten empfingen Seht Wie gut ist es wie suss alle gemeinsam als Bruder zu leben 11 Die Saulenschafte sind uberwiegend glatt ohne jede Dekoration Einige Saulen sind hingegen mit unterschiedlichen Ornamenten meist als Flachreliefs verziert wie etwa das aus Bandern mit Langsrillen in wellenformigen Maandern uber die ganze Saulenhohe besteht die sich untereinander verschlungen haben Die frei gebliebenen Felder sind mit Rosetten Blattfachern Kleeblatt und Davidstern gefullt an anderen Saulen bleiben sie frei Weitere Ornamente sind eine um den Schaft gewundene Ranke mit grossen Weinblattern oder gewundene Ranken mit gekrummten Zweigen und Blattfachern oder senkrecht aufsteigende Ranken mit grossen Palmenblattfachern Tiefgrundiger ist das Ornament aus um die Saule spiralformig gedrehten breiten Kanneluren deren Kanten in feine Rillen aufgelost sind Sie weisen ausgerundete Endstucke und einige in die Kanneluren eingelassene Kugeln auf 11 nbsp Saulen Nordgalerie nbsp Saulen Nordgalerie nbsp nbsp nbsp Saulenschafte Grafik 1856Die Pfeiler auf den Ecken des Kreuzgangs weisen keine Skulptur auf Die Beschreibungen der Saulen und Pfeilerskulpturen beginnt mit denen der Sudgalerie gefolgt von der West und Nordgalerie und enden mit der Ostgalerie Bei den Kapitellen der Doppelsaulen wird zunachst das galerieseitige und daraufhin das hofseitige behandelt Skulptur Sudgalerie Bearbeiten Die Dekoration der Sudgalerie ist das letzte Zeugnis der Marmorbildhauerkunst des 12 Jahrhunderts im Roussillon Etwa gleichzeitig wurde die Kirche von Corneilla de Conflent ausgestattet und eine stilistisch sehr nahestehende Bildhauerwerkstatt errichtete die Empore von Ripoll in Katalonien Der Schnitt der Saulenkapitelle bleibt ganz traditionell Sie bestehen aus beinahe wurfelformigen weissen mit grauen Adern durchzogenen Marmorblocken und umfassen drei Elemente den mit Blattwerk und Tieren geschmuckten Kapitellkelch die dem korinthischen Kapitell entlehnten Voluten und den auf jeder Seite mit einer doppelten Auskehlung versehenen Abakus So entstehen an diesem drei Konsolsteine von denen der mittlere normalerweise einen skulptierten Kopf tragt Zwischen dem Bogenanfanger und dem Kapitell ist eine Kampferplatte mit abgeschragten Kanten eingeschoben Auch die Basen weisen das bekannte Profil auf Sie bestehen aus zwei Rundstaben die durch eine Hohlkehle voneinander getrennt sind den Ubergang vom unteren Torus zum viereckigen Sockel stellen Krallen dar Begonnen wird bei den ersten Doppelsaulen und dem galerieseitigen Kapitell Man sieht dort acht auf den Hinterpfoten stehende Greife von denen je zwei benachbarte ihre Kopfe an den Ecken vereinen Ihre Schnabel kauen an den Enden ihrer Flugel Der flache Hintergrund der Skulptur ist mit diagonalen Streifen bedeckt wie man es auch bei den Emporen von Saint Michel de Cuxa und dem Prieure de Serrabone kennt Im Unterschied zu diesen Vorbildern sind sie hier jedoch fein gesaumt ein Zeichen fur die Weiterentwicklung im Sinne einer Bereicherung des Dekors nbsp Sudgalerie Lowa gebogen u PalmettenZum Hof hin folgt ein Kapitell mit zwei Reihen von Palmetten deren Stangel sich krummen sich wieder gerade richten und ausbreiten wie auf einigen Kapitellen in Corneilla de Conflent Die abgeschragten Kanten der Kampferplatte sind mit Zopfmustern dekoriert abgesehen von der glatt bleibenden Seite zum Hof Auf dem zweiten galerieseitigen Kapitell stehen zwei Lowen auf allen vieren mit extrem hoch gebogenem Rucken Daneben befinden sich noch andere scheinbar aufrecht gehende Lowen Ursprunge dieses Motivs finden sich im Prieure de Serrabone Man sieht hier dass es sich noch reduzieren liess ohne etwas von seiner plastischen Qualitat zu verlieren Zum Hof hin erscheint wieder das Kapitell mit den Palmetten Die abgeschragten leicht ausgerundeten Kanten der Deckplatte sind mit uppigem Rankenwerk dekoriert dessen Bluten und Palmetten sich jeweils vor herzformigen Blattern abheben die mit aufwandig gestalteten perlenartigen Strukturen dekoriert sind nbsp Sudgalerie Pfeilerkapitell Blumen und BlatterDas Kapitell des ersten Pfeilers wird allseitig von zwei Reihen Blumen und einer Reihe Blattfachern geschmuckt die mit haufiger geometrischer Regelmassigkeit angeordnet und mit eleganter und tiefgrundiger Feinheit skulptiert sind Die vier Blutenblatter mit diagonal verlaufenden Rippen und gelappten Randern umschliessen eine erhabene Knospe Das breite abgeschragte und leicht ausgerundete Kampferprofil ist mit einem Rankenornament geschmuckt aus maandrierenden ineinander verschlungenen Bandern mit auswarts aufgekringelten Abzweigungen und Blattfachern in den inneren Zwischenraumen Auf den Kapitellen des zweiten Jochs wechseln wieder zoomorphe und florale Motive ab Zuerst erscheinen galerieseitig geflugelte Lowen die sich an den Ecken gegenuberstehen Ihr Schwanz reicht zwischen den Pranken hindurch und weitet sich zu Bluten die Flugel enden in langen Federn Die Gelenke der machtigen muskulosen Pranken sind sorgfaltig modelliert Die Schaftringe sind mit Perlen geschmuckt Die Kanten der Deckplatte werden mit Vierpassen dekoriert Auf den grossen Eckblattern des hofseitigen Nachbarkapitells sind die Rippen der Vorder wie auch der Ruckseite durch feine Rillen ersetzt In der Mitte der Kapitellkelche hangt an den Stangeln des Blattwerks ein Kiefernzapfen oder eine schwere Blume Auf den Kanten der Kampferplatte sind einfache einrippige Blatter wie die funf Augen eines Wurfels angeordnet Das nachste galerieseitige Kapitell zeigt Widder mit gewellten Strahnen deren Fell als ein einfaches Schachbrettmuster dargestellt wurde Die Tiere stehen auf ihren Hinterhufen heben einen Vorderhuf zur Mittelkonsole empor und schliessen mit den zweiten gebeugten Vorderhuf die von ihrem Korper gebildete Kontur Weder Schaftring noch Deckplatte sind geschmuckt Das Nachbarkapitell zum Hof hin ist mit grossen eingerollten Blattern besetzt die von einer grossen Blute getrennt sind Auch fur Voluten ist hier Platz deren Schafte elegant gesaumt sind Sie rahmen einen Menschenkopf ein der nach einem Vorbild geformt wurde das man in Corneilla de Conflent haufig findet nbsp Sudgalerie Pfeilerkapitell Quo vadis vor RomDas zweite Pfeilerkapitell vereinigt zwei Szenen aus der Ikonographie der Apostelfursten Petrus und Paulus Eine bessere Wahl hatte man fur einen Kreuzgang nicht treffen konnen wo man sein Leben nach dem Vorbild der Apostel ausrichten wollte Auf der Westseite erscheint Christus dem Petrus auf der Via Appia in Rom eine Episode die einer Predigt des heiligen Ambrosius entlehnt und in der Legenda aurea des Jacobus de Voragine dokumentiert ist Petrus war in Rom im Mamertinischen Kerker gefangen gehalten worden konnte aber entfliehen und den Verfolgungen durch Nero entkommen Auf der Via Appia schlug er die Richtung zum adriatischen Meer ein um sich nach Palastina einzuschiffen Unterwegs sah er Christus der sein Kreuz trug und fragte ihn Wohin gehst du Herr lat Quo vadis Domine Der Herr antwortete ihm Nach Rom um mich ein zweites Mal kreuzigen zu lassen Petrus verstand die Lektion kehrte um und ging nach Rom zuruck wo er wie Paulus das Martyrium erlitt nbsp Sudgalerie Pfeilerkapitell Saulus vor DamaskusDie ikonographischen Details der beiden anderen Seiten des Pfeilers stimmen Punkt fur Punkt mit der Erzahlung von der Bekehrung des Saulus uberein wie sie in der Apostelgeschichte 9 1 9 zu finden ist Der Christenverfolger Saulus ging zum Hohenpriester und bat ihn um die Briefe nach Damaskus an die Synagogen auf dass wenn er etliche von der neuen Lehre fande Manner und Frauen er sie gebunden fuhrte nach Jerusalem Und als er auf dem Wege war und nahe an Damaskus kam umleuchtete ihn plotzlich ein Licht vom Himmel und er fiel auf die Erde und horte eine Stimme die sprach zu ihm Saul Saul was verfolgst du mich Er aber sprach Herr wer bist du Der Herr sprach Ich bin Jesus den du verfolgst Stehe auf und geh in die Stadt da wird man dir sagen was du tun sollst Die Manner aber die seine Gefahrten waren standen und waren erstarrt denn sie horten die Stimme sahen aber niemand Saulus aber richtete sich auf von der Erde und als er seine Augen auftat sah er nichts Sie nahmen ihn aber bei der Hand und fuhrten ihn nach Damaskus Die Stadt Damaskus ahnelt in den Darstellungen Rom nur war in der einen alles ruhig wahrend in der anderen Alarm zur Verfolgung des Fluchtigen geschlagen worden war Die Stadttore beider Stadte sind mit Beschlagen ausgestattet die sich an Vorbilder katalanischer Schmiedekunst des 12 Jahrhunderts anlehnen Die romanische Kunst hat uns an solche Anachronismen gewohnt Die Eskorte von Saulus ist bewaffnet er selbst hat seinen Kommandostab und sein Schild fallen gelassen als er die Stimme symbolisch in der Hand Gottes horte Geblendet wurde er zu Boden geworfen Einer seiner Gefahrten hilft ihn wieder auf Obwohl er die Augen offen halt sieht er niemanden Alle dargestellten Personen sind zu Fuss eine genaue Angabe wie sie Augustinus liefert die aber in der Kunst des Abendlandes wo Saulus zu Pferde sitzt oft ubergangen wird Die dargestellten Personen gehoren dem typischen Stil der romanischen Skulptur des Roussillon an Sie sind klein und etwas linkisch in der Haltung haben einen unproportioniert grossen Kopf und riesige Augen Das Oberkleid das bis zur Taille eng anliegt bildet dann eine lange Langsfalte zwischen den Beinen An den Seiten gibt es Rohrenfalten oder der Stoff fallt glatt Die Armel haben enge Manschetten mit dichten Falten Die erzahlende Figurenkomposition von Elne weisen eine nicht zu leugnende stilistische Verwandtschaft mit der Kunst des Languedoc auf Ihre archaische Sprache ist jedoch das Resultat eines gewissen Provinzialismus Dennoch ist diese Kunst auch wenn sie nur am Rande an der zeitgenossischen Entwicklung teilhatte nicht weniger reizvoll und von besonderem Charme Die abgeschragten leicht ausgerundeten Kanten der Kampferplatte sind mit je einer fast uber die ganze Lange der Platte reichenden dreifach gekringelten Schlange dekoriert deren Schuppenkleid sorgfaltig gearbeitet ist Eine der Schlangen besitzt den Vorderkorper eines geflugelten Lowen mit Mahne Vorderbeinen Krallen und Flugeln nbsp Sudgalerie Saulenkapitelle Vogel und FischsirenenDie ersten beiden Kapitelle im dritten Joch zeigen nebeneinander aufgerichtete Fisch und Vogel Sirenen Diese Fantasiewesen entsprechen ganz der Tradition der alten Tierbucher in denen sie erwahnt werden und nicht selten nebeneinander abgebildet sind Aus diesen Bestiarien weiss man auch dass die Vogelsirene in der Antike oft als Verfuhrerin gesehen wurde Die Sirene singt so suss dass sie die Seefahrer oft in die Irre fuhrt Auch im Mittelalter bleibt sie die Verfuhrerin aber mehr in erotischer Hinsicht Fur Bischof Isidor von Sevilla versinnbildlichten Sirenen die Kurtisanen Wenn sie Flugel und Krallen tragen dann deshalb weil die Liebe fliegt und kratzt Die Bestiarien sind noch deutlicher Die Sirenen symbolisieren die Frauen die die Manner anlocken und mit ihren Liebkosungen und trugerischen Reden bis zur Armut zugrunde richten oder in den Tod treiben Die Flugel der Sirene sind die Liebe der Frau die sie bereitwillig gibt aber auch wieder nimmt Diese Grausamkeit der Sirenen fuhrte zu der Verwechselung mit den lamiae der Antike diesen grauenerregenden Erscheinungen die Kinder toten und die in den Marchen fortleben Schliesslich setzte man die Sirene auch mit dem Triton in Seepferdchen Gestalt gleich so kam es dass es neben der Vogel Sirene auch die Fisch Sirene gibt Letztere kommt in zwei Gestalten vor entweder mit Doppelschwanz wie in Elne oder auch mit nur einer Schwanzflosse Versetzt ubereinander angeordnete Plattchen mit feiner Riffelung deuten das Gefieder der Vogel Sirenen an das am Hals des menschlichen Kopfes mit einer Borte befestigt ist Ihre geraden Beine enden in Raubvogelfangen mit Krallen die die Schaftringe der Saulen umklammern Die weit ausgebreiteten Schwingen mit langen Flugelfedern stossen unter der Rose der mittleren Konsole zusammen der starre Schwanz mit langen leicht gespreizten Federn stutzt sich auf dem Schaftring ab Der Hintergrund der Skulptur ist mit schrag verlaufenden schlanken Rundstaben dekoriert Die Fisch Sirenen halten knapp unter den Schwanzflossen ihre beiden Schwanze mit beiden Handen seitwarts ihres Oberkorpers nach oben weisend Der Ubergang zwischen dem unbekleideten weiblichen menschlichen Oberkorper und den beiden geschuppten Fischschwanzen wird uberdeckt mit einem kurzen Rock mit gespreizten Falten der uber der Hufte mit einem Perlenband gehalten wird Alle Sirenen habe fast gleiche runde Kopfe mit vollen Wangen mit gross geweiteten Augen deren Pupillen gebohrt worden sind Das lange Haupthaar fallt seitlich des Kopfes hinter die Schultern seine Haare sind in Strahnen fein gearbeitet Die Dekoration der Kampferkante besteht aus aneinander gereihten Medaillons aus kreisformigen Bandern in die jeweils ein endloses Band in Form einer vierblattrigen Rosette eingeflochten ist Bei den folgenden Doppelsaulen wurden zwei verschiedene Typen von Kapitellen nebeneinander gestellt Zur Galerie hin wurden pflanzliche Motive verwendet Ein Ring dichter tief eingeschnittener Blatter mit symmetrisch angeordneten Rippen und weit auseinander klaffenden Enden dient als Basis fur die Voluten deren Stiele wie Blatthalften gestaltet sind Auf der langen Mittelkonsole befinden sich schmale Blatter die Bluten ahneln und sich mittels der Verlangerung ihrer Halbkreise an der Basis vereinigen Auf dem anschliessenden Kapitell zum Hof hin scheint ein Thema in einem neuartigen Stil Dieser zeigt sich schon in der Form des Kapitells Die grosser dimensionierte Deckplatte hat noch die rechteckige Form eines unechten Abakus Es sind auch keine Ausschnitte vorhanden die Mittelkonsolen entstehen liessen Die auf dem Kapitell dargestellten Themen sind die Erschaffung von Adam und Eva und der Sundenfall Auf der Sudseite des Kapitells formt Gott aus Lehm den Menschen Sein Kopf ist von einem Kreuznimbus umgeben und mit einem langen Schleier bedeckt der hinter seinem Korper herab fallt Er tragt ein bis zu den Fussen reichendes Gewand und einen Mantel der sich am Gurtel bauscht Zum ersten Mal erscheinen hier eng zusammengedrangte Falten die in verschiedenen Richtungen verlaufen um die Korperformen nachzubilden Auf der westlichen Seitenflache liegt Adam ausgestreckt auf dem Schaftring Heisst es doch in der Genesis Gott habe ihn einschlafen lassen bevor er seine Gefahrtin schuf Immer noch ganz in Ubereinstimmung mit dem Text der Heiligen Schrift erschafft Gott die Frau die wie auf anderen Darstellungen des Themas noch nicht ganz vollendet der Flanke Adams entsteigt Die Gruppe der Erschaffung Evas ist geschickt angelegt und passt sich harmonisch dem Marmorblock an Zwei grosse Vogel mit gebeugten Halsen ersetzen an den Ecken die traditionellen Voluten Sie rufen die Vorstellung vom Garten Eden wach den Gott als Wohnstatte fur den Menschen geschaffen hatte Auf der Ostseite des Kapitells stehen Adam und Eva beidseitig neben dem Baum der Erkenntnis dessen Stamm aus zwei aneinander gefugten Stammen besteht um die sich die Schlange windet Oben schliesst er mit schonem Laubwerk ab Die Paradiesvogel sind zwar etwas lieblos skulptiert Eva halt die verbotene Frucht in der Hand wahrend die Schlange ihren Schwanz nach ihren Beinen ausstreckt wie um sie ins Ungluck hineinzuziehen In Evas Haltung ist eine Bewegung in Richtung Adam angedeutet Die beiden nachsten Kapitelle haben eine gemeinsame Deckplatte Auf deren Kanten wird in verkleinerter Form ein Thema wieder aufgenommen das auf dem Trumeau von Souillac ausfuhrlich entwickelt ist Ein wirres Knauel von Monstern in Gestalt von Schlangen die sich gegenseitig selbst verschlingen lauft im Maul des Leviathan zusammen Dieses verschlingt einen vom Tod gequalten Verdammten Der Korper der Schlange oder des Drachen des wichtigsten Symbols fur den Teufels passt sich muhelos dem begrenzten Raum des Saulendeckplatten an nbsp Sudgalerie Pfeilerkapitell Konig mit RitternDer dritte und letzte Pfeiler der Sudgalerie zeigt auf der Ostseite eine Szene die nur schwierig zu interpretieren ist Ein thronender Konig mit einer helmartigen goldenen Krone auf dem Kopf und mit Vollbart scheint einen jungen Ritter in Kettenrustung uber seinem Gewand festzuhalten der ein Schwert oder einen Kommandostab aufwarts gerichtet halt Der Konig halt seine Rechte vor die Brust des Ritters Hinter ihm steht in Zivilkleidung ein alter Herr mit Teilglatze und langem Vollbart als solcher zu erkennen der sich auf ein lang gestrecktes Schild stutzt Hinter ihm steht ein junger Mann ohne Bart der die Zugel des Pferdes des Ritters halt das seinen Kopf nach hinten wendet Hinter diesem kommt ein gerusteter zweiter Ritter zu Pferde hinzu Es folgt ein weiterer Berittener auf seinem Pferd sitzend Die Gruppe schliesst eine weitere aber stehende Person ab Die letzten beiden sind zivil gekleidet mit langhaariger Frisur und Vollbarten Man hat diese Szene als die drei Weisen aus dem Morgenland vor Herodes gedeutet aber etliche Details passen nur schwerlich zu diesem Thema Die Kante der Kampferplatte ist wieder abgeschragt und leicht ausgerundet und mit einer Reihe von gleichartigen Ornamenten geschmuckt Streifige Bander bilden grosse Ovale deren beide Enden sich nach innen aufkringeln Die Kringel und die Ovale sind mit kurzen Bandern zusammengebunden Die frei bleibenden Flachen sind mit gefacherten Palmetten gefullt nbsp Sudgalerie Pfeilerkapitell Greif und LoweDie ubrigen drei Seiten des Pfeilerkapitells sind mit je zwei grossen Ovalen aus perlenbestuckten Bandern dekoriert die untereinander verschlungen sind und mit den Ovalen der anderen Seiten verbunden sind In die ausseren Zwickel zwischen den Ovalen wachsen stilisierte Blumen hinein In den Ovalen steht jeweils ein Tier der Mythologie dessen Kopf vor oder hinter dem Band herausragt Auf zwei gegenuber liegenden Pfeilerseiten finden sich nahezu die gleichen Darstellungen In dem jeweils linken Oval steht ein Greif in auswartiger Richtung den Kopf nach hinten gerichtet Der Greif ist eine Figur mit dem Vorderkorper eines Adlers aus Kopf Schnabel gefiedertem Hals und den Flugeln und dem Korper eines Lowen mit glattem Fell aus Hinterbeinen mit kraftigen Tatzen Bauch und Schultern mit Vorderbeinen Diese Vereinigung von Adler und Lowe war den Menschen des Mittelalters besonders nah unter den Emblemen die die doppelte Natur Christi versinnbildlichen Die Buste des Adlers stellt in diesem Zusammenhang die gottliche Natur des Heilands dar der Korper des Lowen der auf der Erde steht gilt seiner menschlichen Natur Im rechte Oval findet sich allein der Lowe mit besonders kraftiger Statur auswarts gewandt Sein Schwanz kommt zwischen den Beinen hindurch und windet sich uber den Hinterleib Die fein strukturierte Mahne aus der kleine Ohrmuscheln aufmerksam hervorragen fallt seitlich des Halses auf die Schultern Das offene Maul mit gefletschten Zahnen scheint eher freundlich zu lacheln als grimmig zu fauchen Viele Grunde sprechen dafur im Lowen ein Bild Gottes zu sehen Deshalb hat dieses Tier seinen berechtigten Platz neben dem Greifen Auf der dritten Seite mit Ovalen sind diese mit untereinander zugewandten Pfauen ausgefullt Dieser Vogel symbolisierte die Unsterblichkeit die durch die Auferstehung erlangt wurde Der Pfau war ebenso ein Symbol Christi des ersten der Auferstandenen der sozusagen das Prinzip der Auferstehung darstellte Vor dem Hintergrund des Symbolgehaltes dieser Tiere besonders des Lowen und des Pfaus wurde das gemeinschaftliche Leben verehrt das die Chorherren in der Nachstenliebe Christi fuhrten das ihnen das ewige Leben bringen wurde Auf diesem Kapitell findet sich auch die bereits weiter oben unter der Uberschrift Saulen und Pfeilerskulptur der Kreuzganggalerien zitierte lateinische Inschrift Die beiden letzten Saulenpaare der Sudgalerie geben bereits bekannte Motive wieder Auf dem ersten galerieseitigen Kapitell sind wieder grosse Palmetten dargestellt deren aufgerichtete Stangel sich horizontal zu stilisierten Blumen in der Mitte des Kapitells entwickeln Auf dem oberen Register entspringen Menschenkopfe einem ansonsten pflanzlichen Dekor das die Schafte der Voluten bedeckt Einer der Kopfe tragt eine merkwurdige Kopfbedeckung mit drei Hornern Auf der Seite zum Hof hin sind die Palmetten des Kapitells von perlengeschmuckten Bandern umgeben die sich oben ineinander verschlingen dann zwischen zwei Eckblattern hindurchfuhren von denen das obere schnabelformig gekrummt ist Die Mittelkonsole die Voluten und ihre Schafte sind ebenso mit Blattern geschmuckt Das Kapitell zur Hofseite der letzten Zwillingssaulen ist mit grossen gerippten Eckblattern besetzt Die Blattenden sind gekrummt die Stiele halten je einen Kiefernzapfen unter der Mittelkonsole Zur Galerie hin wird diese Serie von Kapitellen mit Adlern abgeschlossen Die grossen Vogel bedecken mit ihren ausgebreiteten Flugeln beinahe vollstandig das Kapitell Genau unter der Mittelkonsole stossen die weit hinaufreichenden Schwingen zusammen Die Mittelkonsole ist hier nur mit einer Blume oder menschlichen Maske dekoriert Die Korper der Adler sind hier weniger kraftig als die in Cuxa und Serrabone und mit fein ziselierten sich uberschneidenden Federn bedeckt Parallele gesaumte Bander nehmen den kleinen Teil des Kapitells ein der von Federstruktur frei geblieben ist Der Schaftring zeigt eine doppelte Reihe einrippiger kleiner Blatter die sich vor einem geseilten Hintergrund abheben Auf den Kanten der gemeinsamen Kampferplatte umrahmen dunne Schnure fein herausgearbeitete Blatter und Blumen In der Sudgalerie von Elne kann man das Aufeinandertreffen zweier Stile beobachten beziehungsweise deren Abfolge Der erste Stil zu dem alle Kapitelle des westlichen Teils bis auf das Kapitell mit der Schopfung und dem Sundenfall gehoren folgt dem Weg den die Marmorbildhauer in Cuxa und Serrabone eroffnet hatten Er zeigt dasselbe Festhalten an einer Kunst des Dekors das sich auf der Wiederholung einer kleinen Zahl zoomorpher und floraler Motive grundet Die erzahlenden Motive sind selten und zeugen von archaischem Geist Eine chronologische Fortentwicklung ist aber dennoch spurbar und zeigt sich zum Beispiel im Auftreten einiger neuer Elemente Diese neuen Formen hat Elne mit dem Kreuzgang der Abteikirche von Ripoll in Katalonien gemeinsam Die Ahnlichkeiten gehen so weit dass einige Kapitelle fast identisch sind Die Nordgalerie in Ripoll ist unter Abt Raimund von Berga 1172 1206 entstanden was mit dem Beginn der Arbeiten im Kreuzgang von Elne zusammenfallt somit in das Episkopat von Guillaume Jorda 1171 1186 Moglicherweise ist das Sterben dieses Bischofs am 16 August 1186 Ursache fur den Stilwechsel den man am Kapitel mit der Erschaffung des Menschen und dem Sundenfall erkennen kann Das konnte auch bedeuten dass das kunstlerische Schaffen fur kurze Zeit unterbrochen und danach wieder aufgenommen worden ist nachdem ein neuer Bildhauer beauftragt worden war Wahrscheinlich war das der Kunstler Raimund von Bianya der die beiden Grabplatten in der Sudgalerie signiert hat siehe weiter oben 14 nbsp Sudgalerie Tafel zum Begrabnis eines Bischofs nbsp Sudgalerie Tafel zum Begrabnis eines Bischofs nbsp Sudgalerie Tafel mit KreuzigungSkulptur Westgalerie Bearbeiten Die Beschreibung der Skulptur beginnt am Nordende mit dem ersten Joch Die Plastik der Westgalerie wiederholt zunachst in den ersten Jochen die Motive der entsprechenden Joche der Sudgalerie Diese Kapitelle sind aber im Vergleich zu den Originalen von so unterschiedlicher Qualitat dass man in ihnen nicht Repliken desselben Kunstlers sehen kann Hier zeigen die Kampfergesimse der Pfeiler dass fur diese Galerie bereits ein Kreuzrippengewolbe vorgesehen war als man ihre Skulpturen ausfuhrte Demnach wird sie noch in romanischer Zeit entstanden sein worauf bestimmte ikonographische und stilistische Details hindeuten Die auf dem galerieseitigen ersten Kapitell einander gegenuberstehenden Greife haben einen runderen gar plumpen Leib und schwere geradlinige Beine Der gemeinsame Kopf hat auch keine Kerbe in der Mitte die auf den doppelten Korper hinwiese Die Ohren sind umfangreicher und der Schnabel wird durch eine lang gezogene Schnauze ersetzt Die das Fell andeutenden Schuppen sind dichter angeordnet und das Blutendekor des Schwanzes ist durch den gewohnlichen Haarbuschel ersetzt Der Hintergrund der Skulptur weist keine diagonalen Strukturen auf wie sie fur die romanische Darstellung charakteristisch waren Die Deckplatte des hofseitig folgenden Kapitells ist breiter so dass fur die Voluten und die beiden Palmettenreihen wenige Platz zur Verfugung stand Deshalb wirken ihre Formen seltsam zusammengestaucht und schwerfallig Auch bei der Kopie der bogenformig gekrummten Lowenleiber die im Wechsel mit gewohnlich stehenden Tieren dargestellt sind zeigt sich wieder der hohere kunstlerische Anspruch des Originals Hier wurde offensichtlich gezogert dem Tier die ungewohnliche Form zu verleihen die vom kunstlerischen Standpunkt als besonders gelungen gilt Die Kopie wirkt dadurch aber nicht vorbildgetreuer und ist weniger elegant Schnauze Mahne und Fellhaare sind weniger sorgfaltig gezeichnet die Pfoten erscheinen schwerfalliger und die Proportionen stimmen weitgehend nicht mehr Auch hier fehlen wieder die diagonalen Strukturen der Hintergrunde Das nur mit einer Palmettenreihe ausgestattete hofseitige Kapitell reproduziert sein Vorbild so genau dass eine Verwechslung denkbar ware wenn die Bluten tiefer modelliert waren und die Details nicht so unscharf und nachlassig erschienen Dieser Eindruck kann in der Sudgalerie nicht entstehen Zwar ist die Linienfuhrung dort vielleicht manchmal ein wenig schroff aber immer mit grosser Sorgfalt ausgefuhrt Auch der florale Dekor des ersten Pfeilers halt sich eng an das Vorbild abgesehen von einem Mangel an kunstlerischem Schwung und Sicherheit auf diesem Gebiet Die geflugelten Lowen unterscheiden sich von den Originalen ebenso nur in Details ihre Schnauze ist langer die Zahne sind nur angedeutet die Flugel erscheinen als schmale steife Verlangerungen der Beine Die Ohren sind vergrossert die kleine Kugel darunter musste dadurch noch mehr schrumpfen Die Pfoten sehen aus wie kleine Stabchen Der Schwanz hingegen wirkt etwas biegsamer Die Deckplatte ist viel dicker geworden wodurch die die Kanten schmuckenden Vierpassmotive zwar grosser aber weniger elegant wurden Die Reproduktion der grossen Blatter auf dem nachsten Kapitell ist weniger gut gelungen als die der anderen Kapitelle mit floralem Dekor Die Leiste uber dem Schaftring wurde vergrossert der Blutendekor nimmt nun den ganzen mittleren Teil des Kapitells ein so dass die Proportionen nicht mehr gewahrt sind Das gesamte Werkstuck wirkt schwerfallig Die Widder heben sich wie bei ihrem Vorbild gut von dem Hintergrund ab Ihr Bauch ist noch wuchtiger im Gegensatz dazu sind ihre Beine eher schmachtig Der Weg zum Hochrelief geht nicht einher mit dem Fortschritt der Modellierung Daneben sind die grossen Akanthusblatter recht vorbildgetreu wiedergegeben aber ihre Blattenden sind nicht mehr durchbohrt Die menschlichen Kopfe gehoren einem anderen Typus an Sie haben schwere regelmassige Gesichtszuge mit langlicher Augenform Die gewellten Haare sind nicht mehr romanisch nbsp Westgalerie Pfeilerkapitell Quo vadis SzeneDas Kapitell des 2 Pfeilers mit der Quo vadis Szene zeigt wie sehr der Kopierende durch die Veranderung des Kampferprofils verunsichert wurde Mit seinem Unwissen und Ungeschick schnitt er bei dieser Herausforderung nicht sehr gut ab Es setzte einfach ein oder zwei Figuren unter die Konsolen die auf der Galerieseite als schmale Bogenanfanger fur die Kreuzrippen des Gewolbes dienen Da er keinen ausreichenden Raum fur zwei Krieger vorfand drangte er sie in die Ecken Damit beschrankte er jedoch den Raum fur die benachbarten grosseren Kompositionen die wegen ihrer Gedrungenheit noch mehr Platz beanspruchten Manchmal scheinen sie sich gegenseitig zu erdrucken zum Beispiel wie Petrus zwischen Christus und den Mauern Roms eingezwangt ist nbsp Westgalerie Saulenkapitelle Vogel und FischsirenenDie Sirenenkapitelle sind der letzte Versuch einer getreuen Nachbildung von Figuren aus der Sudgalerie Von hier an zeigen mehr oder weniger gluckliche Neuschopfungen dass sich ein neuer Geist entwickelte Das Kapitell mit der Schopfungsszene unterlag zweierlei Veranderungen Sie weist jetzt nicht mehr zum Hof sondern zur Galerie hin und die Abfolge der Szenen ist vertauscht Daraus ergaben sich ganz amusante Folgerungen So nimmt Eva eine mannliche Statur an wird zu einer breitschultrigen aufgedunsenen Matrone die dem unglucklichen und zerknirschten Adam einen Blick jenseits jeder Liebenswurdigkeit zuwirft Mit Ausnahme von Adams Korper der auf dem Schaftring liegt und im Moment der Erschaffung der Frau eine sehr jugendliche Gestalt aufweist sind alle Details ohne besondere Sorgfalt und ohne kunstlerischen Anspruch gestaltet nbsp Westgalerie Pfeilerkapitell Greif und LoweAuf dem hofseitigen Nachbarkapitell erscheinen grosse Neuerungen Die romanischen Palmetten die Ergebnis eines freien Spiels der Phantasie waren machen hier Platz fur der Natur nachempfundenen Blatter Sie sind tiefgrundig modelliert und zwischen ihnen schauen menschliche Masken hervor Die Motive bilden keine Einheit mehr mit dem Kapitellkorper sondern sind auf diesen locker aufgelegt So hat sich die gesamte Struktur des Kapitells verandert Der Abakus mit seinen drei Konsolen wird von einer unechten Deckplatte mit abgeschragten Kanten abgelost Der Kapitellkelch ist nunmehr ein Zylinder eine scheinbare Verlangerung des Saulenschaftes Der Schaftring enthalt zusatzlich eine Hohlkehle Hier sieht man das gotische Kapitell entstehen mit dem ihm eigenen Zuschnitt und Schmuck nbsp Westgalerie Pfeilerkapitell zwei PfauenAuf dem 3 und letzten Pfeilerkapitell weisen die Tiere auf dem Flechtwerk auf den stilistischen Bruch hin Der Bildhauer blieb bei dem Entwurf des Ensembles passte es hingegen genial der Struktur der gestuften Kampferplatte an Die Ovale aus den Bandflechten wurden vergrossert und die Vogel stehen sich in der Mitte der Komposition unmittelbar gegenuber und zwar unterhalb des Gurtbogenansatzes des Gewolbes Ober und unterhalb der Knoten des Flechtornaments werden die sich dort ausbreitenden Palmetten durch Weinlaub mit einer Weintraube ersetzt an denen die Pfauen picken Hier bleibt die Symmetrie weitgehend erhalten nbsp Westgalerie Pfeilerkapitell Konig mit RitternDie Szene mit dem Konig mit den Rittern ist auf demselben Pfeiler zu finden aber weniger gut gelungen Wie auch in der Wiederholung der Quo vadis Szene erscheinen hier vermehrt Mangel in den Proportionen und der Komposition was die Mittelmassigkeit des Werkes nur hervorhebt Das letzte Joch im Sudwesten besitzt nur noch ein Kapitell das nach einem romanischen Vorbild gefertigt wurde und zwar das des Adlers mit ausgebreiteten Schwingen Auch dieses ist nur von mittelmassiger Qualitat Der Vogel hat nichts mehr von seiner Starke und Eleganz seine Federn sind ungeschickt gezeichnet und der Schwanz ist kaum angedeutet Das Werk wurde falsch herum angebracht Die Seitenflache zum Hof hin blieb unvollendet Sie sollte vermutlich ursprunglich zum Nachbarkapitell hinweisen Die letzten beiden galerieseitigen Kapitelle sind auch mit Knospen dekoriert aber unbedingt authentisch In zwei Registern wechseln sich schwach entwickelte Knospen deren Blatter eingerollt bleiben mit Frauenkopfen desselben plastischen Wertes ab Knospen dieses Typs tauchen in Nordfrankreich bereits in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts auf Berucksichtigt man aber die zeitliche Verspatung mit der diese Formen in das Roussillon eindringen scheint es angebracht die Entstehung dieser Kapitelle und damit die Vollendung der Westgalerie in der Mitte oder sogar der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts anzunehmen Die Neuerungen beschrankten sich auf die Kapitelle und betrafen nie die Saulendeckplatten die mit fast perfekter Prazision in der gesamten Galerie die romanischen Vorbilder imitieren Sogar die Friese die Flecht und Rankenornamente sind oft mit dem Bohrmeissel gepunktet Das trifft allerdings auf den Kelchen der Kapitelle nie zu Auch die Saulenschafte entsprechen genau den Vorbildern ganz besonders in der sudwestlichen Ecke wo sich bereits der gotische Stil der Kapitelle bemachtigt hatte Einer der Schafte ist mit Schuppen bedeckt ein anderer erscheint unter einem Netz von Flechtwerk hindurch ein weiterer ist mit tiefen spiralformig gedrehten Kanneluren dekoriert in deren Rander tiefe Rillen mit einigen Bluten eingeschnitten sind All dies entspricht dem Vorbild der Schafte im ostlichen Joch der Sudgalerie Fast immer sind die Saulenbasen mit zwei Wulsten in romanischem Profil ausgerustet die von einer Hohlkehle getrennt werden Der untere Wulst tendiert dazu abzuflachen Die freien Ecken der Plinthen sind mit Eckspornen dekoriert nbsp Westgalerie Rippenauflager an der WandZusammenfassung Westgalerie Nach einer Unterbrechung die etwa ein halbes Jahrhundert andauerte wurden die Arbeiten am Nordabschluss der Westgalerie wieder aufgenommen Um dem Kreuzgang ein moglichst einheitliches Aussehen zu verleihen erhielt man auch hier den Aufbau der romanischen Sudgalerie Er wird charakterisiert durch Rundbogenarkaden auf Zwillingssaulen die durch rechteckige Pfeiler in vier Dreiergruppen aufgeteilt sind Eine ubertriebene Ehrfurcht gegenuber der alteren Plastik die man auch als Mangel an Inspiration auslegen kann fuhrte dazu dass man auch die Kapitellskulptur bis ins kleinste Detail nachzubilden versuchte So zeigte der romanische Stil die Unfahigkeit zu einer Erneuerung Dieser Unterwerfung unter die gewohnte Routine entging man damit dass man sich bei den letzten Kapitellen dem gotischen Stil offnete 15 Skulptur Nordgalerie Bearbeiten Die Nordgalerie ist nur kurze Zeit nach der Westgalerie gegen Ende des 13 Jahrhunderts erbaut worden und bietet dieselbe Dualitat in ihrer kunstlerischen Ausrichtung Noch einmal versuchte man romanische Motive nachzubilden Dabei griff man allerdings nicht auf die Originale zuruck sondern die vorherigen Kopien der Westgalerie mussten als Vorbild zur Verfugung stehen So sind die Arbeiten dieser vier Joche die schlechtesten im Kreuzgang Es wird in beklagenswerter Weise ersichtlich dass von dem vollig degenerierten Stil nichts mehr zu erwarten war nbsp Nordgalerie Pfeilerkapitell KreuzabnahmeDie gotischen Blattkapitelle die nun immer zahlreicher wurden sind in ihrem Aufbau auch nicht besonders gut aber dennoch besser Es finden sich sogar zwei figurliche Kapitellskulpturen auf dem einen sind vier mit Tuniken bekleidete Atlanten dargestellt auf dem anderen das durch seinen merkwurdigen Zuschnitt auffallt nehmen Engel mit erhobenen Armen und ausgestreckten Handen jeweils eine der beiden Seitenflachen ein Schliesslich ist auf einem Pfeiler eine Szene aus dem Martyrium der heiligen Eulalie dargestellt der Schutzpatronin der Kathedrale Es handelt sich um ihre Geisselung die sich neben einer Kreuzabnahme befindet Hier zeigt sich ein Fortschritt in der Formgebung und Modellierung des Reliefs Die Stilwandlung zur Gotik hin bleibt aber noch sehr zuruckhaltend Die Basen werden hier noch flacher und auf den Ecken der Plinthen tauchen statt der Klauen verschiedene andere Motive auf wie etwa Adler Blatter oder Muscheln 16 nbsp Ostgalerie Saulenkapitelle nbsp Ostgalerie SaulenkapitelleSkulptur der Ostgalerie Bearbeiten Der Kreuzgang wurde in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts fertiggestellt zu einer Zeit als die Skulptur im Roussillon eine wahre Renaissance erfuhr Es dominierte jedoch immer noch der Wille das Bauwerk als harmonisches Ganzes zu gestalten und deshalb wurde in der Ostgalerie die Anlage und Aufteilung der Arkaden beibehalten Die Skulpturen gehorten jedoch dem gotischen Stil an Die Kapitelle sind dort weniger hoch dafur aber starker angeschwollen die Kompositionen sind deutlich bewegter und die Motive scheinen eher auf den Hintergrunden aufgelegt zu sein statt mit dem Kapitellkorper eine Einheit zu bilden Es handelt sich meistens um reale oder auch imaginare Tiere so etwa Widder die einander gegenuberstehen Adler mit ausgebreiteten Flugeln geflugelte Drachen mit krummen Schnabeln oder langen Schwanzen In diese Tiermotive fugten sich auch einige menschliche Figuren ein wie etwa Adam und Eva oder das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus Aber diese Erzahlungen bleiben auf die Kampfer der Pfeiler beschrankt An dieser Stelle entwickelt sich auch ein Zyklus der Kindheit Jesu Er reicht von der Verkundigung uber die Heimsuchung die Geburt die Anbetung der Konige den betlehemischen Kindermord die Flucht nach Agypten bis zur Darstellung im Tempel Das Ensemble wird von zwei Szenen komplettiert die nicht zu diesem Zyklus gehoren und zwar den Tod der Jungfrau und die Szene Noli me tangere in der Christus nach seiner Auferstehung Maria Magdalena erscheint Alle diese Kompositionen weisen Verbindungen mit der gotischen Kunst des Nordens auf Die Vermittlung erfolgte wahrscheinlich uber Elfenbeinschnitzereien die von kleinen Arkaturen umgeben waren Dennoch brachten die Kunstler die aus dieser Gegend stammten und wohl zur Familie Campredon gehorten bei der Ausfuhrung der Skulptur ihren ganz personlichen Stil mit ein Dieser ist auch auf den Figurenkapitellen den Schlusssteinen der Gewolbe und verschiedenen Grabsteinen fur kirchliche Wurdentrager im Kreuzgang auszumachen 17 nbsp Ostgalerie Pfeilerkapitell Leben Jesu nbsp Ostgalerie Pfeilerkapitell Leben Jesu Die drei Konige empfangen die Botschaft Kindermord des Herodes nbsp Ostgalerie Leben Jesu Anbetung der Konige nbsp Ostgalerie Saulenkapitelle nbsp Ostgalerie Saulenkapitelle nbsp Sudgalerie Tafel unter Rippenansatz HollenfahrtGotischer Zyklus der Passion und der Himmelfahrt Bearbeiten Die Chorherren wollten den zwischen 1310 und 1320 geschaffenen Zyklus der Kindheitsgeschichte durch eine Serie von Bildern der Passion und der Himmelfahrt Christi erganzen Diese entstanden als Halbrelief auf Steintafeln die man unter den Rippenansatzen des Gewolbes befestigte Unter den neuen Kompositionen unterscheidet man zwei Gruppen die sich sowohl in ihrem Stil wie auch im Ort ihrer Anbringung unterscheiden nbsp Sudgalerie Tafel unter Rippenansatz Himmelfahrt ChristiDie altere Gruppe komplettiert die Dekoration der Ostgalerie Die vier Szenen sind wie die auf den Pfeilern angeordnet und zwar die Geisselung der Gang nach Golgotha die Kreuzigung und die Kreuzabnahme Die Bildhauer des Kindheitszyklusses schufen auch diese Skulpturen was an stilistischen Gemeinsamkeiten zu erkennen ist Erst nachdem die Ostgalerie gegen Mitte des 14 Jahrhunderts fertiggestellt war wurde die Sudgalerie uberwolbt die bis dahin eine schlichte Holzbalkendecke trug Unter den Ansatzen der spitzbogigen Rippen verlangerte man den Passionszyklus der in der vorherigen Galerie begonnen worden war und vervollstandigte ihn durch einen Zyklus der Himmelfahrt So finden sich in der Sudgalerie folgende funf Halbreliefs an der Wand zur Kathedrale Grablegung Hollenfahrt Auferstehung Himmelfahrt Christi und Pfingsten nbsp Sudgalerie Tafel unter Rippenansatz Frauen am leeren Grab AuferstehungEine bedeutende Weiterentwicklung des Stils fuhrte zu einer ganzlichen Umgestaltung der Komposition Bis dahin hatten die gotischen Bildhauer in Elne die Szenen unter spitzbogigen Arkaturen dargestellt Diese recht bequeme Losung fuhrte allerdings oft zu Unzulanglichkeiten bei der Proportionierung Nun aber sind die Kunstler selbstsicherer geworden und verzichteten auf dieses Gestaltungsmittel Sofort wurden ihre Werke qualitativ besser insbesondere da sie fur die Figuren nunmehr einen schlankeren Kanon und raffiniertere Draperien verwendeten Diese um das Jahr 1340 anzusetzende Entwicklung verlauft parallel zu einer kompositionellen Vereinfachung bei einigen franzosischen Elfenbeinschnitzereien 17 Skulptur der Arkaturen des ehemaligen Kreuzgang Obergeschosses Bearbeiten Uber die Darstellungen die Anordnungen und den Ablauf der Entstehung der Kapitelle des Kreuzgang Obergeschosses das fast komplett im Jahr 1827 abgebrochen worden ist geben die bekannten Quellen keine Auskunft Es mussen dort wie im Erdgeschoss 64 Stuck oder 32 Paare zuzuglich der 12 quadratischen Pfeiler gewesen sein Davon sind im 19 Jahrhundert immerhin 12 Kapitelle oder 6 Saulenpaare wieder aufgetaucht die heute im Schlosshof von Villeveque Maine et Loire zu betrachten sind Auch uber deren Skulptur geben die Quellen keine Auskunft nbsp Sudgalerie SO Ecke Skulptur Engel mit BuchSiehe auch BearbeitenHistorischer HintergrundLiteratur BearbeitenFritz Rene Allemann und Xenia v Bahder Katalonien und Andorra Koln 1986 DuMont Kunst Reisefuhrer Arno Borst Die Katharer Freiburg Basel Wien 1991 Carron Touchard Jacqueline Romanische Kreuzgange in Frankreich 1986 Droste Thorsten Die Pyrenaen Munchen 2001 Lambert Malcolm D Haresie im Mittelalter Von den Katharern bis zu den Hussiten Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000 Lambert Malcolm D Die Katharer Aufstieg und Fall der grossen Ketzerbewegung Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2001 Legler Rolf Languedoc Roussillon Koln 1993 DuMont Kunst Reisefuhrer Viviane Minne Seve Romanische Kathedralen und Kunstschatze in Frankreich Eltville 1991 Jorg Oberste Der Kreuzzug gegen die Albigenser Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003 Ingeborg Tetzlaff Romanische Kapitelle in Frankreich Koln 1976 3 Auflage 1979 Pierre des Vaux de Cernay Kreuzzug gegen die Albigenser Die gt Historia Albigensis lt 1212 1218 Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1996 Rolf Legler Languedoc Roussillon Von der Rhone bis zu den Pyrenaen DuMont Kunst Reisefuhrer DuMont Buchverlag Koln 1988 S 248 251 ISBN 3 7701 1151 6 Marcel Durliat Romanisches Roussillon franzosische Ausgabe Zodiaque 1986 deutsche Ausgabe Echter Verlag 1988 Seiten 163 200 ISBN 3 429 01163 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cathedrale Sainte Eulalie et Sainte Julie d Elne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ste Eulalie Ste Julie Elne In Structurae 3 Le clocher d Elne Webprasenz des Conseil General Pyrenees Orientales franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Durliat Marcel Romanisches Roussillon 1988 Echter Verlag Seiten 161 200 Durliat S 163 1 Durliat S 164 Durliat S 165 a b Droste Hennings Julia und Droste Thorsten Frankreich der Sudwesten DuMont Kunst Reisefuhrer 2007 a b c Durliat S 171 Nach anderen Quellen im Jahr 1602 Durliat S 165 166 2 a b c Durliat S 172 Durliat S 167 Durliat S 195 196 Durliat S 173 195 Durliat S 197 199 Durliat S 199 a b Durliat S 20042 599552777778 2 9720388888889 Koordinaten 42 35 58 4 N 2 58 19 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ste Eulalie Ste Julie Elne amp oldid 228924450